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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192408181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-08
- Tag1924-08-18
- Monat1924-08
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1924
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77. Anstl'si Montag, 18. August 1924, abends 1S2 Montag Unterzeichnung des Ranmungsprotokolls Da« Riesaer Lageblatt erscheint jede» Tag abend« '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vezug-Pret-, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch Boten. Für den Fall de» Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialtenpreise behalten wir un» da» Recht der Preiserhöhung und Rachforderung vor. Anzeigen für di« Nummer des Ausgabetages sind bi» S Uhr vormittag« aufzuaeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen miro nicht übernommen. (Srundprerl für die 39 ww breite, 3 mm hohe Grundschrift-Zeile (S Silben) 25 Gold-Pfennige; die 8S mw breite Neklamezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz >50°/. Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fal.e höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförberungSsiiirichluugen — hat der Veziegrc leinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Rotationsdruck und Berlaa: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestrafre öS. Berantwortlich für Redaktion: l, V.: F. Teicharäber, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. ---«M« «-M- dl- EU. ''NLÄLL'2''' v i -er AmtS-auPluumuschaft Grodeuhai«, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte «nd de- Rates der Stadt Niesa, des Finanzamts Riesa und des HauvtzollamtS Meide«. Die Schlutzfitzung. Die Besprechung zwischen den deutschen, den belgische» und den französischen Delegierten bauerte am Sonnabend nachmittag von S Uhr 6 Min. an. Der Rat der Vierzehn trat um 3 Uhr 10 Min. zusammen. Nachmittag v,3ü Uhr fand die Schlußsitzung der Loudoner Konferenz statt, und zwar im Großen Saale des Foreign Office. Es wurde dabei der allgemeine Wortlaut, der das getroffene Uebcreinkommen feststellt, von NamsayMacdonald allein unterzeichnet. Die Sekretäre der Delegationen wer den die übrigen Einzelabmachungen paraphieren. Die end gültige Unterzeichnung aller Bereinbarunge« ist anberaumt für de« 30. August d. Js. in der Anahme, daß bis dahin die in Frage kommenden Parlamente die getroffenen Bcrein- barungen genehmigt haben. Am Tage nach der Unterzeich nung sollen die französischen Truppen aus Stadt und näher umschriebener Zone Dortmund zurückgezogen werden. Am gleichen Tage werden sämtliche Orte und Gcbietsstreifen, die außerhalb des Ruhrgebietcs und altbesetzten Gebietes liegen und gelegentlich der Ruhropcration besetzt wurden, geräumt werben. Die französischen und belgischen Eisenbahner wer den restlos zurückgezogen. Die Verhandlungen über die Rnhrfrage, die am Freitag mit dem französischen Ministerpräsidenten Herriot und seinen Mitarbeitern sowie den belgischen Delegierten geführt wur den, sind am Sonnabend zum Abschluß gebracht worden. Folgendes ist vereinbart worden: In einem Schreiben, das der französische und der belgische Ministerpräsident an den Reichskanzler richten, erklären sic, daß sie an ihrem Rechts standpunkt, daß die Ruhrbesctzung nach dem Versailler Ver trag ausgcführt werden durfte, festhaltcn, daß sie aber unter Bezugnahme auf die in London getroffenen Abmachungen ihrerseits erklären, daß das Ruhrgebiet spätestem» i« eiucm Jahre geräumt werden