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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040413013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904041301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904041301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-13
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Morgen-Ausgabe «».ösr. L. Jahrgang. Nr. 18« Mittwoch den 13. April 1904. Sr.:w0,NÜ. ll-L ltt-t. Leuilleton t. vir. l- l«. i r i r ». r. ». «.v. «.o. »v. »o. «.ü. l«-U0,40^ a ur i tibr, >k»oäui»v gut, daß wenigstens Las Reich als solches mit dieser Sache nicht«:- zu tun hat. Aber wir leben nun einmal in der Zeit der Surro gate. Und so kann es nicht Wunder nehmen, daß dem Reiche wenigstens der Spielteufel in einer anderen Form, nämlich in derjenigen der Rennwetten, dienstbar gemacht werden soll. Bekanntlich beabsichtigt Preußen, im Bundesrate zu beantragen, daß die Totalisator steuern herabgesetzt und dafür staatlich konzessionierte Wettbureaus errichtet werden sollen. Auch hier ist cs die Absicht, die „unlautere" Konkurrenz der Buchmacher auszuschalten, um den vollen Ertrag aus den Renn wetten in die staatlichen Kassen zu leiten. Dabei mag immerhin daS Bestreben, dem Unwesen der Buchmacherei zu steuern, als löblich gelten. Man soll die Dinge nicht belachen und beweinen, sondern verstehen. Man soll auch verstehen, daß der Spieltrieb dem Menschen, und besonders dem Deutschen, angeboren ist. Aber das deutsche Volk hat heute eine so hohe Kulturstufe erreicht, daß es schon aus Gründen der Selbstachtung eine sittliche Pflicht ist, den Spieltrieb nicht noch künstlich zu nähren. Besonders wenn die Eifersüchtelei der Einzelstaaten zu einer Aufwärmung der nicht ungefährlichen partikularistischen Neigungen führt, dann soll man sich fragen, ob hier nicht ein Halt geboten ist. Die heutigen Regierungen scheinen, wie so manche anderen Dinge, auch die Aufkitzelung der Spiel leidenschaft zu leicht zu nehmen. die besseren Zeiten kamen, ohne daß die Lotterie beseitigt wurde; durch die Verstaatlichung der Eisenbahnen wurde ein immer breiterer Strom von Gold in die preußische Staatskasse geleitet. Die Miquelsche Reform der Ein kommensteuer in Verbindung mit der Vermögenssteuer bringt gleichfalls Jahr für Jahr höhere Erträge. Herr v. Rheinbaben kann wieder von Preußen sagen: W>r haben heidenmäßig viel Geld. Es ist wirklich alles da, es ist nicht mehr wie bei armen Leuten. Und dis Lotterie? An ihre Aufhebung denkt kein Mensch; im Gegenteil, man bemüht sich, den Spieltrieb noch weiter auszubeuten. Schon unter Miquel wurden die preußischen Lose verdoppelt. Das erschwerte natürlich zunächst den Ab satz, um so mehr, als die Gewinnpläne nicht so geschickt eingeteilt waren, wie diejenigen der außcrpreußischen Lotterien. Dazu kamen die neuen Lotterieuntcr- nehmungen in Thüringen und Lübeck. Das Deutsche Reich ist heute mit Lotterielosen geradezu überschwemmt, da auch der kleinste Bundesstaat aus der Spielwut seinen Gewinn ziehen will. Man kann es ja schließlich auch keinem kleineren Finanzminister verdenken, daß er ohne Erröten den Spuren seines großen preußischen Kollegen folgt. Und in Preußen glaubt man heute fester als je an die heilbringenden Wirkungen des LotteriespicleS. Fand doch Herr Scherl mit seinem ingeniösen Sparlotto gerade bei dem preußischen Finanzminister einen ver ständnisvollen Gönner. Und wenn auch bisher der Plan, mit Hülfe des Spielteufels die Nörgler in wasch echte Patrioten umzuwandeln, noch nicht verwirklicht werden konnte, so tritt doch überall die Tendenz zu Tage, der Spielwut weitere Konzessionen zu machen. Dor allein aber sucht die preu'-ische Finanzleitung erst einmal durch rigorose Strafbestimmungen die Lotteriesünder zu schrecken. Das Bild, das sich infolge des Lottericpartikularis- muS in den deutschen Landon bietet, ist geradezu kläg lich. Der eine Staat ist des anderen Widersacher. Im Bundesräte sitzen alle Staaten einträchtiglich zusammen, aber auf dem Gebiete der Lotterie versteht man keinen Spaß. Die Lotterieblätter haben eine Reihe von Urteilen zusammengetragen, die noch mehr die Ent rüstung als den Spott herausfordern müssen. Da wird ein Mann in einer preußischen Stadt zum Tode ver urteilt; aber der Raubmörder hat gleichzeitig in der säch- fischen Lotterie gespielt und einen Treffer gemacht, und so wird er acht Tage vor seiner Hinrichtung noch wegen Lotterievergehens zu einer Geldstrafe verurteilt. Ein Lübecker verliert in einem preußischen Badeorte feine Brieftasche; er erhält sie zurück, aber die Polizei hat in der Tasche auch ein Los der Lübecker Lotterie gefunden; natürlich wird er angeklagt und verurteilt. Wehe den Unglücklichen, die aus einem Staate in den anderen ziehen und ihr bisher legitimes Los in der neuen Heimat weiter spielen; sie sind dem Strafgericht rettungslos verfallen. Wehe besonders dem Kollekteur, der daS Pech hat, daß ein Kunde von ihm in einen anderen Bundes staat verzieht. Schon daß die Post ihm das LoS nach sendet, macht den Kollekteur straffällig. Dabei ist das schönste, daß die einzelnen Bundesstaaten, gegen dis sich die Lotterieverbote richten, selbst das Messer schleifen müssen, um die Sünder abzuurteilen. Der Hamburger Richter muß den Kollekteur verurteilen, der sich gegen das sächsische oder preußische Gesetz vergangen hat. Das ist eine Verquickung von Nechtseinheit und Partikularis- mus, die dem gefunden Empfinden als Widersinn er scheinen muß. Den Nutzen hat das Ausland, das schlau genug ist, den Lotterieverbrecher nicht an das Messer der Reichs justiz zu liefern. Von Ungarn aus wird das Deutsche Reich mit Lotterieangeboten geradezu überschwemmt. Das ist nach den zahllosen Lotteriegesetzen zwar strafbar; aber es geht hier in ganz Deutschland wie früher in Nürnberg: auch die deutschen Gerichte henken keinen, sie hätten ihn denn. Und für gewöhnlich kriegen sie ihn nicht. So wird die Folge des Lotterierigorismus der Einzelstaaten eine weitere Ausdehnung des verbotenen Losehandels aus dem sicheren Port des Auslandes sein. Oder glaubt man wirklich, den Spieltrieb, den man erst künstlich groß gezüchtet hat, in legitime Bahnen lenken zu können? Das würde einen Optimismus voraus- setzen, der mit allen Erfahrungen des praktischen Lebens in krassem Widerspruch steht. Und doch, so wenig daran zu denken ist, daß in ab- sehbarer Zeit die Lotterie aus Deutschland verjagt wird, so wenig Aussicht hat die zweite Möglichkeit zur Be- seitigung dieses häßlichen Partikularismus, nämlich die Einführung einer Reichslotterie. Dazu ist die Eifer süchtelei unter den einzelnen Staaten viel zu groß. Ein jeder glaubt eben, doch schlauer zu sein als der Nachbar und mit seiner eigenen Lotterie ein besseres Geschäft machen zu können. Das wäre bei einer Reichs lotterie, bei der die Erträge nach der Kopfzahl verteilt werden müßten, nicht möglich. Es ist auch vielleicht ganz itotteriemsral. Dieses werde fest geglaubt Bon der ganzen Bankwelt: Lotterie ist stets erlaubt. -- Wenn der Staat die Bank hält. Li« Gläubiger. «sot i. ». t. t. r. t. r. i. r. «.v. «.o. «-Q. cotterieMlilnlaNrmilr. Preußen kommt nun auch mit einer Verschärfung seines Lotteriegesetzes. Wo alles haßt, wo auch Sachsen , erst kürzlich des seligen Drakons Geist beschworen hat, um die Lotteriesünder zu schrecken, da kann Preußen , allein nicht lieben. Es will alles, was der Spieltrieb nur irgend hergibt, für sich behalten und gönnt den anderen Lytterien nicht mehr den kleinsten Teil dieses Lebenssaftes, Und w wird denn um die fchwarzweißen Grenzpfähle ein Stachelzaun errichtet, an dem sich j künftig mancher Spieler und mancher Kollektenr die < Hosen zerreißen wird. Wie anders war es einst, als man es anch in Preußen : für nötig hielt, mit liberalen Ideen wenigstens zu kokettieren.' Damals hieß es, daß die Lotterie zweifel los ein Uebel sei, das man aber bei der Not der Zeit nicht entbehren könne; kämen aber einst glücklichere Zeiten in finanzieller Beziehung, dann wollte man gern auf diese Besteuerung des Spieltriebes verzichten. Aber «.v.vv - --j rr. tt. 8. 27-I2S Wellen von nur 3 mm Ausmaß zu entdecken. AndrerseiS fand I unsere« GewewandhauS Lrchcsters(Violine), Th. Wag Langten Wärmeivellen von 70 MikromillimeUrn, so dah nur ß schütz (Violoncello) und Organist M. Fett (Klavier) zr noch eine Lücke von s " ' ", . . den Energie übrig blieb, in der dir gewöhnlichen Lichtstrahlen . unv Solovortroge zur »wnne. iien schlug bilden vier Zi die 49. Oktave rinnahmen, während die chemische« Strahlen vo« I lieber für Soloquartett mit Klavierbegleitung voa BrahmS. BezugS-PreiS i» dm Hauptrxpedttion oder deren Nusgabe- stelle» oogeholt: vierteljährlich 3.—. bei zweimaliger täglicher Zustellung tu« Hau» ^l 3.7L. Durch di» Post bezogen für Deutsch land «- Oesterreich vierteljährlich ^l 4.b0, für di« übrigen Länder laut ZeitungSpreiöliste. Re»«ttt<» m»» ErpeDttta«: JohauniSgasse L Fernsprecher 1Ü3 a. 222. Alfred Hahi.Buchbaudlg, Univerfltätsstr.2 (Fernspr. Nr. «04«), L Lösch«, Katharinen straß« 14 (Fernsprecher Nr 293Ü) u König«» platz 7 (Fernsprecher Nr. 7V0S). Vempt-Filtale Dreöde«: Marteustraße-4 (Fernsprecher Amt INr. 1712). Haupt-Filiale Berlin: LarlDunck « r, H«rzg'.BayrHofbuchhandlg- Lützowftraße lOlFerusprechuÄlmtVI Nr.4603.) Fraze anzunehmen; erstens: jede lästige Rauchentwicklung, die durch Verbrennung weicher Kohle entsteht, kann mit Leichtigkeit vermieden ' ! solche Rauchverhütung hat sogar eine größere der kl. beginnen. Die Röntgenstrahlen haben wahrscheinlich noch kleinere Wellenlängen. William Crookes fand dann einen vierten Zustand des Stoffs, indem er zeigte, daß der elektrische Strom in einer luftleeren Glasröhre durch Massenteilchen bewegt werde, die viel kleiner sein müßten als gewöhnliche Atome, und seine weiteren Forschungen rüttelten sogar an der Theorie der Aetherwellen. Fußend auf den Entdeckungen von Becquerel hat dann das Ehepaar Curie im Radium einen Stoff gesunden, der au» sich selbst Licht und Wärme abgibt, und diese neuesten Enthüllungen der Naturwissenschaft legen die Vermutung nahe, daß die berühmte Atomtheorie mit der Wende deS 19. Jahr hunderts den Höhepunkt ihrer Machtvollkommenheit überschritten hat. Amrkkalrnder frir Keipxig. Theater. Leipziger Ttadttheater. Im Neue« Theater gelangt heute „Tannhäuser" zur Aufführung. Den Wolfram von Eschen bach singt