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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192406197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-19
- Monat1924-06
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1924
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Riesaer O Tageblatt und Anjlrig^ Meblatt urü) Anzeiger). Donnerstag, 19. Juni 1924, abends 77. Jahrg ^^°"L«muk vk'sa? Das Riesaer Tageblatt enthält die amtliche« Bekanntmachungen ^°L?r°k°E°Ri-?^N-.'5L^' ' der Am^Syanptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und de» Rate» h»r d<>a Ms.k^ „n>> Molßen 141 Da« Niesärr Laaeblatt «rfchkint teSe» La, abend» '/,« Uhr mit vurnahm« der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für Monal 2 M. Lü Pf. durch Post, 2 M. 2ö P, ' durch Voten. Für den FaÜ de« Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialtenpreise behalten wir uns da» Recht der Preiserhöhung und Nachfordcrung vor. Aiuetac» illr di« Nummer de« Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die SS mm breit«, S mm hohe Brundschrift-Zeile <S Silben) 25 Gold-Pfennige; die 8S mm breite Neklamezeil« lvv Gold-Psennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50Aufichlag. Feste Tarife vewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Rteia. Achttägige Unters,altunqsbeilaqe .Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungs-inrichtungen - hat der'Bench'er «inen Anspruch auf Lteserung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotation«druck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. ttesüiiiltLstellr: Goetbestraire 58 verantwortlich sür Redaktion: Heinrich Ubl.mann, Riesa: sür Anzeigenteil: Wilb.lm Dittrich. Riesa. ' .vei.r-ijr uv. — . -—--—iS 7 . . i-,7 ..... i . . ----- - 7 - Vorsicht und Einigkeit! Zu HerriotS Programmrede. BR. Der neue französische Ministerpräsident hat kratz seiner Schwärmerei siir Offenheit und Ehrlichkeit doch nicht so klar gesprochen, datz seine Erklärungen gerade über die wichtigsten, nämlich die außenpolitischen Fragen, als nn- zweideutig anerkannt werden könnten. In der sozialistischen Bresse Frankreichs wird das zngegeben und getadelt; und wenn die deutsche Rechtspresse zum Teil scharfe Tone gegen Herriot anschlägt, weil er PoincareS Sicherungen nufgebe, so weiß man noch nicht, ob das ernst gemeint ist oder ob nur dem neuen Mann noch größere Rücksicht ans die natio nalistische Opposition beigebracht werden soll, als er sie offenbar schon ans eigenem Entschluß walten läßt. Es wird in der Tat so gnt wie alles daraus ankommen, welchen Sinn Herriot selbst seinen mehrdeutigen Worten geben wird. Hierbei mag erwähnt werden, daß ein so entschiedener Nationaler, wie der General v. Cramon in der „Kreuz- Zeitung", auch die Ernennung Nollets zum französischen KricgSiniuister nicht vollkommen ablehnend, sondern fast ironisch behandelt. Er meint, Rollet werde Material und Beweise liefern, so wie Herriot es verlange: wolle er nach links, dann sei es leicht, die Harmlosigkeit der deutschen Sport- und Jngrndvereine zu beweisen, wolle er aber nach rechts, dann werde der General Rollet auch das Gegenteil erhärten. . . Diese Art des vorsichtigen Abwartens scheint auch der ganzen Politik HerriotS gegenüber durchaus geraten zu sein. Mit einer gewissen Befriedigung kann man feststrllen, daß tatsächlich in der großen deutschen Presse, so verschieden auch die Töne der Erwiderungen klinge», doch soweit beinahe Einigkeit herrscht, als die französische Regierungserklärung nicht für ausreichend erklärt wird, nm »nS zu beruhigen. Die Forderung nach der Entlassung aller deutscher Ge fangenen. nach der Räumung auch der „Brückenköpfe", nach der Nichteinmischung in innerdeutsche Verhältnisse findet man in der Linkspresse ebenso wie in der Rechtspresse. Nur das dies« sehr viel skeptischer als sene der Frage gegenüber steht, ob Herriot wirklich in versöhnlichem Geiste vorgehen will und w-rd. Die Erinnerungen an Wilsons Köder oersuche, die leider gelangen, tauchen von selbst auf. Ist cs richtig, daß Herriot auf denselben Pfaden wandeln, daß ec die Politik Poincarös nur klüger fortsetzen will, um Frank reich aus seiner Isolierung herauSzubringen und Deutsch land zu isolieren? Niemand weiß das bislang genau. Umso mehr haben wir die doppelte Pflicht: vorsichtig zn bleiben gegenüber den Bersprcchungen und Zurückhaltung zu üben in unserem rigencn Auftreten, damit man nns nicht isolieren kann! Nichts wäre verhängnisvoller, als wenn gerade seht die deutschen Parteien wegen der Auslegung der Hcrriat-Rede sich untereinander in die Haare gerieten. Kühn schreibt die „Germania" nach Paris: „Ihr könnt den Demokraten hier nicht mit Sympathieerklärnngen, sondern nur mit Erfolgen für Deutschland helfen". Und die „Zeit", das Organ Dr. Stresemanns, erkennt ebenfalls nur mit Reserve den Um schwung in Frankreich an, fordert die Deutschen zum einigen Zusammenhalten auf und gibt den Franzosen zn verstehen, daß es bei ihnen liegt, die leidenschaftliche nationale Be wegung in Deutschland zu beruhigen. Warten wir den Erfolg abl _ _ Bölkervinidsarveit. Das Völkerbundsproblem wird uns in der internatio nalen Diskussion der letzten Woche» und Tage wieder nabe gerückt. Sowohl Macdonald wie auch Herriot versuchen, diesem durch das Versailler Diktat geschaffenen und von der Mehrheit in Deutschland sicherlich nicht mit Unrecht voller Mißtrauen angesehrnen Apparate eine wesentliche Roll« in ihre» politischen Schachzügen »uzuweisen. Der Verlauf der soeben beendeten Sitzung des Völkerbunds rates ist wiederum für Deutschland nicht gerade vertrauen erweckend gewesen. Eine Selbstironisieruna bedeutete die Stellungnahme der in Genf vertretenen Mächte zur Ab rüstungsfrage. Jeder lud den anderen mit höflicher Hand bewegung ein, doch freundlichst voranzugehen, dann werde man sehen, was sich machen ließe. Die Sicherungssrage wird immer noch so aufgefaßt, als gälte es die gesamt« in Waffen starrende Welt gegen das wehrlose und kraftlose, gedemütigt am Boden liegende deutsche Volk zu schützen. Besonders wenig rühmlich ist die Stellungnahme des Völkerbundes den Polen gegenüber. Polen kümmert sich grundsätzlich nicht um Völkerbundentscheidungen und sonst wie vertraglich einaegangene Verpflichtungen. Die amt lichen Vertreter Polens verhöhnen und bedrohen die Herren in Genf. Man hält es trotzdem für richtig, die polnische Regierung zwar in mild verstehenden Worten höflichst auf ihre Ungezogenheit hinzuweisen, nirgendwo aber zeigt sich ei» entschlossener Wille, nötigenfalls mit Machtanweudung den gefaßten Beschlüssen Achtung zu erzwingen. Geradezu völkerbundklassisch ist di« Entschließung in den deutsch-pol nischen Streitfragen, in denen es heißt, daß man von der polnischen Regierung eine Nachprüfung ihrer Haltung er- warte und daß man nicht daran zweifle, datz die polnische Regierung begangene Fehler wieder gutmachen werde. Da- rüber lachen sämtliche Hühner zwischen Wilna und Krakau, so laut, daß der Staub aus den Genfer Perrückrn fliegt. In der Saarfrage hat man den französischen Beherr- scher dieser Kolonie weißer Menschen ebenfalls eine sanfte Nüge erteilt, weil er gar zu sehr sich der Methode d«S Senegals bedient hat und seine Mitregenten in verschiede- neu Fällen garnicht um Rat gefragt hat. Es muß sich noch sehr viel ändern zu Füßen des Mont Blaues, ehe Deutsch land seine Ansicht über diese Paradeschöpsnna der Ehe Zwilchen Wilson und Llemeuceau Lodert. Ei» deutscher Fühler beim Völkerbund. Berlin. Neichsarbcitsmnnster D r. Brauns ist in Genf eingetroffen und hat bereits in Besprechungen mit dem englischen Delegierten beim Völkerbund, Lord Par- moor, und dem Generalsekretär beim Völkerbund Füh lung genommen. Damit bekundet also Deutschland die ernste Absicht, der unzweideutigen Aufforderung Mac donalds und HerriotS Folge zn leisten, ein Gesuch um Aufnahme Deutschlands iu den Völkerbund zn richten. Aber eZ gibt noch mancherlei Schwierigkeiten zu über winden, ehe der osjiztelle Schritt von deutscher Seite getan werden kann. Zunächst einmal stellen sich inner politisch dem Gedanken des Eintritts starke Widerstände entgegen. Während Zentrum, Demokraten und Sozial demokraten sür das Gesuch eintrcten, neigen die Rechts parteien der Auffassung zu, daß man erst in Verband- jungen mit den Regierungen der Entente darüber ein treten müsse, wie man sich dort zu der Aufnahme Deutsch lands in den Völkerbund stellt, ob mit dem Eintritt die neuerliche Anerkennung deS Vertrages von Versailles ver bunden ist und anderes mehr. Besonder.' auf deutsch nationaler Seite betont man, das; es nicht genüge, wenn die Ruhrgefangencn befreit und die Selbständigkeit deS Reiches an Rhein und Ruhr wieder hcrgestellt werbe. Man müsse Sicherheiten haben, das; neue Ucbcrfcille und Sanktionen von Seiten der Ententemächte ausgeschlossen sind. Man könne sich nicht damit begnügen, das; die deutsche Verwaltung im besetzten Gebiet wieder in ihre Acmter zurückkehrt, die Besatzung, die unsichtbar gemacht werden soll, müsse unter allen Umständen völlig auS dem be setzten Gebiet verschwinden. ?lber auch die deutsche Re gierung will sich die Hände durch einen voreiligen Eintritt in den Völkerbund nicht binden lassen. Die Regierung verkennt keineswegs ihre Verpflichtung und Verantwor tung dem deutschen Volk gegenüber, sie möchte nicht in die Lage kommen, bei einen: Scheitern der Verhand lungen über das Gutachten sich einen: neuen Diktat beu ge:: zu müssen. Sie wird also bei der netten Fühlung nahme in Genf vor allein versuchen, Garantien hinsicht lich der Sicherung Deutschlands in die Wege zn leiten, und cS ist wahrscheinlich, das; man mit den: Aufnahme gesuch solange warten wird, bis die Verhandlungen mit den Alliierten über das Sachvcrständigen-Gutachtcn die Berechtigung geben, an ein Einvernehmen und eine Ver ständigung mit England und Frankreich in der Rebara- tionSfrage zn glauben. Lie Umwaudluufl der Reichsbahnen. Forderungen der Eisenbahner. Angesichts der gegenwärtig in Berlin schwebenden Ver handlungen über die Umwandlung der deutschen Reichs bahnen in eine Aktiengesellschaft unter Kontrolle des Aus landes haben die Neicksgewerkschast Deutscher Eisenbahn- beatnten und der Deutsche Eisenbahneroerband der Reichs regierung siebe» Forderungen überreicht, uni riue Siche rung des BerutsbeamtentumS zn erlangen. Im wesent lichen wird verlangt, datz die Beamten der deutschen Reichs bahn auch nach der Uebernahme in den Dienst der Gesell schaft unmittelbare Beamte des Reiches bleiben. Alle Ein stellungen, Beförderungen usw. sollen daher auch in Zukunft im Namen des Reiches erfolgen. Die Gesellschaft gewähr- leistet die Zahlung der Besoldung, des Wartegeldes, deS Ruhegehalts und der Hinterbliebenenbezüge vor jeder an deren Verbindlichkeit. Durch die Dienst- und Personal- Vorschriften der Gesellschaft dürfen die bei der Gesellschaft Beschäftigten in ihren Rechts-, Sozial-, Besoldung«-, Dienst zeit- und Urlaubsverhältniffcn nicht ungünstiger gestellt werden als die Reichsbeamten nach den für die Reichsbe amten geltenden Gesetzen und Verordnungen. Das Reich tritt für die aus dem BeamtinverhältniS sich ergebenden und nach dem Gesetz von der Gesellschaft übernommene» Verpflichtungen in jeder Hinsicht ei». Die PlSne der württembergtschen Regierung. * Stuttgart. Der neue württembergische Staats präsident Bazilli gab gelegentlich einer Besprechung mit Vertretern der württembergischen Presse Einblick in die Pläne und Arbeiten der württembergischen Regierung. Er erklärte, datz die württembergische Regierung keine reaktionäre Regierung sein werde und daß Gefahr eines Umsturzes zur Vorbereituug eines R«vanchekriegeS in Württemberg nicht bestehe. Wenn nicht durch neue europäische Verträge das Staatsbild Europas anders wird, so s«i zu befürchten, daß eine Katastrophe von ungeahnter Furchtbarkeit über Europa kommen werd«. Der Staatspräsident kündigte «ine Aen- drrung der inneren Verwaltung dnrch Neuaufbau des württembergischen Rechts au. Graf Westarp über einen neuen Vürgerblock. * Berlin. Graf Westarp erklärte in einer Unterredung mit einem japanischen Pressevertreter, daß eine Koalition des Bürgerdlocks in absehbarer Zeit nicht nur möglich, sondern eine zwingende Notwendigkeit sein werde. Den in der ausländischen Presse erhobenen Vorwurf der Scheu vor der Verantwortung wies Graf Westarp zurück. Wir (Dnat.) drängen uns gerade dazu, an der Verantwortung teilzu nehmen und werde» alles tun, was in unserer Macht steht, um an die Regierung zu komme», weil wir überzeugt sind, daß hinter uns starke nationale Kräfte stehen und daß unsere Politik besser ist, als die bisher betrieb«:«. Di« Gründe, wenn eine Einigung bisher immer gescheitert ist, sind jedoch darin zu suchen, daß es den anderen Parteien an guten Willen gefehlt hat. Man verlange von uns un- veräuderte Fortsetzung der bisherigen Politik, statt eine Eiuiouna über den kommende« Kurs zuzulaffrn. Cfne glatte Ablehnuug des DaweS - Gutachtens sei von den Deutscknationnlen nie verlangt wocdcn. Graf Westarp hält eine Verständigung mit Frankreich nach dein jahr hundertalten Lauf der Geschichte für nickt möglich. Sie sei auSgeickloffen, solange noch französische Soldaten ans deut schen Boden stehen. Die Wirtschaftslage im Ruhrgebiet. "Gelsenkirchen. Ter letzte Schiedsspruch in der Metaltindnstrie hat die Unternehmer erneut vor große Schwierigkeiten gestellt. Die Belastung :st so stark, datz mau allen Ernstes daran denkt, schon i» der näcksten Zeit eine Reihe von kleineren Werken zu schließen. Es kommt binzn, daß die Absatzschwierigkeiten immer größer werden und die bisherige:: Abnehmer nickt mehr in der Lage sind, ihre Aufträge aufrecht,verhalten. Auch aus dein Ausland- kom men Aufträge kaum herein. Nicht weniger gefährlich siebt eS im Bergbau anS. Auch hier rnacki sich die Äbsatz- krisc in außerordentlich starkem Maße bemerkbar. Während deS süniwöchiacn Ber^arbeiterstreiks ist dir oberscklcsische und englische Kohle zn einem iebr gefährlichen Konkurren ten der Ruhrkohle herangewachien, und anck jetzt noch, nach Wiederaufnahme der Förderung, sind viele der früheren Kunden der Nuhrzccken der Konkurrenz treu geblieben Ter Nuürbergbau, der noch immer gezwungen ist, dis Lasten des Micum-VertrageS ans sich »n nehmen, viant da her für die nächste Zeit, die südlichen Zechen des Ruhr gebietes slillzulegcn, um für die nördlichen Zechen die Bc- tricbSmöglichkcit zu erhalte::. Abermals rin Eisenbahnunglück. )( Elberfeld. Gestern morgen stieß, ein von Eilen kommender Eilzug zwischen Wicklingbauscn und Ritters- Hausen aus eine Lokomotive und einen Packwagen» die beide ebenso wie die Lokomotive und der Packwagen des EilzugcS entgleisten. Drei Personen wurden schwer, acht leicht verletzt. Tie Verletzten sind größtenteils. Eisen bahner. Tie Schwerverletzten lind in das städtische Kranken haus i'ibcrgcfnhrt worden. Ter Material'chaden Ft erheb lich. Der Betrieb nns der Strecke war euva drei Stundev gesperrt. Tas schwere Strasterrbahu Unglück in Iserlohn hat nickt weniger al? 1K Ovscr durch Tod und ungefähr -ttt durch zum Teil schwere Verletzungen gekostet. Das Unglück geickah dadurch, datz ein voltbcsttzter vierrädrige: Wagender Rbeinisck'westpiählFchcn Kleinbahn »Folge Ver sagens der Bremsvorrichtung ans der abicküisigen Stelle vor Obergriine in ein rasende? Tempo geriet und an einer Kurse aus dem Geleise geschleudert wurde. Ter Wagen rannte gegen eine Gartenmauer, die er ?ertrü::::ncrte und wurde dann dnrch Anprall an eine Bucke, die ningeworicn wurde, selbst zertrümmert. Feuerwehr und Sanitätspersonal nahm sich aiSdald der Opfer an. Ter größte Teil waren Mädchen und Frauen. Auch dec Führer des Wagens, der weit sortacicklendcrk wurde, war sofort tor. Es scheint, datz der Wagenführer bei dec rasenden Fahrt auch nickt mehr die Möglichkeit hatte, die elektrische Bremsvorrichtung anzuweuden. -(Iserlohn. Die Frage der Schuld an dem Iser lohner Straßenbahnuuglück ist noch völlig ungeklärt. Tie Westfählische Kleinbahngesellschast in Iserlohn ist gegen wärtig noch mit der Feststellung der Ursachen beschönigt, die sich schwierig gestaltet, da der Führer des verunglückten Wagens selbst sein Leben cingcbützt hat. Allgemein wird angenommen, datz die Führungsrolle des ÄochipannnngS- bügels während der Fahrt auf der abschüssigen Strecke vom elektrisckeu Leitungsdraht absprang, sodaß cs dem Wagen- sichrer nicht gelang, die elektrische Bremse in Tätigkeit zn setzen. Von den Insassen des Wagens — man spricht von 70 bis 80 Personen, meist weiblichen Angestellten der Fa. Alsberg und Baffe L Ovtmann — konnte fick ein Knabe durch Absprung während der Fahrt retten. In die Kran- kcnhäuser von Letmathe, Hohenlimburg und Iserlohn sind nach den jüngsten Feststellungen 43 Verletzte einaeliesert worden. Einige von ihnen sind bereits ihren Verletzungen erlegen. ,)( Berlin. Ter Reichspräsident hat an den Bürger meister der Stadt Iserlohn folgendes Telegramm gerichtet - „Die Nachricht von dem furchtbaren Straßenbahnunglück in Iserlohn erfüllt mich mit tiefer Trauer. Ich bitte Sie, den Hinterbliebenen der bedauernswerten Opier meine herz lichste Teilnahme auZzusprechen und den zahlreichen Per- letzten meine aufrichtigsten Wünsche für ihre baldige Wig- derherstellung zu übermitteln. Reichspräsident Ebert." Kommunistische Parteisekretäre vor Gericht. )( Leipzig. Ter Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik verurteilte gestern den Parteisekretär Alfred Oelsurr aus Breslau wegen Vorbereitung zum Hochvcr- rat gemäß 83 86, 85 des Strafgesetzbuches in Tateinheit mit dem Vergeben gegen 8 7 Ziffer 4 und 5 des Gesetzes »nm Schutze d«r Republik zu drei Jahren Gefängnis und 1000 M. Geldstrafe und den Parteisekretär Hans Pütz au» Buer zu nenn Monaten Gefängnis und 300 M. Geld strafe. Jedem der Angeklagten werde» sechs Monate der Untersuchungshaft als verbüßt aus die Strafe angerechnet. Die Verhandlung hat ergeben, daß die Angeklagten im Herbst 1923 die Ziele der Internationale nnmittelbar in die Tat umsttzen wollten. Diese Bestrebungen habe» sich nicht darauf beschränkt, «ine Abwehr der Faschistenbe« wegung hrrbeizuführen, sondern waren darauf gerichtet, die Herrschaft des Proletariats mit Gewalt aufzurichtcn. Zu diesem Zweck wurden Rundschreiben und Flugblätter unter den Arbeitern verbreitet dirsum'Kamok aufiorUertra. . — — ... — - -
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