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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191403063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19140306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19140306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-03
- Tag1914-03-06
- Monat1914-03
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1914
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Riesaer G Tageblatt «nd A«r»rg»r MeblMvnd AlyttzM. Amtsötatt für ble Könlgl. AmtShauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesas . _ sowie -en Gemeinderat Gröba, 54. Freitag, 6. März 1V14, abends. 67. Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint lebe« Lag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteliiihrllcher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa I Mark 60 Psg., durch unsere Träger frei inS Hau» 1 Mark VS Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten I Mark VS Psg., durch den Briesträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatrabonnementS werde» angenommen. Anzrigru-Annahme für die Kummer des Ausgabetage» bi» vormittag v llhr ohne Gewähr. Preis silr die kleingespaltene 43 mm breite AorpuSzeile 18 Psg. lLokalprei» 12 Psg.) Zeitmubender und tabellarischer Sah nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st raste 5L — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. ! ! 177"' ' 1 I' . Die jetzige Jahreszeit scheint insofern zur erfolgreichen Bekämpfung der Obstbaum- schAdliage noch geeignet, al» infolge des blätterlose« Zustande» der Bäume die Brut der schädlichen Schmetterlinge leicht sichtbar ist. Zu den letzteren gehören insbesondere: 1. der Goldafter, dessen Nachwuchs in Form kleiner Raupen in zusammenge sponnenen und deshalb in die Augen fallenden dürren Blättern an den Zweigen überwintert, 2. der Rtvgels-iuuer, welcher seine Eier perlschnürenartig in 14 bi» 16 leicht sichtbaren Rethen, gleich einem Fingerring um dünne Aestchen absetzt, und 3. der Lchwammspinüer, welcher seine Eier an Obstbaumen, Mauern und Zäunen in daumdicken, feuerschwammähnltchen braunen Gebilden ablegt. Die Vernichtung geschieht am besten durch Abschneiden beziehentlich Abkratzen und Verbrennen de» Abfälle». Zu schone» dagegen sind die in geringen, zusammengesponnenen Mengen häufig zu findenden länglichen, kleinen, 2—3 Millimeter langen, seidenartig glänzenden CoconS, welche die Larven nützlicher Schlupfwespen beziehentlich Jchneumoniden enthalten. Hierbei wird gleichzeitig auch auf die Vertilgung der Blutlaus, der Schildlönst und der Blattläuse hingewiesen. Die Blutlaus, welche an ein- und zweijährigen Zweige», aber auch an älteren Teilen der Apfelbäume meist in größerer Gesellschaft saugend zusammensitzt, ist leicht er- kenntlich an dem weißen, schon in einiger Entfernung von den befallenen Bäumen zu bemerkenden schimmelartigen Ueberzug. Bon den verschiedenen BertilgungSmitteln, welche in der im Jahre 1897 an die Herren Gemeindevorstände abgegebenen Belehrung erwähnt find, sei die Anwendung von Kalkmilch mlt Seifenfiederlauge und Petroleum ganz besonder» empfohlen. Lchildläuse findet man auf Pfirsich-, Aepfel- und Birnbäumen, sowie auch häufig an Weinreben, und zwar in Form kreisrunder muschelartiger Höcker (Gallen) oder in der Form eine» Bindestriche« (Komma). Unter diesen kleinen Erhöhungen sind jetzt ost Tau- sende von kleinen Eiern vorhanden Die Eier der auf der Weinrebe vorkommenden GchildlauS überwintern recht oft unter dem Schilde der abgestorbenen Schildlaus. Stark besetzte Zweige find auszuschneiden. Die Stämme sind mit der Etahldrohtbürste abzu kratzen und nachträglich mit einem Anstrich einer 15°/, igen Obstbaum-Carbolineum-Lösung zu versehen. Die Lösung wird derart hergestellt, daß zu 85 Litern Wasser 15 Liter Carbolinrum (Lohsol von der Firma Lohse L Rothe in Niederau) gegossen werden. Hin sichtlich der Rebenschildläuse empfiehlt sich außer dem Abschneiben der stark befallenen Rebschenkel — die jetzt vorhandenen braunen Schilder, unter welchen sich die Streusand ähnlichen rosafarbigen Eier befinden, abzubürsten. Die Eier der Blattläuse find oftmals massenhaft an den Zweigen de» Kern- und Steinobstes vorhanden. Die glänzend schwarzen Eier sehen au» wie feine» Schießpulver. Die besetzten, an der Spitze meist gekrümmten Zweige sind abzuschneiden und zu verbrennen. Durch die klebrigen Ausscheidungen der Schilds und Blattläuse bildet sich der Nähr- boden für weitere pflanzliche Schädlinge (Pilze). An Obstbäumen, insbesondere an solchen, die im vorigen Jahre nicht mit dem In- sektenfanggürtel versehen waren, wird sich jetzt die Apfelmade (Oarnooaxsa xomarmoHa) vorfinden. Die Made (Raupe de» ApfelwicklerS) ist jetzt noch unter den Rindenschuppen eingebettet und ist durch Abkratzen der lockeren Rindenteile zu entfernen und zu vernichten. Wird die lockere Rinde an den Stämmen nicht entfernt, so verpuppt sich die Raupe in ein Gespinst, au» welchem im April beziehentlich Mai der Schmetterling er scheint, welcher in der Folge dis jungen Früchte der Apfel- und Birnbäume mit Eier» besetzt. Aus den Eiern entwickeln sich die Räupchen, durch welche die Früchte madig werden, infolgedessen abfallen, und so großer Schaden verursacht wird. Gegen di« Made find im Mat Jnsektenfanggürtel anzulegen. Dieselben sind spätestens Ende Juni abzu nehmen, nach Tötung der Raupen und Puppen aber zur Vernichtung der zweiten Generation alsbald wieder anzulegen und erst im September wieder zu entfernen. Im Hinblick auf da» obwaltende volkswirtschaftliche Interesse an der Vertilgung der genannten Obstbaumschädltnge werden die Besitzer von Obst- und Fruchtbäumen an gewiesen, auf ihren Grundstücken die hiernach erforderlichen BernichtungSarbeiten vorzu- nehmen, mit dem Bemerken, daß etwaige Säumigkeiten in dieser Richtung gemäß tz 368 Ziffer 2 de» Strafgesetzbuches mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bi» zu 14 Tagen geahndet werden. Die OrtSpolizeibehörden werden angewiesen, diese Anordnung noch im Wege der amtlichen Verkündigung besonder» bekannt zu machen, deren Befolgung zu überwachen und gegen etwaige Säumige unnachsichtlich mit Strafverfügungen vorzugehen. Wa» endlich die an Obstbäumen hier und da wahrgenommenen Schädigungen durch Ptlzkraukheite« anlang», so sind e» namentlich zwei Pilzarten, welche im letzten Jahrzehnt in den Obstgärten zum Teil Verheerungen angerichtet haben. Die Pilze, welche in die Gattung Llonilia gehören und al» Llonsiia oworea Uon und Llovilin kruotigsna ?srs unterschieden werden, machen einmal viele Früchte faul, zum anderen geben sie Veran lassung zum Adsterben der Blüten, Blütenzweige und kleinerer Laubzweige der Bäume. Zur Bekämpfung dieser schädlichen Pilze sind von sachverständiger Seite folgende Maßnahmen vorgeschlagen worden: 1. Sorgfältige» Sammeln de» gesamten abgefallenen Laube» der von den Pilzen befallenen Bäume und Vernichtung dieses Laube» (Vermengen mit gebranntem Kalk). 2. Entfernung aller sonst getöteten Triebe und aller Fruchtmnmien möglichst sofort, um di« IleberwinterungSherde zu vernichten. 3. Umpfropfen der Bäume, d. h. Bepfropfen solcher Aepfel- und Birnsorten, di« sich al» besonders stark befallen von der Krankheit erwiesen haben, mit Sorten, die al» widerstandsfähig und unempfänglich gegen diese parasitische Krankheit erkannt worden sind. 4. Uebersprühen der Obstbäume und Sträucher, sowie der Weinreben — mit Ausnahme von Pftrsisch und Aprikose — mit zweiprozenliger Carbolineum- lösung mittel» der Holderspritze, solange die Blatt- und Blütenknospen noch geschlossen sind. Die Lösung wird derart hergestellt, daß zu 98 Liter Wasser 2 Liter Carbolinrum (Lohsol von der Firma Lohse L Rothe in Niederau) gegossen werden und diese Mischung hierauf gut umgeriihrt wird. Die milchige Flüs sigkeit ist dann spritzfertig. Nach der Blattbildung darf nur noch mit °/»iger Kupferkalkbrühe gespritzt werden, der der besseren und längeren Wirksamkeit wegen auf 100 Liter Wasser 50 Gramm Zucker zugesetzt werden. In dieser Stärke darf auch Pfirstsch und Aprikose, jedoch in unbelanbtem Zustande, bespritzt werden. Im