Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191406304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19140630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19140630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-06
- Tag1914-06-30
- Monat1914-06
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1914
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
du flüchten, doch die Buchen sollst du suchen." Latz die letzteren unschädlicher sind, lte-t wohl hauptsächlich an ihre« Buchs, der mit den weit und flach ausgebrei- teten Zweigen nicht solche Anziehung aus die Elektrizi tät der Wolken auSübt, wie die spitz nach oben ,au«lau sen den Fichten »der Rottannen mit den bogenförmig nach unten gerichteten Zweigen. Doch mögen auch va» Holz und der Eaftgehalt die elektrische LettungSsähigkeii mit- bestimmen. Beim Aufenthalt in Gebäuden während eines Gewitter» verhindere man Zugluft und halte auch besser Vie Fenster geschlossen, da die Luft im Innern, von menschlichen Ausdünstungen usw. erfüllt, den Blitz lei ten könnte. Tas Glas der Fenster isoliert. Ferner bleibe man von metallenen Röhrenleitungen und dergl. fern. Wer auf dem Hause, am Schornstein usw. einen Blitz- ableiter besitzt, sorge dafür, daß besonders die Ableitung desselben, die aus dem gut leitenden Küpser hecgestellt sein soll, sich in tadellosem Zustande befindet (alle paar Jahre mindestens muß sie auf ihre Leitungsfähigkeit ge prüft werden!), da sonst der Blitz unter Nmstiinden an einer schadhaften Stelle von ihr abspringt und in das zu schützende Objekt eindringt, indem er sich dort «inen bes seren Leitungsweg sucht und Schoden anrichtet. —* Der Juli hält seinen Einzug, und die zweite Hälft« de» Jahre« hebt an. Hitze und Trockenheit muß dieser Monat bringen, wenn er dem Landmann gefallen soll; denn in den alten Bauern regeln heißt e«: So golden di« Tonne im Juli scheint, So golden sich der Roggen mahlt, und Im Juli muß vor Hitze braten, Was im September soll geraten. Dagegen Juli kühl und naß, Scheuer leer und Faß. Schöne», wirkliche» Gommerwetter wäre nach dem kalten und nassen Frühling dieses Jahre» auch sehr erwünscht, auch schon wegen der Kornernte, die in der zweiten Hälfte de» Juli zu beginnen pflegt. Man sieht die reifenden Felder leise wogen, immer ein freundlich stimmungsvoller Anblick für gemütvolle Menschen. Möge den Schnittern «in Helle Julisonne strahlen! Im Juli kommen die großen Sommerferien, lange ersehnt, von groß und klein, besonder» von jenen Glücklichen, die auf ein paar Wochen hinauskönnen an die See, in die Berge, in lauschige» Waldrevier oder nur schlicht auf» Land mit seiner naturfrischen Behaglichkeit. E» ist Hochsaison, und man muß oft froh sein, wenn man noch eine paffende Sommer wohnung findet. Da kommt einem manche» wohl teuer vor, aber da» ist leicht erklärlich, und man muß auch bedenken, daß für die Wirt»l«ute da draußen die Hauptsaison oft den einzigen Hafipt- verdienst bedeutet, klebrigen» kann man auch billiger leben, wenn man bescheidene Ansprüche stellt und ein mehr abseits gelegene» Fleckchen Erde als Somniersrische wählt. Da cS im Juli warm sein soll, geht auch mancher kühle Trunk durch die Kehle, aber vor hastigem und allm kaltem Trinken muß dringend gewarnt werden. Biele Menschen Horen nicht darauf und müssen dann fühlen. Daß man auch beim kalten Baden gewisse bekannte und selbstverständ liche Regeln befolgen muß, wird natürlich von etlichen Leutchen auch oft übersehen. Es gibt eine Hochsommer-Hygiene nach den verschiedensten Einzelheiten hin, nach der sich auch die gesündeste und kräftigste Persönlichkeit richten sollte, um sich vor mitunter dauerndem Schaden an der Gesundheit zu bewahren. Gröditz. An Stelle de« btSherigen OrtSstruerein- nehmer» Herrn Karl Klotzsch tritt nunmehr Herr Alfred Fiedler, Frauenhainer Straße Nr. 29, und wird ab 1. Juli diese« Jahres seine» Amte« walten. Staucha. Festgenommen und dem Amtsgericht«- gesängni« Lommatzsch zugesührt wurde der Man», der am Donnerstag einer jungen Dame au« Treben da« Hand- läschchen entrissen hatte. Der Verdacht lenkte sich auf einen gewissen Köhler von hier, der in Gröba al« Arbeiter be- fchästtgt war; wie »S heißt, soll er sich durch TrldauSgaben im Gasthofe zu Trogen verdächtig gemacht haben. Ein Teil de« geraubten Geldes, wie die übrigen Gegenstände, die sich in dem Handtäschchen befanden, wurden bet ihm vorgefünden. Köhler kommt auch al« Täter früherer Uebrrsälle in Betracht. Wegen Rückfalldiebstahl» ist er be reit» vorbestraft. " Oschatz. Die städtischen Kollegien haben beschlossen Herrn Bürgermeister Härtwig zum Ehrenbürger der Stadt Oschatz zu ernennen. Gestern vormittag */,12 Uhr ver- sammelten sich der Rat und da» Stadtorrordnetenkollegium »u einer gemeinsamen Sitzung im GitzungSsaale. Herr Gtadtverordnrten-Vorsteher Justtzrat Schmor! beleuchtet« in einer zu Herzen gehenden Ansprache mit beredten Worten die Verdienste de» scheidenden SladtobrrhaupteS und über reichte den Ehrenbürgerbrief. Herr Bürgermeister Härtwig dankte tiefbewegt für die Ehrung und versichert«, daß seine besten Wünsche der Stadt Oschatz gelten für eine gedeih liche Enkwicklung derselben. Herr Stadtrat Schulze dankt« Herrn Bürgermeister noch besonder» im Namen de» Rate». — Der VerschönerungSverein ernannte Herrn Bürgermeister Härtwig zu seinem Ehrenmitglied« und überreichte ihm »urch die Vorstandsmitglieder Kfm. vonitz und Bankdtrektor Marthau» die Ehrenurkunde in Form einer kunstvollen Ledermoppe mit Widmung und Photographien der schönsten Punkte de» Gtadtparkr«, der Promenade und der Stadl. Gleichzeitig erteilte der Herr Bürgermeister die Genehmt- gung, auch im Stadtparke eine Eiche al» .Härtwig-Eiche" benennen zu dürfen. Wermsdorf. Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich im nahen Liptitz beim Schulfeste. Ein Trupp junger Leute ritt dem Festzuge voran. Plötzlich scheute daS von dem Sohne des Gutsbesitzers Risse gerittene Pferd, bäumte sich und kam zu Falle. Dabei kam das Bein Nisses so unglücklich unter daS Pferd zu liegen, daß der junge Mann einen doppelten Beinbruch davontrug. )l( Döbeln. Die Hauptversammlung deS Sächsischen Schuhmachcr-JnnungSverbandes erhob u. a. folgenden Antrag zum Beschluß; Der Vcrbandstag sieht in der Einführung vvn Mindestpreisen ein wichtige» Mittel zur Hebung deS Schuh macherhandwerks und zur Förderung deS GcmeingeisteS, und empfiehlt allen Innungen die Einführung derselben und Fest legung dieser Bestimmung durch Statut. Obermeister Scharff- Leipzig sprach über den orthopädischen Schuhschwindel und beantragte, daß unverzüglich Maßnahmen gegen diesen nicht nur die Schuhmachermeister, sondern vor allem da» Publikum schädigenden Schwindel mit sogen. Doktor-Schuhen ergriffen werden, und daß in Gemeinschaft mit den anderen deutschen Echuhmacher-Berbänden eine Denkschrift an die gesetzgebenden Körperschaften gerichtet, mit den Aerzte^Organisationen wegen de» Mißbrauch» von Aerzte-Namm in der Schuhbranche zu GeschäsGMck« »erhandelt wird. Dieser noch weiter au», geführte Antrag fand lebhafte Zustimmung. * Nt«d«r>rund. Dl» Ghelent« Hocke wendeten »or ihre» Hans» Heu' Während dieser Zett wurde ihnen au« ihr,« Schlaf,immer ein Beutel mit 8009 Kronen in Papier- geld entwendet. Man »erdächilgt «Ium Kutscher au» Wamsdorf, der in dem -aus« gewesm «ar und flüchtig Ist. »In Polizeihund wurde auf dl, Fährt, geletzt, der dl, Spur bl» zum Walde verfolgte und st« dann verlor. Dre»den. Auf Befehl Sr. Majestät de, König« wird wegen erfolgten Ableben« Vr. Kaiserlichen und König- lichm Hoheit de» Erzherzog« Fran- Ferdinand von Oester- reich-Este, Königlichen Prinzen von Ungarn, Böhmen usw., am Königlichen Hof« Trauer auf eine Woche von Montag, den 29. Juni bi» mit Sonntag, den 5. Juli in Verbindung mit der bereit« angelegten getragen. — Vom Unwohlsein befallen wurde gestern nachmittag gegen 4 Uhr ein etwa 14 bi« 15 Jahre alter Schüler auf einer amerikanischen Lustschaukel, die auf dem Schanstelleipsntze an der König- Albert-Straß, gegenüber dem ZirkuSgebäude ausgestellt ist. Der Knabe fiel infolgedessen herab und mußte mittel« Unsallauto« nach dem Krankenhaus Friedrichstadt gebracht werden, verschied jedoch schon auf dem Weg« dahin. * Dresden. Ein« Gedächtnisfeier an den Feldzug von 1866 sowie «in Appell und eine Gedenkfeier an die vor 50 Jahren erfolgte Besetzung von Schleswig* Holstein durch die sächsische Infanterie fand vorgestern nachmittag im Dresdner KUnstlerhaus« statt. An der Feier, die vom Königl. Sächs. Militärverein «Jäger und Schützen" und der Vereinigung der Kameraden von 1866 veranstaltet worden war, nahmen zahlreiche ältere Veteranen, darunter auch ehe- malige Angehörige de« damaligen 1. und 4. Sächsischen Jägerbataillon», teil. Zahlreiche Ansprachen sowie musika lische Vorträge verschönten da« Fest und hielten die alte:. Soldaten bi» in die Abendstunden in fröhlichster Stimmung beisammen. * Dresden. Die militärische Prüfung de» Kron prinzen und de» Prinzen Friedrich Christian, sowie der Fähnriche, die mit den beiden Prinzen in den letzten Mo- naten zusammen für diese Prüfung vorbereitet worden sind, ist tn den nächsten Tage». Am Sonntag ist zu diesem Zwecke die Preußische Ober-MilitärprüfungSkommisflon ein- getrosten. Arnsoorf. Ein heileres Erlebnis hatten gelegent lich oec Fahrt zum Artillerietag in Bautzen Mitglieder des hiesigen Militärvereins „Artillerie". Hier steigt in das Abteil außer einigen Lausitzer Kameraden auch ein Soldat der Heilsarmee. Das Abteil ist überfüllt, so daß der Mann der Heilsarmee stehen muß. Ein biederer Lausitzer aber, in der Annahme, es mit einem Besucher des Festes zu tun zu haben, sagt: „Kumm ock har, K!a- nrerad, hie is noch a weng Platz!" Darauf der Heils armeemann prompt: „Ich bin nicht Ihr Kamerad, son dern ich bin ein Soldat des Himmels!" Darauf der Lau sitzer: „Do kinn Se mer aber leed tun, do homin Se aber weit ei de Kaserne!" Zittau. Ueber die Anbringung von Firmenschil dern oder Reklamezeichen erläßt der Stadtrat eine Be kanntmachung, in der darauf hingewiesen wird, daß die Firmenschilder usw. die charakteristische Schönheit einer Straße oder eines Platzes nicht aufheben ober den künst lerischen Charakter eines Hauses nicht schädigen dürfen. Der Stadtrat ist in diesem Falle befugt, die Beseitigung dieser Schilder usw. zu verlangen. Geithain. In der Lehmgrube vou Kretzschmar war der 58 jährige Julius Scheibner mit einem zweiten Arbeiter oamit beschäftigt, Lehm in eine Kipplori zu laden. AIS er sich bei der Arbeit an der mannshohen Lehmwand in gebückter Stellung befand, löste sich plötz lich eine Lehmmasse los und drückte den Bedauerns werten so zu Boden, daß er außer anderen schweren kör perlichen Verstümmelungen einen Schädelbruch erlitt. Gleich nach seiner Aufnahme im Krankenhause verstarb der Unglückliche. Thalheim. Auf dem hiesigen Turnplätze übten sich einige Turner im Speerwerfen. Unbemerkt hatten einige kleine Knaben den Platz betreten und sahen der Uebung zu. Ter kleine sieben Jahre alte Lhierfeldcr verließ plötzlich die Deckung gerade in dem Augenblicke, als der SpeeL durch die Luft sauste. Ter Knabe wurde von der Waffe getroffen, die eiserne Spitze bohrte sich oberhalb der Stirn in die Hirnschale. Man hofft, trotz der Schwere der Verletzungen den Knaben am Leben zu erhalten Niederhermersdorf. Am Sonntag abend stürzte der in den vierziger Jahren stehende Mechaniker Max Uhlig aus Niederhermersdorf auf der Augustus burger Straße am Adelsberg mit seinem Rade und wurde schwer verletzt. Gestern früh ist er im Krankenhause seinen Verletzungen erlegen. Uhlig war verheiratet und Vater von zwei Kindern. Großzs ch scher-Windorf. Ein beim hiesigen Postamte beschäftigter AuShilfsbriesträger wollte in der Kuauthainer Straße ein Geschirr besteigen, hierbei fiel er so unglücklich wieder herunter, daß er überfahre» wurde und dabei daS linke Schienbein brach. Ter Ver letzte wurde sofort in das Krankenhaus St. Jakob über geführt. Reichenbach. Die mechanischen Weber der Firma Gebrüder Müller hier sind in eine Lohnbewegung ein getreten. In de» vorhergehenden Verhandlungen hat sich die Geschäftsleitung bereit erklärt, vom 1. Juli ab einen Tarif, der eiue 3 prozentige Erhöhung bringt, cinzusühren und diese Tariflöhne vom 1. Januar 1915 ab nochmals um 5 Prozent zu erhöhen. Ta die Annahme dieses Tarifs und die in Aussicht gestellte Lohnerhöhung seitens der Lohnkommission abgelehnt wurde, sind die Weber Sonn abend vormittag in den AuSstand getreten. Herzberg. Ein gräßlicher Unglücksfall ereignete sich Freitag nachmittag gegew »/.ü Uhr dicht bei der städtischen Badeanstalt an der Elster. Ein 10 jährige» Mädchen wagte sich zu weit von der Badeanstalt fort, und als es in die Nähe der Fischkästen gekommen war, schrie e» plötzlich jämmerlich um Hilfe, weil cS in eine Untiefe gekommen war. Ter Mühlenbesitzer Robert Schulze, oer gerade die Badeanstalt betreten wollte, um zu baoen, hörte das Geschrei, lief sofort hinterher und stürzte sich angekleidet in die Elster. E- gelang ihm, da» Kind zu fassen, doch erreichte er nicht mehr das Ufer, sondern er mußte das Kind loslassen, während er selbst unterging. Als auf das Geschrei des Kindes Leute her- verkamen, gelang eS ihnen, daS Kind mittelst Stangen zu retten. Erst dann erfuhren sie, daß Herr Schulz- in den Wellen verschwunden sei und nun begann ein eifriges Suchen. Toch Stunde auf Stunde verrann und die Nacht brach herein, ohne daß man seine Leiche.ge funden hatte. Ansichtssendungen. Mitunter kommt ein Privatmann in die Lage, daß ihm von Geschäftsleuten irgendwelche Waren (Bücher. Zigarren, ja sogar Lotterielose) ohne Bestellung ins Haus geschickt werden, in der Hoffnung, eine solche An- sichtssendung werde den Empfänger veranlassen, die Ware zu behalten, zu bezahlen, ja vielleicht sogar noch we tere Bestellungen zu machen. Für den Empfänger sind der- gleichen unerbetene Zusendungen meist recht lästig; wissen doch die meisten nicht, wie sic sich nun zu verhalten haben, wenn sie auf die Kaufofserte nicht eingehen wol len. Kann man die Sache behalten oder muß man sie zurücksenden und wie steht cs mit der Bezahlung? Darf man die Sache, um sich ihrer zu entledigen, wegwerfen oder verschenken? Alle diese Fragen werden den nicht rechtskundigen Empfänger beunruhigen. Eine Rechtsvorschrift, daß, wenn der Empfänger einer unbestellten Ware dieselbe angenommen hat, sich aber im übrigen um dieselbe nicht kümmert, aus seinem Still schweigen gefolgert werden müsse, er wolle die Ware