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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192406110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-11
- Monat1924-06
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1924
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zu schützen, die Achtung vor Recht «nd Gesetz zu ssckeitt w»d da« Vertrauen der Beamten, der Beamtenschaft der Amt«- banptmannschast und der Einwohner de« Kress»« zu er- langen. Er wünscht und hofft, daff da« verhält»!« »wischen Ihm und seinen Beamten ein gleich gute« werden möge, wie »s der Fall gewesen fei, al« er in hoher Staatsstellung stand. Er selbst versprach, »In wohlwollender Vorgesetzter ,n sein, be» gan»en ve»irk«abteilunaen s»In« Kraft« »u widmen und sein Gewissen und eifrigste Pflichterfüllung in den Dienst der gemeinsamen Sache »u steilem Herr ikiegierung«rat «Naser sprach im Namen der Beamten der Amt«hauptmannichast dl« Zusicherung au«, daff diese jederzeit mit Treue ihr« vsticht erfüllen werden. I Deinem Rvryer die gewünschte NbNtstkung und Grfktz- schuna zu bringen. Wenn Du diese Ratschläge besolgst, dann kannst Du sicher sein, daß. Dir ein Bad im kalten Fluhwasser nte «Haden wird. Wie Überall im Leben, so heißt e» auch im Baden: vernünftig sein und Matz halten. Nur so kann Dir das Baden zum Genuss werden und Du läufst nicht Gefahr, ein Opfer der kühlen Flut zu werden. Und noch ein«: Wer noch nicht des Schwimmens kun dig ist, der hole schnell das Versäumte nach! Erst dann tmrd da- Baden zum wahren Genuss, wenn der starke Arm de« Schwimmer« die Fluten teilt! Predi. MbmtteMMdkn WnWMM-M. *Helsingfor«. Der «pvrehzug Mo«kau—Riga ist gestern nacht in die Luft gesprengt worden. Di, Loko- niotive wurde von den Gleisen wett weg geschleudert. Sol» baten eilten von einer naheliegenden Garnisonstadt herbei »nd brachten die erste Hilf«. Der UnglückSort ist mit einer Kette von Maschinengewehren abgesperrt worden. G« ver lautet, dass niedrere koke Politische Persöultchkeiteu unter den Berunalückten sind. Die Katastrophe wird auf ein politisches Attentat zurückgeführt. Retterkolonnen und Militärautomobile durchstreifen die Gegend nach dem Täter. Rückgang der deutsche« Etnwauderuug nach Aurertkd. X Washington. Nach der Mitteilung de- HanbelS- dcpartemenrS zeigt die deutsche Einwanderung während des 1. Vierteljahres 1924 eine sehr deutliche Abnahme, nur 4000 Personen wanderten von Deutschland in Amerika ein. Die Einwanderung nach Südamerika ist im Wachsen begriffen, jedoch absorbieren die Vereinigten Staaten im mer noch 80 Prozent der gesamten Auswanderung aus Deutschland. Die Ursache« deS albanische« Aufstande-. Eine Darstellung a«S dem Lager der Opposition. * Bern. Dem Genfer „Journal" werden im Namen des ausserordentlichen Rates von Albanien durch den Erz bischof Fan Noli, der bei der ersten BölkerbundSversamm- lung Vorsitzender der albanischen Delegation war, auS Balona Mitteilungen über die revolutionäre Bewegung übersandt, worin u. a. ausgeführt wird: Die Kaste der reaktionären Beis habe tue Nationalversammlung be herrscht und nach den unter dem Druck der Regierung ge führten Wahlen versucht, dem verarmten, ausgehungerten Volke ein noch schwereres Joch aufzuerlegen, als bas frühere war. Die Beis hätten die Staatsgelder dazu be nutzt, irreguläre Banden zu bewaffnen und systematisch Unruhen hervorzurufen, um eine Diktatur herbetzuführen, die ihre Oberherrschaft befestigt. In einer Gegend, wo sie systematisch die Anarchie