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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191408184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19140818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19140818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-08
- Tag1914-08-18
- Monat1914-08
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1914
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Bekanntmachung. Diejepl»««. Landskmvwwwschast«, H. Aufgebot», »«lchss lau» AckfvG «» V. Vaud« fiurmtoa« or.s»«,«K 1S14) oorwiltap» LV, «Itt«tz» LS uud »>ch«ttt«tz» » Uhr tu Groß«»hainin b«r ,R«>«, »tmchale* R»P»kr«ff» ßechn» >«» «UGchslltt »«Ich« Betrieb« find, derq» un^stvrt« W«tt,rfilhru«, znr vemuid«,, «i»e» össenUtch«» Rntstimdeck un- «uttchriich find »d« im besold««» militärische Jnt»»ff« liegt, hnden sich,««rzu der au-tvebe« Leitzu stell««, könne» ab«. w«n» st, et« »chvrblich, vescheintAtMg ihr« UnabkömwNchkckt bitbrin^n, »t«d»r «itlossen »erd«. Sb»tßliche« vertrttkrwwnntz, Gr»tze»h«t». An alle Pferdebesttzer Riesa'S. La infolge der Pferdeaushebung für de Heeresdimst »i» allgemein« Pferd »mono«! «mgetreten ist, könnte di« Möglichkeit »intreten, daß die ,rford«liche Grates »«b Felds bestM,,v»«rVeUe« nicht sa auszufähren sta», ww « ,« Inter,fse uns«« bedrängten Batmkand« er Erzielung ei«« au«r,icheode Bet, t« nöchste Iah« erforderlich ist. A« ,1« mtser« Pferdebesttzer richte» deir degtzalb die driagmtze VMe, alle «ar traed »bUmmlich«» Pferde der detzränßte» Laadmtrtschaft fetzt er Bersügaag e stelle« und ,u dies« L»e«e an da, «rettsstü» de« la«d»trtschaMtche« Kreis- «ereitt« str Lresde«, chettaerstratze 7, di, Bedingungen zu übermitteln, unter denen fle au Landwirt« «hr, Pferd« leihwetj«, und zwar für welch« Zeit, oder käuflich überlassen m«I«u «nd können. Ler Bat der Gtadt «es», am 18. Auaust 1S14. Fnb. tmiuilt 8»si- ui ÄinM I«t »kN« Mill ter Mike kiltW. La« oon un« />m 10. August ISI4 durch öffentliche Anschläge bekanntgegeben« verbat Eber jedlurdrn Lnrchgaugt K«tz- «ud Aatzrderkehr «ach Bröb« ««ter der Blbbrstcke hinweg, wird hiermit aufgehabeu. Ler «at der Stadt Mela, am 18. August 1S14. Elh. VertlicheS «ad Sächsisches. Riesa, dm 18. August 1S14. — Gegen die Lohndrückerei in der Land wirtschaft, von der auch aus einigen Orten Sach- ienS gemeldet wurde, wendet sich das Herzogliche Be- samtministerium in Altenburg in folgender Bekannt machung: „Es sind wiederholt Klagen darüber laut ge worden, daß das jetzige Ueberangebot von Arbeitskräften dazu benutzt werde, die Arbeitslöhne in unzulässiger Weise herabzudrücken. Namentlich soll das wiederholt in landwirtschaftlichen Betrieben vorgekommen sein. Wir weisen demgegenüber darauf hin, daß ein derartiges Verhalten «in Zeichen mangelnden sozialen Verständ nisses ist. DaS Sprichwort: „Jeder Arbeiter ist seiner Lohnes wert." hat auch in jetzigen Zetten zu gelten, und jeder Einsichtige, der cs mit der Liebe zum Vaterland ernst nimmt, wird nicht daran denken, die Notlage an derer auszubeuten. Wir sprechen deshalb die Erwar tung aus, daß auch seitens der Arbeitgeber alles ge tan wird, um den sozialen Frieden, der unserem Dater- lande in so schwerer Zeit dringend nottut, aufrecht zu erhalten." — Der KreiSauSschuß der Kreishaupt mannschaft Dresden hat sich in seiner letzten Sitzung zurzeit gegen eine Festsetzung von Höchst- Preisen für Gegenstände des täglichen Bedarfs aus gesprochen. Die nach AuSbruch des Krieges «»getretenen Preissteigerungen insbesondere für Lebensmittel waren durch überstürzte Einkäufe der Bevölkerung und die plötz liche Erhöhung des Bedarfs hervorgerufen. Die Waren bestände konnten bei denz beschränkten Bahnverkehr nicht sofort ergänzt werden. Inzwischen ist ein beachtlicher Rückgang der Marktpreise eingetreten. Es besteht die Gefahr, daß Höchstpreise leicht als Normalpreise ange sehen und dann auch für minderwertige Waren gefordert weroen. Der Bevölkerung würde dann die Ware verteuert nno das Gegenteil des Erstrebten erreicht werden. Bei einer erheblichen Steigerung der Preise einzelner Le ben?- und Bedarfsartikel würde die Festsetzung eines Höchstpreises jederzeit erfolgen können. Inzwischen wur den die vom kommandierenden General getroffenen Maßnahmen als ausreichend anerkannt, um wucherischen Ausbeutungen mit sofortigem Erfolge entgegenzutreten. In Nebereinstimmung mit dem Kreisausschusse hat die König!. Kreishauptmannschaft Dresden jetzt von einer Acstsetznng von Höchstpreisen abgesehen. — An die Handeltreibenden und Indu striellen richtet sich folgende Bekanntmachung des Ministeriums des Innern: In den Kreisen der Hand lungsgehilfen wird befürchtet, daß die seit Beginn der Kriegsgefahr bei Handel und Industrie eingetretene Beunruhigung, die schon bisher viele Firmeninhaber veranlaßt hat, ihren Angestellten zu kündigen, demnächst in verstärktem Maße zu Kündigungen für das Ende des Quartals führen werde. Die Handlungsgehilfen sind da her wegen ihrer Zukunft in berechtigter Sorge. DaS Ministerium glaubt, daß die anfänglich hier und ander wärts" zutage getretene Besorgnis, daß der Krieg das Wirtschaftsleben Deutschlands völlig oder doch in gro ßem Umfange unterbinden werde, bereits im Schwinden begriffen ist. Insbesondere dürfte die in vorbildlicher Ruhe und mit klarer Vorausberechnung durchgrführte Mobilmachung des deutschen Heeres alle Kreise mit Zu versicht und Vertrauen auch für die Zukunft unseres Wirtschaftslebens erfüllt haben. Sobald erst der Güter verkehr wieder in größerem Umfange einsetzt, ist auch ans eine ausreichende Beschäftigung für viele HandelS- und Industriebetriebe zu rechnen. DaS Ministerium em pfiehlt deshalb den Handeltreibenden und Industriellen, ihre Angestellten tunlichst, wenn auch vielleicht unter Verkürzung von Arbeitszeit und Gehalt, weiter zu be- schläfrigen, damit nicht für weite Kreise der Handlungs gehilfen ein Notstand eintritt, der die wirtschaftliche Lage nur verschärfen würde. — Die am 21. August d. I. stattfindende Sonnen finsternis ist für die Wissenschaft von besonderer Wichtig keit, weil ihre Totalitätszone, eine große Seltenheit, einen großen Teil-von Europa und Vorder-Asien umfassen wird. Da die Dauer der totalen Verfinsterung diesmal über 2 Min. beträgt, wird die Himmelserscheinung nicht nur sehr eindrucks voll, sondern zugleich auch recht geeignet sein, di« noch im mer etwas rätselhafte Korona der Sonne, die nur bei totalen Sonnenfinsternissen sichtbar ist, zu untersuchen. — Gegenüber verschiedentlich aufg,tauchten Ei« rüchten, als ob die Staat»bahno«rwaltungrn bi« tm Eapg« befindlichen Sauarbeiten infolge des Kriege» -rßßegein Umfang« eingestellt und dadurch gNit Vermehrung der Arbeitslosigkeit brigetragen hätten, erfahren wir von maßgebender Seite, daß sich dies« An- ««ihm« »tcht bewahrheitet. Im Gegenteil ist für di« staatlichen Vauvrrwaltungen («tsenbahnvirwaltung, Straßendauvinvaltung, Hochbauvrrwaltung usw.) der Grundsatz aufgestellt worden, daß di, einmal begonnenen Bautm tm Interesse der dabet beschäftigten Arbeiterschaft fortgesetzt werden, vorausgesetzt natürlich, daß di« «rforder- lf-^L»ßl öraut^ar« Arbeiter «ad dal nötig« Aussicht* personal zur B«rsüguug steht und genügend« Baustoffe vorhanden find. Hiernach ist damit zu rechnen, daß um- fangreich« Staatsarbeiten ihren ungestörten