Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191412319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19141231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19141231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1914
- Monat1914-12
- Tag1914-12-31
- Monat1914-12
- Jahr1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1914
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ande an Bord führen, dürfen nach ame- 'assuna neutrale Schiffe überhaupt nicht den. Die Rote der Union stellt somit eine »tend« Verurteilung jener englischen Dill tür dar, die heute dies und morsen da» für Konterbande erklärt, und die neutralen Schiffe unter den Nichtigsten ' alischen Häfen schleppt. Die Briten wer- «rltttzdi« Smeriftmer, so gut e» geht, Weitere Sriegsnachrichte«. Strafe gegen Husseiu Kemal. Stu» Konstantinopel wird gemeldet, baß durch ein kaiser liche» Jrade und auf der Bast» heiliger FetwaS der von England zum Sultan von Aegypten ernannte Hussein Kemal Pascha abgesetzt, seiner Würden enthoben und zum Tode ver urteilt worden ist. Da» Kriegsgericht der OperattonSarmee gegen Aegypten soll da» Todesurteil vollstrecke«. Die ange- kündigten schwerwiegenden Maßnahmen machen in Konstan tinopel groben Eindruck, da sie in der Geschichte de« Islam» selten vorgekommen sind. Durch Beschlich der Regierung Mrd Kemal der Generalsrang und der Pascha-Titel abge- svrochen. Die in den FetwaS verhängten Strafen kommen einer Proskription oder Exkommunikation gleich. vertcht der „Dresden" über die Seeschlacht bet de« Kglktaudtusel«. Der vorgestrige „Daily Telegraph" berichtet nach einem Telegramm der „Newyork Time»" au» Buenos Aires pom 17. Dezember: Der Kommandant des kleinen Kreuzer» ^Dresden" gab dem deutschen Konsul in Punta ArenaS folgende Schilderung des Kampfe» bet den Falklandinseln. Da» deutsche Geschwader verlieb den Stillen Ozean und ging um Kap Horn nach den FalklandSinseln. Ehe e» dort ankam, sandte Admiral Graf Gpee «inen Kreuzer Vorau», um festzustellen, ob englische Schiffe anwesend feien. Der Kreuzer berichtete, zwei englische Kreuzer seien «nwesend. Der Admiral traf sofort die Vorbereitungen »Wei Schlachtkreuzer der Lion-Klasse am Einganader Bucht. Die Wetterbedingungen waren ausgezeichnet. Der Admi ral beschloss, mit der „Scharnhorst" und „Gneisenau" den Kampf aufzuuebmen, und befahl den drei anderen Schiffen, sich »u zerstreuen. Da» analtsche Geschwader wurde hierauf von der „Scharnhorst" und „Gneisenau" angegriffen, wLH- rend dte^Letvzia", „Nürnberg" und „Dresden" versuchten, außer Schußweite zu gelangen. Die englischen Schiffe führten 34,3 Zentimeter-Geschütze, die beiden deutschen Pan- »erkreuzer nur 81 Zentimeter-Geschütze. Der Kommandant der ,Dresden" entnahm englischen Radiogrammen den Untergang der „Scharnhorst" und „Gneisenau" und wußte nicht da» Schicksal der „Leipzig" und „Nürnberg". Der Kapitän de» englischen Dampfer» „Orissa" berichtet, das englische Geschwader habe so wenig Kohle an Bord gehabt, daß einige Schiffe ihre Boote und andere verbrennbare Gegenstände verheizten. Der Panzerkreuzer „Cornwall" wurde unter der Wasserlinie leicht beschädigt. Gt«e »Mise b»lgarische Erklärung über Mazebouir«. Die offiziöse „Narodni Prawa" erklärt: Die Befrei- und Makedonien» und seine Angliederung an Bulgarien ist seit jeher die Hauptaufgabe der bulgarischen Politik ge wesen, sie von der ausschließlichen Sorge um die Ver wirklichung