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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192408049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-08
- Tag1924-08-04
- Monat1924-08
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1924
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Drahtanschrift: Tagrblatt Mesa. Fernruf Nr. SO. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtliche« Betannrmachungen der AmtShauptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen. Postschcakonto: Dresden 153) Girokasse Riesa Nr. 5L 18«. Montag, 4. August 1924, avenSs. 77. Jatzrg. Das Riesaer Tageblatt „scheint jeden Tag abend« '/.« Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. vesUgSvretS, gegen LorauSzahiuttg, ,iir 'nn-o Mona, 2 Mart 25 Pfennig durch Pon oder durch Boten. Für den Fall des Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un- das Recht der Preiserhöhung und Rachfordcrung vor. ^Ln;ergen Mr die Nummer des Ausgabetage« sind bis !) Uhr vormittags auszuaeben und im voraus zu bezahlen; -in- Gewahr snr das Erscheinen an bestimmten Tagen und ff! -gen wird nuy! übernommen. Grundpreis Nir die 39 mm breite, 3 mm hohe Grundschrift.Zeile (6 Silben» 25 Gold-Pfennige; die 8S mm breit- N-klamezcile 100 Gold-Pfennig-; z-itcaub-nd-r uno tab-stari;.her -az 50' , Aiu'jchlag. Feste Tarife, iiewilligter Rabatt erlischt, wenn oer Betrag verfiillt, durch Klage -ingczvqen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerat. Zahlung,, und Erfüllungsort: Rieia. Achttägige llntechaltungsb-llaae .Erzähler an der Elbe". - Zm Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder d-r B-fürd-rungS->nrichtung-n - hat d-r B-ffebec einen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestra^e 5) Verantwortlich für Redaktion: Heinrich NHIemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Dem Gedächtnis der Kriegsopfer. Kundgebung des Reichspräsidenten und »er Reichsregicrnng. Berlin. Der Reichspräsident «nd die Ncichsreglernng haben am Sonnabendabend folgend« Kundgebung erlassen: In tiefem Ernst gedenkt Deutschland bente des groben Krieges und seiner unendlichen Opfer, gedenkt vor allem der gefallenen Brüder und ihrer Hinterbliebenen, gedenkt der groben Zahl der Kriegsbeschädigten, die «och immer unter den Folgen des Krieges leiden. Beispiellos haben die Kämpfer an der Front gelitten; nnvergeflei» sind die Opfer und die barten Entbehrungen, die in der auSge- hungerten Heimat zu ertragen waren. Das deutsche Volk hat in diesem Kriege kein anderes Ziel erstrebt als die dentsche Freiheit. Für Freiheit und Unversehrtheit des Vaterlandes trat es vor 10 Jahren in unvergeblicher Einigkeit und Stärke unter die Waffen. Dafür gaben die Gefallenen ihr Leben. Aber sie liehen uns, den Lebenden, ein Vermächtnis: die Forderung, in ihrem Geiste, dem Geiste der Einigkeit und Vaterlandsliebe den Willen zur Freiheit Deutschlands als oberstes Gesetz zu bewahren. Wenn wir heute auf die Gräber unserer Helden den ehrenden Schmuck der Blumen legen, und wenn heute für eine kurze Spanne Zeit des Tages Lärm verstummt und jede Bewegung ruht, so verbindet sich ein grobes nner- schiitterteS Volk mit dem Geiste seiner Gefallenen. Ans der Trauer heraus soll uns neue Kraft und ernster Zukunft?, wille erstehen. Und so sollen die Fahnen, die mir am Morgen zum Zeichen der Trauer auf