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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192408053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-08
- Tag1924-08-05
- Monat1924-08
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1924
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Riesaer D Tageblatt und Anzeiaor Mtblatt Md Anzeiger». Postscheckkonto: Dresden ISS- Dirok-jfe Riesa Nr. LL und Anseiger Meblatt unr> Anzeiger». Drahtanschrift: Tageblatt Riesa. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Betannlmachuugen der «mtShavptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte vud des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa nnd des HauvtzollamtS Meißen. Dienstag, 5. Angnst 1S24, abends. 181. 77. Jahr«. Da« Riesaer Tageblatt „scheint jeden La, abend» '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. vez»gSpreiS, gegen Barauszahlung, jür -inen tlltonat 2 Llarl 25 Pfennig durch Post od.r durch Boten. Für den Fall de« Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un« da» Recht der Preiserhöhung und Nachfordecung vor. 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Geschäfts stelle: üisethestraste 59 Verantwortlich sür Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. M NM dl «W klMllW. London. I»ie dentsche Pekegatlon traf heute Lurz vor S Ahr in London ein. Ans dem Liverpool Street - Aaynhof hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt. London. Zum Empfana der dentsche» Delegation waren n. a. Minister Wiaram nnd die Herren der Deutschen Botschaft Gesandter Dufour-Feronce und Graf Bernstorfs erschienen, auch zahlreiche Vertreter der ausländische» und der deutschen Presse waren anwesend. Die Delegation be gab sich sogleich nach Ankunft im Kraftwagen nach dem Ritz-Hotel. * O » Die deutsche Delegation ist nunmehr in London einge- trosfcn, und man hat es richtig verstanden, sie vor nahezu vollendete Tatsachen zu stellen. Als am Sonntag die Einzel- beiten der bisherigen Konferenzergebnisse bekannt wurden, nnd insbesondere die Londoner nnd Pariser Berichte über einstimmend das „herzliche Einvernehmen" zwischen den alliierten Ministerpräsidenten unterstrichen, da war es den deutschen NegiernngSmitali^dern ohne weiteres klar, daß man vor sehr ernsten Entscheidungen stehe, über deren Aus gang zur Zeit noch keine Voraussage gemacht werden kann. Jedenfalls ist es kein günstiges Vorzeichen, daß man die dentsche Delegation mit der Versicherung empfängt, unter uns besteht Einigkeit, nur ihr seid es, die noch einzig nnd allein dazu berufen sein könntet, die Ergebnisse der Londoner Konferenz zu gefährden. Als die dentsche Delegation bei ihrer Abfahrt auf dem Berliner Bahnhofe einirnf, waren eS nur einige Politiker und Vertreter der Presse, die dem Reichskanzler und dem Außenminister das Geleit gaben und ihnen aus ihrem schick salsschweren Wea ein wohlgemeintes „Piel Glück und Erfolg" znricfen. Angesichts des Ernstes der Situation batte man von jedem feierlichen Gepräge Abstand genommen, aber man darf annehmcn.daß über alle Parteinnterscbiede hinweg die Wünsche des ganzen deutschen Volkes die Männer be gleiten, die mit großer Verantwortung beladen den Weg nach London angctreten batten. In der letzten Woche bat eine geschickt geleitete alliierte Presse die deutschen Delegierten zu täuschen versucht. Man bat es so dargestellt, als ob Frankreich ziemlich isoliert da- slche