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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191404028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19140402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19140402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-04
- Tag1914-04-02
- Monat1914-04
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.04.1914
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Donnerstag, 2. April INI4, «NenSs. 76. 67. Aaprg. D«» M-s^ Ta^tatt «schütt f^euTeg abend« «it Ausnahme der Sonn» und Festtag«. viertelMltcher »ezugSprei» bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark V0 Psg-, durch unser« Träger frei in« Hau« 1 Mark SS Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Pfg., durch den Briefträger frei in« Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonilemrntS iverden angenommen. «nzelgru-Anüahmr für bi« Rumm« de« Ausgabetage« bi« vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis sttr die lleingrspaltrne »3 nun breite KorpuSzeiie 18 Psg. (LokalpreiS l3 Pfg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderrm Taris. Rotationsdruck und «erlag von Langer L «tuterltch in Riesa. - Geschäftsstelle: Gortheftrah, SL - Fik die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. In dem Konkursverfahren über da« Ve mö-en de« Dachpappenfabrikanten Felix LH»»«- in Wülknitz, Inhaber« der Firma Felix Thv»«S daselbst, ist infolge eine« von dem Gemrinschutdner gemachten Vorschlag« -u einem Zwang«oerglelche Vergleich«» termtn auf He« SV. April 1S14, aachmittags V,4 Ahr vor dem hiefigen Königlichen AmtSgertchte anberaumt worden. Der Vergleichsvorschlag und die Erklärung de« GläubigerauSschuffe« sind auf der Gerichtsschreiberei de« Konkursgericht« zur Einsicht der Beteiligten ntedergelegt. Riesa, den 1. April 1914. Königliches Amtsgericht. E« wird hiermit erneut zur allgemeinen Kenntni« gebimbt, daß die Kafsenstunden de« Tteuereiuuehmers wie kolut festgesetzt worden sind allwöchentlich: Dienstag vormittags S-Il Uhr, «achm. 1-4 Uhr Freitag „ 9—11 5—8 * Weida, am 81. März 1914. Der Gemeinderat. Nachdem die Ergebnisse der dieljährigen Einkommen» und ErgänzungSsteuerein« schätzung bekannt gemacht worden sind, werde» nach 8 46 «bs. 2 und 3 de« Einkommen» steuergesetzr« vom 24. Juli 1909 und ß 28 Abs. 2 de« Ergün,ung«stenerg»setze« vom 2. Juli 1902 di« Beitragspflichtigen, denen die Steuerzettel nicht behändigt werden konnten, anfgeforder«, sich bei der vrtSbehörde zu melden. Poppitz und Mergendorf, am 1. April 1914. Die Gemeln-evorstilnde. Mit Genehmigung der Königlichen Amt«hauptmannschaft Großenhain wird der Kommunikation«»»» van Lichtensee nach Htidehütlser wegen Ausbringen von Massen schutt vom 3. di« mit 11. April diese« Jahre« für den Fährverkehr gesperrt und dieser inzwischen über Tiefen«« verwiesen. Da« unbefugte Befahren de« gesperrten Wege« wird nach 8 866" de» ReichSstraf» gesetzbuch» bestraft. Ltchtensee, am 1. April 1914. Der «emeindevorstaud. Die Verstorbenen waren 81»ät LvlpÄx. MIKK Liuimt vm -nZiMi-vanMK M kLWMz. Sk Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 2. April 1914. —* Heute früh in der sechsten Stunde wurden von einem Schutzmann der 20 jährige Maurer Willy P. au« Angermünde und die 19 jährige Spinnet,iarbeiterin Martha W. au« Skalung im Stadtpark tot aufgefunden. Die Leichen lagen tu einem in der Näh« de« Leinpfade« befind» lichen Gebüsch. Neben ihnen lag der Revolver. E« wird vermutet, daß der