Fortgang nehmen werden. So sollten beispielsweise im Bereiche der Staatleisenbahnverwaltuug der Umbau der Leipziger Bahn- Höf« sowie der mehrgletstg, Ausbau der Strecken Mügeln- Pirna und Lresden—Klotzsche writergeführt werden. Es find aber auch weiter nach Ausbruch bei Kriege» einzelne Bauten tm Bereich« der Straßinbauverwaltung und der Forstoerwallung neu in Angriff genommen wotde», um Arbeitsgelegenheit zu schaffen. E» wird firner zurzeit fest gestellt, ob e» angängig ist, zu demselben Zweck« noch in wrtterem Umfange Notstandiarbitten vornehmen zu lasse». Unter anderem ist in Aussicht genommen worden, mit de« Bau der Schweinitztalbahn schon in allernächster Zett zu beginnen. Hoffentlich gelingt es durch dies« Maßnahmen, di« bestehende Arbeitslosigkeit zu mildern. Potschappel. Der Gemeinderat stellte dem Gemein devorstaude 40000 Mk. aus Gemeindemitteln zur Verfügung rur Linderung der Kriegsnot und nahm einstimmig den Be schluß an, den Bundesrat um eine Verordnung zu ersuchen, wonach in diesem Jahre niemand gezwungen werden kann, seine Wohnung zu wechseln. Dresden. Beim Baden ertrank am Sonntag nach mittag im „Waldteich" bei Moritzburg ein 19 jähriger junger Mann aus Dresden. Ferner fand am Sonntag ein junges Mädchen von hier beim Baden in der freien Elbe bei Gohlis seinen Tod, das bei einer Kahnpartie von Niederwartha aus mit einer Freundin ein Bad genommen hatte. Die Leiche des ertrunkenen jungen Mannes konnte geborgen werden. -1- Dresden. Die Naumannsche Konservenfabrik, Chemnitzer Straße, arbeitet mit großer Anstrengung — auch Sonntag» — an der Herstellung von Fleischkonserven für die Armee. Di« Knochen, von denen das rohe Fleisch, soweit da» möglich ist, abgeschält wird, werden, hauptsächlich zur Bereitung von Fleischbrühe, in Papiertüten von je zwei Pfund Inhalt, da» Kilo mit 20—30 Pfg., »erkauft und finden natürlich lebhaften Absatz. Die Fabrik hat alljährlich einig« Wochen Fleischkonseroen für da« Militär angefertigt. 88 Dresden. AIS im Jahre 1870 der preußische König Wilhelm Allbeutschland zu den Waffen rief, war einer der Ersten, der diesem Rufe folgte, der sächsische König Johann. Er schickte, wie diesmal König Friedrich August, seine beiden Söhn« Albert und Georg mit ins Feld und der damalige Kronprinz Albert richtete, als er in den Krieg zog, an seine zuriickgelassene Gattin, die Kron prinzessin Carola, die dringende Bitte, sich der verwundeten Krieger und ihrer in Not geratenen Familien mit allen Kräften anzu nehmen. Kronprinzessin Carola folgte willig der Bitte ihres Mannes und die von ihr ins Leben gerufenen Wohltätigkeitsanstalten usw. kommen dem jetzigen mörderischen Bölkerringen zugute. Kronprin zessin und spätereKöniginCarola ist dahingegangen, ihre Schöpfungen aber breiten jetzt Segen und Linderung ringsumher aus und an die Stelle der seligen Königin ist die Prinzessin Johann Georg als fürstliche Samariterin getreten. DaS Wirken und Schaffen dieser Wohltäterin aus fürstlichem Hause ist ein äußerst umfangreiches und segensreiches. Allen Wohltätigkeitsschöpfungen der Königin Carola steht jetzt die Prinzessin Johann Georg aus dem Hause Sizilien-Bourbon vor. Bom frühen Morgen bis in die späte Nacht hinein ist diese fürstliche Samariterin unermüdlich tätig, mit einem Stabe von Damen aus allen Gesellschaftskreisen, Elend und Unglück von den zurückgelassenen Familien der Kriegsteilnehmer abzuwenven. Dort gibt sie Rat, hier vermittelt sie Arbeitsgelegenheit und stet» hat sie eine offene Hand. Von ihr ins Leben gerufene sogenannte fliegende Volksküchen verteilen fast umsonst Mahlzeiten an bedürf tige Frauen und Kinder, in den Lazaretten, die eine große Zahl von Betten au« dem prinzlichen Palais erhielten, trifft sie die letzten Vorkehrungen zur Ausnahme der zu erwartenden Verwun deten, im Larolahause entläßt sie die für den Kriegsschauplatz be stimmten Schwestern, die teilweise ihre Ausrüstung auf Kosten der Prinzessin erhielten, mit herzlichen Abschiedsworten und der Mahnung, die Pflicht über alle» zu stellen. Und in all' dieser Wohltätigkeit». arbeit findet die fürstliche Wohltäterin noch Zett, fast täglich auf di« Bahnhöfe »u eilen, um sich an der Verteilung der Liebesgaben an di« durchfahrenden Krieger zu beteiligen. Bald deckt sie mit ihren Damen auf dem Bahnsteig einen FrühstückStisch für die Offiziere, bald eilt sie mit Erfrischungen an die Wagen und reicht schwere Tragkörbe mit den verschiedensten Sachen in die Fenster hinein. Nur sechs Minuten dauert meistens der Aufenthalt der KriegSzüge auf den Bahnhöfen, aber trotzdem wird jedermann dank der aufopfernden Tätigkeit der Prinzessin Johann Georg reichlich für die Weiterreise versorgt. Das Vermächtnis der Königin Carola ist in guten Händen. v. Hf. Dohna. Die Trockenheit, die in hiesiger Gegend schon über 14 Tag« anhält, fängt an, für di« Feldbestellung geradezu b,sorgnt»«rregend zu werden. Sinen recht un- günstigen Einfluß übt sie auch auf die diesjährige Pilzernte au», di« sonst tu den pilzreichen Gegenden de» Müglitztal«» nicht unbedeutend ist. Da für viele Familien gerade in jetziger Zeit ein nahrhafte» Pilzgertcht willkommen sein würde, so ist da» Fehlen der Pilz« recht bedauerlich. Seeligftadt. Ein frecher Ueberfall wurde auf ein löjährige» Mädchen oon hier in der Nähe de» Bretnig» Wege» am Waldrande au»g«sührt. Da» Mädchen trug Rrlfig zusammen, während «in etwa 26 jährig» Mann in der Nähe Pilz« zu suchen schien. Plötzlich ergriff er di« Hände de» Mädchen» und riß ihr die Kleidungsstücke vom Leibe, auch bedroht« er fi« mit einem Messer und Revol- v», fall» fi« schreien würde. Da kam glücklicherweise da» Geschirr, da» da» Reisig holen sollt». Infolgedessen ließ d» Mensch da» Mädchen los und zog sich unter Vorhalten de» Revolver» in den Wald zurück. Herm»dorf. Herr Rittergutspachter Moschner ver kauft «ährend der Krtegszeit au» Mitgefühl und Menschen freundlichkeit da» Liter Vollmilch kür LV Pfg., statt wie bisher für 20 Pfg. D«s sticht angenehm von dem Lebens- mittelwucher ab. — Der Steinbruchsarbeit» Paul Damm wurde bei einer Messerstecherei so schwer verletzt, daß er im Krankenhaus« zu Königstein den Verletzungen erlag. Stadt Wehlen. An Sonntag nachmittag in der vierten Stunde ertrank beim Baden in der Elbe der 14 Jahre alt« Knabe Max Gottlöber. Der Leichnam konnte bis jetzt noch nicht geborgen werden. Zittau. Vorgestern verschied im Gotteshaus nach Abhaltung der Predigt an Herzlähmung Herr Pfarrer einer Franz Otto Schimpf. GerSdorf bei Hohenstein-E. Die hiesigen dreizehn Gemeindebeamten gewähren zur Unterstützung bedürftiger Kriegerfamilien monatlich 106 M. 50. Pfg., das sind 6»/^ vom Hundert de» Einkommens. Es ist dies eine hohe' Leistung, wenn man bedenkt, daß das monatliche Einkommen eines hiesigen Gemeindebeamten durchschnittlich nur 130 M beträgt. Harth au. Das hiesige Lehrerkollegium hat einstim mig beschlossen, auf die Geldbeträge für Kombinations- und Ueberstunden zugunsten der Schulkasse für die Dauer des Krieges zu verzichten. Treuen. Die Bäcker-Innung hat beschlossen, mit allen Mitteln dahin zu wirken, daß keine Verteuerung des Brotes eintrit». Da eine Erhöhung der Mehlprelse schon eingetreteu ist, sollen, fall» die Pretse bestehen bleiben sollten, die vrotpreise mit der Behörde geregelt werden. Ein Mangel an Mehl besteht zur Zeit noch nicht. Wurzen. Am Sonntag waren es 800 Jahre, daß Bischof Herwig von Meißen unseren Dom weihte. In friedlichen Zeiten, schreibt das „Wurzen» Tageblatt", würden Domkapitul und Geistlichkeit, Wurzen und Um- gebung e» nicht unterlassen haben, eine ErinnerungSfcier zu begehen. Die Not der Zeit mag erklären, daß die Kirche sich jetzt mit einer schlichten Feier begnügte; aber außerhalb der Kirche darf dies» Gedenktag nicht mit Stillschweigen übergangen werden: war doch in dem mittelalterlichen Kampf des deutschen Volkes gegen die Slawen für Aus breitung von Christentum und Gesittung unser Wurzen mit seinem Stift und seinem Dom ein Vorposten des Deutsch tums, d» Pfarrer und Missionare ausbildete und aussandle, bi» das ganze Land deutsch war. Wegen dieser Bedeutung von Stift und Dom haben schon vor Wochen die Redaktion de« „Wurzen» Tageblattes" und der Wurzen» GeschichtS- und AltertumSverein ein Gedenkblatt geschaffen, daS sie, wenn auch unterdes die Kriegszeiten die Erinncrungsfcicr zurückgedrängt haben, den Bewohnern Wurzens nicht vor enthalten wollen: es enthält Rückblicke in die Geschichte des Dom» und weist auf seinen künstlerischen Wert hin, der eine Erneuerung de» ehrwürdigen Gotteshauses in den kommen den Frtedenszeiten rechtfertig«» würde; zwei Domsagen und zwei Weihgedichte werden als Beigaben willkommen sei». Leipzig. Der Vorstand des Leipziger Lehrervereins »läßt folgende Erklärung: „Unterm 16. August 1914 brachte die Leipziger Tagespresse die Mitteilung über eine die Volks schullehrerschaft betreffende Gehaltsregulicrung. Obwohl durch diese Vorlage den genannten Lehrern nur das zugebilligt werden sollte, ivas die Lehrer an höheren Schulen, die hiesigen städtischen Beamten, sowie die Volksschullehrer vieler Gemein den Sachsens bereits beziehen, hat die Leipziger Lehrerschaft unter den gegenwärtigen Umständen auf keinerlei Gehaltser höhung gerechnet und würde sich in ihrem Gewissen beschwert fühlen, wenn ihr gerade jetzt eine finanzielle Hilfe gewährt würde. Sie wird daher die städtischen Körperschaften bitten, von einer Behandlung der Vorlage zurzeit abzusehen/ Heldburg. Da» am ersten Mobilmachungstage ge- borene Töchterchen des ins Feld gezogenen Reserveunler- osfizirr» Krei»straßenwärter» AppiS im benachbarten Linde- nau hat auf dessen Wunsch und mit Genehmigung der Be hörde den Namen „Mobile" erhalten. Ein recht mobiles deutsche» Mädchen sieht man immer gerne. Torgau. 17 französische Kriegsgefangene, meist Offi ziere, darunter ein General, wurden im Fort Zinna orbraöbt Für die Hintcrbltcvene»! Nicht minder groß und bewunderungswürdig wie die Arbeit des Generalstabs und der Heeresleitung erscheint uns in diesem Kampfe um Deutschlands Ehre und Sein die Arbeit der. Nächstenliebe. Auch hier hat sich ein frei williger Generalstab zusammengefunden, der alles das zu regeln und zu ordnen strebt, was getan werden muß. Sei es in der Sorge für die Verwundeten, sei es in der Arbeit für die Versorgung der Angehörigen der ins Feld gezogenen Krieger oder auch für die Arbeitslosen, di; dieser Krieg schasst, überall zeigt sich ein Eifer und eine Hilfsbereitschaft, wie sie großartiger nicht zu denken ist. ES ist begreiflich, wenn dieser Eifer sich zu nächst aus das Nächstliegende, das Gegenwärtige wirst. Aber wir dürfen darob auch die Zukunft nicht vergessen. Selbst wenn unseren Waffen, wie wir täglich mit mehr Hoffnung erwarten dürfen, der Sieg beschicken ist und eine neue glückliche Zeit über Deutschland hereinbricht, die "die Wunden des Krieges heilt und unserem Volks- leben eine neue Blüte verschafft- viele Tausende, la vor-
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