unterstützt hätten, seien die bei den Amerikaner ermordet worden. Die liberale und demo kratische Opposition in der konstituierenden Versammlung habe sich vergeblich gegen die Korruption der Regierung gewandt. Ms Antwort darauf hätten die Reaktionäre einen liberalen Abgeordneten ermordet. Nunmehr habe sich das Volk empört in der Ueberzeugung, dass die Regierung die Ermordung der Amerikaner benutzen würde, um das Volk unter ihre Diktatur zu bringen. Die Armee habe den Gehorsam verweigert, habe mit dem Volke und den liberalen Abgeordneten gemeinsame Sache gemacht und marschiere jetzt auf die Hauptstadt. Ter Zweck der Be- ivegung sei, die irregulären Kräfte zu entwaffnen, die Ordnung wieder herzustellen, die verfassungsmässige Frei heit zu sichern, die Tyrannei der Beis zu stürzen und die Mörder der Amerikaner zu bestrafen. Die Bewegung set rein innerpolitisch und habe mit der auswärtigen Po litik des Landes nichts zu tun. Der Erzbischof schliesst mit einem Llppell an kue demokratische öffentliche Mei nung der Wähler. Mir die Badezeit. Sie ist wieder da, die warme Jahreszeit. Die Sonn« steht hoch am Himmel und sendet ihre heissen Strahlen auf die Mutter Erde herab. Die Luft ist schwül und drük- kend, die Hitze steigert sich mitunter zur Unerträglichkeit. Des Tages Müh' und Last erschöpfen den Körper des schaf fenden Menschen mehr als sonst, ja, die Tätigkeit, die sonst mit natürlicher Freude am Schaffen verrichtet wird, kann zur Qual werden. Da sehnt sich der menschliche Körper nach Erholung, nach Erfrischung. Die im Körper aufge speicherte Wärine bedarf der Abkühlung. Und was ist zur Erfüllung dieses Zweckes angebrachter als ein Bad in frischer Wasserflut? Daher die Ueberfüllung der Freibäder in den heißen Monaten! Der hohe gesundheitliche Wert des Badens, be sonders aber des Schwimmens ist hinreichend genug be kannt, es soll seiner hier nur sozusagen im Vorubergeben gedacht werden. Unsere Aufgabe soll es heute sein. Dich, liebe Leserin, und Dich, schwimmensfreudiger Leser, aus einige Gefahren des Badens im Freien und auf einige Vorsichtsmassregeln aufmerksam zu machen. Auch unsere Stadt besitzt eine schöne Freibadeanstalt, wo es sich an den heißen Tagen gut sein läßt und wo schon so mancher Er holung von des Alltags Müh' und Arbeit fand. Was soll ich Dir näheres noch von ihr erzählen? Du kennst sie ja und wirst kaum die Zeit abwarten können, um Dich wieder in die kühle Flut stürzen zu können. Vorher aber laß Dir noch ein ernstes Wort gesagt sein: Die Zahl derer, die jährlich in Deutschland einen jähen Tod durch Ertrinken beim Baden finden, wächst von Jahr zu Jahr und steigert sich entsprechend dein zunehmenden Interesse am Wassersport. Der Krieg hat die Jugend wagehalsig gemacht, em mahnendes elterliches Wort hat nicht mehr seinen alten Wert. Und wie mancher junge Mensch muss diese Wagchalsigkeit mit dem Leben bezahlen! Wir lesen es ja täglich in den Zeitungen. Tas ist die erste aller Vorsichtsmassregeln: sei nicht wagehalsig! Es ist nicht Amt und Entschlossenheit, wenn Du Dich aus lauter Uebermut vor deinen Freunden groß tun willst und in Gewässer gehst, die Du nicht kennst, oder von denen Tu weisst, daß sie gefährlich find. Was haben Deine Eltern von Leiner Wagl-alsigkeit, wenn Du als Leiche nach Hause gebracht wirst? Tie zweite goldene Regel lautet: Nimm Dir Zeit! Laufe nicht, sondern gehe langsamen Schrittes zur Bade anstalt, damit Dein Körper nicht überhitzt wird. Ent ledige Dich in der Badeanstalt möglichst mit