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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192405268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-26
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.05.1924
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Riesaer O Tageblatt und Anieiarr MMatt md Äiyüger). Montag, 2«. Mai 1»24, a»ei,»s. 77. Jahrg ««d Anzeiger Meblatt Md Äiyüger). r-,<u.» r-s Mkl«r mW« die amwchm B-!°»»lmachu«,m Lernruf vir. so. «uns-tm-tmtumschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der AmtSanwattschaft beim Amtsgerichte und des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HauvtrollamtS Meitzen. 122 Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends '/,6 Uhr mit Ausnahme der Tonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, sllr Monat 2 M. 50 Pf. durch Post, 2 Di. 25 Pf durch Boten. Für den Fall de« Eintretens von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Matcrtaltcnpreise behalten wir un« das Recht der Preiserhöhung und Nachfordcrung vor. Anzeigen für die Nummer des Ausgabetages sind bi» 0 Ubr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für Vie 3g mm breite, 3 mm hohe Grundschrift»Z«iIe <<k Silben) 2S Gold-Pfennige; die SS mm breit« Reklamezeile IVO Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Latz 50°/„ Ausschlag. Feste Tarne Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung-- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". — Zm Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Storungen des Betriebes der Truckerei, der Lieferanten oder der VeföroerungSeinrichtuugeu — hat der Bestehe, leinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer » Winterlich, Niefa.' Geschäftsstelle; Gortüestr-ire öS. Perantwortlich für Redaktion; Heinrich Uhlemann, Niefa; für Anreiaenteil: Wilkrlm Ltttrich, Niefa. . neu- den Charakter haben, werde eine Zweidrittel-Mebrheit erforderlich sein. Bis es indessen zn einer Verabschiedung der Gesetze kommen werde, könnte die Frage der Regierungs bildung zweifellos endgültig geklärt sein. Wäre das nicht der Fall, so bestehe allerdings die Gefahr, daß das gewählte Parlament wieder der Auflösung verfällt. Konstituierung der Nationalsozialistischen Fraktion» Am Sonnabend nachmittag nm 2 Uhr trat die National sozialistische FreibeitSvartei »n ibrer erste» Fraktiongttdung Kritische Lage hei den Regierungs-Verhandlungen. Berlin, 26. Mai. Die Verschiebung der Entscheidung über die Regierungsbildung bis zum Montag bat in poli tischen Kreisen außerordentliche Beunruhigung hervorge- ruseu. Wie der „Berl. Presse-Dienst" von führender volks parteilicher Seite erfährt, beurteilt man die Lage sehr kritisch. La die deutschnationale Partei sich immer noch ihre end. gültige Entscheidung über die Verhandlung des Sachver- ständtgen-Gutachtens vorbehalten hat, ist in den Kreise» der gegenwärtigen Regierungsparteien der Eindruck ent standen, datz die Deutschnationalen es darauf anlegen, die anderen Fraktionen zu überrumpeln. Am Dienstag müsse spätestens die Frage der Regierungsbildung geklärt sein. Der Reichskanzler hat den Parteien mitteilen lassen, daß das Neichskabinett noch am Sonntag über die Situation klar unterrichtet sein müßte, nm seine Entscheidungen ,u treffe». Ta sich aber nunmehr all« Entscheidungen auf den Montag konzentrieren, bleibt den Regierungsparteien über haupt keine Zeit mehr zu einer gründlichen Nachprüfung der sachlichen Voraussetzungen. Die demokratischen Vertreter haben inzwischen mitgeteilt, daß sie an der Fortführung der Verhandlungen