Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191409262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19140926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19140926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-09
- Tag1914-09-26
- Monat1914-09
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1914
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
und Anzeiger MeblE mld Iryüger). Telegramm-Adreffe: O ^»44 yerusprechstell» .Tageblatt", Mesa. lstr.». für die König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 224. Sonnabend, 26. September 1S14, avendS. 67. Jahrg. Ta» Riesa» Tageblatt erschekU jede« Tag abend» mit «»«nähme d» Sonn, und Festtag. «ietteliLhrllcher ve^gSpret» bet Abholung in der «rpedition in Nlesa I Mark 50 Pfg., durch unser« Träger srei In» Hau» 1 Mart OK Pfg., bei Abholung am Schalter der laiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Pfg., durch den Briefträger srei in» Han« L Mark 7 Pfg. Auch Monatsabonnement« werden angeiwnunen. Anzeigen-Anuahme für die Nummer de» Ausgabetage« bi« vormittag g Uhr ohne Gewähr. Preis für die kieingespaltene 43 mm breite KorpuSzeile 18 Pfg. lLokalprei» 12 Pfg.) Zeitraubend« und tabellarischer Sag nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st ratze 5L — Für die Redaktion verantwortltch: Arthur Hähnel in Riesa. > —s—S—iSSS— »SS—-i— Die OuarlirreulschSdiguug für die bis 10. August hier verquarttert gewesene Srfutzabteiluug des Feldartillrrieregtmeuts Rr. 68 wird gegen Vorlegung der vuarlterjetlel in der Zeit vom 28 September bis 3. Oktober 1S14 im Gemeinde- nmte, Zimmer 5, ausgejahlt. Ansprüche auf Entschädigung für die vorgenannte Einquartierung, die nicht bi» 10. Oktober 1914 hier geltend gemacht werden, müssen unberücksichtigt blsiksu. E» ist erforderlich, daß die Quartterwirte oder ihre Ehefrauen zwecks etwaiger Rückfragen persönlich hier erscheinen. Gröba, am 26. September 1914. Der ÄkMtindeVorstand. Wasserleitung Gröba. Um die Wirkung der aufgestellten BersuchSentgasungSanlage beurteilen zu können, macht sich eine Spülung de» WaflerleitunaSbanptrohre» nötig. Die Spülung soll Dienstag, den 2S. September 1914, von vormittags 16 Nhr au, vorgenommen werden. Dadurch wird zeitweilige Trübung des Wassers vorkommen, auch wird stellenweise vorübergehend da« Wasser ganz wegbleiben. Den Wasserentnehmern wird deshalb empfohlen, rechtzeitig da« erforderliche LettungSwafser zu entnehmen. Gröba, am 26 September 1914. Der Semetndevorstaud. Oertliches mid Sächsisches. Riesa; den 26. September 1914. —* Wie auswärtige Blätter Mitteilen, ist der Fabrik- öefitzer Hans Lenk auS Schönhaide, Hauptmann und Batteriechef d. R. im Feldartillerie-Regiment 32, mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden. —* Wie auS dem Anzeigenteil vorliegender Nummer ersichtlich, findet Mittwoch, den 30. September im Hotel Höpfner ein WohltätigkeitSkonzert statt, dessen Reinertrag den Hinterbliebenen gefallener Krieger zufließt. Näheres besagt das Inserat. —* A us nah m etarif für frische Kartoffeln zur Herstellung von Trockenkartoffeln. Für die Lauer de- gegenwärtigen Krieges wirb am 25. Sep- tember 1914 ein AuSnahmetartf für frische Kartoffeln zur Herstellung von Trockenkartoffeln auf Entfernungen bi» 150 km eingeführt. Er gilt auf den Strecken fast aller deutschen Eisenbahnen. — Verwundet und gefangen — doppelt schwere» Schlachtlo» für den in Feindes Hand Gefallenen selbst, wie für seine angehörigen Lieben daheim! Berge der Sorge türmen sich auf das bekümmerte Herz der Eltern und Kinder, Gattin oder Braut um das Ergehen des Ge liebten in unbekannter Fremde. In hochherziger Weise hat eine edle Frau eS sich zur Aufgabe gemacht, Erkundi gungen über gefangene Verwundete in Feindesland ein zuziehen und den Angehörigen daheim unentgeltlich zu übermitteln. Zu diesem Zwecke wende mau sich im Be darfsfalls an Frau H. Georg, I.» HanckraZors kotit-Lacon- nsx 6enk (Schweiz). Pfarrer Israel, Neckanitz. „L. A." —* Amtlich wird von W. T. B. bekanntgegeben: Durch rechtzeitig abgesandte, aber verspätet eingegangeneZeichnungen auf die Kriegsanleihen hat sich das Resultat noch um rund 70 Millionen Mark erhöht. ES sind also ge zeichnet: Reichsanleihe 3,121,001,300 M., darunter mit Schuldbucheintragung und Sperre bis 15. April 1915 1,198,987,700 Mark. Retchsschatzan Weisungen 1,339,727,600 M„ zusammen 4,460,728,900 M. Unter den Zeichnungen auf Schatzanweisungen befinden sich 582.9 Millionen Mark Wahlzeichnungen, deren Zeichner für den Fall der Ueberzeichnungen der Schatzanwelsungen erklärt haben, daß sie bereit seien» sich statt dieser auch RetchSanleihe zuteilen zu lasten. — Die Zeichnung ist nun mehr geschloffen, vorstehende Ziffern sind daher als end gültig zu betrachten. — Die Landwirte sollen das Getreide nicht zurückhalten! Um eine Uebersicht darüber zu ge winnen, wie groß die Nahrungsmittelvorräte im Reiche sind, ist bekanntlich «ine amtliche Aufnahme der vorhandenen Ge treidemengen angeordnet worden Manche Landwirte scheinen nun der Ansicht zu sein, daß sie die von ihnen angegebenen Getreidevorräte ohne behördliche Erlaubnis nicht vermindern dürfen. In der letzten Bezirksausschußsitzung der AmtShaupt- mannschaft Zittau brachte Herr Gemeindevorstand Albert- Seifhennersdorf dies zur Sprache mit dem Wunsche, daß die Amtshauptmannschaft dieser irrigen Meinung durch eine Be kanntmachung entgegentrcten möchte. Herr AmtShauptmann v. Watzdorf erklärte selbstverständlich, daß die Aufnahme der vorhandenen Bestände nur den Zweck hatte, eine Uebersicht darüber zu gewinnen, wie lange Deutschland mit den vor handenen Getreidemengen seinen Bedarf zu decken vermag. Jeder Landwirt könne ohne weiteres und ohne die Behörde zu befragen, soviel Getreide verkaufen, als er entbehren könne. —* Zur Erleichterung des Besuches deutscher Krieger, die sich innerhalb Deutschlands in ärztlicher Pflege befinden, wird deren Angehörigen für das Gebiet der deutschen Staatseisenbahnen eine Fahrpreisermäßigung gewährt, die in der 2., 3. und 4. Wagenklasse die Hälfte der ge wöhnlichen Sätze beträgt; bei Benutzung von Schnellzügen ist außerdem der tarifmäßige Zuschlag zu entrichten. Als Angehörige gelten Eltern, Kinder, Geschwister, Ehefrau und Verlobte. Zwei Kinder vom vollendeten 4. bis zum voll endeten 10. Lebensjahre werden für eine Person gerechnet; für ein einzelnes Kind innerhalb dieser Altersgrenze ist ohne weitere Ermäßigung eine halbe Fahrkarte zu lösen. Die Fahrpreisermäßigung wird nur für Reisen über 50 km und auf Grund eines Ausweises gewährt, der die Namen der Reisenden, die Anfangs- und Endstation der Reise; den Reise weg und die Bescheinigung mit Stempel und Unterschrift der Ortspolizeibehörde enthalten muß, daß die Reisenden Angehörige kranker oder verwundeter deutscher Krieger sind. Die Ausweise werden von den Fahrkartenausgaben bei jeder Lösung einer Fahrkarte abgestempelt und den Inhabern zu rückgegeben, die sie dem Fahrpersonal auf Verlangen vor zuzeigen haben. Bei Beendigung der Rückfahrt sind die Ausweise mit den Fahrkarten abzugeben. Da» „Neue Sächs. Ktrchenbl" bringt einen von zahlreichen sächsischen Geistlichen unterzeichneten Aufruf, in dem die Forderung ausgestellt wird, daß allen Pastoren, die als abkömmlich von ihrer Behörde be zeichnet sind, soweit sie nicht als Feldgeistliche oder im Lazarett Verwendung finden können, da« Recht zusteht, auch im Kriege dem Vaterland mit der Waffe zu dienen. An alle Pastoren Sachsen», ganz gleich welchen Alter», ob sie gedient oder nicht gedient haben, abkömmlich oder unabkömmlich sind, wird die Aufforderung gerichtet, ihre Namen unter den Aufruf zu setzen, um so eine mög lichst geschloffene Kundgebung der Geistlichen de» Lande» zu erreichen. Oschatz. Vorgestern nachmittag gegen 5 Uhr gingen in der Bahnhofstraße die Pferde eines vom Bahnhofe kom menden Krümpergeschirrs durch. In der Nähe des Bürger hofs wurde ein Wagen über die Straße geschoben, um die rasenden Tiere zum Stehen zu bringen. Die Pferde jagten jedoch in den Wagen hinein und verletzten sich schwer. Dem einen drang die Deichsel in den Leib. * Dresden. Zur Aufklärung und über den Anlaß und Verlauf deS Kriege» hat die Deutsch-Südamerikantsche Gesellschaft in Berlin seit Anfang August einen aus gedehnten Nachrichtendienst für ganz Süd- und Mittel amerika eingerichtet. Deutsche Zeitungen und aufklärende Druckschriften in portugiesischer und spanischer Sprache werden in großer Zahl sowohl durch die Post, sowie bei jeder gegebenen Gelegenheit auf privatem Wege durch Reisende, die nach Südamerika gehen, verbreitet und regel mäßig den zahlreichen überseeischen Mitgliedern der Gesellschaft, den größeren deutschen Vereinen und der Preste übermittelt. Die Gesellschaft rechnet dabei auf die Unterstützung ihrer Mitglieder in Südamerika, besonders auch nach der Richtung, daß jedes seinen persönlichen Einfluß auf die dortige natio- nale Presse au»übt, um diese zur Aufnahme der deutschen KriegSnachrichten zu bewegen. Kamenz. Sin ähnlicher Fall wie in Maxen er- eignete sich auch hier. Der Sohn de» Tuchmacher» Relnicke genügt im Straßburger Jnfanterie-Regimrnt Nr. 105 seiner Militärpflicht nnd war in einer der ersten Verlustlisten al» tot gemeldet. Am Mittwoch aber traf der Totgesagte, wenn auch verwundet, bei den Eltern ein. Nach der im Kampfe erlittenen Verletzung war der junge Krieger be wußtlos auf dem Schlachtfelde liegen geblieben und vom Regiment abgekommen. Eine Verkettung eigenartiger Um stände hat e« dann mit sich gebracht, daß er al» gefallen gemeldet wurde. Planen t. B. Auf Tauschwitzer Flur vergnügten sich die befreundet gewesenen 12 Jahre alten Söhne de» Gast wirt» Hermann Heyer und de» GutSpächter» Robert Fritzsche damit, mit einem Taschenteschtng zu schießen. AlS Ziel- scheibe hatten sie sich einige Bäume auSgewählt. Der in der Nähe arbeitende 18 Jahre alte Bruder de» kleinen Fritzsche ließ sich schließlich dl« Waffe von dem Sohne de» Gastwirt» Heyer zeigen. Dabei entlud sich plötzlich das Teschina und das im Laufe befindliche Geschoß, «ine Schrot kugel, drang dem etwa 4 Meter davon stehende» 12 jährigen Fritzsche in die linke vrustseite. Der Getroffene stürzt« mit einem lauten Aufschrei zusammen, und innerhalb weniger Sekunden drang Blut au« Mund und Nase heraus. Nach Verlauf einer halben Stunde starb der Getroffene an innerer Verblutung. Torgau. Die Beerdigung de» englischen Majvr» Pate erfolgte am Donnerstag früh in aller Stille auf dem Friedhof in MartinSktrchen. Seine hier kriegsgefangenen englischen Kameraden hatten eine prächtige Blumenspende gesandt, auf deren grüner Schleife außer der Widmung fein Name Charles Alix Lavington Nate, sein Rang und sein Regiment verzeichnet stand. Friedland i. B. Von Waldarbeitern in einer Stein kluft aufgefunden wurde ein Skelett, neben welchem zwei Re volver, eine Taschenuhr und einiges Bargeld lagen. Man erkannte in ihm die Ueberreste des seit sechs Jahren ver mißten, 1891 geborenen Joseph Lange aus Bnschnllersdvrf wieder. Deutschlands Herr nnvefiegvar. Der Herausgeber und Chefredakteur der Cincinnati Freien Presse, der vor dem Kriegsausbruch in Deutsch land weilte, sprach sich nach seiner Rückkehr nach Amerika einem Vertreter der Newyorker Staats-Zeitung gegenüber wie folgt aus: „Lassen Sie sich nicht irre machen, behalten Sie Ihren Glauben an Deutschland. Sein Heer ist unbesiegbar, denn das ganze Volk steht dahinter, und ein unerschütterlicher Glaube an die Ge rechtigkeit seiner Sache, ein unbeschreiblicher Enthusias mus, eine Opferwilligkeit, wie sie einzig ist in der Ge'ch'chte und wie sie nur aus dem ruhigen Gewissen geboren wird, den Krieg nicht gewollt zu haben,- und endlich eine eiserne Entschlossenheit, die alles vor sich Hersegen und nach Westen wie Osten den deutschen -Trup pen ihren Weg bis vor die Tore der feindlichen Haupt städte bahnen wird. Deutsche hier in Amerika brauchen nicht den Milt zu verlieren, seit einem Menschenalter zieht es mich jährlich zur alten Heimat, und Jahr um Jahr habe ich mit heimlichem Stolz- und mit steigender Bewunde rung diesen fest aus ein Ziel — Deutschlands Größe — gerichteten Volkswillen beobachtet, habe Vergleich gezogen zwischen deutschen Truppen, in denen der Geist von auno '13 und '70 gesteigert durch ein völkisches Selbst bewusstsein weiterlebt, und dem französischen Heer, daS von Eifersüchteleien, Rassenhaß und politischen Machi nationen zersetzt mehr und mehr jenen Elan verloren hat, der in früheren Zeiten das Gegengewicht zu der Unfähigkeit der Führenden bot. Fernstehenden mag die Mächtekoalition gegen Deutschland überwältigend erscheinen, wer die Verhält nisse kennt, weiß, daß der Kampf statt aussichtslos zu sein, mit zersplitterten Kräften und vielköpfiger Ober leitung auf der einen Seite, zielbewußter Führung einer einheitlichen großen enthusiastischen Menge auf der anderen, im Gegenteil jede Gewähr für einen deut schen Sieg bietet. Die gemeinsame Not hat ein neues im höheren Sinne einiges Deutschland geschaffen. In der Stunde der Gefahr sind alle die tausend persönlichen, politischen und wirtschaftlichen Gegensätze verstummt, unk ein einziges Volk steht hinter seinem Kaiser, bereit, bis zum letzten Tropfen Blut für seine Heimat und seine Kultur, seine Geschichte und feine Zukunft zu käm pfen und überzeugt, daß der Schlachtengott wieder wie anno 70 und weiter vor hundert Jahren mit ihm und seinem guten Gewissen ist. Von hier aus hat alles eine beängstigende Perspektive, wer aber wie ich draußen gewesen und die unglaubliche Begeisterung aller Schich ten der Bevölkerung mitcrlebt, für den hat dieser Krieg
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite