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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192409246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-09
- Tag1924-09-24
- Monat1924-09
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1924
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Riesaer GTllgMtl und An«eiaer (EldedlM undÄmeiaer». Postscheckkonto:'Dresden ILZl, Girokasse Riesa Nr. SL »nd Anzeiger (ElbeblM »M >il)tiger). Lrabt-nschrift. Tag-blau Da» Riesaer Tagetlatt ealhLlt die omlliaLv BcleaetalachaUgeu der «mtSßauplmannschaft Grossenhain, des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschaft beim Amtsgerichte »nd des NateS der Stadt Riesa. d,S Finanzamts Niesa nnd des HauvtzollamtS Meitze». 224. Mittwoch, 24. September 1924, abends. 77. Jahrlf. Da^Rirsäe^^ägedlatt erscheirttstde« Tag abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen BorauSzahlünq^ür «inen Mono: 2 U-iark 25 Mennig durch Post oder durch Roten. Für den Fall de« Eintretens von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen dec Löhne und Materialienprels« behalten mir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachsorderung vor. ttnzelgru iür die Rümmer der Ausgabetage» »ind bi» 9 Ubr vormittag» aufzugeben und -m voraus zu bezahlen: eine Gewahr für das Erscheinet» an bestimmten Lagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis nir die Sü mm oreite, ,i ww hohe Grundschrift-Zeile (k Silben» 25 Gold-Pfennige, die 89 nm breite Reklamezeil« 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Latz 50°;, Aufschlag. Feite Tarife, bewilligter Rabatt erlischt, wenn oer Petrag verfällt, durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber n Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Nieia. Achttägige llnterhaltungsbeilage ..Erzähler i-n !>er Elbe". — Fm Fall« höherer Gewalt -- Krieg oder sonniger irgendwelcher Störungen des Pelriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtungen — har der Peziebcr leinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieserung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. GcfchLstSstelle: Vsrthestraze 59. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeiaenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Die Aufnahme der Regierungserklärung. Berliner Prefsefttmmen. Merlin. (Fnnksprnck.) Die Morgenblätter beschäftigen sich nussiibrlicb mit dem Ergebnis des gestrigen KabinettS- rateS. Tie Deutsche Zeitung bezeichnet die Haltung des Kabinetts als ein Ausweichen vor Entscheidungen nnd stellt die Frage, wie sich da? RcickSkadinett weiterbin »ur KriegSschiildsrage stellen wolle. Sollte liier ein Verzicht auf die Notifizierung ausgesprochen sein, so müsste schon jetzt schärfster Einspruch erhoben werden. Die Kreuzzeitung wirft die Frage ans. wie sich denn das Kabinett die Durch setzung der unerlässlichen Garantien denke. Tas Blatt spricht die Erwartung aus, daß das Kabinett non diesen Garantien keinesfalls abgehen würde. Deutsche Tages zeitung betont, daß man auch in London der Frage des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund kühler gegenüber- tehe, nachdem sich der französische Einfluß als so ausschlag lebend erwiesen habe. Lokalanzeiger bezeichnet die Ent» cheidnng des Kabinetts als das bei der gegebenen Sachlage unbedingt und allein Nichtige, soweit es daS Formelle betrifft. Die Deutsche Allgemeine Zeitung billigt den Beschluß des Kabinetts, der einen guten Ausgangspunkt bilde. Berliner Tageblatt erklärt, der KabinettSbeschlnß sei vernünftig und entspreche der Situation. Die Londoner Antwort habe eben keine ausreichende Klärnna gebracht, was beweise, daß der französische Einfluß in Genf recht fühlbar geworden sei. DaS Blatt hebt insbesondere hervor, daß Deutschland ebensowenig als Macht zweiten Ranges in den Völkerbund eintreten könne, wie eS Frankreich nach 1870 unmöglich gewesen wäre, ohne volle Anerkennung zur Berliner Konferenz zu kommen. Germania begrüßt den KabinettSbeschlnß als einen außenpolitischen Fortschritt, her voraussichtlich für Deutschland von großem Nutzen sein werde. Vorwärts bezeichnet die Voraussetzung der Be handlung Deutschlands als Hauptmacht als allgemein zu billigen und fragt nach den übrigen Bedingungen., Es sei eine Sacke des Vertrauens, wie man sich, ohne diese BediN- Lungen zu kennen, zu der Regierungserklärung stellen wolle. Der Völkerbund zum Beschluk der Reichsregierung. Genf. (Funkspruck.) Der Beschluß der ReichSregierung zur Frage des deutschen Beitritts in den Völkerbund, der hier mit großer Spannung erwartet worden war, wurde von alle» Delegierte»« günstia beurteilt. Von maß gebender Seite der französischen Delegation wurde erklärt, daß die von der ReichSregierung getroffene Lösung die einzig richtige nach den gegebenen Umständen sei, da in der gegen wärtigen Phase der VölkerbuiidSversamiulnng ein Auf- nahmegesnch völlig veriehit gewesen wäre. Es sei nickt aus geschlossen. daß in der nächsten VölkerbundSversammlung in absehbarer Zeit eine außerordentliche Versammlung sich y»it der Ausnahme Deutschlands befaßen könne. Die Pariser Presse zur Entscheidung der deutschen Regierung. Paris. lFunkspruck.) Zur Entscheidung der deutschen Regierung über den Eintritt Deutschlands in den Völker bund schreibt „Echo de Paris", der Eintritt Deutschlands in den Bölkcrbund ist eine ernste Sache. Statt eine Gunst zu sei», um die es nachsucht, ist es jetzt gewissermaßen eine Gefälligkeit, um die es feilscht. Dieses Paradoxon ist die Folge der augenblicklichen Politik unserer Regierung, die von dem Wunsch beseelt ist, die Gemalt als Grundlage der Verträge durch freie Zugeständnisse zu ersetzen. Man muß anerkennen, daß Frankreich bei diesen Dingen wieder von England vorangetrieben worden ist. „Petit Parisjen" schreibt, wie Briand es gestern erklärte, und ohne der Ant wort vorzugrcisen, die durch Herriot anläßlich der diplo matischen Sondierungen Deutschlands gegeben werden kann, ist es wahrscheinlich, daß der Standpunkt der französischen Regierung der gleiche bleibt, den Herriot in seiner Rede an» 7. September iu Genf erläuterte. Herriot wird bestätige», daß er keinen Pakt gegen Deutschland macht, daß aber weder eine Ausnahme gemacht noch ein Privilegium gewährt «erden kann und daß man Deutschlqnd in den Völkerbund aufnehmen werde, wen» es seine internationalen Ver pflichtungen (Versailler Vertrag» erfüllt. Das hat der französische Ministerpräsident auch dein englischen Botschafter »ritärt. DaS Echo iu London. London. (Fnnkspruck.) Times schreibt zu dem Kommuniquee über das Ergebnis der Berliner Kabinetts sitzung, daß Deutschland in den Völkerbund «ur eiutreten kann al- Großmacht und mit gleiche« Privilegien und Rechte», werde schwerlich bestritten werden. Der Ausdruck GrotzmMt sei zweifellos gebraucht, um «inen ständigen Sitz iin Völkerbund zu erhalten. Dieser Anspruch sei nickt eigentlich unangemessen, scheine aber bereits in Frankreich starken Widerstand heroorgerufen zu Haden, sogar bei de»» Blättern, die im allgemeinen die Regierung Herriot unter stützen. Etwas beunruhigender sei der letzte Satz mit Ve- zug auf Garantien nicht nur betreffs der Stellung im Völker bund, sondern auch betreffs anderer hiermit untrennbar zusammenhängender Fragen. Deutschland» Aufnahme in den Völkerbund im gegenwärtigen Augenblick wird auf jeden Fall ans ansehnlichen Widerstand stoßen. ES sei schon ziemlich klar, daß die französische Delegation Deutschland» Eintritt vor der endgültigen Regelung he» Sicherheit-planes nicht begünstige. Wenn Deutschland wirklich seine baldige Aufnahme wünsche, muffe «» bezüglich de» Inhalts und der Form seines Ersuchens Zurückhaltung Üben. Daily Chrontele sagt, wem» Deutschland für den wichttgenPlad »uaelaffen werde, dm eSinyerbalb de» Völker bundeS verlange, werde der Völkerbund selbst ein neues Anseben gewinnen. Er werde zwar immer noch, solange die Vereinigten Staaten nnd Rußland nickt Mitalieder feien, keine nolle Autorität besitzen, aber ein erster Schritt zur engeren Beteiligung Amerikas an den europäischen An- g-legenbeiten werde gemacht worden sein, wenn Europa zeigen könne, daß es seine Meinungsverschiedenheiten selbst geregelt habe, um Deutschland innerhalb des Völkerbundes empfangen zu können. M MMmm M »eii MeWme. Berlin. Reichskanzler Dr. Marx und Außenminister Dr. Stresemann werden beute Mittwoch die Parteiführer empfangen, nm ihnen die Stellungnahme des Reickskabinetts zur Völkerbundsfrage und die beabsichtigt» amtliche deutsche Erklärung zur Kenntnis zu bringen. In den parlamen- tarischen Kreisen verlautet, daß die Haltung der Reichs regierung von den Parteiführern gebilligt werden wird. Auch in den deutschnationalen Kreisen ist inan der Auf fassung, daß es richtig sein würde, im gegenwärtigen Augen blick nur die Bereitschaft Deutschlands zur Mitarbeit am Völkerbund z»m Ausdruck zu bringen. Besondere Besprechungen mit den Tentscknationalen. Berlin. Im Anschluß an die Varteifübrerbespreckung werden, wie wir hören, gesonderte Verhandlungen zwischen Dr. Marx, Dr. Stresemann und den deutschnationalen Führern stattsinden, die sich hauptsächlich um die mit der Regierungsumbildung zusammenhänaenden Fragen drehen werden. Die dentschnationalen Führer sind entsckloffen, schon jetzt in der geeioneten Weise der ReichSregierung den Standpunkt der Partei zur Kenntnis zu bringen, wonach es für die dentscknationale Reichstagsfraktion entscheidend fein wird, daß unverzüglich die Vorbereitungen z»r liin- bildung der ReichSregierung eingeleitet werden. Asm MM MOMrlÄWfmi. Die Tagung der Deutschen AußenhanbclAammern nahm gestern mit einer Vorbesprechung der Vertreter Deutscher AußenhandelSkammcrn und Deutscher Wirt schaftlicher Vereiniauugen iin AnSlande im Sitzungssaal der Berliner Handelskammer ihren Anfang. Deutsche Handelskammern iin AnSlande befinden fick in der Schweiz, in Spanien, Ungarn, Italien, Oesterreich, Finnland, Nord amerika, Mexiko, Cuba, Haiti. Chile. Bolivien, Argentinien, Uruguay, Peru, Brasilien, Niederländisch Indien, Japan und China. In China befinden sich deutsche Handels- kammern in Schanghai, Tientsin, Tsingtau. Tsinansu nnd eine reichsdeutsche Vereinigung in Harbin. Tie Berliner Tagung ist vom Deutschen Industrie- und Handelstag veranstaltet. Vertreter aller deutfchen Handelskammern und Firmenverbände im Auslande sind damit zum ersten Male wieder in der Heimat vereinigt. Die deutschen Handelskammern im AnSlande unterscheiden sich von den inländischen Organisationen vor allem dadurch, daß sie rein private Einrichtungen der deutsche» Haudels- wclt zur Vertretung ihrer Interessen sind. Eine finanzielle Unterstützung von Seiten des Reiches erhalten sie nicht. Durch die Tagung sollen für die gemeinsame Zukunfts arbeit Anregungen gegeben werden. Am Abend sand ein Bearüßungsabend statt, auf dem Präsident v. Mendelssohn, Reichspräsident Ebert, Außen minister Dr. Stresemann und andere Aniprachen hielten. Nach der Begrüßungsansprache ergriff -er Reichspräsident daS Wort zu folgenden Ausführungen: Ich begrüße es aufrichtig, daß der Deutsche Industrie» und Handelstag die Vereinigungen, die fick die AnSlandSdeutschen znr Wahrung ihrer wirtschaftlichen Interessen geschaffen haben, zu einer Tagung und Beratung in die Heimat lud. Namens des Deutschen Reiches, namens des deutschen Volkes heiße auch ich Sie in der Heimat herzlich willkommen. Da« deutsche Volk dankt es Ihnen, daß Sie auch aus fernen Weltteilen erschienen sind, um mit der Heimat in dieser kür Deutsch lands Zukunft Richtung gebenden Zeit über die schweren Ausgaben zu berate», die vom deutschen Volke zu leisten sein werden. Ihr Erscheinen verkörpert das starke Gefühl der Zusammengehörigkeit. DaS deutsche Volk dankt Ihnen für alles, was Sie draußen als Pioniere uinpittelbar für die deutsche Heimat getan und geleistet vgben. Jeder Deutsche, der im Auslande wirkt, möge auch die Verpflich tung gegen sei»» Volk in sich fühlen, durch seine Handlungen Zeugnis davon abzulegen, daß das heutige Deutschland trotz seiner Not mit Recht Anspruch auf Vertrauen erhebt. Im Bewußtsein dieser Pflicht werde«» di« Deutschen im Ausland« ihrem schwer ringende» Volke am besten dienen. Dieses Vertrauen im Auslande wie das gegenseitige Ver stehen der Ausländsdeutschen mit der Heimat sind erforder lich, um die harten Notwendigkeiten zu ertragen und die schwere Arbeit zu erleichtern, die erforderlich ist, um die im Londoner Abkommen übernommenen schweren Verpflich- tunge» zu erfüllen. Die Erfüllung dieser Verpflichtungen aber setzt voraus, daß Deutschland wieder wie früher an der Weltwirtschaft teilnimmt. Unter den Kräften, die in dieser Richtung wirken und die die wirtschaftliche Welt befriedung anstreben, find die AußenhandelSkammern zu wichtiger Mitarbeit berufen. Sie werden uns Helsen und dazn beitragen, daß der Gedanke weltwittschastlicher Zu sammengehörigkeit und Gleichberechtigung aller Völker vertieft und nutzbringend für alle gestaltet wird. Möge die Tagung reich sein an Anregungen und Gewinn zum Besten aller Deutschen dringen und draußen, zum Besten des Vaterlandes und der Ankunft. Mit diesem Wunsche heiße ich Sie nochmals herrlich willkommen in der Heimat. Nach der Rede des Reichspräsidenten ergriff Minister Dr. Ttrescmaiin das Wort und führt n. a. auS: Wenn die ReichSregierung den Londoner Abmachungen znstimmte, so tat sie eS vor allem, nm bessere Verhältnisse sür die deutsche wirtschaftliche und industrielle Situation zu schaffen. Nickis hat uns mehr geschadet, nickts bat die Initiative unserer Kaufleute mehr zurückaedrängt, als die Unsicherheit dec wirtschaftlichen Verhältnisse. Größer als se gefürchtet, find die Lasten, die uns anferlegt sind. Nur der Glaube an Deutschlands Zu kunft läßt uns diese Lasten tragen, und die Hoffnung, daß wir die Arbeitskraft finden, die zum Wiederaufbau not, wendig ist. Die heutige Vollversammlung. Berlin. (Funksprnch.f Im großen Sitzungssaal der Handelskammer zu Berlin fand heute d e Vollversammlung der deutschen AußenhandelSkammern statt. Vorher war der HanvtauSschnß zu einer Sitzung zufammengetreten. Es wurde folgende Entschließung angenommen: Ter Haupt ausschuß des deutschen Industrie- nnd Handelstaaes stellt fest, daß sich die Anordnung der Geschäftsaufficht nach der Verordnung von» 14. Juni d. I. im großen und ganzen bewährt hat. Die Nenickaffuna der Verordnung soll zurück gestellt werden, bis Erfahrungen für eine längere Zeit vor liegen und die wirtschaftlichen Verhältnisse fick mehr ge klärt haben. Geplantes Attentat ans Herrist. Paris. (Funkspruch.) Gestern nachmittag kurz vor der Abreise des Ministerpräsidenten aus Rambouillet über gab eine Dame dein wachthabenden Posten einen geladenen Revolver und erklärte, daß sie die Abficht gehabt habe, auf den Ministerpräsidenten zu schießen, weil er die Politik Caillaux und MalvyS unterstützt habe. Sie hab» ihr Vorhaben im letzten Augenblick aufgegeben, weil die Persönlichkeit Herriots auf sie einen großen Eindruck gemacht habe. Paris. (Funkspruch.) Tie Morgenpreffe beschäftigt sich eingehend mit dem geplanten Attentat der Frau Biaot in Rambouillet aus Herriot. Tic Presse stellt eimnütia fest daß eS fick zweifelsohne um eine etwa» geistesgestörte Persou handle, die außerdem keinen guten Leumund besitze Sie habe 1622 acwiffc Schwindeleien begangen und ie; deshalb mit Gefängnis bestraft worden. Sie habe schon während des Krieges und vor demselben Betrugsverjnche unternommen, fei aber nicht weiter verfolgt »vorbei». Iw ganzen sei sie seit 1910 sünsmal wegen Betrugs verurteil« worden. Veränderte Haltung der Sieichsregtrruug iu der Zollfrage. Berlin. Angesichts der hohen Getreidepreise waren schon in den letzten Tagen in Regiernngskreiien Bedenken entstanden, ob man die Zollvorlage in ihrer jetzigen Gestalt unverändert vor den Reichstag bringen solle. Diese Be- denken werden nun wesentlich verstärkt durch die Tatsache, daß die preußischen RegierunaSparteien es einmütig ab gelehnt haben, de» dieser Lage der Dinge hohe Schutzzölle für Getreide einzinühren. Tie preußische Regierung hat aus dieser Haltung die Anregung entnommen, be» der ReickSregiernng noch einmal vorstellia zu werden und aus eine grunvlegeud« Veränderung -er Vorlage zu dringen. Sie hofft umso mehr, daß dieser Sckritt Erfolg haben wird, als auch in den ReichStagSsraktionen der Regierungsparteien iinmer mehr Stimmen laut werden, die solche Schutzzölle im Augenblick sür unangebracht halten und die Frage der Grtreideschutzzölle aus einen späteren Zeitpunkt vertagt sehen möchten. Tie Reichsregiernng bat noch nicht ab- schließend Stellung genommen und wird voraussichtlich in einer besonderen Sitzung, die aber erst Anfang des nächsten Monats stattfinden dürste, sich mit der Frage beschäftigen. Um die dritte Steneruotverordnung. )( Berlin. Ter Unterausschuß des 18. ReichStagS- auSichuffes, der sich mit der Aufwertnngsfrage beschäftigt wird seine Beratungen heute wieder aufnehmen. Ter Lokalanzeiger berichtet in diesem Zusammenhang, daß in diesen Tagen der Fürstbischof von Breslau Kardinal Bertram als Sprecher der Fuldaer Bischosskonfcrenz ein Schreiben an den Reichskanzler gerichtet hat. in dem es heißt: In weiten Volkskreisen hat sich die Ueberzeugung gefestigt, daß die dritte Steuernotoerordnung nicht aufrecht zu erhalten ist. Namens der ans der Fuldaer Bischofs- konsrrenz vereinigte«» Oderhirten deutscher Diözesen richt» ich .an Ew. Exzellenz die dringende Bitte, baldigst einer Aufhebung der dritten Steurrnotvcrordnung näherzutreten und eine Regelung herbeizuführen, di« den Anforderung«» der Moral und der Gerechtigkeit entspricht. Die Zeppelinfahrt auf Donnerstag verschoben. . >( Friedrichshafen. Vei der außerordentlich un- sichere«» Wetterlage, die mit ziemlicher Sicherheit sehr böige» und regnerisches Wetter erwarten läßt, ist die große Probe fahrt des „Z R >ll" vorerst ank Donner-taa verickodeo worden
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