kein Interesse mehr haben. Auch in Kreisen des Zentrums beurteilt man die Lage sehr ungünstig. Es müßte am Montag eine überraschende Wendung ei,»treten, wenn noch irgendwelche Möglichkeiten zu einer Einigung mit den Deutschnationalen gegeben sein sollten. Das Bachverstiindigeu-Grttachtm und der neue Reichstag. BPD. Berlin, 26. Mai. Im Zusammenhang mit den Bemühungen zur Neubildung der ReichSregierung wird von einer dem gegenwärtigen Neichskabinett nahestehenden Leite darauf hingewiesen, daß im neuen Reichstag sofort eine Abstimmung über Annahme oder Ablehnung des Sachverständigen.Gutachtens herbeigefübrt werden muß. Von deutschnattonaler Seite war di« Auffassung ausgesprochen worden, daß hierzu eine Zweidrittel-Mehrheit erforderlich sein werde. Dieser Standpunkt sei aber durchaus irrig. Die Annahme des Sachverständtaen-Gutachten« selbst könne durch einfach« Mehrheit beschloßen werden. Nur bet der Durcksübri'no der einzelnen Gesetze, di« vrrfaffimaSändern. Bor vem Zusammentritt des Reichstages. BPD. Der für TienStaa ««gesetzte Zusammentritt des ncugewühltcn Reichstages wird voraussichtlich unter den ungünstigen Auspizien vor sich, gehen. Noch ist die er wünschte Klärung keinen Schritt näher ge kommen, obwohl die beteiligten Parteien alle Anstren gungen iliiternoniine» haben, um zn einer Lösung zu ge langen. Neuerdings hrt die deutschuatronale Partei den Abschluß der Besprechungen "dadurch gehindert, das; sie es abgelelmt bat, sich endgültig in der Frage des Sachver ständigen Gutachtens fcstzulcgen. Selbstverständlich werden die dcutschuationalen Führer dabei ihre ernsten Beweg gründe gehabt haben, aber cs ist immerhin ein sehr un« liebsamer Umstand, das; die Parteien noch am Vortage des Zusammentritts des neuen Parlamentes einer voll ständig ungeklärten Situation geradezu hilflos gegenüber stehen. Unzweifelhaft haben innenpolitische Gegensätze bei den Bemühungen, zu einein Resultat zu kommen, einen hemmenden Einfluß ausgeübt, aber das hinderte keines wegs, eine klare Stellungnahme zum Sachverständigsn- Gutcichten herbei zu führen. Tie Voraussetzungen für das Zustandekommen einer Regierung ist und bleibt nun einmal die Lösung der außenpolitischen Probleine. Dies ist auch von dcutschnationaler Seite anerkannt worden, und man hat daher schon seit Wochen ausführlich an der Herstellung von außenpolitischen Richtlinien gearbeitet. Dementspre chend muß man immer wieder die Frage stellen, was die deutschnativnaleu Führer bewogen hat, am Sonnabend eine Verschiebung der Entscheidung herbeizuführeu. Selbst in den deutschnativnaleu Kreisen wird bedauert, baß deutschnationalen Unterhändler zu diesem Schritt über gingen, da cZ doch nur eine klare Stellung gibt, die ent weder Zustimmung oder aber Ablehnung der Pläne der Re gierungsparteien bedeutet. In den unterrichteten parlamentarischen Kreisen weist man darauf hin, daß die am Montag eingesetzten Bespre chungen kaum einen besonderen Wert haben, wenn nicht inzwischen wenigstens die grmrdsätzlichen Entscheidungen über die Neubesetzung der Regierung vorbereitet werden. Die Deutsche Bolksvartei rechnet damit, daß die Deutsch nationalen heute Montag mit einem vollständig festum- rissenen Verhandlungsprogramm hervortrcten. Stur dadurch werde die Situation gerettet werden können. Ein weiteres Fernbleiben der Deutschnationalen von der Regierung würde von der Deutschen VolkSpartei außerordentlich be dauert werden. Bei den grundlegenden außenpolitischen Entscheidungen, die die kvmmnrde deutsche Regierung wäh rend der bevorstehenden Verhandlungen zu treffen haben wird, sei die Mitwirkung der Deutschnationalen dringen der nötig als je. Man müsse endlich ans dem Zustand her- »uskommcn, daß die außenpolitischen Probleme in die in neren Kämpfe der Parteien hinein gezerrt werden. TieZ könne aber nur dadurch erreicht werden, wenn die Leutschuationalen an verantwortlicher Stelle an den Rc- giernngSgeschäften mitwirken, um im ganzen deutschen Volk die Klarheit zu schaffen, daß es nur eine deutsche Außenpolitik gibt, die dem Wohl des Ganzen dient und picht von Partcigrüppchcn gemacht werden kann. Tagung des Hansabundes. Der Reichsbankpräfident über deutsche Währungspolitik. )l Hamburg. Tic gestrige Tagung dcS Hansa- bnndeZ für Gewerbe, Handel und ZnLmtrie ist aus allen Teilen des Reichs außerordentlich gut beschick. Von der ReichSregierung war Neichswirtschaftsminister Dr. Hamm erschienen, von der Reichsbank Präsident Tr. Schacht und Geh. Finanzrat Kanffmann. vcm Auswärtigen Amt Ge sandter Dr. Ritter, vom Rcrchsvcrkehrsininisterium Prof. Dr. Schneider. NcichStagsabgeordneter Prof. Dr. Ri eß er, der als Präsident des HnnsabunbeS die Tagung mit einer Be grüßung der Gäste und Teilnehmer eröffnete, erklärte in seiner Rede über Ausgaben und Ziele dcS HanmbundeS, als deren wesentlichste er den kategorischen Fmvcratio der Pflicht gegen das Vaterland bezeichnete, der Wiederauf bau Deutschlands könne nur erfolgen im engsten Anschluß an die Stcin-Hardenbergschcn Grundgedanken, d. h. durch Entbindung aller ehrlichen pro duktiven Kräfte und durch Beseitigung der Zwangswirtschaft auf allen Gebieten. Mir der Wie derherstellung der freien Wirtschaft aber mü^c Hand in Hand geben auch die Wieder ¬ herstellung der Autorität dcS Staats. Tabin könne mau jedoch nicht kommen auf dem Wege parteipolitischer Eigen- brödclci, sondern nur auf dem Wege einer zunächst Ar beitgeber und Arbeitnehmer umfassenden Arbeitsgemein schaft. Er schloß im Namen des HansabnndeS mit einem Appell, angesichts der Gefahr für Staat und Wirtschaft alles Parteipolitische beiseite zn lassen. Vorwärts sei die Parole und daS Felbgcschrei: Alle Mann an Bord! Im Mittelpunkte der Tagung stand ein VvrtragdcS Neichsbankpräsidenten Dr. Schacht über die deutsche Währungspolitik. Nach einer ausführlichen Wür digung der heutigen Politik der Reichsbank erklärte der Redner zur Frage der AuSlandskreditc, es sei zur Be ruhigung deS Auslandes und der ausländischen Kredit geber, von denen Deutschland in den letzten Zeiten sehr viel Gutes erfahren habe und denen cS dafür Lanke, ge sagt: Solange sich die Kredite auf die anständigen deutschen Wirtschaftskreise erstreckten, könnten sic davon überzeugt sein, daß der deutsche Kaufmann keine Kredite in An spruch nehmen werde, die er nicht zurückznzahlcn in der Lage sei. Im übrigen seren kurzfristige AnslandSkredite genügend vorhanden. Langfristige Investitionen aber werde Deutschland erst erhalten, wenn eS auf Grund dcS DaweS- schru Gutachtens eine Stabilität: in seiner Wirtschaft er zielt haben werde. Auch der Landwirtschaft müßten wie der langfristige Anleihen zugesührt werden. Voraussicht lich werde Deutschland im Falle einer Lösung der inter nationalen Schwierigkeiten in der Lage sein, deutsche Agrapfandbrtcfe in der Welt in ähnlicher Weise wie seinerzeit Argentinien und Mexiko zu placiere». Wir wer den, schloß der Redner, zn einem neuen Gedeihen unserer Wirtschaft nicht kommen, wenn wir nicht einen srtcd- lichen Ausgleich mit den» Wirtschaften an derer Völker finden. Ach hasse, datz die Einsicht in diesen internationalen Zusammenhang auf der andern Seite stark genug ist, um uns einten Schriit in unfern Schwierigkeiten entgegenzukommen. Ich sehe einen solchen Schritt auch auf dein Gebiete der Kolanialpolitik. Deutsch land darf nicht ewig von der kolonialen Wirtschaft aus gesperrt werden. ES würde eine Entlastung der inter nationalen Lage sein, wenn man Deutschland einen Auslaß in die Welt hinaus gibt. Ich glaube, daß der Kampf, den wir geführt haben, auch dem Auslände die Augen geöffnet hat. Mr sehe» eine Stimmung in der Welt, be herrscht von dem Gedanken: Los von dem inter nationalen Haß, zurück zu der friedlichen internationalen Arbeit, zum Warenaustausch zwi schen den Völkern, der nicht nur einem Lande, sondern allen Ländern nick» Völkern dient! Abermals Regieruugsabsichten -er Sozialdemokratie. BPD. Berlin, 26. Mai. Wie wir erfahren, hat die sozialdemokratische Partei ans Grund der Berichte des nach Paris entsandten sozialdemokratische» RcichStagSabaeord» nete» Dr. Breitschcid de» Beschluß aesaßt, alle Möglich keiten einer Beteiligung der Sozialdemokraten an einer neuen ReichSregierung wahrzunehmen. Wenn sich die Ver handlungen zwischen den bürgerlichen Mittelparteien und den Deuticknationalen zerschlagen sollten, so würden die Sozialdemokraten Bemühungen unternehmen, um eine Koalition mit den bürgerlichen Parteien wieder herzustellen. Von Seiten der Deutschen VolkSpartri ist man, wie wir hierzu anS unterrichteten volkSparteilichen Kreisen erfahren, zur Zeit unter keinen Umständen geneigt, die große Koa lition in der ReichSregierung wieder herziistellcu. Derartige Bemühungen der Sozialdemokratie würden als von vorn- herem zur Erfolglosigkeit verurteilt sein. im Reichstage zusammen. Tie Fraktion bat das schönste Sitzungszimmer im Hause erhalten, nämlich da» einstige Zimmer der Unabhängigen Sozialdemokratischen Fraktion, dar seit dem Zusammenschluß dieser Partei mit den Sozial- dcmokratcn nickt mebr für FraktioiiSsttzttugen in Anspruch genommen worden ist. Dadurch ist die eigentümliche Lage euti'anden, daß die VSVT. und die Nationalsozialisten in Zukunft zwei Zimmer benutzen, die sich unmittelbar gegen- überliegen. Diese erste Sitzung war der Konstituierung der Fraktion und der Wohl dcS Vorstandes gewidmet. Von bekannteren dcutschvöliischcu Politikern waren erschienen die Abg. Wnlle, Stciter, der Chefredakteur des..Teutleben Tageblatts" und ttube. Kurz vor ' -ll Ubr erschien in Be gleitung des Abg. Henning auch General Ludendorn und bald daraus der Abg. v. Graefe. Tie Fraktion setzte ihren Vorstand folgendermaßen zu sammen: Vorsitzender Abg. Graefe. Stellvertreter Abg. Gottfried Feder und Graf n. Rcveutlow, Beisitzer Abg. Jacob und Wnlle. Geschäftsführer der Fraktion Abg Henning, Mitglied des Vorstands ohne Amt Abg. Luden dorff. Tie Partei beschloß, daß iämtlickc deutschvölkische» Vereinigungen im ganzen Reiche zn einer einheitlichen Organisation unter oem Namen »Natioualsostaliftische Freiheitspartei" verschmolzen werden und demgemäß auch die ReickStag-abgeordneten oller völkischen Gruppe» eine vollkommen einheitliche Fraktion bilden. UWtllWer M UM WMW. )s Schönau im Wiekentbal. Zur Erinnerung an die vor Jahresfrist in Tüsfeldorf erfolgte standrechtliche Er schießung Sllbcrt Leo Tchlageters fand gestern vormittag am Grabe SchlagctcrS an? dem hiesigen Friedhöfe in Gegenwart der Familienangehörigen eine Gedächtnisfeier statt, die von den vaterländischen Verbänden, insbesondere drin Juugdeutschen Orden, veranstaltet worden war. Zahl reiche Abordnungen dieser Verbände aus Thüringen, West- falen, dem Rheinland, Hessen, Württemberg, Vaden uuv waren erschienen und legten ebenso wie Vertretungen der studentischen Körpcrsckasten der Hocb'chulcu Freiburg und Karlsruhe mit kurzen Widmungen Kränze am Grabe nieder Sluck zahlreiche Regiments- und Kriege-vereine waren durch Deputationen vertreten. Freiherr von Meden feierte Sck'.ageter als deutschen Mann, der sein Leben für sein Vaterland hingegebcn habe in der Hcwnnng, daß sein Opfer nicht vergeblich gebracht 'ei, und erklärte, in trencr Pfliü tcrfülliiuc habe er stet? geglaubt, seinem Vaterlands dienen zu müssen, aus tiefer Religiosität heraus habe er di: Kcast geicdöpit, aufrecht in den Tod zu gehen. Für seine Heimatgemeind« widmete der Bürgermeister von Sckönan dem Gefallene» einen Nackru? und legte im Namen der Gemeinde einen Kranz am Grabe Scklngctcrs nieder. Mit einem Treuschwnr, gleich Schiageter dem Vatcrlandc in schwerer Zeit unentwegt bciznstehen, und mit einem stillen Gebet sand die Feier ihren Abschluß. Ter Au- und Abmarsch der Abordnungen vollzog sich in vollkommener Ruhe. MMS Ml die lSiiM Wül. X Paris. Ministerprästdcut Boincarö hat einen; Mit arbeiter deS Brüsseler Etoile Belgc Erklärungen über sein« Auffassung von der Politik des kommende» sranzösischcn Kabinetts abgegeben. Jede französische Negierung, sagte er, werde eS sich in erster Linie müssen angelegen sein lassen, die bestehenden engen Beziehungen zwischen Belgien und Frankreich aufrecht zu erhalten und gemeinsame Interessen beider Länder, namentlich was die Ausführung des Ver sailler Vertrages anlcmge, zu verteidigen. Was den Sach- verstäudigcnbcpchl bet: esse, so sei cs erfreulich, daß er eine VerbandlungSgcundlage für beide Länder abgcbe, aber man müsse vorsichtig sei» und dürfe sich nicht durch Versprechungen Deutschlands ködern lassen, darüber würden beide Länder wachen. Jede französische Regierung werde in; übrigen not gedrungen die intcrnationalc Politik betreiben müssen, die er unaufhörlich betrieben habe. Die Besetzung c>es Ruhr gebietes werde sich nur nach Maßgabe der deutschen Zah lungen ändern, wie es in dem bekannten Comniuniqus i-bc^ die französisch-belgische Ministerkonferenz in Brüssel sectgc legt sei. Nach seiner Ansicht werde auch die parlamen- torische Mehrheit in Zukunft genau dieselbe sein wie bis- her. was die Außenpolitik anlange. Und dann, so schloß Poincarö, sei nicht auch noch der Senat vorhanden, de: seinerseits immer einstimmig seine internationale Politik unterstützt habe? Regierungskrise in Belgien- )( Paris. Der Brüssler Korrespondcnk des „TempS' berichtet, in Brüssel seien Gerüchte über eine Regierungs krise in Umlauf, die ihren Ansatz in dem stark umstrittenen Gesetzentwurf über das Wablrcmr der Frauen bei den Provinzialwahlen hätten. Tie Führer der Mehrheit hätten deshalb beschlossen, die Beratung des Gesetzes bis zum Herbst aufzuschieben, da man im Augenblick eine Regierungskrise vermeiden wolle, die vielleicht zn einer Auflösung der Kammer führen werde. Die Negierung, so fügt der Bericht erstatter hinzu, werde aber mit einer anmacksenden Oppo- sition und mit einer Auflösung ihrer Mehrheit rechnen Muffen. Das Ergebnis der Wahlen in England habe offen bar auch die fortschrittlichen Clemente in Legicn ermutigt, und auch die Sozialisten hielten wohl den Augenblick für herannahend, uni mit Hilfe der Wahlen wieder in die Re gierung zurückkehrcn zn könne». Es werde immer wahr scheinlicher, datz, wenn nicht schon im Winter, so doch ,M Beginn des kommenden Frühjahrs Kammerwablen in Belgien voraenomme» werden würden.
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