größter Ruhe Deiner Kleidung. Bist Du nun soweit fertig, daß Tu in die kühle Flut springen kannst, so tue das nicht sofort. Halte Dich zuvor eine geraume Zeit im Schatten auf, bis Du völlig abgekühlt bist. Ehe Du ins Wasser steigst, kühle Dir Puts, Rücken und Herzgegend gehörig ab. Erst, Nachdem Tu dies gründlich besorgt host, kannst Di« den Sprung ins nasse Element wagen. Die dritte Regel, die leider nicht immer befolgt wird, heisst: Bewege Dick im Wasser! Schaffe Dir aus reichend Bewegung, auch wenn Du Mchtschwimmer bist. Friert Dich im Wasser und fühlst Du Dich unbehaglich, so gehe wieder ans Land, denn sonst würde Dir das Bad eher schaden als nützen. Bleibe auch nicht zu lange rm Waller. Zehn Minuten reiche» vollkommen au«, ruu Slöw gekört zum heutigen hochent- Pir Miriur wickelten «erkebr«lrben wie da« Salz zur Suppe, der Sauerteig zum Brot«, di« Zipfel zur Wurst. Tin Han« Dampf in allen Gassen, dient sie beute Herrn Müller, morgen Herrn Schulz« und übermorgen Herrn Meier. iit i«d»«n gefällig, jedem un- Pir fftzirilir entbehrlich. Sie verkauft Häuser und Güter, sie vermietet und vermittelt Wohnungen, sie verschafft Stellungen, sie ver- sorgt den Arbeitgeber mit Personal, sie räumt Salon« und Dachkammern au« und bringt Geld dafür. Atz» stiftet Sben: st« berichtet von freudigen und traurigen Farnl- lienereigniffen. Der Geldbedürftig« findet durch sie Verbindung mit dem Kapitalgrwaltigrn; der Kaufmann verkündet durch ihren Mnnd, dass er «inen Teilhaber auszunehmrn wünscht. Dabei arbeitet sie sozusagen für rin Butterbrot. Urbrrzeuge sich jeder von den vorzüglichen Eigen schaften dieser Allerwelishelfrrin und bestelle im Bedarf«salle beim „Riesaer Tageblatt" ein» kleine Anzeige. Kunst und Wissenschaft, vlgewttnning durch flüssige Luft. Lauge Zelt hkndura? kannte man für die flüssige Lust, die seit dem Jahre 1805 mit H"!« ver von Linde exbauten Maschinen hcrgesteilt wird, kein« praktische VerwenLmrtzsmöglichkcit. So kam cs, daß man jahre- lang eigentlich nur Versuche anstcllte, um die Eigenschaften bei fluffigen Luft und ihr« Kälteeinwirkung auf die verschiedenen andern organischen Körper zu prüfen. Es zeigte sich, daß rin in fluffige Luft eingetauchter Gummischlauch so hart wurde, »aß Er mit dem Mörser zerstossen werden konnte, daß Beeren von Weintrauben ebenso wie Rosen glashart wurden und Quecksilber so hart wurde, dass man es schmieden konnte. Al es ilideffen eines Tages gelang, durch Verdampfung der siüffi- -en Luft grosse Mengen Sauerstoff zu gewinnen, erweiterte sich va« Aniwendungsfeld der neuen Erfindung mit einemmal, und nun findet sie immer mehr und mehr Anwendung, so B. zur Herstellung von Sicherheitssprengstoffen und sogar auch zur Ge winnung von Ql aus Früchten. In Amerika gibt e» «in« Anzahl von Nutzsorten, die sich ausserordentlich zur Llgewin- nung eignen würden, wenn st« nicht eine so harte Schale Ke- faßen und sich infolgedessen nur schwer entkernen ließen. Nun hat man die Beobachtung gemacht, daß, wenn man die Nüsse einige Augenblick« in flüssige Lust eintaucht, unter der Ein wirkung der ungemein starken «alte der Lust die Sch-len der Nüsse w spröd« werden, daß man mit wenig Mühe die Kerne herauSlesen kann. Die Anwendung der fluffigen Luft ist in diesen Fall sehr einfach und hat auf den Geschmack wie die sonstigen Eigenschaften der Früchte nicht den geringsten Einfluß. - Der Ruhen der Metallographie. Mit Hilfe der Metall»- gvaphie, d«r Wissenschaft vom Gefügebau der Metalle, ist r» möglich, kranke Metalle zu erkennen, „ärztlich" zu untersuchen und vom gesunden Metall zu unterscheiden. Diese Unter suchungen im Mikroskop, wo der Beschauer Einblick in die Zu- sammerrsrtzung und das innere Gefüge der einzelnen Metalle gewinnt. Da nun in jedem Metall selbst der kleinste Bestand- ml tn einer nur für Las betreffende Metall charatterissischen Art kristallisiert, ist «s durch die metallographische Untersuchung möglich, sowohl die Art, wie auch die Eigenschaften deS Metalls tu bestimmen. Durch die metallographische Untersuchung kann somit festgestellt werden, auS war für einem Metall daS unter suchte Stück besteht, ferner wie eS zusammengesetzt ist, ob da« Stück gegossen^ gewalzt oder geschmiedet wurde und endlich auch, ob e« mit Fehlern behaftet ist. Welchen großen praktischen Wert solch« Untersuchungen für die Metallindustrie haben, liegt »uf der Hand. Handelt e» sich beispielsweife darum, festzu- ftellen, ob an der Verletzung eines Werkzeuge« da» schlechte Material schuld ist, so kann die mikroskopische Untersuchung so- wrt den wahren Sachverhalt klarstellen; denn die Ursache deS Fehler« kann durch die Vergrößerung der Metallprob« im Mikroskop, die die feinsten Formen der Kristallteilchen deutlich zeigt, sicher erkannt werden. Auch die Unterscheidung der ein zelnen Metalle ist praktisch von grossem Wert: daS Bild de« Elsengefüge« unterscheidet sich z. B. ganz klar von dem de« Stahls und natürlich erst recht von dem anderer Metall«. Die groß« praktische Bedeutung der Metallographie liegt ferner darin, dass durch die mikroskopische Untersuchung die einzeln«« Metalle auch im Verlauf ihrer Fabrikation ständig kontrolliert werden können. Vor allem aber M die Metallographie wichtig bet der Anwendung der sog. Wärmomethod«. Wenn man nämlich Metalle verschieden«! Temperaturen auSsetzt, so ver ändern sie alsbald ihre Eigenschaften, was sich indessen bei dem ! festen Zustand der Metalle äußerlich nicht wahrnehmen läßt, wenn nicht da« mikroskopische Bild zeigen würde, daß die ein. izelnen Gefüaebestandtteil« durch die Warme härter oder weichere werden. Diese Wärmebehandlung mit Hilfe der Metallographie! Wird vielfach zur Verbesserung gewisser Metall« angewandt. FiWM-MNWII M AlkWWk vom 11. Juni 1924. Wahl deS rreiren franzöfischen Präfideirten am Fretta,. Dari«. (Funkspruch.) Die Wahl des neuen Präsi- deuten der Republik wird am Freitag um 1 Uhr in Versailles stattfiudrn. Morgen Donnerstag werden die Parteien der Mehrheit von Kammer und Senat eine Vorabsttmmuna vornehmen. S« fragt sich, ob das Kartell der Linken noch weitere Abgeordnete zu dieser Handlung hinzuziehen werde. Nach dem Echo de Paris sollen alle die hinzugezogen werden, die dafür gestimmt haben, daß die Antrittsrede de« Kammer präsidenten angeschlagen werde. Im wesentlichen spricht man nur von der Kandidatur de« Kammerpräsidenten. — Nach der Verfassung führt bis zur Wahl des neuen Präsi denten der Republik und bi« zur erfolgten Ernennung Fine« ersten Kabinetts da« Ministerium Marsall di« Geschäfte weiter. Das Kabinett bat also nur formell seine Demission eingereicht. Die tatsächlich« Demission de« Kabinetts kann erst erfolgen, wenn di« Neuwahl de» Präsidenten der Republik vollzogen ist. Millerand — Kammerkandtdat. Paris. (Funkfpruch.) Wie Matin berichtet, wird Präsident Millerand morgen tn seine Villa In Versailles Üderlledelo. Er werd« kein« Tätiakett al« Advokat wt«d«r ausnedmen. Im übrigen «erde er n<o um den durch den Tod de« rechtsstehenden Abgeordneten Gtitier