junge Mensch die W. überredet Hai, mit ihm gemeinsam au« dem Leben zu scheiden. Im Einver» ständni« mit dem Mädchen wird er dann zuerst diese« und dann sich selbst getötet haben. Beide zeigen Tchußöer- letzungen am Kopfe. Daß da« Mädchen zuexsl getötet ' ' ' 1 heroorgehen, daß beide worden ist, dürfte auch darau« I, Leichen übereinander lagen und zwar die de« Mädchen« unter der de« jungen Manne«. zuletzt in Gröba wohnhaft. Die Leichen wurden nach der hiefigen Frirdhofthalle gebracht. Auf eingezogene Erkun digungen wurde un« mitgeteilt, daß die Beweggründe zu der Tat noch unbekannt seien. —* Der seit 1900 an der hiesigen Knabenbürgerschule wirkende Lehrer Herr Paul Kurze (geboren 1877 in Döbeln) wurde al« Schuldirektor in Naundorf bei Kötzschenbroda gewählt. —' Die gestern abend im „Stern'-Saal von der Dre«dner Bereinigung für Literatur und dramatische Volks- kunst gebotene Rezitation von Goethe« „Urfaust- ge staltete sich in der Tat für die unter den Erschienenen be findlichen Literatur» und Kunstfreunde zu einer bedeutenden Veranstaltung. Der „Urfaust" stellt den Jugendentwnrf Goethe« zu seiner Faust-Tragödi« dar. Er wurde 1887 von Erich Schmidt oufgefunden, der sich damit ein große« Verdienst erworben hat. Die Dichtung setzt mit Faustens Monolog ein, bringt dann die Szene mit dem Erdgeist, darauf da« Gespräch mit dem „trockenen Schwärmer- Wagner, alidann die noch burschikoser gehaltene Studenten» szene, daran unmittelbar angeschlossen „Auerbach« Keller-. Hierauf folgt die Gretchentragödie, die zwar im Wesent lichen, aber doch nicht völlig so verläuft, wle wir sie Heute kennen. Sie schließt mit der wuchtigen und tief erschütternden Kerkerszene. Di« Milwirkenden, in denen un« hervorragende Dresdner Künstler begegneten, schufen mit der Wiedergabe de« Werke« eine Glanzleistung und bereiteten den Hörern einen tiefen und seltenen Genuß. Bei einem Teil der Besucher schien di« Veranstaltung den Erwartungen allerdings nicht zu entsprechen. Die hieraus entstandene öftere Unruhe stört« zwar wiederholt di« Auf» merksamkeit der übrigen Besucher, die hohe Befriedigung über da« Gebotene aber vermochte sie nicht zu beeinträch tigen. Sie gab sich am Schluffe der Vorlesung in leb» haftem Beifall kund, der auf den Sperrsitzplätzen gespendet wurde. —* In der vorletzten Nacht ist in da« Granwaren geschäft Paufltzer Straße 4 hier ein Einbruch verübt wordrn. Dem Dieb« fielen 2 80 Mark in die Hände. Waren sind nicht gestohlen worden. Der Dieb hat die Hau«türe mit einem Nachschlüssel geöffnet und ist dann durch ein Küchenfenster, dessen obere Flügel offen standen, in die Küche eingesttegen, in der er alle Behältnisse durch wühlte. Im Laden hat er dann die Kass« ausgebrochen. Etwaige sachdienliche Mitteilungen werden an die Polizei * Gröba. Hier ist in der Nähe de» neuen Fried- Hofe«, auf Gröbaer Flur, ein seltener, wertvoller Urnenfund anläßlich von Grabungen gemacht worden. Der Fundort liegt in der Nähe einiger alter Feuerstellen, die nach Ansicht von Fachleuten entweder au« der Steinzeit oder der Ei«- Periode stammen. In den Urnen befinden sich sehr alW Münzen, Amulette« und Beinring«, mehrere in wunder schöner Ausführung. ES sind schon beträchtliche Summen geboten worden. Die Gegenstände liegen im Restaurant zur „Grünen Aue-, Gröba, Alleestraß« 38, nur noch bi« Montag, den 6. April, au«. E« verlohnt sich, diese seltenen und wertvollen Funde zu besichtigen. Großenhain. Nach ziemlich 40 jähriger Militär dienstzeit hat am 