Halbmast setzte», als ein Zeichen des Glaubens an unser Vaterland am Mittag wieder zur Höhe emporsteigen. Die im gewaltigen Ringen unseres Volkes Gebliebenen sind nicht vergehen. Neberall in deutschen Landen hat der pietätvolle Sinn der Bevölkerung zahlreiche Ehrenstätten und Ehrenzeichen den Gefallenen errichtet, die ihr durch Gemeinschaft der Heimat, durch Beruf und Kameradschaft besonders nahe standen. Noch aber fehlt das Ehrenmal, welches das ganze dentsche Volk gemeinsam allen Ge bliebene» schuldet. Deshalb rufen wir am heutigen Tage unsere Volksgenosse» znr Sammlung sür ein solches Denkmal auf. In schlichter und wuchtiger Form, aus frei- willigen Beiträgen geschaffen, soll dieses Ehrenzeichen der Trauer um das Vergangene zugleich die Lebenskraft und den Freiheitsmillen des dentsche» Volkes verkörpern. Berlin, den 3. August 1924. Der Reichspräsident. Die ReichSregiernng. gez. Ebert. gez. Marx. »GW Die Trauerfeier iu der Reichshauptstadt. )( Berlin. „Dem lebende» Geiste unserer Tote« 1" Im Zeichen dieses Wortes, das in Riesenlettern über dem gewaltigen Hauptportal des NeichstagSgebäudeS stand, fand gestern vormittag aus dem KLnigSplatz unter ungeheurer Beteiligung der Berliner Bevölkerung die Gedenkfeier für die dentsche» Opfer des Weltkrieges statt. Soweit das Auge reichte, sah man Menschen mit entblühten Häuptern. Zu beiden Seiten der gewaltige» Freitreppe waren Masten »reichtet mit den auf Halbstock gesetzten Fahnen: der Reichs» kriegsflagge und der schwarz-rot-goldenen Flagge der Republik. Die Rampe der Freitreppe und die Fenster des Hauptgeschosses schmückten Hortensien- und Lorbeerbäume, und zwei gewaltige Flambcaux bildeten den Abschluß dieses wirkungsvollen Schmuckes. Den Giebel des Mittelteils des BolkShaujeS sowie die Rückwand der Säulenhalle hatte man mit dichten Vorhängen aus Tannengrün verkleidet, nur an der Mitteltür unterbrochen durch einen von Prof. Ernst Boehm entworfenen Reichsadler, vor dem zwischen den beiden mittleren Säulen ein fchwarzausgeschlagener Sarg stand. Nach dem Aufmarsch zweier Ehren kompagnien der Reichswehr, die mit Händeklatschen von der Menge begrübt wurden, betrat der Reichspräsident die Freitreppe, gefolgt von den Mitglieder» der ReichS- regierung und den Ehrengästen. Nachdem die Klänge des Trauermarschcs aus dem Oratorium „Saul" verhallt waren, sprach von der am Fuhr der Treppe errichteten Rednertribüne der evangelische Feldprobst der Reichswehr ll. Schlegel. Er gedachte in Anknüpfung an das Sprichwort: „Als die Sterbenden, und siehe, wir leben!" der im Welt kriege gefallenen Söhne Deutschlands. Dann sang der Erk'sche Männergesangverein unter Professor Max Stang« mit erschütternder Gewalt die „Heldenfcicr" von Max. Darauf hielt der stellvertretende katholische Feldprobst der 'Reichswehr Generalvikar Dr. Schwamborn eine Ansprache znm Gedächtnis an die vom deutschen Volke gebrachten Kriegsopfer. ES folgte wiederum Cboraesang. Das Erscheinen zweier Flugzeug« über dem KöMSplatz erinnert« an die Laten der deutschen Klieaer im Weltkriea«. Nun trat der Reichspräsident auf die Rednertribüne und hielt folgende Ansprache: Dentsche Männer und Frauen! Ein Tag deS Gedenkens und der Trauer ist cS. den das ganze deutsche Volk bente mit uns beacht. In tieiem Schmerze trauern wir um die Söhne Deutschlands, die den Soldatentod gestorben sind, damit Deutschland lebe; in warmem Mitgefühl gedenken wir der Wunden der Kriegs beschädigten und de? Schmerzes der Hinterbliebenen, in Ehrfurcht neigen wir uns vor den Heldentaten nuferes Volkes in Waffen und vor der duldenden Standhastigkeit der Heimat, vor dem beispiellosen Opfermut uud dem fast übermenschlichen Dulden unserer Nation im Kriege. Zugleich ein Tag des Tankes ist der heutige Tag. Wir wollen diesen Dank abstatten allen denen, die für Deutschland Gut und Blut biugegeben haben, abstatten nicht in Worten, sondern den Toten in schweigendem Gedenken, den Lebenden iir linderndem Tun. In heißem Tanke sür ihre Treue geht unsere Sehnsucht zu den Brüdern, die ihre Heimat oder ihre Zugehörigkeit zum Reiche hingeben mutzten. Nur zur Verteidigung der bedrohten deutschen Heimat hat Dentfchland vor zehn Jahren die Waffen ergriffen: in diesem Bewußtsein haben wir den langen Krieg geführt, und nur dieser Geist konnte uns die gewaltigen Opfer ertragen lassen, die alle Kreise unseres Volkes an Gut und Blut bringen mutzten. Das, was das deutsche Volk seit 1914 um seines Deutschtums willen gelitten uud geleistet hat, ' kann nicht verloren sein. Und deshalb ist der heutige Tag auch ein Taa der Hoffnung, der Hoffnung auf ein lebrnS- nnd kraftvolles Deutschland! Trotz allen Stürmen der letzten Jahre ist uns das Reich erhalten geblieben. Wir geloben beute, daß au diesem Van nicht gerüttelt werden darf, daß wir alle unsere Kraft cinsetzen wollen, damit Deutschland den Platz unter den Völkern der Erde wieder cinnchinen kann, der ihm gebührt. Au diesem Ziele mitznarbciteu ist Pflicht eine- jeden Deutschen, ist eine Ehrenpflicht gegenüber den Brüdern, die ihr Leben hingegeben haben in Verteidigung der Heimat, ist vor allem eine Ehrenpflicht der deutschen Jugend. So soll der Geist der Toten lebend bleiben in uns allen, im ganzen deutschen Volke. ES ist beute der Ruf hinauSgegangen an das deutsche Volk, unseren Toten ein würdiges Tenkzeicken zu errichten. Aber darüber hinan? wollen wir — das lassen Sie, deutsche Männer und Frauen, uns in dieser Stunde geloben — dem Gedächtnis unserer Toten und unserer Opfer ein Denkmal bauen, dauernder drnn Erz: Tas freie Deutschland! Die Worte des Reichspräsidenten wurde» mit lebhaften Beifallskundgebungen aufgenommen. Nun formierte sich die Reichswehr zur Trauerparade, ansgesührt unter Glockengeläut«, Tranersalut und Trauer marsch zu der Melodie: „Ich halt' einen Kameraden". Um 12 Uhr brach die Musik plötzlich ab. Jeder Ton und jede Bewegung setzte auf 2 Minuten ans — der ergreifendste Moment der eindrucksvollen Feier. Leider hatten sich auf verschiedenen Stellen kommu nistische Ansammlungen gebildet, die gerade diesen Augen blick zn stören versuchten. Dieser schamlose Versuch wurde aber von der großen Menge der Versammelten im Keime erstickt. Während des gemeinsamen Gesanges des Liedes „Wir treten zum Beten" wurden die Fahnen hochgezogen und die Ehrenkompagnie marschierte unter den Klängen des Deutschlandliedes ab, in das die Versammelten kraftvoll einstimmten. Nur langsam leerte sich der weite Platz von den Mcnschenmaffen, und erst einige Stunden später hatte er wieder das alte Aussehen. Die Gedenkfeiern in Dresden «nd Leipzig. Dresden. ".12 Uhr veranstalteten die Vereinigte» Vaterländische» Verbände eine Gedenkfeier, die so zahl reich besucht war. daß der grobe Saal des VereinShausrS schon lange vor Beginn überfüllt war. Eingeleitet wurde die Feier durch die ehemaligen Hoftrompetcr mit dein Möllendorfer Marsch, bei dessen Klängen die Fabnenab- ordnungen ihren Einzug in den Saal hielten. Das Podium vermochte die Abordnungen von Militärorreinen, studenti- schen Korporationen und vaterländischen Organisationen mit ihren Fahnen, dir vielfach Florstreifen trugen oder völlig umflort waren, kaum zu fassen. Inmitten des Fahnenwaldes hielt Pfarrer Keßler die Gedenkrede. Als gestern mittag auf dem Altmarkt in Anwesenheit einer großen Menschenmenge die Ehrung für die Gefalle nen durch den Stillstand jeglichen Verkehrs stattfand, zog von der Schloßstraße her eine Rotte jngendlicher Personen in der Stärk« von etwa 30 bis 35 Personen mit einer roten Fahne, die Internationale singend, nach dem Platz uud wollten ihn umkreisen, was die Entrüstung der dort Ver sammelten hervorrief. Es kam »» einer Schlägerei, wobei eine Dame so schwer mißhandelt wurde, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Sie lag am Abend noch bewußtlos. Die Polizei schritt ein und nahm etwa 15 der jugendlichen Kommunisten in Haft. Tie Menge brachte der Polizei begeisterte Ovationen dar. Anderwärts ist es hier uud da zu kleineren Zwischenfällen gekommen. Auf dem Postplatze wurden drei Radfahrer, die während der VerkehrSstille nicht absteigen wollten, vom Publikum von ihren Rädern gewaltsam entkernt. Außer den genau«, ten Kommunist«« flnd. wie di« Nack», -mitteilen, noch etwa 25 Leute als Teilnehmer an vrrbotriien Umzügen und Träger von roten Fahne» ins Polizeipräsidium eiuaeliesert, nun Teil aber bereit- wieder entlassen worden. Es waren jedo-b auch Personen dabei, die schon lange gesucht wurden. ff Leipzig. Der Sächsische Militärvereinsbund ver anstaltete geller» mittags 12 Ubr im Verein inft anderen nationalen Verbände» au: Völkerschlachtveukmal eine Gedächtnisfeier für die Gefallene» des Weltkrieges. Tie Gedächtnisrede hielt Pfarrer Mühlhausen. Nach dec Feier marschierten die Teilnehmer in geschlossenem Zuge nach dein Rricbscicrichisvlcitz, wo die Auflösung des Zuges stait'and. Störungen und Zwischenfälle find dem Polizeibericht zufolge nicht vorcietonunsn. Die Teilnehmer am Gcmerkichaftsftst sammelten sich nachmittags 2 Uhr auf dem Angnstusplatz und marschierten in gemeinsamei» Zuge nach dem Lnnapark, wo E. Toller die Festrede hielt. Tie Feier ebenso w'-e die AntikriegS- knudgebuna der Sozialistischen Arbeiter-Jugend auf dem AugnstnSvlatz sind ohne Srörnngcn verlauft». Tie Kommunisten versuchten in mehreren Züge» von den Vororten in das Stadtinner? vor-nstoßen, trotzdem sie eine Genehinignng nicht cingeholt hatten. Tic Züge wurden von Polizeikoininandos au'gelöst, bevor sie an das Stndtinnere herankamen, wobei die Beamten vom Gninmi- knüppcl Gebrauch wachen mußten. 12 Per'oncn wurden wegen verschiedener Telikte festgenommen. Trauerieier in Wien. * Wien. An? dem Zentralsriedbof fand gestern eine eindrucksvolle Draucrkundgebunn kür die im Kriege ge fallenen Reichsdeutschen statt. Eine große Anzahl hier lebendcr NcickSdentscher beteiligte sich nn der Feier, bei der Gesandter von Pfeiffer die Gedenkrede hielt. IkiiWM Wert Wrtige MUiM Mmm. BVT. Berlin. 4. August. Von einer maßgebenden Persönlichkeit de- Berliner Amtes erfahren wir folgende u'ttressante Einzelheiten über den Standvnnkt, den die Ne-.chSregieruiiq zn der Frage der militärischen Räumung deS NnhrgebieteS eiunimmt: Tie deutsche Regierung bat sich einmütig entschlossen, in London dis sofortige militärische Räumung des Rnhr- gebictcS und der sogenannten Sanktionsgebiete Düsseldorf, Duisburg und Ruhrort zu fordern. Tie Zurückziehung der Truppen würde nach deutscher Auffassung in den: Maßstabe zn erfolgen haben, der das Inkrafttreten de- Saciweritän- digeu-GutachicnS bestimmt, also zu einem Zeitpunkt zwischen dem 15. September und dem 15. Oktober 1924. Zur Be gründung ihrer Forderung macht die Neicbsregierung geltend, daß nach den ausdrücklichen Erklärungen der französischen Regierung zur Zeit der Ruhraktion die mili tärische Besetzung als Sckutz für die eingeictzteu wirtschaft lichen Kontrollorgane bestimmt war. In deinfelben Augen blick, wo diese Wirtschaftsorgane ihre Tätigkeit beendet haben und ihre Mission als erledigt gilt, fällt auch die Voraussetzung für ihren militärischen Schutz und damit auch der Aufrechterhaltung der militärischen Besetzung fort. Hinzu kommt noch die Tatsache, daß die Kosten der B«- satznnaStruvvcn nach deutscher Auffassung nicht in den Be reich der deutschen Zahlungen eingestellt werden können. TaS ungehemmte wirtschaftliche und fiskalische Leben d«r besetzten Gebiete würde sich nur dann in vollem Umfange wieder Herstellen lassen, wenn die militärische Besatzung rückgängig gemacht wird. Was den französisch-belgischen Räumung-plan anbetrifft, so enthält er nach Auffassung der deutschen Regierung solche Bedingungen, die ausschließlich finanzieller Natur find und den Gegenstand eines gegenseitigen Ucbcreinkommens bilden. Die an sich verständlichen Forderungen Frankreichs und Belgiens auf möglichst rasche Flüssigmachung der deutschen Obligationen können jedoch nicht mit dcrFrage der militärischen Räumung verbunden werden. Tie dentsche Regierung muß daher daraus bestehen, daß ihrem Slanopnutt in vollem Umfange Rechnung getragen wird. Wenn die Frage der militärischen Räumung nicht in einem für Tcntscblaud an nehmbaren Sinne geregelt würde, so würde dadurch eine ernste Gefahr entstehen, weil dann die deutsche Delegation nicht in der Lage sein wird, das Londoner Protokoll zu unterzeichnen. Im übrigen beabsichtigt die Rcichsregierung in duffer Frage ein Memorandum zu überreichen, in welchem der deutsche Standpunkt eindeutig zum Ausdruck gebracht wird. Griechisch-bulgarischer Zwist wegen der Bandeukämpfe. * Athen. Der Griechische Gcneralstab hat dem Minister für AeußercS mitgcteilt, daß er sich wegen der fortgesetzten mazedonischen Bandcnbewegung gezwungen sieht, der Armee den Befehl zu erteilen, die Banden auch auf bulgarischem Gebiet zu verfolgen »nd sie dort zu ver nichte», wenn die Angriffe weiter fortgesetzt werden sollten. Der Generalstab bittet den Außenminister, diesen Beschluß den alliierten Großmächten mit Rücksicht auf alle etwaigen Folgen mitzuttilrn. Die Regierung hat den griechischen Gesandten in Sofia beauftragt, wegen der Bandenbemegung und der Verfolgung griechischer Staatsangehöriger in Bulgarien emen energischen Schritt zu unternehmen. Jn- zwischen ist m Athen eine Protestnote der bulgarischen Regirrungelngetroffen, die sich mit der gewaltsamen Bez dandluna kulaarilcher StaaUdüraer LekckMtiat.
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