freigewordenev Kammerfitz bemühen. Dt« römische Press« zu de« Vorgängen t« Frankreich. Rom. (Funkspruch.) Die politischen Vorgänge in Frankreich macken großen Eindruck, werden aber noch nicht kommentiert. Nur Massagero erklärt In seinem Leitartikel, daff sich Millerand in alle politischen Fragen von Bedeutung gemischt und daff er sich besonder« in den Dienst de« nationalen Vlock« und der Politik PoincarSs gestellt habe Andererseits habe die französische Demokratie gegen di» Verfassung verstoffen. Li« Stellnngnab«« der Londoner Blätter. London. (Funkspruck.) Zu dem Rücktritt Mi sserano nebmen nur etntg« Blätter im Leitartikel Stellung „Morningpost" gibt der Hoffnung Ausdruck, daß du konstitutionelle Kris« in Frankreich zu keiner Nenderung in der gegenwärtigen, ftanzösischen Außenpolitik führen werde „Daily Ebroniel»" betont, daß der nationale Block, an der PoinearS stehe, zum großen Teil eine Schöpfung Millerand» war und daß Millerand die Präsidentschaft nur übernommen batte mit dem ausgesprochenem Ziel, die Politik diese! Partei zu fördern. Er identifizierte sich öffentlich mit einer Politik, die die Ausdehnung Frankreichs aus Kosten srinri Alliierten, des europäischen Friedens und der französischen Steuerskala verfolgte. „Westminster Gazette" erwartet als wahrscheinliche Folge de» Zwischenfalles, daß sich französische Präsidenten in Zukunft der aktiven Unterstützung einer be» sonderen Partei enthalten werden. Tagung der russischen Monarchisten in Berlin. * Berlin. Di« russische monarchistische Vereinigung hielt gestern in Berlin eine Versammlung ab, um zu dem Aufruf« de« Großsürtten Nicolai Nicolaijewitsch, der sich an die Spitze der antibolschewistischen Bewegung gestellt hat, Stellung zu nehmen. Boron Krüdnrr-Struwe sagte in seinem Aufrufe als Vorsitzender der monarchistischen russischen Vereine in Deutschland, daß allen Nachrichten zufolge di« Stund« der Errettung und der Erhebung Rußlands nicht mehr fern sei. Die heutig« KabiuettSsitzuug. * Berlin. DaS ReichSkabinrtt, daß für den heutigen Tag die Beratung der AuSreisegrbührrn angesetzt hat, wird sich, wie verlautet, zunächst mit der Frage der kommenden Micumvrrhandlungen beschäftigen. In den folgenden Ta gen dürften dann di» weiteren Dorbereitungsarbeiten für die Ausführung des Sachverständigengutachtens zu Ende gebracht werden. Gegenwärtig hat Staatssekretär Vogt vom DerkehrSminifterium, der an den Arbeiten der Orga nisationsausschüsse trilnimmt, In Berlin über die Pariser Arbeiten Bericht erstattet. Kredit« zur Finanzierung de« ZuckerervorteS. Magdeburg. (Funkfpruch.) Wie die Magdeburgisch» Zeitung von zuständiger Seit« erfährt, ist e» durch Ver mittlung der DevisenbrschaffungSstelle möglich geworden, von k amerikanischen Großbanken Kredite zur Finanzierung de» ZuckerervorteS von 1924'25 in der Höhe von mehreren Millionen Dollar zu erhalten und zwar bis »um Höchst- betrag« von 10 Goldmark für den Zentner Zucker, der vom ReichSwirtschaftSminiftrrium für die Ausfuhr freigegrbetz wird. Gerettete Schiffbrüchige * Hamburg. Di« Mannschaft de« auf der Nordsee unteraegangrnen Dampfer« „Olga-Glisabeth", ist, wir de« Nordischen Nachrichtendienst auf Anfrage bei der Reederei mitgeteilt wird, an Bord eine» KohlendampferS der Hugo Stinner-Linie wohlbehalten und vollzählig in Hamburg rinaetroffen. Di« „Olga-Elisabeth" befand sich auf einer Ress« von England nach Dänemark und ist auf halber Streck« von einem schweren Sturm überrascht worden. Di« Mannschaft wurde von einem englischen Fischdampfer über nommen und später auf dem Etinnerdampfer untergebrachtz Begiu« der Berbaudluuge» de« deutsch-brlgischeu Schiedsgericht«. X Genf. Unter dem Vorsitz de« Genfer Universität«. Professors Paul Moriaud begannen gestern hier die Ver- Handlungen de« deutsch-brlgischen Schiedsgerichts in dem Prozeß des belgischen Staat« gegen di» deutschen Versiche rungsgesellschaften und dem deutschen Staat auf Heraus gabe einer Summe von 40—50 Millionen belg. Kranken für anullierte Versicherungskontrakte. Für di« Belgier plädierte u. a der frühere Minister de« Aeußrrn Jaspar, mr die Deutschen Dr. Jlg und Professor Partsch. Der Prozeß wird etwa vier Tage dauern. Steigernde Nervosität in Japan. London. (Funkfpruch.) Daily Expreß berichtet au« Newport, daß die Unzufriedenheit in Japan über die ameri- konische EinwanderungSbill eine drohende Gestalt annimmt. Ernst« Folgen würden vom javanischen Botschafter in Washington Hanihara vorausgesetzt, wenn der Wortlaut der amerikanischen Regierung auf dem Protest veröffentlicht werde. Gerüchte aus Tokio zeigten, daß da» japanisch« aurwörttg« Amt ernstlich über dir Lage beunruhigt sei. Amerikana in Tokio bekundet von einer Nervosität, und wer r« könne, verlasse Japan ohne Verzug. Frenudschaftlicke Beziehungen »wischen Rußland und Griechenland. Athen. (Funkspruch.) Ter russische Gesandte Ustinoff überreichte dem Präsidenten derRepudlik sein Beglaubigungs schreiben und erklärte dabei: Tas Ziel seiner Mission sei, di« bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zwischen Rußland und Griechenland noch enger zu gestalten und di« gemeinsamen Interessen der beiden Länder inbezug auf rvirt- jchaftliche» Zusammenarbeiten weiter auSzubauen. Der Präsident der Republik antwortete in denisrlben Sinne. Marktberichte. Landwirtschaftliche Warenbörse zu Großenhain. Sonnabend, den 7. Juni 1924. Wetter: schön. Stimmung: ruhig. Weizen, hiesiger, neu, 7,80-7,59, Roggen, hiesiger, 7,20—7,40, Gerste Sommer- 7,50—8,00, Hafer 6,70—7,00, Mais (Mixed) 10,00, Wirsenheu, alt 2,50—3,00, neu 2,00, Stroh (Weizen-unü Roggen-) I, 09, Haferstroh 1,00, Weizenmehl 70°/, 13,25, Roggenmehl <0°/, II. 75, Roggrnkleie 5,00—5,25, Weizenkleie 4,80, Lpeisekarloffcln 2,00—2,50. Preise verstehen sich in Goldmark per 50 Kilogramin. Großenhainer Schweiuemarkt vom 10. Juni 1924. Preis eines Ferkelt: 8—18 GM., eines Schweines: 35 GM. Zufuhr«: 134 Ferkel, 11 Schweine. Amtlich festgesetzte Preise an der Produktenbörse zu Berlin am 10. Juni. Getreide und Oelsaaten pro 1000 tx, sonst pro 100 kg. (In Goldmark der Goldanleihe oder in Renienmark.) Wetzen, märkischer 147 —150, mitteldeutscher —. Roggen märkischer 128—134, pommerscher —, westpreussischer —. Gerste, Futtergerste 140 — 147, Sommergerste 148 — 154. Hafer, märkischer 126—133, pommerscher —, westpreussischer —. Mat«, ioro Berlin, Waggon frei Haniburg —, Weizenmehl pro IVO leg fr«t Berlin brutto inki. Sack (feinste Marken über Notiz) 21,50—24. Roggenmehi pro 100 tg frei Berlin brutto inkl. Sack 19—21,25. Weizenkleie frei Berlin 8,60—8,70. Roggen klei», frei Berlin 9,00-0,10. Raps 250. Leinsaat —. Viktoria-Erbsen 18—20, kleine Speise-Erbsen 14—15, Futter erbsen 12-13. Peluschken 10,50-u. Ackerbohnen 13-14 Wicken 10,60—12. Lupinen, blaue 9,50—10, gelbe 13—13,50. Serradella il—Ui. Rapskuchen 9—9,20. Leinkuchen >7. Trocken schnitzel 0,40—6,60. vollwertig« Zltckerschnitze' - TorkmK-^- iö/70 —. chgrioffeltzock» »«E
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