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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191112207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19111220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19111220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-20
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1911
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Meli« KiMllen. A. W. Hofmann, W, w PMp M W!«nßr. Zum bevorstehenden Feste erlaube ich mir, auf meine reichhaltige Weihnachts - Ausstellung aufmerksam zu machen und zum Besuche derselben höflichst einzuladen. Diese umfaßt eine strotze Auswahl sehr schöner Weihnachtsgeschenke in Galanterie- und Lederwaren, Glas-, Porzellan- und Nickelwaren, sowie allen Spielwaren. nehmer. Ter Zugang von 5 Millionen Mark im Fahre ISN bedeutet unter Berücksichtigung der HeimsLlle eine Mehrversorgung von etwa 55000 bis 60000 Kriegsteil nehmern. Tie vom BundeSrat erlassenen neuen AuS- sührungSbestimmungen haben nach mehrfacher Richtung Erleichterungen in der Bewilligung der Beihilfe gebracht und sollen in wohlwollendem Sinne gehandhabt werden. Hiernach kann jedem hilfsbedürftigen Kriegsteilnehmer die Beihilfe zuteil werden, und es ist daher nicht be gründet, über eine unzulängliche Versorgung Klage zu führen. Tas Deutsche Reich steht in der Versorgung seiner Veteranen den übrigen Staaten Europas voran. E» wird bei un» sehr darüber geklagt, daß die ver- Wechselung der Zahlen zwei und drei tagtäglich zu unan genehmen und schädigenden Weiterungen führe. Diese Beobachtung hat auch die Kaiserliche Marine veran laßt, im dienstlichen Verkehr, und insbesondere bei dex ve- fehlßüberinittlung an dl« Stelle des Worte» zwei da» Wort „zwo" zu setzen. Diese Anordnung hat sich sehr bewährt. Sie hat sich auch namentlich bet den Mannschaften so schnell eingebürgert, daß diese schon in den ersten Wochen nach dem Diensteintritt nicht mehr in Versuchung kommen .zwei' zu sagen. Der Staatssekretär de» Reichspostamt» wird des halb von den Handelskammern gebeten werden, in Er wägung zu ziehen, da» Wort .zwo', da» übrigen» sprach lich und sprachgeschichtlich die richtigere Bezeichnung sein dürste, im Fernsprechverkehr neben zwei zur Ein führung bringen zu sollen. Auch der deutsch« HandelStag wird zu dieser Anregung Stellung nehmen. In den maß gebendsten HandelSkreisen glaubt man, daß mit der Ein führung de» Worte» zwo ein« stetige Quelle von Unannehm- licht,iten und Sergrr, wie auch namentlich von wirtschaft lichen und sonstigen Nachteilen verstopft sein wird. vrlgien. Mm belgischen Senat wurde über eine Interpella tion, die Frage der Landesverteidigung betr., verhandelt, wobei Senator Hanrez erklärte, im Falle eines deutsch französischen Konfliktes müfse sich Belgien für eine der beiden Nationen erklären. — Ist der belgischen Kammer gab der Minister des Aeußeren die Erklärung ab, daß AnnexionSgelüsie auf den Kong!) nirgends beständen. Frankreich. Im französischen Hceresetat für 1912 des Herrn Elemente!, der jüngst in einem Bericht in der Tepu- tiertenkcrmmer zur Verteilung gelangte, ist ein Posten enthalten, der auch für Deutschland größeres Interesse beansprucht, da er eine ungewöhnliche Maßnahme zur Erhöhung der Kriegsbereitschaft der französischen Trup pen an der deutschen Ostgrenze in sich schließt. Es rvcrden in dem Bericht im Namen der Budgetkommis- sion der Kammer die Gewährung von 7 200000 Franks zu Truppcnverstärkungcn empfohlen. Diese Verstärkungen sollen den Artillerie- und Kavallerietruppen an der fran zösischen Ostgrenzc zugute kommen, da hier die bisherigen Stärken nach Angabe des Budgctberichtes nicht genügen. Man wird sich erinnern, daß erst jüngst mitgeteilt wurde, in welch bedeutendem Mäße schon bisher die Truppen an der Ostgrenze verstärkt wurden. Auch eine Verstärkung der Festungswerke wurde in Aussicht ge nommen und wird zum Teil bereits durchgeführt. Tiefe Maßnahmen, die einen Begriff von der regen Tätigkeit der französischen Heeresverwaltung an der deutschen Grenze geben, werden jetzt noch durch die Forderung der 7 200000 Franks vervollständigt. Mit diesen Mit tel» soll eine dauernde Verstärkung der Artillerie und Kavallerie durch 7000 RengageeS, d. h. Kapitulanten, au» den bisherigen Untevoffizterslapitulanten erreicht werden. Tie dauernde Einstellung dieser 7000 RengageeS stellt eine beträchtliche Erhöhung der Kriegsbereitschaft Frankreichs dar. ' > : Dto französische Teputiertettkammer setzte auch gestern die Beratungen über das deutsch-französische Ab- AmoMt.fort, XL- i j > ! England. Fw Zusammenhänge mit deist Ausstande der Häfen- arveiter und Fuhrleute kam es gestern in Dundee zu aufrührerischen Vorgängen. Als die Ausständigen einen Eisenbahngüterwagen in das Hafenbassin stürzten, kam e» zu einem Handgemenge/ Lei dem die Polizeimann schaften von ihren Knütteln Gebrauch machten und zwei der Ruhestörer verletzten. Die Ruhestörungen wurden schließlich so bedrohlich, daß die Militärbehörde ersucht wurde> 300 Mann zur Unterstützung der Pvlizetmann- schäften zu senden. Marokko. Vorgestern sind Vom Pariser MünzaMt 17 Kisten mit neugeprägten Piastern nach Fes an den Sultan abge schickt worden. Ein Piaster hat einen Wert von ungefähr 5 Frank. Jedes Piastcrstück trägt den Namenszug des Sultans und einige Koransprüche. Die 17 Aisten enthal ten insgesamt für 17 Millionen Frank Piaster. Perfie». Ueber die Lage in Persien liegen folgende Mel dungen der Hirnes aus Teheran vor: Tie Beziehungen zu Rußland und der Türket stehen im Vordergrund des Interesse» der diplomatischen Kreise. E» wird zuge geben, daß die Pforte die denkbar schärfsten Vorstel lungen in Petersburg wegen der Besetzung von Ahoi machte. Man erwartet, daß die russischen Truppen den Vormarsch von KaSwin am Donnerstag beginnen wer den. Tie Truppen de» früheren Schahs gehen bereits vor, sie haben auch schon da» Damghan besetzt. Ter Exschah selbst befindet sich noch immer in Gumeschiepe. Tie Bachtiaren ziehen sich in Teheran zusammen; gestern dürften dort schon an 2500 Männ stehen. Große Kampf lust herrscht unter der persischen Frauenwelt. Tiefe hat sich in Teheran bewaffnet, scharenweise durchziehen die Weiber, mit Gewehren und Revolvern ausgerüstet, die Straßen und fordern zum Kampfe auf. Eine Abordnung vvn ihnen begab sich auch, zum Premierminister und zum Präsidenten des Parlaments und erklärte ihnen, daß sie alle ihre Juwelen auf dem Mtar des Vaterlandes zu opfern bereit seien, und daß sie Lene Männer erschießen würden, die sich weigern sollten, für das Vaterland zu kämpfen. Tann machten sie den beiden Würdenträgern bittere Vorwürfe darüber, daß sie Morgan Shuster nicht die nötige Unterstützung angedeihen lassen. Weiter be richtet derselbe Korrespondent, baß die persische Regie rung alles tue, was in ihrer Mächt stehe, um dem Boykott «ntgegenzuwirken, der in SchiraS über die anglo indische Kavallerie verhängt wurde. Ter stellvertretende Gouverneur von FärS hat den indischen Truppen für eine ganze Woche Lebensmittel zur Verfügung gestellt. Morgan Shuster telegraphierte au den ersten Mullah und bat ihn, doch dafür zu sorgen, daß der Run auf die Reichsbank aufhöre. Es sei, heißt es zum Schlüsse, nunmehr möglich gewesen, eine bewaffnete Eskorte zu- sammenzuflellen, die einen Transport von Hartgeld nach SchiraS begleiten wird. Amerika. LaS neue GerichtshauS in Jeringtvn (Nevada) ist in vorletzter Pacht durch «inj Tynamitattentat vollständig zerstört worden. Wahrscheinlich ist dies neue Verbrechen derselben Arbeiterorganisation zuzuschreiben, die das Verbrechen in LoS Angeles beging. Zahlreiche andere Dynamitattentate gegen mißliebige Arbeitgeber verur sachten merkwürdigerweise trotz furchtbarer Gewalt der nächtlichen Explosion keine Opfer an Menschenleben. A«S aller Welt. Berlin: In zahlreichen Berliner Geschäften ist ein Anschlag folgenden Wortlautes angebracht worden: Tie allgemeine Verteuerung der Artikel im Großeinkauf und nicht zuletzt der Wettbewerb der Waren- und Kauf häuser, sowie der Konsumgenossenschaften und ähnlicher Vereinigungen lastet schwer auf dem selbständigen klei nen Händler. Tie vereheliche Kundschaft wolle daher da von Kenntnis nehmen, daß eS in diesem Jahre rein unmöglich ist, die bisher übliche Weihnachtsgabe zu ver abfolgen. Die Garantie für einwandfreie Waren und gutes Gewicht möge unserer verehrlichen Kundschaft ein Ersatz hierfür sein. — Wegen Betruges und schwerer Urkundenfälschung wurde der im Steuerbureau des Ber liner Magistrats beschäftigt gewesene Bureauassistent Otto Lüdicke verurteilt, der beschuldigt war, sich! unter Fäl schung der Namen mehrerer Stadträte etwa 80000 Mark verschafft zu haben. Mit dem erschwindelten Gelbe hatte der Angeklagte, der ein flottes Leben führte, sich außer einer Billa auch eine Fabrik gekauft. Das Urteil lautete dem Anträge des Staatsanwaltes gemäß, unter Zubilli gung mildernder Umstände auf 4 Jahre Gefängnis und 5 Jahve Ehrverlust!. — Altona: Ter hier ansässige 30- jährige Maler Adolf Dunkel hat aus Eifersucht die mit ihm in wilder Ehe lebende Frau Regina Nikolaisen und sich selbst erschossen. — Köln: Aus dem Güterbahnhof Cerevn wurden in der letzten Zeit häufige Kvllidiebstähle festtzestellt. Jetzt gelang es der Kölner Polizei, die Spur der Bande aufzufinden, die fast ausschließlich aus Bahn beamten bestand. Bisher wurden fünf Rangierer fest- genommen. — Hüpstedt (Eichsfeld): IN einem Kali- werk wurden bei einem Gerüsteinsturz drei Arbeiter ge tötet. — Teplitz: Auf der elektrischen Bahn entgleiste infolge Schlüpfrigwerdens der Schienen durch den Nebel ein Zug und fuhr die 2 Meter hohe Böschung hinab. Zehn Personen wurden verletzt. — Castres: Diebe drangen in der vorletzten Nacht in das Gerichtsgebäude ein, erbrachen mehrere Schränke und vernichteten, aus Wut darüber, daß sie kein Geld vorfandcn, wertvolle Prozeßakten. Darauf statteten sie da» Rathaus einen Besuch ab, doch auch hier hatten sie wenig Glück, denn eS fiel ihnen nur ein kleiner Geldbetrag in die Hände. Bereits im Frühjahr dieses JahreS war schon einmal in das Rathaus eingebrochen worden, wobei die Diebe 7000 Mark erbeuteten. Tiie Polizei hat nach den Dieben sofort Nachforschungen angestellt, doch sind diese bisher ohne Erfolg geblieben. — Bukarest: Aus Jassi tvird gemeldet: Aus dem großen GutShofe deS Grundbesitzers Temutrescu in Nikoleschti kam ein großes Feuer aus, wobei die Stallungen und andere Wirtschaftsgebäude voll ständig niederbrannten. Labei kamen 14 Feldarbeiter und eine alte Wirtschafterin in den Flammen um. Man ver mutet einen Racheakt entlassener Arbeiter, drei wurden bereits verhaftet. — Tanger: Tie Herzogin von Jise mit ihrem Gemahl und ihren Töchtern (die von dem ge strandeten Dampfer Delhi gerettet wurden), hat sich gestern gegen Mittag zur Ueberfahrt nach Gibraltar an Bord des britischen Kreuzers Hampshire begeben und nachmittags die Fahrt nach Aegypten ans dem P. n. O.- Dampfer „Mazedonia" fortgesetzt. Der Aufstand in China. Der Neuyork Herald meldet aus Peking: Die Ver treter der Mächte haben den ersten gemeinsamen Schritt bet den kaiserlichen und den revolutionären Delegierten, die sich in Schanghai zu einer Konferenz zusammengefundeu haben, getan. Da» diplomatische Korp» wird in einer Note den Wunsch aussprechen, daß eS bald zu einer Be endigung der Krisis in China kommen möge. Dieser ge meinsame Schritt wird al» ein Zeichen dafür angesehen, daß dl« fremden Mächte nicht gesonnen sind, die chinesischen Wirren in» Endlose fortdauern zu lasten. Man glaubt in gut unterrichteten Kreisen, die mit dem diplomatischen Korp» in engster Fühlung stehen, daß dieser gemeinsame Schritt eine gute Wirkung auf die Chinesen auSüben werde. Die chinesischen Republikaner stellen folgende Forde rungen: Die Mandschudynastte dankt ab und eine republi kanische Regierung wird eingesetzt. Hiernach verpflichten sich die Revolutionäre, dem Hof und den kaiserlichen Prinzen Renten auSzusetzen und auch im übrigen Milde gegenüber den Mandschu» walten zu lasten. Die Morningpost erfährt aus guter Quelle, daß Sunjatsen in kein Abkommen ein- willigen wird, das die Mandschudynastie am Ruder erhält. Die revolutionäre Bewegung ist nach derselben Meldung so gut finanziert, daß weitere Sammlungen im Auslande überflüssig sind. Die japanische Gesellschaft Okura verkaufte an die Revolutionäre 37 000 früher eroberte russische Gewehre und 3000 Patronen. LieferungSort für dieses Kriegsmaterial ist Wnsung. IWmmnlMZ ksdr. MsM, Mess um. 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