übrigen ist da» Spritzen nie bei Regen oder Schnee, auch nicht bei starkem Wind, da solcher den feuchten Nebel schnell verweht, vorzunehmen. Die OrtSpolizeibehörden wollen dafür sorgen, daß auch die vorstehend unter 1—4 empfohlenen Bekämpfungsmittel — da wo nötig — gemeinsam und einheitlich bez. plan mäßig durchgeführt werden. Was die zur tunlichsten Verhütung de» Auftreten» von Krankheiten au den Weins stöcke» — echter Meltau oder Traubenschimmelpilz (Oiäium luoLsn) und falscher Meltau (ksronesxora vitioola) erforderlichen Maßnahmen anlangt, so wird auf die Bekanntmachung der unterzeichneten Königlichen AmtShauptmannschaft vom 5. Mai 1906 — Nr. 105 de» Großenhainer Amtsblatt«» — verwiesen. Großenhain, am 5. März 1914. 751 «L. Königliche Amtshanptmanuschaft. Oeffentliche Sitzung des Gemeinderates zn Gröba, Sonnabend, den 7. Mörz 1914, nachmittags V-8 Uhr. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Beschlußfassung wegen Anpflanzung von Bäumen an der Straße nach Oberreußen. 3. Beschlußfassung wegen der Einrückung eine» Ersatzmannes an die Stelle de» ausgeschiedenen Gemeinderatsmitgliedes Burkhardt. 4. Er gänzung des Rechts- und VerfassungS-AuSfchusseS für die Beratungen des neuen Ort»- grundgesetzeS. 5. Beschlußfassung über die Erhebung der Gemeindeeinkommenstener für 1914. Nichtöffentliche Sitzung. Gröba, am 5. Mär, 1914. Der Genttiudevorstaud. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 7. März ds. Js., von vormittags V-9 Uhr an, gelangt Rindfleisch -um Preise von 35 Pfg. pro r/z Ic§ zum Verkauf. Riesa, am 6. März 1914. Die Direktion des ftödt. Schlachthofe». Freibank Weida. Morgen Sonnabrnd nachmittags von 4—7 Uhr wird Schweinefleisch, roh, Pfünd 50 Pf., und gekocht, Pfund 30 Pf , verkaukt. Der Gemeindevorstand. Freibank Merzdorf. Sonnabend, den 7. März, von nachmittags 3 Uhr an, Verkauf von gekochtem Schweinefleisch. Pfund 30 Pf«. Der Gemeindevorstand. Freibank Poppitz. Morgen Sonnabend, abend» von 6—7 und Sonntag früh von 7—8 Uhr Rindfleischs verkauf. V- Kg 50 Pfg. Der Gemeiudevorstand. MS-—— ————— Lerttiches «ud Siichsisches. Riesa, den S. Mär, 1914. —* Da» Sächsische Städtebundtheater führt am Mon- tag, den 9. dS.Mt»., im Hotel tzöpfner da» neue Sensation», schauspiel »Die Flucht au» der Fremdenlegion" aus. Die Zwischenaktmusik wird von Mitglieder» der Ka- pelle de» Feldarttllerie-Regiment» Nr. 32 auSgefiihrt. —* Der Gxprrlmentalpsychologe Leo Erichsen, der allein im Königreich Sachsen viele Hunderte von Malen ausgetreten ist (vor 2 Jahren konnte er in Leipzig vor 2000 Zuhörern da» Jubiläum seine» 75. Leipziger Bor trage» feiern) und der von früher her auch in Riesa noch in bester Erinnerung steht, wird am nächsten Dienstag abend einen Sxperimentaloortrag „An der Grenze de» Uebersinnlichen" halten. Leo Erichsen bringt hier 2 der interessantesten psychologischen Probleme dem gebildeten Publikum näher. In dem Kapitel „Der persönliche Ein fluß"'behandelt er die Steigerung geistiger Fähigkeiten nach neuen Gesetzen (neue Wege zum Erfolge), während er im zweiten Teil in da» „Neuland der Seele" führt, in dem Fernwirkung der Gedanken (da» Problem unserer Zeit) AhnungSoermögen, Telepathie u. a. eine Rolle spielen. Leo Erichsen unterstützt seine Ausführungen durch Experimente. —"ES wird un» geschrieben: Die Alkoholfrage ist eine soziale Frage ersten Ranges. In dem übermäßigen Alkoholgenusse ist die Ursache vieler körperlicher und geistiger Erkrankungen, zahlreicher Unfälle und Verbrechen, häufiger Verarmung und großen Elend» gesunden. Seitdem die» erkannt ist, hat man sich allerorten mit der Frage beschiss- tigt: Wa» kann geschehen, um der Alkoholnot wirksam zu begegnen, um die Anklagebänke und Irrenhäuser zu leeren, die Unfall- und Armrnlastcn zu minder» und die VolkS- wohlfahrt zu heben? Die Regierungen, die Versicherung», anstalten, die Gemeinden schenken diesen Fragen die größt, Aufmerksamkeit. Sie wissen, daß der Alkohol am Mark« Halls! » z« We -es Mads (TtiWr HM). » AM Kamt. Eintritt frei.
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