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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192407190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-07
- Tag1924-07-19
- Monat1924-07
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1924
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Gedenkfeier für die «kriegSopstr. Da» Gesamtininisterium veröffentlicht folgende« in der „Sachs. StaatSzeitnng'' iiber die Gedenkfeier für di« Opfer de» Weltkriege». Au» Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr de» KriegSbrginnrS soll am 3. August 1924 »ine allge meine Gedenkfeier für die Opfer de» Kriege» auch im Frei staat Sachsen veranstaltet werden. Zur würdigen Begehung dieser Feier ordnet das Gesamtininisterium folgende» an: 1. Am 3. Anaust 12 Nhr mittags hat zwei Minute« lang aUer öffentlicher Verkehr zu ruhen, ein allgemeines Schweige» ist der Trauer nm die Kriegsopfer gewidmet. Die Staats» «ud Gemeindebehörden werden angewiesen, die nötigen Vorkehrungen hierfür zu treffen 2. Bis zum (?nde der Verkevrssttlle, 12,02 Nhr nachmittags, habe» alle öffentlichen Gebäude in den Reichs-, Landes» oder Stadtsarben halbmast ,« flaggen. 12,02 Uhr nachmittags find die Flaggen vochzuzirhen. S. Tie Gemeindebehörden werden angewiesen, in gerigneter Weise rechtzeitig znr Schmückung aller KriegSgrSver und Krieg»« gedöchtnismale aufznsorder». Oertliches und Sächsisches. Mela, den 19. Juli 1924. —* N. - T. LicdtspIele. Zur gestrigen EröffnnnaS- vorstrllnng war das Haus aiiSverkanft. Da» Interesse der Besucher wandte sich natürlich in erster Linie dem Gesamt eindruck, der sogenannten „Aufmachung" zu. Und da kann man denn sagen, daß nach dem Entwurf des Herrn Architekt E. Fritsche ans dem alten GesellschastShanSsaale ein nette«, schmucke? Lichtspieltheater entstanden ist. 400 Sitzplätze sind vorhanden, außerdem sind linksseitig, nm den Platz voll auSzunntzen, sechs Logen eingebaut. Für Zuführung frischer Luit ist besten? Sorge getragen, sodaß der Aufent halt in dem Theater auch in der warme» Jahreszeit rin angenehmer zu nennen ist, zumal noch ein kleiner Erfrischungsraum zur Verfügung steht. Hinzu kommt die stimmungsvolle, sein abgetönte Malerei des Raumes (Herr Malermeister Jos. Langer). Als erster Film ging über die weiße Wand „Die Königin von Saba", ein überaus fesselndes Werk aus der Zeit de? weisen Könin« Salomo. Packende Handlung, herrliche scharfe Bilder ziehen an dem Auge vorüber. Ter Film läuft noch drei Tage. Die Besucher waren mit dem Gebotenen zufrieden; wenn die U.-T. Lichtspiele weiter nur gute Sachen bringen, kann eS am Erfolg nicht fehlen. N—r. —* Hundeschan in Riesa. Ter Verein der Hundefrenude und des Tierschutzes zu Riesa und Umgegend teilt uns mit, daß er Sonntag, den 3. August 1924, in den Hallen und auf dem Reitplätze der ehemaligen 32er-Kaserne in Riesa eine Hunde-Katalogschau für alle Raffen abbiilt. Derselben ist eine Polizeihnnde-Vorführnng angcgliedert. Am Sonnabend, den 2. Augnst, findet im Hotel Höpfner ein Begrüßungs-Festabend statt, welcher ans Konzert, Theater und Ball besteht und für Mitglieder, Aussteller und Gäste Gelegenheit bietet, das Sportfest eiuznleiten. Näheres siebe Inserat. —* A