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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191411127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19141112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19141112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-11
- Tag1914-11-12
- Monat1914-11
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1914
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Stadt begonnen werden ' !, war dieser Bote am w» Uebergabe nichts wis- worden und gar nicht an den re gelangt. ' Als aus diese Aufforderung keine Antwort kam, «it Eef«u,nll»i» ,u ein«« gaß« »vted beftrnst, Mr I falsch« Eerücht, au»flr«ut ob« verbrejtfj, di« üttieuet fisch, dj« veoölkerung zu beunruhig«,. ' ? L»xe«h»rs. G«st«m trat dt« Kammer,u «la« ordmtttchm La-aa- -usammen. Di, Großh«r»o,ln hielt dadrt «in« Thronrede, in der r« heißt: wir all« find «schütt«» durch da« furcht bar« Schauspiel eine« furchtbaren Kriege«, indem fich uns«« Nachbarstaaten zerfleischen. Nach 100 Lagen «ine» ent setzlichen Kampfe« kommt da» Wort Frieden noch auf Niemande» Lippen. Unser« Neutralität ist verletzt morden, vir haben dagegen Protest erhoben. Die Kammer hat unsere Handlung»w«ise gebilligt. S» wurde un» für da» un» ,»gefügte Unrecht ein, Entschädigung versprochen. Für den von den Truppen angerichteten Schaden wurden un» bereit» Entschädigung»geld«r gezahlt. Im Hinblicke auf die internationalen Abmachungen holten wir unseren Protest aufrecht. Luxemburg will und muß fortfahren zu bestehen. Inmitten der Ereignisse, wobei unser« Nachbar länder Wunder der Tapferkeit für ihr Vaterland verrichten, wollen auch wir un» ganz für uns« Vaterland «insetzen. (Stürmischer veifall.) Die Kammer wählt« eine Kem- Mission, dt« eine Antwort ouf di« Thronrede «»«arbeite»' soll. Da« bisherige Präsidium wurde «tedergewählt. Statte«, Der Züricher Vertreter der Köln, Ztg. erfährt von privater Seit«: Infolge de« Steigen« der LebendSmiltrl- preise, namentlich der Eetreidepreise, werde di« italienische Negierung nicht nur die Au«fuhr, sondern auch die Durch fuhr von Srtrride usw. für einige Zett verbieten. Mexiko. Earranza stimmte Amerika« Bedingungen für die Räumung von Veracruz zu. Amerika^ Au« Slewyork wird zu der englischen veschlägnahm« de» Dampfers .Vaterland* noch gemeldet, daß «in Depot in Höhe der sehr geringen englischen Forderung an ge richtlicher Stelle gestellt und damit di« Angelegenheit er ledigt ist. — Bekanntlich sollt« vor einiger Zett der im Newyorker Hafen liegende Hapagdampfer .Vaterland', da» größte Schiff der Welt, auf Antrag einer englischen Firma, die für einen von ihr hergestelltrn Teil der Innen ausstattung des Dampfer« eine Forderung an die Hamburg. Amerika-Linie hatte, beschlagnahmt werden Wcker gegen dl« Infanterie. Leid« wurde Ihr tapferer Führer hierbei schwer verwundet. Al» Lohn sür seine Bravour «hielt er da» Eiserne Kreuz, da» ihm auf seinem Schmerzenslager von seinem General persönlich über reicht wurde. Da» 1. Bataillon de» 181. Regiment» hatte al» erste» den Befehl, da» Tor zu stürmen. Er ging vor, die 1. Kom pagnie unter Hauptmann Pflugbetl voran. Durch Pa trouillen wurde feftgestellt, daß der Uebergang über den Graben mit schweren Hindernissen verbarrikadiert war. Al» die Kompagnie über da» erste Glaci» htnweakam und auf den versperrten Uebergang hinuntermarschierte, er hielt sie starkes Feuer, da» jedoch in der Hauptsache über die Kompagnie hinwegging. Pioniere krochen im feind- lichen Feuer mit Handgranaten an da» Hindernis heran und zerschnitten zunächst mit ihren Scheren den Stachel- draht. Dann schob ein Verwegener, auf allen Vieren kriechend, einige Handgranaten unter den Verhau und setzte die Zündschnur mit seiner Zigarre in Brand. Eine heftige Explosion, und da» Hindernis flog mit seiner gan zen Besatzung in die Luft. Diese Arbeit der Pioniere wurde durch unsere Maschinengewehre und die 68er Artillerie gedeckt, die fortgesetzt Tor und zweites Gla- eiS mit ihrem Feuer bestrichen. Mann gegen Mann wurde dann der Zugang zu dem eigentlichen tiefen Tor erkämpft und das Innere in Besitz genommen. Beim Verlassen des Tores erhielt die Kompagnie heftiges Feuer auS den Häu sern des angrenzenden Platzes. Sofort wurden die beiden Geschütze nachgezogen und die Häuser der Reihe nach unter Granatseuer genommen. Weitere Geschütze vom 68. Regt, kamen rm Galopp an, fuhren auf dem inneren Wall aus und feuerten in die Stadt. Dies war zu viel für die ge ängstete Einwohnerschaft, die schon den ganzen Tag die Besatzung wegen Uebergabe der Stadt bestürmt hatte. Auch der Kommandant mußte wohl endlich bas Nutzlose wei teren Widerstandes einsehen. Während des Straßenkam« PfeS erschien ein französischer Parlamentär mit weißer Flagge und bat um Unterhandlungen, die unsererseits vom Führer des 181. Regiments geführt wurden. Dieser ver langte und erhielt auch nach einigem vergeblichen Sträu ben bedingungslose Uebergabe. Während noch wegen der Uebergabe verhandelt wurde, traf der Divisionsstab in der Stadt ein. In der Kom mandantur fand die Zusammenkunft der beiderseitigen Kommandeure mit ihren Stäben statt. Seinen Degen hatte der französische Divisionsgeneral schon zuvor über sandt. Inzwischen war das 181. Regiment vor der Kom mandantur aufmarschiert. Unsere Mannschaften stimmten vaterländische Lieder an. Mit großer Begeisterung wurde „Deutschland, Deutschland über alles", „Die Wacht am Rhein" und „Du Deutschland hoch in Ehren" gesungen. I Im Anschluß daran stimmte einer „Nun danket alle Gott" an und weihevoll brauste der Choral, von Tausenden I rauher Kriegerkehlen gesungen, über den weiten Platz. Unser evangelisches Schutz- und Trutzlied „Ein' feste Burg l ist unser Gott" beschloß die unvorbereitete Siegesfeier. Es waren herzerhebende, tiefbewegende Augenblicke inmitten I der eroberten, brennenden Stadt. Nach wochenlangem, blutigem Ringen und anstrengenden Märschen ein greif barer Erfolg, der unseren braven, unvergleichlichen Trup pen zu gönnen war. Wie so oft im Kriege, hatten beson dere Glucksumstände dieses gegen eine Festung höchst un gewöhnliche Verfahren möglich gemacht. Wären die Außen werke besetzt gewesen, so hätten wir wohl wochenlang da vor liegen können. So hatten wir nur einen Tag zur c Einnahme der Festung gebraucht. Auch die Verluste waren , im Verhältnis zu dem, was errungen wurde, nicht erheb- < lich. Die 88. Brigade hatte einen Verlust von etwa 100 Mann zu beklagen, darunter 24 Tote. Am nächsten Tage sah ich in einem Wäldchen hinter dem zweiten Glacis ein schön geschmücktes Grab. Das schlichte Holzkreuz trug die Inschrift: „Hier ruht in Gott unser tapferer Zug führer, der Feldwebelleutnant Noack, 1./181." Daß der Sturm gelang, war vor allem dem ener gischen und geradezu musterhaften Zusammenwirken der einzelnen Waffen, Infanterie, Pioniere, Artillerie, Maschinengewehre, zu verdanken, die alle auf denselben Zweck hinarbeiteten, sich gegenseitig stets im rechten Augenblick unterstützen und entlasteten und keinen Moment des Zöyerns aufkommen ließen, der sofort zum Rückschlag hätte führen können. Das Beste davon waren unsere bra ven Truppen selbst, die, wie immer bisher im Kriege, mit Todesverachtung an den Feind heranpingen. Wie sich unsere Truppen an den Krreg und dessen Schrecken gewöhnt haben, konnte man wieder einmal nach der Einnahme von Lille beobachten. Unmittelbar hinter dem Regiment rückten auch die Feldküchen in die eroberte Stadt ein und schlugen dort das Feld ihrer Tätigkeit auf. Eine Feldküche sah ich zwischen zwei brennenden Häusern eingeklemmt. Wie im tiefsten Frieden schälten dje Kame raden ihre Kartoffeln. Da war kaum eine Stunde seit dem Sturm vergangen. Andere wieder saßen schon in- mitten der Zivilbevölkerung in der Kneipe bei dem lange entbehrten Glase Bier. Einer ließ sich sogar um 9 Uhr abends noch in einem Barbierladen rasieren. Unsere Kame raden sind durch nichts mehr aus ihrer Ruhe zu bringen. Die französischen Truppen, die in der Stadt selbst gefangen genommen wurden, waren zumeist Angehörige per Territorialarmee. Sie wurden in der Markthalle unter gebracht. Unser Kommandeur erkundigte sich dort bei einem von ihnen nach seinen Familienverhältnissen und fragte nach der Zahl seiner Kinder. Gleich antworteten auch eine Menge anderer ungefragt und meldeten unter Zuhilfenahme der Finger und lebhaftem Wortschwall die Anzahl ihrer Kinder. Von dem bekannten Zweikindersystem schien dort nichts bekannt zu sein. Die Kompagnie Pflugbeil ll. 181.) erhielt sodann noch in derselben Nacht Befehl, die französischen Truppen in der am Westrand der Stadt gelegenen Zitadelle gefangen zu nehmen. Dort wurden noch etwa 2500 Mann — eben so viel wie in der Stadt — vorgefunden, darunter ein Regiment Jäger zu Pferde und eine Kompagnie Spahis, braune, wilde Gesellen in ihren phantastischen Uniformen mit hohem Turban und fliegenden weißen Mänteln, ihren prächtigen Rossen mit hohen Bocksätteln und breiten mittel alterlichen Steigbügeln. Auch eine vollständig bespannte Batterie mit Mumtionswagen stand dort. Geschütze des 68. Regiments wurden herangezogen und mit ihrer stummen Sprache gelang es der nur 90 Mann starken Kompagnie, die Franzosen bis zum nächsten Morgen in Schach zu halten. Früh brachten zwei Gefreite mit auf gepflanztem Seitengewehr, einer davor, einer dahinter, noch eine französische Kompagnie, die sie außerhalb der Zitadelle auf einem freien Platz aufgegriffen hatten. Am nächsten Morgen rückte der übrige Teil der Divi- sion mit klingendem Spiel ein. Die übrigen Tore der Stadt waren ohne Widerstand passiert worden. Alsbald wurde mit dem Abtransport der Gefangenen begonnen. Sie wurden, die Offiziere voran, zu vieren zur Bahn transportiert. Die Stadt wurde sodann einem preußischen Landwehr-Bataillon übergeben und von diesem besetzt. Die I Division rückte ab und wandte sich einem neuen Gegner zu, den von Nordwesten im Anzug gemeldeten beiden eng lischen Armeekorps. Unsere Leute brennen darauf, sich I mit ihnen gerade zu schlagen. Doch davon ein andermal! So viel sei nur heute schon verraten, die von einem hoch- I herzigen Chemnitzer Bürger für die Gefangennahme des I ersten .Engländer» ausgesetzt Belohnung ist verdient. Lie Eroberung von Lille. Das „Chemn. Tagebl." veröffentlicht Tagebuchblätter emes Angehörigen des Stabes der 40. Division. Der fünfte dieser Artikel schildert die Erstürmung von Lille, an der auch unser 68. Feldartillerie - Regiment und 22 er Pioniere teilgenommen haben. Wir geben den Artikel hier im Wortlaut wieder: Am 12. Oktober 1914 hatte die Chemnitzer Garnison (die Regimenter 104 und 181, sowie das 68. Feldartil- leric-Regimcnt, das ab 1. April 1915 in Chemnitz liegt) ihren großen Tag. Sie stürmte und eroberte Lille, eine französische Festung im Norden des Landes, hart an der belgischen Grenze, mit über 200000 Einwohnern. Die Stadt selbst ist befestigt und auch in weitem Umkreise mit Forts und Zwischenwerken versehen. Bei unserm An marsch wurde Lille zunächst als frei vom Feinde gemel det. Als jedoch am 10. abends ein deutscher Panzerzug in Lille einfahren wollte, erhielt er Feuer. Noch schlimmer erging cs einer Ulanenschwadron, die in die Stadt ein zureiten versuchte. Sie wurde mit Feuer aus den Häu sern heraus empfangen und beinahe aufgerieben. Ein Offi zier geriet dabei in Gefangenschaft, wurde jedoch von den Franzosen aufs Zuvorkommendste behandelt. Am 11. Oktober wurde die 40. Division gegen Lille in Marsch gesetzt. Die Außenwerke waren unbesetzt, die Stadt aber verschlossen. Wir kamen von Südosten und stießen auf das Tor von Douai. Die Befestigung der Stadt bestand aus doppeltem Glacis, getrennt durch einen etwa 8—9 Meter tiefen und etwa 12 Meter breiten, ausge- maucrtcn Graben mit senkrechten Wänden. Der einzige Uebergang über diesen Graben war verbarrikadiert und mit Stacheldraht versehen. Wir trafen gegen 9 Uhr abends vor der Festung ein. Durch einen zuverlässigen Einwoh ner, dessen Sohn als Bürge zurückgehalten werden konnte, wurde der Maire der Stadt zur Uebergabe aufgefordert, widrigenfalls mit Beschießung der S?" ' würde. Die sich später herausstellte, Stadttor von der Besatzung, die von sen wollte, zurückgehalten I Maire gelangt.. , sandten kurz'nach 10 Uhr abends" die schweren Haubitzen unserer Fußartillerie als nochmalige ernste Aufforderung zur Uebergabe als ersten ehernen Gruß 20 Schüsse in die Stadt. Als auch darauf nichts erfolgte, wurde nach Mit ternacht die Begrüßung wiederholt, die Schußzahl gestei gert und als warme Beigabe 50 Schutz unserer Feldartit- lerie hinzugcfügt. Ihre schauerliche Brandwirkung zeigte sich bald durch die zum nächtlichen Himmel ansteigende rote Glut. Auch dieses machte den Festungskommandanten noch nicht zur Uebergabe gefügig. Das Feuer wurde des halb vor Tagesanbruch nunmehr mit großer Heftigkeit aus genommen, auch die Infanterie bis dicht an die Stadt- nmwallung herangeführt. Nun wurde noch ein letzter Versuch gemacht, um die Stadt ohne zu große Opfer für die Bevölkerung zu gewinnen. Ein Offizier wurde als Parlamentär in die Stadt geschickt, der zur Uebergabe auffordern sollte. Er wurde am Tor in Empfang genom men. Ihm und dem begleitenden Trompeter wurden die Augen verbunden und beide dann so ziemlich zwei Stunden in der Stadt herumgeführt, bis man den Kom mandanten der Festung befunden hatte. Dieser lehnte je doch den Empfang des Parlamentärs ab und schickte ihn mit verbundenen Augen wieder zum Festungstor hinaus. Daraufhin wurde die planmäßige Erstürmung der Stadt befohlen. Das Feuer der gesamten Artillerie wurde aus die eine Stelle, die man gewinnen wollte, nämlich la Porte de Douai, gerichtet. Kurz vor der Entscheidung, die auf 3 Uhr nachmittags festgesetzt war, wurde das Feuer bis auf das Aeußerste gesteigert und dann — als Signal für den Infanterie-Angriff — von der schweren Artillerie mit einer sogenannten Rollsalve beendigt. Die Futzartillerie verlegte fodann ihr Feuer Wetter in die .Stadt hinein. s Besonders wirksam war bei dieser Vorbereitung deS AngrifsS das Feuer eine» Zuges Vzwei Geschütze) de» Feldarttllerie-RegimentS Nr. 68, der unter Führung des Leutnant» Elsner bi» in die Linie der Infanterie hinein dicht vor da» Tor vorgeschoben wurde. Die beiden Geschütze feuerten mit Todesverachtung auf Sy «es «erlnftliste «r. 68 »er ««»Itlche» «r«e«. AuSgegeben am 12. November 1214. (N»«rpm«r: ». - ,. » - w-v l. - leicht »eMMiKt, »er». — »emiiti.) ». J»fentrrtr-«e»i»t»t Nr. IG», Sttt«. vrrtchti au ngen früherer Verlustliste». Burkhardt, Paul, Gefreiter au» Naunhof — bisher vernu, ist per- wundet (V.-L. IS). rendtoehr-Lnfenterie-Neituirnt Nr. l»6. Kühne, Oskar, Ers.-Rrs. au» Pausitz — l. v. Berichtigungen früherer Verlustlisten. Marschner, Oskar, Wehrm. au» Strehla — bisher verm., befindet sich im Lazarett (B.-L. SS). 8. A«f««t«ie-Negi«eut Nr. 107, Leipzig. Storch, Rob., Ldwehrm. au» Kottewitz b. Strehla — s. v., Unter!» Dögel, Martin Hermann, Soldat au» Altoschatz — verm. Münch, Robert, Krg»freiw. au» Oschatz — l. v., Kopf. Stein, Alwin Franz, Gefr. d. R. au« Frauenhain — gefallen. Richter, Bruno Roo., Res. au« Zschöllau — verm. Laake, Ernst Han», Gefr. d. R. au« Staucha — gefallen. Frohn, Max, Res. au« Colmnitz — l. v., r. Bein. 18. Jnfanterie-Resiment Nr. 181, Lhenmttz. Jentzsch, Alfred, Soldat au» Kleinraschütz — v. Ruhland, Ludwig Willy, Soldat au» Tauscha — l. v, 16. Jnfeuterie-Reatmcut Nr. 18». Thiele, Friede. Moritz, Soll), au» Pulsitz b. Ostrau — l. v., Brust, Haustein, Albert Erich Fritz, Untffz. au» Oschatz — s. v., r. Beiw Ewig, Hermann Otto, Res. au» Oschatz — l. v., Kopf. Reserve-Jnsanterie-Regiment Nr. »48. Naumann, Max, Krgsfreiw. au» Oschatz — s. v-, Becken. LSchstsche S1«at»auzehSrige i« «mtzersSchstschea Tru-peutrile«. Hennig, Karl, Utffz. au» Riesa, beim Landw.-Jnf.