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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191505075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19150507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19150507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-07
- Monat1915-05
- Jahr1915
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1915
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kc e chnung. Z M. M. ItI-114 64-87 63-85 108-110 V3-SS 102-ior 118-120 108-110 56-58 so-53 47-50 40-43 31-37 102-101 95-98 117-122 128-188 107-112 07-102 112-122 07-100 »0-93 8S-88 58-60 54-56 ss«o 5-54 43-17 38-42 100-102 92-95 85-88 80 83 Tlero-'»« 115-120 108-105 97-103 93-95 92-97 1 »108 82-87 72-77 89-97 85 SO 66-68 57-61 -0-53 r<»e»tzeschicht«, Dentsch-S Reich. Di» vßtzfügung über Milt« und Vicht« -lnSforderungen. Dem ReichSiag ist der Entwurf «in«» Ersetz«» zur Einschränkung der versüaung über Miet- und PachtzinSsordrrnngen nebst Begründung zuge- gangen. Echlachtbietzttreisr an« em vtebtzofe zu Dresden am 6. Mai ISIS nach amtlicher Feftstellunq. (Marktvreste tttr 50 r» in Marl.« Buchenau kam. „Um Gotteswilleu, lassen Sie de» Geheimrat noch heute holen," riet sie dein Freiherr». „Marga sieht be« Ulirilhiqend aus." Hans Dietrichs Augen suchten das blaß und schmal ge wordene Gesicht seiner Frau. Er seufzte beklommen. Als Marga am Abend vor dem Spiegel ihr Haar ordnete, zeigte ihr daS GlaS plötzlich ihres Mannes Bild ans der Schwelle des Zimmers. Zitternd zuckte sie zusammen. Hans Dietrich bemerkte es. „Aber, Marga, wie kannst Du so vor mir erschrecken?" fragt« er kummervoll. Die weiten Aermel ihres weiße» Nachtkleides waren zurück gefallen. Ans der zarten Haut ihres Arme- konnte mau noch die Stelle erkennen, die sein« Hand gezeichnet hatte. HoheneggeS Blick haftete nuoerwandt auf diesem Male seines Jähzornes. „Verzeih' mir, Marga; da» wollte ich »licht, bei Gott." Sie verbarg ihre« mißhandelten Arm mit verlegenem Er röten. „Ach laß doch, HanS; da» bißchen körperlicher Schmerz- ist längst überwunden." „Aber der ander«nicht?" fragte er. „Nicht wahr, den, der Herr über Dich sei» will, so schwach und unbeherrscht zu sehe»«, daS tut noch weher und ist nicht schnell zu überwinden " St« hätte ihm gern ein beruhigende», tröstende» Wort aesagt; aber sie fürchtete, vielleicht «in falsche» zu wählen. Deshalb schwieg sie. Er war vor ihr stehen geblieben. Wie mit einem Ent schlüsse ringend, starrte er auf di« langgestielten Blumen de» Teppichs, über den die grün verschleierte Nachtlampe ihren blassen Schein warf. Endlich richtete er sich auf. „Di» darfst »licht da» Opfer meine» »maliicktiche» Tharakter» werden," erklärte er. „Ich werde Hasso dann» jetzt ei» Jahr abdienen lasten. Ein Jahr ist «in« lange Zeit, und wenn er sich gut anfführt, mag er nach Schluß seiner Dienstzeit di« landwirtschaftlich« Hochschule in X. beziehen. Jedenfalls, wenn er zurückkommt, sollen die alten Geschichten vergessen sein." Marga wußte, wa» Han» Dietrich diese» halbe NachgeLen gekostet hatte. Sie streckte dem Gatten beide Hände entgegen. „Hab' tausend Dank für Deinen Entschluß." 232.20 Der tzröe von Auchenau. Roman von Herbert von der Oste»«. 