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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192408084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-08
- Tag1924-08-08
- Monat1924-08
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1924
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Riesaer G Tageblatt und AnxeigDr fElbedlatt und Aiytiger). Drahtanschrift: Tageblatt Riesa. Fernruf Nr. 20. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen BetanLlmachuugeu der AmtSyauptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte «nd des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen. Postscheckkonto: Dresden 1830 Girokaffe Riesa Nr. LL 184. Freitag, 8. Anglist 1S24, abends. 77. Jaljrg. Da« Niesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends '/,6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festlage. VeiagSpretS, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark 25 Psennic; durch Post ober durch Roten. Für den Fall des Eintretens von ProduktionSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un» das Recht der Preiserhöhung und Rachforoerunz vor. 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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann. Riesa; für Anzeigenteil; Wilhelm Dittrich, Riesa. > . —— , — Das englisch-rnsfische Abkommen. BPD. Nach monatelaugcn Verhandlungen ist endlich «wischen England und Sowset-R,Irland ein wirtschaft- licheS und politisches Abkommen von grober Tragweite abgeschlossen worden. Noch vor wenigen Tagen erfolgte ein Abbruch der Verbandliingen, der großes Aufsehen hervor- gerusen batte, weil man annahm, daß nuumehr die englisch russische Konferenz endgültig gescheitert sei. England bat aber in letzter Minute nachgeben müssen, sodaß die russischen Unterhändler nicht ohne EraebniS aus London abzureisen brauchten. Das zwischen England und Nuß,land abge schlossene Abkommen ist zwar noch nicht in seinen Einzel bestimmungen bekannt, aber es hat sich bei der Aussprache im Unterbanse gezeigt, daß die englische Negierung mit ihren scharfen Forderungen hinsichtlich der Verpflich tungen der Sowjet-Negierung gegenüber den englischen Unternehmern aus der russische» Zarenzeit absolut nicht durchgedrungen ist. Insofern bilde» also die zwischen Sowjet- Nußland und Enaland getroffenen Vereinbarungen einen sehr interessanten Auftakt zu den bevorstehenden Verhand lungen zwischen Rußland und Frankreich. Noch vor einem Jahre wäre es ganz nnmöalicb erschienen, daß bei der völlig ablehnenden Haltung der Sowiet-Negierung eine Einigung zwischen Rußland und den Westmächten zustande kommen würde. Mittlerweile aber haben die Westmächte ihre Ein stellung gründlich ändern müssen, sodaß der vollgültigen Anerkennung Sowjet-Nußlands durch alle europäischen Mächte grundsätzlich nichts mehr im Wege steht. Die russische Politik hat diesen Erfolg in der Haupt sache Deutschland zu verdanken, das als erste europäische Großmacht die volle äs juro Anerkennung aussprach und ein festumrissenes Wirtschaftsabkommen mit der Sowjet-Regie rung abschloß. Ohne Napollo hätte die Sowjet-Negierung nicht die Möglichkeit gehabt, sich gegenüber den anderen europäischen Regiernugeu durchzusetzen, und sie stände noch beute im Mittelpunkt der gefährlichen AngriffSpolitik der Entente, wenn es nickt gelungen wäre, durch die Ausnahme der deutsch-russischen Beziehungen die Welt davon zu über zeugen, daß man mit dem russischen Sowjetstaat ebenso gut in Verkehr treten kann wie mit jeder anderen zivilisierten Macht. Der deutsch-russische Vertrag von Napollo war die erste wirkliche Legitimation für das russische Sowjet-System durch eine europäische Großmacht, und es ist immerhin er freulich. zu beobachten, daß diese durch Deutschland erteilte Legitimation völlig ausreichend mar, um die Wiederaufnahme der normalen Beziehungen zwischen Rußland und allen europäischen Mächten zu sichern. Es steht ganz außer Ziveifcl, daß der deutsch-russische Konflikt bei den Verhandlungen zwischen England und Rußland eine außerordentlich große Stolle gespielt hat. Für die russische Politik war Deutschland dabei das will kommene Objekt einer raffinierten Geschäftstaktik, die non russischer Seite geradezu bewundernswert geschickt angewandt wurde. Als die englisch-russische Konferenz zum ersten Male In ein schwieriges Stadium geriet, kam den Russen der Zwischenfall in der sowjet-russischen Handelsvertretung in Berlin äußerst willkommen. Sie sprachen den Wirtschafts boykott gegen Deutschland aus und animierten somit die englische Geschäftswelt, nunmehr die Situation auszunutzen, um schleunigst eine Reibe von wirtschaftlichen Abmachungen unter Dach und Fach zu bringen, »och ehe es Deutschland gelingen könne, seinen alten Einfluß in Rußland zurück- zneroberu. Die Londoner City war aber schlau genug, den russischen Trick zu durchschauen. Es war ihr aber nicht mög lich, den Russen auf die Dauer das Zugeständnis größerer Wirtschaftskredite zu verweigern. Nun hakte aber die eng lische Regierung ein und versuchte, von der Sowjet-Regie rung eine Reibe von Zugeständnissen hinsichtlich der Aner kennung der alten Zarenschulden zu erreichen. Den Russen gingen diese Forderungen zu weit, und sie schlossen daher im geeigneten Augenblick einen Vergleich mit Deutschland, so daß die Engländer stark beunruhigt wurden und ihre For- derungen erheblich ermäßigen mußte». Als der englische Regieruugsvertreter im Unterhaus« oas Ergebnis der englisch-russischen Verhandlungen mitteilte, erhob sich in den Bänke» der Opposition lautes, wieherndes Gelächter, in das schließlich auch di« Regierungsparteien einstiminen mußten. England weiß sehr genau, daß es von der schlaue» Sowjetdiplomatie gründlich hineingelegt worden ist, aber man ist nun einmal entschlossen, die bittere Pille zu schlucken und die Russen imn endlich einmal mit den alten Ansprüchen in Ruhe zn lassen. Macdonald hat zwar keine erheblichen englischen Interessen opfern müssen, aber er hat sich gezwungen gesehen, den Bolschewisten eine goldene Brücke zu baue». Nach de» vielen Monaten schwieriger Verhandlungen kann die russische Delegation die Rückreise nach Moskau mit dem Bewußtsein antrete», den hart gesottenen Engländer durch eine noch größere „Hartgesotten- Veit" übertroffen zu haben. Ein deutsch-französischer Handelsvertrag? Berlin. In den Berliner politischen Kreisen ver- lautet am Donnerstag, daß Minister Dr. Ttrefemmm dem französischen Ministerpräsidenten Herriot in einer privaten Fühlungnahme weitgehende Zugeständnisse in der Frage eines deutsch - sranzösischrn Handelsvertrages gemacht habe. Die deutsche Regierung habe nichts dagegen einzu wenden, sofort in Verhandlungen über «inen solchen Ver trag einzutreten. In den nächsten Tagen sollen bereits Besprechungen zwischen deutschen und französischen Wirt- schastSkrelsen stattftnden, die sich mit dem Abschluß eines Handelsabkommen» befassen können. Dre Verhandlungen in London. Gegenseitige Höflichkeitsbesuche. X London. Reichskanzler Marx und Außenminister D r. Str esc mann statteten gestern nachmittag 3'/» Uhr dem französischen Ministerpräsidenten Hcrriot in dessen Hotel einen Höflichkeitsbesuch ab, der von Herriot gegen 4>/z Uhr iin Ritz-Hotel erwidert wurde. Paris. sFunkspruch.i Mit dem gestrigen Besuch Herriots bet Marx, schreibt „Oeuvre", ist der Kontakt hergcstellt, nun werden die direkten Berhandlungen über die militärische Räumung des Ruhrgebictes beginnen, aber man dürste die Bedeutung dieser Verhandlungen ver kleinern, wenn man nur deren praktischen Charakter unter streichen würde. Sie haben viel größere Bedeutung. Wir haben beispielsweise auf einer Konferenz erlebt, daß im Tunket der Nacht Rathenau einen Besuch äbgcstattet hat, und er hat recht damit getan, so zu handeln. Jetzt haben zum ersten Male seit dem Kriege die Chefs dec fran zösischen und der deutschen Regierung in Hellem Sonnen licht sich gegenseitig gesprochen. Paris. (Funkspruch.) Der Sonderberichterstatter der Agentur HavaS meldet zu dem Besuch des Reichskanzlers Marx und des Außenministers Tr. Strcsemann beim Mi nisterpräsidenten Herriot, die Unterredung habe knapp eine Viertelstunde gedauert. Es wird erklärt, daß der Besuch rein formellen Charakter getragen habe. Cs lieg: aber auf der Hand, das; ein Meinungsaustausch über die Haupt fragen sich anschlicßen werde, die Frankreich und Deutsch land bctrcsfcn und unter denen an erster Stelle die mili tärische Räumung des Ruhrgcbietes siebe. An anderer Stelle wird versichert, daß in Kürze eine Einigung zwischen den französischen und den deutschen Sachverstän digen über die Modalitäten des Sachliefe- rungsverfahrens zustande konnnen dürste. Befriedigung über den Gang der gestrigen Verhandlungen. London. (Funkspruch.) Tie Morgenblätter äußern sich über den Gang der gestrigen Verhandlungen der Kon ferenz sehr befriedigt. Sie drücken die Vermutung aus, daß mit den zwischen den deutschen und den französischen Staatsmännern a u s g e t au s ch t en Höflichkeitsbe suchen ein Anfang mit der Erörterung? des Problems der militärischen Räumung des Ruhrgcbietes gemacht worden ist. Ter diplomatische Berichterstatter deS „Daily Tele graph" glaubt, daß morgen die Verhandlungen Über die militärische Räumung des Ruhr- gebietes beginnen werden und schreibt weiter, in den privaten Zusammenkünften zwischen den deutschen und den französischen Ministern könnte man ein Anzeichen für eine neue Aera der Versöhnung erblicken. Es seien auch Höflichkeitsbesuche zwischen den deutschen und den belgischen Ministern aus getauscht worden. Das wichtigste Problem des Tages, wenn cs auch außerhalb der Konferenz liege, bleibe die mili tärische Räumung di^S Ruhrgebietes. Es habe keine beson dere Bedeutung, ob es sich dabei um zwei oder drei Monate mehr oder weniger handele. Die Hauptsache sei, daß ein wirklich endgültiges Räumungs versprechen der Alliierten zu genau festgesetzten Zeit punkten gegeben wird. Ein neuer RSuurungsplan Rollets. London. (Fustkspruch.) „Daily Telegraph" schreibt, es verlaute, daß Eleincntel und General Rollet gemeinsam einen neuen Räumungsplan aus gearbeitet hätte», der sich von dem vor 14 Tagen sertiggestellten Plan mit der Höchstgrenze von zwei Jahren unterscheide. Der neue Plan scheine hinsichtlich der Zeit- tzrenze elastischer zn sein, anderseits sei er hinsichtlich der Kompensationen, die Frankreich von Deutschland er warte, viel bestimmter. Diese hätten nickt nur wirtschaft lichen, sondern auch militärischen Charakter. In französi schen Kreisen sei auch von einer Verlängerung der bri tischen Besetzung des Kölner Gebietes unter dem Mandat des Völkerbundes selbst als dem ersten Schritt zur Neu tralisierung des Rhcinlanücs die Rede. General Rollet habe die Hauptgrundsätzc seines Planes Macdonald am Mittwoch mitgcteilt, doch ser die Aufnahme, die sic in britischen Kreisen gefunden hätten, kaum als günstig zu bezeichnen. In der Sitzung des Rates der Vierzehn sei beschlossen worden, daß eine gegenseitige Amnestie ver einbart werden soll. Fn der Frage des Verzuges sei mit den Deutschen eine Einigung erzielt worden, die Frage der Sanktionen sei naturgemäß nicht erörtert worden. In den Kommissionssihungcn sei es deutlich geworden, daß die Deutschen hauptsächlich wünschte», der von den alliierten Sachverständigen vorgesehene Grundsatz oc-S Schiedsspruches soll so ausgedehnt werden, baß auch die Deutschen das Recht erhalten, in allen Fällen Berufung cinzulegen; besonders in den Verhandlungen über die Sachlieferungen und die Transfers hätten die Deutschen auf ihrer Forderung bestände». Die Deutschen wollten sicher nicht, daß ihre Ressicrung für einen Verzug ihrer Industriellen verantwortlich gemacht werde. Was weiter die Frage der Räumung des RuftrgebieteS an lange, so seien Frankreich und Belgien be reit, ein e n d g ü lti g e S D a t u m zu nennen, ver langten aber dafür gewisse Zugeständnisse und Zusiche rungen von Deutschland bezüglich dec Abrüstung und bezüglich der Fortsetzung der Kohlen-, Koks- nnd F a r b m i t t e l l i e f e r u n g e n über die im Ver sailler Vertrag festgesetzte Periode hinaus, sowie eine klare Verständigung darüber, was nach geschehen soll, wenn die Vertragsklausel, nach dec die alliierten Waren keine unterschiedliche Behandlung durch Deutschland er fahren, hinfällig wird. Ter Eindruck der Londoner Sonferenz im Ruhrgebiet. Bochum. Jin Ruhrgebiet wird die Entwicklung der Londoner Konferenz seit den letzten 4st Stunden mit ver schärfter Spannung verfolgt, weil man da"' Gessibl