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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192409053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-09
- Tag1924-09-05
- Monat1924-09
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1924
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Riesaer D Tageblatt Postscheckkonto: Dresden Girokqss, Riesa Nr. 52. «nd Anzeiger (LidedlaN und ÄnMger), L»« mn«r r»i>bl-tt e»MI «e »«Ultze» S«»oc<m»chmM« der AmtS-au-tmmmschaft Grottenhain, de» Amtsgerichts, der «mtSanwaltschaft beim Amtsgerichte «nd de» Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa nnd des Hauptzollamts Meittea. Freitag, S September 1924, apends. 77. Jabrg. 208. Tie Bölkerbmidsberatnngen in Genf zur zur die Weitere Meldungen aus Genf. ^Gens. (Funksvruch.) Ter französische Ministerpräsident Herriot aab gestern in seinem Hotel ein «rofies Tiner, an dem die französische Delegation, daS Präsidium der Välterbundsoersammlnna. die Führer der Delegationen, Vertreter des VülkerbundsekretariatcS, die Spitzen der fran zösischen Kolonie uiw. teilnadinc». Genf. (Fnnksprncb.) Mac Adoo, der Schwiegersohn Wilsons, besuchte gestern die VölkeroundSverscimmluna und stattete dem Präsidenten Motta einen Besuch ab. Motta sprach Mac Adoo die Dankbarkeit der Schweiz und des Völkerbundes dem verstorbenen Präsidenten Wilson gegen über aus. Genf. (Fiink'vruck.) Tas „Journal de Gcneve" will wissen, dass die Tiskusfion der Mossnlfraae vor dem Völkerbund langwierig sein wird und daß eine Entscheidung nicht vor der nächsten Tagung des Völkerbundrates zu er warten sein wird. Oesterreich und der Völkerbund. * Wien. Tie in Wien weilenden Teleg'erten deS Völkerbundes haben ihre Erhebungen abgeschlossen. Die Ausarbeitung des Berichtes wird in Genf beendet werden, wohin die Delegierten gestern abreii'ten. Tie österreichische Regierung wird die Fertigstellung des Berichtes abwarten nnd dann eine Delegation unter Führung des Außen ministers und des FinanzministcrS nach Genf ent'enden. Tie wichtigsten Fragen, wie des Kredits und der Modi fizierung der Kontrolle, werden also in Genf behandelt werden. Man bosft, daß durch die Entscheidung die öster reichischen politischen Momente berücksichtigt werden. Ter Bundeskanzler Tr. Seibel kam gestern aus dem Erholungs heim in daS Bundeskanzleramt, um einige Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Entsendung der Delegation zu besprechen. Deutschland und Rustland vertreten sind, daS Ab- rüstunasproblem direkt anfasscn. Parallel mit der Ab- riistuug soll ein allgemeines Schiedsverfahren in Kraft treten, das anstelle der militärischen Sicherungen des Garantiepaktes zu setzen wäre. Dabei soll der unveränderte Völkerbundspakt die Grundlage bilden, sowie die Satzungen deS Internationalen Ständigen Gerichtshofes, insbesondere die bisher von keiner Großmacht unterzeichnete Klausel, wonach sich die Mitgliedsstaaten des Völkerbundes bereit erklären, die obligatorische Schiedsklausel zu unterzeichnen. Die Modalitäten einer Verallgemeinerung deS obliga torischen Schiedsverfahrens unter gewissen Voraussetzungen nnd Abschwächungen würden die Hauptaufgabe der vorbe reitenden Arbeiten sein. Tie Mitarbeit des Völkerbundes bestände darin, daß er sofort eine Kommission ernennt, die diese Frage unter Berücksichtigung des anderen kusher vor liegenden Materials zu festen Vorschlägen gestaltet, die dann der internationalen Abrüstungskonferenz, die