und die dentsche Delegation nur zu erscheinen brauche, mn den Franzosen den letzten Stoß zu versetzen. Diese Taktik batte den Zweck, die Vorbereitungen der deutschen Delegierten planmäßig zu stören und zu verhindern, daß man deutscherseits die Gelegenheit nehmen wird, die be stehenden Forderungen in ihrer ganzen Tragweite anfzu- rollen. BelonderS waren cs die Engländer, die sich alle Mühe gaben, in Deutschland den Eindruck zu erwecken, als ob die Konferenz sür Frankreich ungünstig stehe und die deutschen Aussichten sehr glänzend seien. In den Berliner RegiernngSkreisen hat man sich keineswegs verblüffen lassen. Man weiß sehr wohl, wie außerordentlich schwierig es sein wird, gegenüber der nunmehr wieder hergestellten inter alliierten Einheitsfront anzukämpfen. ES ist selbstverständ lich, daß die Deutschen unbekümmert um die Gegentaktik )er Konferenzmächtc nach wie vor entschlossen sein werden, die deutschen Einwendungen gegenüber den bisherigen Be schlüssen der Konferenz mit allem Nachdruck zu betonen. Es erübrigt sich, darauf hiuzuweisen, daß die dentsche Regierung den ernsthaften Wunsch hat, in London zu einem annehm baren Ergebnis zu gelangen. Selbstverständlich wird man deutscherseits keine überflüssigen Einwände erheben, die lediglich von Prestigerücksichten diktiert sein könnten. Man wird auch nicht versuchen, einen Kuhhandel zu treiben, sondern man wird ein deutsches Mindestprogramm vortragen, von dein die Annahme, die weitere Haltung der deutschen Delegation abhängig sein wird. Nach den neuere» Londoner Meldungen beabsichtigen die Konferenzmächte die Verhandlungen mit Deutschland außerordentlich zu beschleunigen. Die Reichsregierung be absichtigt jedoch nicht, sich zu ihren Entschlüsse» drängen zu lassen und unvorbereitet in die Verhandlungen zu gehen. Die dentsche Delegation wird daher nicht eher bereit sein, iu die Konferenz einzugreisen, bevor man nicht in der Lage ist, nach eingehender Prüfung der bestehenden Beschlüsse ein deutsches Gegenprogramm vorzubrtngen. Wie es unter solchen Umständen möglich sein soll, schon Ende dieser Woche die Konferenz zum Abschluß zu bringen, ist sehr fraglich. Deutscherseits weiß man zu genau, welch ungeheure Trag weite die Beschlüsse der Londoner Konferenz haben werden, und man wird sich daher nicht darauf einlafsen können, jetzt eine genaue VerhandlungSzeit festzulegen, bevor nicht über die deutschen Forderungen volle Klarheit geschaffen ist. I» Erwart««, der Londoner Verhandlungen. London. (Funkspruch.) Im Mittelpunkt des öffent lichen Interesses steht die bevorstehend« Ankunft der deutsche» Delegation in London. Times schreibt, es würde sicher besser gewesen sei», wenn da« am Sonnabend erzielte Uebereinkomme» nicht so klar die Merkmale eines Kompro mißes trüge, aber das sei notwendig gewesen, um eine Brücke von einer GeisteSverfaffung zur anderen zu schlagen. Die endgültigen Bestimmungen de« Dawes-Berichtes seien etwas abgeändert worden durch politische Ersorderniffe. Das Abkomme» der Alliierten bedeute in keiner Weise «in Diktat der Bedingungen des DaweS-BerichtrS für Deutsch- land, das nur mit Zustimmung Deutschlands angewendet werden könne. E« heiße, daß die Forderung«», di« di« Deutsche» Vorbringen woMe«. st» banvtkSchltch a»k die Frage der militärischen Räumung des RnbrgebieteS und die wirksame Rückkehr der Ansgrwicsenen nnd Ge- sangrne» nach ihren Heimstätten im Ruhrgebiet und Rheinland beziehe. Diese Forderungen seien logisch und berechtigt, und eS werde dir Aufgabe der Konferenz in ihrer neuen Phala sein, ein allmähliches internationales Zusammenwirken in derDiirchfühnina des Sackverständiaen- vlanes herbeizuführen. E? fei natürlich vollkommen klar, daß die Deutschen, die volle Freiheit haben werden, ihren Standpunkt darzulegen, und daß sie, wenn «s dazu komme, das Endprotokoll zu nnterzeicbiicn, nickt in dem Argwohn befangen zu sein branckten, daß sie unter Druck bandelten. Daily News betont, daß die Deutschen ihren Platz am VcratnngStisch der alliierten Nationen unter der Bedingung der Gleichberechtigung anncbmen werden. Es lei, wie Macdongld in seiner Rede habe durchblickcn lgffen, ihre Sache, die bisher gelegten Grnndloaen für ihre eigene Wohlfahrt und ihren Fortschritt auSziinntzen. Paris. (Funkspruch.) Der Sonderberichterstatter des „Echo de Paris" schreibt, die Debatten der Alliierten mit den Deutschen werden um so mebr die Tendenz annebmen, sich auszudehnen, als die interalliierte Konferenz in Wirk lichkeit ihr Programm noch nicht anSgearbeitet habe. Sie habe noch nicht vereinbart über 1. Organisation des schieds gerichtlichen Verfahrens; 2. das interalliierte Kontrollsystem über die Emissionsbank, die Rcichscisenbnhngeselischgft. die Jndnstricobligationen, die Einnahmen des deutschen Bud gets. die als Zahlungen oder als Garantie der Annuitäten dienen sollen; 3. die militärische Räumung des RuhrgebieteS nnd der Kölner Zone; 4. die vom französischen und vom belgischen Ecneralstab auf den rheinischen Eisenbahnen ver langten Garantien und 5. den Vertrag, der hinsichtlich der 800 Millionen Goldmark-Anleibe zwischen den deutschen und den amerikanischen Bankiers, den Alliierten und der Ncpa- rationSkommission erzielt werden muß. Diese Probleme, die noch nickt entschieden sind, stehen in enger Verbindung mit denen, die die Konferenz schon erledigt zu haben glaubt. Der Versailler Vertrag muß fortan durch das Mittel des TaweSberichtes interpretiert werden. Wie kann man aber JnterpretationSstreitigkeitrn schlichten, wenn man nickt zu gleicher Zeit auch die Frage des 8 18 dem Schiedsspruch unterwirft, der die Grundlage für die Handlungsfreiheit Frankreichs bildet? So werden also die Kontroversen, die man am Sonnabend beendet zu haben glaubte, vielleicht wieder auflebeu. Pessimismus der Regierungskreise. Berlin, 5. August. Die Erwartungen, die man in den Berliner diplomatischen Kreisen auf die nunmehr be vorstehenden Entscheidungen in London setzt, sind keines- Wegs sehr zuversichtlich. Man ist in Berlin durch die letzten Beschlüsse der Londoner Konferenz und insbesondere durch das Zustandekommen eines bindenden Kompromisses unter den Alliierten stark beunruhigt. Im Auswärtigen Amt wird versichert, daß die maßgebende Entscheidung zum größten Teil bei der englischen Regierung lügt. Insbe sondere erbebt sich die Frage, ob die englische Negierung bereit sein wird, sich an der Aussprache über die bisherige Räumung der Ruhr zu beteiligen oder ob sie es vorziehen wird, sich der Erörterung dieser Frage aus Rücksichtnahme gegenüber Frankreich fernzuhalten. Wenn das letztere der Fall sein würde, so wäre damit die Position der deutschen Regierung außerordentlich erschwert. Jedenfalls will Dr. Stresemann so schnell wie möglich mit Macdonald Fühlung nehmen, um über di« Haltung der englischen Re gierung Klarheit zu gewinnen. Die Pariser Presse zur Einladung der Deutschen. * Prag. Die Pariser Blätter beschäftigen sich mit der bevorstehenden Ankunft der Deutschen in London. In dem Versuch, die Haltung der deutschen Delegierten voraus zusehen, kommen sie alle zu dem Schluß, daß sie in London namentlich in der Frage der sofortigen Räumung des Ruhr- gebieteS eine sehr entschieden« Stellung einnehmen nnd im übrigen sich nicht die geringste Zurückhaltung auferlegen werden. Bei einigen außenstehenden Beobachtern der pvli- tischen Situation drängt sich der Eindruck auf, daß gewisse französische Kreise weitgehende Forderungen der deutschen Delegierten, namentlich über die militärische Rönmung des RuhrgebieteS, nicht ungern sehen würden, wenn Macdonald auf diesem Umwege dazu gebracht würde, in der Frage des Sicherungsproblems und der interalliierten Schulden endlich Farbe zu bekennen. Ak WMMkN M AElnM Mw. Berlin, 5. August, lieber di« Besprechungen, die der amerikanische Staatssekretär HngbeS während seines Aufent halte» in Berlin mit den führende» Mitgliedern der Reichs regierung, insbesondere mit dem Reichsaußenminister und dem Reichskanzler hatte, wird Stillschweigen gewahrt. Deutscherseits äußert man sich allerdings sehr befriedigt über den Verlauf der Unterhaltungen mit dem amerika nischen Staatsmann. Man weist darauf bin, daß ans den Aeußerungen des Staatssekretär» Hughes d«S größt« Irrterrsse Amerikas an de» künftigen wirtschaftliche!» Beziehungen mit Deutschland zu erkennen war, und daß die amerikanische Regierung da« weitgehendste Verständnis kür dir segenwärtig«. politische Laae Deutschland« besitzt. Staatssekretär Hughes schien gegenüber den Fragen der Londoner Konferenz dem deutschen Standpunkt, den ihm Minister Dr. Stresemann anSeinandersctztc, nicht un sympathisch gegenüber zu stehen. Dor seiner Abreise empfing Staatssekretär -AnabeS in der amerikanischen Botschaft einen kleinen Kreis deutscher Journalisten» um in kurzen Worten seine Auffassung zu äußern. Der Staatssekretär erklärte: „Es war mir beson ders angenehm, zu einer Zeit in Berlin zu weilen, wo eine so ausgezeichnete Aussicht ain die Herstellung cssier Grnnd- laae für die wirtschaftliche Wiedergenestu-.g Deutschlands besteht. Wir in Amerika sind aufs Höchste an den Maß nahme» interessiert, die diesem Zweck dienen, nnd glauben fest daran, daß der Tawesv'an den Aniana einer neue» Stern des Friedens »nd der Blüte in Enrova keuu-eichnet. Es ist unsere innigste Hoffnung, daß dieser Plan schleunigst in Wirksamkeit gesetzt wird." )( Berlin. Staatssekretär Hughes bat gestern abend Berlin wieder verlassen. Er benab sich nach Bremen, von wo er direkt nach Amerika znrückkehren wird. Zer MreMM Wer W MUMM. Tie Sinken der Gewerkschaften beim Reichsarbeitsminister. * Berlin. Tie Spitzen der Ecmerkichaiten der Arbeiter, Angestellten nnd Beamten aller Richtungen hatten Ver anlassung genommen, am gestrigen Montag denn Reicks- arbeitSminister Brauns vartuiprecken. nm die Stellung der NeichSreaicrnng zur Ratifizierung des SLaibinaiouer Ab kommens über den achtstündigen normalen Arbeitstag zu erkunden. Tie Sprecher der Gemerkickassen betonten, daß im zeitlichen Zusammentreffen mit der Annahme des TaweS-Gutackteiis auch dessen sL'.ialpalitssche Auswirkung, inSbeioudere die Begrenzung der Arbeitszeit, gcsctznebcrisch klaraestellt werden müsse. Die Gewcrkickasteu forderten deshalo die be'ckleunigte parlame.narifebe Pcrabiwiedunq der Ratifizierung des Washingtoner Abkommens, da sic andernsallS aus Grund der bereits lanündeu Vorarbeiten den Volksentscheid hierüber herbeiführen würden. Der NcichsarbeitSministcr erklärte, dal; die Reicks- regiernng bereit ist, schon bei dem neuen Zumurmeutressen des Reichsrates <alio noch in vielem Monat) die zur Rati- fizierung gestellten Interpellationen zu bcaurworren. Ter Minister gab der Auffassung Ausdruck, daß seine Aus führungen in ihren weüntlichsrcn Punkten di: Gewerkschaften wohl befriedigen würden. Inzwischen haben die Vorstände der Siutzeugcwerk- schäften mit Ausnahme der aristlichen Gewerkschaften, dü aber ihre grundsätzliche Uebereiustimmung mir den anderen Richtungen in dieser Frage betonen, bereiis iu der ver gangenen Woche einen Arbeitsausschuss gebildet, welchem angehören: Grnßmann sür den ATGB.. Au'hüu'cr »Am) Leminer (Gewerkschaffsrinaß Lenz iTcutscher Bcamteubund) und Falckeuvcrg (AUacniciucc TcutfLce Leauitcnbuud). Dieser Ausschuß wird sich mit den Vorarbeiten ^ür einen gegebenenfalls notwendigen Volksentscheid zu besauen haben. Er ist, wie wir Horen, nach den gestrigen Besprechungen im Reichsarbeitsministerium der Ansicht, daß zunächst die Er klärungen des Reichsarbeitsministers im Reichstage abge wartet werden müssen, bevor der Ausschuß weitere Beschlüsse saffen kann. Das KorrtrollMem über die dcrttschtu Einnahmen. )( London. Ter diplomatische Berichterstatter des „Daily Telegraph" schreibt: Tas deutsch-alliierte Komitee, das die Einzelheiten der Kontrollmatzuahmen über dir deutschen Einnahmen auszuarbeiten habe und dem der Dienst der TaweS-Annuitäten zugewieicn werden solle, sei übereingekommen, daß, solange das Erträgnis der zuge wiesenen Einkünfte (Zölle auf Tabak, Bier, Alkohol, Zucker) eine» Ueberschuß von 20 Prozent über die geforderten Zah lungen zeige, eine aktive Kontrolle nicht notig sei, daß aber, wenn das Erträgnis unter 120 Prozent bczw. unter 100 Prozent fällt, die Kontrolle verstärkt werden bczw. de» Kommissar bevollmächtigt werden solle, scharfe Maßnahmen zu ergreifen, z. B. die Annahme einer weiteren fiskalischen Gesetzgebung durch die deutsche Regierung, die Zuweisung von anderen Stenern als die im LcuveS-Bericht uir deu Dienst der Annuitäten vorgesehenen und sogar die Schaffung von autonomen kommerziellen Organisationen zwecks Mono polisierung irgendwelcher der festgesetzten Eiv.nahmcgucllen Meinungsverschiedenheiten herrschten u. a. noch darüber ob die Reparationskommission bei der Ausarbeitung des WohlsahrtSindcx Mitwirken solle, ob der Kommissar für die kontrollierten Einnahmen, bevor er irgendwelche Maß- nahmen trifft, zunächst die Zustimmung des Generalagenten für Reparationen erhalten muß, und ob er berechtigt sein soll, die deutschen Zölle einzutreiben, lieber diese Punkte würden Owen Doung und Sir Josua Stamp als Schieds richter entscheiden. Die englisch-russische «oufereur erfolgreich. * Paris. Londoner Meldungen besagen, daß die britische Regierung gestern srüh mit den Sowjetvertretern ein wirtschaftliches und finanzielles Abkommen geschloffen hat, wonach Rußland die Verpflichtung übernimmt, 23 Millionen Pfund Sterling von den ISO Millionen zu zahle», die e» England schuldet. Macdonald bat Herriot gestern srüh davon Mitteilung gemacht, daß die englisch- rulfilchr Konserenz einen erfolgreichen Abschluß gefunden b«t.
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