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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191407168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19140716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19140716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-07
- Tag1914-07-16
- Monat1914-07
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1914
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»och d« Merirag «tt der Geveraldlrektio» »« Königlich Gächflscheu StaatSeiseudahne» wegen M»richtung einer Auta- Lei»ni,.Tor,«r und dmvilligteu einstimmig «och dl« Mittel tn Höh« von 8500 M. »um Bau d«r in LeiSuig denvligten Wagenhalle. I« d«r »»wlinie Leisnig- Dahlen-Targau, dl« möglichst Ich«« a« 1. August d. I. in B««rl«b genommen »erde« ssll, sind 8 Städte, 30 Gemein- d«n und 2 Gutsdr»lrk« beteiligt. — Ei» delm Gleisanschluß, bau Zur »«»«» Galaustalt beschäftigter 20 Jahr« alter Arbeit» gerlet mit «lnem veln unter rin« Kipplori und «litt so schwer« Verletzungen, dai «r starb. * Kötzschrnbroda. Der DirtschaftSbefltzer Ernst Nles« wurde, al» er mlt seinem Geschirr durch die Serko- witzer Strotz« suhr, schwer verletzt. Seine Pferde scheuten vor einem Auto und Riese wurde gegen «inen Zaun ge schleudert. Er erlitt RIppenbrliche und ander« Verletzungen. * Lltzschewtg. Unter den auf der Staatsstraße mlt Kabellegen beschäftigten ausländischen Arbeitern kam eit zu Ausschreitungen, bet denen Messer und Gläser al« Waffen verwendet wurden. Mehrere der veteiligten wurden ver letzt. Dl« Rausboldr sind von der Poll-et verhaftet worden. > * Kaltz. Am Dienstag abend gegen >/i10 Uhr kam ein Automobil von Bannewitz herab und wollt« einem Handwagen link« au« weichen. Hierbei kam »« aber der Barriere de« Gasthof« zu nahe. Der Chauffeur wurde herau«geschleudert. Da» Auto selbst suhr durch di« Barriere hindurch und ritz mehrer« starke Steinsäulen um. Erst in dem dahinterliegenden Garten kam e« zum Stehen. Die recht« Hälfte de« Kraftwagen« wurde völlig zerstört. ^Niedersedlitz. Gestern srüh warf sich ein 80 Jahre alter Maurer an« Zschieren auf Sporbitzer Flur vor den Zug. Dieser war um 6 Uhr 28 Mtn. von Mtigeln au« abgefahren. Der Lokomotivführer konnte glücklicherweise den Zug rasch zum Stehen bringen und der L.-benSmüde erlitt nur verschiedene Verletzungen. Auf dem vahnhos« in Niedersedlitz wurde er verbunden und dann dem Kranken hause überliefert. Dresden. Se. Majestät der König wird am 1. September di« Stadt Wurzen besuchen. Am Tage vorher, am 81. August, wird der Monarch der Stadt LeiSnig «inen Besuch abstatten und dabei die neuen Kasernen, die Schuh fabrik von Heinrich Zehl L Co., da« AlterlumSmuseum und die Kirche St. Matthäi besichtigen. Hierauf wird im Hotel Belvedere da« Frühstück eingenommen. Nach dem Besuche von Lei«nig tritt Se. Majestät eine Landrsreise a«, di« zu nächst Über Ftschendorf, Zschoppach, Regewitz nach Wurzen führt. — Gestern mittag gegen 12 Uhr badete ein junger Mann auf Ältstädtrr Seite gegenüber dem Wasserwerk« Galoppe in der freien Elbe. Er schien ein guter Schwim mer zu sein. Plötzlich rief er laut um Hilfe. Der Bade- meister «ine» nahen Bade« fuhr ihm sofort mit einem Kahn nach, konnte dem verunglückten aber kein« Hilfe bringen, da dieser plötzlich versank. Die Leiche konnte bi« jetzt noch nicht gefunden werden. Der Name de« Er trunkenen ist nicht bekannt. Bischofswerda, vorgestern nachmittag ist der Bahnwärter Eichhorn tn Flur Goldbach von einem Bor- ortzutze de« Schnellzuge« Dresden—Breslau tödlich Über kahren worden. * Königsbrück. In der Nähe von Ottendorf er eignete sich ein Antounfall. Der Wagen eine» Geschäfts- manne« 'wurde dabei zertrümmert. Die Insassen kamen jedoch mit leichten Verletzungen davon. Schöna bet Schandau. Am 12. Juli flog dem Wirt der-Hirschmühle eine von einem Hühnerhabicht verfolgte Brjrstaube durch» offene Fenster tn da» Zimmer. St« schweißt« Infolge einer Verletzung de« Flügelknochens stark und-konnte vor Ermattung nicht weiter, doch hofft der Wirt, di« .Verletzung in kurzer Zeit zu heilen. Der Aluminium- ring ist gezeichnet 0232 — 227 —, Schwungfedern: IV. 45. ander« (Brieftaube abgestempelt) Zahl 80. Waldheim. Der Reinertrag de» vom 14.—16. Mai d. I. hier stattgesundrnen Rotrn-Kreuztage« beträgt nach nunmehr erfolgter Abrechnung und nach Abzug der Au», jlagen 1075,54 M. Dieser ansehnliche Betrag konnte dem Landr»veretn vom Noten-Kreuz überwiesen werden. Freiberg. Der feit Anfang Januar 1912 in dem Hiesigen Untersuchungrgesängni« tn Haft befindliche ehe- malig« vankdtrrktor Willkomm ist gegen Stellung einer hohen Kaution nach 2l/,jähriger Untersuchungshaft vor- »läufig auf freien Futz gefetzt worden. Willkomm war Bank direktor der DippoldiSwaldaer Bank, deren Konkurs seiner- -«it allgemeiner Aussehen erregte. x Lunzenau. In Göritzhatn stürzte am Sonntag mittag beim Kirschenpflücken der Fabrikarbeiter Moller so unglücklich von der Leiter, datz er sich auf einem Garten zaun ausspietzte. Eine Latte drang seitlich tief ln de» Leib. An dem Auskommen de« Schwerverletzten wird gezweifelt. Moller ist v«rhrtrat«t und Vater mehrerer Kinder. *R«tchenbrandb. Chemnitz. Auf der Hofrrstraß« hatte sich der öjährtge Sohn eine« Briefträger« an einen Zieg«lwagen gehangen. Al« er nun vom Wagen herab sprang und über die Straße laufen wollte, wurde er von einem Automobil überfahren und schwer verletzt. - * Waldenburg. Hier wurde «in BerkehrSoereln in« Leben gerufen. Gleichzeitig ist beschlossen worden, im September d. I. eine Zinn- und LonwarenauSstellung mit «in« Sond«au»stellung „Waldenburg im Bilde" zu ver anstalten. Ltebertwolkwitz. Dienstag nachmittag gegen */.1 Uhr wurde tn der Nähe de« hiesigen Bahnhöfe« »tn einspännige«, mlt Garlenmöbeln beladene« Geschirr von «inim Etsenbahnzuge angefahren. Der Geschirrführer und der Begleiter erlitten zum Glück nur leichte Verletzungen, während am Wagen und an den Möbeln schwererer Schaden entstand. Geyer. Zum Brand« de« Rathaus«* sei noch be merkt, daß di« meisten Akten gerettet worden sind. Die Kaffenschränk« der Sparkasse, di« 800000 Mark bargen, sind unversehrt. Der Hauptkaffenschrank konnte noch nicht geöffnet, d«r Urkuudenschrank, der sich im Konferenzzimmer befand, Dach uHt gehoraenwerdeu. Er war ab«nd» gegen 11 Uhr tn dl« Lt«f« gestürzt. Noch lmm« tft «l» T«il der Feuer- wchr b«t den tchm»l«ud«u Trümmmu beschäftigt. Gch»««ber-. Al» di, Fra» d«* Gtickmaschinen- tz«fttz«r» Pflugd«il Dt»n«tag früh aus d«m S». Georgen- platz tn ihre« a» da» Wotznhau» grenzende» Garten Wäfch, austzängte, senkt« sich plötzlich de« Gode» unter ihren Füßen. In wenige« Minute» »ar ei« 10 Meter tiefe» Loch im Umfang von 2 gm entstanden und d«r Pfahl, an dem di, Wäsch« ausg«hängt werden sollt», versank. Dt« Frau konnte sich rechtzeitig reiten. Nach ungefähr ll Stünden «ar da« Loch schon gegen 30 Meter tief. Die Senkung dauert« während de» Lage« fort. Der bisherige Zugang zu dem Haus« matzt« gesperrt und ein anderer hergestellt werden. Die Ursache dürften di« abend» und tn der Nacht vorher niedergegangenen Woffermaffen sein, die da« Erdreich über dem Bergftollen gelockert habe«. Hainewald«. Auf dem Feldweg« de« Oberkretscham« besitz«» Rößler, der von der Oderwitz.Grotzschönauer Straße abzwetgt, haben Baumfrevler vierzehn Obstbäum« abg«. schnitten oder angesägt. Di« ganze Art der AuSsühruug de« Frevel« fleht au«, al« ob «» sich um einen Racheakt handele. Bon dem Täter fehlt jede Spur. Eber « bach t. So. Saut GemetnderatSbefchlutz wird hier eine Katzensteuer eingeführt, die aber in Landwirt- schafiSkeelsen auf heftigen Widerstand stößt. Eberlbach ist der erste Ort der Oberlaufltz, der ein« derartig« Steuer zur Einführung bringt. Euba. Ein in Eb»r«dorf wohnhafter Wirtschafts gehilfe kam mit seinem Motorrad dadurch zum Stürzen, daß ihm «in großer Hund tn« Rad lief. Sr kam mit ziemlich schweren Hautabschürfungen davon, während sein Motorrad stark beschädigt wurde. — An einer gefährlichen Kurve der Dorsstraß« stießen ein Arbeiter de« städtischen Elektrizitätswerke« mit seinem Motorrad und «in hiestger Fortbildunglschüler mit dem Fahrrad mit so großer Ge walt zusammen, daß letzterer mit schwere» Kopfwunden bewußtlo« vom Platze getragen wurde. Auch der Motor radfahrer klagt» über Schmerze» in der Brust. Beide Räder waren stark beschädigt. — Sin vierjähriger Jung», der im Walde barfuß ging und nach Heidelbeeren suchte, wurde ^on einer Kreuzotter gebissen. Dem sofort hinzu- gezogenen Arzt« gelang »S, da« junge Leben zu retten. Chemnitz. Der Automobilunfall in Neustadt bei Chemnitz vor Gericht. Bor der zweiten Strafkammer des Landgerichts hatte sich der am 9. April 1883 in Hohendorf geborene Kraftwagenführer Max David Uhlig in Chemnitz wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten. Die Anklage legte ihm zur Last, am 12. Juni d. I. mit der von ihm ge führten Kraftdroschke den Gemeindekassierer Otto in Neustadt bei Chemnitz überfahren und dadurch getötet zu haben. Die persönliche Vernehmung des Angeklagten, sowie die Verneh mung von 11 Zeugen und zwei Sachverständigen ergab, daß der Angeklagte am 11. Juni mit der Kraftdroschke Fahrten bis in die dritte Morgenstunde gemacht hat. Dann gab er sich dazu her, mit drei anderen Arbeitern eine Bierreise mit dem Automobil zu machen. Auf der Heimfahrt von Grüna nach Chemnitz ist der Angeklagte plötzlich auf den linksseitigen Bürgersteig gefahren, wobei er den Gemeindekassierer Otto überfuhr und ihn so schwer verletzte, daß der 28 jährige Mann eine halbe Stunde später in seiner Wohnung an innerer Ver blutung verstarb. In der Verhandlung behauptet Uhlig, nicht betrunken gewesen zn sein. An der Unfallstelle sei ihm auf einmal plötzlich schwarz vor den Augen geworden. Zweifel los waren dem Angeklagten unter der Einwirkung deS Alkohol genusses, erhöht durch starkes Zigarettenrauch«», die Augen vor Müdigkeit zugefallen, und so war das Unglück geschehen. Der ärztliche Sachverständige, sowie auch die Vertreter der Staatsanwaltschaft äußerten sich dahin, daß eine behördliche Bestimmung nötig sei, durch die den Führern von Kraftwagen während des Dienstes der Genuß von alkoholhaltigen Ge tränken bei Strafe verboten wird. Das Urteil lautete auf 2 Jahre Gefängnis. Leipzig. Am Abend de« 80. Juni kaufte sich ein hiestger Kaufmann tn einem Zigarrengefchäft der Pariser Straß« Zigarre». Beim Bezahlen ließ er versehenllich sein braune« Portemonnaie mit etwa 140 Mark Inhalt auf der Ladentafel liegen. Kurz darauf betrat ein etwa sieb- zehn Jahr« alter Bursch« den Laden, um sich einige Zi garetten zu kaufen. Al« der Ladentnhaber ihm die Ware gegeben hatte, bemerkte er da« Portemonnaie auf dem Ladentische. Da er annahm, daß «S de« jungen Manne gehöre, deutete er darauf hin. Der Unbekannte meint,: „Ach so", nahm da« Portemonnaie an sich und ging fort, die Frag« de« Geschäftsinhaber«, ob da« Portemonnaie ihm auch gehöre, ^bejahend. Erft hinterber stellte sich dann heraus, daß der Bursche ei» fremde» Portemonnaie an sich genommen hatte. Torgau. Hier wurde am Dienstag der Leichnam des Gchulknaben Otto Kurt Müller von Dresden ouS der Elbe an Land gebracht. Der Knabe war beim Spielen von einem Fracht- kahne in die Elbe gestürzt. Bodenbach. Dienstag abend kamen mit dem Zuge fünf nur notdürftig gekleidet« Kinder im Alter von zwei bi« zwölf Jahren an, die reinen Heller Geld bei sich hatten. Sie erzählten, daß sie Waisen seien. Nachdem vor zwei Jahren ihre Eltern, die Michalsky hießen und Russen waren, in Sachsen starben, hatten sich die Kleinen bei einer Tante in Kosten bei Trplitz aufgebalten. Diese löste ihnen am Montag Fahrkarten bi« Bodenbach und brachte sie zur Bahn, da sie der Kinder überdrüssig geworden war. Die Polizei brachte di« bedauernswerten Waisen nach Kosten zurück. KunnerSdorf bei Kamnitz. Der Sohn de« Hausbesitzer« Hiekisch bestieg «inen alten Kirschbaum, um Kirschen zu pflücken. Durch di« Last brach der Ast, auf dem der Knabe saß, und dieser stürzte so unglücklich herab, daß er sich mit dem Gesicht, den Armen und den Weichteilen aus den Zaun ausspießt». Er wurde in« Krankenbau» gebracht, wo er hoffnungslos darniederliegt. "Letschen. In Letschen hausierten zwei Männer mit grünen Nüssen. Als sie von der Polizei festgenommen wurde», erklärten sie, die Nüsse in Letschen gekauft zu haben. Schließlich gestanden sie jedoch, di« Nüsse einem Bauer in Gottleuba gestohlen zu haben. Die beiden, die 60 Kilogramm Nüsse in ihrem Besitze hatten, wurden wegen Diebstahl» zur Anzeige gebracht. Wette rprvgAvfe der K. S. Landeswetterwarte für den 17. Juli. Elldivtftltche Winde, wechsel»«« vewöiknng, leichter NSS,«»- tzer re«tzenlt»r. ket» erheblicher Niederschln«. Aeerste Rachrichte« «ad Lelegra««e »am IS. Jult 1014. X Berlt«. Bon unterrichteter Gelt« erfährt da« „Berliner Tageblatt", daß mehrere« Lektoren für fremd« Sprache» an der Berliner Handelshochschule zu« 1. vk- tober 1014 gekündigt wurde. E« sind ihnen neue Ver träge vorgelegt worden, dl« bedeutend niedriger« Gehälter feftsetzen, al« di« di«her bezogenen. Reich«tag»prSstdeni Dr. Kämpf, der Präsident der Aelleften der Berliner Kauf mannschaft, erklärte einem Mitarbeiter de« Verl. Tageblatt«, daß die Entlaffunge» mit der geplanten Reorganisation de« fremdsprachlichen Unterricht« zusammenhängen, der dann durch Lektoren der Berliner Universität erteilt werden solle. E« sei wahrscheinlich, daß einzelne der Gekündigten wieder engagiert würden, doch stehe bestimmte« noch nicht fest. )( Berlin. Der Rücktritt de« Oberprästdenten von Schleswig-Holstein, von Bülow, wirl^ in der Neuen poli tischen Korrespondenz al« bevorstehend bezeichnet und in Verbindung gebracht damit, daß seilen» der Staatsbehörden neuerdings tn unserer Nordprovinz etwa« schärfer mit Aus weisungen gegen die dänische Agitation vorgegangen wird. )( Oedheim (Württemberg). Bei dem gestern hier niedergegangenen schweren Gewitter wurde eine 40 Jahre alte Frau, die unter einem Baume Schutz gesucht hatte, vom Blitze erschlagen. Ferner wurde eine andere Fran * vom Blitze getroffen und schwer verletzt. Ein Briefträger, der gleichfalls unter dem Baume Schutz gesucht hatte, kam mit dem Schrecken davon. )( Schwerin. Ter Fluglehrer Geigant, der am DienStag auf dem Flugplatz Görries durch den Zusammen stoß seines Flugzeuges mit dem des Leutnants ». d. Lühe einen Unfall erlitten hatte und in eine Privattlinik über geführt worden war, ist gestern abend um IOr/2 Uhr an der erlittenen Gehirnerschütterung verstorben. Er hatte seit dem Unfälle das Bewußtsein nicht wieder erlangt. " Wien. Die „Wiener Zeitung" meldet: Durch kaiserliche« Patent wird der galizische Landtag aufgelöst. Die Auslösung erfolgt mit Rücksicht auf da« Inkrafttreten der Landtagswahlreform. " Wien. Au« PrzemySl wird gemeldet: Der aus Petersburg hier eingetroffene Mitarbeiter der „Nowoje Wremja", Leo CzerkawSki, der in verdächtiger Weis« Aus-' zeichnungen macht« und mit rufsephilrn Geistlichen Zusammen, künste abhielt, ist unter Spiönageverdacht verhaftet worden. * Wien. Der albanische Gesandte Guroja Bei Vlora teilte mit, er habe einen Brief de« Fürsten Wilhelm er- halten, den dieser in sehr gedrückter Stimmung arschrieben habe. Indessen spreche der Fürst mit keinem Worte von einer Absicht, abzudanken. Der Fürst und die Fürstin würden in Durazzo bleiben. * Mailand. Der Gesundheitszustand deS schwer erkrankten Herzog« von Aosta hat im Verlause der letzten Nacht eine erschreckende Verschlimmerung erfahren, sodaß jede Hoffnung ausgegeben werden muß, ihn am Leben zu erhalten. Die Herztätigkeit ist nur noch sehr gering. Dem Herzog wurde» bereit« die heiligen Sterbesakramente ver abreicht. * Mailand. Die Arbeiterübergriffe in Budrio wieder, holten sich gestern in verstärktem Maße. Um den Betrieb der Kleinbahn zu verhindern, versammelten sich zehntausend Landleuie am Bahnhof und läng« der Linie. Die Abfahrt der Züge nach Bologna wurde eingestellt. In Fusignano bei Ravenna wurden während der Nacht 26 Verhaftungen vorgenommen. Die verhafteten wurden nach Ravenna ge- bracht. * Paris. Au« dem Rattenkönig von Prozessen, Beleidigungsklagen und Duellen, die sich aus der Kam- pagne der Brüder Caflagnac gegen deutsche Journalisten in Paris entwickelt haben, scheint sich nunmehr ein Duell zwischen einem der Brüder Cassagnac und dem Vertreter d»S Leipziger Tageblattes und der Nationalzeitung, Paul Lahm, entwickeln zu wollen. Lahm hat seine Sekundanten gewählt, und da» sind die beiden Herren Anaiole de Menzie und Justin Godart, zwei angesehene Deputierte, die sich in weitesten Kreisen de» größten vertrauens erfreuen. Da- durch erhält di« Kampagne der Brüder Cassagnac auch von französischer Seite die gebührende Würdigung. )( Paris. Isidore Duncan, die erst unlängst den tragischen Tod ihrer beiden Kinder zu beklagen hatte, ist gestern dadurch von neuem heimgesycht worden, daß ihre Tanzschule im Pavillon de Bellevue vollständig auSbrannte. Die kleinen Schülerinnen konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. . )( Pari». Die HeereSkommisston der Kammer hat fünf ihrer Mitglieder dazu bestimmt, sich der Heeres- kommisston de« Senat« anzuschließen, die mit der Er stattung eine» Berichtes über da» Kriegsmaterial beauftragt worden ist. / * Pari». In hiesigen politischen Kreisen verlautet mit großer Bestimmtheit, daß Präsident PoincarS mit seiner Gattin nach der Rückkehr von seiner Reise nach Rußland und den nordischen Staaten einen längeren Erholungsurlaub in dem prächtig gelegenen italienischen Küstenort Viareggio nehmen werde. Während der ganzen Dauer des Aufent- halt» de« Präsidenten auf italienischem Boden werden vier französische Torprdokreuzer im Hafen von Viareggio stationiert. * Pari». Da» „Echo de Paris" veröffentlicht eine sehr interessante Meldung au» London, wonach der Oberst kommandierend« in Irland, der General Sir Arthur Paget, dem König seine Demission angeboten habe, indem er seinen Vorgesetzten, den KriegSminister ASqutth, überging. Be kanntlich besteht ein Konflikt zwischen Paget und ASquith. Sollt« sich dl, Meldung, wa» wahrscheinlich ist, bestätigen, so wird man von neuem vor einer Krise wie der im Mai stehen. )( Paris. Ter Figaro meldet, daß der Oberstaats anwalt Herbaux seine Anklageschrift im Prozeß der Frau Eaillaux den Vertretern der Privatbeteiligten bisher noch nicht übermittelt habe. In Politiker- und Advokaten kreisen fragt man sich bereits, ob Herbaux nicht viel- leicht die Anklage wegen Vorbedacht- habe kallen lasse«.
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