in Europa stattfinden soll, zu unterbreiten wären. DaS ein- znschlaqende Verfahren wäre also folgendes: Ernennung einer Kommission, die noch in dieser Tagung der Völkcr- bundsversammlung ihre Arbeiten abschließt. Annahme ihrer Vorschläge durch die Völkerbundsvcrsammlung, Prüfung dieser Vorschläge durch die einzelne» Regierungen, Einbe rufung einer internationalen Konferenz spätestens in einem Jahre. Sehr lebhaft wurde begreiflicherweise auch der Satz in der Rede Macdonalds über Deutschlands Eintritt in den Völkerbund kommentiert, um so mehr, als bereits seit Be ginn der Versammlung Gerüchte über Sondierung in dieser Frage umliefen. Die Frage, die man sich also allgemein stellt, ist die. ob eine Fühlungnahme mit der deutschen Re gierung den Darlegungen Macdonalds vorausgeht. Fast sensationell werden ferner von einigen Delegationen Macdonalds Ausführungen über die Feststellung der Vcr- aiitwortuug eines angreifenden Staates genannt, die man als eine höchst bemerkenswerte Kundgebung zur Schuldfrage bezeichnet und die bei verschiedenen Delegationen eine ge wisse Aufregung hervorriefen. Auch die direkte Anrede an die neu geschaffenen Staaten, die er vor wertlosen und betrügerischen Verträgen warnte, sänd schärfste Beachtung. Sie wurde als deutliche Anspielung auf die Sonderverträge, die verschiedene kleine und mittlere Mächte abgeschlossen haben, empfunden und auf das lebhafteste besprochen. "" Viel bemerkt wurde auch eine Wendung in der Rede Macdonalds, in der er die Entscheidung des Völkerbundes in der oberschlesischen Frage als einen Irrtum bezeichnete, um hinzuznfügeu, daß dem allerdings andere Leistungen des Völkerbundes gegenüberstehen, die ihm Anhänger ewerben könnten. Presseftimme» zur Maedonaldrede. London. (Funksvruch.) Daily Herald schreibt gestrigen Genfer Rede Macdonalds, keine Maschinerie Verhinderung von Kriege» werde arbeiten, wenn nicht _ . Völker der Welt dafür sorgen. Jedes Land und besonders die Arbeiterbewegung jedes Landes müsse nicht nur der Losung folgen: Nie wieder Krieg! sondern eS müsse eine unablässige Propaganda zu diesem Zweck geführt werd/», die die wirtschaftlichen Ursache» des Krieges ausdecke. Loudon. (Funksvruch.» Daily News zieht «inen Vergleich zwischen Macdonalds Genfer Rede nnd der vom russischen Gewerkschaftsvertreter Tomfki in Hüll gehaltenen und kommt zu dem Schluß, der britische Premierminister ermahne nicht die Welt, das Klassenbewusstsein zu stärken und die Gegensätze innerhalb der Völker zu vergröbern, sondern er schlage vor, das Weltgewissen zu stärken, gemeinsame Rechte und gemeinsame Interessen anzuerkennen und unparteiisch zu urteile». Die Entwicklung der Macht des Völkerbundes durch Schiedsgericht und Abrüstung wird langsam von statten gehen, aber unendlich schneller und sicherer als nach dem Vorschlag des russischen Vertreters. Zum Abbau der Zollkontrolle. )( Koblenz. In Ergänzung zu der Meldung über den Abbau der interalliierten ZoUkommission erfahren wir noch, dass das Ein- und Ausfuhramt seine Tätigkeit für den Handelsverkehr zwischen dem besetzten und dem un besetzten Gebiet einstellen wird. Es bleibt also nur noch seine Tätigkeit für die Ein- und Ausfuhr nach dem AuS- tnnde bestehen. »(Berlin. Gemäß Bekanntgabe der BcsatzungSbehörden wird vom 10. September ab die Zollerhebung an der Ost grenze des besetzten Gebietes entfallen. Zu Lauf- und Ab- laufbewillignngen für Eisenbahnsendungen zwischen dem unbesetzten und dem besetzten Gebiete sind von diesem Tage ab nicht mehr erforderlich. Im Eisenbahnverkehr mit dem Auslande durch das besetzte Gebiet tritt vorläufig ein« Aenderung nicht ein. Der Fervflug deS Amerika-Zeppelins voraussichtlich Montag. Wie aus FriedrichShasen berichtet wird, hat der gestrige Probelauf der Maschinen ergebe», dass sämtliche Motoren störungslos arbeiten. Der groß« Fernslug des Luftschiffs nach Norddeutfchland wird vor aussichtlich am nächsten Montaa anaetreteo werden. Bor der grotzeu Rede Herriots. )( Genf. Ueber die Rede, die Herriot heute über das Problem der Sicherheit halten wird, erfährt man, daß Herriots Rede nicht im Gegensatz zu der Rede Macdonalds stehen, sonder» ihre notwendige Ergänzung sein werde, lieber die Auffassung in franzölischen Krerieu zu der von Macdonald aufgeworfenen Frage des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund verlautet, dass die fran zösische Delegation sich mit dem Grundsatz, dass der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund wünschenswert ist, einver- standen erklären werde. Der Eintritt Deutschlands könne sich auf Grund eines Aufnahmrgesuchs und auf Grund von Artikel 1 des Vülkerbundspaktes vollziehen, in dP» eine Garantie über die Innehaltung der übernommenen inter nationalen Verpflichtungen und der militärischen Be stimmungen gefordert wird. Morgen gemeinsame Sitzung der franzöfischen und englischen Vertreter. Paris. (Funksvruch.) Wie der Genfer Sonderbericht, erstatter des „Petit Journal" zu melden in der Lage sein will, werden am Sonnabend die französische und die britische Delegation zu einer gemeinschaftlichen Sitzung zusammen- treten, um die grossen Linien eines allgemeinen Programms srstzulrgen. Dieser bedeutsamen Znlammenkunft werde ein gemeinsames Esse» folgen, bei dem beide Premierminister Reden baltrn würden. Die «estrige Rachmittagssitznng. » Genf. Die gestrige NacbmittagSsitzuna, die 4 Uhr begann, wurde mit einer Rede des Polen TkrtmSki eröffnet. Er sprach von den Teilungen Polens, dem in der Ge schichte ein schweres Schicksal beschieden war. Polen ist bereit, in der Abrüstnngsfrage mitzuniache» und de» Garan tievertrag anzunehmen, solange die Sicherheit der Staaten nnd die Solidarität der Völker nickt verwirklicht wäre. DaS Schiedsgericht müsste obligatorisch sein. Erforderlich wäre die völlige Unabhängigkeit des Richters. Es müsse ihm ein von alle» Ländern garantiertes Gesetzbuch als Unterlage dienen. Der Völkerbund habe den Grnndsteiy gelegt, auf dem weitergebaut werden könne. )( Genf. Im weiteren Verlaufe der NachmittagSsitznng ergriff noch das Wort Charlton-Australien, der auf die dringende Notwendigkeit binwics. dass die diesjährige VölkerbundLversaniinlnng etwas Positives in der Ab- rnstungsfrage leiste. Diese Ausgabe sei freilich sehr schwer, solange sich eine grosse Anzahl von Staaten noch außerhalb des Völkerbundes befänden. Man könne sogar fragen, ob in dem jetzigen Zeitpunkt die Vereinigten Staaten. Deutsch land, Russland nnd die Türkei bereit seien, dem Völkerbund beizutreten, selbst wenn sie eingeladen würden. „Ich bin", io setzte der Redner hinzu, „vollständig einverstanden mit dem Vorschlag, den Macdonald gemacht bat. au Deutsch land im Laufe dieser Tagung eine Einladung ergehen j» lassen. Nachdem das Abkommen über die Reparationen abgeschlossen worden ist, glaube ich, daß Deutschland bereit fein wird, Mitglied des Völkerbundes zu werden." Charlton billigt die von Macdonald angeregte Einberufung einer Weltkonferenz über die Abrüstnngsfrage, für welche der Augenblick jetzt gekommen sei. Der Holländer Karnebcck erklärte^ die Niederlande waren bereit zur Verwirklichung der Idee des Völkerbundes beizutrage» und in der Abrüstnngsfrage mitzuarbeiten. Seine Regierung bedauere der vorgescblagencn Lösung der Garantiefrage nicht zustimmcn zu können. Tie Niederlande hätten das grösste Vertrauen zum Völkerbund. Der Völker bundsvertrag genüge, eines besonderen Garantievertrages bedürfe es nickt. Artikel 12 des Paktes ist der Eckstein und gebe die Möglichkeit, Kriege zu vermeiden. Wenn dec VölkerbundSvertrag den Krieg nicht verhindern kann, dann werde es schwerlich ein Garantieoertrag tun. Ter dänische Ministerpräsident Staunina, vom Prä sidenten Motta feierlich begrübt, hielt seine Rede in feiner Muttersprache. Ec lobte den Völkerbund als Verwirk lichung des Friedens insbesondere und teilt Macdonalds Hoffnung, dass alle Staaten ihm beitreten werden. Die Sitzung wurde um 6 Uhr geschloffen. Heute Freitag beginnt die Sitzung bereits 10 Uhr. Als erster Redner wird wahrscheinlich der französische Minister präsident das Wort ergreifen. Zur Rede Macdonalds. schon die ersten Berichte über die große Rede, die Macdonald am Donnerstag vormittag in Genf vor dem Völkerbunde gehalten bat, geben ein lebendiges Bild so wohl von dem außerordentlichen motorischen Erfolg des englischen Ministerpräsidenten als auch von der starken politischen Bedeutung seiner Ausführungen. Uns Deutsche interessiert naturgemäss an erster Stelle das Pathos, mit dem Herr Macdonald den Eintritt Deutschlands in de» Völker- bund forderte, sowie die Lebhaftigkeit, die Herriot beim Beifallklatschen an dieser Stelle entwickelt haben soll. Aber «S ist ja keine Überraschung, daß die Beiden auf diesem Standpunkt stehen, und jedermann weiß auch, welches die wesentlichsten Bedingungen sind, von denen die deutsch« Reichsregierung ihre Zustimmung abhängig macht. Mit gröberer Spannung wurde die Stellungnahme Macdonalds zu den Fragen der Friedenssicherung erwartet: er bat sie nach den bisherigen Berichten zu schließen, sehr deutlich und ohne Rücksicht auf die entgegenstehenden Auffassungen der Franzosen zum Ausdruck gebracht. Unmißverständlich nannte er den Garantievertrag, der auf militärischer Ge walt beruht, einen Keim zu «e«en Kriegen und präzisierte scharf die Weigerung der englischen Regierung, sich an einem unbestimmten Vertrage zu beteiligen. Um so begeisterter legte sich der englische Premier für de» Gedanken des inter nationalen Schiedsgerichts und für eine Schiedsgerichts konferenz ins Zeug, die noch in diesem Jahre stattfinden müßte. Mit diesem starken Vorstoß scheint Herr Macdonald seine französischen Freunde einigermaßen überrumpelt und ganz gewiß nicht entzückt zu haben; und es wird diesen nur ein schwacher Trost sein, daß er wenigstens eine all gemeine Abrüstungskonferenz als zum Mißerfolg verurteilt ablehnte. Ein starkes Argument für seinen Schiedsgerichts vorschlag war dem Engländer der Satz, daß man Angriffs- absicht und Kriegsschuld manchmal erst nach SO Jahren feststellen könne. Ist das bereits die Antwort auf den deutschen Protest gegen die Kriegsschuldlüge? Die Rede Macdonalds über die Sicherheitsfrage machte auf die Versammlung sichtlich tiefen Eindruck, wenn auch in den Kommentaren i» de» Wandelgängen darauf hingewiesen wird, daß wirklich präzise Vorschläge ;och fehlen. Die Abficht«« d«r rnglisch«« R«gi«rung, nne <i« aus der Rede sich ergeben, werde» folgendermaßen fefiniert: Anstatt des Garantiepaktentwurses des Völker fundes, der nur militärische Sicherungen gegen «»greifende Staaten ohne sofortige Abrüstung vorfieht, will Macdonald °«rck «in« internationale Konferenz, auf der auch Amerika, Ä. SilklMm W» die MMiiWssM. Berlin. NeichSau' -mminister Tr. Ltresemann wird seinen Urlaub auf die Zeit von 14 Tagen beschränken und dann nach Berlin zurllckkekren, weil er der Meinung ist, dass die außenpolitischen Fragen seine längere Abwesenheit von Berlin nicht dulden. Tr. Streseinann nimmt an, dass nach der Beendigung feine? Urlaubes die Koblenzer Ver handlungen der Reichsregiernng und der deutschen Länder mit der Rbeinlandkommission soweit vorgeschritten, wenn auch vielleicht nicht völlig abgeschlossen sein werden, dass ein Ueberblick über die erreichten Ergebnisse möglich ist. Von der Entwicklung dieser Verhandlungen werden die weiteren außenpolitischen Schritte dec Reichsregierung lehr wesentlich abhängen. Tr. Streseinann will sein gegebenes Versprechen, daß die Londoner Vereinbarungen nicht daS Ende, sondern nur den Anfang einer aktiven Außenpolitik zur Befreiung der besetzten Gebiete darstelltcn, durchaus einlöien, und würde für den Fall, daß in Koblenz be friedigende Ergebnisse nicht erzielt würden, persönlich ein greisen, um bei den beteiligten Regierungen im Sinne der deutschen Forderungen vorstellig zu werden. Eben'o dürft« sich nach Ablauf dieser Zeit Herausstellen, ob die französische Negierung loyal den Sinn und Wortlaut ihrer Zusage in- bezug auf die wirtschaftliche und militärische Räumung der Dortmunder Zone erfüllt bat. Tr. Streseinann hat, wie aus unterrichteten politischen Kreisen niitgeteilt wird, keinen Zweifel daran gelassen, dass er in fedem Fall, wo eine Verletzung dieser Zusagen vocliegen würde, sofort die nachdrücklichsten Vorstellungen erheben würde. Er hält eS jedoch nicht für angezeigt, bereits vorher auf das deutsch nationale Drängen nach einem Abbruch der Verhandlungen cinzugchen und sich auf die Vorstellungen der deutsch nationalen Presse hin zu äußern, als seien die jetzt bekannt gegebenen Termine eine Verletzung der Vereinbarungen. Man rechnet in politischen Kreisen damit, daß bei Beginn der neuen Reichstagstagung eine Erklärung der Reichs regierung im Plenum über die schwebenden außcnpolitischcn Fragen erfolgen wird. Nötigenfalls soll bei besonderer Dringlichkeit der Auswärtige Ausschuss des Reichstages bc. reits früher einberufen werden. Da, Riesaer Tageblatt erscheint fetze« Lag abends '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, vezugüpret», gegen BorauSzahlung, sür einen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch 'Host oder' vurch Boten. Für den Fall de, Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Buchforderung vor. Ansetgen >ür di« Rümmer de» Ausgabetages stnd bi« S Uhr vormittags auszugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wirb nicht übernommen. Grcmbpreis für die S0 wm breite, ä mw hohe Grundschrist-Zeile <6 Silben, 25 Gold-Pfennige; die 8!) mm breit« Neklamezeile lOO Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Ausschlag. Feste Tarife, bewilligter Rabat« erlischt, wenn oer Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Kontur» gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. 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