erstmals Herr Mergelkamp. Morgen wird die packende Tragödie „Elektra", vorher der Einakter „Gestern" von Hof mannsthal zum ersten mal wiederholt. — Im Alten Theater tritt heute unser früheres beliebtes Mitglied, der König!. Hofschauspteler Herr Ernst Müller von Berlin in seiner ersten Gastrolle als Bäckermeister Mix in der unterhaltenden Posse „Kyritz-Phritz" auf. Zu morgen ist Findeiiens Operette „Der Sühneprinz" angesetzt. — An der Tageskaffe des Neuen Theaters beginnt heute von 10—3 Uhr der Billettvorverkauf zudem Gastspiel der königl. Kammersängerin Frau Erica Wedekind von Dresden als „Regimrntstochter" am Sonnabend im Neuen Theater. DaS Gastspiel des Frl. Musil hat zum Engagement der Dame geführt. Sie tritt ab Herbst in den Verband des Stadt theaters. Leipziger Schauspielhaus. Mittwoch tritt Felix Schweig- Hofer als Adolf Müller in „Gebildete Menschen^' auf. DaS Stück wird am Freitag im 34. Freilagsabonnement wiederholt. ES ist der Direktion gelungen, Herrn Schweighofen noch für ein aller letztes Gastspiel zu gewinnen. Er wird auf vielfachen Wunsch am Sonnabend nochmals den Null-Ahnrrl in dem beliebten BolkSstück „'s Nullerl" spielen, welches gestern wieder vor vollem Hause gegeben wurde. Als volkstümliche Vorstellung bei halben Preisen wird Donnerstag „DaS große Licht" gegeben. Am Sonntag Abend wird nochmals „Der Hüttenbesitzer" mit Clara Cal bach in der Rolle der Cläre gegeben. Direktor Hartmaau spielt den Philipp Derblay. Zentraltheater. „Die 300 Tagt", der tolle französische Schwank, mit Josef Giampietro als Gast, geht auch heute und morgen abendS 8 Uhr in^ Scene. Sonnabend, den 16., gelangt „Der Frauenjäger" (l-v Viaäov), Schwank in 8 Akten von Georges Feydeau, zur ersten Aufführung. Josef Giampietro gastiert in diesem Stück in der Titelrolle. »auzerl. Eil»Kaunuerinnsik-Abenp wird heute Mittwoch im Palmen- aartensaale veranstaltet. Di«Ausführung hat da- „Leipziger Vokal-Quartett", bestehend aus dca Dameu B. KruSzynski, > E. Schellenberg und de« Herren vr. Reinhardt und jC. Schreiber, übernommen, denen die Herren E. Kolb, Mitglied ' ' " - - - - . ..... fuer-Loevrr- , schütz (Violoncello) und Organist M. Fett (Klavier) zur Seite stehen, sieben Oktaven in der Skala der strahlen- z Das Programm enthält mehrere u cappvila-Quartette, Klaviertrios Ii.k. X,. . und Solovorträge für Violine. Den Schluß bilden vier Zigeuner- Var Maiigrte yom Lage. * Der Vorstand deS Gesamtverbandes der Metall industrielle» Deutschlands wurde beauftragt, eine Zu sammenfassung derjenigen Arbeitgeberverbände vor zubereiten, die der vom Zentralverband Deutscher Industrieller geschaffenen „Haupt st eile" nicht angeschlossen sind. * Der Reichstag beriet gestern die Aenderung des Münzgesetze« und ging dann zum Etat des Reichs kanzlers Über, wobei die Frage der Schiffahrts abgaben auf natürlichen Wasserstraßen ange- schmtten wurde. * Die ostafrikanische Flottenstation wird im Sommer nach längerer Pause durch den Kreuzer „Bussard" wieder besetzt werden. * Der schweizerische Bundesrat hofft eine internatio nale Konferenz über Fabrikgesetzgebung im nächsten Mai zustande zu bringen. * Der schweizerische Ständerat nahm einstimmig ei» Gesetz, Neuordnung des Artilleriewesens betr., an. * Gegen den spanischen Ministerpräsidenten Maura wurde gestern beim Verlassen deS GeneralratS- gebäude- ein Anschlag verübt. Maura wurde von einem Dolchstich verwundet. Anzeigen-Preis die 6gespaltene Petitzeile 28 Reklame« unter dem RrdokttonSflrtch l4 gespalten) 7K >4, aach deu Famittenuach- rlchteo (6 gespalten) KO -L- Tabellarischer und Ziffernlatz entsprechend höher. — Gebühren sur Nachweisungen und Offertenannahme 25 Extra-vetl-gen (gesalzt), nur mit der Morgra-AuSaabr, ohne Postbefördrrung ^li 60.