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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192407154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-07
- Tag1924-07-15
- Monat1924-07
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1924
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Riesaer G Tageblatt und Anreiarr (Llbeblatt m- Ämeiger». Postscheckkonto: Dresden 1SSS Eirokasse Riesa Nr. L2. und Anzeiger (Llbeblatt und ÄnMger). Drahtanschrift: Tageblatt Riesa. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Betanmmachlmgen """ ' der AmtShanptmannschaft Grobenhain, des Amtsgerichts, der AmtSauwaltschast beim Amtsgerichte and des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des Han-tzollamtS Meiden. 163. Dienstag, IS. Anli 1924, abends. 77. Aahrg. -r>a« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta« abend» '/,s Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. VezuzStzreia, gegen Loraurzahlunä/sür^einen Monat 2 M. 50 Ps. durch Post, 2 M. 25 Pf. durch Boten. Für den Fall des Eintretens von Produktionsvcrteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachsorderung vor. 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Verantwortlich für Redaktion: i. V.: F. Teichgräber, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Ak MMWk K WM MlWe. wtb. London, 14. Juli. '-Sei Wiederaufnahme der Debatte über de» Voranschlag des Fareign OMce sprach zunächst Asquith. der Mnc- donald beqlückmünschte, dost die Konferenz in dieser Woche in London stattfinden werde. Es sei dies an sich ein Meilenstein auf dem Wege des Fortschritts in Richtung auf das Ziel einer internationalen Neaelnng. Die Konferenz lei von den outen Wünschen aller Parteien im Hanse, im Lande und im ganzen Reich begleitet. Es sei von größter Wichtigkeit, daß heute nichts gesagt werde, was dazu bei- traaen könne, den Premierminister in seiner Aufgabe von größter Schwierigkeit, von der bedeutsame weitreichende Fragen abhingcn, z» behindern. Aber die Art von Kritik und Anregung, wie sie während der französischen Senats debatte erfolgt sei. sei auch heute zulässig. Der veröffent lichte Briefwechsel habe gezeigt, daß zwei Dinge von Seiten her britischen Negierung deutlich erklärt oder angedeutet morden seien, nämlich erstens, daß der Dawes-Bericht über den Versailler Vertrag biuausgeiie, zweitens, daß die Aufgabe, in Zukunft zu erklären, ob ein offenkundiger Verzug stattgesunden habe, einer andere» Autorität als der Nevarationskommission anvertrant werden müsse. Asquith erklärte weiter, die Verträge mit Großbritannien und den Vereinigten Staaten, die den Versailler Vertrag begleiten sollten, seien verschwunden und würden auf keinen Fall in dieser Gestalt wieder aufleben. Frankreich habe nichts übrig behalten, was ihm eine Kompensation für seine Verluste und Leiden im Kriege biete oder seine Sicherheit verbürge außer dem Versailler Vertrag, und die einzige vom Vertrag gegebene Bürgschaft sei die Neparations- konnnissimi, in der Frankreich eine dauernde Mehrheit habe. Macdonalds Bestich in Paris habe die innere Lage und den Bestand der Negierung Herriot und, wie er hoffe, auch die wirksame Tätigkeit der Ko»ferenz gerettet. Dadurch daß Macdonald im Prinzip die französische Behauptung, daß der DaweS-Bericht nickt als eine Enthebung, sondern als eine Erweiterung der Grundlagen des Versailler Ver trages behandelt werden sollte, anerkannt habe, beginne die Konferenz in einer