tb l ct e n ku n st st n ck ch en. In den Kammer lichtspielen zeigte gestern abend der Eiscnkönig, genannt der grimmige Hagen, seine Stärke durch verschiedene Attraktionen. Nachmittags gegen 5 Uhr probierte er seine Kunst au der Straßenbahn. Er stellte sich ans den Vorderperron des mit einer 'Anzahl Personen besetzten Wagens, lehnte den Ober körper an die Brüstung, nahm das Spannseil des Pferdes mit Hilfe einer besonderen Handhabe zwischen die Zähne und ließ sich samt dem Wagen vom Gasthof Kronprinz bis zum Durchgang an der Hauptstraße ziehen. Das Schauspiel batte eine große Zuschauermenge angelockt. Wie uns mitgeteilt wird, enttäuschte in der Abend- aussübrung der Besuch, der im Verhältnis zur Begeisterung am Nachmittag sehr minimal war. Der Eisenkönig tritt noch beute und morgen in den Kammerlichtspielen auf. —* Sonderzug-Verkebr. Sonntag, den 10. 8., verkehrt anläßlich der Textilausstellung Dresden ein Sonder zug nach Dresden und zurück wie folgt: Hinfahrt: Leipzig Hbf. ab 6,20 vorm., Wurzen 6,53, Oschatz 7,24, Riesa 7,43, Dresden N. 8,42, Dresden Hbf. 8,50. Rückfahrt ab Dresden Hbf. 8,48 nachm., Dresden-N. 8,58, Riesa 9,56, Oschatz 10,17, Wurzen 10,47, Leipzig 11,20. Der Zug führt nur 4. Wagenklaffe. Die Fahrpreise betragen sür Hin» und Rückfahrt ab Leipzig 4,80 M., ab Wurzen 3,80 M., ab Oschatz 2,80 M., ab Riesa 2,20 M. Kinder im Alter von 4 bis zu 10 Jahren werden zum halben Preise befördert. Die Fahrkarten berechtigen nur zur Fahrt im Sonderzug. Fahrtunterbrechung ist ausgeschlossen. Die Ausgabe der Fahrkarten erfolgt an den Fahrkartenschaltern der beteilig ten Bahnhöfe, beginnt am 6. August und wird am 9. Aug. abends 8 Uhr geschloffen. —* Erntezeit. Mgesehen von einigen Gegenden, in denen die Dürre das Getreide vorzeitig hat zur Not reife kommen lassen, ist das Wetter in diesem Jahre günstig gewesen. Nachdem schon in dem Hcumonat der Ertrag der grünen fetten Wiesen eingebracht worden war und sich nun die grünen Halme in einen wogenden gol denen Wald verwandelt haben, ertönt wieder an den Abenden in den Dörfern das Dengeln der Sensen und bil det für den Wanderer aus den lanoverknüpfcnden Straßen eine eigenartige Musik. Schon in aller Frühe zieht der Bauer und mit ihm die lustige Schar der Schnitter und Schnitterinnen hinaus, fröhlich wie zur Zeit der Ernte, wie es schon in der Schrift heißt: „Glückliches Volk der Gefilde! Leine Wünsche beschränkt der Ernte ruhiger Kreis lauf, wie dein Tagewerk, gleich, windet dein Leben sich abl" Unter den kräftigen Streichen des Schnitters legt sich der Roggen in dicke Schwaden und wird von den Schnitte rinnen in ährenschwere Garben gebunden, die in Hocken oder Mandeln zusammengestellt werden. Vielfach ist das Landleben zur Zeit der Ernte poetisch besungen worden. Jedoch hat sich in der Neuzeit das Bild verändert und hat viel an reizvoller Poesie verloren, indem zum Ver spiel die Arbeit des Mühens und Bindens von Mäh- inaschrnen besorgt wird. Ein paar sonnige Tage werden es vermögen, nnd cs wird wieder der eigentümliche Ton des Knarrens der von der Sonne ausgetrockneten Näder schwankender, mit Korn schwer beladener Wagen zu chören sern, die den Scgeu der Felder in die geräumigen Scheu nen bringen, bis auch der letzte Wagen mit dem! Ernte kranz auf den Garben hereinrollt und sich das junge Volk der Schnitter bei Schmaus und Tanz zum Erntefest, bei dem sich vielfach noch hübsch: alte Bräuche erhalten haben, vereinigen kann. Baid aber streicht der Wind über die Stoppeln und ist in der Ferne die brummende Musik der Dreschmaschinen, die den ^rtrom des goldenen "Segens in die bauchigen Gctreidesäcke begleitet, zu vernehmen. Dann, ach, ist es mit der Herrlichkeit des schönen Sommers nur zu baw vorüber! Samen und Ernte, Sommer und Winter, Werden und Sterben! —* Fälschungen von wertbeständigem Eisenbahn- Nvtge l d. Vom wertbeständigen Notgeld der Deutschen Reichsbahn sind von den 1-, 2- und besonders von den 5-Dollarscheinen Fälschungen im Verkehr, die aus vhotolithogravbischeni Wege hergestellt sind. Die Fein heiten o> :> Gn4wc!>.mnt.-rirnndes einschließlich des Rähm chens :r.t.!i n:ch. wie bet den echten Scheinen scharf und tWderu vttWvWuoWujMMWÜi beSgleiche-n ist ber Tertaufdruck auf die gleich« Weise gefälscht und im vergleich zur echten Note ebenfalls unklar, dick und verschwommen. Der rot aufgcdruckte Stempel tritt fast gar nicht hervor. Die Numerierung ist mittel» Stempels geschehen, jedoch ist die grüne Farbe zu hell. Obwohl man auf den ersten Blick da» Wasserzeichcnpapier für echt hält, ist diese- ebenfalls nachgemacht: zwar ist Las Muster das gleiche wie auf den echten Scheinen, e» ist jedoch ursprünglich ein wettzeS Wasserzeichenpapier gewesen- unb ist später nachgcfärbt worben. Ferner sind von den Halbdollarscheinen auf gelbem Papier Fälschungen tu Um lauf, die als solche sofort erkennbar sind, wenn man sich das Aussehen der echten Scheine elngepragt hat. Der Untergrund der falschen Scheine ist mit Hakenkreuzen ver sehen, die Unterschrift ist verzerrt und der Aufdruck „2,10 Mark Gold -- Ein halber Dollar" ist ist kleinerer Schrift als bei den echten Noten dargestellt. Sie tragen links unten die Serienbezeichnung R H 22 oder 23. In letzter Zeit ist eine neue Art von Fälschungen der 2-Dol- larscheine in größerem Umfange in Verkehr gekommen. Die Falschscheine smd auf Papier mit echtem Wasserzeichen hergestellt worden, da» in seiner Form dem der echten Scheine gleicht. Sie sind sofort daran kenntlich, daß in dem Worte „Gedeckt" das „e" vor dem „ck" fehlt und in der Unterschrift Oeser das „s" mit dem nachfolgenden „e" verbunden ist. Für die Ermittlung der Fälscher hat die Reichsbahnvcrwaltung Belohnungen bis zu 1000 Mark aus gesetzt. —* Die EinheltSorganisation der deut schen Mieterschaft. Bisher bestanden in Deutschland zwei große Mieterorganisationen nebeneinander. Dieser Zu stand nmr unter der heutigen Entwicklung der Verhältnisse tm Wohnungswesen unhaltbar. Schon feit längerer Zeit gingen die Bestrebungen der einzelnen Vereine beider Seiten dahin, die beiden Spitzenorganisationen zu einer ein heitlichen zu verschmelzen. Zu diesem Zwecke wurden auf den Bundestagen Kommissionen gewählt, die am 12. und 13. Juli in Leipzig ziisammengekommen sind. Bei dieser Zu sammenkunft ist die Verschmelzung der Spltzenorganisation Tatsache geworden. Die gegenseitige Bekämpfung wird so fort eingestellt, Vertretung gegenüber den Behörden er folgt gemeinsam, kleinere Organisationen in den einzelnen Städten geben in den größeren auf. MS Schlußpunkt wird für Mitte September ein außerordentlicher Bundes tag einberufen, der dieser neuen Organisation neue Satzungen gibt und einen neuen Vorstand wählt. Damit ist die Einheitsfront der Mieter hergestellt und wird die Interessen der Mieterschaft wahrnehmen. —* Sprech verkehr mit der Tschechoslo wakei. Die Nachrichtenstelle der Oberpostdirektion teilt mit: Zum Fernsprechverkehr mit allen Fernsprechzentralen in Böhmen, Mähren und Sckllesien sind sämtliche Orte Sachsens zugelassen worden. Die betr. tschechoslowakische Fernsprechanstalt wird aber alle Verbindungen trennen, ber denen nicht in den ersten zwei Minuten ausreichende Ver ständigung erreicht wird. —* Personendampfschiffahrt. Die die Säch sisch-Böhmische Dampfschiffahrt im Anzeigenteile bekannt gibt, verlieren alle Fahrscheine ohne Tagesstempel, mit Ausnahme der Rückfahrscheinc und Heftfahrschcine, am 31. Juli ds. Js. ihre Gültigkeit. —* Kap i t a lan g eb ot aus de m Au sland. Nack einer der Handelskammer Dresden vorliegenden Mittei lung erbietet sich ein türkischer Staatsangehöriger von Frankreich an«, deutschen Firmen Kapitalien zu günstigen Bedingungen zu verschaffen, obwohl er hierzu gar nicht in der Lage ist. Es kommt ihm vielmehr nur darauf an, eine Vorauszahlung von 200 Goldmark zu erhalten. Firmen, denen solche Angebote zugehen, wird empfohlen, sich sofort mit der Handelskammer in Verbindung zu setzen. — Wie uns dj.e Handelskammer Dresden weiter mirteilt, erbietet sich die Firma Hermann Mentz, Amsterdam 21, in Schrei- ben an deutsche Firmen zur Vermittlung von Krediten. Dabei hat sie für die Einholung von Auskünften über die kreditsuchendcn Firmen eine Kostenvergütung von 10 Gold mark verlangt. Tie Ermittelungen haben ergeben, daß es sich um ein Schwindelunternehmen handelt und daß es der Firma Mentz nur darum zu tun ist, in den Besitz der verlangten Summen zu kommen. Von einer Verbindung mit der Firma ist deshalb unter allen Umständen abzuraten. —* Deutsches S ängerbundesfest. Zu dem Ende August in Hannover stattfindenden 9. Deutschen Sän gerbundfest haben sich bereits 40000 In- und ausländische Sänger mit vollen Festkarten gemeldet, sodaß man für Sonntag, den 24. August, einschließlich der unangemel deten, die nur einen Tag dort bleiben mit 80—IM 000 Personen rechnet. 45 Sonderzüge werden eingelegt, welche Zuschlag von SO Goldpfennig zu dem nachträgllch zu ent- richtenden Fahrpreis, jedoch nicht mehr als da» Doppelte dieses Preises zu zahlen. Der Zuschlag Ist sür jede Per- son, für die nachgelöst wird, also auch für jede» Kind, und sowohl bei Nachlösung im Zuge al» auch bei Nach- lösung auf einer Station zu zahlen. In Len Fällen, in denen «in Reisender mit einer ungültigen Fahrkarte be troffen wird, ohne daß er sich vorher unaufgefordert ge meldet hat, verbleibt es bet der Bestimmung der Eisen- bahn-VerkehrSordnung, daß er für die von ihm zurück- gelegte Strecke das Doppelte des Fahrpreises, mindestens 3 Goldmark zu entrichten hat. —* Verlängerung der Wahldauer von KreiSauSschußmitglicdern. Das Gesamtministe- rtum hat aus Grund von Art. 40 der Verfassung deS Freistaates Sachsen folgende Notverordnung beschlossen: Bis zu anderweitiger gesetzlicher Regelung wird durch da» Ausscheiden von Gemeinden aus Bezirksverbänden iPara- avaph 16ü der Gemeindeordnung) an der Zusammensetzung der KretSauSschüsse nach dem Stande vom 31. März 1924 nichts geändert. Diese Notverordnung erhält rückwirkende Kraft bis zum 1. April 1924. —* Vom Arbeitsmarkt. Da» LandeSamt für Arbeit-Vermittelung veröffentlicht über die Lage auf dem ArbeitSmarkt für die Zeit vom 6.-12. Juli folgenden Be richt: Der Arbeitsmarkt stand auch in dieser Berichts- Woche wie nun bereits seit Anfang Mai 'dS. Fs. unter dem Zeichen eines immer mehr bemerkbar werdenden Ka pital-, Kredit- und Absatzmangels. BetrlebSetnschränkungen, nnd -stillegnngen, desgleichen Entlassungen nahmen an Umfang zu und erstreckten sich auf fast alle Industriezweige und Berufsgruppen. Weiter nachgelassen haben in Bezug auf Geschäftsgang und Aufnahmefähigkeit für Arbeit suchende, insbesondere die Industrie der Steine und Erden, die Metall-, chemische, Textil-, Papier- und Lederindustrie, ebenso das Bekleidung»- und Vervielfältigungsgewerbe. Im Bergbau konnten nach beendigter Aussperrung Neuein stellungen nur in ganz geringem Matze erfolgen, und im Holzgewerbe wird der Arbeitsmarkt durch Streik und Aus sperrung weiterhin ungünstig beeinflußt. Nach wie vor schlecht blieben auch die Verhältnisse im Nahrung»- und Genutzmittelgewerbe, in der Gast- und Schankwirtschaft, für ungelernte Kräfte und für kaufmännische nnd Büroange stellte. Ms aufnahmefähig erwiesen sich die Landwirt schaft, das Bau- und das Musikergewerbe. Oschatz. Im hiesigen Stadtpark erschoß sich am Mittwoch früh zwischen 5 und 6 Ubr der Getreidehandler Böttcher aus Leisnig, der »um Manentaa hier wellte. Schwere geschäftliche Sorgen dürften der Grund zu dem verzweifelten Schritt gewesen sein. Auf einem Zettel gibt er als letzten Wunsch knnd, daß er in seiner lieben, alten Garnllonftadt begraben sein möchte. * Mittweida. Bei Beratung mehrerer Anträge der Kommunisten und de? Erwerbslosenrates kam es in der letzten Sitzung der Stadtverordneten zu außergewöhnlich heftigen politischen Auseinandersetzungen zwischen Sozial demokraten nnd Kommunisten, die schließlich in wüste Szenen anSarteten. Auch die Kommunisten im Zuhörer-, raum beteiligten sich an dem Radau. Der mehrmals per sönlich beleidigte Vorsteher mußte wiederholt mit Aus schluß nnd Tribünenräumnng drohen. Der sozialdemokra tische Stadtverordnete Sandner erklärte im Hinblick auf das Verhalten der Kommunisten, daß er sich schäme, der Stadtvertretnng anzugehören nnd verließ demonstrativ noch vor Schluß der Sitzung den Saal. Der Mißtranensantrag der Kommunisten gegen den Bürgermeister Dr. Voigt wurde gegen die 4 Stimmen der Kommunisten abgelebnt. * Chemnitz. In dem Flur eines Hauses auf der Annaberger Straße befand sich am Mittwoch abend ein Angetrunkener, der von drei etwa 12 jährigen Knaben an geulkt wurde. Al» der Mann die Jungen ans dem Flur jagte, lief der ein» von ihnen über den Fußweg hinweg in einen Personenkraftwagen hinein. Da« Kind wurde von dem Gefährt erfaßt und tödlich überfahren. * Glauchau. Zwei hiesigen jugendlichen Einwohnern wurden von der Polizei zwei Trommelrevolver mit Munition nnd zwei Schlagringe abgenommen, die sich die Burschen, ohne einen Waffenschein zu besitzen, versorgt hatten. Sie batten sich durch Schießübungen ans dem Fenster hinaus und bet Reinholdshain unliebsam bemerkbar gemacht, jedoch noch keinen Schaden angerichtet. * Tbeuma. Am Nachmittag des Mittwoch batte sich der »13 jährige Sohn eines hiesigen StickmascbinenbesitzerS mit dem Hunde seiner Elter» an dir Nrumüblc begeben, um zu baden. Im Wasser muß der Hund, ein mittelgroße» Tier, den Knaben wiederholt angesprungen haben, was Kratz wunden am Backen und am Rücken beweisen. Der Hund scheint dann den Knaben ins Wasser gedrückt zu haben, wobei da» Kind den Tod durch Ertrinken fand. * Königswartha. Am Sonntag abend wurde ein Teil des Dorfes Klein-Radisch eingeüschert. Das Feuer entstand anscheinend durch Brandstiftung in der Scheune einer leer stehenden Wirtschaft, die vollständig in Flammen aufging. Eine daneben stehende Scheune wurde gleichfalls vernichtet, ebenso Scheune und Stallung eines anderen Nachbars. Schließlich entzündete sich das Strohdach eines 3M Meter vom Brandherde entfernten Wohnhauses, da» ebenfalls vollständig niederbrannte. »Kleinwolmsdorf. Durch gemeinsame Hilfe dee Landwirte ist es jetzt möglich geworden, mit dem Bau eines Zweifamilienwohnhauses z» beginnen. Die Landwirte leisten über 200 Fuhren unentgeltlich. Ebenso wurde Bau holz »um verbilligten Preise geliefert. * Lengenfeld i. V. Auf HartmannSgrüner Revier wurde von Beerensuchern dieser Tage ein Muttertier mit einer Kupferdrahtschlinge um den Hals erwürgt aufge» fundrn und einige Tage später fand man in der Nähe der Fundstelle der Mutter noch zwei etwa acht Tag« alte Junge auf. Die Tierchen waren verhungert. * Auerbach. Der Sommerfrischenort Grünbach hat die FremdenverkehrSstruer von 10 auf 20 Prozent des Urbernachtungspreises erhöht. Dec Bezirksausschuß hat keine gesetzliche Maßnahme an der Hand, diese Erhöhung der Steuer z» beanstanden, der Amtshauptmann bemerkte aber, im Zusammenhänge mit der FremdenverkehrSstruer von BogelSgrün, daß dies« Steuern wohl kaum geeignet seien, diese Orte als Sommerfrischen bekannt zu machen. * Leipzig. In der ersten Gläubigrrverjammlung im Konkurs« über den Kaufmann Carl Franz Martin Lehmann in Büsdorf, alleiniger Inhaber der Firma Seidel L Leh mann, Leipzig, berichtet der Konkursverwalter über den zum Teil trostlosen Staild, der bi» setzt ungesähr 700000 Gold mark Passiven zeigt, denen im allrrgünstigsten Falle durch Verkauf der gesamte» Mass« 100000 Goldmark gegenüber stehen würden. Fast die gesamte Piaffe ist aber vorae- pfändet. Der GläubigerauSschuß beschloß, da» Geschäft unter der Firma Seidel L Lehmann sofort stillzulegen, di« tn der Masse befindlichen Grundstücke umgebend bestmöglich »u verwerten und dem Gemeinschnldner irgendwelche Unter stützung gemäß 8 132 der Konkurtordnung zu versagen. Riesaer Ferieiiwanderaagen Wanderkairuder für nächste Woche. Montag, 21. 7.: Wermsdorf, Mutzschen. Dienstag, 22. 7.: Hirschstein, Lommatzsch. Mittwoch, 23. 7.: Meißen, Triebifchtal. Freitag, 25. 7.: Wurzen, Hohburger Schweiz. Näheres durch die Anschläge (Schule am Wassertum, neben von Flaschen mit kohlesäurchaltigen Getränken geschieht es fast ledesmal, daß der Verschluß, ganz gleich, ob es ein ein- - --- Patentverschluß ist, mit lautem Knall viinet Teil der Flüssigkeit herausspritzt, der nicht nur verloren geht, sondern auch die Kleidung des die Flasche Oefsnenden oder die Tischwäsche durchnäßt. Und doch "gibt es ein einfaches Verfahren, sich dagegen zu schützen. Man hat nur nötig, die Flasche beim Oeffnen des Verschlusses schräg zu halten, daß die darin befindliche Flü sigkert den unteren Teil deS Korkes oder deS Gummi stöpsels am Patentverschlutz völlig umsvrelt, also kein luft leerer Raum zwischen Kork bezw. Verschluß und der Flüssig keit entsteht. Ohne daß auch nur ein Tropfen Flüssigkeit herausspritzt, wird sich nun die Flasche geräuschlos öffnen lassen. —* Für das humanistische Gymnasium. Die Senate der Universität Leipzig und der Technischen Hoch schule Dresden geben der Oefsentlichkeit kund: Universität und Technische Hochschule sind übereinstimmend der Mei nung, daß das humanistische Gymnasium ein unentbehrliche« Glied im höheren Schulwesen ist. Es ist keineswegs nur Gelehrtenschule. Es vermittelt eine für alle Hochschulfächer höchst erwünschte, für viele die unzweifelhaft beste Vor bildung. —* Postmerkwürdigkeiten. Von Zeit zu Zeit wird darüber berichtet, daß sich Postkarten jahrelang hin durch im Gewahrsam der Post befunden haben sollen, bis sie dann endlich dem Empfänger zugestellt sein sollen. Amtliche Feststellungen solcher Vorkommnisse haben tu der Regel ergeben, daß die betr. Sendung unverzögert dem Empfänger zugeganacn, nach der Aushändigung an ihn aber durch irgendwelche Umstände in andere Hände geraten ist und auf diese oder ähnliche Weise noch einmal den Weg in den Postbriefkasten genommen hat. Auffällig ist, daß es immer Postkarten sein sollen, die vom Schicksal mit jahre langer Beförderunasdauer verfolgt werden, und niemals Briefe. Aber Briefe, wenn sie erst geöffnet sind, eignen sich für eine nochmalige Postauflieferung nicht, während bas bei Postkarten sehr wohl denkbar ist. Tatsächlich werden, wie wir von amtlicher Seite erfahren, bereits beförderte Postkarten öfter als man anzunehmen geneigt ist, in den Postbriefkästen vorgefunden. —* Nachlösung von Eisenbahnfahrkarten. Vom 20. Juli 1924 an werden die Bestimmungen über die Nachlösung von Fahrkarten auf der Deutschen Reichs, bahn geändert. Der Reisende, der sofort unaufgefordert dem Schaffner meldet, daß seine Fahrkarte abgefahren ist, ober daß er eine höhere Dagenkiasse als die benutzt, it vollen Festkarten gemeldet, sodaß dm 24. August, einschließlich der unangemel- einen Tag dort bleiben mit 80—100000 die Sangesbrnder dorthin bringen. Zu dieser Feier wer- den eingeladen u. a. der Reichspräsident, Reichskanzler, Kultusminister und der Reichstagspräsident sowie die Spitzen der Behörden der Provinz und der Stadt Hannover. —* Tas Oeffnen von Flaschen. Beim Oeffnen " mit kohlesäurchaltigen Getränken geschieht es fast ledesmal, dc facher Kork oder ein .... fich öffnet und ein Teil der Flüssigkeit herausspritzt, die Flasche Oeffnen! Und doch gibt es ein
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