Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192409062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-09
- Tag1924-09-06
- Monat1924-09
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1924
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mksaer G Tagkblatl und Anrriger Meblatt mü> Anzeiger). Drahtanschrift: Tageblatt Riesa. Lernruf Nr. 20. und Anzeiger Meblatt m» Anzeiger). D«, Mefter «Wit dl- -mMch-, v-dm-tm-ch»»»» ^"'«,-27«,^"-^'' der AmtSyauptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HauvtzollamtS Meitze«. 2«S. Sonnabend. 6. September IS24, abends. 77. Jahrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abends '/,8 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Barauszahlung, ,ür einen Monat 2 Mark 2b Psennig durch Post oder durch Roten. Für den Falt des Eintreten« von ProduktionSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialtengreise behalten wir uns da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzelzen für di« Nummer des Ausgabetages find bis S Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewahr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis für dis SO mm breite, 3 mm hohe Grundschrift.Zeile (ü Silben» 25 Gold-Pfennig«; die 89 mm breit« Reklamezeile lOO Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/^ Aufschlag. Feste Tarife, bewilligter Rabatt erlischt, wenn oer Betrag verfällt, durch Klag« «ingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". - Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Sesörderungseinrichtungen — hat der Bezieher teinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gortheftrahe 5A. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. W MW Ml! 8M WMW. Der Lag HerrtotS. Bei schönerem Wetter «nd unter noch lauterem Beifall der VölkerbnndSoersammlnna bat am Freitaa der fran- zösische Ministerpräsident seinem englische» Freunde die Antwort erteilt. Diese demokratischen Volksmänner der neuen Zeit sind gewiß keine schlechteren Diplomaten als die exklusiveren Staatsmänner der alte» Zeit. Zwar spreche» sie wohl einmal mit großem Temperament und ohne allzu sorgfältige Ueberlegung Einzelheiten aus. die nachher „antentisch interpretiert" werden müssen, aber in den entscheidenden großen Fragen verstehen sie es doch, sich mit so liebenswürdiger Vorsicht anSzusprechen, daß man viel »wischen den Zeilen lesen muß. Herriot bat am Donners tag Macdonald laut beklatscht und Macdonald am Freitag Herriot. Der flüchtige Leser der beiden Reden kann an nehmen, daß sie in den wesentlichsten Punkten übereinstim men — aber bei alledem sind die Hauptdifferenzpunkte noch ungeklärt geblieben. Herriot bat, das muß anerkannt werden, nicht ganz so warm wie der Engländer, aber doch völlia nnzweideutia dem eventuellen Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ziigeftimmtr die Stimmen der poincaristiscken Presse in der französischen Schweiz haben ihn nicht zu beeinflussen vermocht. Er fügte eine» bemerkens werten Wink nach Moskau hinzu. Die Entscheidung in dieser ganzen Angelegenheit kann und wird nicht so schnell fallen. Zwar taucht soeben die sensationelle Meldung auf. daß die Regierung der Vereinigten Staaten nun auch dem Eintritt in den Völkerbund zuneige: aber sie ist mit größter Skepsis aufzunebmen. Dem Schiedsgerichts gedanken Macdonalds ist der französische Ministerpräsident ein Stück entgegengekommen mit seiner Fornnilierung, daß als Angreifer im Sinne des Garantievertrages gelten solle, wer das Schiedsgericht ablehnt. Aber dann kam die fran zösische Sicherheitsthese hinterher. Die ScbiedSgericht- barkeit dürfe nicht eine Falle werden für ein gutgläubiges Volk, und so werde kein Staat — was Herriot an dem Beispiel der Schweiz erläutert — auf den Schuß seiner Sicherheit durch eigene Machtmittel verzichten wollen. Hier liegt offenbar die wesentlichste Differenz zwischen dem französischen und dcni englischen Standpunkt. Wenn jeder sich nur auf seine eigene Kraft und keiner auf die Hilfe der internatio nalen Friedeusgaranten verläßt, dann wird sich allerdings verteufelt wenig ändern. In der theoretische» Befürwortung und praktischen Ablehnung einer Abrüstungskonferenz war Herriot mit Macdonald einig. Die FreitagSsitzuugen. )( Genf. Der gestrige VerhandlnngStag der ivotter- bundsversammlung hat in der Sicherbetts- und Garautie- vaktfrage bereits wichtige Anregungen gebracht. Drei wesentliche Punkte stehen zur Debatte: 1. Schiedsverfahren, S. wirtschaftliche und finanzielle Sanktionen, 3. mitt- tärifche Sanktionen. Ueber die ersten beiden Punkte sind sich alle einig, nur gegen den dritten Punkt erbeben die Engländer Einspruch. Nachdem die sechs Redner, die noch heute in dieser Frage sprechen sollen, sich ebenfalls zu den drei Problemen geäußert habe», wird der dritte Ausschuß der Versammlung, der die Frage der Rüstungsbeschrän kungen zu bearbeiten hat, eine Ueberbrückung der Kluft finden müssen, die zwischen den Anhänger» und den Gegner» der militärischen Sanktionen klafft. Man glaubt, daß vielen Einwänden gegen den Garantiepakt die Spitze abgebrochen werde» könnte dadurch, daß ihm nunmehr das Schiedsver fahren angegliedert wird. Ein grundsätzliches Ergebnis dürste vorläufig feststehen: dem Schiedsverfahren soll eine Rolle eingeräumt werden. Die Frage, um die sich alles dreht, ist jedoch: wie der ScbiedSgedanke praktisch verwirk licht wird, wie er sich durchsetzt oder wieweit er durch mili tärische Bündnisse oder ein Sanktionssystem gelähmt wird. Nach der Rede Herriots, über die wir bereits gestern berichtet habe», ergriff der italienische Delegiert« Salandra das Wort. Ec betonte: Italien, das aus innerem Zwange am Kriege teilgenommen habe, habe keinen anderen Wunsch, als seinen Platz innerhalb seiner natürliche» Grenzen zu bewahren und die friedliche Ausdehnung seiner arbeitsamen Bevölkerung zu sichern. Nachdem er einen Ueberblick über die Rüstungsbeschränkungen, die Italien bereits sorge- nommen habe, gegeben und auch erwähnt hatte, daß Italien den besiegten Völkern für ihre» Wiederaufbau Hilfe geleistet habe, erklärte Salandra die Bereitwilligkeit Italiens, an den im Völkerbund sanktionierten Grundsätzen zur fried lichen Lösung derKonfltkte mttznwtrkeu. Dieser Pakt sei selbst ein Vertrag zur gegenseitigen Hilfeleistung. Nach Salandra ergriff Lord Parmoor im Namen der englischen Delegation zu einer längeren Rede das Wort, in der er dem «Vorschlag Herriots zu stimmte, wonach alS angretsendrr Staat derjenige zu be- »etchnen sei, der das Schiedsverfahren nicht annehme. Er stellt fest, daß in den groben Linien Herriot und Macdonald miteinander einig seien und die Unterschiede sich auf Einzelheiten beschränken und ging auf eine längere Auseinandersetzung über die Beziehungen »wischen mili- tärischer Macht und Schiedsverfahren ein. Nach seiner An sicht sehe der BölkerbundSpakt keine Anwendung von Ge- waltmitteln vor. Der angreifende Staat müßte außerhalb tze» Gesetzes gestellt werdeo und iet durch ökonomische Maß nahmen zu vernichten, sodaß andere Sanktionen überflüssig würden, sobald das Schiedsverfahren allgemein angenommen werde. Die Rede Parmoors war in versöhnlichem Geiste gehalten. Er bemühte sich mehr auf die gemeinsamen als auf die trennenden Gesichtspunkte hinznweisen. Der belgische Ministervräsident TheuniS, der als erster Redner in der NachmittaaSsitznna der Völker« bnndSversammlimg sprach, forderte nachdrücklich, dast die Völker Sicherheit erhalten. Er sagte: Belast» war seit Jahrhunderten der Schauplatz der europäischen Kriege. Der moderne Krieg mit seinen surchtbaren Zerstörungen ist eine erhöhte Gefahr für Belast», das seit dem letzten Kriege noch unter einem ständigen Alpdruck lebt. Belgien ist ein ausnehmend friedlicher Staat, aber Belgien braucht für den Frieden Sicherheiten und zwar wirkliche Sicherheiten, nicht nur auf dem Papier. Zu dem ScbiedSvorschlag Macdonalds und zu Herriots Zustimmung kann ich versichern, daß Bel gien, wenn die Großmächte vorangehen, ihrem Beispiel folgen wird. Der belgische Ministerpräsident schloß mit dem Aus druck des Vertrauens in die Arbeiten der Völkerbunds versammlung. Tbeunis, der bei Beginn seiner Rede mit lebhaftem Beifall empfangen wurde, wurde auch beim Verlassen der Rednertribüne lebhaft applaudiert. Im weiteren Verlauf der NachmittagSsitznng ergriff der tschechoslowakisch« Aussenminister Benesch das Wort, um zunächst in seiner Eigenschaft als Bericht erstatter für die Abrüstungsfrage einen Ueberblick über die Vorgeschichte des Garantiepaktentwurfs des Völkerbundes zu geben. Benesch versicherte dann, daß auch er Anhänger des Schiedsverfahrens sei, daß aber der Weg schwierig und heikel sei und einer sorgfältigen Vorbereitung bedürfe. Benesch sprach Herriot seinen Dank aus für seine Worte zu gunste» der kleinen Staaten. Auf die Worte Macdo nalds. wonach trotz aller Verträge die kleinen Staaten durch einen Krieg verschwinden würden, entgegnete Benesch, indem er an die Geburtsstunde der neuen Staaten er innerte, die sich damals zum Schutze ihrer Unabhängigkeit znsammengeschlosseii hätte». Ohne die Anstrengungen, die damals zur Stabilisierung Europas unternommen wnrde», wären gewisse Revolten und Putsche wie der Kapp-Putsch gelungen, und heute wäre niemand mehr in der Lage, über Schiedsverfahren und Abrüstung überhaupt nur zu dis kutieren. Nachdem Benesch nochmals nachdrücklich Sank tionen gerade für den Fall eines Bruches des SchiedSab- kommens als notwendig bezeichnet hatte, bedauerte er in seiner Eigenschaft als letztjähriger Berichterstatter für den Garantiepaktentwurf dessen Ablehnung durch zahlreiche Staaten und verteidigte nochmals die Grnndzüae des Ent wurfs, um dann zu erklären, daß er im Interesse der Sache sich von jeder doktrinären Auffassung frei halte und an der Formulierung eines endgültigen Systems Mitarbeiten werde. Beim Verlassen der Rednertribüne wurden Benesch leb hafte Beifallskundgebungen entgegengebracht. Während seiner Ausführungen unterstrichen die Delegierten der Kleinen Entente lebhaft besonders charakteristische Sätze über die Garantien und das Recht der kleinen Staaten auf die Sonderabkommen. Berlin und die Genfer Veryandtunseu. Berlin. Die Rede des englischen Ministerpräsidenten Maedonald in der Völkerbundsversammlung in Gens wird in politischen Kreisen günstig ausgenommen, jedoch wird gleichzeitig betont, daß gegenüber der unzweideutigen Einladung an Deutschland, in den Völkerbund einzu treten, solange die größte Zurückhaltung geboten ist, als der Standpunkt Herriots nicht völlig klar gelegt und als nicht bekannt ist, welche Vorbedingungen Frankreich stellen wird. ES wird nicht angenommen, daß sich Herriot etwa formell einem Eintritt Deutschlands widersetzen werde. Aber man hält es in Regierungskreisen dennoch nicht für angebracht, in diese Diskussion von deutscher Seite her einzugreisen, ehe nicht eine gewisse Einigung in der SicherheitS« und Abrüstungsfrage zwischen England und Frankreich erzielt ist. Wie groß gerade auf Seiten Frankreichs und seiner Verbündeten die Empfindlichkeit gegenüber gewissen deutsche» Anschauungen und englischen Offenherzigkeiten immer noch ist, haben erst der polnische Protest gegen Macdonalds Erklärungen über Oberschlesien und das Ausflammen der französischen Reizbarkeit in der Frage der Kriegsschuldlüge bewiesen. An sich besteht, wie in Regierungskreisen betont wird, keine grundsätzliche Abneigung, dem Gedanken des Eintritts in den Völker bund näher zu treten, aber nichts hält man für verfehlter, als zu einem ungelegenen Zeitpunkt diese Frage aufzurollen und durch ein verfrühtes Anmelden deutscher Forderungen die Gelegenheit zu versäumen, wo Deutschland mit Erfolg auf «ine Vertretung im Völkerbund bestehen könnte, die seiner wirtschaftlichen und politischen Bedeutung entspricht. Aus Aeußerungen der Negierungskreise scheint hervorzu- geben, daß die Reichsregierung auf jeden Fall gesonnen ist, die Vertretung Deutschlands im Vülkerbundsrat zu einer unerläßlichen Vorbedinanua seines Beitritts zum Völker bund ,v machen. Die französische Auffassung der Lage. Paris. lFunksvrncb.) lieber die französische Auffassung der Lage berichtet der Sonderberichterstatter non HavaS. Man kann sagen, daß der Abschlust von Abmachungen nicht nur zwischen Frankreich und England, sondern zwischen allen Delegationen über die folgenden drei Haupt» punkte bevorfteht: 1. Annahme der Klausel des obligatorischen Schiedsgerichts: 2. Wirtschaftliche und finanzielle Sanktionen; 3. Einberufung einer Sonder-Entwaffnungs- Konferen, durch den Völkerbund. Was das obligatorische Schiedsgericht anlanat, t». aeht die vorherrschende Ansicht dahin, daß der an der Spitze des Versailler Vertrages stehende Pakt unvollständig ist, und daß es notwendig märe, mehrere Klauseln hinzinufügen die da? obliaatoriscbe Schiedsgericht näher umschreiben und einrichten. Ter 2. Punkt bezieht sich ans die Notwendigkeit von Sanktionen. ES handelt sich darum, welcher Natur die Sanktionen sein werden. In dieser Hinsicht scheint bereits jetzt eine zweite Vereinbarung festttistehen, eine Vereinbaruna, die die Notwendigkeit wirtschaftlicher und finanzieller Sanktionen anerkennt. Offen bleibt die Frage der militärischen Sanktionen; wenn man sich da an die Erklärungen der englischen Ver tretung dielt, lo würde man ans die Hoffnung verzichten müssen, daß England jemals die Möglichkeit derartiger Sanktionen anerkennen werde, aber Benesch habe dargelegt, daß besondere regionale Abmachungen von jedem Verdacht frei würden an dem Tage, an dem die betreffenden Mächte Verträge abgeschlossen, die Schiedsgerichtsklausel anerkannt hätten. Ae HeM-mmlMWn ViriMWezWiiW. Berlin. Im Laufe dieses Monats werden voraus sichtlich umfangreiche Verhandlungen zum Abschluß kommen die von deutschen Wirtschaftskreisen mit der amerikanischen Finanzwelt geführt werden über die Gewährung nicht nur von baren Krediten, sondern vor allem auch von Handelskrediten »um Ankauf grosser Mengen von Roh stoffen. Die deutsche Industrie, die an diesen Verhand lungen beteiligt ist. hofft durch diese Handelskredite über die schlimmste Zeit hinweg zu kommen und allmählich auf diesem Wege wieder konkurrenzfähig zu werden. Aus un terrichteten industriellen Kreisen wird den englischen Be fürchtungen, als ob Deutschland bei einem Wiederaufschwurig der deutschen Ausfuhr der englischen Industrie scharfe Kon- kurrenz machen könnte, in vielem entgcgengetreten. Tie industriellen Kreise betonen, daß keine Rede davon sein könne, die englischen Waren durch eine deutsche Schmutz konkurrenz zu unterbieten und dadurch aufs neue die deutsche Wirtschaft in der Welt verächtlich zu machen und ihr An sehen herabzusetzen. Sie sind der Ansicht, der Feldzug, de: in England gegen das Sachuerständigen-Gutachten geführt werde, entspringe, im Grunde genommen, garuicbt wirt- schastlichen Erwägungen, sondern politischen Zielen und man bediene sich der englischen Industrie nur, um diese Absichten zu verschleiern. Gerade von den deutsch-ameri kanischen Wirtschaftsbeziehungen erhofft die dcuttche In dustrie die beste Widerlegung dieses englischen Feldzuges uud glaubt, daß eine immer innigere Gestaltung des Waren- anStauscheS und ein immer größeres Jntercge amerikani schen Kapitals am Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft am besten geeignet sein werde, die Befürchtungen zu zer streuen, die hier und da in der Welt gegenüber dem Wieder aufschwung der deutschen Wirtschaft noch geäußert werden. Man nimmt an, daß die Verhandlungen in zwei bis drei Wochen zum Abschluß kommen. Tie endgültige Entschei dung wird nicht zuletzt von den Berichten abhüugen, welche die amerikanischen GeneralagentenOwen Joung und Gilbert nach ihrer ersten Orientkrnrng in Amerika erstatten werden. Die chinesische Revolution. Die chinesische Gesandtschaft in Berlin z» de» Unruhen. * Berlin. Bei der Berliner chinesischen Gesandtschaft liegen noch keine genauen amtlichen Mitteilungen vor. die die Lage in China in einem klaren Lichte erscheinen lassen könnten. Die Gesandtschaft legt aber Wert auf die Fest stellung, daß die Bewegung rein inncrvolitischcr Natur fei und sich keineswegs in irgend einer Form gegen die Ausländer wende. Auch bei ähnlichen früheren Aufständen und Kämpfen seien die in China lebenden Weißen verschont und unbehelligt geblieben. Augenblicklich leben in China etwa 3000 Deutsche, wovon der größte Teil in Schanghai ansässig ist. Vor einem Eingreifen Japans. * London. Die „Morningpost" meldet aus Tokio: Fünfzehn japanische Schlachtschiffe sind nach Schanghai ausgelaufen. Die Blätter kündigen das Eingreifen Japans in die chinesischen Revolutionswirren an, falls Snnjatscn in der Provinz Kwantung die Sowjetrepublik China anSruft. Die Amerikaner haben weitere 4000 Mann Marinetrnppen in Schanghai gelandet, wo fast eine halbe Million Flüchtlinge zusammengeströmt ist. Die „Times" meldet aus Tokio: Zur bevorstehenden Intervention in den chinesischen Revolutionswirren in Nagasaki werden japanische Trnppen nach Korea eingeschisft. „Newyork World" meldet die Mobilisierung der zweiter »apantschen schlachtflotte.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite