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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192406147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-14
- Monat1924-06
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1924
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„wen vur« dleam »age nannndende vervunktung ««0 vermehrt wird, so ist Regen zu «r»artrn. Iva» reine Mae» genrot deutet auf oute» Wetter. Strehla. In einer Besprechung über die vessexnna»- möglichkelt der gegenwärtigen Arbeitsmarktlaa« streift« Bliraermeister Mann di« Brrk«br»lag« Strehla» und äußert« sich dahin, daß wieder mit allen Kräften oerkucht werden müßte, da« vahnprottkt Belgern—Strebla—Riesa der Verwirklichung «ntgegenzufübren. ferner die schon längst geplant« Krattwagenlini« Meiden — Lommatzsch— Itirsa—Strehla endlich in Betrieb zu Ml«». Er fordert« »ie Anwesenden zur tatkräftige« Unterstützung beider An- relegenhelten auf, wa» auch van allen Setten »ugesagt wurde. Großenhain. Ihren SO. Geburtstag feiert« geftrrn ^rau Cristiane verw. Lenk, AmtSgass« S, nn Kreise ihrer Binder, Enkel und Urenkel, sowi« sonstige» Verwandten und Bekannten. Diese alle waren bemüht, mit ihre» Wünschen und Gaben dem körperlich noch verySliniSmäßig rüstigen SO jährigen „Geburt«tag«kinde" diesen Lag zu verschönern. Meißen. Am 11. Juni wurde beim Räumen der Abortgrube auf dem Hauvtbahnhof Meißen in dieser die Leiche eine« neugeborenen, anscheinend vollständig aus getragenen Kinde« weiblichen Geschlecht« aufgekunden. Di« 52 Zentimeter große Leiche war in «in« noch gut erhalten« Morgen- oder Frisirrjacke von Nestel mit halblangen Slermeln, an letzteren und am Halsausschnitt auSgebogt und an beiden Seite» de« Verschlüsse« mit schmaler Stickerei verseben, eingewickelt. Die Leiche dürste etwa 3 Wochen in der Grube gelegen haben. Ob da« Kind bei der Geburt ge lebt hat, dürfte die ärztliche Sektion ergeben- * Dresden. Der Dresdner Rentnerverein hielt am Donnerstag im Volkshaussaale eine Protestversammlung ib. Der Syndikus des Verbandes, Rechtsanwalt Dr. Her- mann hielt einen Vortrag über das Thema: Die Entrech tung des Nentnerstindes. Es wurde eine Entschließung rngenommen, in der die Rentnerschaft folgende Forde- mngen stellt: 1. Rückgewähr der widerrechtlich entzogenen ErsparmHe, seien sie angelegt wie auch immer; 2. Ange messene Verzinsung der Ersparnisse und 3. wo bann noch Not sein sollte, eine auskömmliche Altersunterstützung und eine würdige Behandlung; 4. Abänderung der Fürsorge gesetze dahin, daß den Rentnern ein Rechtsanspruch auf ausreichende Fürsorge gegeben wird. — Gestern früh gegen 3 Uhr fuhr ein in rasender Fahrt von auswärts kom mender Kraftwagen an einer Kurve der Gerhard-Haupt mann straße in Vorstadt Strehlen gegen einen Baum. Einer der Insassen, ein Freund des Chauffeurs, stürzte auf die Straße und blieb mit zerschmettertem Kopfe tot liegen. Ter Chauffeur selbst, der eine Schwarzfahrt unternommen hatte, und ein weiblicher Fahrgast blieben völlig un verletzt. * Wilsdruff. In den Tagen vom 28.—30. Juni steht unser Städtchen im Zeichen «ine» großangelegten Heimat festes. Die Vorbereitungen stebrn vor ihrem Abschluß und lassen einen glänzenden Verlauf erhoffen. G« findet Be- grützungSabend, historischer Festzug, Heimatfefispirl auf dem Marktplatz, Gesang«-, Turn-, Reiter-Darbietungen usw. statt. Es wird auf eine starke Beteiligung der ehemaligen Heimat genoffen gerechnet. , Be « ß « e S « » «r« nra an. Dl« »enwmt« yuwern». tzWmluug von «r Wernher in London, tzir namentlich Vstortsth« Edelstein« «»» Fürstenhäusern und Kstmstaeo««. stünde «ttdielt, ist um m« wertvollsten Stück» bestohlen worden. Der Verlust wird auf 1'/. Millionen Diund ge schätzt. Die Lifte der gestohlenen Gegenstände umfaßt in der „Lime»" zwei Spalten. Die Diebe, di« sich vermutlich schon vorher im Haus« versteckt batten, wurden von niemand arhört, obwohl nicht nur di« Besitzerin, die Witwe de« ver storbenen Wernher, sondern auch zahlreiche Dienerschaft im Hause schliefen. E« müssen Kenner am Werke gewesen sein, da nur di« wertvollsten Gegenständ« geraubt sind. Hoch» ass« r in England. Infolge de» Regen» sind an den Küsten von England alle Wasserläufe sehr an- geschwollen. Da« Wasser treibt mit großer Geschwindigkeit dem Mr«" »u. Infolge der teilweisen U«dersch»«mmungen find die Eisenbahnverbindungen London—Manchester und London-Derby unterbrochen. Da» Mißgeschick de» am«rikanischenw«lt. umfliege««. Ein Radiotelegramm au« San Franzisko berichtet, daß der Leutnant Smith, welcher mit 2 amerika- Nischen Kollegen «ine Reise um die Welt im Flugzeug unter nommen hat, gestern um 7 Uhr früh auf dem Weg, nach ; Regierung wird ihm ein neuer gestellt werden. Seine beiden Be- ong erwartet. ln der Nacht zum ischrn Gummiwerke, Da» Mißgeschick de» amerikanischenwelt- umklieger». Ein Radiotelegramm au« San Franzisko berichtet, daß der Leutnant Smith, welcher mit 2 amerika. Nischen Kollegen «ine Reise um die Welt im Flugzeug unter nommen hat, gestern um 7 Uhr früh auf dem Weg, Haiphong notlanden mußte. Sein Apparat und Motr ..... zertrümmert. Führer und Begleiter sind unverletzt geblieben. Bon der amerikanischen Negierung wird ihm ein neuer Apparat zur Verfügung gleiter «erden in Haipy Riesenfeuer in Zerbst. I Donnerstag find in Zerbst di« Anbalti,«,» A.-G„ durch eine Feuersbrunst vollständig zerstört worden. Die EntftehungSursache dm Brandes ist noch unbekannt. Die sinkende Kollegialität. Wie in der „Voss. Zeitung" erzählt wird, hatte jüngst der Besitzer eines bekannten großen Berliner Geschäftes, dem am Schluß eines Konzerts in der Philharmonie in der Garderobe die Brieftasche auS dem Rock gestohlen wurde, das Glück, den Täter zu fassen, den man auf der Polizei als einen wohl- bekannten alten Kunden feststellte. Die Brieftasche aller dings war nicht mehr in seinem Besitz, sie war durch die Hände der anwesenden Helfershelfer weitergewandert. Run aber klagte der Dieb: „Sehen Sie. mein Hern das ist eine große Genieinheit gewesen. Wenn Sie mich attra- Pieren, so mutz derjenige unter meinen Kollegen, bei dem die Brieftasche gerade anlangt, sie unbedingt auf den Boden fallen lassen, damit ich sagen kann: Das wollen Sie denn? Ta liegt ja Ihre Tasche auf dem Boden!" So ist eS üblich und anständig. Es ist eine Gemeinheit, mich so hincinzulegen. Na, die Gesellschaft kann sich freuen, wenn ich aus dem Gefängnis komme. Ihnen werde ich zeigen, was eS heißt, sich so unkollegial zu benehmen." fstun wurde der Dieb zutraulich und sagte weiter: „ES gibt keine Kollegialität mehr. Ich will Ihnen ein Beispiel erzählen. Sie wissen doch, daß dre Autobusse für uns «in besonders wichtiges Gebiet sind. Aber eS gönnt keiner mehr dem anderen