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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.10.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191410037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19141003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19141003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-10
- Tag1914-10-03
- Monat1914-10
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.10.1914
- Autor
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Riesaer G Tageblatt irnd Anzeiger lElbeblatt und Anzeiger), Telegramm-Adresse: ßi> ^^4 DH D ^»44 Fernsprechsiell» .Tageblatt- Riesa. Nr. 20. für die König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Arntsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 236. Sonnabend, 3. Oktober 1014, nlr n s. 67. Jahrg« L« Riesaer Tageblatt erschrlat jedeuTag abend» m t «»«nähme der Sann- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet «bholung in der Expedition in Niesa 1 Mark SO Psg., durch unser« Träger frei «n» Hau» 1 Mart SS Psg-, bei «bholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark VS Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch Monat-abonnementS werden angenommen. «nzeigen-Auuahme für di« Rümmer de» «uSgabetage» bi» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Preis für die Neingespalten« 4S mm breite KorpuOzeile 18 Psg. tLokalprei» 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: «oethestrab« VL — Für di« Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Einkommenstelker-Hauslisten belr. Im Laufe der nächsten Tage werden den Hausbesitzern oder ihren Stellvertretern die HauStisten für die Einschätzung zur Einkommensteuer und zur Ergänzungssteuer im Jahre 1915 zugestellt werden. Die Listen sind «ach dem Stande vom 12. Oktober d. I. den auf der Vorder seite ersichtlichen Vormerkungen entsprechend auSzufüllen, wobei die WohnungSangabe deS Hausbesitzer» auf der Vorderseite nicht zu übersehen ist. Im Kriegsdienst befindliche Personen einschließlich der Untermieter »nd Schlafstelleninhaber find in die HanSliste aufzunehmen, wenn sie die Wohnung bei behalten haben. Die Einberufung zum Kriegsdienst ist in Spalte 2 der Hausliste durch den Vermerk: „im Kriegsdienste- oder abgekürzt „i. K." kenntlich zu machen.' Die Listen sind innerhalb 10 Tage», von der BehiittdigtMg an gerechnet, jedoch nicht vor dem 13. -. M., im Rathaus, Polizeiwache, wieder abzugeben. Die Rückgabe der HauSlisten hat durch die Hausbesitzer ober deren Vertreter oder durch zuverlässige Personen, welche etwa noch nötige Auskünfte erteilen können, zu erfolgen. Die Abgabe durch Kinder ist unzulässig. Die versSumun- der Frist zieht nuuachfichtlich eine Geldstrafe bis z« 50 M. nach sich, ebenso wird unrichtiges und unvollständiges Aussüllen der HauStisten mit einer Geldstrafe bi- zu 30 M. geahndet werden. Der Rat der Stadt Riesa, am 2. Oktober 1914. Gtzm. Ungefähr 1600 alte Stroysacksüllungen sind an den Meistbietenden zu verkaufen. Angebote — auch Teilauflkbote von 20 Stück auswärts — sind bi» Mittwoch, den 7. Oktober 1014, 10 Nhr vorm. verschlossen und postfret im Geschäftszimmer Pionier- Kaserne, Stabkgebäude Zimmer 61, woselbst auch die Bedingungen vorher etnzusehen sind, abzugeben. Königliche Garnisonverwaltung Riesa, s Freibank Zeithain. Morgen Sonntag von früh 6 Nhr ab, kommt das Fleisch einer Ktth in rotzig Zustande zum Preise von 50 Pf. pro Pfund zum Verkauf. Der Gemeittdevorstand. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 3. Oktober 1914. —* Mt dem Eisernen K r e u z ausgezeichnet wurde Hauptmann Armin Mirus vom 22. Pionierbataillon. —* Herr Gerichtsassessor Dr. Groß, hier, ist von heute an dem Kgl. Amtsgericht Lommatzsch als HilsSrichter -»gewiesen worden. —* Am 1. Oktober feierte der Rabattsparverein Riesa e. B. sein 10jährige» Bestehen, und wenn er auf seine 10 Jahre lange Arbeit zurlickblickt, kann er wohl zufrieden sein. Am 1. Oktober 1904 traten in Niesa 34 Handwerksmeister und Kleinkausleute zusammen, um durch Selbsthilfe die vielen Mißstände auf dem Gebiete de» Kleinhandels zu bannen, und jetzt nach 10 Jahren kann der Verein sich seiner Arbeit freuen, die er auch im Anschluß an den großen Verband der Rabattsparvereine Deutschlands, der größten MittelstandSoereinigung, voll bracht hat. Wenn eS unserem Rabattsparverein in Riesa auch nicht gelungen ist, wie in anderen Städten den ge- samten Kleinhandel in sich aufzunehmen, so hat er doch neben großen materiellen für seine Mitglieder große ideelle Werte geschaffen. Der Konkurrenzneid ist geschwunden, der Kleinkaufmann und Handwerksmeister fand in ihm eine vornehme Stätte der Zusammengehörigkeit, aus sich be fehdenden Konkurrenten wurden sich liebende Kollegen. Durch den NetchSverband konnte der Verein an wichtigen Gesetzen re. Mitarbeiten und wenn die Reichsorganisation mit ihrer Arbeit die Anerkennung von hohen kaiserl., königl. und städtischen Behörden fand, so hat auch der hiesige Rabattsparverein sein Teil daran. An Erschwerung seiner Sache hat es, wie überall, auch in Riesa nicht gefehlt, aber mit Genugtuung kann der NetchSverband und mit ihm unser Rabattsparverein sagen, daß die Wissenschaft, die VolkSwirtschaftler der alten und neuen Schule, stets auf ihrer Seite waren. Möge der Rabattsparverein weiter blühen und wachsen und wie bisher ein Hort vertrauens würdiger und moderner Geschästsmethoden sein und bleiben. L. —* ES sei auch an dieser Stelle besonders darauf hkngewiesen, baß nächsten Montag im Saale deS Hotel Höpfner eine Wiederholung dcS Wohltätigkeit». Konzertes zum Besten der Unterstützung hiesiger durch den Krieg in Not geratener Einwohner stattfindet. Die Eintrittspreise sind ermäßigt worden, so daß jedem die Möglichkeit gegeben ist, der guten Sache zu dienen «nd sich einige gehaltvolle Stunden zu verschaffen. Näheres ist au» dem Inserat in vorliegender Nummer zu ersehen. —* E» wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, baß vorläufig jeden Sonntag 3 Uhr Hebungen zur Vor- bereitung der Jugend für den Heeresdienst stattfinden. Alle Eltern, Lehrherrn und Arbeitgeber werden dringend gebeten, die jungen Leute zwischen vollendetem 16. und 20. Lebensjahre darauf hinzuweisen. —* Im hiesigen Einwohner-Meldeamte sind während des MonatS September 1914 341 Personen, da- von 220 männlichen und 121 weiblichen Geschlechtes, al» hier zugezogen zur Anmeldung und 395 Personen, davon 2S7 männlichen und 128 weiblichen Geschlechte», al» von hier verzogen zur Abmeldung gekommen. Die WegzugSzahl übersteigt somit diejenige de» Zuzug» um 54. Unter den Zugezogenen befanden sich 2, unter den Weggezogenen 8 Personen mit selbständigem Haushalte. Die Zahl der selbständigen Haurhaltungen ist somit von 3632, Stand am 31. August 1914, auf 3626, Stand am 30. September 1S14, gefallen. Weiler sind im verflossenen Monate 29 Geburts- und 16 Sterbefälle angezeigt worden, demnach 13 Personen mehr geboren als gestorben. Die Einwohnerzahl der Stadt Niesa bezifferte sich am 30. September 1914 nach der hier geführten Statistik auf 16 501, und zwar 9083 männlichen und 7318 weiblichen Geschlecktes, gegenüber 16 542 am 31. August 1914. —* Die Sächs. Bank hat den Wechseldiskont von 6*/, auf 6 und den LombardzinSfüß von 7»/, auf 7°/o herabgesetzt. —88 Auf den sächsischen Schlachtviehhöfen findet seit Kriegsbeginn wegen der Verringerung der Viehbestände an der Grenze Rußlands ein großer Mehrauftrieb von Ochsen statt. ES ist durch Verordnung de« Ministeriums des Innern den Landwirten Gelegenheit geboten worden, a» den großen Schlachthöfen Sachsens Ochsen zur Benutzung als Spannvieh einzukaufen. Die einzige Verpflichtung ist die, daß sie beim Käufer 10 Tage Quarantäne zu stehen haben. ES können aber die gekauften Tiere bereit« sofort zur Arbeit in der Landwirtschaft verwendet werden, sofern sie mit anderen Zugochsen und irgendwelchem Klauen- vieh nicht in Berührung kommen. Die Genehmigung zur Ausfuhr aus dem Schlachthofe erteilt laut Verfügung der Kgl. Staalsregierung der betreffende Schlachthofdirektor, der nach erfolgtem Verkauf dem Bezirkstierarzte deS Ber- wendungSorteS Mitteilung gibt. Dasselbe hat der be treffende Landwirt schnellstens zu tun, damit nach ge- schehenem Einkauf die Quarantänezeit möglichst bald be- endet ist. —* Heute ging uns folgende Feldpostkarte zu, der wir gern Aufnahme gewähren: Aus der Schlacht vor , den 25. September 1914. Sehr geehrte Redaktion! Mit verbindlichstem Dank für Ihr liebens würdiges Einrücken unserer vor einiger Zeit aus an Sie und alle dortigen Landsleute gerichteten Grußes in Ihre geschähe Zeitung — Ausschnitt wurde uns aus der Heimat zugesandt —, senden wir Ihnen unter heutigem Tage und unter dem wütendsten feindlichen Granat- und Schrapnellfeuer wiederum die allerherzlichsten Grüße mit der freundlichen Bitte, dieselben auch heute Ihrem wcrtgeschätzten Leserkreise zu übermitteln: Bataillons waffenmeister Fritz Kufs, Mechaniker aus Röderau. BataillonS- waffenmeistergchilfe Otto Heeger, Techniker aus Riesa. Reservisten Schäbitz, Schenk, Thomas, Riesaer Fleischermeister, Reservist Epp stein, Bäckermeister aus Riesa, Reservist Brennecke aus Riesa und Gosr. Kurt Pctzold, Kaufmann — Goethestraße 57. Reserve-Jnf.- Regt. 192. 1. Bataillon. Auf frohes, gesundes Wiedersehen in der lieben Heimat! —y Die sechste Strafkammer des Kgl. Landgerichts beschäftigte gestern eine mehrstündige Verhandlung gegen den 40 Jahre alten, mehrfach bestraften Versicherungsbeamten Max Julius Arthur Merten wegen Beleidigung und Betruges. Nach dem Ergebnis der zum Teil unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattgefundenen Beweisaufnahme hat der Angeklagte am 28. Mai dieses Jahres im Stadtpark zu Riesa ein 15 Jahre altes Aufwarte mädchen tätlich und sittlich beleidigt. Ferner, seit Oktober 1913 bis Anfang März dieses Jahres in Dresden, Leipzig und Chemnitz als Beamter einer Berliner Versicherungsgesellschaft Betrügereien verübt und hierdurch 25 Personen insgesamt um mindestens 1099 Mark geschädigt. Das Urteil lautete auf ein Jahr Gefängnis. Strehla. Ein Unfall mit tätlichem Ausgange er eignete sich im Fabrikhofe der Firma Tenner L Co. hier. Der Dachdeckergehilfe Franz Seidel ans Wohlau stürzte beim Absteigen vom Dache von der Leiter und verletzte sich dabei so schwer, daß er etwa 10 Minuten ohne Besinnung liegen blieb und dann seinen Geist anfgab. Seidel ist 1893 ge boren, er sollte in den nächsten Tagen beim Militär eintreffen. Meißen. In der Nacht zum Mittwoch versuchte der 20 Jahre alte Malergehilfe Willibald Goldmaun aus Berlin seine Geliebte, die 21 Jahre alte Näherin Else Weber aus Friedrichshagen, zu ermorden. Auf dem Poetenwege, einer abseits der Stadt gelegenen Promenade, wollte er das Mäd chen, das sich in gesegneten Umständen befindet, erdrosseln. Der Täter wurde verhaftet. 88 Dresden. Eine empfindliche Strafe hat da»' Dresdner Landgerlcht über den Fleischer Emil Friedriche Bittrich in Dresden wegen Vergehens gegen 8 12 Absatz 1^ deS Nahrungsmittelgesetzes verhängt. Eine amtliche Unter-- suchung des Betriebes des Angeklagten hat geradezu UN» glaubliche Zustände zntage gefördert. Bittrich errichtete in> seinem Grundstücke im Hinterhause, Peterstraße 7, eiue^ Wurstküche; er stellte in der Hauptsache Koch- und Brat». wÜrste her, die er in der Hauptmarkthalle, wo er ein«»/ Berkaufsstand hatte, srilbot. Auch verfügte er in der Markt halle über einen Kühlraum. Die vom Ange?lagten benutzt^ Wurstküche entsprach nicht den baupolizeilichen Anordnungen^ Die Baupolizei untersagte daher die Benutzung dieser^ Wurstküche. Bittrich beachtete das Verbot jedoch nicht, er nahm vielmehr die polizeilich geschloffene Keflelheizung wieder in Gebrauch und fabrizierte aufs neue Wurstwaren.^ Die Polizei hatte hiervon Kenntnis erhalten und nah«) am 1. Juli eine unvermutete Revision de» Fleischerei^ betriebeS vor. Hierbei ergab sich, Laß da» zur Wurstberei-^ tung benutzte Werkzeug, Fleischbeil, Messer und Wolf total) verschmutzt, verrostet und mit alten verdorbenen Fettresten behaftet war. Auch die Gewltrzbüchsen sowie der Arbeits tisch befanden sich in vollständig verschmutzten Zustandes während sich im Fleischwolf Grieben befanden, deren Zu stand auf ein hohes Alter schließen ließ. Selbst der Salpeter war bis zur Unkenntlichkeit verdreckt. Die Polizei, beschlagnahmte insgesamt 17 Kilogramm Wurstwaren und 15 Kilogramm Fleisch und Därme. Wurst, Fleisch UNd) Därme waren total verdorben. DaS für die Wurstfabri- kation bestimmte Fleisch war bereits in Zersetzung überge gangen und man konnte mit bloßem Auge eine große An-, zahl Maden in den Fleischflücken beobachten. Auch die Därme waren bereits in Verwesung übergegangen, während' die Wurst verschimmelt und verfault war. Eine Unter-, fuchung der in der Markthalle, im Berkaufsstand und im, Ktthlraum befindlichen Wurstwaren ergab dasselbe schauder hafte Bild: alle« verdorben, verschimmelt und verfault und mit Maden und Bakterien durchsetzt. Die al» Tachver-' ständige geladenen Stadtbezirksarzt Dr. Leonhardt, Amt«-- tierarzt Dr. Pling und Tierarzt Dr. Zumpe bestätigten die, polizeilichen Feststellungen. Der Angeklagte wurde zu der empfindlichen Strafe von 3 Monaten Gefängnis verurteilt? DaS Urteil soll öffentlich bekannt gegeben werden. * Rochlitz. WohnhauA und Scheune des Schmiede- meisterS Eduard Liebers in Breitenborn brannten vollständig nieder. Außer dem Vieh konnte bei dein heftigen Sturm nichts gerettet werde». Tie Familie konnte sich mir mit Mühe in Sicherheit bringen. Thalheim. Eine hiesige Fabrikantenfamilie stellt drei Söhne als Kriegsfreiwillige: ein 15jähriger ist in das In fanterie-Regiment Nr. 181 cingetretcn, ein 17 jähriger in das Fcld-Artillcrie-Regiment Nr. 12. Der Dritte, 19 jährig, hat eben seine Ausbildung als Einjährig-Freiwilliger hinter sich und geht zur Front. Zwickau. Mehrere Schwärme Kibitze sind in hiesiger Gegend beobachtet worden. ' * Leipzig. Gestern vormittag begann vor dem 2. Strafsenat des Reichsgericht- der Splonageprozeß gegen den Schreiber Paul Czech, geb. am 9. November 1889 in Oppeln. Der Angeklagte, der zur Zeit eine ihm vom Schwurgericht Oppeln wegen schwerer Urkundenfälschung zuerkannte GesängniSstraf« von 9 Monaten verbüßt, war seit Jahren mit Unterbrechung al« Schreiber bei der Elfen- bahudireklion in Oppeln angestellt und hat in diesen Jahren dort 27 Eisenbahnfahrpläne, geheimzuhaltende Gegenstände, dem SisenbahnstSkuS gestohlen in der Absicht, sie dem
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