der nationalen Einheit geleitet ist, für die wir jüngst ungeheure Opfer gebracht haben. Makedonien, daS im Grunde ein bulgarisches Land ist und bleibt, trotz aller gegenteiligen Behauptungen, liegt den Bulgaren besonders am Herzen. ES ist sehr natürlich, daß die Beziehungen Bulgariens zu den anderen Staaten in erster Linie durch die Frage bestimmt werden, ob diese unsere nationalen Ge fühle, die heutzutage stärker als je find, zu durchkreuzen oder zu unterstützen wünschen. Ein dreiste Unwahrheit. Die „Norbd. Allg. Ztg." schreibt unter Lieser Ueberschrift: Die Londoner „Morntngpoft" hat sich, wie wir einem rumäni schen Blatte entnehmen, von ihrem Mitarbeiter au» Ungarn schreiben lassen, e» werde ernstlich daran gearbeitet, den ungarischen Thron dem Prinzen Eitel Friedrich von Preußen zu übertragen. Diese Ausstreuung soll hetzerischen Zwecken dienen und in deutschfeindlichem Sinne auf die ungarische, wie auch auf die rumänische Presse wirken. Deshalb stellen wir fest, daß -ist Behauptung der „Morntngpoft" eine dreiste Unwahrheit ist. Englische VchisfSverlnfte durch Terminen. „Times" berichtet unter -em 2V. d. M.: Gestern find vier englische Schiffe durch Zusammenstoß mit Minen verloren ge gangen, nämlich der Dampfer „Ltmaria", -er kleine Dampfer „Gem" und zwei Ftscherbampfer. Seit dem Weihnachtstage find in der Nordsee acht Schiffe infolge von Minen zugrunde gegangen. Gerettete von der „Leipzig" . Au» Valparaiso wirb gemeldet, baß der englische Kreuzer „Glasgow" S Offiziere und 1» Mann von S. M. S. „Leipzig" gerettet hat. Die Geretteten sind nach England unterwegs. Die diplomatische Vertretung der Türket beim Vatikan. Nach Mitteilungen von unterrichteter türkischer Seite wird die diplomatische Vertretung der Türket beim Vatikan bereits in der nächsten Zeit in» Leben treten. Damit findet da» bisher auSgitbte Protektorat Frankreichs über die Katho liken de» Orients sein endgültiges Ende. Deutschland ersucht um Amtseutsetzuug amerikanischer Kousnln tu Belgien. Da» Reuterbureau läßt sich aus New Nork melden: Die deutsche Regierung ersuchte die amerikanische, gewisse ameri- nische Konsuln in Belgien vorläufig ihres Amtes zu entheben und durch andere zu ersetzen. Di« Franzosen gestehen de« Verlust deS Unterseebootes „Curie" ein. Amtlich wir- aus Paris gemeldet: Das französische Unterseeboot „Curie" da» von der Flotte abgesondert worden war, um allein militärische Operationen gegen die vor Pola ankernden üsterretchtsch-ungarischen Kriegsschiffe auözu- ftthren, ist zur festgesetzten Frist nicht zur Flotte zurück gekehrt. ES kann deshalb de» Nachrichten der ausländischen Presse Glauben beigemessen werben, denen zufolge das Unterseeboot versenkt und die Besatzung gefangen genommen, wurde. Litcheuer »ersucht es mit einer Bürgerwehr. Lord Kitchener versendet ein Rundschreiben an alle Bür ger Großlondons, die im wehrfähige» Alter stehen, um eine bewaffnete Bürgerwehr von mindestens 150 MO Mann zur Abwehr der deutschen Invasion zu bilden. Die Bürgerwehr wird militarisiert und somit einen Bestandteil des ordent lichen englischen Heere» bilden. Die Tuch- und Waffen fabriken arbeiten Tag und Nacht, um die Bürgerwehr recht zeitig einkletden und bewaffnen zu können. Bisher herrschte doch — nach englischen Meldungen — ein geradezu beängsti gender Zulauf zu den RekrutenbureauS Kitcheners. Sollte der etwa nachgelassen haben, daß -er KriegSmtnister nun mehr zu -em neuen Mittel greift. Sine echt «nglifche Auktion. Durch öffentliche Bekanntmachung sucht die Polizei in Hartlepool den unteren Teil eine» deutschen neunzölligen Geschosse», S8 Pfund wiegend, desgleichen verschiedene Gra- Natsplitter an -en Meistbietenden zu verkaufen. Der Ertrag dieser seltsamen Auktion ist für die geschädigten Bewohner der Stabt bestimmt. DaS Rätsel vou Sachalin. DaS Stockholmer „Aftonblabet" veröffentlicht einen Londoner Meuterbericht, nach dem der japanische Botschafter in Washington offiziell die Mitteilung gemacht hat, daß Ruß land an Japan eine Hälfte der Insel Sachalin al» Entgelt für die Lieferung von Ärtillertematerial abgetreten habe. Bon der Petersburger Telegraphenagentur wird die Reuter meldung in Abrede gestellt und erklärt, daß an der Meldung kein wahre» Wort sei. Go steht nun die Mitteilung einer offiziöse Agentur gegen die der anderen, ein etwa» auffälli ger Widerspruch in einer heiklen Angelegenheit. Ob man in Petersburg ans Gründen „höherer Politik" gehandelt hat und die Reutermeldung al» unangenehm empfindet, läßt sich natürlich nicht «achprüfen. — Jedenfalls würben die Japaner mit der Besetzung von ganz Sachalin «in ausgezeichnete» Ge schäft machen, da st« den Rusten doch nur die im mandschuri schen Feldzüge abgenommenen Geschütze zurückerstatten würden, Die Amerika««» melde« sich. Die Briten, die am liebsten den gesamten Welthandel, soweit er sich nicht britischer Schiffe bedient, al» uner laubte Konterbande konfiszieren möchten, haben die Gut mütigkeit der Neutralen doch anscheinend etwas zu hoch eingeschätzt. Die amerikanische Regierung hat kategorisch verlangt, der amerikanische Handel müsse in Zukunft von der englischen Flotte besser behandelt werden. Sie for dert weiterhin endgültige Aufklärung über Englands Hal tung, damit sie Maßregeln rum Schutze der Rechte ame rikanischer Burger treffen könne. Bor allem betont der amerikanisch« Protest, daß Lebensmittel nur bedingte Konter bande sein können, da sie ja ebensowohl für die bürgerliche Bevölkerung al» auch für die Armeen bestimmt sein könn ten. Deaen bloßen Argwohns, sie könnten unter Um ständen Konterb, ' rikantscher Aufs, aufgebracht werd.... wahrhaft, vernichten «rklärt. und die Vorwänden nach en«, den st» nun vsrmul * Tagesgcschichte. Deutsches Reich. Berliner Börsen st immungSbild. Nach der ziemlich kräftigen Auswärtsbewegung der letzten Tage machte sich gestern in den bekannten Jndustriewerkcn, so besonders Rh. Metallwaren und Daimler-Motoren, Rea- lisationslust geltend, sodaß fast überall Kursabschwäch- ungen eintraten. Die Umsätze waren dementsprechend ge ringer. Im Gegensatz hierzu bestand für Ludwig Löwe, Äenschow und Köln-Rottw. Pulver spekulative Kauflust bei zum Teil stärker erhöhtem Kursstände. Es erscheint notwendig, wiederum hervorzuheben, daß die Umsätze in Jndustriewerten im freien Privatverkehr überwiegend rein spekulativ sind, da sich nur die kleine Spekulation daran beteiligt und die maßgebenden Banken und Bankfirmen nach wie vor jede Beteiligung ablehnen. Heimische Ren tenwerte vermochten im Gegensatz zu der sonst vorherr schenden Realisationslust ihren Kursstand zu behaupten. Die Umsätze in heimischen und ausländischen Banknoten blieben andauernd belanglos. Die Verhältnisse am Geld markt waren unverändert. Höchstpreise für Benzin. Dem Bundesrat liegt, wie die Braunschweigische Landeszeitung hört, ein Antrag vor auf Festsetzung von Höchstpreisen für die von der Militärbehörde freigegebenen Benzin- und Benzol- vorärte. zu beruhigen suchen, venn vie mächtige Union haben sie von jeher umschmeichelt. Ob sie freilich nun ihre Schikanen gegen die neutrale Schiffahrt überhaupt etnstellen, das ist eine andere Frage. Den Kleinen gegenüber hat John Bull immer den Herrn gespielt, und dre Auslegung des Begriffs der Konterbande schien den Engländern ein be quemes Mittel, um die Neutralen zu zwingen, den Handel mit unS etnzustellen. Bisher hatte Holland vergeblich ver§ sucht, eine mildere Handhabung der englischen Kaperpolizei durchzusetzen. Jetzt hoffen dre Holländer, Amerikas An schluß werde ihren Vorstellungen größeres Gewicht ver leihen. ES bleibt abzuwarten, ob sich diese Hoffnung er füllt oder ob nicht England zwar der großen Union zu Willen ist, die Kleinen aber weiter schikaniert und be lästigt. Si» Geschenk Le» Kaiser» von Rußland. Nach einer Pariser Meldung hat der Zar -er französt. schen Botschaft in Petersburg eine französische, 1870 im Jura von Deutschen erbeutete Fahne, die im Gepäck (!) der Locker 11. Dragoner gefunden worben sei, übergeben lasten. Diese „Fahne", die der Feuerwehr von FreSne gehört hat und eine entsprechende Inschrift trägt, wurde am SO. Januar 1871 in der Mairie von FreSne von -en Mannchaften der v. Eska dron deS Dragoner-Regiments Nr. 11 gefunden. Da sie ohne jeden geschichtlichen Wert war, ihr nach -en seinerzeit ange stellten Ermittelungen höchsten» -le Bedeutung einer „Ber- etnsfahne" beiwohnte, ist sie dem Regiment al» Andenken an den Feldzug belassen worben. Die Fundstätte, au» der da» Geschenk deS Zaren stammt, ist vermutlich die Regiments kammer oder das Offizierkasino in Lyck gewesen. — Nachdem die Russen die Fahne des PostgebäubeS von Margrabowa als „Kriegsbeute" auSposaunt hoben, kann man sich nicht wundern, baß ber Zar durch Rückgabe einer BeretnSfahne an Frankreich gegenüber der Republik, die für Rußland so beträchtliche Opfer an Geld und jetzt an Blut gebracht hat ohne erheblichen Aufwand seine Großmut spielen läßt. Der rettende Gedanke. Die Londoner „Times" haben jetzt endlich da» Mitt», gefunden, da» die Fahnen de» Dreiverbandes zum Siege führen soll. ES soll ein gemeinsamer Schlachtplan ausge stellt werden. Die russischen Zeitungen äußern sich über diesen Vorschlag sehr begeistert; man schlägt in Petersburg vor, alle Kriegs- und Marinemtnister sollten in London zusammenkommen, um dort einen großen gemeinsamen KrlegSplan auszuarbeiten. Auf dem Papier nimmt sich ja dieser Plan wunderschön aus und wir fragen uns nur, weshalb die Verbündeten nicht schon längst auf diesen feinen Plan verfallen sind, der un« erdrücken fall. Die Antwort ist nicht schwer zu finden: ein solcher gemeinsamer OperationS- plan liest sich herrlich in der Theorie, ist aber vollkommen unbrauchbar für die Praxis. Schlachten werden nicht am grünen Tisch geschlagen, sondern auf grüner Heide. Und da stellen sich mancherlei Hindernisse ein, die einen ge meinsamen KrirgSplan schier unausführbar machen. Zum Schlachienschlagen gehören nämlich immer zwei, einer der schlägt und einer der geschlagen wird. Auch der schönste KriegSplan zeiflattert in nichts, wenn dem Angreifer auch nur in einem Punkte ein Unglück zustößt. In der dritten Augustwoche war ja in der Tat ein gewisses Zusammen wirken der russischen und französischen Heereleitung zu erkennen: beide setzten zu einer großen