behalten, habe sie also auch zu bezahlen, existiert nicht. Ter Empfänger solcher Ware hat also nicht die Pflicht, denr Absender zu antworten oder gar die Ware zurück- zuichicken, selbst unfrankiert nicht. Sollte der Absender, wie es mitunter vorkommt, aus dem Schweigen deS Em pfängers den Schluß ziehen, daß die Ware nnn zu .be halten und zu bezahlen sei, so ist dies seinerseits eine willkürliche und vom Gesetz keineswegs gntgrheißcne An nahme. Selbst wenn man also nach einiger Zeit vom Ab sender eine Rechnung erhält, braucht inan ihm nicht zu. antworten, daß man die Ware nicht behalten wolle. Ti einzige Pflicht, die das Gesetz in solchem Fall: aufer legt, ist die'Pflicht der Aufbewahrung, und schon diese kann für jemand, der öfter dergleichen unerbetene Zu sendungen erhält, lästig genug werden, zumal wenn cs an Platz mangelt. Aus der Pflicht der Aufbewahrung folgt aber auch, daß man eine gewisse Sorgfalt oabei beobachten und jedenfalls mutwillig nichts tun oder von anderen (Kindern, Tieren usw.) tun lassen darf, was die Ware beschädigt, zerstört und dem Eigen tümer also Schaden zufügt. Dafür wäre man aller dings haftbar. ES ergibt sich mithin hieraus, daß man auch nicht die Sachen wegwerfen, verschenken, vernich ten oder vernichten lassen darf, falls man nicht für sich die Pflicht der Bezahlung hcrausbeschwören will. Im übrigen kann man aber ruhig abwarten, bis sich der Ab sender die Ware wieder abholt. Eine Frist ist hierfür gesetzlich ebenfalls nicht bestimmt. Wird die übersendete Sache im Laufe der Zeit in der Wohnung verlegt oder kommt sie sonstwie abhanden, ohne daß man eine Schuld daran hat, so braucht man für den Verlust nicht aufznkommen. Sport. «ilIUchiMr,. Ein neuer deutscher Flug Weltrekord. Der Pilot Werner Landmann von der Militärfliegerschule tn Schneidemühl hat den von Baffer aufgestellten Dauerweltrekord geschlagen. Er blieb volle 21 Stunden 50 Minuten in der Luft und hat damit 5000 M. aus der Nationalflugspende gewonnen. Firtzballsport. Am Sonntag trafen sich die Mannschaften R. S. V. I und Wettin l im Gesellschaftsspiele. F.-K. Wettin gewann mit 2 : 0. Neueste Nachrichten nnd Telegramme von» 30. Juni 1914. )( Meiningen. Zwei Tage vor seinem Tode hat der verstorbene Herzog seinem Privatsekretär einen Blies an den Oberbürgermeister von Meiningen diktiert, in dem er diesen ersucht, dafür Sorge zu tragen, daß bei seinem Be gräbnisse soweit wie möglich kein Aufwand getrieben werde. Hiermit soll e« zusammenhängen, daß mehrere Fürstlich keiten, die ihr Erscheinen zu den Trauerfeierlichkeiten zuge sagt hatten, die Reise aufgaben. )( Charlottenburg. Der 14 Jahre alte Sohn einer Sängerin de» Opernhause« schoß seine 11jährige Schwester beim Spielen mit einem Revolver tn den Kepf. DaS Mädchen erlag tn einem Sanatorium seinen schweren Verletzungen. )( Eydtkuhnen. Der vankbuchhakter Seidlitz und der SpedUion«gehilfe Kuchta von hier wurden am ver gangenen Sonntag in Wirrballen wegen Dpionageoerdacht« verhaftet. Sie hatten eine Wagentour nach Wirballen unternommen und mehrere photographische Aufnahmen ge- macht. Da das Photographieren von Ausländern tn Ruß- land streng verboten ist, erfolgte dje Verhaftung. Die Fest- genommenen wurden gestern nach Wilkowifchki gebracht. )( Kiel. Da» englisch« Geschwader erhielt laut Berl. Tgbl. den Befehl, nicht nach Kopenhagen, sondern auf direktem Wege nach England zurückzukihren. )( Posen. Der Ostbankdeamte OelSner schädigte zahl, reiche Geschäftsleute, die er verleitet hatte, Finanzgeschäft mit ihm zu machen, durch verfehlte Banktransaktionen um
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder