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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192406110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-11
- Monat1924-06
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1924
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Oertlichts imv SKchsifcheS. Niela. den 11. Juni 1924. —* Die Könia » wttrde errana bei dem dieSmaliaen KönigSschießen der Priv. Sckützcnartellschast Herr Fleischer» meister Ot < o Schenk <Scknkenstraßr.s Die Einbringung des neuen SckützrnköniaS erfolgt bekanntlich erst am Sonn- abend. — Heute nachmittag begaben sich zahlreiche Kame raden der Schützenaesellschast mittels Eildamalers nach Torgau, um daselbst an der Feier des 300jährigen FabnenjnbilänmS der dortiaen Schützengesellschast keilzn- nebmrn. —* ll «bekannter Toter. Nm 2b. Mai ist in Lorenzkircb bei Strehla die Leiche eines 40—50 Jahre alten Mannes anacschmommen. Der Tote war etwa 1,64 Meter groß. batte graues, spärliches Haar, Stumnfnase. aranen Schnurrbart. Bekleidet war er mit dunklem Iakett, dunkler Weste, dunkler Kniebose. Schnnllrnstiefeletten und araublau arstreistem Barchrntbemd. In seinem Besitze wurde ein arlbeS Taschentuch mit schwarz weiß-graner Kante vorgesnnden. Hin areinnete Miiteilnna rnr Feststellung der Person bittet das LandeSkriminalamt Dresden, Schicß- gaffe 7, m. Zimmer 199. —* Die dieSiäbriae K i r s ch e n e rn t e in der Dresdner Umgebnna wird, wo aus eine solche zu rechnen ist, als eine ante Mittelernte bezeichnet. Berschiedentlich konnte bereit? mit dem NnSvflückcn »eiliger Sorten be- Nonnen werden. Anderseits sind in der Ganernitzer Gegend, auf dem Pillnitzer Hochlande usiv. dnrch den Frostspanner ganze mit Kirschbänmen bepflanzte Straßenziige oder Kirsch- vlantaae» vollständig kablnesreffen worden, dort konnte oar kein Pachtabschlnk netätiat werden, weil durch diese schäd lichen Insekten die ganze Kirsckenernie vernichtet worden ist. Vereinzelt zeiacn sich dir Schäden auch in unserer Menend. -* Bekämpft die S t a ch e l b e e r r a n p e u. NnS verschiedensten Teilen Sachsens neben taalich bei der Haupt stelle fiir Pflanzenschutz DreSden-N., Stiibelallee 2. Klanen über Kahlfraß der Stachel- und Johannisbeersträucher durch die Raupe der aelbeu Stachelbcerblattwespe rin. Der Fraß brinat die Fruchte z» vorzeitinem Abfälle» und wiederholt sich bei nüustincm Wetter dreimal im Verlaufe des Som mers. Die Vernichtuun des Austriebes bceinträchtiat die Tranbarkcit auch i« den Folneiahren und kann zur Ver- uichtuna der Sträucher fuhren. Menen die fressenden Raupen kann wirksam vornenanaen werden, indem man dir Sträucher mit TbomaSmebl oder Staubkalk stäubt. Man bedient sich dazu eines durchlässigen LeinrubrntelS, der zur Hälfte mit dem trockenen Pulver oefüllt und dann am tankeuchtrn Mornrn über den Sträuchern bettia neschüttelt, unter ihren Kronen aber arklopst wird. Die Raupen fallen dann zu Boden und vcrbunaern hier. Die Stäubnna ist im Bedarfs- falle zu wiederholen. Durch tiefes Ilmaraben dcS Badens unter den Sträuchern unter starkem Aetzkalkzusatz und nach- herigem FeMampseu lassen sich die Puppen der Wespe ver nichten. Neuer Befall im kommenden Frühjahr ist wirksam zu verhüten durch Spritzung des ersten Blattgrüns noch vor der Blüte mit Urania.grün, welches gegen Giftschein in Apotheken, Droaerien nud Samenhandlungen erhältlich ist. —* Reif und F r o st i m I n n i. Ans Planen wird gemeldet: In der Stacht zum Sonnabend sank die Tein- veratur im Innern der Stadt auf 1'/, Grad Wärme, während sie in der Umgegend sogar auf Grad unter den Gefrier punkt herunter ging. Empfindliche Gartengewächse, wie Bohnen, Kürbisse, Gurken sind teilweise erfroren. In den höher gelegenen Stadtteilen waren die Dächer mit leichtem Reif überzogen. —* Schützt das Getreide. Kaum ist da? Getreide einige,maßen hernuneivachscn, so finden sich an den Rändern der Felder auch 'chou wieder nuSgerisscue und nieder- getretene Halme. Mau sollte meinen, in einem Laude, das alljährlich viele tausend Zentner Getreide zu seiner Ernäh rung für schweres Geld vom AnSlande einführe» muß, müßte jedes Körnchen sorgsällig geschont werden. ES finden sich aber leider immer wieder unvernünftige Menschen, die den jedes Inbr gerügten Unfug mitmachcn, vor allem Kin der, die die Halme beim Uivberslrciscn an den Feldern ge dankenlos auercißcn. Hier ist eS vor allem Ausgabe der Eltern und Lehrer, die Jugend auf da? Verwerfliche solchen Tuns hinzvwciseu und ihren Ermahnungen, wenn sic nickt fruchten sollten, durch andere Mittel den nötigen Nachdruck zu verleihen. ,—* Tie Tage Sgrenzau Sw eise im Verkehr zwischen Sackscu und der Tschechoslowakei werden dem Vernehmen nach jetzt von den sächsischen Behörden aus gegeben werden. Damit ist einem dringenden Bedürfnis, da« in letzter Zeit der Gegenstand zahlreicher Eingaben seitens interessierter Kreise und der VerkrhrSvereine war, entsprochen, und der Fremdenverkehr in der oberen Sächs. Schweiz würde bei Ocsfnen der Grenze eine wesentlich« Belebung erfahren. Wie dazu noch berichtet wird, werden auf Station Schöna edeusalls wieder Grcnzansweise (TagcS- ausweisc) ausgegeben. Tie Gebühr beträgt 50 Renten- pfrnnig oder 3 Kronen. — Der Luftverkehr in Sachsen hat sich befrie digend entwickelt. Während des April und Mai wurden 183 Flüge unternommen, außerdem ein sächsisches Flugzeug auf der Strecke Frankfurt—München verwendet. Die wich tigsten Städte Sachsens sind bemüht, Flughäfen zu schaffen. Dresden wird im nächsten Jahr un Besitz eines Flughafens a-uf dein Heller sein, der sich im Lauf der Zeit zu einem Großflughafen entwickeln kau». In den nächsten Wochen wird mit dem Bau einer Flughalle begonnen werden. —* Steuer an träge der Deutsch nationalen. Die dcuNchnationale ReichStagsfrattion hat folgenden An trag eingebrackt: Ter Reichstag wolle beschließen, di« Reichsregieruug zu ersuchen, die Steuerbehörde umgehend anzuiveisen, sobald als möglich auf StuildungSgesnche landwirtschaftlicher Steuerpflichtiger die Steuer beträge der Einkommen-, Vermögens« und Umsatzsteuer ganz oder teilweise bis nach Einbringung der Ernte zins los zu stunden und bereits angeordnctc Zwangsvoll streckungen zur Eintreibung der genannten Steuern rück- gängig zu mache». —* Aus derRegistrande des Landeskultur rates. Die Vorarbeiten für die Berichtigung der Webr- b e i t r a g s >v e r t e, d. h. die Festsetzung der Richtsätze für die einzelnen Gemeinden, haben unter Mitwirkung der vom Laudestulturrat vorgeschlagenen landwirtschaftlichen Sachverständigen stattgefunden. Nachdem ein beiderseitiges Einvernehmen über die Höhe der Sätze erfolgt war, haben sich eine Anzahl Finanzamtsbezirke veranlaßt gesehen, die Richtsätze einer nochmaligen Revision zu unterziehen. In folge der starken Beunruhigung, die hierüber in weiten Kreisen der Landwirtschaft emgetreten ist, hat der LandeS- kutturrat beantragt, daß diese nachträgliche Abänderung der ursprünglich vereinbarten Richtsätze, soweit sie auf einer schematischen Erhöhung derselben beruht, unter Anpassung an die tatsächlichen ErtragSverhältnisse wieder rückgängig grmacht wird. Bei einer io wichtigen Steuer, wie bei der Reichsvetniögenssteuer, müsse nach gl«ichmäßigen und g«- rechteu Grundsätzen verfahren werden, die den tatsächlichen gegenwärtigen Ert agsverhältnissen entsprächen. — Der Laudestulturrat hat dem WirtschaftLminijterium gegenüber sein Einverständnis zur Aushebung des Gesetzes über di« Teilbarkeit geschlossener Güter vom 80. No vember 1843 unter der Voraussetzung ausgesprochen, daß die Bundesratsverordnung vom 15. Mär» 1918 über den Verkehr mit lauüwirtschastlichen Grundstücken dahin er weitert wird, daß die Genehmiguugspslicht auch aus die Veräußerung von Grundftvcksteile« der an sich geneh- SerMWM L« AMWlMM Wz M kiweisW sei»« MW«. * Großenhain, 11. Juni. Im Sitzungssaal« der AmtShauptmannschaft verabschiedet« sich heut« vormittag der zum Polizeipräsidenten von Dresden ernannt« bis herige Amt-Hauptmann Kühn von seiner bisherigen Wirkungsstätte. Er tat dies mit warm empfundenen Worten des Dankes an di« Beamtenschaft. Au» seinen Worten klang heraus, daß ihm da« Scheiden au» seinem hiesigen Wirkungskreis nicht leicht wird, zumal ihm hier auch von jenen Kreisen, die anderer Weltanschauung nahe stehen, seine Amtsführung verständnisvoll gefördert worden ist. Herzliche DankeSworte »um Scheidenden sprachen Herr Regierungsrat Glaser im Namen der Beamten der Amt», hauptmannschast, Herr Gemeindeinspektor Krug für da» Gendarmerie-Korp» und Herr Hauptmann LueiiiS für die Landrspolizei, Standkommando Riesa. Auch Herr KretS« Hauptmann Buck widmet« dem Scheidenden Wort« der Anerkennung und des Danke«. An die Verabschiedung schloß sich die Einweisung und Verpflichtung deS Nachfolger», de« früheren Wirtschafts ministers und Regierungspräsidenten SeUtsch, an. Her, Kreishauptman» Bnck vollzog die Einweisung unter längerer Ansprache; er behandelte auch di« rigenarttg« wirtschaftlich, Struktur de» Großenhainer Bezirkes und di« daraus sich ergebende» VerwaltungSschwiertgkeiten. Nach der Ansprache wurde von Herrn AmtShauptmann Keltisch der Verpflichtung»««» geleistet. Herr Frllisch legte hierauf in längerer Rede die Grundzüge dar, nach denen er sein Amt führen werde. Er betonte, daß dies, sich vor allem auf Achtung und Vertrauen stützen müßten. Als s«lv« Aufgabe betrachtet« er. di« Autorität da« Staate» migunaSpflichtigen GrnnvnüS« auSaedevnt wird. Auch die l Zergliederung »ine» landwirtschaftlichen Grundstücke« in der Hand de« Besitzer« obne Veräußerung ist der Geneh- miaungSpflicht »u unterwerfen. Gleichzeitig müsse Wert gelegt werden auf Einführung de» Anerbenrechte». Der LandeSknltnrrat habe ück diesbezüglich kür den Erlaß eines MeichSrahmengesetze« ausgesprochen. E« sei unbedingt er forderlich, daß dem Landeskultnrrat ein gesetzlich festgelegt«» entscheidende» MItbestimmunaSrecht in allen GrnndstÜckS- verkebrSfragen ringeränmi wird. — Der LandeSknltnrrat bat sich dem WirtscbastSministerlum gegenüber für eine teilweise Einführung de» Plombenzwang«» bei Milch lieferungen ausgesprochen. —* Erschließung wertvoller Serpentin steine. Aenßerst wertvolle Serpentinsteinvorkommen wur den kürzlich an mehreren Stellen unweit Zöblitz erschlaffen. Die Ausschließungsarbeiten sind von der Firma Serpentin- A.-G. Zöblitz i. E. in Angriff genommen worden, der da« gesamte seit Jahrhunderten bekannte Vorkommentbei Zöb litz gehört. Die AufschließungSarbeiten haben bereit» fetzt zur Feststellung umfangreicher Seroentinsteinlager gefübrt, di» besonder» wertvoll durch da» Vorkommen verschiedener farbenprächtiger Edelserpentine sind. Da» sehr polterfäbige Gestein erscheint in wundervollen Farbtönungen. Pracht volle Serventinsteine, die ein tiesbnnkle» Rotbraun, ein in tensives Gelbgrün mit schwarzen Tupfen und ein Dunkel- grün mit schwarzer, wellenartiger Zeichnung »eigeu, sind besonders merkenswert. Zöblitz ist seit Jahrhunderten be kannt durch seine reichen Serpentinlager und berübmt dnrch seine Industrie, die da« edle Gestein zu Gegenständen de» Kunstgewerbe«, z» Sckreibzengen, Schalen, Ziersäulen, zu Urnen und Wärmstciucn verarbeitet. Zur Ausschmückung von Jnneuräumeu bat der Zöblitzer sächsisch« Serpentinstein schon zu Zeiten der Sächsische» Knrsürsten im 10. und 17. Jahrhundert bei vielen kirchlichen und profanen Bauten Verwendung gefunden. Ans neuerer Zeit sind allbekannt die wirkungsvolle» Wand- und Trepvenverkleidungen in den sächsischen Erbscblössern und im Dresdner Hostbeatrr, einem Meisterwerk Gottfried Sempers. Die Erschließung der neuen Serpentinsteinvorkommen bedeutet eine wertvolle Bereicherung der deutschen Edelsteine. Ihre Farbenscbön- keit nnd Reichhaltigkeit bat Deutschland nicht nur vom Bezug fremdländischer Serpentinsteine unabhängig gemacht, sondern auch zu einem von Jahr zu Jahr steigenden Export kunstgewerblicher Erzeugnisse aus Zöblitzer sächsischen Ser- pentinstcin nach allen Ländern der Erde geführt. Der morgen im „Riesaer Tageblatt" beginnende Roman L-isssIotts von Franz Gantz er eine äußerst spannende Handlung dürfte da» Interesse aller unserer geschätzten Leser finden. —* Aufgehobene Erlaubnis. Die Nachrichten stelle der StaatSkanzlei teilt mit: In der „Dresdner Volks zeitung" wurde kürzlich Beschwerde geführt, daß auf den Polizeiwachen eine Zeitschrift „Mein Deutsches Vaterland" verbreitet werde, die rechtsradikale Agi tation treibe und gegen die Republik Hetze. Das Ministerium des Innern hat eine Untersuchung angestcllt, und, da fick die Angaben über Tendenz und Inhalt der Zeitschrift be stätigten, die Erlaubnis zur Verbreitung des Blattes auf den Polizeiwachen aufgehoben. —* Verschiebung des Deutschen Tages in Plauen. Ter „Vogtländistbe Anzeiger" teilt mit, daß der für den 5. und 6. Juli in Planen geplante Deutsche Tag nicht stattfinden kann. Das Ministerium des Inner» habe sich nickt entschließen können, für den Tag Zugeständnisse zu macken, so daß die Veranstaltung auf einen noch zu be stimmenden Termin verschoben werden muß, da sie ohne Umzug nicht durckgefübrt werden könne. —* Kreisln gcndtag des Deutschnationa» le u H a n d l u n g S g e h i l fc n v e r b a n d e S. Der Deutsch- nationale HandlungSgehilfenuerband ladet seine Jung mannen zu einer großen Tagung am 14. und 15. Juni dieses Jahres nach Nossen ein. Neben einem vaterlän- dischen Abend am Sonnabend, den 14. Juni, ist für den Sonntag. 15. Juni, die Besichtigung des Klosters Altzella vorgesehen, eine Morgenandacht, hierauf turnerische und berufliche Wettkämpfe, letztere in wtenographie, Uebersetzung kaufmännischer Briefe in englische und französische Sprache und Schreiben eines kaufmännischen Brieses. Am Nach mittag de» 15. Juni findet der KreiSjugend-Thing statt, auf dem Gaujngendwart Gonschorek über das Thema „Unser Verufsgedankc" und hierauf voraussichtlich Herr General Maerker über „Koloniale Arbeit und deutsches Volkstum" sprechen wird. Das Schlußwort hält Herr Gau vorsteher Hegewald, Leipzig. —* Verbandstag sächsischer Klempner- meister. Dom 12. bis 14. Juli findet in Plauen der 4. Verbandstag sächsischer Klempnermetster statt. —* Sächsische S t e l l in a ch c r t a g n n g. Am 14. und 15. Juni findet in Plauen di« Tagung des Landes verbandes sächsischer Wagenbauer und Stellmachermeister statt. -*VerbandStagderBarbiereundFriseure. Vom 15. bis 17. Juni findet in Plaue n der Berbandstag dec Barbier-, Friseur- und Perückenmacher-Innungen Sachsens statt, mit dem die 50iährige Jubelfeier der Zwangsinnnna Plauen verbunden ist. —* Sächsischer Schuhmacher-JnnungSver- band. Der diesjährige Verbandstag des sächsischen Schuh- macher-JnnungSocrbandeS wird vom 26. bi» 28. Juli in Zittau abgehalten werden. Mit der Tagung ist eine große Ausstellung verbunden, auf der gezeigt werden soll, was das Handwerk an Qualitätsarbeit zu leisten imstande ist. —* Verbandstag der landwirtschaftlichen Genossenschaften. Der Verband der landwirtschaft lichen Genossenschaften im vorn,. Königreich Sachsen hält Freitag, den 13. Juni, vormittags, im VereinShau« auf der Zinzendorsstraßc in Dresden seinen 34. Verbandstag ab. Oekonomierat Fr. Kaiser-Berlin wird über das Thema „Die gegenwärtige Agrarkrisis und das Genossenschafts wesen" sprechen. —* Deutscher Esperantokongreß. Der 12. Deutsche Esperantokongreß, der in den Pfingstfeiertagrn in Plauen tagte, hatte etwa 500 Teilnehmer aus Deutsch land und den auswärtigen Staaten vereinigt. Bundes präsident Dr. Steche-Lcipzig eröffnete am Sonntag di« Tagung. Es folgten Begrüßungsansprachen und Arbeits sitzungen des Deutsche» Esprrantobundes. Mit der Tagung ist eine Esperantoausstellung verbunden. —»Ter Sächs. Anglerbund hielt vor kurzem seinen Bundestag in Leipzig ab. Der Mittwochabend wurde im wesentliche» durch Vorberatungen ausgesüllt. Der Himmrlfahrtsvormittag war außer dem Besuch des Völkerschlachtdenkmals einer eingehenden Besichtigung dr» Aquariums im Zoolvgische» Garten unter sachgemäßer Führung gewidmet. Mittags 1 Uhr sand im Hotel „Mrtropol" dir eigentliche Hauptversammlung unter Leitung des BundeSoorsitzenden Schneider-Dresden statt. Di« Tagung «ar fast von allen im Bunde vereinten Anolerveretnen SackisenS beschickt. Ms Vertreter de« Landeskultnrrat» mid Flscherelverein« war Herr LandeSfischerelrat Dr. Wobl- oemutb-Dresden erschienen. Im Namen der Leipziger SvortSanaler degrüßte di» Geschienenen der Vorsitzende des Leipziger Anglerverein«, Herr Pol.-Kommiffar Hende. Nack Vortrag de« Jahres- und Kaffenbericht» sür 1923, sowie Bekanntgabe der an di« zuständige» Behörden zum Teil mit Erfolg gemachten verschiedenen Eingaben, wurde nach Richtigsprechnnq der JahreSrechnung der Gesamtvorstand entlastet. Auf Grund gestellter Anträge wurden die Bnndessatznngen einiger Aenderungen nnterzogen. Ver schiedene Neuwahlen gingen glatt von statten. Mit großer Freude wnrde die selten« des Leipziger Vereins schon vor- bereitete Herausgabe einer BundeSzeitung begrüßt. Die Fischerei- nnd Wasserverhältniffe Sachsen«, mit ihrem ans dem Mittelalter stammenden Fischereigesetz «sm., bedingen ein« besondere lokale Behandlung, hierzu ist die neue BundrSzeitschrift „Der Sportangler" zn diesbezgl. Aus- sprachen nnd Wünschen wie geschaffen. Lebhaften Beifall fanden die klaren Erläuterungen des Herrn Landesfischerei- ratS Dr. Wohlaemutb bei der Aussprache über Wasser verunreinigung durch Fabrikabfallwaffer, deren Verhütung nnd Entnahme und Untersuchung von Wasserproben. Der Antrag de« Anglerverein« Zittau, bei Verpachtung von Fisch gewässer an erster Stelle Anglervereine zu berücksichtigen, wnrde dem gebildeten Ausschuß für Abänderung des FischrrelgesetzeS von 1868 als Material übergebe». — An schließend an die Hanptversammlnng fand ein vom Leipziger Anglerverein vortrefflich arrangierter Kommers statt, der die auswärtigen Teilnehmer noch einig, Stunden mit den Leipziger Sportskollegen froh vereinte. „Petri Heil" zum nächsten Bundestag 1925 in Chemnitz. —»Ein Ebren ni al für Dresden« Helden söhne. Der sächsische MilitärvercinSbund hat sich in einem Schreiben an den Rat und die Stadtverordneten gewandt, in dem er bittet, die Errichtung eines Denkmals für die im Weltkrieg« gefallenen Dresdner umgehend in die Hand zu nehmen. —'Kinder auf Fahrrädern. Oft kann man jetzt beobachten, daß Radfahrer vor sich auf dem Rade Kin der — ost noch kleinere — mitnehmen. Dadurch kann de» Kleinen großer Schaden »»gefügt werden. Neugierig schauen sie sich um und halten dabei den Mund offen; so kann der scharfe Luftzug, der auch bei mäßigem Fahren entsteht, direkt auf di, Lunge einmirken, und das Kind zieht sich leicht eine Erkältung zu, die ost noch ernstere Folgen haben kann. Auch sür da» zarte Auge kann «in greller Windstoß sehr nachteilig wirke». Wenn sich auch das Uebel nicht so- fort zeigt, tritt es doch sicher später ein, und manche Mutter zerbricht sich dann den Kopf über die Ursache einer plötzlich eintretenden Erkrankung. Der Vater mag es wohl gut meinen, wenn er dem Kinde eine Freude bereiten will; dann muß er aber bedenken, daß der Nachteil den Nutzen nicht überwiegt. —* Wir alle lernen täglich aus der Zei tlin g. Der Weltwcise lädt uns darin ein, seine Gedanken nachzudenkcn, der Poet reicht uns hier seine köstlichsten Perlen entgegen. Der große Chemiker steigt zu unserem Laienwissen herab und offenbart uns, was er vielleicht in lzalber Lebensmühe erarbeitet und erforscht hat, der be rühmte Arzt macht uns alter abergläubischer Vorstellungen mündig, wir hören staunend den Ausführungen eines ge nialen Erfinders oder tühnen Landentdeckcrs zu. Es gibt niemand, er stehe nocn so hoch, der sich zu gut dünkt, bei dem letzten Zeitungslescr cinzntreten nnd durch den Mund der Zeitung zu ihm zu sprechen, fast wie zu seines gleichen, nein, viel demütiger, viel bescheidener, als zu den Genossen der Arbeit. Er muß es ja, sonst verstünden ihn nur die wenigsten. Wir alle sind in unserer Bildung zeitlebens Schuldner der Presse. Unser Vorstcllungsvcr- niögen erstirbt, wenn wir uns in die Zeiten zurttckzudenlen versuchen, da die Welt, da die Menschen ohne diese Nach richten- und Wissensvermittlung einzig und allein aus sich selber und auf den Zufall des Erfahrens oder Nickt- erfahrens angewiesen waren. Wir gehören einer glück lichen Gemeinde von Lernenden an, die alle aus der glei chen Quelle schöpfen, die alle mit dem gleichen bildung spendenden Zentrum verbunden sind. — Zur Ergänzung dieser vortrefflichen Worte, die Wilhelm Dauer in seinem Werke: „Die öffentliche Meinung und ihre geschichtlichen Grundlagen" spricht, wäre noch auf den politischen, all gemeinen, provinziellen und örtlichen Nachrichtendienst hin zuweisen, durch den die Presse tagtäglich die einzelnen Glieder des Volkes zu geistiger Gemeinschaft zusammen schweißt. Wer sich der Bedeutung der Zeitung nur einiger maßen bewußt ist, dem wird nie der Gedanke ankommen, daß sie für ihn entbehrlich sei. * Klingenthal. Die Streikenden beschlossen in einer stark besuchten Versammlung, den am 3. Juni über die Neurrgelnng der Löhne gefällten Schiedsspruch anzunehmen. Die Arbeit soll heute Mittwoch wieder ausgenommen werden. Eine Entscheidung für die Heimarbeiter ist noch nicht erfolgt. Zittau. Mit dem Auto schwer verunglückt ist bei Herrnhut in der Nähe des Denksteins an der Zittauer Straße Bäckermeister Blumrich, Zittau. Er steuerte einen Wagen von Herrnhnt nach Zittau, als an der erwähnten Stelle plötzlich ein Reisen platzte und der Wagen ins Schleudern kam und quer über die Straße an einen Baum und in den Straßengraben fuhr. Der Begleiter, Fahr meister Riedel, Zittau, wurde am Kopf« schwer verletzt und erlitt außerdem einen schweren Beinbruch, während Herr Blumrich mit leichteren Verletzungen davontam.
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