Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192408113
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-08
- Tag1924-08-11
- Monat1924-08
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1924
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Riesaer O Tageblatt und Anieiner (LidebsM Md Ameiger). und Anzeiger Meblatt und AnMger). »7 Da- Rl-l°" ->>IM die .mtllW, m-st A^°' " ' -er Am1S-a«-tman«schast Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte vnd des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HauvtzollamtS Meißen. 186. Montag, 11. August 1SS4, abends. 77. Jahr«. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta, abend« -/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. vezu,»Preis, gegen Vorauszahlung, sür -inen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch Boten. Für den Fall de» Eintretens von ProduttionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un» das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anreizen für die Nummer de« Ausgabetage» sind bis 9 Uhr vormittag» auszugeben und im voraus zu bezablen; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird Nicht übernommen. 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Aus den Kreisen des Auswärtigen Amtes erfahren wir, daß vor der Abreise Herrtots nach Paris eine neue Fühlung- Lahme zwischen dem französischen Ministerpräsidenten nnd den Leitern der deutschen Delegation, Reichskanzler Dr. Marx und Minister Dr. Stresemann, stattgefnnden hat. Die Unterredung hat sich, wie verlautet, hauptsächlich um die Frage der Kompensationen gedreht, die Deutschland als Gegenleistung sür die militärische Räumung zu gewähren haben werbe. Die Entscheidung liegt jetzt bei dem französi schen Ministcrrat. Nach den Informationen, die den deut schen Negierungskreisen zugegangen sind» scheint Herriot persönlich bestrebt zu sein, unter allen Umständen eine Ver ständigung Herbeizusühren. Es kommt jetzt alles darauf an, ob ihm in Paris die genügenden Vollmachten dazu gegeben werden. Es erscheint begreiflich, dah der französische Mini sterpräsident bei der außerordentlichen Tragweite der sür Montag abend bevorstehenden Entscheidungen genötigt ist, sich in Paris von feinen Ministerkollcgen den Rücken stärken zu lassen. Besondere Beachtung verdient der letzte Artikel des „TempS" über die militärische Nänmungsfragc, aus dem hervorgeht, das; man französischcrseits für die deutschen For derungen weitgehendes Verständnis besitzt, nnd dieser Artikel hat in den deutschen politischen Kreisen einen gün stigen Eindruck gemacht. Man ist daher geneigt, die Lage nicht als aussichtslos zu beurteilen. Jedoch nimmt man Veranlassung, darauf hinzuwcisen, dah die Entscheidung jetzt tatsächlich auf des Messers Schneide steht. Wenn die französischen Zugeständnisse nicht weitgehend genug sind, oder eine Einigung wegen anderer Fragen scheitern sollte, so wäre damit nach deutscher Ausfassung die Londoner Konferenz tatsächlich gefährdet. Im Falle eines ergebnislosen Ver laufes der Verhandlungen mit Frankreich und Belgien über die militärische Räumungsfrage, würbe sich die deutsche Delegation, wie wir aus maßgebendster Quelle erfahren, veranlaßt sehen, von London abzureisen und der Konferenz mitzuteilen, daß angesichts der Unmöglichkeit, über die Räu mungsfrage eine Lösung zu finden, wie sie für Deutschland unumgänglich notwendig sei, keinerlei Aussicht mehr be stehe, baß die gegenwärtige deutsche Regierung irgendwelche Vereinbarungen über das Inkrafttreten des Sachverstün- bigen-Gutachtens unterzeichnen könne. Es genüge nicht, wenn man von deutscher Seite rein rhetorisch die deutschen Forderungen darlege, vielmehr müsse tatsächlich auf den außerordentlichen Ernst der Lage hingewiescn werden, da sonst die Londoner Konfercnzmächte durch die unvermeid lichen Konsequenzen, die die Reichsregierung aus einem Scheitern der Näumungsverhandlungen ziehen müßte, pein lich überrascht würden. Es wird uns versichert, daß Reichs kanzler Dr. Marx und Außenminister Dr. Stresemann be reits wiederholt Veranlassung genommen haben, auch den englischen Ministerpräsidenten Macdonald über Liesen un verrückbaren Standpunkt der Reichsregierung zu unter richten. Einstimmige Billigung des Berichts Herrtots. Paris, 10. Ang. Am Sonnabend abend «« 10 Uhr trat der entscheidende Ministerrat, de« eine Aussprache Herr iots mit Marschall Koch nnd dem Sammerpräsi» Leute« Pa inlevs voranging, zusammen. Im Verlaufe der Sitzung berichtete Herriot in Uebereinstimmnng mit ClSmentel und Rollet über alle Frage« der Londoner Konfe renz. Der Minifterrat sprach Herriot einstim mig feine Zustimmung a«S. Das osfizielle Eommuniqnee das in der Nacht zum Sonntag um 1,80 Uhr bei Schluß be» Ministerrates ausgegeben wurde, hat folgenden Wortlaut: „Der Ministerpräsident und seine Kollegen Els- mentcl und General Rollet, die heute die auf der Londoner Konferenz zur Debatte stehenden Probleme in ihren verschiedenen Elementen übersehen, haben den Minifterrat davon unterrichtet, unter welchen Be dingungen die Verhandlungen ihren Fortgang neh men. Der Minifterrat hat ihnen einmütig seine volle Zustimmung erteilt. Herriot, Clsmentel und General Rollet reisen heute, Sonntag, nach London zurück." lieber den Verlauf deS MtnisterrateS weiß der „Matin" noch folgendes zu berichten: Als der Minifterrat zusammen trat, standen zwei Auffassungen einander gegenüber; eine, nach der die Räumung deS RuhrgebteteS nicht nur von einem effektiven Beginn der Erfüllung des SachverständigenplaneS abhängig zu machen, sondern auch mit dem französischen Sicherheitsproblem und dabnrch mit der Militärkontrolle in Deutschland und der Abrüstung Deutschlands in Verbindung zu bringen sei; die andere, daß der Wortlaut des Versailler Vertrages und die Erklärungen der voraufgegangenen Re gierung Frankreich nötigten, die Besetzung des RuhrgebteteS nur als ein Pfand -« betrachten zu dem Zwecke, Frankreich die Begleichung der Reparationen zu sichern, und daß die völlige Räumung der fett de« 11. Jannar ISA besetzte« Ge biete lediglich von der AnSsührung de» Sachverständigen» plaueS abhängig »« «ache« fei. Der letzter«« AusfasiunK entsprach auch der französisch-belgische Räumungsplan, der der Konferenz «nterbreitet wurde. Zwischen diesen beiden Lösungen hatte der Minifterrat zu wählen. Der Präsident der Republik beteiligte sich aktiv daran. Der KriegSminifter legte die Gesichtspunkte dar, die er bereits in London dem Ministerpräsidenten auScinandergesetzt hatte, von denen er jedoch wußte, baß sie nur sehr schwer die Zustimmnng der übrigen Kabinettsmttgliedcr finden würden. Herriot faßte schließlich die Lage zusammen und stützte sich dabei namentlich ans die kompentente Ansicht des Marschalls Koch. Tie Mini ster und der Präsident der Republik schloßen sich dem Stand- punkt des Ministerpräsidenten einstimmig an. Nach dem „Mattn" soll Herriot dem Ministerrat außer dem erklärt haben, er werde das in London zu schließende Abkommen erst endgültig akzeptieren, nachdem er ein Ver trauensvotum von Kammer uud Senat erhalten habe. Außerdem veröffentlicht HavaS eine offiziöse Auslegung zu der Reise Herriots und seiner Mitarbeiter nach Paris, in der u. a. gesagt wird: Was die Frage der militärischen Räumung beS RuhrgebteteS anlangt, so steht die französische Regierung im Einvernehmen mit den Delegierten der inter alliierten Mächte, die in London vertreten sind, auf dem Standpunkt, daß diese Frage nicht unter die Kompetenzen der Konferenz fällt und von ihr nicht zur Sprache gebracht werden kann. Wie bereits sein Vorgänger Poincars Hot Ministerpräsident Herriot zu wiedrrholten Malen erklärt, baß die Räumung eine der Konsequenzen der Jnkrafisetzung des Sachverständigenplanes iei und sich unter gewissen Be dingungen vollziehen werbe. Die französische Negierung bleibt ihrer Verpflichtung getreu. Es liegt völlig auf der Hand, datz bei deren Verwirklichung die Sicherheitsgaran tien Berücksichtigung finden werden, die Frankreich nnd Bel gien zu fordern berechtigt sind. Marschall Foch, der in diesem besonderen Punkte von dem Ministerpräsidenten und dem KriegSminifter nm Rat gefragt worden ist, hat sich ihrer Auffassung völlig ««geschlossen. Die Havaö-Erklärung besagt weiter, Herriot habe die Nachricht