etwas. Als ich neulich auf einen Autobus stieg, was sehe ich? Es waren mehr Kollegen als Fahr gäste drin. Wie soll man da weiterkommen?" Bautzen. Seit langem ist geplant, das in Prag ein gezogene Pricstcrseminar, auf dem die Lausitzer katholischen Geistlichen ausgebildet wurden, nach Bautzen zu verlegen, doch waren die Verhandlungen zwischen dem Äautzner Dom stift und der tschechoslowakischen Regierung in Prag ge scheitert. Wie die Reichend. Zeitung jetzt erfährt, hat die Reichsregiernng Bischof Tr. Schreiber eine Unterstützung zur Errichtung eines katholischen Pricsterseminars in Bautzen zugesagt unter der Voraussetzung, daß sich auch die sächsische Regierung zu einer Unterstützung bereitfin den werde. Eine Entscheidung darüber ist noch nicht ge fallen. * Schandau. Unter einer Felsplatte in Böhmisch- Leipa rastete am Donnerstag in der Mittagsstunde ein Hau- sicrcrpaar. Während der Bereitung des Mittagsmahles wurden Mann und Frau von einem niedergellenden Felsen verschüttet. Der in das Dorf geschickte Knabe fand bet seiner Rückkehr die Elter» schwer verletzt, aber noch lebend unter den Trümmern. Ehe die von ihm aus dem Dorfe geholten Helfer eingreifen konnten, war ein neues Fels stück niedcrgebrochen und hatte das Ehepaar vollständig verschüttet. Tie Leichen wurden geborgen. Sebnitz. Nack dem Beschlüsse der Stadtverordneten werden bei Dterbesällen dir Kosten der Beerdigung weit gehend auf die Stadt übernommen. Insbesondere werden bedacht Kleinrentner, Sozialrentner und Erwerbslose, weiter auch Arbeiter, Beamte, Handwerker, überhaupt all« Ein wohner, es sei denn, daß Grundbesitz oder Mobiliarnachlaß vorhanden ist, der die Kosten deckt, oder daß unterhalts pflichtige Verwandte in guter Vermögenslage di« Kosten bezahlen können. * Annaberg. In der Nacht zum Donnerstag trieben sich zwei Burschen in der Nähe des Kätfestplatze» umher und sprachen u. a. einen Polizeibeamten in Zivil um Streich hölzer und Schlafgeld an. Bei der nun folgenden Aus- einandersetzung kam es zu einem längeren Ringen, bei dem der Beamte gegenüber dem stärkeren Gegner zweifellos den kürzeren gezogen hätte, wenn nicht ein auf den, Rundgange befindlicher anderer Polizeibeamter hinzugekommeu wäre. Einer der Burschen konnte noch rechtzeitig die Flucht er greifen; der andere, ei» 36jähriger Arbeiter auS Frankfurt a. d. Oder, wurde verhaftet. * Lug au. Infolge fortgesetzter Reibereien zwischen den Vertretern der Sozialdemokraten, Kommunisten und den Bürgerlichen stellten die Sozialdemokraten in der letzten Gemeinderatssitzung den Antrag auf Auslösung de« Ge meindeparlaments, der auch mit Stimmenmehrheit an genommen wurde. * Plauen. Bei Großzöbern fand »wischen Insassen eines Auto« und einem Landwirt «in Zusammenstoß statt. Das Auto batte auf der Fahrt von Hof schon mehrmal» Aufenthalt gehabt, weil Geschirre auf der falschen Seit« fuhren. Als dies bei Großzöbern wieder geschah, fragt« man den Geschirrsührer, ob er nicht vorschriftsmäßig fahren könne. Statt der Antwort schlug er die Autotmaffen mit der Peitsche ins Gesicht. Es entspann sich eine Schlägerei, in deren Verlauf der Kraftwagenbefitzer einen Revolver zog und den Landwirt durch einen Schuß in die Lung« verletzte. * Leipzig. In der Nacht »um Donnerstag wurde ein hiesiger Feinmechaniker auf seinem Nachhauseweg« im Johannapark von zwei etwa 2b Jahre alten Burschen um Zigaretten anaesprochen. Kaum hatt« er dar Ansuchen ab- gelehnt, so packte ihn schon der größer« und hielt ihn fest, während ihn der kleinere im Gesicht blutig schlug. Hierbei wurde dem Angegriffenen sein Mantel entrissen. Al» Schritte hörbar wurden, ergriffe« die Täter di« Flucht. vermischtes. Selbstmord ein«r Evrtft«. Di« Slsährig« Frau Juli« Tick stürzte sich am Freitag vormittag au» dem o ritten Stock eine« Hause» in der Friedrichstraße tu Berlin auf de» Hof hinab. Der Stur» hatte den sofortigen Lod »ur Folg«. Di« Lat lall la g«iftto«r Lmnachtuna gescheh«« lein. Der Krieg im Luftmeer. Der zukünftige Krieg — und ein solcher muß und wird kommen angesichts der feit Versailles mehr denn je er schütterten Balance der Weltmachtkräfte — wird sich aller ! Voraussicht nach zum erheblichen Teil im Luftmeer ab spielen. Die etwas sagenhafte Erfindung des Engländers Gvindell-Methiew höchstens könnte ein« derartige Entwick lung des Kriegswesens verhindern. Bekanntlich hat dieser Erfinder Apparate zur Ausstrahlung gewisser Energien g«-' baut, die im Stande sein sollen, Motor« beliebig in den! Weiten des Luftmeeres auszuschalten und triebunfähig zu machen. So ist in durchaus verständlicher Besorgnis um sdie Herrschaft im Luftmeer ein wahres Wettrennen auch um den Besitz dieser geheimnisvollen Erfindung zu be obachten gewesen. Zur Zeit scheint Frankreich, das sich ja, wie bekannt, als das eigentliche Geburtsland des Flug- swesens betrachtet, Sieger zu sein. Wenigsten» hat der ^Engländer fein Vaterland, da» ihm anscheinend nicht .genug Pfunde versprochen hat, schändlich in Stich gelassen und das freigibigere Frankreich mit seiner Erfindung be glückt. -« In Wahrheit scheint man aber sowohl in Frankreich wie in England und auch jenseits des großen Hermgsteiches der Erfindung de« smarten Mr. Grindell-Methtew «och nicht die grundlegende Umgestaltung der ganzen Fliegerei zuzukauen. Wenigsten» ist man in allen vorgenannten Ländern eifrig be-, müht, da» militärische Flugwesen so schnell und so gründlich swie nur möglich auszubauen. Frankreich bat damit den Anfang gemacht. Es gehört zweifellos zu den wichtigsten militärischen ^.Sicherungen" dieses dauernd auf dem Sprunge befindlichen^ Landes, eine Luftflotte zu besitzen, wie die Welt sie noch mcht gesehen hat. England ist ihm allerdings auf den Versen und iwird ihm in nächster Zeit nach Durchführung seines großzügi gen Luftprogramm» erfolgreich Paroli zu bieten imstande sem. Amerika arbeitet ebenfalls unverdrossen weiter, von drüben soll dann die große Ueberrafchung kommen, die technischen Neu heiten, Li« wieder die bisherigen Errungenschaften der andern sMeltflnglSnder völlig in den Schatten zu stellen bestimmt sind> »Tie »u»drflati«ng »er Ilanzöfisihen Mikitärflkgerel kostet o« Land Unsummen. Richt zuletzt haben auch-wir daran geld. ltch zu tragen, denn die Fluahallen und Flugplätze, di« teil weise im besetzten Gebiet« sich befinden, sind mit deutschem Eeld« geballt, deutschem Besitz enteignet und «erden wiederum von deutschen Zuschüssen unterhalten. Aber man glaubt in Frank- reich, Deutschland gegenüber ein« gewaltig« Lustmacht zur Gel tung bringe» zu müssen, um er „in Schach zu halte» . Hiermit wurden bisher im französischen Parlament alle zum Flugzeugbau anaeforderten Summe« begründet und glatt durchgedruckt. Je doch auch damit noch nicht genug. Auch die bekannten Vasallen staaten der glorreichen Ration Lauen zum Großteil mit französt- iKer Hilf« ihre Luftflotten au», um aus Frankreich» Befehl „im Augenblick der Erfahr" -ich auf das unooktzStzige Deutschland zu stürzen. So kommen ,.im Ernstfall«" zu den etwa 4000 Mili tärflugzeugen, über die Frankreich selbst verfügt, noch Belgien llNUnen Vtt ^löO iriugzeunei, waoreno Deurlwiand uoernaupr rein MMtärfluazeug besitzt und solche mit Rücksicht auf die nach versaillr» erfolgte llmstelluna der gesamten Flugzeugindustrie auch gar nicht in absehbarer Zeit zu bauen in der Lage ist. E» liegt also nicht zu fern, sich über die dauernd gesteigerte Luftrüftung Frankreich» seine eigenen Gedanken zu machen. In England wie auch in Amerika ist dies zweifellos schon geschehen. Di« Lustprogramme beider Staaten zeigen dies deutlich. Aber am End« verzichtet Frankreich, im Besitz der flugZeugvernichten- de« „Todesstrahlen" auf die weitere Ausgestaltung seiner Flug politik. vorläufig allerdings darf man in dieser Hinsicht nock> etwa» skeptisch in di« Zukunft blicken. KWM-MWii M ÄlkMM vom 14. Juni 1924. Larifverhandlungrn der ReichSvost. " Berlin. Da» RelchSpoftministerium bat die Tarif organisation für den 24. Juni zu Verhandlungen über die Neufestsetzung der Löhne eingrladen. Der Lohntarif wurde von den gewerkschaftlichen Organisationen gekündigt. SOV-Jabrseier der Stadt Königsberg. -(Königsberg (Ostpr.) Im Rabmen der 200-Jabr- feier der Stadt Königsberg versammelten sich beute im großen Saal der Stadthalle dir behördlichen Vertreter und viele Ehrengäste zu einer Erinnerungsfeier. Die Festrede hielt Oberbürgermeister Lobmever. Er entwarf «in Bild der Ge schichte und der wechselvollen Schicksale Königsbergs in den vergangenen 200 Jahren und schilderte die Fülle der Auf- gaben, dir die Stadt al» östlichster vorgeschobenster Posten deutscher Kultur noch vor sich habe. Meichsminister Lr. Jarre» überbrachte im Namen der Reichsregierung die Herz, lichsten Glückwünsche. Maffrnverhaftungrn tm besetzten Gebiet. "LudwigShaoen. Wegen Verbreitung falscher Regie-Franken sind annähernd hundert Personen von der französischen Kriminalpolizei verhaftet worden. Sämtliche verhafteten sind unschuldig, da sie garnicht wußten, falsch« Regie-Franken im Besitz gehabt zu haben, denn die falschen Regie-Scheine sind den echten so ähnlich, daß zu ihrer Unter scheidung eine genaue Kenntnis gehört. Bruch d«S Sveyer Abkommens. "Speyer. Nach einer Mitteilung des französischen Provinzialdelegierten, General de Metz, sind zwei Ober- regierung«räte und ein RegierunaSaffeflor, die vom recht», rheinischen Bayern in die pfälzische KreiSregieruna versetzt worden find, von der Rheinlandkommission in der Pfalz nicht »ugelaffen worden. Vor der KabinettS-Bildung. Pari». (Funkspruch.) Man nimmt an, daß «» dem Ab». Herriot möglich fein werde, das neue Kabinett bi» Sonntag nachmittag zu bilden. Da» neue Ministerium «erde dann am Dienstag vor das Parlament treten. Pariser Pressrftimmen zur Wahl des neuen Präfideute«. Vari». (Funkspruck ! Zur Wahl de» Präsidenten der Republik schreibt der „Matin", die französische Republik, di« schon in den Jahren lei, gewinne auch an Erfahrung. Al» fie gestern ihren 11. Präsidenten wählte, habe sie sich erinnert, daß in der Vergangenheit alle, die sie dem Senat entnabm, ruhig bi» zum Ende ihres Mandats im Elysee grblieben feien, während alle, die aus der Kammer ent nommen wurden, unterwegs die Opfer eines unbegreiflichen Schicksal» geworden feien. Man habe also gestern einen Senator gewählt, einen guten Republikaner und einen braven Mann, der in hohem Grade beide Eigenschaften be sitze, die Frankreich vielleicht am teuersten feien: Gewichtigkeit und Urteil. — Die .Journ» Industrielle" schreibt, e» fei sicher, daß Doumerque, Herriot und Painlev« in ihren heutigen Besprechungen keine Zeit damit verlieren würden, den Grad ihrer republikanischen Rechtgläubigkeit mit einander zu ver gleichen, sondern daß fie die ernste Möglichkeit erwägen würden, das Programm praktischer Reformen zu verwirk- ltchen, da» da» Land erwarte. Zu dieser wirtschaftlichen und finanziellen Reorganisation und den Aufbauausgaben rufe da» Land di« neuen Männer, di« die Geschicke Frank reich» leiten sollen. Mögen sie rasch an die Arbeit gehen. Die Stellnugnahme der Londoner Blätter. London. (Funkspruch.) Die Blätter heben in ihre» Komentaren zur Wahl DoumergueS hervor, der neue fran zösische Präsident habe sich stets als Freund Englands und der Entente gezeigt. E» wird auf die Tatsache hiugrwiesen, daß er Calvinift ist. Die „Times" schreibt, die Niederlage Painlev»» sei unzweifelbatt al» ernster Rückstoß für Herriot ««uusehen. Die fortgeschrittenen Kartellisten würden einer mächtigen Opposition in der Kammer gegenübersteben. Da» Blatt betont, daß Doumergue offen die Politik Poincars» in deutschen Fragen einschl. der Ruhrbesetzung unterstütze. Auch der „Daily Herald" bezeichnet die Wahl Doumergue» al» einen Schlag für das Ansehen der kommenden Regie rung Hkrriot. „Daily Chronicle" schreibt, es bestehe kein Grund zu der Annahme, dab Doumergue verfehlen werde im Einklang mit den neuen Kräften zu wirken, die die Ge schicke Frankreichs leiten werden. ES könne erwartet wer den, daß Herriot in wenigen Tagen über den Kanal kommen werde, um Macdonald zu besuchen. Auf diese Zusammen- tunst müsse «in« Konferenz aller Alliierten folge». Niemals seit dem Waffenstillstände sei der Augenblick für «ine ver nünftig« Regelung, die eine neue Periode in Europa ein leit«, so günstig gewesen. Bei einer einigermaßen klugen Politik der Alliierten und ein wenig Vernunft auf Seiten Deutschland» müßte «in« derartige Regelung gesichert fein. Amu Berschwinde« des Abgeordneten Matteotti. Rom. (Funkspruch.) Die Zeitungsmeldungen über «ine Auffindung der Leiche de» Abgeordneten Matteotti find bt»tz«r nicht bestätigt worden. Der Prozeß gegen dentsche Versicherungsgesellschaften. Genf. (Funkspruch.) Heute fand die Fortsetzung des vor dem deutsch-belgischen Schiedsgericht verhandelten Prozesses de» belgischen Staate» gegen deutsch« Persicherungsgesell- schatten und da» Deutsche Reich statt. Das Urteil soll später verkündet werden. Die rnmänische Bauernbewegung. "Bukarest. Großes Aufsehen erregt hier die Ver- «nignng der rumänischen Nationalisten und der rumänischen Bauernpartei unter dem Namen „Nationale Bauernpartei", die jetzt die stärkste Partei in Rumänien ist. ^mmenvssirenll «erde« RenLeftellnngeu aus das „Riesaer Tageblatt" von allen Zeitungsträgern nnd zur , , ! Vermittlung an diese von der Tageblatt-Geschäfts, LLH gwetheftraß« SS, entgegengenomwe», — - Sernfprichmewma. obne Gewähr.
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