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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192405207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-20
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1924
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Drahtanschrift: Tageblatt Mesa. Fernruf Nr. 20, 117. La» Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der «m.ryauptmannschaft Grobenhain, de» Amtsgericht», der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte and de» Rate» der Stadt Rieka. des Finanzamts Riesa und des Haudtrollamt» Melken. Dienstag, 2O Mai 1N24, abends. Postscheckkonto: TreLden 15A Girokasss Riesa Nr. LL 77. Jahr«. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend« '/,« Uhr mit NuSnahm« der Gönn» und Festtage. vez»««prri-, gegen Vorou«zah!ung, flir Monat 2 M. 5S Pf. durch Post, 2 M. Lst Pf durch Boten. Für den Fall de« Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der PieiSerhöhung und Rachforderung vor. Än'.ktgru für di» Nummer de« Bu«gabetage« find bi» S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewahr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plager, wird nickt übernommen. 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Die französische Linke bereitet sich darauf vor, Anfang Juni die Regierung in Frankreich in die Hand zu nehmen. Tie einflussreichste Persönlichkeit ist seht der Führer dec radikalen Linken, Herr rot, in dein man bereits den neuen französischen Mnisterpräsidcnten zu sehen glaubt. Seine Partei, die die stärkste Gruppe in der französischen Kammer barstellt, will mit aller Macht die .'Regierungsbildung in die Httid nehmen, und sie kündigt bereits in prvgrammatlschen Erklärungen an, welche Ziele sie im Auge habe, um der französischen Politik eine neue Richtung zu Perlechen. Tas Hauptproblem bildet für die französischen Links parteien die Wicdcrverfühnung mit England. Nachdem Macdonald schon kurze Zett nach lewem Regierungsantritt offen mit der Erklärung hervorgetreten war, er wünsche die Freundschaft mit Frankreich wieder hcrzusiellcn, war für die französische Linke die große Parole anSgegcben wor den: Aufrechterhaltung der Entente mit England! Ter Sieg der französischen Linken ist offenbar nur auf die Tätigkeit der englischen Arbeiterregieruna zurückzuführen, die in ihren politischen Kundgebungen stets auf die Schwierigkeiten eines Zusammenarbcitens mit Poiucarö hin gewiesen hatte. Demnach wird auch der Ausgang der fran zösischen Wahlen von den englischen politischen Kreisen als ein Erfolg Englands bezeichnet, der nach wie vor die füh- rende Stelle des britischen Reiches in Europa sichern werde. In Poinears glaubt die englische Politik ihren schärfsten Gegner verloren zu haben und wenn man man augenblick lich 'die englischen Zeitungen verfolgt, so gewinnt man immer mehr den Eindruck, bah sowohl die englischen Liberalen als auch'die englisch.-» Sozialisten auf dem besten Wege sind, ihr ganzes Hauptaugenmerk auf das Zusam mengehen mit einer französischen Linksrcgicrung zu nchten. - - . - Die Stellung Deutschlands wird zweifel los erschwert werden, wenn es den französischen Ra dikalen gelingen sollte, die Einheitsfront mit England herzustellen. LS scheint fast, als ob die französischen LinkS- oolitiker ihre politischen Richtlinien aus England beziehen, denn Herr Hcrriot tritt beinahe init denselben Worten auf den Plan, wie sie seinerzeit Maodonald gebraucht hatte: Wiederherstellung des europäischen Friedens. In einem Interview mit dem Mitarbeiter des „Motin" erklärt Herr Herriot: Poinears ist daran schuld, daß die Demo kratie in Deutschland vernichtend geschlagen wurde, und die deutschen Nationalisten heute die Sieger sind. Poin- ears 'habe das deutsche Volk in den Nationalismus hin ein getrieben und cs werde jetzt Aufgabe einer gemäßig ten französischen Negierung sein, die Demokratie in Deutschland wieder zu stärken. Mit denselben Versuchen, die deutsche Öffentlichkeit zu beeinflussen und der deutschen Demokratie Konzessionen zu machen, ist mich der englische Ministerpräsident Macdonald hervor getreten. CS gelang ihm allerdings nicht, das schwer erschütterte Vertrauen des deutschen Volkes in die sogenannte „gemäßigte Negie rung" der alliierten Länder wieder herzustellen. Wir haben in Deutschland wahrhaftig wenig von dieser Mäßigung ge merkt und was uns jetzt bei den Verhandlungen über die Sachverständigen-Gutachten bevorstcht, hat wahrhaftig nickt sehr viel mit Mäßigung zu tun. Hcrriot versichert, die Rechte Frankreichs müßten gewahrt bleiben und Macdonald stimmt ihm zu, indem er betont, daß Deutschland sich der Durchführung der Sachverständigen-Gutachten nicht ent ziehen würde. Es besteht rlso zwischen London und Paris jetzt volle Uebcrernstimmung darin, daß Deutschland die Opfer der Sach verständig en-Vorsch läge auf sich nehmen müsse, um die Nepnrations schuld an Frank reich zu zahlen. Tie französischen Linksparteien glauben schon jetzt, die Entwicklung voraussehen zu können. Sie erklären, daß ein von chauvinistischer Einstellung befreites Frankreich die allgemeine politische Situation in Europa erheblich ent spannen würde, und das England nnd Frankreich die Garan tien für die Wohlfahrt Europas zu stellen bereit seien. In diesen Erklärungen liegt eben gerade der kolossale Druck, der die beiden englisch-französischen Linksregie- rungen auf das übrige Europa auszuüben beabsichtigen. Sie werden sich wieder als die Prinzipienträger der Welt demokratie aufspielen und die sogenannten nationalisti schen Regierungen beschuldigen, durch Unnackgiebigkeit d«e Sicherstellung des Friedens zu gefährden. Die französische Linke wird es voraussichtlich nicht allzu schwer haben, sich 'in Frankreich durchzusetzen, wen» England den Pakt mit ihr eingeht. Voraussichtlich 'wird die Entwicklung dann abermals neue Konstellationen in Europa hervor bringen. Während unter der Acra Poincaräs England und Frankreich 'unversöhnliche Gegner geworben waren, die die Entschlossenheit zeigten, gegeneinander ein Stzstem von Bündmflen auszurichten, werden bcide jetzt als be freundete Mächte «auftreten nnd die bisherigen Bündnis- Verhältnisse völlig zerschlagen. Man sieht aus dem französischen Wahlergebnis, baß manchmal durch ganz oberflächliche Veränderungen tu der politischen Einstellung einer einzigen Nation die gewaltig sten geschichtlichen Ereignisse ihre Vorbereitung finden. Der Deutsche La- t« Kassel verrott«. "Kassel. Die Behörden haben den für den 31. Mai ind 1. Juni in Aussicht genommenen Deutschen Tag in staffel, wobei Versammlungen rznter freiem Himmel vor- «sehen sind, verboten. Die.Lstirr.in geschloffenen Räumen kann ttattkad««. ÄlHirSM MMM IN MIM -(Düsseldorf. Bekanntlich hatte sich die Stadt- verwaltnna geweigert, eine von den Franzosen neugefor- derte Artifleriekaserne zu erbauen, da das Reick nickt ge willt war, die Kosten dieser Kaserne zu tragen. Ter Stadt war anfgegeben worden, trotzdem am 17. Mai die Bauten zu beginnen, widrigenfalls die Spitzen der Stadtverwaltung und auch die FraktionSfüdrer der Stadtvertretuna verhaf tet werden sollten. Ter Bau ist am 17. Mai nickt begon- neu worden. Infolgedessen sind die Franzosen gestern da zu iibergegangen, zunächst eine Reibe wichtiger Gebäude ,u beschlagnahme». E? sind dies das Werk i) der Nhein metall, das nenerbaute Werk Nheinstohl, mehrere Schlacht däuser, die gedeckte Reitbahn der Polizei an der Eäzilien- Allce, sämtliche seinerzeit für die Schupo errichteten Woh- nnngcn, insgesamt 145, die Konzrrtiäle des Zoologischen Gartens nnd dcr gesamte Kunstpalast. Jin Kuustpalast sollte am 1. Juni die diesjährige große Kunstausstellung eröffnet werden. Die Säle des Zoologischen Gartens, dcr augenblicklich im Wiederausblühcn ist und einen regen Be such aufweist, waren, nachdem sie von den Franzosen ge räumt worden waren, mit großen Kosten wiederhergcstellt und nen anSgemalt worden. Sie sind erst vor wenigen Tagen dem Publikum wieder geöffnet worden. Die Franzosen haben in den letzten Tagen eine große Reibe neuaurgehobcner Rekruten nach Düsseldorf gebracht. Schwere „Sanktionen" der belgischen Besatzungsbehörde über Buer. * Buer. Ter Kommandant der belgischen Nuhrarmee hat über die Stadt Buer wegen angeblichen Diebitabls einer auf dem Babnhof befindlichen belgischen Fahne folgende Sanktionen über Buer verhängt: In dem Stadt- kern BuerS sollen die Eafl-s, Wirtschaften, Kinos und Konzertsäle für eine Zeit von 15 Tagen geschloffen sein. Boin 20. Mai bis 5- Juni werden die belgischen Fahnen aufgefteckt auf folgenden öffentlichen Gebäuden: Dahndof, Schupokaserne und zwei Schulen. Die Fahnen müssen geliefert werden von der Stadt Buer und sollen dcr ge stohlenen ähnlich sein. Vom 20. Mai bis 5. Juni werden alle Gesuche der Einwohner von Buer für Versammlungen, Gesellschaften, Erlaubnisscheine jeder Art verweigert werden. Im Falle, daß der oder die Täter bekannt und den belgischen Behörden ausgeliefert werden, werden die Sanktionen aufgehoben. Zur Lage im Ruhrvergban. Tie Parteien nach Berlin geladen. * Ess en. Der ReichSarbeitSminister bat zur Beur teilung der Rechtslage im Ruhrkouflikt durch die Sachver ständigen die Parteien für Mittwoch, den 21. Mai nach Berlin geladen. Rechtliches Gutachten für de» Bergarbeiterftreik. "Berlin. Als Sachverständige für die Abgabe des Gutachtens über die Frage, welche Regelung der Arbeits zeit im Ruhrbergbau zu Recht besteht, hat dcr Vorsitzende des vorläufigen ReichSwirtschastSrateS die Herren Land- gerichtSrat Dr. Brwer, UniversitätSproseffor Tr. Kaskel, Dr. Sindbeimer und Tr. Hncck, sowie Landgerichtsrat Tr. Gerstel vorgeschlagen. Die Brrarbriterverbände zum Schreiben des Zechenverbandes. "Essen. Zu dem Schreiben des Zechenverbandes an den Neichsarbeitsminister, worin die Annahme des Berliner Schiedsspruches mitgeteilt wird und zu dem auf den Zechen ausgehängten Anschlag geben die vier Bergarbeiterverbände folgende Erklärung ab: Das Schreiben des Zechenverbandes kann an der Rechtslage, sowie an dem Beschluß der Konferenz der Organisationen nichts ändern. Die Beschluss« der Organisationen haben nach wie vor Geltung. Demnach be« strht nach der Arbeitsordnung die im alten Tarifvertrag festgesetzte Arbeitszeit unter und über Tage. Die vier Bergarbeiterverbände. )( Essen. Die vier Bergarbeiterverbände erlassen folgenden Aufruf an ihre Mitglieder: BclegschaftSversamm- tungen einzelner Zechen des RuhrgebieteS haben beschlossen, mit allen Mitteln, ganz gleich, ob gesetzlichen oder ungesetz lichen. den grgenwärtigen Kampf zu verschärfen nnd Not- standSarbeiten zu verhindern. Diese Beschlüsse werden von den unterzeichneten Organisationen auf- schärfste verurteilt. Sie stehen mit den gewerkschaftlichen Grundsätzen im Wider- fprnch und dürfen unter keinen Umständen von den Berg arbeitern verfolgt werde». Di« Rnhrbergleute wnrdeu m de» gegenwärtigen Kampf von den Unternehmern hinein- grdrängt. Er kann nur zentral vo» den am Tarifvertrag deteilialen Organisation«» geführt werde». Deren Beschlüsse allein find maßgebend und zu beachten. Es kann nicht Aus gabe einzelner Belegschaft«» sein, betreffs Führung des KampsrS Beschlüsse zu fassen. Dadurch würde nur eine ein« heitttche Führung des Kampfes unmöglich gemacht. Die unterzeichneten Organisationen fordern ihre Mitglieder auf, nur an solchen Versammlungen teilzunehmrn, welche von diesen einberufen sind. «Ovavv Arbeiter ausaesperrt. )( Berlin. Blättermeldungen aus Essen zufolge wird nach Mitteilungen aus GewcrkschastStreise» die Zahl der ausgesperrten Arbeiter ini Ruhrbergbau uuk .innere» Industrien aus rund 600000 oescköbh Tas Zrisammeugehe« der Rechtsparteien. B e r l i n, 20. Mai. Fükrende Politiker der Rechts parteien sind gegenwärtig eifrig bemüht, eine Einheitsfront aller nationalgrrickteten Kreise bernistellen, die sich weniger im Parlament, als im p.olitiicken Leben geltend machen iol!. Wie mir hierzu erfahren, handelt cS fick dabei in erster Linie darum, daß die Führer der Teutskhnationalcn, der Tentkchvölkischen und der Tcntschcn Bolksporkci, soweit sic iür den Zusammenschluß der RcchtSvartcien zu einer natianalcn ArbeitSnemcinichaft bereit sind, in stündiger Fühlung untereinander bleiben nnd lick jeweils über ge meinsame Schritte gegenüber den politischen Probleme» verktöndiacn. Dies« Bestrebungen werde» bewnderZ vo» deutichvölkischcr Seite begrüßt und habe» bereits do»: ge führt. daß die uatiLnnisozigliili'cke Freiheits Partei die Verpflichtung eingeaangen ist, recht-gelichtete Negierungen im Reick und iu den Eiinelstanten wohlwollend zu unter stützen und jede unnötige Schärfe ihnen gegenüber zu ver meiden. TaS außenpolitische Programm der Mittelpartcicn. "Berlin. Wie dcr „Berliner Loka'nn.z." ans parla mentarischen Kreise» hört, ist das außenpolitische Programm, daß die Führer der Mittelparteien znm Zwecke der bevor stehenden Verhandlungen mit den Teutlchnationalen über die KoolitionSbildung anSarbeiten wollten, im wesentlichen fertigaestellt. Es schließt sich eng an die Richtlinien an. nach denen die Reich?regier»»!; die Verhandlungen mit den Ententeregleruiigen über die Realisierung der Sachver ständigenberichte zu führen gedcnkt. Ter deutschnatiorrale Kanzler-Kivdrögt. Berlin, 20. Mai. In unterrichteten Kreist» verlau tet. daß die dcutichnationale NeichStagSstaktion die Absicht habe, den deutscknationolcn Abgeordneten Staatssekretär a. T. Tr. Wallrafs als Kandidaten für den Reichskanzler- posten in Vorschlag zu bringen. Von einer Nonrinicrung Tr. HcrgtS würde die dcutichnationale Partei Abstand neh men, nachdem Tr. Hergt aus dem reckten Flügel der Par tei lebhafteste Bedenken bcrvorgcrustu batte. ES sei zwar nicht beabsichtigt, den ,Führer Hergt in den Hintergrund treten zu lassen, aber zur Zeit empfehle cs sieb, ibn nickt mit der Führung dcr deutschnationalen RegierungSpolitik zn betrauen. Znsammevschluk-VersuLe bei ver radikalen Linken. Im Laaer der Linksparteien haben lick in den letzten Tagen einige nicht unwesentliche Rengruvpieruimen voll zogen. Während die Sozialdemokratie sich immer mebr von den übrigen Linksparteien loslöst, untcrnedmcn gewisse linkSdcmokratiicke und republikaniickc Kreise die Organi sation eines Linksblockes in Teutickiand, dessen Ziel cS ist, die rechtsstehenden Parteien Planmäßig zu bekämpfe». Wie wir erfahren, soll der Republikanische Reicksbund als Kampforganisation der Republikaner neu anSgebant werden. In Frankfurt a. M. findet anfangs nächsten Monats eine Konferenz der Führer des Republikanischen NcichsbundcS statt, auf der eine Verschmelzung dieses Bundes mit dcr neugegründcten Organisation „Reichsbanner Sckwarz-rot- gold" stattfinden soll. Ein weiteres Ziel der Führer dcr Linke» ist die Schaffung einer eiuhcitlick organisierten republikanischen Jugendbewegung. In zahlreichen Nund- sckrsiben dcr republikanische» Verbände kommt übrigens die Absicht zum Ausdruck, die Organisation dcr radikalen Linken nach dem Muster der rechtsstehenden Verbände aut- zugestalten. — Von besonderem Interesse ist eS, daß die radikalen Republikaner neuerdings den Kommunisten gegen über eine sehr wohlwollende Haltung einnehmen. Es ver lautet, daß die Führer der republikanischen Organisationen beschlossen haben, sich von der Bekämpfung der tommn- nistischen Umtriebe in Deutschland fernznhalten. Die vorgiinile i« Halle a. S. anläßlich der Wiederaufrichtung des MoltkedenkmalS hat die sozialdemokratische preußische Landtagsfraktiou zum Gegenstand einer großen Anfrage gemacht, in der es heißt: 1. Warum hat das StaatSministerium die Versamm lungen unter freiem Himmel in Halle a. S. am 11. Mai genehmigt, während alle entsprechenden Veranstaltungen der Arbeiterschaft am 1. Mai ausnahmslos verboten worden sind? Konnte das Staatsministerium nickt voraussehen. daß die DenkmalSweih« in Halle zu monarchistischen nnd militaristischen Kundgebungen auSgenützt werden würde? 2. Was gedenkt dar Staatsministcrium zn tun. um für die Zukunft zu garantieren, daß in Preußen wie bisher die öffentliche Ordnung gegen alle Propagandisten des Bürger krieges unbedintzt gesickert wird? Ist das StaatSministerium bereit, die Gewähr dafür zu übernehme», daß bei der Hand habung der polizeilichen Befugnisse Nickt wieder, wie in diesem Falle, verschiedene BevölkerungSteile mit verschiedenem Maße gemessen werd««» Frk-enschwerer Ärubenbrand. )(Kattowi». Auf dem vlbertschacht des Kohlcn- bergwerks Flora in Dombrowa brach infolge unvorsichtigen Umgehens mit einer Grubenlampe ein schwerer Gruben- brand aus. Ei« Arbeiter nnd «run Pferd« find tot. Der Sachschaden ist sehr groß. Sin Teil des Betriebe» tft voraussichtlich auf lanaere Zeit ttilloelegt.
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