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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191505287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19150528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19150528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-28
- Monat1915-05
- Jahr1915
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1915
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meinen die .Lim«»-, wenig zur Sache. Die Hauptsache ist. daß sie für die Bedürfnisse der Alliierten Verwendung finden. Gadriele d'Anuuujto» Stuschisfuvg. * Lugano. Labrtele d'Knnunzio hat sich an Bord eine« Schlachtschiffe« begeben, um al« Sünger der »bitteren Adria" dar» den Krieg mitzumachen oder aber, wie «tz selbst erklär», »tn Glorie und Schönheit unterzugehen". Prppino Garibaldi ist al« Ossitier tn da« italienische Heer aufge nommen und mit Bildung einer freiwilligen Vlpenbrigade beauftragt worden. Grtechtfche Glimmen über be« Trenbrnch Jtalieu«. X Athen. In Besprechung der italienischen Per- fidie erklärt der ,Thronst": Norditalien sei neutralistisch und e« fehle den Trupp«, an EnthustaSmu«. Der Au«, gang de« ungerechten verräterischen Kampfe« sei sicher. — Die der Regierung nahestehend« »Neon Asti" sagt: Feile Verleumdung häkle di« Krankheit de« König« verschlimmert, doch habe er Griechenland vor Verlusten gerettet und r« vor der diplomatischen Demütigung bewahrt. Italien um sein Mitwirken zu bitten. — »GmbroS" wundert sich, daß die Entente die Schande Italien« feiert und bemerkt, wer soll jetzt seine Existenz einem anderen anvrrtrauen, wenn nicht mehr Ehre und Gewissen dl« gegenseitigen Beziehungen der Staaten regeln. Der Kampf «m AugreS. )( Kopenhagen. .Nationaltidrnde" meldet au« Part«: Der Feind hält Angre« stark besetzt und hat dort gewaltige Artilleriemaffen konzentriert, augenscheinlich um non dort einen Angriff auf die französischen Stellungen bei der Lorettohöhe zu machen. Nach de» letzten Nachrichten bereiten di« Franzosen einen allgemeinen Angriff gegen Angre« vor. Ta« Scheitern der englischen Träume. )( London. Die »Time«- schreibt: Di« Bildung de« neuen Ministerium« ist eine Botschaft an Deutschland, daß England beabsichtigt, seine Aufgabe mit der vollen Energie de« einigen Volte« und unter geeinigten Führern weiter zu verfolgen. Die Lage ist reichlich ernst. Niemand er wartet, daß der Krieg vor Ablanf einer langen Zeit zu Ende sein wird. Der schöne Traum, den unser Volk den ganzen Winter hindurch geträumt hat, daß unsere Truppen im Frühling den Feind au« Frankreich und Flandern werfen würden, hat sich nicht erfüllt. Unser« fron- zöstschen Freunde haben tapfer und hartnäckig den ErschöpsungSkampf fortgesetzt; aber e» sind keine An zeichen dafür vorhanden, daß die neue Entwicke lung an der ganzen Westfront eine schnelle Ver änderung herbeisührrn wird, noch ist »in« solche zu erwarten, bevor di« richtige Zeit hierfür herangekommen sein wird. Im Osten Haden wir ein ähnliche« Scheitern unserer Träume erlebt. Wir haben alle eine» gewaltige» raschen Einbruch in Ungarn erwartet, den Fall Krackau« und «ine» Einfall in Schlesien. Statt dessen sehen wir einen völligen Rückzug der Ruffen an« Galizien. Der Grund dafür ist überall die deutsche Ueberlegenheit an Munition. Die deutsche Hochseeflotte ist heute wesentlich stärker al« bet Beginn de« Kriege«. An den Dardanellen klammern sich unsere tapferen Truppen an ein paar Buchten und die anliegenden Höhen. Obwohl sie vor wärt« kommen, geschieht da« nur Fuß für Fuß. Da« Blatt schließt: Wenn die neue Negierung die Führung übernimmt, wird da« Land folgen. Zum zweiteumale hat «ine mächtige Regierung eine beispiellose Chance. " Berlin. Die »Time«" berichtet, wie der «Frank furter Zeitung" indirekt au« London gemeldet wird, daß unmittelbar hinter der französischen Front bet ChalonS- sur-Marne eine Munitionsfabrik eine neue Art Geschosse herstelle. E« handelt sich um Handgranaten, die beim Aufschlagen den Mantel sprengen und au« denen eine chemische Flüssigkeit strömt. Die Wirkung der Flüssigkeit und der darau« sich entwickelnden Gas« ist ein unwider stehlicher Reiz auf die Augendrüsen der Feinde, denen dir Bomben tu bi« Schützengräben geworfen werden. Die darauffolgende Tränrnentwicklung ist so stark, daß sie da« Sehe« absolut stvrt und «In Schießen geradezu verhindert. Di« Wirkung soll nicht gerade angenehm, aber auch nicht besonder« schmrrzhaft und bereit« nach wenigen Minuten wieder aufgehoben sein. Man stellt täglich 6- bi« 7000 dieser Handgranaten tn jener Fabrik her. )( Berlin. Die ,B. Z. am Mittag" meldet au« Lugano: Die italienische Militärverwaltung hat au« strategischen Gründen da« Sxzelsior-Grand-Hotel auf dem Lido nirderlegrn kaffen. )( Hannover. Al« gestern Morgen der Arbeiter Bartel tn Linden von der Nachtschicht nach Hause kam, fand er sein« HauIHSlterln und seine beiden Söhne im Alter von 10 und 8 Jahren al« Leichen in Betten liegend vor. Der Tod war durch Gasvergiftung eingetreten, da der Garschlauch sich vom Kochherde gelöst hatte und der Haupthahn fahrlässigerweise nicht geschloffen war. * Danzig. Ein tödlicher Unfall hat sich an der Dampferanlegestelle der Weichsel bei Neufähr bei Danzig zugetragen. Al« ein Personendampfer anlegen wollte, steckte der elfjährige Sohn de» angesehenen Kaufmann« Fast aus Oliva den Kopf au» einem der kleinen Kajütenfenster." Im nächsten Augenblick war der Kopf zwischen Bollwerk und Dampfer vollständig zerquetscht. * Lhrtsttanta. Au« Archangelsk wird hierher ge- meldet: Zu Pfingsten wurden durch «ine große Feuersbrunst die BetrtebSgebäud« und die Holzplätze der Firma Kirkaloff zerstört. Der Schaden beträgt mindeste, » 1*/z Millionen Mark. )( Stockholm. Der dänische Dampfer „Ely", mit Kohlen von Schottland nach SundSvall bestimmt, ist bei Sildcr'arui, nörd lich von Stockholm auf eine Mine gestoßen und sofort gesunken. Die Besatzung ist gerettet und in Norrtelje gelandet. X Rom. Der „Osscvatore Romano" schreibt: Wir haben in einer Morgenzeitung gelesen, der Papst habe die Souveräne der mit Italien kriegführenden Staaten gebeten, ihre diplomatischen Vertreter zeitweilig auf Urlaub zu schicken. Wir sind ermächtigt, V erkläre», daß diese Dachrtcht jeglicher "Begründung entbehrt. X Lyon. Wt« dem »Nouoellift«" au» Part« ge- meldet wird, macht« sich in den ersten Tagen de« Mat unter der Bevölkerung de« Gharb-Gebtete« tn der Näh, der spanischen Zone infolge der Propaganda Naisult» ein« Unruh« brmerkbar. Auf Befehl de« Generolrestdenten marschiert« rin« leichte Kolonne nach Takel Hadout. Sie wurde am 14. Mitt 12 Irm südlich Mezzan von starken Kräften der au« der spanischen Zone gekommenen Leute de« Beni Mestara-Stamme« angegriffen, di« jedoch mit schweren Verlusten zurückgeworfen wurden. Auf franzö sischer Seite wurden zwei Mann getötet. Am 18. Mai nahm die Kolonne in vendesali Stellung, um da« Ergebnis der Operationen abzuwarten. )l Part«. Der Senat ist heute zum ersten Male seit der italienischen Intervention zusammengetreken. Der Präsident Dnbost erklärte bei Eröffnung der Sitzung, Frankreich begrüße gleich einem Siege die entscheidende Handlung, durch die Italien gegen die Barbaren anftrete, die noch den Boden Italiens beschmutzten. Die Neds Dubost« wurde al« Verherrlichung der Verbrüderung der beiden lateinischen Staaten von den Senatoren begeistert ausgenommen. )( Pari«. Nach hles aus Madrid vorliegenden Nachrichten traten die Minister zur Besprechung der internationalen Lage und zur AuSarbeitnng der Neu tralitätserklärung in dem Kriege Italien« mit den Ze.i- tralmüchten zusammen. Der Kriegsminister schlug u. a. vor, allen militärpflichtigen spanischen Untertanen den Aufenthalt tn einem der kriegsührenden Länder zu unter sagen. X London. Die »Times" meldet au» Manchester vom 28. Mat: Alle Elemente für ernste Schwierigkeiten sind in der Textilindustrie von LancaShire vorhanden. Die Kartierer der Fabrik in Oldham, streikten gestern Mittag, weil ihnen die geforderte Krtegk'zulage verweigert wurde. Der Arbeitgeberverband hat rin Rundschreiben an sein« Mitglieder versandt, worin er eine allgemeine Aus sperrung für den 7. Juni ausetzt, falle die Ausständigen die Arbeit bi« dahin nicht ausgenommen hätten. 140000 Ar- beiter würden davon betroffen werden. )( London.' »Daily Mail" teilt mit, baß im Juni verschiedene Leben»mlttrl, wie Speck und Hafermehl, i« Preise steigen werden. )( London. »Daily Mail" berichtet, daß trotz de« Appell» der Admiralität von den Bergarbeitern in Süd wale« am Pfingstdten«tag bi» V0»/, gefeiert und auch gestern noch einig« Gruben stillgelegen haben, obwohl jetzt Italien« Versorgung di« Anforderungen steigert. )( London. »Daily Telegraph" meldet au« Peking r Japan versucht« vergeblich, vor Unterzeichnung der Ver träge di« Worte .Südmandschurei" durch Mandschurei, östliche Mongolei durch Mongolei und Port Arthur durch Halbinsel Liaotung zu ersetzen. )( London. Die letzte Verlustliste enthält öS Offi ziere und 1370 Mann. X London. Wie di« »Time«" au« Manchester er fährt, beschäftigt sich die nordamertkantsche Presse lebhaft mit den Angelegenheiten de» Flrtschtruste«, dessen Vertreter unverrichteter Sache au« London zurückgekommen sind. Diese verhandeln jetzt mit der britischen Botschaft. Da sie gewisse wichtige Tatsachen in London nicht zur Kenntnis gebracht zu haben scheinen, ist eine gewisse Aussicht dafür vorhanden, daß eine Vereinbarung zustande kommt. Aber bisher ist noch nicht» sicher. Und solange die Baumwoll- und Fleisch-Interessenten nicht befriedigt sind, ist ein neuer Protest möglich, zttmal da die deutsche Propaganda ihr Möglichstes tut, die öffentliche Meinung auf-urcgen. )( London. (Reutermcldung.) Sir Henry Jacksen ist zum ersten Seelord ernannt worden. Sir Arthur Wilson bleibt als Be rater der Admiralität zugeteilt. " Sofia. Anstelle des abberufeneu Gesandten Mar- koick wurde der bisherige Gesandte in Rom, Risow, zum Berliner bulgarischen Gesandten ernannt. Risow ist Maze donier und hat «ine Montenegrinerin zur Frau. Er gilt al« befähigter Diplomat und hat seinerzeit beim Abschluß de» serbisch-bulgarischen Bündnisse» eine gewisse Rolle ge spielt. An Risow» Stelle kommt der bisherige Gesandte Stanclow nach Rom. Nach Part» geht der Sekretär de» Königs, Grekow, als Geschäftsträger. X Athen. Der König hatte eine verhältnismäßig ruhige Nacht. Trotz der Hirzschwächung kann der Zustand al» gebessert betrachtet werden. Nach dem gestern Nach mittag au»gegebenen Berichte betrug die Temperaiur 37 Grad, der Pnl» 82, die Atmung 20. Vermischtes. Da» libellengrüne Heek. In ltbellengrünen Uniformen wird da» italienische Heer seinen ehemaligen Bundesgenossen gegenüber treten. Vor ungefähr vier Jahren hat sich die italienische Heeresverwaltung an die Reformierung der militärischen Ausrüstung gemacht. Der übermäßige Ballast von allerhand Glitzerzeug, Schnörkel- werk und hemmendem Zierart fiel unbarmherzig der nüch ternen Zweckmäßigkeit zum Opfer. Aber cS brauchte alle Energie der verantwortlichen Stellen, um die Neuerung durchzuführen. Namentlich die Offiziere, dis ehedem wie Pfaue geschmückt einher stolziert waren, verzichteten nur widerwillig auf ih^en kriegerischen Schmuck, mit dem sich so leicht Eroberungen machen ließen. Sie setzten es sogar durch, daß ihnen der Gebrauch der alten Uniform „bei be- sonderen Anlässen" gestattet wurde. Die Folge war, daß jede Kleinigkeit zu einem besonderen Anlaß gestempelt wurde, und eS viele Osfizere gar nicht siir nötig hielten, die neue Uniform anzuschaffen. Bei der Auswahl de» Farbenton» ließ sich die Heeresverwaltung von der spe zifischen Farbcnstimmuug der italienischen Landschast lebten.. Das Libellengrün sollte mit dem gesättigten Dunkelgrün der italienischen Natur übereinstimmen. Auch bei der italienischen Bevölkerung war die Neu-Uniformierung gar nicht gern gesehen und man hoffte, daß wenigstens der populärsten Truppe de» Landes, de» Versaglierl, ihre alte Ausrüstung belassen wurde. - Aber auch ste fie^ allerdlng« so ist eS auch im Leven der Völker; denn bi« Erfahr lehrt, daß gerade di« leistungsfähigsten Nationen «S s die weniger al» di« kulturschwächeren Romanen sich Zuneigung der anderen Völker zu erwerben wissen. al« die letzte. Dagegen hat di« italienisch« Heere«!,itung »« vorgezogen, nicht in dle Bart- und Haartracht der Offi ziere ein,»greisen. Deshalb find heule alle nur erdenk lichen Mod,formen vorhanden, wodurch selbstverständlich die Einhettlichkeit nicht erhöht wird. ' CK. Die stärkste Radiumquelle der Welt. Seit kurzer Zeit ist Deutschland und speziell da- König- reich Sachsen um eine Heilquelle reicher, die den An- sprach darauf erlebt, die stärkste Radiumquelle der Welt zu sein. Es ist dies die Wettinquelle des in der sächsischen Kreisbauvtmannschaft Zwickau gelegenen Rades Brambach. Nach Analysen des Wiesbadener Institutes von H. Fre senius stellte sich ihre Emanation auf 2239 Mache-Ein- beiten, d. h. sie ist mal so stark wie die bisher als stärkste bekannte Quelle, die Werncrlausquelle zu JoachimS- thnl iu Böhmen. Erst am 27. Januar lOli erbohrt, hat sie sich, wie Pros. Dr. (5. Roth in dieser Zeitschrift für physi kalische und diätatische Therapie schreibt, rasch Eingang in die Therapie verschafft. Die Wettinquelle ist ein alka- lisklr-salinischer Eisen-Säuerling von schwach ozaleSziereu- dem Aussehen und weichem, prickelnden eisenhaltigen Ge schmack. Die Wirksamkeit der Quelle erstreckt sich auf Lei den wie chronische Geleukentzitndnngeu und Gicht. Auch gegen andere Krankheiten, wie die aus Erschöpfungszu ständen liervorgehciiden, hofft man sie mit Erfolg verwen den zu können. Zur Geschichte des PetrolenmS. England lxrt uns die amerikanische Petroleumzufiihr versperrt; an dererseits haben wir begründete Aussicht, daß nunmehr aus dem von Oesterreich wiedergewonueneu galizischen Erd- ölgebiet uns eine größere Menge dieses Leuchtöls zur Verfügung gestellt wird. Seit wann hat sich nun das Petroleum bei uns eingebürgert? Kieuspan, Talglicht, Tran- und Rüböllampe begannen zu verschwinden, nach dem inan im Jahr« 1859 in Amerika große Petroleum mengen entdeckt und fast gleichzeitig ein Verfahren zur Reinigung deö Noh-ErdölS erfunden hatte. Die Reinigung des Petroleums brachte man fast gleichzeitig in Amerika und Galizien zur Anwendung; eS wurde dadurch ein bes seres, helleres und vor allem auch reinlicheres Licht er zeugt, daS alle früheren Lichtquellen vertrieb. Rur da» Leuchtgas behauptete seine Stellung daneben, und spä ter trat als starker Wettbewerber das elektrische Licht hin zu. Wenn die Einbürgerung deS Petroleums erst seit etwa einem halben Jabrhundert erfolgt ist, so ut da mit noch lange nicht gesagt, daß eS nicht schon früher bekannt war. ES ist vielmehr schon seit uralten Zeiten bekannt gewesen und schon im ersten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung brannte unter dem Namen „Si zilianisches Oel" das Erdöl von Agrigent in Lampe». Auch als Heilmittel verwandte man «S im Altertum Mw Mittelalter. „Di. U»be«.bt-«tt bxs LüAtl-e«-. W M eine anerkannte und auch tn den Schriften von Fried rich Nietzsche hervorgehobene Tatsache, daß eS den b* deutendsten Menschen ost an der Tugend der persönlich^ Liebenswürdigkeit fehlt. Gentes von gewinnender, vev- mungSreich«, verschlossene, nur langsam und schwer row> gierende Volker und Personen in' der Regel wesentlich mehr zu leisten als solche, deren Vielgeschäftigkeit, ge schwätziges Wesen und ungebundene Jnpulsivitüt auf eure verhältnismäßig hemmungsarme Tätigkeit des Nerven systems schließen lassen; denn es ist wissenschaftlich längst erwiesen, daß „das allzu leichte Reagieren dieser letzteren eine Kraftansammlung verhindert, wie sie fiir kraftvolle und fortgesetzte Tätigkeiten erforderlich ist." Sie sind uttt Mühlen vergleichbar, die ihr Mahlgeschäft nicht ver richten können, weil ihnen das Stauwehr fehlt. Der hem mungsreichere und deshalb tüchtigere Mensch ist in den meisten Fällen wortkarg und scheu, der es nicht über sich bringt, die Gefühle, die ihn beseelen, offen zum Aus druck zu bringen und deshalb wohl auch gar für hoch mütig und anmaßend gehalten wird. Formlosigkeit kann, neben anderem noch, schließlich auch eine beabsichtigte Eigentümlichkeit sein, einem bestimmten Ideal der Echt heit und inneren Festigung entspringen, das sich zu ent heiligen fürchtet, wenn es äußerlich zu viel Wesens macht. Vielleicht hat auch das deutsche Volk ettvas allzu sehr weltfremdem Idealismus gehuldigt; ist dem aber so, dann wird wohl ein Teil dieser idealistischen Betäti gungsart «.dem Weltkrieg zum Opfer fallen"; Den Gefallenen. . Di« ihr so sanft in fremder Erde ruht, . In FeindeSerde, die mit Blut durchdrungen, Ihr habt gekämpft mit hohem, heilgem Mut, Zu Licht und Klarheit euch empor gerungen. - An euren Grübern stehen nicht Zypressen Und eure Namen nicht in kaltem Stein; In unserm Herzen stehn sie unvergessen, Dort gruben wir sie tief, so tief hinein. , Kein Blümlein welkt auf eurem stillen Hägeh Das euch als letzter Liebcsgruß geweiht. Nur unsre Sehnsucht senkt die müden Flügel, Und ruht dort aus von allem Herzeleid. i Wir müssen tragen, was un» Gott beschertes Und keine Klage störe eure Ruh, Ach wieviel Leid trägt doch die kleine Erde Und wieviel Glück und Hoffnung deckt sie zu. - Wir konnten euch nicht danken, teure Helden, Ihr schiedet ja so schnell aus lichter Bahn. Der Herr im Himmel wird cs euch vergelten, WaS ihr für uns getan. F. Franke, Heydas Wetterwarte. Barometerstand MllgetrUt von R. Nathan, Optiker. Mittag« 12 Uhr. Sehr trocken 77V Beständig sch. < 60 Schön Wetter Veränderlich '<52 Liegen (Wind) Viel Liegen 742 732 Sturm ick A
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