bestätigt, daß beschlossen worden sei, daß auf die Londoner Konferenz eine weitere Konferenz folgen werde, die die Regelung der interalliierten Schulden zum Gegenstand haben soll. Sie werde erst in der zweiten Novemberhälste, d. h. nach den amerikan"-''-, ""berufen werden, so datz die Vereinigten Staaten daran teilnehmen könnten. Es sei aber zu erwarten, datz die wirtschaftlichen Fragen so wie die Fragen im Zusammenhang mit der Abrüstung und dem Unterstützungspakt auf Gegenleitiakeit ohnehin Gegen stand späterer Unterhandlungen zwischen den beteiligten Regierungen sein werden; jedoch stehe in diesen verschiedenen Punkten noch nichts Endgültiges fest. London und die Pariser Beschlüsse. London, 11. August. In den Kreisen der hiesigen Konferenz hat das von HavaS gemeldete Ergebnis des französischen Ministerrates keine Ueberraschungen hervor gerufen, da man einen solchen Beschlich erwartet hatte. ES wird allgemein sür sehr wahrscheinlich gehalten, dah nun mehr bald zwischen der deutschen Delegation einerseits und der französischen und belgischen Delegation anderseits eine Aussprache über die Frage der militärischen Räumung der Ruhr beginnen wird. Empfänge bet Herriot. Varis, 11. August. Herriot und General Rollet sind gestern abend 9 Uhr über Dieppe nach London zurückge- kehrt. Der Finanzminister Clementel ist bereit» um 4 Uhr abgefahren, weil ihm daran lag, noch vor Anbruch der Nacht in London einzutreffen. Herriot wurde bi« Boulogne vom Handelsminister Raynaldy begleitet. Gegenstand der Besprechung soll laut Liberte die Vorbereitung des Han delsvertrages mit Deutschland gewesen fein. Die Zuschauer batten sich zahlreich am Bahnhof eingesunden und feierten den Ministerpräsidenten, der sich am Fenster bei Abgang des Zuges zeigte, mit stürmischen Hochrufen. — Seinen Pariser Aufenthalt hat Herriot dazu benutzt um mit einer Reibe seiner Parteifreunde zu konferieren. Sonntag nach mittag empfing er den Sigelbewahrer und kur» daraus Boneourt. Herriot hat dann 1 Uhr mit Vainleve, dem Präsidenten der Kammer gefrühstückt, eingeladen war Blum und Renauld. Nachdem fand eine Unterredung mit Bour» gouis statt, der von Herriot über die Ernennung der fran zösischen Delegierten sür die bevorstehende Session de» Völkerbundes Angaben erbeten hat. Nachdem empfing der Ministerpräsident die Pressevertreter. Auf ihre Bitte, sich zu den Londoner Verhandlungen zu äußern, erklärte er wärtlich: Alle», wa« ich ihnen in einem oder anderen Sinne sagen könnte, würde in London nur unangenehme Rück- schlüge geben. Die Konferenz ist eben so delikat, dah da» geringste Wort zur sofortigen Reaktion Anlab geben konnte. Ich glaube nichtsdestoweuiger, dah der Plan, den ich nach London bringe dazu angetan ist, die englischen und auch die deutschen Delegierten, deren Korrektheit stet» tadellos gewesen ist, zufrieden z« stellen. Wenn alle» gut abläuft, so hoffe ich, dah die Kouserenz Ende dieser Woche zu Ende geht. Man rechnet damit, dah da» Parlament am 20. August zusammentritt. Paris. (Funkspruch.) Nach dem Echo de Pari» dauerte die Unterredung Herriot» mit Boncourt zwei Stunden. Ueber die Unterredung ist eine Mitteilung vom Qnai d' Orsay veröffentlicht worden, in der e» hetßt: Boneourt setzte den Ministerpräsidenten davon in Kenntnis, dah unter seinem Borst» «in« Sitzung ftattgefunde» habe, an der di« Chef» des General- und AdmiralftabrS. ein Vertreter de» Marschalls Fach und der stellvertretenden Leitung der voll» tischen Abteilung im Anßenininifierinm teilgenvminen hätten Unter dem Vorbehalt einiger Abänderungen nnd weiterer genauerer Formuliernna, durch die die sür den Völker bund voraeschlagene Kontrolle noch wirksamer gestaltet werden soll, wurde der vorqeschlanene Text einstimmig an genommen. Boncourt sprach dem Ministerpräsidenten gegen über die Hoffnung aus, dah der Völkerbund einen endgül tigen Text annebmen werde, wonach eS den Lrgancn de? Völkerbundes möglich gemacht würde, eins wirksame Kon trolle in den der Rüstungsbeschränkung des Versailler Ver trages unterworfenen Ländern ausznncbmen. Ein deutsch-franzSsischer Garanticp-kt. In den unterrichteten Kreisen verlautet, dah die Reichs regierung gegenwärtig an einem Vorschlag arbeitet, der den Abichlnh eines deutsch-französischen S:cherheit°pakte? vorsieht. ES ist iebr wahrscheinlich, dah Reichskanzler Dr. Marx und Minister Dr. Stresemann den französischen Ministerpräsidenten nach seiner Rückkehr aus Paris den Vorschlag unterbreiten werden, zwischen den beiden Staaten einen Friedcnspakt ab.zuichliesicn und sa der französischen Regierung die Möglichkeit zu bieten, für die militärisch? Räumung des RnhrgebietcS eine Unterlage zur Sicherheit Frankreichs in dec Hand zu halten, die mehr Gewähr für die Aufrechterhaltung des Friedens bietet, als es jemals Gewaltakte wie die Besetzung des NuhrgebietsS gewährleisten können. Tiefer Schrill der NeichSregierung dürste in aanz Deutschland volle Zustimmung finden, zu mal die Negierung Cuno bereits die BercstsibaK ausge sprochen hatte, einen solchen Vertrag zu schlichen, damit die militärischen Mahnahmcn Frankreichs jeder rechtlichen und materiellen Begründung entbehren. Deutsches Zwischenabkommen mit der Replo. London, 9. August. Heute wnrde zwilchen der dent- schen Regierung und der NeparationSkv nmissio» ein Ab komme» abgeschlossen, das die formalen Bestimmungen iür die Inkraftsetzung des SachverständigenpianeS enthält. Tas Abkommen greist den Ergebnissen der Londoner Konseren; in keiner Weise vor, sondern wird hinfällig, wenn zwischen der deutschen Regierung und den alliierten Negierungen auf der Londoner Konferenz keine Ilebercinstnnmuug für die Inkraftsetzung des SachverständigenplaneS erzielt werden sollte. Paris. (Funkspruch.) Nack dem Londoner Sonderbe richterstatter von „HavaS" enthält das von der Reparations kommission und Deutschland unterzeichnete Protokoll. 1. die Verpflichtung der deutschen Negierung, die dem Reichstag zu unterbreitenden OrgannationSgcietze be treffend die Notenbank, die Industrie- und die Eiken- bahnodligationen sowie ferner die Emp-ehlungen der Sachverständigen betreffend die Kontrolle der ver pfändeten Einnahmen onrchznführen. 2. Tie Verpflichtung dec RcparationSkommiision, di« 800 Millionen Goldmark-Anleihe zu fördern und den sür die Ausführung des Sachverständigen Planes erforderlichen finanziellen Ausgleich vorzunehmen (ZahlungSoorschriften für die Uebcrgangszeit, Be- setzungskosten usw.) 3. Eine Bestimmung, auf Grund deren die Vertrags- Parteien sich verpflichten, sämtliche Streitigkeiten über die Auslegung des Protokolls vom 9. August sowie des Sachverständigen-PlaneS selbst in schieds richterlicher Entscheidung zu unterziehen. 4. Einen allgemeinen Vorbehalt des Inhalts, dah jede Partei ihre Handlungsfreiheit wieder erhalte, falls die 800 Millionen Goldniark-Anieihc nicht zustande kommt. Regelung der Amuestiefrage. London, 10. August. Wie der Sonderberichterstatter de» „WTB." erfährt, ist gestern in später Abendstunde eine Regelung der Amneitiekrage zustande gekommen. Die Be- schlöffe, die noch der formellen Genehmigung der Konferenz bedürfen, bedeuten die Freiheit für alle i» Gefangenschaft befindliche Deutsche und die Wiederherstellung der deut schen Jnftizhodeit in den besetzten Gebieten. Von der Amnestie bleiben nur Personen ausgeschlossen, die Verbrechen mit TodeSsolge begangen haben. Die ursprünglichen Äe- schlüffe des zweiten Komitees batten wesentlich anders aus» gesehen und wollten vor allem auch die an sog. Sabotage akten beteiligten Deutsche» ausschliehen. Das Juristen- komitee hat sich jedoch auf den Standpunkt Macdonalds ge stellt, dah in der Amnrftiesrage durch die Vergangenheit ein energischer Strich gemacht werde» muffe. Die wegen Hoch- verrat verurteilten Separatisten werden gegen Freigabe der sämtlichen wegen politischer Vergehen von de» Franzosen und Belgiern verhafteten Deutschen begnadigt werden. Künftige Prozesse wegen etwa neuer hochverräterischer Handlungen im besetzten Gebiet sollen entsprechend der deutschen Gesetzgebung durchgeführt werden. Die ReparationSkommisfiou wieder in Pari». Daris. (Funkspruch.) Wie die Blätter melden, find die Mitglieder der RcparationStommittion nach Pari» zurück gekehrt.
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