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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191502063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19150206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19150206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-02
- Tag1915-02-06
- Monat1915-02
- Jahr1915
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1915
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über die Kämpfe bei Hurtebise mit warmer Anerkennung für alle Beteiligten Kenntnis genommen. Der schöne Er folg ist ebenso sehr den umsichtigen Anordnungen der Führung, wie der glänzenden Tapferkeit der Truppe zu zuschreiben, der die monaielange Tätigkeit im Stellungs kriege nichts von ihrer Sloßkraft hat rauben können. Se. Majestät haben mich beauftragt, Eurer Exzellenz und den Ihnen unterstellten Kommandobehörden und Truppen den kaiserlichen Dank für die hervorragende Leistung zu über mitteln. gez. v. Falkenhoyn". Das Zittauer Infanterie- Regiment Nr. 102 hat bet dem Kampf um Hurtebise zwei Maschinengewehre erbeutet und mehrere Hundert Gefangene gemacht. —* Bon jetzt ab gilt sür Postanweisungen nach den Niederlanden der Einzah lungSkurS 100 Gulden — 188 Mark und sür Postanweisungen nach den Vereinigten Staaten von Amerika der Kurs 120 Dollar» --- 463 Mark. — M.J. Wenn Verwundete von der Front nach der Heimat znrückkehren, so äußern sie meist zuerst ihr großes Erstaunen über das g u t e L e b e n, daß di« Zurückgebliebenen stthren. Bedeutet daS auch einerseits eine Bestätigung der guten wirtschaftlichen Lage weiter Kreise in Deutschland, so ist doch andererseits nicht zu verkennen, daß in der LebenSsührung vieler sehr ost die Grenzen überschritten werden, die di« ernste KriegSzeit Len Daheimgebltebenen zieht. ES wird gewiß niemand so unverständig sein, zu verlangen, daß sich die Bevölkerung übermäßige Be schränkung auferlege oder sich den Genuß eine« GlasrS vier oder Wein versage, denn wie jeder andere Gewerbe treibende, so wollen und sollen auch die Wirte verdienen, was ihnen zukommt. Auch wird gegen eine harmlose Ge selligkeit niemand etwa» einzuwenden haben. Wenn aber in einer einzigen ZeitungSnummer einer Stadt von 20 000 Einwohnern «ine ganze Druckseite fast nur Bock bieranzeigen enthält, teilweise noch mit Hervorhebung „flotter Bedienung", „eigener Hauskapelle" und „humori stischer Vorträge", so steht da» mit der KriegSzeit und ihren blutigen Opfern sicher nicht im Einklang. Dieser Borwurf richtet sich nicht gegen de» Genuß de« Bockbieres überhaupt oder dagegen, daß ein Wirt in würdiger Form seine Kunden über den Ausschank unterrichlet. Aber die Art vieler Anpreisungen wirkt widerwärtig, weil sie so klingen, al« befänden wir un« mitten in einem lustigen Fasching und nicht im grausigen Tanze der entfesselten KrtegSfurten. (Amtlich). — Gegen da» Ungeziefer! Einer, dem e» durch sein vorgerückte« Alter leider nicht vergönnt ist, mit machen zn können, hofft, unseren tapferen Soldaten einen Dienst zu erweisen, wenn er auf ein ebenso einfache» wie probate« Rezept zur Vertreibung von Ungeziefer aufmerksam macht. Wenn nicht jetzt noch, so war da« Rezept doch vor 85 bi« 40 Jahren bet den HandwerkSbnrschrn viel bekannt und in Anwendung. 19 bi» 15 von der Asche befreite Zigarrenstummel oder eine in Stücke zirschniltene Rolle Kautabak, oder eine Handvoll Ranchtabak werden mit einem halben L »er kaltem Wasser verrührt. Wenn die Mischung 1 bi« 2 Stunden gestanden hat, sind die festen Teile abgelunken. Mit der klaren hellgelben Flüssig keit werden die Kleider von der inneren Seite, besonder» Ruhe und Kaltblütigkeit war es möglich, daß sich sein Zug trotz schweren Artilleriefeuers stundenlang in äußerst gefährdeter Stellung halten konnte. Lorenz selbst ist bei dieser Gelegenheit durch einen Granatsplitter schlver am Unterleib verletzt worden. Wie wir hören, ist dieser tapfere Mann, der den Vaterlande noch in höherem Lebensalter seine Dienste frei willig und aufopferungsvoll zur Verfügung stellte, voll kommen vermögenslos. Oertliches und Sächsisches. Niesa, den 6. Februar 1915. —* Mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausge zeichnet wurde Herr E. Bormann, Direktor de« Tech, nikum« Riefa, Leutnant im Reseroe-Jnfanterie-Regiment 241 (er war bereits im Besitz des Eisernen Kreuze« zweiter Klasse und des Ritterkreuze» zweiter Klaffe de» AlbrechtS- orden» mit Schwertern). Der Pionier d. R. Karl König au» Nünchritz wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klaffe ausgezeichnet. —* Auf den Aufruf des Rates der Stadt Riesa im Anzeigenteil vorliegender Nummer, betr. Sammelt altes Metall, sei besonders aufmerksam gemacht. Es handelt sich bei dieser Sammlung darum, eine feindliche Maßnahme Englands wirkungslos zu machen, das unsere Metallzufuhr verhindern will. Möge es daher der Samm lung an Unterstützung nicht fehlen. Der Ertrag fließt der Kriegsnotspende zu. —* Aus zur ReichSwollwoche hier gesammelten Spenden sind unter Leitung der Damen de» hiesigen Albertzweigverein» Decken angefeitigt worden, die einige Tage in den Schaufenstern der Mitglieder de» Albert- mrcigvereinS (H. Lohmann» Nachfl., Albertplatz, Frau Georg Müller t. Fa. Th. Müller, Hauptstraße, Gustav Holey, Strumpf- und Wollwarengeschäft, Hauptstraße und Ernst Mittag, Wettinerstraße) ausgestellt sind. —* Im Hotel Höpfner gelangt morgen (Sonntag) nachmittag 4 Uhr und abends 8 Uhr da» Vaterländische Schau piel au» der Gegenwart „Im Argonnenwald" von Paul Romberg durch den Dramatischen Beretn „Die Nizzaer" zur Aufführung. —* Am morgigen Sonntag wird für die kirchliche Jugendpflege in einer allgemeinen Ktrchenkollekte gesammelt. — Di« vierjährigen Schifferprüfungen sollen von den Prüfungskommissionen zu Dresden, Meißen und Pirna im März nach dem Schluffe der Schtfferschulen ab gehalten werden. Die Anmeldung zur Prüfung al« Führer eine» Segelschiffe« oder Floße» ha» bet demjenigen Elb-, Straßen- oder W fferbauamt, in dessen Bezirk der wesent liche Wohi oct de« Bewerber« gelegen ist und, sofern der Bewerber in keinem dieser Bezi ke wohnhaft ist, bei dem Straßen- und W ff rbauaml I »Dresden, die Anmeldung zur Prüfung al« Führer eine« Dampf- oder anderen Ma- Ichmensch sfl« aber tu jedem Falle bei dem lrtzt „nanuten Straßen- Und Wuffcrdauamt schristlich oder mündlich zu erfolgen. — Se M se ät der Kaiser hat an da« Zittauer In sanierte.Regiment Nr. 102, we an die übrigen, an dem Glmme auf die Höhen von C aonne be teilt, trn sächst'tben Ti uppe» da» folgende Telegramm ge lichtet: „Se. Majenät der Kaiser haben von dem Belicht Ehrentafel. Vom Gcneralquartiermeister wird uns mitgetcilt: „Vaterläüdisch gesinnte Männer haben der Heeresleitung eine Anzahl von Geldspenden für hervorragende Waffen taten zur Verfügung gestellt. Auf Rundfrage bei den Truppenteilen nach besonders tapferen und würdigen Sol daten sind zahlreiche Berichte cingelausen, die beweisen, mit welcher Unerschrockenheit und Todesverachtung unsere Truppen sür das Vaterland kämpfen. Jeder der gemel deten Streiter ist ein Held, aber nicht jeder kann eine Spende erhalten. Ihre Namen und Taten aber sollen jetzt schon öffentlich bekanntgegeben werden. Den Helden zur Ehre, ihren Angehörigen zum Stolze, den jungen Mann schaften zum Ansporn! Es wäre erwünscht, wenn die Kunde dieser Taten gerade in den Heimatsorten der Tapferen verbreitet würde. Zu diesem Zwecke wird die Mithilfe der Presse erbeten." Wir geben dem Wunsche des Gcncralquartiermeisters gern Folge und werden die einzelnen Schilderungen unter der wiederkehrenden Ueberschrift „Ehrentafel" verbreiten. Der ersten dieser „Ehrentafel" entnehmen wir eine Reihe von mutigen und selbstlosen Kricgstaten, wie sie Sachsens Söhne in den letzten Kriegswochen ausgeführt haben. Bei den Sturmangriffen auf zwei Ortschaften, die von englischen Truppen gehalten wurden, haben sich einige «Soldaten des Sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 107 durch heldenmütiges Verhalten in nicht alltäglicher Weise ausgezeichnet. In erster Linie ist der Unteroffizier Koch zu nennen, der nach Verwundung des Zugführers, den Zug unter sein Kommando nahm und ihn im mörderischen Feuer geschickt und rasch gegen die feindliche Stellung führte. Sein persönlicher Mut und seine Unerschrockenheit wirkten vorbildlich und anfeuernd auf seine Leute. Er selbst wurde an der Spitze seines Zuges schwer verwundet. An Tapferkeit stand ihm nicht nach der Gesreite Magerod desselben Regiments, der sich vor allem als Gefechtsordonnanz auszeichnete. In schwieriger Gefechts- läge unter heftigem Feuer hat Magerod Befehle und Meldungen überbracht, und hat dadurch seiner Truppe wertvolle Dienste geleistet. Der Soldat Endesfelder war als Entfernungs schätzer stets mit in vorderster Linie und hat dem Zug führer infolge guter Beobachtung zuverlässige Wahrneh mungen übermittelt. Als seine Kompagnie nach einem zweiten Sturm durch große Verluste gezwungen war, zurückzugehen, konnte Endesfelder, da er sich bereits sehr nahe an die feindliche Schützenlinie herangewagt hatte, nicht mehr in den alten Schützengraben zurück. Er blieb über 12 Stun den in äußerst gefährlicher Lage vor dem Feinde lie gen, beobachtete gut und schlich sich abends nach Ein tritt der Dunkelheit in den Schützengraben zurück. Der Landwehrmann Ernst Paul Kirch Hübel von der 9. Kompagnie des Sächsischen Landwehr-Jnfanteric- Regiments Nr. 104 hat sich im Gefecht vom 14. Sep tember durch besondere Tapferkeit und Unerschrockenheit ausgezeichnet. Ohne Zögern ist er mit seiner Gruppe ungeachtet des schweren feindlichen Arlilleriefeuers vor gegangen und hat durch tapferes und rücksichtsloses Draufgehen seine Kameraden vorwärts gerissen. Kirch hübel ist am 23. August 1879 geboren, von Berus Zu schneider in Zeithain, verheiratet und Vater von neun Kindern. Er ist infolge seiner Verwundung in ein Lazarett gebracht. Zu den älteren Kriegsfreiwilligen, die sich ganz be sonders ausgezeichnet haben, gehört der Unteroffizier Mar Lorenz, der im Atter von 52 Jahren den Krieg bec dem Sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 104 mitmacht. Er ist Vater von drei Söhnen, die ebenfalls im Felde stehen. Lorenz tat sich am 11. November beim Sturm auf ei» Dorf durch Unerschrockenheit hervor. Infolge seiner Sonnabend, 6. Febrnar 1V1S, abends. 68. Iabra. 30 Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Viertel,ährlicher Bezugspreis bet Abholung tn der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Tröger frei ln« Hau« 1 Mart SS Psg., bei Abholung am Schalter der laiserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch den Briestcöger frei in« Haus 2 Mart 7 Psg. Auch MonatSabonnemenlS werden angenommen. Anzeigen-Amiahmr slir dir Nummer de« Ausgabetage« bi« vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis sitr die «leingespaltene 43 wm breite «orpuSzeile 18 Psg. (Lokalpreiü 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Sa» nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Nlesa. - GcschöslSstelle: Soethestrahe SL - Fllr die Redaktion verantwortlich: Arthur Höhne! in Riesa. Erloschen ist die Mauls und Klauenseuche unter den Viehbeständen 1) des Gutsbesitzers Reinhold Hecht Mehltheuer Nr. 18, 2) des Gutsbesitzer« Max Eidner in Prausitz Nr. 24. Zu 1 bewendet eS bei den tn der Bekanntmachung vvnl 23. Dezember 1914 — 317S»L— getroffenen Anordnungen. Zu 2' werden, da der Ort Prausitz nunmehr seuchensrei ist, die angeordneten Sperr maßnahmen aufgehoben. Großenhain, am 6. Februar 1915. 87 , Tie Könialicke Amtshauptmannschaft. 112t, 8 Zahlung der Einquarlierungsgelder. Die Zahlung der Entschädigungen für die Militär-Emquarnernngen in den Monaten August, September und Oktober v. I. erfolgt von uns verlagsweise in der Zeit vom 8. dtS 13. tid. Monats von 8 bis 12 Uhr vormittags und 2 bis 4 Uhr nachmittags im Sitznnassaale des Rathauses. Die Auszahlung, die nur straßenweise bewirkt werden kann, erfolgt gegen Rückgabe der Quartier;«tel. ES wird gezahlt werde» »'n Montag, de» 8. Febrnar an die Qirartiergeber am Alberlplotz, in der Älbertstraße, Altmarkt, am Rundteil, an der Gasanstalt, Angnstastraße und BiSmnrckstraße, Dienstag» den S. Febrnar an die Qnartiergeber der Bruchgaffe, Carolastraße, Eyemnitzerstraße, Colonie, Elbberg, Elbstraße, Feldstraße, Felgenhauerstraße, Friedrich August-Straße, Georgplatz, Georgstraße, Großenhainerstraße uxd Hauptstraße, Mittwoch, den 10 Februar an die Quartlergeber tn der Goetheltraße und am Käkerberg, , Donnerstag, den 11. Februar an die Quartiergeber str der Kaiser Franz Josef-Straße, am Kaiser Wilhelm Platz, Kasernenstraße, Kirchbachstraße, Kiötzerstraße, Maxstraße, Meißnerstraße, Marktgaffe, Mathildenstraße, NicderlagSstraße und Olchatzerstraf»', Freitag, de» 12. Februar an die Quartiergeber in der Parkpraße, Pausttzerstraße, Poppitzerstraße, Schtllerstraße, Schloßstraße, Schulstraße, Schützenstraß? und Strehlaerstraße, Sonnabend, den 13. Febrnar an die Quarttergeber in der Sedanstraße, Slandtfeststraße, Wettinerstraße und Wilhelm- straße. Da manche Unstimmigkeit in den Quartierlisten zn klären sein wird, kann die Aus zahlung nur an Erwachsene erfolgen, die imstande sind, Auskunft Uber die bewirkten Leistungen zu geben. An Kinder wird nicht gezahlt werden. Für die Quartierleistnngen nom 1. November ab wird die Zahlung später erfolgen. Der Rat der Stadt Riesa, am 6. F binar 1915. R. '.MAHW "< f Riesaer W Tageblatt und Anzeiger (Elbeblatt und Anzeigers. Telegramm-Ldreffer IFernsprech stelle „Tageblatts Riesa. Nr. M. für die König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba.
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