hat, daß die Verhandlungen jetzt in das entscheidende Stadium über die Raumungs- und Sanktionsfragc rieten. Wenn man die Stimmung richtig wiedergeben will, muß aber gesagt wer den, daß man namentlich in den streuen der Wirtschaft, der Gewerkschaften und der Verwaltungen dem Optimis mus recht skeptisch gegenüber steht, dec von London und offenbar auch von Berlin über den Ausgang der Konteren? ausgestrahlt wird. Wenn die von Frankreich in die De batte geworfenen Termine auch nur annähernd zur Grund lage eines Abkommens gemacht werden sollten, so würde man, gerade weil man sich des Ernstes der Londoner Ent scheidung bewußt ist, den Ausgang der Konferenz als eine schwere Niederlage betrachten müssen, deren Auswirkungen auf das Ruhrgebiet Anlaß zu ernsten Besorgnissen geben müsse, znmal hier das soziale Gleichgewicht nach den Er schütterungen der letzten Monate auch jetzt nur äußerst labil ist. Mit dem Argwohn der Erfahrungen werden auch die Bemühungen der Fra izcsscn verfolgt. iick> Weiler das Recht zu Sondcraktionen ru wahren. Allgemein ist man der Auffassung, daß alle Abmachungen zwecklos sein wür den, wenn cs nickt geling:, Sicherheiten gegen neue Ueber- grifie Frankreichs zu erhalten. Zur Riiunmuqßsrage schreibt „Westminster Gazetie" noch: Tie deutschen Dele gierten haben schleunigst die Nuhrfrage au: di; Tagesord nung gebracht, was man ihnen nicht verübeln kann. Wenn die militärische Besetzung der Ruhr auch technisch mit dem Tawes-Bcrickr nichts zu tun haben mag, so sind vrakriich diese Tinge nicktzn trennen. Llovd George Hai ganz reckt, wenn ei sagt, daß ein weiteres Verbleiben der Truppen aufreizent wirken müsse. Wir wssien aus Erfahrungen, wie unter dem Schutz der französischen Besatzung die Separatisten- bc wegungen gedeihen. Ebe nickt die Ruhr geräumt ist werde ihre Bewohner nicht die Arbeit wieder aufnehmeu können, die für die Ausführung des Tawes-P.anes so sehr wichtig ist. Eine Anleihe wird unmöglich, so lange man einen zweiten Ruhr einbruck be fürchten muß, und folglich ioird man noch we niger Lust zur Zeichnung habe», solange die Franzosen noch an der Ruhr verbleiben. Frank reich hat die Wahl zwischen dem Dawes-Plan und der Ruhr. Beides kann cs nicht haben. Was England betrifft, so bezweifelt nach der Meinung der „Westminster Gazette" kein Mensch, das; die Ruhrbesctzung eine Ver letzung deS Versailler Vertrags bedeute. Balc werde England Köln raumen rnüsstn. Tie Ruhr aber könne nicht ohne Köln gehalten werden. Man gehe also einer neuen Meinungsverschiedenheit über die Ausführung de- Fricdensvertrags entgegen. Englische Vermittlrmgsvorschliige in London. Berlin. Wie wir hören, sicht nunmehr im Mittel, pünkt der Auseinandersetzungen aus der Londoner Konfe renz ein Vcrmittlnngsvorschlag Macdonalds, der bemüht ist zwischen der deutschen Delegation und Hcrriot eine Eini- gung herbeizusühren. Danach soll Frankreich die endgültige militärische Räumung zum 31. Dezember 1924 zugesteben und die Forderung aus weitere Ansrcchterhaltung der Be setzung der cnglischen Zone fallen lassen. Weiterhin soll der Beschluß über die Beibehaltung von 4099 französisch-belgi sche» Eisenbahnern bei den Ruhreisenbahnen dahin abgcän- -ert werden, das; lediglich eine vollständig von dem Betrieb der deutschen Eisenbahnen getrennte interalliierten Organi sation die Kontrolle über die drei strategischen Linien aus zuüben habe und die viertausend französisch-belgischen Eisen bahnarbeiter in Wegfall kommen. Auf der anderen Seite empfiehlt die englische Regierung der deutschen Delegation, ihre Einwendungen gegen die bisherigen Beschlüsse der alli ierten Konfercnzmächte zum größten Teil zurückzuziehen. WaS die übrigen französischen Forderungen auf Kompen sationen für die militärische Räumung der Ruhr betrifft, so sollen diese Fragen, soweit sic nicht zur Regelung deS SachverständigcnplaneS gehören, zurückgestellt werden. Eie Lauer der Sonfereuz. )s London. Die Abendpresse betont, es sei jetzt klar- Laß die Londoner Konferenz länger dauern werde, als ursprünglich gedacht war, und daß sie nicht vor Diens tag oder Mittwoch »» Ende geben könne.
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