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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191401088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19140108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19140108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-01
- Tag1914-01-08
- Monat1914-01
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1914
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RiesaerH Tageblatt Donnerstag, 8. Januar NN4, abends. 67. Jabrg. S. La» Riesaer Tageblatt «scheint jeden Ta, abend» mit «u»nahme der Sonn- und Festtage, viertel,Shrlicher vr,ns»tzr«i» bet «bholung in der Srpeditlon in Riesa 1 Mark SO Psg.. durch unsere Träger frei in» Hau» 1 Mart SS Psg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger srei in» Hau« 2 Mart 7 Psg. Auch MonatSabonneuienl» werde» angenommen. Anzeigen-Annahme für die Rmnmer d« Ausgabetage« bi» vormittag V Uhr ohne Gewähr. Preis für die kleingespaltene 43 nun breite «orpuSzeile 18 Psg. (Lokalprei» 12 Psg.) Zeitraubender und tabellanscher Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer » Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestrahe SL — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! in Riesa. Anxokgou sMedlatt md AuM-rr). AmLsötatt '"Lr- für die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, da- König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 1. Diphtherie-Sera mit den Kontrollnummern: 1330 bi« 1359 au» den Höchster Farbwerken, 274 bi» 278 au« der Merckschen Fabrik in Darmstadt, 236 bi« 248 au« dem Serumlaboratorium Ruete-Enoch in Hamburg, 240 au« der Fabrik vormal« E. Schering in Berlin stnd, soweit sie nicht bereit« früher wegen Abschwächung pp. ekngezogen siyd, vom 1. Januar 19l4 ab weae» Ablauf« der staatlichen Gewährdauer und 2. Tetanns-Gernm mit den Kontrollnnmmern 184 bi« 195 au« den Höchster Farbwerken sowie mit den Kontrollnummern 78 und 79 au« dem Brhringwerk in Mar- bürg ist wegen Ablauf« der staatlichen Gewäbrdauer zur Einziehung bestimmt worden. Dresden, am 3. Jnnimr 1914. 128 Ministerin« des Innern, II. Abteilung. 10II U In OelSuitz (Amtrhauptmannschaft Stollberg) ist die Mauls und Klauenseuche auSgebrochen. Dresden, am 7. Januar 19i4. l32 Ministerium des Innern. 25IIV Auf Blatt 521 de« hiesigen Handelsregister« ist heule die Firma Dompfziegelwerk Poppitz, Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitze in Poppitz eingetragen worden. Gegenstand de« Unternehmen« ist der Fortbetrieb der von Franz VorS-orf in Poppitz bi« zur Eröffnung d«4 Konkurse» über sein Vermögen betriebenen Dampfziegelei Poppitz, der Handel mit Ziegeleiprodukten, di« Beteiligung an Unternehmungen aller Art, di« zur Erreichung der vorpedachten Zwecke erforderlich stnd oder deren Geschäftsbetrieb mit ihnen in Verbindung steht, der Beitritt zu Syndikaten oder Vereinigungen fowie der Abschluß von Jnieressengemeinschaften von gleichen oder verwandten Werken. Insbesondere soll sich da« Unternehmen der in Riesa und Umgegend unter Führung der Riesaer Bank, Aktiengesellschaft zu Riesa, bestehenden Manerzlegel-VerkaufS-Ber- einigung anschließen. Da« Stammkapital beträgt dreißigtausend Mark. Der GesellschaftSoertrag ist am 3l. Dezember 1913 abgeschloffen worden. Rathaus Sofortige Erledigung schriftlicher Aufträge. Spmnlem»«» Ri!»»«. Fernruf Rr. SS Einlazenbestand: 13 Millionen Mark. . Zum Geschäftsführer ist bestellt der Privat»« und Gtadtrat Friedrich An-nst vretschnetder in Riesa. Die Gesellschaft wird durch einen oder mehrere Geschäftsführer vertreten. Riesa, den 5. Januar 1914. Königliches Amtsgericht. Geschäftsleute und Gewerke, die an hiesige Gemeinde im Jahre 1913 Waren geliefert oder Arbeiten für dies« auD geführt und noch Forderungen haben, werden ersucht, ihre Rechnungen bis spiitesten- zum SS. Januar 1914 bei der zuständigen Kaffe einzureichen. * Gröba, am 8. Januar 1914. Der Gemtindeborftand. Sonnabend, -en 19. dS. Mts., vormittags 19 Uhr sollen im Schützenhause zu Oschatz 1 Kantine, 1 Drehbank, 1 Dekopieriäqe, ca. 3000 m Rolladenstäbe meistbietend versteigert werde». Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts Oschatz. —« — , Verzinsung der Einlagen v«m 3*2 Prozent. Tage »er Einzahlung al> vis znm Tage der Rückzahlung. Mündelstchere Kapitalanlage unter Garantie der mit ihrem gesamten Vermögen hastenden Stadtgemeinde. Gewährung von Darlehen auf Grundstücke, Wertpapiere uud Sparkassen« Stvlagebücher. > Unbedingte Verschwiegenheit über alle Geschäft«»»» f kommnisse sowohl Behörden wie Privaten gegenüber. 1 Montag« bm. Freitag«: 8—12 und 2—4 Uhr Kaffeufluude« j Sonnabend« 8—2 Uhr. Vinw-R«»«» des Verbandes siichs. Gemeinden. Kostenlose Ueberweisnngeu. vertliches und Sächsisches. i Riesa, den 8. Januar 1914. —* Da« Königs. Ministerium de« Kultus und öffent lichen Unterricht« hat dem ständigen wissenschaftlichen Lehrer an unserem Realprogymnasium mit Realschule Herrn Paul Schumann den Titel Oberlehrer verliehen. —* Die gestern abend in der »Elbterrafle" vom Deutschen Reformoerein zu Riesa und Umgegend abgehaltene öffentliche politische Versammlung war von etwa 60 Personen besucht. In seinen Ausführungen über «Die Finanzpolitik Sachsens und seinBer- hältnt« zum Reiche", machte Herr LandtagSabgeord» neter väckerobermetster viener au« Chemnitz darauf auf merksam, daß bet der letzte» Etatberatung im Landtage über die Finanzgebarung der sächsischen Regierung Meinungs verschiedenheiten ausgetreten seien. Man hab« der Regie- rung zum Borwurf gemacht, daß sie ihre Aufgabe darin fuche, die Schulden zu tilgen. Redner gab einen kurzen Rückblick auf die Geschichte der sächsischen Ftnonzbewegung in den letzten Jahrzehnten. Während unter dem Finanz minister v. Watzdorf Ausgaben für unproduktive Zwecke auf den Anleihe- (außerordentlichen) Etat übernommen und dadurch da« Anwachsen der Schuldenlast Sachsen« ver ursacht worden sei, habe FInanzmintster v. Rüger den Grundsatz ausgestellt, daß all« unproduktiven Ausgaben vom ordentlichen Etat gedeckt werden müssen, nur df, Aus gaben für Staatsbahnen habe er dem außerordentlichen Etat zugewtefe». Infolgedessen habe Sachsen «ine ganze Reihe von Jahren, und zwar seit 1902 bl« vor °/. Jahren, «ine Anleihe nicht mehr aufzunehmen brauchen, obwohl in dieser Zeit eine 100 Milltonen-Anlethe von den Ständen bewilligt gewesen sei, die aber die Staattregierung nicht in Anspruch genommen habe. Im Jahr« 1902 hab« die sächsische Staatsschuld im Nennwert« 980 Millionen Mark betragen, im Jahre 1911 aber nur noch 868 Millionen Mark, »« seien also 112 Millionen Mark Schulden in neun Jahren getilgt worden. Die 868 Millionen Mark Schulden würden überragt durch da« Reinvermögen de« Staate«, da« 980 Millionen Mark betrage. Da« sächsische Finanzwesen habe also in den letzten Jahren ein erfreu liche« Bild gezeigt, da« abrr immer noch ein« Trübung erfahr« dadurch, daß wir noch immer 40 Prozent der Steuern und Abgaben auf die Schuldentilgung und -Ver zinsung verwenden müßten. Je mehr die Steuerleistung für diesen Zweck in Anspruch genommen werde, desto mehr Müßten die kulturellen Aufgaben zurückgrstellt werden. Wir müßten also weiter versuchen, di« Schuldentilgung beizubehalteu und für unproduktiv, Anlaaeu Anleihemtttel nicht mehr verwenden. E« werde entgegnet, daß die Durchführung diese« Grundsätze« eine scharfe Heranziehung der Gegenwart zu Gunsten der Nachkommen darstelle und daß Sachsen die Schuldentilgung stärker betreibe al« Preußen und einige süddeutsche Bundesstaaten. Dem sei entgegenzuhalten, daß in der Zukunft dem Staate sicher auf vielen Gebieten neue Aufgaben erwachsen würden, die erfüllt werden müßten und auch unser reines Staat«, vermögen sei nicht so fundiert, daß e« un« in gleicher Höhe verbleiben werde. Iinanzmtnister o. Seydewitz habe auch recht, wenn er sage, die übrigen Bundesstaaten würden un« die vermehrte Schuldentilgung nachmachen, wenn sie könnten; für richtig hallen sie unsere Methode. Urber- schüfse au« der Verwaltung seien in der Etatperiode 1910/11 in Höhe von 59 Millionen Mark und in der Etatperiode 1912/13 in Höhe von 28 Millionen Mqrk infolge günstiger Konsunkluroerhältnisse gemacht worden. Diese Ueberschüffe würden in der Etatperiode 1914/15 Ver wendung finden. Für 1914 habe die Regierung 26 Mil- lionen Mark neu aufnehmen müssen, jedoch nicht durch Anleihe, sondern durch Eintragung und Sicherstellung im Staat«schuldbuche. Don den Ueberschüffe» der Verwaltung sollen 56*/z Millionen Mark au«gegeben werden zur Er werbung von Kohlenfeldern. Diese Maßnahmen seien notwendig, um den Betrieb der Bahnen sicher zu stellen und nicht auswärtigen Kohlenbaronen in die Hände zu fallen, auch um zu verhüten, daß die Elektrizitätskonzerne sich Sachsen tributpflichtig machen. Di« günstige Ent- Wickelung unserer Staat«finanzen sei in den letzten Jahren durch die RelchSfinanzreformen mehrmal« ungünstig be einflußt worden. Der Anteil der vunderstaaten am Ertrag der Erbschaftssteuer sei von einem Drittel auf ein Fünftel herabgedrückt worden und auch bet der Stempelsteuer hätten di« sächsischen Finanzen eine laufend« Einbuße von mehreren Millionen erlitten. Im Wrhrbritrag und in der vermögen«- zuwachlsteurr habe da« Reich die erste direkte Steuer er halten. Da« BtSmarcksch« Prinzip, da« dem Reiche die indirekten und den vunderstaaten die direkten Steuern zuivie«, sei also durchbrochen worden. Auch im Reiche habe ,» seit Jahren «ine Gchuldenwirtschast gegeben, die e« notwendig machte, daß jährlich zur Verzinsung der Schulden 200 Millionen Mark gebraucht wurden. Die au« dieser Schuld,nwirtschas» drohende Gefahr habe die Regierung zu der Reichsfinanzreform vom Jahre 1909 veranlaß», die zwar zu heftigen politische» Kämpfen geführt, abrr ander- seil« zur Folge gehabt habe, daß im Reiche unproduktive Aulgaben für Heer und Marine nicht mehr auf den Anleihe- (außerordentlichen) Etat genommen würden. Die Stbulbrnwirlschast im Reich hab» unser« Politik abhängig gemacht von den großen Geldsürsten, dahin aber dürfe e« nicht kommen, daß die verantwortlichen Ratgeber der Krone sich den Einflüssen unverantwortlicher Leute beugen müßten. Solche Zustände hätten sich im Reiche und in Sachsen gezeigt. — Mit der Annahme de« Wehrbeltrage« und der BermögenSzuwachSsteuer habe der Reichstag in die Finanzhoheit der Bundesstaaten eingegriffen und deren Finanzverhältnisse in Unordnung gebracht. Al» die Der» mügen»zuwach«sleuer beschlossen worden sei, habe man di« ReichSwertzuwachSsteuer insofern aufgehoben, al« bestimmt wurde, daß die 50 Prozent ReichSanteil an der Steuer forlfallen und e« den Bundesstaaten und den Ge- meinden überlassen werden sollte, in welcher Weise sie sich die Wertzuwachisteuer dienstbar machen wollten. Obwohl nun die Gemeinden da« größere Recht an die Steuer hätten, sei doch eine Vorlage an den Landtag ge kommen, daß der sächsische Staat die wegsallenden 50°/. de« Reiche« beanspruche. Die bürgerlichen Parteien des Landtage« hätten sich aber dahin ausgesprochen, daß da« Nebenherbestehen der Wertzuwachssteuer neben der Ver- mögenizuwachSsteuer in Sachsen nicht wünschenswert sei. Die Vorlage der Regierung dürfte auch abgelehnt werden Bei den schwierigen Verhältnissen auf dem Grundstücks. markt müsse die Heranziehung de« Grund und Boden« zu den schlimmsten Verhältnissen führen. Sachsen habe sich bei Einführung der neuen Steurroorlagen zu schwach ge zeigt und der Katzenjammer komme schon. Man verhehle sich nicht, daß die Möglichkeit bestehe, daß die jetzige ReichStagsmehrhett nochmal« in die Finanzhoheit der vunderstaaten eingreife. Die Regierung müsse wie zu BiSmarck« Zeilen die Führung in der Hand behalten. Mit der unheilvollen Schuldenwirtschaft, die schon viele trübe Folgen heraufbeschworrn, müsse gebrochen und eine gesunde Jinan,wirtschaft herbeigesührt werden, die sich auf die gesunde Steuetkraft de« Volke« gründe. Redner be sprach dann noch, wie die Finanzwlrtschaft de« Staate« tu enger Beziehung zur Privatwirtschaft stehe. Man -ab« sich bemüht, den Ursachen nachzugehen, warum der Ztn«- fuß für Leihkapital ständig angestiegen sei. E« sei fest gestellt worden, daß von 1902 bi« 1912 ln«gesamt 180 Milliarden Mark in den Kuliuranlagen investiert worden seien. Dies« Summen seien der Privatwirtschaft entzogen worden und daher komme die Geldknappheit Ja derselben Zett aber habe der Handel Deutschland« sich ganz gewaltig gehoben, so daß er jetzt mit 19180 Millionen Mark Gesamtoerkehr an zweiter Stell« stehe. In einer Zeit also, in der unsere Privatwirtschaft stark am Geldbedarf interessiert gewesen s^, hätten Staat und Gemeinde sich ganz bedeutende Summen zugeeignet und ein« Gelb«
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