Offensive an und beide erlebten schwere Niederlagen. Jetzt im Dezember mar von einem solchen Zusammenwirken nichts mehr zu spüren: Joffre verkündete seinen Offensioenplan, als die Ruffen eben den Rückzug angetreten hatten. Und in der Tat jeder Feldherr kann ja auch nur auf seinem Kriegs- schauplatze beurteilen, waS er zu tun hat. Die russischen Blätter verlangen darum, daß die Kriegspläne de» Londoner MinisterrateS von den einzelnen Oberbefehlshabern gutge heißen werden sollten. Damit ist daS Urteil über diesen Plan schon gesprochen. Denn kein General wird aus freien Stücken daS gutheißen, was am grünen Tisch ausgeklügelt wurde von einem Konventikel, daS schlimmer ist als der selige Wiener Hofkriegsrat, well eS beschwert ist mit allen Eifersüchteleien der Bundesgenossen unter sich. ' Eiue neae Falschmeldung. Dem „Daily Telegrabh" wird au» Washington ge meldet, der Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg habe »er sucht, die Anerkennung Argentinien» zu erlangen, daß Deutschland berechtigt sei, Belgien al« Basallenstaat zu annektieren. Der Versuch ist vollständig mißglückt. Bet der letzten Konferenz der Diplomaten des lateinischen Amerika in Washington, der Staatssekretär Bryan beiwohnte, wurde eine geheime Resolution angenommen, eine solche Anerkennung zu verweigern. (Anmerkung de» W. T. v.t Die Erzählung deS „Daily Telegraph" über deutsche Be mühungen in Argentinien beruht natürlich auf Erfindung.) tefalku Gott geb« die Erfüllung oller ihrer «ünfche. HeS iß her aufrichtigst« Wunsch der Offiziere und Monn- schäfte« der v. Batterie der x. Arttllertebrtgade «« Urteil »her »le »rteWU««» i« VKe«. _ . Der Kriegsberichterstatter der „Neuen Freie» Presse^ Noda Roda, erfährt über die mllitärißche Lage: Nae6 dem Stoß bei Loo» einerseits und bet Bochnta und Li monowa . andererseits mußte eS da» erste Bestreben der Russen sein, sich der deutschen und österretchisch^mga- rtlchen Umklammerung zu entziehen, vor allem hieß e», die gefährliche konvexe Front in eine mehr gradlinige umzuformen. Indem der russische Generalissimus feiner schwer bedrohten südlichen Flanke mit großen vmtär- kungen »u Hilfe kam. schaffte er sich die nächste und ärgste Bedrohung vom Leibe. Wir aber wurden dadurch genötigt, dem russischen Stoße schrittweise fechtend auSzuweichen und auf den Kamm der Karpathen zurück,»gehen. Damit er langten die Russen auch den Vorteil, daß sie die mühe- und verlustreiche, zwei Monate dauernde Einschließung von PrzemySl einstweilen noch nicht auszugeben brauchten, dem aber der Nachteil gegenübersteht, daß sie einen großen Teil ihrer Kräfte fern vom Hauptkampffelde Russisch-Polen fest- gelegt haben. Friedtn-ftimme» 1« Rntzland. »Rußkoj« Slowo", di« halbamtliche Zeittmg de» kujfischen Minister» de» Aeußeren, führt nach der „Kölnischen Zeitung" in einem langen Aussatz au», daß Rußland wenig Interesse an einem Angriffskrieg gegen Deutschland und Oesterreich-Ungarn habe. Rußland solle mir Serbien und Arankreich im günstigen Augenblick einrn ehrenvollen vondersrteden schließen. Die Wetterführung de« Kriege» sei nur England» Lebensfrage. Mit Lob^esängen nnd er- munternden Zurufen, womit Frankreich und England nicht sparten, sei wenig geholfen, wenn die Taschen wie bish - >«i«knvpft blieben. In Petersburg sollen bei großem Volk»- andrang Borträg« über die Bedeutung der deutschen Kultur Mr Rußland von namhaften Rednern gehalten werden, wobei jetzt gerechter« und freundlichere Ansichten gegen Ventschkand zu Worte kommen. NitftimmIMte« zwische« England und Rutzltttid s Die Athener Akropolis verzeichnet das Gerücht über Unstimmigkeiten innerhalb deS Dreiverbandes und zwar insbesondere zwischen England und Rußland. Nach dieser Darstellung hatten zwischen den Mächten des Dreiverbandes Verhandlungen über die Aufteilung der europäischen Türkei und Kleinasien im Falle des Sieges dieser Mächtegruppe stattaefunden imd zwar auf Anregung Englands, das über die Absichten und Ansprüche Rußlands Klarheit habq ge winnen wollen. Rußland habe nun erklärt, daß e» sich mit Türkisch-Armenien und mit der Ausdehnung bis zum Per fischen Golf nicht begnügen könnte, sondern außer der asiatischen Küste des Bosporus, Konstantinopel und beide Ufer der Dardanellen beanspruchen müßte. Diese Eröff nung habe in London verstimmt und einen Gegensatz zu Petersburg hervorgerufen. England vermeide deshalb jede entscheidende Aktion gegen die Türkei, und in diploma tischen Kreisen gebe es Personen, die auf Grund verläß licher Informationen der Ansicht seien, daß England indi rekt und zwar im Wege dec türkischen Gesandtschaften in den neutralen Staaten mit der Pforte wegen eines Friedens der Türkei mit dem Dreiverbände zu verhandeln suchten unter Zusicherung der Integrität des türkischen Territo riums in Europa und Asien. Akropolis bemerkt hierzu, daß eine solche Taktik, die tatsächlich befolgt wird, England nichts nützen würde, da die Türket sich von Deutschland nicht trennen werde. Jedenfalls bestehe aber für den Drei verband eine Konstantinopeler Frage. Räumung von ganz Siidmarokto Eine nach Wien gelangte Meldung der Havas-Apentur vom 33. Dezember besagt, daß die französische Negierung den Befehlshaber der französischen Truppen in Marokko ermächtigt habe, ganz Südmarokko bis nach MekineS zu räumen. «ine «en« Schlappe der Franzose« in Marokko. Nach Meldungen auS Madrid wurde am Oberlauf deS Jnauenflusse» eine französische Kolonne von ausständigen Marokkanern aufgegriffen, wobei die Franzosen 4 Offiziere und 78 Mann verloren. Die Ausständigen erbeuteten zwei Feldgeschütze und mehrere Proviantwagen. Afghanische Feindseligkeite« gegen Indien. Nach in London vorliegenden Depeschen auS Bombay find am 20. Dezember am mittleren .Kabulfluß an der Grenze von Afghanistan und Tandschab mehrere 1000 Mann afghanischer Kavallerie erschienen, die gegenüber der englischen Grenzwache eine feindliche Haltung anneh men und sie zur Freigabe der Durchgangspässe zwangen. Die englische Garnison von Peschawar, die innerhalb der tztzten Woche sehr verstellt worden ist, will ein weiteres Vordringen der Afghanen zu verhindern suchen. Im Gegensatz zu den früheren Reutermeldungen stehen die Behauptungen mehrerer englischer Blätter, wonach bisher die Beziehungen zwischen Afghanistan und Indien noch nicht abgebrochen sind. — Wie weiterhin gemeldet wird, sind in verschiedenen größeren Städten in Zentralindien und Niederbenqalen mohammedanische Agenten verhaftet worden, die die Bevölkerung zum heiligen Krieg gegen die Engländer entflammen wollten. Sie werden sämtlich erschossen werden. In mehreren Sepoy-Regimentern ist e» zu schweren Unruhen gekommen. Eine weitere Schwächung des Effektivbestandes der indischen Armee durch Entsendung von Truppen nach dem Kriegsschau plätze Westeuropas erscheint als ausgeschlossen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder