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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191401134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19140113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19140113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-01
- Tag1914-01-13
- Monat1914-01
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1914
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«rrd A«r»igr« (EldrbM Md Atyelgey. Amtsblatt "-rr* Mr bke König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. , s. Dienstag, 13. Januar 1914, avends. 67. Jahrg.^ Da« Riesaer Lageblatt erscheint jede» Lag abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch m»sere Träger frei in» Hau» 1 Mark SS Psg-, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Bricsträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabounemcntS werden angenommen. Anzeigeu-Aimahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis siir die kleingespaltene 43 mm breite KorpuSzeile 18 Psg. tLokalprei» 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st raste 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Freibank Riesa. Morgen Mittwoch de» 14. Januar ds. I«.. von vormittag« >/z9 Uhr an, ge» langt gekochtes Rindfleisch zum Preise von 45 Pfg. pro zum Verkauf. Riesa, am 13. Januar 1914. Die Direktion des ftildt. Schlachthofes. iür das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir UN« bi« späteste»« »orwittagS - Uhr de» jeweiligen Ausgabetage«. Die SeschSst-stelle. vertliches und Sächsisches. Riesa, den 13, Januar 1914. —* Im Rathaussaale fand gestern abend 6 Uhr durch Herrn Bürgermeister Dr. Scheider die Einweisung der wieder» brzw. neugewühlte» Stadtverordneten, Herren Etellmachermeister Paul Müller, Lehrer Karl Mende, Bäckermeister Waldemar Roßberg, Baumeister Loui« Schneider, AmtSgerichtSsekretär Hugo und Bankdirektor Romberg, statt. Die Mitglieder beider städtischer Kollegien waren anwesend. Herr Bürgermeister Dr. Scheider begrüßte namens de« Rate» da« Gtadtoerordnetenkollegium in seiner neuen Zusammensetzung. Besonderen WillkommenSgruß entbot er denjenigen Herren, die wieder bezw. neu in das Kollegium eingetreten sind. Das Ergebnis der letzten Stadtverordneten, wähl sei als ein Beweis dafür zu betrachten, daß die Bürgerschaft in ihrer Mehrheit mit der Tätigkeit de» Stadt- verordnetenkoll^ium» einverstanden gewesen ist und sie werd« auch in Zukunft von den Stadtverordneten erwarten können und müssen, daß sie lediglich da» Allgemeinwohl al« Richtschnur für ihre Entschließungen sich dienen lasten, eingedenk de« vürgergelöbntste», der Stadt Beste« nach Kräften zu fördern. Herr Bürgermeister Dr. Scheider wies hierauf die wieder» bezw. neugewählten Stadtverordneten in ihr Amt ein, hierbei den Wunsch aussprechend, daß ihnen die Arbeit zum Wohle der Stadt eine Quelle der Befriedigung werden möge. Nunmehr gab Redner den hergebrachten Rückblick ruf daS vergangene Jahr. Habe zu Beginn deS Jahres 1913 die wirtschaftliche Entwickelung sich noch in aussteigender Linie bewegt, so hätten die folgenden Monate gezeigt, daß dem wirtschaftlichen Aufschwung nun ein zeitweiliger Rückgang folge. Dieser habe sich in den Betriebseinnahmen der Staatsbahnen wiedergespiegelt und auch die Tatsache, daß im vorigen Jahre von einem Güterwagenmangel nichts zu bemerken gewesen ist, sei auf ihn zurückzuführen. Der Geldmarkt habe eine Bersteifung und ungünstige Verhältnisse gezeigt. Wenn auch unsere Sparkasse hiervon nicht« bemerkt habe, so wollten doch auch wir hoffen, daß die eingetretene Erleichte rung im Geldoerkehr anhalle. Der ElbumschlagS- verkehr habe eine Zunahme erfahren und die Elb- schiffahrt habe bei befriedigenden Frachtsätzen gute Beschäftigung gehabt. Die Ernte sei im allgemeinen in Deutschland gut gewesen, bei uns aber durch eine Trocken periode beeinträchtigt worden. Die Bautätigkeit sei in unserer Stadt im ver- stoffenen Jahre weniger rege gewesen al« 1912. Die ungünstigen Verhältnisse auf dem GeHmarlt und die Schwierigkeiten bei Erlangung zweiter Hypotheken hätten ungünstig eingewirkt. Die HeereSoermehrung habe aber Riesa eine Belebung der Bautätigkeit gebracht, ferner be- abstchtigt der Spar- und Bauverein 1914 weitere 25 Woh nungen zu erstellen und auch der neugegründete Beamten- WohnungSbauvereln werde die praktische Tätigkeit durch Bau von Häusern aufnehmen. Don dem von den städtischen Kollegien begründeten Fond» für zweite Hypotheken sei zu hoffen, daß er zur Vermehrung und Befestigung de» Haus- besitze« beitrage. Die Finanzen der Stadt seien auch im letzten Jahre wohlgeordnet geblieben. Nach der ver- befferung der Dienstbezüge der' städtischen Beamten im Jahr« 1913 werde im laufenden Jahre die Neuregelung der Dienstbezüge der Lehrerschaft die städtischen Kollegien beschäftigen. E« erreichten der Sparkaflenrrserorfond« eine Höhe von über eine Million Mark, der Elraßenbaufond« von 128000 M-, der PensionSfond» von 26600 M., die TrnruerungSfond« von zusammen 360400 M., di« Betriebs- fand« von 229000 M. Die Stiftungen betrugen 332000 M. und die 1913 bewirkte Schuldentilgung 112000 M. Die Geschäfte der Stadtverwaltung haben eine weiter« Vermehrung erfahren und e« macht« sich die Neu gründung mehrerer Stellen notwendig. Da« RatSkollegium hielt 45 Sitzungen ab mit 1541 BeratungSgegenständen, da» Stadtoerordnetenkollegium 16 Sitzungen mit 196 Be ratungsgegenständen, insgesamt hielten die städtischen Kollegien einschl. der Ausschüsse 155 Sitzungen ab. Die städtische Exekutivpolizei nahm 232 Festnahmen (gegen 197 im Vorjahre) vor, ferner erfolgten 1081 (1000) Anzeigen, 376 (393) sofortige Abstrafungen und 4533(4101) polizeiliche Ermittelungen. Am Jahresschlüsse zählte Riesa 16144 Einwohner und 3591 HauShaltuügen gegen 15865 Einwohner und 3520 Haushaltungen Ende 1912. Da« Bürgerrecht ist im Jahre 1913 von 139 Einwohnern erworben worden; die Zahl der Ehrenbürger Riesa« beträgt 2. Die Geburtenzahl ist im letzten Jahre in unserer Stadt -urückgegangen, sie beträgt 381 gegen 411 im Vor jahre; aber auch die Ziffer der Sterbefälle ist zurückgegangen und zwar von 261 im Jahre 1912 auf 217 im Jahre 1913, so daß die Zahl der Geburten im Jahre 1913 die der Sterbefäll« immer noch um 164 übersteigt. Bau polizeilich« Entschließungen waren im ver flossenen Jahre 578 zu treffen gegen 599 im Vorjahre. Für den im neuen Bebauungsplan vorgesehenen Industrie hafen sollen die Aussichten nicht ungünstig sein. DaS städtische Areal hat im abgelanfenen Jahre durch Zukauf eine Vermehrung von über 46000 Quadratmetern erfahren. DaS Realprogymnasium mit Realschule zählte am Jahresschlüsse 240 Schüler gegen 254 Ende 1912. Der Rückgang der Schülerzahl ist, wie schon einmal erwähnt, auf die vom Ministerium angeordneten strengeren Maß nahmen bet den Schülerausnahmen und -Versetzungen zurückzusühren. Die einfache Knabenschule ist im letzten Jahre achtstufig eingerichtet worden und «S bedarf nur einer geringen Siundenoermehrung, um die einfache Knabenschule auf die Höhe der mittleren Schule zu bringen. Beim Handfertigkeitsunterricht ist der Unterricht in Metall arbeiten hinzugekommen. Die Gchülerzahl der Knaben - schule betrug 1077, die Mädchenschule verfügte über 1331 Schülerinnen; insgesamt besuchten demnach 1913 unsere Bürgerschulen 2408 Kinder (nach einer späteren Zählung 2424 Kinder) gegen 2402 im Vorjahre. Die Fortbildungsschule entwickelte sich erfreulich weiter. ES sind Ostern 1913 zwei Klaffen neu gebildet worden; Ostern 1914 erfolgt abermals die Neubildung von zwei Klaffen. Die Schülerzahl deS Technikums hat sich wieder etwas gehoben und für nächstes Semester steht ein weiteres Wachsen zu erwarten. Die Handelsschule hat ebenfalls eine kleine Zunahme der Echülerzahl zu ver zeichnen. Don den 140 Besuchern waren 24 Schülerinnen. Der Rückblick gedachte sodann der in unserer Stadt be gangenen Erinnerungsfeiern an die große Zeit vor hundert Jahren. Der Betrieb deS Krankenhauses hat eine weitere Steigerung erfahren. Aufnahme gefunden habe» 614 männliche und 255 weibliche Personen; insgesamt 869 gegen 800 im Jahre 1912. Die Zahl der BerpflegStage ist gegen daS Dorjahr um 1557 gestiegen. Die Säuglingsfür- sorge erstreckte sich 1913 auf 60 Wöchnerinnen durch Ge- Währung von Sttllprämien (1912: 45), auf 10 Wöchnerinnen durch Verabreichung von Milchmarken (1912: 4), auf 2 Wöchnerinnen durch Derabreichung von Milchmarken und Stillprämien (1912: 1), auf 17 Säuglinge durch Verab reichung von trinkfertiger Nahrung (1912: 19) und auf 3 Säuglinge durch Gewährung von Krankenhauspflege. Die Kochverrtnigung hiesiger wohltätiger Damen hat an 60 Wöchnerinnen Verpflegung gewährt. Die Herren Aerzte haben ihre Tätigkeit wieder unentgeltlich geleistet. Bon den mit der Fürsorge bedachten Säuglingen sind 5 gestor ben gegen 8 im Vorjahre. Bei 381 Geburten sind 1913 hier 29 Kinder (im Vorjahre 44) gestorben. Der Schlachthof hat sehr günstig gewirtschaftet; die Ausgaben sind geringer geworden und die Zahl der Schlachtungen ist abermals gestiegen. SS kamen 12 349 Tiere zur Schlachtung, da» find 604 mehr al« 1912 und 1544 mehr al« 1911. Die günstigen Zahlen haben ihre Ursache mit darin, daß die Versorgung de« Truppenübung«» platze« Zeithain mit Fleisch von hier au« erfolgt. Beim Gaswerk hat die erfreuliche Entwickelung angehallen. Die SaSabgabe ist gegen da« Borjahr um 99280 Kubik meter gestiegen, sie betrug 1913: 1058870 Kubikmeter. Die Zahl der GaSautomvten erhöhte sich um 32 Stück und beträgt jetzt 285 Stück. Ueber da» Wasserwerk wurde berichtet, daß die Wassersörderung sich gesteigert habe. Viele Etablissements, darunter die StaatSbahn, haben Anschluß erhalten. Um dem vermehrten Eisengehalt deS WafferS zu begegnen, werde auf die Errichtung einer Enteisenungsanlage zugekommen werden müssen. Da« Wasser sei in seinem jetzigen Zustande keineswegs gesund heitsschädlich, eS besitze vielmehr alle Eigenschaften, die an ein brauchbare« Trinkwasser zu stellen seien. Die Wasser förderung betrug im vergangenen Jahre 399 273 Kubik meter gegen 342 431 Kubikmeter 1912 und 381 633 Kubik» Meter in dem trockenen Jahre 1911. Für unser Ritter gut sei das verflossene Jahr ein eigenartige» Jahr gewesen. Die Heuernte war mittel, die Getreideernte durch Trocken heit beeinträchtigt. DaS Getreide ist im Stroh kurz, im Erdrusch gut-mittel, die Qualität ist hervorragend. Die Grummeternte war schlecht, die Kartoffelernte gut-mittel, die Zuckerrübenernte gut. Die Saaten sind gut aufge gangen. Der Viehbestand ist von ansteckenden Seuchen verschont geblieben. Ueber die Sparkasse wurde sehr Erfreuliche« berichtet. Die Einlagen überstiegen 1913 die Rückzahlungen um 730 898 Mark; insgesamt erhöhte sich der Einlagenbestand im letzten Jahre um 1150000 Mark und beträgt demnach jetzt da» Einlegerguthaben 13 Millio nen Mark. Der Gesamtumsatz ist um 3 700 000 Mark und zwar von über 8 Millionen auf 12 Millionen gestie gen. Die in den Schulen ausgestellten Sparautomatrn er freuen sich reger Benutzung. Die Kunstausstellungen in der Karolaschule hätten die Erwartungen hinsichtlich deS Besuches nicht er füllt. ES handle sich um gute Ausstellungen und ein Ankauf von Bildern sei erwünscht. DaS kommende Jahr werde 6 bis 8 Ausstellungen bringen. Ueber das Feuer löschwesen war Wesentliches nicht zu berichten, die Freiw. SanitätSkolonne vom Roten Kreuz konnte im vorigen Jahre auf daS 10 jährige Bestehen zurückblicken und die WohltätigkeitSoereine haben wiederum zum Wohle der Einwohnerschaft eine segensreiche Tätigkeit entfaltet. DaS Verhältnis zwischen Garnison und Bürgerschaft sei vortrefflich gewesen. DaS neue Jahr bringe an neuen Aufgaben die Neu ordnung de« Gemeindesteuerwesens, die dringend erwünschte Verabschiedung der Schul- und Bauordnung, die Arbeiten zur Fertigstellung de« Bebauungsplanes, die Beschaffung neuer Kanzleiräume für die städtische Verwaltung und die Errichtung einer neuen Rede- und Leichenhalle auf hiesigem Friedhöfe. Ein arbeitsreiche« Jahr stehe also bevor. Red ner richtete an die Kollegien die Bitte, mutig die gemein same Wanderung anzutretrn und zum Wohl und Segen der Stadt in bestem gegenseitigen Verstehen zusammen» zuarbeiten. Die Ausführungen wurden mit Bravorufen ausgenommen. Herr Kommerzienrat Schönherr übernahm hierauf den Dorsitz und dankte Herrn Bürgermeister Dr. Scheider für den umfassenden, unser kulturelle» und wirtschastliche« Leben darlrgenden Bericht. Sodann teilte er mit, daß er den Hinterbliebenen de» am 5. Januar d. I. verstorbenen Herrn Oberlehrer» Johne die Teilnahme de« Kollegium« ausgesprochen und eine Kranzspende am Sarge habe nieder legen lassen. Die Hinterbliebenen haben hirrsür in einem Schreiben ihren Dank ausgesprochen. Herr Kommerzienrat Schönherr führte weiter an«, daß der Verstorbene nicht nur in seinem Beruf der Stadt treu gedient, sondern auch al« I-sip-ig". AM KWlt WM" V,v «nck R MIM'. "WM
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