—, m t t Postdesörderung 70.—. Annahmefchlutz für Anzeige»: Abend-Ausgabe: vormittag« lO Uhr. Morgen-Ausgab«: nachmittag- 4 Uhr. Anzeigen stad stet« ao die Expedition zu richte» Dir Expedition ist Wochentag« ununterbrochen geöffnet von früh 8 bis abend« 7 Uhr. Druck und Verlag von G. Polz tu Leipzig (Inh. vr. B.,R. L W. KliathardK eiMerTaMM Anzeiger. Amtsblatt des Äöniglichc« Land- und des Königlichen Amtsgerichtes Leipzig, -es Nates und -es Nolizeiamtes der Ltadt Leipzig. ver rusrirch-japanlrche ffrieg. Angeblicher Mißbrauch per Raten Arenz« Flagge durch die Japaner. Aus Tokio wird gemeldet: Die aus russische» Quellen berrührende Anklage, daß die japanischen Truppen bei Tschöngkschu daS Privilegium der Roten Kreuz-Flagge miß brauchten, indem sie Zuflucht in einem zu einem Hospital eingerichteten Hause gesucht hätten, wird hier in Abrede ge stellt. Es wird erklärt, diese Erfindung beabsichtige, die Japaner in den Augen der Welt zu verunglimpfen. Eine amtliche Nachforschung nach diesem Gerücht hat ergeben, daß die Japaner ihre Verbandstation hinter ihrer Feuerlinie eingerichtet hatten und diese nur benutzten, um die Verwun deten zu pflegen. Aorea in den Händen der Japaner. Nachdem der japanische Gesandte in Söul der koreanischen Regierung offiziell mitgeteilt hat, daß die Russen sich hinter den Jalu zurückgezogen, sind mit bemerkenswerter Ge schwindigkeit die nötigen Maßnahmen getroffen worden, um den ganzen Norden Koreas unter japauische Mosierr. So zahlt man seine Schulden. Der Staatsmann: Ich breche prinzipiell nicht ganz Mit Schädlers dunklen Mächten; Sie helfen mir beim nächsten Tanz Im Parlamente fechten. Und folgen sie mir treu und brav Durch Gräben und durch Mulden, Dann fällt vielleicht ein Paragraph . . . So zahlt man seine Schulden. DaS Zentrum: Weil wir den guten Baum erkannt An seinen edlen Früchten, So will der Papst in: deutschen Land Die Nuntiatur errichten. Was alles Andre anbelangt. So mußt du dich gedulden. Genug! wir haben uns bedankt... Sozahlt man seineSchulden. Dk« beide« Reutze. Notiz: Neu« i- L. bat trn Bundesrat« geoen Reub ä. L. für di« Aufhebung von 8 2 de« Jesuttenaesei,«» ge'iimmt. Der M«. gent von R. L L. ist der Boter de« Re- genten von R. I. L. Reuß, das man „die jüngere Linie" Zubenamst zum Unterscheiden, Liebt die Jesuiten in je Größerm Maß, als sie es meiden. Reuß daS ältre, das schon eber Seinen Sonderstrang gezogen, Liebt die Jesuiten näher Und ist ihnen sehr gewogen. Merke dir die alte Wahrheit, Merk sie dir zu Nutz und Frommen: Zwischen Sohn und Vater Klarheit, Bis — die Jesuiten kommens Et« Anti. Kunst. - " Große Kunstausstellung Dresden 1W4. Im Parke der werden; zweitens: eine . . . , „ . .. „ _ Großen Kunstausstellung im früheren Lingner-Pavillon wird gleich- Ausnutzung und daher eine Verminderung der Kosten des Brennstoffs zeitig mit der Großen Kunstausstellung eine Elite-"' "" —-—-- von Kunstphotographien eröffnet, welche eine , die Bestrebungen in der Kunstphotographie in den letzten Jahren geben wird. Die Ausstellung wurde zusammengebracht von dem Dresdner Kunstphotographen Hugo Ersurth. Außer den be deutendsten Fachphotographen, welche