1. April der Bezirksfeldwebel beim ve- zirkSkommando Großenhain, Herr Friedrich Schlegel, seinen Abschied erhallen, um vom gleichen Zeitpunkte ab al« Kas sierer der Gemeinde - Verband»»Sparkasse Naundorf bei Großenhain weiterzuwirken, nachdem er diesen Posten bereit« seit 1. Januar probeweise innehatte. )l( Ostrau t. Sa. Al» Gemeindeoorfland und Spar- kassenkassierer wurde vom hiesigen Gemeinderat Herr Kurt Schäfer, der Sohn de» verstorbenen Gemeindevorstande« Schäfer, der schon im Gemeindeamt« beschäftigt war, ge wählt. Dies« Wahl wurde veranlaßt und erleichtert durch etste Petition vieler Einwohner, die einen der beiden jetzigen Gemetndebeamten als Borstand wünschten, damit nicht künftig drei berufsmäßige Gemeindebeamte zu bezahlen find. Für die Gemelndevorstanbssielle waren 80 Bewerbungen eingegangen, darunter zahlreiche von sehr bewährten und bestens empfohlenen Herren. Ostrau. Am Sonntag abend wurde beschlossen, die seinerzeit mit großen Hoffnungen für unseren Heimatort und die Umgegend in« Leben gerufene und gegründet« Ueberlandzentrale Ostrau i. Sa. durch Liquidation aufzulösrn. AIS man bereits rin halbes Jahr an dem Zustandekommen des Unternehmens gearbeitet hatte, trat bekanntlich von Oschatz au« eine starke Agitation für eine große Nederland- zentrale in Tätigkeit, durch welche die weltumfassende mächtige Ueberlandzentrale Gröba entstanden ist. Leuben. Hier fiel am Montag vormittag da» drei jährige Söhnchen de» Mühlknecht« Preiß von hier in den zu Steiner« Mühl, gehörigen Mühlgraben und ertrank. Da« Kind war, al« sich der Unfall ereignete, ohne Aufsicht. „M. T." * Dre«den. In der Feuerbestattungsanstalt der Stadt Dresden sind im Monat März d. I. 71 Einäsche- runge» erfolgt, und zwar 43 männlichen und 28 weiblichen Geschlecht«. Dresden. Da« Dresdner Schwurgericht verurteilte nach neunstündiger Verhandlung den 20jährlgeu Gürtler John, der sein unehelich,« Kind durch Salzsäure vergiftet hatte, um von der Zahlung der Alimente freizukommen, zu 13 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. Der Staattanwalt hatte die Anklage wegen Morde« erhoben, doch bejahten die Geschworenen die Frage auf Totschlag. Dresden. Se. Majestät der König wird einer Ein ladung des Herzogs von Sachsen-Altenburg folgen und Mitte April in Hummelshain eintreffe,l, um an der Auerhahnjagd teilzunehmen. — Seit Jahresfrist wer den ans dem im Hauptpostamt, in den Bahnhöfen und in der Friedrich-August-Straße ausgestellten Postwert zeichenautomaten durch Einwerftn von wertlosen Messing ¬ oder die Gendarmerie erbeten. Wie ferner noch mitgeteilt wird, sind letzte Nacht zwei Einbrüche In Kobeln verübt worden. — Im Bereiche der Sächsischen StaatSbahnen können Reisende, di« ihr Fahrrad zur Beförderung mit der Bahn aufgeben, jetzt die Fahrradkarte bei der Fahrkartenausgabe entnehmen. Diese Maßnahme beseitigt im Interesse der Reisenden die Weiterungen, die mit der bisherigen Ent nahme der Fahrradkarte bei der GepäckahfertlgungSstelle verbunden waren. —* Patentschau zusammengestellt vom Patent- bureau O. Krueger L Co., DreSden-A., Schloßstraße 2. — Emil Zeidler, Rieka a. d. E.. Zählwagebalken für Zähl wagen. (Gm.) — Robert Leichsenring, Naundorf b. Großen hain, Metallspule mit HalS, der durch Falten eingetiest ist. (Gm.) — Wegen Ueberschwemmung in Serbien werden alle sonst über Serbien zu leitenden Postsendungen bl- auf weitere« über Rumänien geleitet. — Die Versender von Paketen nach Groß britannien und Irland werden darauf aufmerksam gemacht, daß eS sich empfiehlt, Pakete, die vor Ostern ihre Bestimmung erreichen sollen, so früh aufzulirfern, daß di« Ablieferung an die Adressaten noch vor Gründonnerstag, den 9. April, erfolgen kann, da die meisten Firmen in der City von London an diesem Tage schon mittag» schließen und größtenteils bis Dienstag nach den Osterfeiertagen, den 14. April, geschlossen halten. Eine Ablieferung ist daher bet den meisten englischen EngroShäusern in der Zwischenzeit von Gründonnerstag bi« Dienstag nach Ostern nicht zu bewerkstelligen. —88 Eine für da» Bäckerei- und Konditorei gewerbe interessante Entscheidung hat setzt der Strafsenat des Sächsischen OberlandeSgcrichls getroffen. Nach einer Ministerial- verordnung vom 25. Oktober 1906 sind die Fußböden in Bäckerei- und Konditoreibetrieben'täglich einmal abzuwaschen. Gegen diese Bestimmung hatte der Bäckermeister Forkhardt in Leipzig verstoßen. Er erhielt infolgedessen ein« Strafverfügung über 10 Mark Geld strafe, gegen die er gerichtliche Entscheidung beantragte. F. machte nun geltend, daß der Sladtrat zu Leipzig nicht befugt sei, wegen Unterlassung der Reinigung der Fußboden in seinem ArbeitS- betriebe eine Strafe zu verhängen, denn eS handle sich nicht um eine Uebertretung, die zu ahnden der Stadtrat berechtigt sei, sondern um ein Vergehen. Die betr. Ministerialoerordnung sei auf Grund von 8 120 v der Gewerbeordnung nicht aus gesunoheitspolizeilichen Gründen, wie der Stadtrat irrtümlich annchme, sondern zum Schutze der in den Bäckerei- und Konduoreibetrieben beschäftigten Gehilfen und Lehrlinge erlassen. — Schöffen- und Landgericht Leipzig stellten sich ebenfalls auf diesen Standpunkt und Wracken den Angeklagten von Strafe und Kosten frei. DaS Landgericht als Berufungsinstanz betonte ausdrücklich, daß der Stadtrat zu Leipzig zur Verhängung einer Polizeistrafe nicht berechtigt sei, denn die betreffende Vorschrift sei zum Schutze der Arbeiter erlassen. — Hiergegen hatte die Staatsanwaltschaft Revision beim OberlandeS- gericht mit dem Begründen eingelegt, daß es sich nicht um eine Vorschrift zum Schutze der Arbeiter, sondern zum Schutze des Back waren kaufenden Publikums handle. Arbeiterschutzvorschriften kämen nicht in Frage, sondern rein wohlfahrtSpolizetliche Maß nahmen, deren „Uebertretung" zu bestrafen der Stadtrat berechtigt sei. Ein „Vergehen" liege nicht vor. — DaS Oberlandesgericht hob auf den Antrag der Staatsanwaltschaft das freisprechende Urteil des Landgerichts Leipzig auf und wies unter Aufrechterhal tung der tatsächlichen Feststellungen die Sache zur anderweit«» Entscheidung auch hinsichtlich der Kosten an die Vorinstanz zurück. Der oberste sächsische Gerichtshof trat der Auffassung der Staats anwaltschaft bei und entschied, daß es sich bei Reinigung der Fuß böden in Bäckerei- und Konditoreibetrieben nicht um arbriterschutz» gesetzliche, sondern um gesundheitspolizeiliche Vorschriften zum Schutze des kaufenden Publikums handle. Demgemäß sei die Polizeibehörde befugt, Strafverfügungen zu erlassen, denn es handle sich nicht um ein Vergehen, sondern um eine Uebertretung. Riesaer G Tageblatt «red An-rig»» Media» and Ayckjer). Amtsblatt für die König!» AmtShauptmannschast Großenhain, das König!» Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba lantz ' an ein auf Auf- ihm, wer wie lkett, bit- teil, »sei- S er» nach über Slick teseü ihllr- SN oten der- lUß, me» m rvSt. us- all Uix.
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