klareren und freundschaftlicheren Atmosphäre, als noch vor einer Woche erwartet werden konnte. ES bestünden jedoch zwei Punkte van großer Be- dentung, die Räumung des besetzten Gebietes und die Sicherheitsfrage. Die Dauer jeder Vereinbarung, die über den Dawes-Bericht erzielt werde, hänge von der Sicherheit ab, und es sei von der größten Bedeutung, daß der britische Standpnnkt in dieser Frage vollkommen klar gemacht werde, 1. müsse jede Versicherung Frankreichs nicht als eine Separatgarantie, sondern als Teil einer Allgemein verpflichtung Englands auf Grund der Völkerbunds satzungen gegeben werden; 2. müßte die Frankreich angebotene Sicherheit unter den gleichen Bedingungen Deutschland angeboten werden und 3. müßte, damit dies möglich sei, Deutschland in den Völkerbund ausgenommen werden und einen Sitz im Vöikerbnndsrat erhalten. Das britische Reich müßte sich außerdem verpflichten, Frankreich und Deutschland den Gebrauch seiner Macht gegen jeden von beiden Staaten zu garantieren, der dem anderen einen Streit ausdrängt, ohne die Maschinerie des Völkerbundes in Gang zu setzen, und zwar müßte dies kollektiv allgemein für alle im Völkerbund vertretenen Parteien gelten. Diese sei die einzige wirksame und praktische Gestalt, in der irgend eine Sicherheitsgarantie gegeben werden könne. Baldwin, der nach Asquith sprach, gab zunächst seiner Zustimmung zu dessen Darlegungen Ausdruck und sagte, daß die Negierung, während die Arbeiterpartei in den letzten Jahren und bei den Neuwahlen ein Revision des Versailler Vertrages gefordert habe, die volle Konstuität der konser vativen Außenpolitik bezüglich des Versailler Vertrages und der daraus entstehenden Fragen auireckterhalte. Im Verein mit Frankreich seien alle Dinge möglich. Bei einem englisch-französischen Gegensatz könne jedoch kein Fortschritt gemacht werden. Seiner Ansicht nach bestehe alle Hoffnung, daß die Konserenz etwas erreichen werde. Baldwin betonte die großen Erleichterungen, die Deutschland durch den Dawes-Bericht angeboten würden und sagte, es dürfe auf Seiten Deutschlands kein Zögern bestehen, ihn anzunebme». Er hoffe, die Konferenz werde ihre Aufgabe leisten, daß sie diese Zustimmung Deutschlands mit der geringstmögliche» Verzögerung erhalten werde. Zum Schluß hob Macdonald hervor, daß, wenn Deutsch- land den Bericht annehme und die Anleihe aufgebracht werde, ein beträchtlicher Teil der letzteren auf England komme» würde, das dadurch, daß es da» deutsche Geschäfts leben wiederaufrichte, seinen eigenen größten und mäch tigsten Konkurrenten wiederherstellen würde. Macdonald erklärte, daß die gegenwärtige Regierung die Sachverstän digenkommission geerbt habe, aber zweifellos trage die Tat sache, daß die Kommission eingesetzt wurde und die Ameri kaner sich daran beteiligten, gewaltig dazu bei. daß es nun möglich sei, von neuem freundschaftliche oder aus jeden Fall freundschaftlichere Beziehungen zu Frankreich zu beginne». Hinsichtlich der Verpflicht»»»««», die Deutschland dnrch den Dawes-Bertcht auferlegt würde«, sagte Macdonald, eS sei nur die Frage, ob hinsichtlich einer oder zweier Punkte des Berichts mag nicht versuche, Deutschland Verpflichtungen aufzuerlegen, die nicht legal im Bereiche de» Versailler Ver trage« liegen. Diese Frage sei den ÄechtSsackverftändigen vorgeleat und werde bei ihnen bleiben, bis deren Bericht der Interalliierten Konferenz diese oder nächste Woche vorgeleat werde. Macdonald fuhr fort, die Politik, die seit dem ersten Tage, an dem er die Schwelle des Aus- wärtiqen Amts als Staatssekretär des Aeußeren über schritten habe, von ihm befolgt worden sei. sei die, daß er nicht geglaubt habe und auch jetzt nickt alanbe. daß in Evrova Frieden herrschen könnte, ehe Großbritannien nnd Frankreich das Mast von Einigkeit erreicht hätten, das ihnen einige Jabre lang sremd gewesen sei. London. (Funftvrnck.) Im weiteren Verlauf seiner gestrigen Rede sagte Macdonald, die sofortige Aufstellung eines Sanktionsvrogramms würde nur bedeuten, daß Deutschland eine Warnung erteilt werde, wie inan es im Falle eines Verzuges bestrafen würde. Nur ei» Tor könne daran denken, etwas derartiges zu tun. Was die Sicher- heitssrage anlange, so sei der Standpunkt, den Asquith entwickelt habe, auch immrr sein eigener Standpunkt ge wesen. Er habe vor kurzem im Unterhaus erklärt, daß, soweit er seben könne, allein der Weg über den Völkerbund zum Ziele führen werde. Der zu schließende Pakt, wenn man dies Wort gebrauchen könne, dürfe nickt ein zwei seitiger. es müsse ein allseitiger, ein allgemeiner Pakt sein. Das liberale Unterbausmitglied SvearS bat nm In formationen über die Lage, die durch die Räumung dcS deutschen Gebietes durch die britischen Truppen geschaffen würde. Er habe, sagte der Redner, von zuständiger Seite gehört, daß die Zone, tue einmal geräumt worden fei, nicht wieder besetzt werden könnte, wenn nickt eine erneute Ver- ziigSerklärung erfolge. In diesem Falle würde die Kölner Zone, nachdem sie von den Engländern geräumt sei, nickt dnrch französische Truppen besetzt werden können, außer wenn jene Eventualität eintrete. Es fei zweifelhaft, ob Deutschland eine Regelung von einer Konferenz annehmen werde, auf der französische Einflüsse vollkommen vor- herrschten, bezw. ob die Amerikaner der Verfügung über die großen Summen, an denen sie interessiert sind, zuftimmen werden, ohne eine Stimme in dieser Frage zu haben. Das konservative Parlamentsmitglied Sir F. Wise er- klärte, nach gründlicher Prüfung des DawesberichteS sei ec zu der Ansicht gekommen, daß der Bericht Unmöglichkeiten vorsehe. Die 1» Aussicht genommenen Zahlungen seien zu groß, die Sachverständigen hätten nicht die großen Lasten erkannt, die Deutschland sich anferlegt habe, sowie die großen Schmierigkeiten, Geld aus einem Lande in ein anderes zn übertragen. Er hoffe, daß eine neue Konferenz stattfinden werde, aus der nicht nur die Sachverständigen, sondern auch die ReparationSkommifsion nnd di« Vereinigten Staaten vertreten sein würden. Der Arbcitcrparteiler Johnson erklärte, England könne nicht Deutschlands Sachleistungen in Gestalt von Kohlen und Farbstoffen annehmen, ohne seine eigenen Arbeiter er werbslos zn machen. Die Mächte sollten ihre Entschädigungs ansprüche vollkommen aufgeben, damit Europa wieder neu gestaltet werden könnte. Das konservative Mitglied Samuel erklärte, er sei überzeugt, daß der DaweSbericht undurchführbar sei. Die vorgesehenen Annuitäten würden von Deutschland nur ge leistet werden können, wenn es einen Außenhandel mit einem Umsatz von 3 Millionen Pfund habe. Frankreich, Belgien, Italien nnd Amerika würden die deutschen Waren nickt nehmen. Wenn aber diese Waren nach England aus geführt würden, so würden Tausende von Arbeiter» er werbslos werden. Auch das liberale Mitglied Wedgwood Be»« erklärte, es sei zweifelhaft, ob Deutschland in der Lage sei, dem DaweSbericht gemäß einen großen AuSsuhrüberschuß zu erzeugen, und wenn Deutschland diesen erzeugen könne, wer solle die Ware abnehmen? Jeder, der den Versailler Vertrag studiert habe, muffe zu dem Schluß gekommen sein, daß die neuen Deutschland aufcrlegten Verpflichtungen über den Versailler Vertrag hinausgingen. Das Arbeitermitglied Morel erklärte, der DaweSbericht werde von zahlreichen Arbeiterführer» mit höchster Be sorgnis betrachtet, die durch die Rede des Premierministers nicht vermindert worden sei. Glaube irgend ein vernünf tiger Mensch, daß Deutschland allein für den Krieg ver- antwortlich sei? Deutschland sei bisher niemals erlaubt worden, seine eigene Berteidigung zu führen. zllMMM »kl BMUse des „AM". Gegenüber dem vom „Temps" anläßlich dec Reichs- kanzlerrede vom 12. Juli erneut gegcin die Rcichsregie- rung erhobenen Vorwurf, daß Deutschland nichts zur Durchführung des Sachvcrständigcn-Gutachtens getan habe, wird von amtlicher Stelle abermals darauf hlnqewiesen, daß der Zeitpunkt der Borlabe der notwendigen Gescheut- würfe an den Reichstag mcht in erster Linie von der Rcichsregierung, sondern von den drei Organtsa- tionskomiteeS für die Goldnotenbauk, Reichsbahn nnd Jndustrie-Obltgationenab- hängt, von denen j r erst die Grundlagen gefunden und vereinbart werden mußten, auf denen die Gesetzentwürfe aufzubauen sind. Von deutscher Seite ist von Anfang an alles geschehen, nm die Arbeiten dieser Komitees zu be schleunigen. Von deutscher Seite waren die schriftlichen Unterlagen und Entwürfe bereits fertiggcstcllt, bevor tue drei Komitees sich überhaupt konstituiert hatten. Dagegen scheint auf französischer Seite der gleiche Wunsch nicht immer maßgebend gewesen zu sein. ES braucht nur an Las .tM, . . ft ft.. v ^^7^ -t Ausscheiden eines französischen Mitgliedes aus dem Jn- bustricobligations-Kvmitee erinnert zu werden, der, wie die „Erc Nouvelle" vom 8. Juli selbst zugegeben lat, sich noch vollständig vvn den Richtlinien des Kabinetts Poinearü hat leiten lassen und nur die hypothekarische Belastung gewisser großen deutschen Firmen verlangte, während die von den Sachverständigen verlangten 5 Milliarden nur durch eine Belastung der gesamten deutschen Industrie erzielt werden konnten. Im übrigen hat das Bankenkomffee seine Gesetzentwürfe der Reparation''ommiffion inzwischen mitgetcilt, und bei dem Eiscnbahnlomi.ee und dem Komitee für die Industrie-Obligationen ist mit dem Abschluß ihrer Arbeiten und der Uebergabe ihrer Entwürfe an die Re- parativnskommission noch im Laufe dieser Woche zu rechnen. Das frimzöfische Aumeftiegesetz angenommen. Paris. (Funkspruch.) Tie Kammer bat in einer Nacht- sitzung das Amnestiegesetz mit. 325 gegen 180 Stimmen an genommen. Vor der Abstimmung ergriff im Namen der Opposition der frühere Kriegsmiinster Magiuot das Wort, un: sich gegen die Tendenz des Gesetzes zu wenden. Er erklärte, man könne gewisse Beweise Pou Milde geben, aber Beamte öffentlicher Dienste zu amnestieren, die sich gegen die Nation gewendet hätten, das hieße zur Sabo tage der öffentlichen Dienst: aussocdcrn. Außerdem wurde die Vorlage die antisranzösische Propaganda ermutigen. Wenn wir, fuhr Maginot fort, unser Heer bewahren wol len und den Frieden und unseren Sieg sicherstellen, dann muffen wir uns weiter gegen die wehren, die unsere iungen Soldaten zu Revolten nnd zur Unbotmäßigkeit auffordern. Ter vorliegende Gesetzentwurf scheint uns außerdem der Preis für gewisse Abmachungen zu sein, der Preis für die Sicherstellung des WahlkortelleS, ein Wechsel, den die jetzige Regierung jetzt bezahlen müsse. Ministeroräsideut Herriot erklärte, er glaube, daß man durch das Gesetz zu jener nationalen Solidarität gelangen werde, die sich während des Krieges so glänzenb bewährt h ft. Der Mzeordnete Maginot hat den Senat aufgefordert, die Wünsche der Oppo sition zu unterstützen, das laeißt, das Gesetz abzulehnen. Er erinnere daran, daß cs der Senat gewesen sei, der nach 1870 die allgemeine Amnestie gefordert habe. Tie Aufforderung seiner Regierung bestehe darin, di: Einig keit in der Republik dadurch herzustellen, daß die Brüder lichkeit der Verzeihung in großem Stile durchg.n'ührt werde. Tie Sitzung war gegen 2 Uhr nachts beendet und die Kam mer vertagte sich darauf auf den 29. Juli. Tie «eue Goldnotenbauk. Zur Beendigung der Arbeiten des OrqanisationskomiteeS für die Goldnotenbank teilt das B. T. mit. daß der deutsch« Elftwurk in seinen wesentlichsten Punkten von dein Eng länder KinderSley angenommen worden sei. Der Charakter der Goldnotenbank, deren Sitz in Berlin sein werde, werde vollkommen dem dec Neichsbank entsprechen. Tie Bank werde vollkommen unabhängig von der ReichSrea erunq sein. Die neuen Noten der Bank sollen den Namen „Rcichs- marknoteu" erhalten und bis zu 1v Mark kinnntcr ge- stückelt werden. Außerdem seien auch Gold-, Silber- und Kupfermünzen vorgesehen und zwar von 1 Pfennig bis zu 5 Mark. TieHauptgruudlage der Bank werde die Deutsch land zu gewährende Ausländsanleihe in Höhe von 800 Millionen Gotdmark sein. Ter gesamte Notenumlauf werde sich auf etwas über 8 Milliarden Goldmark beziffern. Die Beschlüsse des OrqanisationskomiteeS seien bereits der Re- parationSkommission übermittelt worden. Ansammeukuuft interuatioualer Berbanbsvorstände. Gestern vormittag sind in Amsterdam die Vorstände des internationalen Gewerkscbaftsbureans und der sozia- listiscken Internationale znsammengekommen, nm zu del am 16. Juli beginnenden Londoner Konferenz Stellung zu nehmen. Für den GewerkschaftSbnud waren anwesend der Vorsitzende, die Vizeoorstände und die Sekretäre, darunter Saffenbach (Deutschland), für die sozialistische Internationale der Sekretär Adler und die Mitglieder des Vollzugsaus schusses Mr. Bell (England), Blnin (Frankreich), Müller (Deutschland), Vandervelde und Broqusres (Belgien) und Bliege (Holland.) Die bayerische Regiernngskoalition gefährdet. In der deutschnationalen bayerischen Landtagsfrak- tio» sind in den letzten Tagen schwerwiegende Bedenken lant geworden gegen die weitere Unterstützung der bayeri schen Regierung. Es bat eine tiefgehende Mißstimmung gegen die Bayerische Bolksyartei Platz gegriffen, der man vorwirst, daß sie ihre Zusagen, die sieden Deutschnationalen bei Len Verhandlungen über die Regierungsbildung gemacht hat, nicht inne gehalten habe. Insbesondere glaubt man nicht imstande zu sein, den weitgehenden Föderalismus, der in dem Programm mit seinen Wünschen auf VersaffnngS- ündernnq und Betonung der bayerischen Reservatrechte »um Ausdruck kommt, aktiv unterstützen zn können. In unter- richtctrn Kreisen hält man es deshalb, für den Fall, daß die Bayerische Volkspartei nicht einige ihrer grundsätzlichen Forderungen preiSqibr, für wahrscheinlich, daß binnen kurier Frist das Einvernehmen zwilchen veiden Parteien ein Ende findet und eine abermalige Regierungskrise auSbricht, die dann wohl nur auf dein Wege dec Nenwablen gelöst wer- den konnte.
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