die rein künstlerische Richtung pflegen, wie Dührkoop-Hamburg, Erfurth-Tresden, Perscheid- Leipzig, Raupp-Dresden und Weimer-Darmstadt, werden die vorzüglichen Hamburger Amateure Gebrüder Hofmeister, H. W. Müller, Troch und andere, sowie die Wiener Henneberg, Kühn und Spitzer vertreten fein. Die sehr interessanten Ameri kaner Stieglitz, Strichen, Frank Eugene, White, Fräulein Käsebier, Fräulein Weil und Fräulein Spenzer sandten Kollektionen ihrer besten Arbeiten. Auch Belgien, England und Frankreich werden an der Ausstellung beteiligt sein. lln. Dresden in St. Louis. Auf der Weltausstellung zu St. Louis wird, wie man uns aus Dresden schreibt, Dres den durch fünf kostbare Repräsentationsstücke vertreten sein: ein goldenes Buch nach Entwurf von Professor Otto G u ß - mann, einen mächtigen Tafelaufsatz von Professor Carl Groß, eine Urne von Professor Schuhmacher und zwei monumental gestaltete Schreibzeugs von Erich Klein- Hempel und Max HanS Kühne. Diese Gegenstände werden im Deutschen Hause in jenem von der königlich sächsi schen Staatsregieruna ausgestellten sechs Meter hohen Re- vräsentationssaale ausgestellt, den Wilhelm Kreis, der Erbauer der zahlreichen BiSmarck-Säulen in Deutschland, für das neue StändehauS in Dresden entworfen hat und dessen Kasetten- dccke in Eiche und Äirschbaumholz ausgeführt wird. Wil helm Kreis wird im Auftrage der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft auch die innere Ausgestaltung der übrigen den deutschen Künstlern zur Verfügung gestellten Ausstellungs räume ausführen und die Aufstellung der deutschen Kunstwerke übettvachen. Er ist bereits seit einigen Tagen nach Amerika unterwegs. Tie Kunstgenoffenschaft stellte ihm ein Berech- nungSgcld von 25 000 -S' zur Verfügung. S Neue Miinbeicvoftkarteu find tm Berkan der Lbrnmolikh-aravbis'een Nuniianbalt vnn P-ul ttlnkenrath e schienen Im Innern der Torwelknrie t« in kleinr« Büchelchen enihalten^da«Novellen, niedlich' Lie'-e-nelchi^ t-den entbSlt, sowie die bekanntesten Mä chen. Liese Märchen vtblioth.k-voft- karten bilden einen hübschen Artikel für die Mnderwea. Wissenschaft. 1 Die Viffenschaft tm Kampf aeqen »en Ranch. Professor Benjamin hat in der Wochenschrift „Science" eine ausführliche Auseinandersetzung über die Stellung der Wissenschaft im Kampf gegen den Rauchschaden veröffentlicht und damit den Bestrebungen, dir auf die Befreiung unserer Großstadtluft vom Rauch der Schorn steine abzielen, den Rücken gestärkt. Es hat kaum eine Frage auf dem Feld der Großftadihygiene gegeben, die in den letzten Jahren mehr erörtert worden wäre als die Forderung nach der Bekäinpfung von Rauch und Staub,(und das mit vollem Recht. Es ist natürlich für den schuldigen Teil ganz leicht, die Ausrede zu gebrauchen, es sei noch kein genügendes 1 Verfahren zur Vermeidung des Rauches oder, mit anderen Worten, zu einer vollständigeren Verbrennung der Kohl, erfunden. Gerade deshalb ist es von Wichtigkeit, daß der drüsige Standpunkt von wissenschaftlicher Seite aus betont und zur allaemrinen Kenntnis gebracht ivird. Nack, den Feststellungen von Professor Benjamin Pud heute folgend« Sätze als Grundlage in der Beurteilung dieser oU Lark: «.0. t.1). dl), t. 0. «.O. 0.0. «.v. «.0. «.IX »0. i. v. l. 0. »0. «.0. l.0. i. 0. iLoet-v. »0. «. 0. >.soo-rkl.-u. t-MX L-o. lv« A»r>o 1.0. » t.lt l. v. ». l) t.t>. i.0 >. lr lv.0n.6li w.öj>.N l.v t.0. «.v i.0 t.v.1«u l.0. o. -A usttellung , >ur Folge: drittens: alle neuen Fabrikanlagen sollten durch geeignete Uebersicht über I wdtische Beamte mit Rücksicht auf Vorrichtungen für genügende Verbrennung der Kohle beaufsichtigt werden; viertens: wo eine wirkliche Rauchplage bereits besteht, sollten belehrende und nötigen falls gesetzliche Maßnahmen dagegen ergriffen werden; fünftens: die Aufsicht über die Fabriken sollte in dieser Beziehung in die Hände paffend vorgcbildeter Ingenieure gelegt werden, die den ganzen Stand der Frage vollkommen beherrschen; sechstens: die Bürger jeder Gemeinde müssen zu der Einsicht kommen, daß sie einen Schutz gegen die Rauchplage genau mit denselben Recht und mu derselben hygienischen Notwendigkeit bean spruchen dürfen wie die Abhilfe einer schlechten Entwässerung und die Bekämpfung des Straßenschmuyes. — Gegen diese Sätze päßt sich kaum etwas einwenden, und es ist wohl nur eine Frage der Zeit und hoffentlich kurzer Zeit, wann sie eine allseitige Berücksichtigung auch in der Praxis finden werden. Es bleibt der Nachweis zu führen, daß genügende technische Mittel zur Rauchbeseitigung vorhanden sind, aber er ist bereits geführt worden, und zwar, wie in dem zweiten jener Leitsätze betont wird, sogar in der Weise, daß die Rauchverhütung eine stärkere Ausnutzung des Brennstoffs und infolgedessen eine Verbilligung deS Betriebs mit sich bringt. Mit der Beaufsichtigung der Fabrik,chorn- steine ist freilich noch nicht alles getan, denn außer ihnen liefern namentlich die Bahnhöfe noch ein erschreckendes Maß von Luft verunreinigung. Die Unterdrückung des Rauchs bei den Lokomo tiven scheint aber noch nicht eine befriedigende Lösung gefunden zu haben, denn auch in Amerika hat man bestenfalls, wenn die Um gebung eines Bahnhofs von Rauch befreit werden sollte, zu dem Ausweg gegriffen, die Ein- und Ausfahrt der Züge mit elektrischem Betrieb zu bewerlstelligrn, beispielsweise ist das in Boston geschehen. Dies Mittel ist freilich recht kostspielig und wird eine allgemeine Anwendung nicht finden. Hoffentlich wird auch die Aufgabe, die Feuerung der Lokomotiven in einer zur Rauchverhütung geeigneten Art umzugestalten, bald von unseren Ingenieuren bemeistert. Nach einer Angabe von Professor Benjamin ist in Cleveland jüngst eine Neuerung verfucht worden, die de» Lokomotivenrauch zum mindesten auf weniger alS die Hälfte des früheren Betrage- hrrabgrminvert hat, und zwar gleichfalls unter gesteigerter Ausnutzung der Kohle. T. DaS Radium tm Lichte »er Geschichte. Seit der unsterb liche Newton feines Strahlungstheorie des Lichts 1668 aufgestellt hat, kann man bis zu der umwälzenden Entdeckung des Radiums eine Stufenleiter im Wechsel der Anschauungen über das Wesen von Kraft und Stoff erkennen. DaS Jahr 1746 brachte die Erklärung der Elektrizität durch Benjamin Franklin alS eines unwägbaren Fluidums, das Jahr 1803 die großartige weittragende Atomtheori, von Dalton. Im 19. Jahrhundert hat die Wellentheorie für Licht und Wärme und die Atomtheorie für den Stoff den Menichengeitt fast ausschließlich beherrscht. Dann stellte Maxwell den Satz aus, daß Licht, Wärme und Elektrizität verschiedene Arußerungen ein und derselben Kraft wären, und darauf folgten di« epochemachenden Arbeiten des leider so jung verstorbenen deutschen Physikers Hertz Dieser bewies 1888, daß strahlende Elektrizität in Wellenbewegungen des Aethers bestünde Professor Bose aber vermochte dann elektrische
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