34 Mit «inen, rauhen Griff faßte er ihren Arm. „Soll ich mir den Gehorsam erzwingen?" fragte er heiser. „Ich laste mich »licht zwingen, gegen mein Gewissen zu bandel«. Willst Du Deine überlegene Körperkraft mir gegen über anwenden, so zerbrich mich." In rührend angstvollem Flehen suchten ihn ihre Augen, doch nur ein« Sekunde; dann wandte sie sich ab. Sie konnte die geliebten Züge nicht so entstellt von Leidenschaft sehen. ES tat ihr zu weh. Ob Han» Dietrich ahnte, was in der Seele seine» WeibeS »orging? Mit einem jähen Ruck löst« sich feine Hand von Marga« Arm. Tie war allein. Zum ersten Mal in stillem Leben hatte HanS Dietrich sei» nrnWillen nicht erzwungen. — „Hast Du Dir unter dem Nachlasse »nein«« Vater« noch immer nicht» anSgesncht?" fragte Marga den Resten, al» er am nächsten Tage zum Kaffeetrinken auf di« Veranda kam. „Nein, und ich werde e» auch nicht Inn," antwortete Hasso. „Ich möchte nicht, daß der Onkel da« nächste Mal mit Dei ne»» Büchern heizt," fügt« er erklärend hinzu. „Kannst Dn vaS gar nicht vergessen?" „GS gibt Dinge, die sich nicht vergessen lasten." „Dein Onkel berent, »na« er im Jähzorn tat und sprach, längst," suchte Marga zu vermitteln. „Ein einziges Wort von Dir, »mb alle» ist wieder gut." „ES ist nie gut zwischen »mS gewrseu und wird es auch nie werden," «nlgegnete Hasso. „An meine Arbeitskraft Hal der Onkel ein Recht, an meine Liebe »licht." Die Brust der jungen Frau hob und senkt« sich stürmisch, «ährend sie mit eigentümlich schwermütigem Tone sagte: „Bersuch'S um Deiner Mutter willen. Ji» ihrem Süll»« han delst Du, wenn Du mit den» Onkel Fried«, machst." Ja den düsteren Auge» de« Jüngling« lodert «Sauf. „DaS will ich nicht hosten," rief er heftig; „denn ich könnt« da» Andenken meiner Mutter nicht in Ehren halten, wenn ich da« denken müßte. Nicht wahr, Tante," fuhr er ruhig» solch« Tartaren-Nachrichten 1« ihr« wichtigen Bedeutung zu wür digen wissen. Man les« deshalb solche Mitteilungen in Zukunft mit größter Muß, und Ruhe und erfreu» sich düs» voll« Humor; sie sind der rein« Kladderadatsch. So gewertet, d. h. al« Gemüt belebend, können sie zur Förderung von Frohsinn und KrirgSfreudiakeit allenfalls noch mitgenommen werden. Dahin gehört auch «In« von dänisch-englischer Seite soeben gemachte Mitteilung, di« nur zum vangemachen bestimmt ist. Man denk, nur r hervorragend, (!) Eelehrt« in England arbritrn an der «Lösung ein,« maritimen Problem« von allergrößter Wichtigkeit"; theoretischen Unter suchungen folgten jetzt schon praktische Versuche auf See l Da« waren drei der neuestrn Beispiel«; «S gibt aber geradezu unzählige auf dem Gebiet der Serkrirgführung und wir werden ihrer wohl noch mehr zu hören bekommen. Von den Dardanellen her kamen gleiche Karnevals-Nachrichten, besonders aus unwissen den südlichen Quellen. KgWckll Hom Osten neu eingetroffcn, Preis L Stück 5 Pfg. Langer K Winterlich Veiloq de» Tageblatt". Msrive-Müuchhanfiadeu. Von einem hervorragenden Marinefachmann wird uns ge schrieben : oken. In den letzten Monaten sind vielfach Mitteilungen über marinetechnische Angelegenheiten aller Art, sowie üb» ^strate gisch« und seetaktisch« Dinge in den Blättern verbreitet worden, die meisten« au« fremde»', vorwiegend neutralen, sogenannten marine-fachmännischen Kreisen herrührten und stet- ohne Erklärung oder Erwiderung blieben. Bei dem sich immer weiter entwickelnden Vorgehen gegen unseren schlimmsten Jnselgegner wird voraussichtlich noch mancher Unsinn schwarz auf weiß erscheinen, sodaß eS angebracht ist, ein mal daraus hinznweisen, welchen geringen Wert fast in allen Fällen diese Acußernngen der betreffenden Blätter und „Fach männer" haben, denen ost selbst da» allergeringste maritim-mtli- lärische und seemännisch-nautische Verständnis abgeht. E» soll die» an drei Beispielen au« den ZritungS-Nachrichten der letzten Tage einmal klar betrachtet werden. Schreibt da ein holländisches Blatt, die Granate», mit denen Dünkirchen belegt worden sei, wären von Schiffen au« geworfen morden. Zugleich wird mit der Benennung der Kalibergröße auch näher angeführt, sie müßten von den neuesten beiden deutschen Ersatzbauten, den Großkampfschiffen „Ersatz Wörth" und „Ersatz Kaiser Friedrich lll." herrühren. Von deren Stapellauf, geschweige denn Fertigstellung wird der Berichterstatter ebensowenig wissen, wie wir andern alle. Er hat nur ganz einfach «ine Marineltste eingesehen und darin gefunden, daß die neuesten deutschen Schiffe Geschütze von 88 Zentimeter Kaliber bekommen sollen. Also I Nun der strategisch-militärische Unsinn! Wie kamen diese beiden Grotzkampfschiffe dorthin, ohne daß irgendwie darüber ein Be richt erfolgte, ohne Kampf? Waren sie allein oder in Verbindung mit der gesamten deutschen Hochseeflotte? Alsdann der artilleristisch taktische Unsinn ! Auf solche Entfernungen, wie angegeben wurden, 89—38 Kilometer, selbst von Bord verankerter und ruhig liegender Schiffe ein regelmäßiges, langsames, erfolgreiche« Feuer zu unter, halten, ist zwar nicht unbedingt ganz unmöglich, aber ohne Störung so gut wie unausführbar, taktisch unff artilleristisch. Dazu bedarf eS ganz genauer Beobachtung, ganz genauer OrtS-Feststellung, ganz ruhigen, sicheren Standes, da ja auf solche Entfernung der Schie ßende selber da« Ziel nicht sehen kann. Schiffe hätten sich selbst I durch Flieger aber nicht entdecken lassen, wird gleichzeitig berichtet, I da das Wetter zu unsichtig gewesen sei. Und dabei soll man von See auS mit hoch zu elevierenden Schiffsgeschützen auf eine Ent- I sernung von mehr als 30 Kilometer treffen können! Ein crst- I flüssiger Fachmann muß diesen Bericht erstattet haben! Nun zu dem zweiten Unfug fachmännischer (I) Mitteilung. I Die Engländer sollen — so schreibt der Berichterstatter eine« I dänischen Blattes aus Holland — das Fahrwasser des Kanal östlich de« Galloper Feuerschiffs bis zur Gandettie-Bank durch Ketten abgesperrt haben und der Schiffsverkehr war» auf die Fahr- j straße westlich de« Feuerschiffes verwiesen. Und «in norwegischer I Kapitän hat jüngst berichtet, daß er längs der englischen Küste I mit besonderen Lotsen gefahren sei, da zahlreiche Netze mit Spreng- I Vorrichtungen gegen die Torpedoboote — und wohl auch Untersee» I boote — auSgespannt seien. Die armen Deutschen, nun ist'S I wohl bald aus mit ihrer unmenschlichen Unterseeboot-Kriegführung I überall! Daß Letzteres in den einzelnen Hafen-Einläufen der Fall ist, I daran zweifelt wohl Niemand, vielleicht auch hie und da in engem Fahrwasser zwischen weiter draußen liegenden Untiefen. Letztere I werden aber kaum von deutschen Fahrzeugen je benutzt werden. I Aber die »sie Nachricht von der Ketten-Sperrung ist so wider sinnig, besonder- von der sehr langen Linie Galloper-Sandettie, daß einige wenige Darstellungen genügen, um dies zu beweisen. Tine Kette kann nicht schwimmen, sie muß entweder sehr straff an I zwei festen Landstellen angezogen werden, oder aber sehr oft auf- gebojt, d. h. hochgelüftet werden. Letzteres kann nur durch Fahr- I zeuge geschehen, die in geringen Abstände» verankert liegen, die I dann aber sichtbar und also leicht zerstörbar sind, so daß die Ketten mit ihnen versinken. Oder aber sie werden an Bojen be- I festigt, die unter der Wasserfläche schwimmen, die aber des erfor derlichen Auftriebs halber sehr groß und sehr stark und besonder« I zahlreich sein müßten, da außerdem mit dem Wasserstande ihre I Lage unter der Oberfläche wechselt. Beide Arten der Anbringung von Kettenspcrren in freier See I — denn das ist die etwa 20 Kilometer breite Fahrstraße zwischen I den beiden Sunden — ist aber eine ganz außerordentlich schwierige, I die auf sölcher Strecke kaum durchführbar ist. Das Ganze ist so- I mit nicht» als ein Ammenmärchen, schierster englischer Bluff, nur i zum Bangemacheu bestimmt, ohne jegliche Folgen, da die Fachleute fort, „hättest Du Kinder, Du würdest e» doch sicher nicht wünschen, daß sie sich in Vertrauen und Liebe an «inen Mann anschlöffen, der ihren Vater verachtete, und sei e» auch mit Recht; beim ich bin Überzeugt, für Dich würde immer das Recht auf de» OukelS Seite sein." Marga vermochte »hin nicht zn widersprechen. Ein paar Minuten war eS still zwischen den beiden; dann seufzt« Hass» plötzlich: „Ich wünschte, meine Mutter wäre ge wesen wie Du!" In MargaS Augen spiegelte sich eine leidenschaftliche Be- rpegung. „Deine Mutter war sehr viel besser al« ich oder hat eS jedenfalls sehr viel besser als ich verstanden, die Liebe der Menschen zu gewinnen. Du würdest sie gewiß auch lieben." Hasso sah den jähen Farbenwechsel ihrer Wangen, und beklemmend stieg die Ahimng in ihn, auf, weshalb diese» zärtliche Herz, daß sich jeden» verwaisten Bauernkinde, jeden» mißhandeltet» Lier« anftat, nur gerade ihn» sich verschlösset» hatte. „Gott hat eS gut mit mir gemeint, daß er meine Mittler so früh sterben ließ," murmelt« er, „wenn sie lebte, würde ich sie wahrscheinlich hassen," Ehe die erschrockene Marga eine Antwort gefunden hatte, stand der Fieiherr vor ihnen. Sein finsterer Blick zuckt« über di« beiden jugendlichen Gestalten hii». Wie in stummer Dro hung blieb er auf der jungen Frau haften. Sie zwang sich dazu, den Platz neben Hasso nicht zu ver lassen. Ihr Mann verstand sie. Er schob ihr« Hand zurück, als sie ihn» den Kaffee reichen wollte. „Christian soll ihn mir wie gestern aus mein Zimm» bringen. Auch di« anderen Mahl zeiten wünsche ich dort eiiiznnehmen, und da ich jetzt abend» immer lange arbeiten mutz, wäre e« gut, wenn Dn mir zur Nacht eine» der Gastzimmer zurecht machen ließest. Ich möchte nicht, daß Dl» durch mich gestört würdest." Marga wußte nicht, »vie sie «» ertragen sollte, wem» da« jetzt immer so »wischen ihnen bleiben würde. Ohne «inen freundlichen Blick, ein gutes Wort von ihm konnte sie »licht leben. Der Zwiespalt mit dem geliebten Mann« macht« sie sogar körperlich krank. Di« Gräfii» Zech erschrak, als sie eine» Nachmittag» »»ach die roten, grüne« And blauen Schal» der Spanierinnen, j Galapia. Fe» und Turban verwischt mit den tausenden s, «roßen Goldlampen, die eine Farbenpracht an Licht durch s den ganzen Raun» ergießen. D»e großen gewaltigen Leuch ter um den Salbungsstein sind enthüllt. Alle» atmet Licht I und Farbe und Weihe. In das Gesumme klingt plötzlich I «r scharf« Ton ansstoßendrr Stöcke. Die Pforte wird > aufgerissen, vier Kawassen in ihrer blauen, goldgestick- I len Tracht treten ein, lassen im Schritt die Stöcke mit der» großen Knöpfen aufftapsen. Hinter ihnen junge Prie- I ster im weißen Chorgewand, FranziSkanermönme, und j von ihnen geleitet ein hoher, würdiger Herr, der Patriarch, j Eine edle Römergestalt mit langem, graumeliertem Bart, j Filippo Canrassei. Stille . . die Lichter zittern . . er dletbt ! am Salbungssteine stehen, kniet nieder und küßt den Stein, j auf den kurz vorlwr ein Mönch einige Tropfen wohlrie- j den SKasser» gespritzt. Der Sakristan steht bereit mit dem I Kardinalsmantel. Er legt ihn dem Patriarchen um, wäh- l rend der Franziskanerchor den HymnuS singt. Das große I golden^ Kreuz leuchtet aus dem breiten, schlchweißen Pelz- I kragen, die violettbeschuhte Hand init dem schwarzen Ring greift nach dem Hirtenstab des Bischofs . . . und dje Pro zession bewegt sich ins Innere, »lach den» heiligen Grabe. I Der Patriarch tritt ein, verrichtet sein Gebet und wird dann zur Kapelle der FraiiziSkaner geleitet, die seit Jahr hunderten die Wächter sind der Grabeskirche, soweit sie lateinisches Eigentum. Nach kurzer Feier besteigt der Kirchensürst seinen Stuhl, um die Huldigung in Empfang zu nehmen. Franziskaner, Priester, Chorknaben und die Gläubigen alle schreiten an ihni vorbei, knien nieder und küssen die dargcreichte Hand. Inzwischen drängt das Bolk von neuem an iie Pforte, am SalbungSstein. Eine weit buntere Pracht entfaltet sich dort. Die griechischen Mönche und Priester, die so merk würdig in den langen, ausgcsteckten Haaren äutzsehen, stehen Spalier bis zur Pforte. In den Händen die wun derbaren Bücher, deren Einbände schwere Goldarbeiten mit Emailleschmuck zieren. Die Stockstüße erklingen, die Pforte tut sich aus . . . eiu Strom von Gold, Rot, Lila, Weiß und assen Märchensarbrn ergießt sich herein, fließt um den SalbungSstein, wo der griechische Patriarch zum Kusse niederkniet. Orientalische Pracht! Ein unerhörter Reichtum an Gewändern. Schmuck, Geräten und Bildern, daß das Ange kaum jedes einzelne unterscheiden kann.« Die Prozession bewegt sich zum Grabe, dann nach dem griechischen Teil, der ein gewaltiger Bau aus Gold zu sein lcheint, so angefüllt ist er mit Bildern, Lampen und hei ligen Geräten. Ein altgriechischer feierlicher Gesang, die Pforte zum Altar öffnet sich, alles fällt nieder, der Pa triarch besteigt seinen goldenen Thron. In diesem Augen- blick erklingt ein Gerassel, rhythmisch, als schlüge je mand auf Messingplatten, und schlüge immer schneller, und wenn daS Ohr betäubt den Abschluß erwartet, ver fällt er plötzlich wieder in langsameren Rhythmus, der sich allmählich wieder steigert, bis er sich selbst zu über schlagen beginnt. Und dies zehn, zwanzigmal. Es könnte znm Wahnsinn treiben ... die Menge aber lauscht andäch tig diesem Messinggehacke. Der Patriarch auf dem Thron. Ich mußte denken, daß er ein einfacher Sakristan war, und beute gehört ihm halb Jerusalem. Gehört ihm, ganz materiell gesprochen. Jährlich ergießen die russischen Pilger einen Reichtum in seine Taschen, die hier an der Grabeskirche aufgetan . . . denn alles muß rudelweise be zahlt werden. Und der Patriarch hat das Recht, während seines Amtes alles nach eigenem Gutdünken ^u verwen den. Er war Sakristan und stieg zu dieser Würde nicht infolge seiner Gelehrsamkeit oder Frömmigkeit. Er kaufte sich Priesterweihe mit seinem ersparten Bakschisch, er kaufte sich die Würde eines Bischof, mit erspartem Bak schisch. ES wird Wucher getrieben an dieser gottgeweihten Stätte, unerhörter Wucher. Ich entfloh dem Messinggehacke griechischer Frömmig keit. Am SalbungSstein stand schon der armenische Bischof, der heute die Stelle eines Patriarchen vertritt. Noch größere Pracht, noch phantastischere Kleidung, uoch reicheres Gerät. Ihnen schlossen sich die dunkelhäutigen Abessinier an, die einzigen Christen unter den Afrikanern. In Wolken von Weihrauch scheint die.Kirche Farben; Lichter und blinkendes Gold ging unter darin. Draußen strahlte die ewige Sonne. Am Abend aber, als die steinerne Stadt im Dunkel sank, erhob sich auf der Kuppel der Grabeskirche, aus Golgatha, das flammende Zeichen der Christenheit. Hoch blickt Jerusalem auf Zion in die Lande, über ihm leuchtete daS Kreuz, das einst hier errichtet war. Andern Tags aber füllten sich die Straßen mit Pal- menzweiaen, wie einst, da Christus einzog. Und die Gläu- lügen gingen hinaus nach Bethanien, um den Weg zu- rückzuschreiten, den einst Christus auf der Eselin geritten, begrüßt von der Stadt, von dem Hosianna der Menge. Gewicht vchsen (Auftrieb 5 Stück»: 1. ». vollstetschige, ausgemästet« höchsten Schlacht ¬ werte« bi« zu 7 Juhrrn d. Oesterreicher dergleichen 2. Junge fleischige, nicht auSgemästet« — ältere auSgemästete 8. Mäßig genährte junge — gut genährt« älter« 4. Erring genährt« jeden Alter« Bulle« (Auftrieb 5 Stück): 1. Vollstetschige höchsten Schlachtwerte» .... 2. Vollflrischige jüngere 8. Mäßig genährt« jüngere und gut genährte älter« 4. Erring genährte Kntbe» «utz Kühe (Auftrieb 2 Stück): 1. Bollsteischig«, auSgemästete Kalben höchsten Schlachtwrrte« 2. wollfleischige, auSgemästete Kühe höchsten Schlachtwert«» bi« zu 7 Jahren .... 5. Altere auSgemästete Klihe und wenig gut ent- wickett« jüngere Kühe und Kalben. . . . 4. Mäßig genährte Kühe und Kalben 5. Erring genährte Kühe und Kalben . . Kälber (Auftrieb 1050 Stück): 1. Doppelender 2. Feinst« Mast-(Vollmilchmast) u. beste Saugkälber 8. Mittler« Mast- und gut« Saugkälber .... 4. Geringe Saugkälber Sch»,e (Auftrieb — Stück): 1. Mastlämmer und Jüngere Masthannnel 2. Aeitrre Masthammel 3. Mäßig genährt« Hammel u. Schafe (Merzschase) Schweine (Auftrieb 2161 Stück): 1. ». Bollfleischige der feineren Raffen und deren Kreuzungen im Alt» bi» zu I'/. Jahr . . d. Kettschweme 2. Fleischige 8. Erring entwickelte 4. Sauen und Eber Geschäftsgang: Ueberall gut.
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