-Reg. 48 — gefall«« / Der Grottenokm. — In den unterirdischen Höhlengewässern der geheimnis vollen KalkgeLiete der Krain und Dalmatiens lebt ein gar wunderliches Tier. ES ist der bis 80 Zentimeter lange Olm, der gewisse Ähnlichkeit mit einem fleischfarbenen Molch hat, nur daß er schlanker gebaut ist und büschel förmige Kiemen als Atmungsorgane am Kopfe trägt, wie sie die Salamander und Molche nur im Larvenzustande, haben. Aber noch eine Merkwürdigkeit hat dieser Olm. Er besitzt scheinbar keine Augen, sondern er ist blind. Die Augen liegen nämlich tief unter der Deckhauk verborgen. Da in jene unterirdischen Kalkhöhlen niemals em Licht strahl dringt, so hat sich der Olm daS Sehen abgewohnt und die für ihn überflüssigen Augen verkümmern lassem Der Olm gehört zu den merkwürdigsten Tieren Europas und jeder Aquarienfreund hat schon den Wunsch gehabt, diese« Kuriosum zu besitzen. DaS ist nun nicht so ganz leicht, denn nachdem früher jeder Reisende bei einem Besuch der Adelshofener Grotte Olme zu Dutzenden gefangen hatte, die dann meist sehr schnell elend zugrunde gehen, hat man nun daS dem AuSsterben nahe Geschöpf vor der Verfolgung geschützt und den Olmfang verboten, übrigens ist eL keineswegs ganz leicht, den Olm in Gefangenschaft ,u halten. Er braucht kalkreiches, ziemlich kühle« uud stets tteichmäßig temperiertes Wasser und verträgt daS Licht schlecht. Infolgedessen hält man ihn am besten iM Keller. Aber auch hier darf kein Licht hindriugen, denn sonst ver färbt sich der Olm und wird schwarz oder schmutzig grau gefleckt, fühlt sich dabei auch offensichtlich wenig wohl. Schließlich muß man auch daS Gesäß, worin man ihn hält, vor Erschütterungen bewahren, denn auch dagegen ist er sehr empfindlich. Wenn man all dies beachtet, kann man den Olm in der Gefangenschaft viele Jahre erhalten. Man füttert ihn mit kleinen Kaulquappen und mit Regen würmern. Da eS aber nicht jedermanns Sache ist, solche Pfleglinge nur hin und wieder im Keller und mit künst lichem Licht zu besuche», so würde schon aus diesem Grunde der an sich so interessante Olm niemals die Perbreltuyg aewißnen. wie etwa der allbeliebte Goldfisch» Kleine Mittekkungen. Danseleverwurst. Lu Gänseleberwurst «MM mänszwet grobe Gänselebern, wäscht sie, trocknet sie ab, schneidet sie fein und mengt sie ,u MV Gramm magerem Schweinefleisch und 260 Gramm Kalbfle sch, welches gnt abgehäutet und mit dem Wiegemesser fein geschnitten ist. Hierzu mengt man 26V Gramm Trüffeln, die man vorher gewaschen, ge- schält und grobwürflig geschnitten hat. Man stöbt das ge- kchntttene Fletsch, die Leber und Speck mit blätterig ge- N»ittenen Champignons, etwas feingeschnittener grüner Petersilie und dem nötigen Salz im Steinmörser, worauf man die Masse durch ein Sieb drückt. Dann werden die Leber und die Trüffeln mit der Farce vermengt und ge- reinigte SchweinSdärme damit angefüllt. Die so gewonnenen! Würste werden gekocht abgetrocknet und wenn sie länger aufbewabrt werden sollen, noch geräuchert. Man ver- wendet sie, wenn sie vollkommen erkaltet und etwas ob-! gelegen sind. ' Schutz der Bienenstöcke arge« Kälte nnd gegen Sonne«, strahlen. Der Bienenstand soll bei starker Kälte mit Stroh, matten bedeckt werden. DaS gleiche soll auch gegen die verwhreiüschen Sonnenstrahlen geschehen. Durch die Sonne werden die Tierchen aus ihren Wohnungen gelockt und müssen dann erstarren. Auch lassen sich die Bienen durch Sonnenschein zu vorzeitigem Brutansatz reizen. Die ent- stehende Brut kostet viel Honig und kann bei nachher ein- FAnder. Kälte auch erstarren. Daraus entsteht bann die Kirchrmmchrlchteii. Weide. Freitag, den 1ö. November, abend» 7 Uhr KrirgSbetstundtz
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