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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192406267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-26
- Monat1924-06
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1924
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»7 «l-I-kr «Mit M -m««. "°2L;7W,?L"U°" -er Am.H-a«ptm«mschaft Großenhain, des Amtsgerichts, -er AmtSaawattschaft beim Amtsgerichte «r- -es Rates der Stadt Nieka, des Finanzamts Riesa nn- -eS -wnptinllamtS Meißen. 147. Donnerstag, 26. Jnni 1924, abends. 77. Jahrg. To« Niisakr Tageblall »rschrtat jede« Tag ab«nd, '/.« Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Bezug»pret», gegen Vorauszahlung, für Monat -L-L' 2 M. LÜ Pf. durch Post, 2 M. 2k> P,. durch Boten. Für den Fall de« EmtretenS von Produkttonsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Matcrialienpreise behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. «ureiaen für die Nummer des Ausgabetage» sind bis S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 89 wm breite, 8 ww hohe Grundschrift.Zelle l« Stlben) 2b Gold-Pfennige; die 89 mm breite Reklamezeil« 100 Gold-Psennig«; zeitraubender und tabellarischer Latz 50«/. Aufichlan. Feste Tarife vewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfallt, durch Klage ringezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Untelhollungsbeilage -Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BesöroerungSeinrichtungen — hat der Bezieher «'nen Vnfpruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer » Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetürttrake öS LerantworUich für Redaktion: Heinrich Uhlemann. Riesa; für Anzeigenteil: Wilbelm Dittrich, Riesa. -—Ei-—........ - - . - Zur Stavilifiernngskrise. (Unproduktive Kräfte in der Volkswirtschaft.) Schon vor dein Kriege wurden viele Klagen laut, wo nach der Handel „übersetzt", das; die Zahl der Personen, die bei der Varenvcrteilung tätig ist, viel zu gros; sei. Tic Kricgszeiten aber mit ihrem Mangel an Waren und mit ihren irregulären Handelsgeschäften und die nachfol genden Zeiten der Inflation haben dahin geführt, das; sich die Zahl der handeltreibenden Personen in einer Weise vermehrt hat, die außer allem Verhältnis zu der wirt schaftlich notwendigen Zahl steht. Wer nur einigermasjcn Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse, in die Ilm- iatzziffcrn bestimmter ErwerbSzweigc und einzelner Ge schäfte hat der muß zugeben, daß die in der Warenve» tcilung tätigen Personen, ohne daß irgendwelche sach lichen Nachteile entstehen, ganz ruhig um die Hälfte, ja vielleicht noch mehr vermindert werden konnten. Das trifft zu auf alle Geschäftszweige, auf den Groß- und Kleinhandel auf das Agentur- und Kommissionsgewerbe usw. Recht oft kann man jetzt, wenn man am Mittag ein Ladengeschäft betritt, hören, daß im Laufe des Vor mittags mehr Reisend" als Kunden üagcwesen seien. Jeder Geschäftsmann will naturgemäß seinen Lebens unterhalt verdienen, und so kommt cs, daß aus dem so wesentlich verkleinerten Umsatz ein prozentual nm so Höherer Gewinn hcrausgeschlagen werden muß. Dazu kommt, daß so manche seit einem Jahrzehnt infolge müheloser und hoher Gewinne zu einer luxuriösen Lebens haltung übcrgegangen sind, die nun fortgesetzt werden soll. Bankgeschäfte sind in den letzten Jahren wie Pilze aus ver Erde geschossen. Hier ist schon wieder eine Vermin derung zu spüren, aber die Zahl ist noch immer weit über den Bedarf groß. Vielfach sind in den letzten Jahren Engrosgeschäfte oer verschiedensten Art entstanden, die nur als Produkt der Inflationszeiten angesehen werden können. Seit die Zeit der Inflation vorüber ist, stehen die meisten dieler Geschäfte vor her Pleite. Jetzt -stutzen sie stch noch mühsam über Wasser zu halten, aber der Pleite geier wird die meisten doch in seine Fänge nehmen. Auch in der Industrie sind im Laufe der letzten Jahre oft genug Unternehmungen gegründet worden, die auf keiner soliden Basis stehen, die weder nach ihren technischen Einrichtungen, noch nach ihren finanziellen Grundlagen oder nach oer sachlichen Qualifikation des Besitzers als volkswirtschaftlich notwendig angesehen werden können. So lange diese Verhältnisse in Deutschland weiter bestehen, ist gar nicht daran zu denken, daß wieder ein wirtschaftlicher Aufschwung, der Taner hat und natür lichen Verhältnissen entspricht, eintrcten kann. Wir haben in Deutschland die Zahl der Reichs-, Staats- und Kom- munalbedienstetcn stark herabgesetzt. Volkswirtschaftlich von viel größerer Wichtigkeit ist eine Hcrabdrnckung der Zahl der Handeltreibenden im weitesten Sinne des Wortes. Wenn also jetzt die Zahl der Bankerotte wesentlich steigt, so braucht man darin kein Zeichen einer wirtschaftlichen Kalamität zu sehen, im Gegenteil ist darin ein Prozeß zu erblicken, der in der Natnr der Tinge liegt, der früher oder später einmal kommen mußte und der — immer volkswirtschaftlich und nicht vom individuellen Stand punkt der Leidtragenden ans betrachtet — zur Reinigung der wirtschaftlichen Atmosphäre beitragen wird. FmzWs MlMe MeimgMWdknWtk«. * Paris. Brüsseler Meldungen lassen erkennen, daß trotz der optimistischen Communiqnos die Brüsseler Aus sprache keinen so überaus herzlichen Verlauf genommen hat. Zwischen Herriot und der belgischen Negierung bestehen Meinungsverschiedenheiten soweit die Berufung des Völkerbundes zur Regelung des SicberheitSproblemS in Frage kommt. Ter Brüsseler Korrespondent des Echo de Paris meldet, daß drei belgische Minister gestern früh im Perlaufe eines Kabincttsrats sich gegen eine allzu starke Opposition ausgesprochen haben. Wenn das Ruhrgebiet voreilig geräumt werde, so ergebe sich die Frage, wie man Deutschland zur Ausführung seiner Verpflichtungen werde zwingen können. Der Korrespondent des Blattes behauptet, Herriot sei cs nicht gelungen, von Macdonald die Zusicherung zu erhalten, daß die Kontrolle der strategischen Eisenbahnen an der Ruhr und in den Rheinlanden in den Händen der Verbündeten verbleiben. Zusammenkunft der Ministerpräsidenten. * Belgrad. Für heute Donnertag sind die Minister präsidenten der Länder nach Berlin geladen, «m Mit teilungen der Reichsregierung über den Stand der Ver handlungen bezüglich des Sachverständigen-GntachtenS entgegenzunehmen. Die Entwaffnnn-Snote. Berlin, 26. Juni. Wie wir aus Regierungskreisen Horen, wird das Londoner Schreibe« an die deutsche Regierung nicht als eine Entwaffnungsnote, sondern ledig lich alS Mitteilung informatorischen Charakter- ange- sehen. Die Regierung wird infolgedessen auch davon ab sehen. das Schreiben zu beantworten, sonder» sie wird vielmehr nur durch die Botschaster in London und Paris für das Schreiben danken lassen. Die Beantwortung der Militärkontrollnote der Botschafterkonserenz soll, wie soeben verlautet, erst am 30. Juni erfolgen. In dieser Antwort wird die Reichsregieruna zugleich auch aus das Schreiben des englischen und französischen Ministerpräsident«» «ingehen. Die Regierung gegen militärische Veranstaltungen. Berlin, 26. Juni. Wie verlautet, plant die Reichs- regierung eine Verordnung, die sich argen die Veran staltung öffentlicher Feierlichkeiten oder Kundgebungen mit militärischem Cbaraktcr ricbtet. Nationale Veranstaltungen solle» in keiner Weise behindert werden. Die beabsichtigte Verordnung würde sich lediglich dagegen richten, daß militärische Uniformen und Abzeichen von unberufener Seite zur Schau getragen werden. Der Zweck dec in Aussicht genommenen Maßnahmen besteht darin, unliebsame Erscheinungen, wie Zusammenstöße mit Andersdenkenden, zu verhindern. Die bayerische Regierungsbildung. Berlin, 26. Juni. Fast vier Wochen ist man in Batzcrn ohne Regierung gewesen, da die Wahl keine gün stige Kräfteverteilung gekrackt hatte. Tic Wahl des Ab geordneten Held, des Parteivorstandcs der Bayerischen Vollspartei, vom Bayerischen Ministervräsidentcn war die letzte Rettung aus der Krise. Tic Wahl wird sehr ver schiede« beurteilt, obgleich die Tcutschuatioualcn in Bayern sich für die Wahl Helds ausgesprochen haben, ist man im Reiche der Ueberzeugung, daß cs Help nicht gelingen wird, sich eine breite Basis zu schaffen. Es steht jeden falls fest, daß der neue Ministerpräsident wenigstens ver suchen wird, möglichst viele Parteien znr Mitarbeit her- anzuziebeu. Von größter Wichtigkeit aber ist, daß durch diese Lösung der bayerischen Krise die Möglichkeit geschaffen ist, mit Bayern zusammen Rcichspoliti k zu betreiben. Gewisse Sonderbcstrebungen werden in Bayern nicht zu vermeiden sein und sic werden auch vom Reiche solange gern geduldet werden, wie sie die NeichScinhcit nicht stören. Wahrscheinlich wird nach Bil dung der neuen Negierung, die bis Ende des Monats bestimmt erwartet wird, eine Aussprache zwischen dem neuen bayerischen Ministerpräsidenten ' npd /der Reichs regierung stattfindcn, bei der man die Möglichkeit einer Zusammenarbeit in der Politik erwägen wirv. Die Reichsbauk dementiert die Gerüchte einer angebliche« Geldknappheit. * Berlin. Die Reichsbank tritt in letzter Zeit oufge- tauckten Gerüchten von einer angeblichen Geldknappbeit in einer Erklärung entgegen, in der es heißt, daß ein Beweis für die Unsinnigkeit dieser Gerüchte allein die Tatsache sei, daß die NeichSbank nickt nur das 'gesamte Notgeld durch neue Noten ersetzt habe, sondern auch die aufgernfcnen Fünf-, Zehn- und 100-Billionen-Schcine, die allein eine Summe von 500 Millionen Goldmark darstellten. Ein Mangel bestehe gegenwärtig nur in Fünf, und Zehn-Pfennig- Stücken, aber auch hier könne von einer Knappheit keine Rede sein. Wenn es geschehen sei, daß kleinere Banken nicht in der Lage waren, gewisse Geldsummen anSzuzahlen, so dürfte das auf die Kreditnot dieser Institute znrück- zuführen sein. Die neue österreichische Besoldungsordnuug. )( Wie ». In einer Nusschußsitzung der Beamtenorgani sationen, in der man sich mit der neuen Besoldnngsorduung beschäftigt harte, batte Finanzminister Kineboeck über die Neuregelung der Pensiousrechte der Bundesangcstellten erklärt, daß die volle Pension, die bisher 90°/« der Gesamt bezüge betrug, nunmehr auf 78,3 Prozent der Gesamtbezüge herabgesetzt werden solle. Gleichzeitig solle die volle Dienst zeit von 30 bezm. 35 Jahren auf 3o bezw. 40 Jahre erhöht werden. Der Finanzminister stimmte zu, daß die durch die BesoldungSordnung festzulegenden Bezüge vom 1. Mai rück wirkend gemacht werden. Diese Erklärungen des Finanz ministers über die Verlängerung der Dienstzeit und die Einschränkung bei der Neubemeffung der PensionSbezüge haben in der Arbeiterschaft und auch in parlamentarischen Kreisen, besonders bei den Großdeutfcben, Unruhe hervorge- rufeu und zu einer gewissen Spannung in der inuerpolitischen Lage geführt. Es wird wohl anerkannt, daß die Vorschläge der Regierung unter dem Druck der Genfer Beschlüße er folgt sind; man erklärt jedoch, daß wegen der berechtigten Forderungen der Beamtenschaft ein Kompromiß mit den finanziellen Möglichkeiten des Staates gefunden werden müßte. Im Zusammenhang mit diesen Schwierigkeiten hat, den Blättern zufolge, eine Sitzung der großdeutschen Partei leitung stattgefunden, an der außer den Abgeordneten auch die großdeutschen Minister teilgenommen haben. Die Pariser Reise des Abgeordneten von Rheinvabe». Berlin. 26. Juni. In den Berliner politischen Kreise» erregt es großes Aussehen, daß sich der volks parteiliche Reichstagsabgeordnete Staatssekretär a. D. sreiberr von Rheinbaben zu längerem Ausenthalt nach Paris begeben hat. Herr von Rheinbaben gehört zu den engsten Vertrauten des Ministers Dr. Stresemann, der ihm wiederholt wichtige politische Aufträge erteilt hat. Wie verlautet, steht die Pariser Reise des Abgeordneten von Rheinbaben in Zusammenhang mit dem letzten Pariser Ausenhalt des sozialdemokratischen Abgeordneten Dr. Breit scheidt. Nach vorläufig -»»bestätigten Mitteilungen soll Dr. Breitscheidt der Reichsregierung wichtige Mitteilungen über die Absichten der französischen Regierung gemacht habe», sodaß Dr. Stresemann Herr» von Rheinbaben zur Nachprüfung der Berichte Dr. Breitscheidts in besonderer Million na« Pari» entkandt bade Politische Tageslwersicht. Die Einladungen zur Konferenz am 16. Juli. Eine Rcuternote meldet, daß die Einladungen zu der Konferenz am 16. Juli in London sehr bald an die verschiedenen Mächte abgetzen werden. Amerika wird ein geladen werden, einen offiziellen oder oifiziöscn Vertr-ler zu entsenden. Auch Japan wird cingeladen werden. Man glaubt, daß Mussolini persönlich nach London kommen wird. Verlängerung des Bochumer Abkommens. Tas zwischen der Industrie und Handelskammer mit der Micum bestehende Abkommen von, 2.">. März 1921, welches den im besetzten G.bttte südlich der Rutzr ge legenen Werke Zollerleickternngcu gewährt, ist um einen Weiteren Monat verlängert worden. Tic Stellung des polnischen Außenmi nisters unhaltbar. Die Meldung von der Demission dcS Außenministers bestätigt sich nickt, dock wurde in unterrichteten Kreisen die Stellung des Ministers als un haltbar bezeichnet. Die Ernennung seines Nachfolgers dürfte Anfang Juli erfolgen. Rückzug des Redakteurs Sonntag. In der gestrigen Verhandlung in der Strafsache gegen den Redak teur Joseph Sonntag wegen Beleidigung dc-i- Reichspresse- ctzcfs Ministerialdirektors Tr. Sviecker vor dein erwei terten Schöffengericht Berlin-Schöneberg nal-n dec Ange klagte Sonntag die gegen Tr. Spiecker erhobenen Vor würfe in vollem Umfänge mit dem Ausdruck des Be dauerns zurück. Hierauf wurden die Strafanträge zurück gezogen und das Verfahren durch Gerichtsbc'chlnß cin- gestellt. Ter Riß in der Großen Koalition in Preußen. Ter „Tag" berichtet: Tic Haltung, die die Sozialdemokraten gegenüber der Koalition in den letzten Monaten in allen entscheidenden Fragen eingenommen haben, hat die Deutsche Volkspcrtei sehr erbittert. Es ist nicht ausgeschlossen, daß es ans den verschiedensten -An lässen heraus zu einem Bruche in der preußischen Koali tion kommt, die dann wahrscheinlich, da sich auch das Zen trum zurnckzictzen dürfte, die baldige Auflösung des preußi schen Landtages und Neuwahlen in Preußen znr Folge haben würde. Tie Hamburger Deutsch nationalen für rücksichtslosen Kampf gegen das Gutachten Ter Landesverband Hamburg der Tentschnationalen Vocks- Partei beschäftigte sich in einer gestern abgetzaltenen Ver- sainmlnng mit der Regierungsbildung und dein Guia iuen, worüber der Reictzstagsabgeordnetc Direktor Bock referierte. Nach einem mit großem Beifall anfgenonnuencn Vorrrag nahm die Versammlung eine Entschließung an, die fol genden Wortlaut hat: Ter Landesverband Hamburg spricht seinem ReichstagSabgcordncten Herrn Direktor Bock zu der von ihm eingenommenen politischen Haltung Vertrauen ans und fordert rücksichtslosen Kampf gegen das Sach- Verständigcn-Gutachten. Die Groteske der Zweisprachigkeit. Die tschechische Verwaltung ist in Deutsch-Böhmen eifrig be müht, überall deutsche Inschriften durch tschechische Leber- setzungen ergänzen zu lassen. In den Straßen und an den Häuserfronten ist dies auch allenthalben dnrchgcfnhrt. Neuerdings ist aber für Marienbad verfügt worden, daß auch die innerhalb der Gastwirtschaften hängenden in deutscher Sprache abgcfaßten Sinnsprüchc durch einen tschechischen Text zu ergänzen sind, der über dem deut schen zu stehen hat. So kann man jetzt in einem denrsch- böhmischen Restaurant in tschechischer Sprache die Mah nung lesen: „Sei treu und dentich!" Jugoslawien fordert Teilnahme an der Londoner Konferenz. Tie lugoslawische Regierung har die Teilnahme an der demnächst in London cwzuhak- lenden Konferenz der Alliierten nachgesucht, da sich diese Beratung mit der Regelung der deutschen Reparations schulden befassen werde und Jugoslawien an der Re- parationsfrage interessiert sei. Unsere Reichsmariue. Der weben veröffentlichte und vom Reicksrat geneyungte Reichshaushaltsplan lenkt die Aufmerksamkeit wieder ein mal auf die kleinen technisch und an Zahl in jeder Be- ziehuna unzulänglichen Reste unserer Kriegsmarine. Ganze 16ch Millionen Mark werden für Besoldung ausgegeben. 12,8 Millionen Mark für Instandhaltung der Schiffe, Per- pfleguna, Heizmaterial usw. Insgesamt sind für die Marine 104,3 Millionen Mark bereitgestellt. Es werden noch in Dienst gehalten 3 Linienschiffe, 5 kleine Kreuzer, 24 Torpedo- boote und eine Reihe von Hilssfahrzeugen. Bei allen diesen Schiffen handelt es sich nm technisch völlig überalterte Fahrzeuge. Während das normale Alter eines Schiffes 15 Jahre nicht überschreiten darf, besitzt das jüngste unierer Linienschiffe die „Hannover'' bereits das Alter von 19 Jahren. Einige Kreuzer sind gar bis zu 25 Jahren alt. Im Per- sailler Diktat fit nun ausdrücklich die Versügung niederge legt, daß kein Schiff vor dem 20. Lebensjahre ersetzt werden darf. Aus dieser Tatsache ergibt sich nicht nur die erwünschte völlige Unterlegenheit unserer Seewaffe unter jeden etwaigen Gegner, sondern auch ein erhöhter Auswand an Betriebs und JnftandsetzungSarbeiten und -Kosten. Auf Stapel liegt bereits einige Jahre ein neuer Kreuzer, dessen Vollendung durch die infolge der Ruhrbesetzung geschaffenen Schwierig keiten immer wieder hinausgezögert worden ist. ES ist dringend zu wünsche», daß die Rest« unserer Flotte bald möglichst in de» im Rahmen der uns einrngenden Bedingungen überhaupt nur erreichbarem Hüchftzustand der Leistung«' käbiokeit versetzt wird.
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