wird und daß die Frist ab IS. August läuft. Das Antwortschreiben des Reichskanzlers nimmt von dieser Erklärung Akt und erklärt, daß Deutschland seine Auf fassung aufrecht erhalte, daß die Besetzung rechtswidrig sei; er spricht die Erwartung aus, daß im Zusammenhang mit den hier getroffenen Abmachungen die Räumung der Gebiete zu möglichst frühem Termin erfolgen wird, und gibt der Er wartung Ausdruck, daß die französische und die belgische Re gierung feine Auffassung teilen. Der französische Ministerpräsident hat ferner zusammen mit dem belgischen Ministerpräsidenten einen Brief an de« Reichskanzler gerichtet, worin er ihm mitteilt, daß beide Negierungen wünschen, einen sichtbaren Beweis des Geistes zu geben, in dem sic gegenüber Deutschland sich verhalten wollten, daß sie zu diesem Zweck beschlossen hätten, nach Unterzeichnung des Londoner Vertrages die Zone Dort mund, Hörde, Lünen zu räumen, ferner am gleichen Tage sämtliche Orte und Gebiete, die außerhalb des Nuhrgebietes liegen und anläßlich der Ruhroperation besetzt wurden. Der französische und belgische Ministerpräsident haben auf Anfrage der deutschen Delegation namens ihrer Negie rungen die Erklärung abgegeben, daß sie cs alS selbstver ständlich ansehen, baß das gesamte Sanktionsgebiet (Düssel dorf, Duisburg, Ruhrort) spätestens an dem Tage geräumt wird, an dem das Ruhrgebiet geräumt ist. Der englische Premierminister wird in dieser Frage eben falls eine Erklärung abaeben, die er der Deutschen Negie rung schriftlich übermitteln wird. Bei der Vereinbarung über die endgültige Unterzeich nung des Londoner Vertrages bemerkte der Reichskanzler Marx, daß, falls der Reichstag die Zustimmung verweigere, die Unterschrift Deutschlands natürlich hinfällig sei, daß die endgültige Unterschrift dann erst geleistet werden könne, wenn alle parlamentarischen Möglichkeiten erschöpft seien, um die Zustimmung der Volksvertretmrg zu erlangen. Nachdem die noch ausstehenden Berichte entgegengenom- men und ohne Debatte genehmigt waren, hielt Macdonald als Vorsitzender der Konferenz die Schlnßansprache, die von der Konferenz mit Beifall begrüßt wurde. Es folgten dann Ansprachen des französischen Ministerpräsidenten Herriot, des amerikanischen Botschafters Kellogg, des belgischen Pre mierministers Thennis, des italienischen Hauptdelegicrten de Stefani, des Reichskanzlers Marx und des japanischen Botschafters Hayashi. Auch nach den Rede« HerriotS und des Reichskanzlers Marx setzte starker Beifall ein. Nach einer kurzen Pause, in der das Konferenzprotokoll von den verschiedenen Delegationen zur Kenntnis genommen wurde, erfolgte die Paraphierung des Protokolls. Gegen Ende der Schlußsitzung der Londoner Konferenz liefen bet dem Vorsitzenden Macdonald Glückwunschtele gramme vom König von England und von General Dames zum glücklichen Gelingen der Konferenz ein. Die Sitzung wurde um L Uhr von Macdonald ge schloffen. Mit freundschaftlichem Händedruck verabschiedeten sich die Teilnehmer von einander. Zwischen den Führern der französischen und belgischen Delegation einerseits und Reichskanzler Marx andererseits sand ein Briefwechsel statt. General Dawes hat an den Reichskanzler und die deutsche Delegation in London ein Telegramm aus Amerika gesandt, worin er seine Glückwünsche znm glücklichen Gelingen der Londoner Konferenz ausspricht. Der Reichskanzler hat dem General Dawes in einem Antworttelcaramm gedankt. Die »«spräche beS Reichskanzlers Marx. Reichskanzler Marx führte in der Schlußsitzung auS: RamenS der deutschen Delegation spreche ich dem Herrn Bor sitzenden der Konferenz unseren aufrichtigen Dank auS für die bcsvirderen Ausführungen, die er uns gewidmet hat. In verständnisvoller und sympathischer Weise, wie es seiner Art entspricht, hat der Vorsitzende der Konferenz darauf hin gewiesen, welch schwere Aufgabe den deutschen Delegierten bei dieser Konferenz erwachsen ist und welch große Verant wortung sic haben auf sich nehmen müssen, indem sie einer Regelung der Neparationsfrage im Sinne deS Dawes-Gut achtens zustimmten, welches dem deutschen Volke so große Opfer aufcrlegt. Mit Recht hat der Herr Vorsitzende darauf hingewiesen, daß die Ucbernahme dieser Lasten und dre An nahme der ganzen im Dawes-Gutachten vorgesehenen neuen Einrichtungen für die Deutsche Regierung einen schweren Entschluß darstellt, daß aber eine gewisse Zuversicht über die zukünftige Entwicklung aus dem in sehr weitgehendem Maße durch diese Konferenz vorgesehenen Tchiedsgcrichtsgedankcn zu entnehmen ist. Möge dieser Gedanke des Schiedsgerichts in immer weiter gehendem Maße bei der Regelung der Be ziehungen der Völker unter einander Eingang finden, um somit das bisherige durch ein besseres Recht zu ersetzen. Ich möchte nicht diese Konsercnz verlassen, ohne der Genugtuung Ausdruck zu geben über den hohen Geist deS Friedens und der Versöhnlichkeit, der die Verhandlungen dieser Konferenz getragen hat Wir hoffen zuversichtlich, daß er das Ver hältnis der Völker künftig beeinflussen und zu einem allseits vertrauensvollen gestalten wird. Deutschland wird gern be reit sein, mit allen Völkern rn gute Beziehungen einzutrctcn und gemeinsam mit allen zum Wohle der Menschheit zu arbeiten. Ich freue mich, den Dank der deunchcu Delegation aussprechen zu dürfen für die großen Bemühungen, denen der Herr Vorsitzende sich unterzogen hat, um diese Konferenz zustande zu bringen und zu einem positiven Ergebnis durch- zuführcn. Er hat damit den größten Beitrcg geliefert zu einem Ziele, dem wir alle, die wir hier vereint sind, bei unseren Arbeiten gedient haben. Abreise der deutschen Leleftation. Die deutsche Delegation hat gestern früh mit dem Zug !),05 Uhr vom Biktoriabaünhos aus London verlassen. Ver treter der englischen Behörden, der deutschen Botschaft und der Presse gaben ihr das Geleit. Zwei Drittel des vollen Erfolges, so äußerte sich Dr. Strescmann, seien erreicht. Reichsbankpräsident Tr. Schacht, der ursprünglich zurück bleiben sollte, hat London gleichfalls verlassen. Die Franzo sen fuhren heute früh 10 Uhr ab, die Belgier sind bereits gestern morgen nach Brüssel abaereist. Sendoux und die französischen Sachverständigen fuhren bereits um 11 Uhr nachts nach Paris. Die Protokollbestimmlmaen. Die in der Konferenz abgeschlossenen Uebereinkommen umfassen das Schlufiprotokoll und vier Anlage». Das Protokoll bestimmt u. a., daß die einzelnen Vereinbarungen von einander abhängig seien. In der ersten Anlage, die sich mit der Durchführung des Dawes-PlaneS befaßt, er klären sich Deutschland nnd die ReparationSkommission zur Ausführung irgendwelcher Zusatzabkommen zwischen den Alliierten «nd Deutschland, einschließlich der Frage einer Ab- Linderung des DawcS-VlancS bereit. Die Reparation?» kommission erklärt, ihr AeußerstcS tun zu wollen, um die Unterbringung der deutschen Anleihe zu erleichtern. Die zweite Anlage behandelt u. a. die Art der Schiedsgerichts barkeit, die in verschiedenen Fällen in Anwendung zu kom men habe, und bestimmt, daß eine aus Vertretern Deutsch lands und der alliierten Länder zusammengesetzte Kommission die Durchführung der Sachlieferungen regeln soll. Die anderen Anlagen bestimmen, daß die Wiederherstellung der steuerlichen und wirtschaftlichen Einheit Deutschlands am 5. Oktober vollzogen sein soll. Zn gleichem Zeitpunkt soll auch die deutsche Vcrwaltungshoheit, die bis zum 11. Januar 1923 im besetzten Gebiet bestand, und die Rechte aller Industrie- und anderer Unternehmer im Ruhrgebiet wieder hergestellt werden. Die vom DaweS-Plan vorgesehen, Eisen- bahngeiellschaft soll am 20. September das deutsche Eisen bahnnetz übernehmen und die von der sranzösisch-belgischen Regie betriebenen Linien sollen an, 20. November an jene Gesellschaft übertragen werden. Meinungsverschiedenheiten über die Uebereinkommen sollen dem Haager Jnternatto- nalen Schiedsgerichtshof übertragen werden, Sanktionen sollen nicht «„gewendet werden, es sei denn im Falle der Feststellung vorsätzlichen Verschuldens (üoZrant äskuit). Die Konserenz nahm eine Resolution des Inhaltes an, daß das Uebereinkommen hinsichtlich der Ausführung des Dames-Planes abhängig erklärt wird von der Begebung der 8VV Millionen Goldmurk-Auleihe. Die alliierte» Regie- rungeu würden ihre Zentraldankinftitute auffordern, die Unterbringung der Anleihe zu erleichtern. Die militärische Räumung. Wie der Sonderberichterstatter des WTB. erfährt, werben gleichzeitig «it der wirtschaftliche« Räumung militärisch ge- ränmt werden: 1. Die Zone von Dortmund und Hörde, S, 15 Tage nach der zweiten Feststellung tie Häfen von Emmerich, Wesel, Mannheim einschließlich Schluß, Karlsruhe einschließlich LeopoldShafen sowie die Ge biete von Offenburg und Appenweier und der Eisen- bahnwerkstätten von Darmstadt, 8, Der Gebietsgürtel, der um den Brückenkopf Köln seitens der Franzosen gelegt wurde. Dieser Gebiets- attrtel. umfaßt einmal di« Städte Obergruitcn. Bob winkel, Eroncnbcrg, Nemfch.id, Lennep, Bergisch- Born, Hückeswagen, Wipperfürth, Gimborn, Ründe roth, Drabenderhöhe und Mn.h, ferner die Flaschen hälse zwrichen den Brückenköpfen Koblenz einerseits und Köln und Main; andcrerö.nts, aliv insbesondere die Städte KönigSwiiiter, Honnef, L'n>, Asbach, lick« rath, Eaub, Lorch, Kirchberg nnd Limburg. In der Aras',e Amuerneruur; ist folgendes verc'nbari worben: o) Amnestie sämtlicher Gefangenen einschließlich Nieder schlagung aller schwebenden Verfahren, soweit die -Wandlungen aus politischen Motiven hervorgegangcn sind, ohne Rücksicht auf die Straftat selbst. Tie einzige Ausnahme ist di- des Attentats gegen das Leben mit Todeserfolg. b) Uetzergang sämtlicher schwebenden Verjähren ein schließlich der.Vollstreckung, die nur ans Anlaß der Errichtung der Eisenbahu- und Zollrcgie und de, sonstigen Pfänderverwaltungen vor die Militär gerichte gelangt sind, aus die zuständigen deutschen Behörden. j Zusicherung, daß künftig die deutsche Gerichtsbarkeit, insbesondere bei Verfolgung von Verbrechen gegen die Sicherheit des Staates ihren normalen Laus nehmen kann. ssj Rückkehr der Ausgewiescneu sowie Wiedereinsetzung der abgesetztcn Beamten in ihre Aemter, abgesehen von einzelnen Ausnahmen, über die ein vorheriger Meinungsaustausch mit den -eut'chcn Behörden vor gesehen ist. Das Rheinlandabkommen nnd die allgemeinen Landcs- verwaltunqSbehördeu werden wieder hergestellt. Aufhebung der Binnenzollinie nnd des Passierschein- zmanaes im Verkehr zwischen besetztem un- uubc'eytem Ge biet, Rückgabe der Zollverwaltung und -er Verwaltung -eZ Ein- und AusfubrdicnsteS, Rückgabe -er Verwaltung -er staatlichen Forsten und Domänen, weiter Beseitigung -er sranzösisch-belgischen Regie -er Eisenbahnen. Wie Macdonald, Herriot und Theuvis urteile«. 'Varis. Macdonald bat dem Vertreter de? „Vetit Pnrisien" nach Schluß der Kan'cren-, eine schriftliche Auf zeichnung über seine Ginvrsicke übergeben. Es beißt da rin: Ich betrachte den Erfolg dieser Konferenz als da? be- deuilamste Ereignis seit der Unterzeichnung deS Waffen stillstandes. Wir haben ein Ziel erreichen können, um das sich seit siiui Jahren die Anstrengungen aller europäischen Mächte drehen. Es bleiben noch zahllose Schwierigkeiten zn überwinden und mehr als ein praktisches Problem zu lösen, bevor sich die Welt endgültig von ibrem Fall erholen kann, der eine Folge des Krieges war. Aber ich habe die feste Hoffnung, wenn die Mächte, die an der Konferenz tcilgenommeii haben, sich daran macken, diese Probleme und Schwierigkeiten in dem Geiste zu lösen, mit dem ihre Vertreter während des letzten Monats nnd besonders während der letzten Wochen an ihre Aufgabe herangegangeu sind, daß wir dann das Datum der Unterzeichnung des DameSplanes als Beginn einer neuen Zeit friedlicher Zu sammenarbeit zwischen den Hanptuationen der Welt werden betrachten können. Lo n d o n. lFunkspruch.) Herriot gab vor Pressever tretern eine Regierungserklärung über da? Ergebnis det Londoner Konferenz ab, in der er nach einer Reutcrmelduug sagte, die Pfänder, die man gemäß dem Dame-plan erhalte, seien viel ausgedehnter und ergiebiger ais die, die man durch die Besetzung des RuhrgcbietsS erreichte. Frankreich könne zum ersten Mal auf einen jährlichen Gewinn von Millionen Frank für seinen Staatshaushalt rechnen außer den Kohlen- und KokSliefcrnngcn. Tie Londoner sei die erste Konferenz, die zu praktischen Ergebnissen gelangte. Dies könne nur von den Personen bestritten werden, deren Unklugbeir und herausforderndes Verhalten die Gefahr eines neuen Krieges herbeiführe. Die Konferenz sei das Werk der bona fides und des Friedens und bedeute den Anbruch eines neuen Zeitalters. Das Ergebnis der Londoner Konferenz werde bekämpft werden von allen denjenigen, deren Unvorsichtigkeit und deren Provokationen Frankreich mit der Gefahr eines neuen Krieges bedrohten. Es handle sich um ein ehrliches und friedliches Werk und bedeute den Beginn einer neuen Aera. Frankreich sei nicht länger isoliert, aber die Londoner Konferenz werde nur grundlegend sein, man lönne nur die Fortsetzung gleichartiger Bedingungen ermöglichen, wen« die Völker, für die man gearbeitet habe, das Werk gegen die Angriffe derer — und ihre Zahl sei noch allzngroß — schützte, die vom Krieg im Ausland und vom Krieg im Innern träumten. Paris. (Funkspruch.) Der belgische Ministerpräsident Thennis erklärte nach seiner Rückkehr nach Brüssel einem Vertreter des Matin, wir sind gewiß zufrieden, aber es liegt kein Anlaß zum Triumphieren vor. Es ist gelungen, aus einer ausgesprochen schlechten Situation berauszuholen, was am wenigsten schlecht war, und das bedeutet immer hin etwas. Was «usre künftigen Beziehungen zu Deutsch land anlangt, so habe ich mich mit den deutschen Delegierte» wwderdolt darüber unterhalten. Zur Zeit sind unsere Handelsbeziehungen nicht leicht zu regeln. Vor dem Kriege überstieg unsere Ausfuhr aus Deutschland bei weitem unsere Einmhr nach Deutschland. Die Lage ist heiklen Charakters. ES ist nicht daran zu denken, jetzt einen Handelsvertrag zu schließen. Wir streben einen Modus vivendi an.
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