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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191508139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19150813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19150813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-08
- Tag1915-08-13
- Monat1915-08
- Jahr1915
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1915
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Wettere Ktt«ß»m,Hrichte» «»»»1« «remta meldet, da» Deutsch!««» t« völliger yerre«»»»« »er Stimumng «»»land« tatsächlich de» Vers»» KMßt -Ae. durch et» bekannte« deutsche» Banktnftttut verhandln»»«« über «1»« Sonderfrieden mit Rußland an- »uknüpse«. Die Vermittlerin hab« zu verstehe» gegeben, »ast Ke »«üsWe Resiernng bereit fet. Pvl« und »nrland zn räume« «»t Galizien und die Dardanellen Rußland zu tüsrlafis«, «enn »er Türket »egypte« zugesichert «erde und Deutschland frei Hand gegen die Verbündeten Rußland» er- hielte. Li« Rordd. Allgem. Ztg. erfährt: Bon London au» ist n«Uer»i«g» di» »och mit allerlei phantastischen Einzelheiten auSgeschmücktr Rakhricht verbreitet worden, die deutsche Re gierung habe in der vergangene« Woche durch Vermittelung de« König» von Dänemark in Petersburg Gegenvorschläge «»«acht, «ie aber von der russische« Regierung zurückgewie- ft» worden seien. Diese Rachricht beruht ans Srftn-nn«. Dft deutsche Regierung wird vernünftigerweise Friedens angebote, wenn ihr einmal solche unterbreitet werden sollten, gewiß nicht a limine zurttckweisen. Ihrerseits Gegenvor schläge zu machen, wird die Zeit gekommen sein, wenn sich die ftindltche« Regierungen bereit zeigen, da» Scheitern ihreS krirgrrischen Unternehmens gegen uns anzuerkennen. Von « bi» Z ersunde«! Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Buka- «ster Zeitungen hatten kürzlich angebliche Telegramme Sr. Kajeftät de» Kaisers an Ihre Majestät die Königin von Griechenland veröffentlicht, in welchen der Kaiser den ver nichtenden Triumph der unbesiegbare» deutsche» Waffen Über da» rMische Heer gepriesen, ihn -er Mitwirkung Grie- chenlands, Bulgariens und Rumänien» zugeschrtebeu und da» demnächst bevorstehende Ende de» Kriege» verkündet habe» soll. Da es im Auslände merkwürdigerweise anschei nend «och leichtgläubige Leute gibt, die diese rumänischen Leitungselaborate ernst genommen haben, sei hier nach Er kundigung an zuständiger Stelle ausdrücklich sestgestellt, daß jene Telegramme von A vis Z frei erfunden sind. Ei« wichtiger Mi«isterrat i« London. Vorgestern wurde in London, wie sich der Nieuve Rotter- damsche Courant drahten läßt, ein großer Ministerrat ab- gehalten, zu dem alle Minister nach London berufen worden waren. Den Hanptgrgenstand -er Beratungen bildete -ie «ttlftärische Lage. Jntereffaute Borsänge. Der Londoner Korrespondent des Manchester Guardian schreibt mit Bezug auf einen Brief, in welchem Prinz Louis von Battenberg für sich das Verdienst in Anspruch nimmt, daß die britische Flotte im Juli 1014 nach de» Manöver« nicht demobilisiert worden ist: Der Prinz von Battenberg erließ in Abwesenheit Churchills am 2». Juli den Befehl, daß di« erste Flotte nicht auseinandergehen und die zweite in den Heimathäfen bleiben sollte. Dies war der erste Schritt. Die -ritte Flotte wurde jedoch am 25. Juli demobilisiert. Chur chill kam am 28. Juli nach London. Die erste Flotte wurde am 20. Juli auf ihre Kriegsstation geschickt. Am 81. Juli fand ein wichtiger Meinungsaustausch zwischen den Staats männern beider Parteien und einiger Departementschefs de» Marineamte» statt, und um Mitternacht wurde der Be fehl zur Mobilisierung gegeben. (Bekanntlich erfolgte die englische Kriegserklärung erst am 4. August.) Das Preisausschreibr« für Friedensvorschläge. Sine Schweizer Zeitung hat, nach einem Bericht des Daily Chrontcle, einen Geldpreis für den besten Vorschlag zur Herbeiführung -eS Friedens ausgesetzt. Die Zahl der Sinftndungen war groß: und wenn auch keine geeignet ist, da» gewünschte Ziel herbeizuführen, so kann doch nicht ge leugnet werben» daß einige der Vorschläge mehr als originell find. Tine Liga von 45 Einsendern schlägt vor, daß die Neu- tralen gemeinsam eine Armee aufstellcn sollen, um die Krieg führenden durch diese Drohung zur Vernunft zu bringest. I« Ermangelung von Anhängern wollen die 45 wahrschein lich auf eigene Faust die drohenden Schritte unternehmen! Ei« anderer Leser macht den Vorschlag, daß sämtliche Staa te« «ach FriebenSschluß zur Verhütung eines neuen Krieges ihre Bürger auf Staatskosten auf Reisei» ins Ausland schik« kitt sollen, um so da» gegenseitige Verständnis zu wecken. Böswillige Leute behaupten, dieser Einsender sei Hotel besitzer. Nebrigrn» scheint da» Schweizer Blatt -en Wert -«» Frieden» nicht allzu hoch zn schätzen: der ausgesetzte Pkei» beträgt — 400 Mark. Di« Steigerung der Mu«itio«sherstellnug in England. Nach -er Daily Mail hat Lloyd George dem Korrcspon- denten der Time» erklärt, baß die Menge von Munition, ei» Drost, zu wissen, daß die Kranke in die denkbar besten Hände kommen wird." »ES fragt sich nur noch, wann Sie -ie Kranke bei mir «»«liefern wollen. Ich persönlich schlage Ihnen morgen vor. Ich komme dann mit meinem Landauer, -er Wärter als Diener gekleidet auf »em Bocke. — Ihre Frau Gemahlin wird keinen Argwohn schöpfen, und wir verabreden eine Spazierfahrt. — Jetzt aber möchte ich Sie bitten, verehrtestcr Doktor — sich gleich einmal unter meiner Führung meine A«ftalt Gchönbuch anzufehen. Es gäbe ja doch auch noch allerlei zu besprechen, die Wahl -es Zimmers, und was sonst a« Ort und Stelle zu erledigen nötig wäre." .Selbstverständlich!" versicherte Tr. Bacarescu, sich ver beugend. .Ich stehe sofort zu Ihren Diensten." Und er ge leitete -en Arzt mit ausgesuchter Höflichkeit auf die Diele hi«««», hier teilte er dem Diener mit, daß er heute nicht zu Disch nach Hause kommen werde, man solle ihn erst am Nachmittag erwarten. ' ' I« höchster Erregung war Herbert vorhin auf sein Zim mer geeilt. Nun war es also dicht vor dem Letzte»! Viel leicht heute noch — vielleicht jetzt gleich wurde sie weggeführt in da» Gefängnis! Go stand er denn, jeder Nerv gespannt, in zitternder Aufregung an der nur angelehnten Zimmertttre und lauschte iu da» Treppenhaus hinab. Endlich ging die Türe drunten auf — -ie Herren kamen heraus. Wenn jetzt VacareScu htnüberging, seine Frau zu holen, so geschah eS: so stürzte er nach unten und ritz dem Schurke« die Larve vom Gesicht — komme dann, was da wolle! Weit vorgebeugt lauschte Herbert auf die Tritte des ^Doktor», auf seine Stimme — da, jetzt rief er nach dem Diener, und Herbert hörte Vacarescus Mitteilung, datz er erst am Nachmittag Wiederkehr«« werde. Gott sei gedankt! Ein« Zentnerlast fiel Herbert vom Herzen. Nun war ja Zeit a«von««n, kostbare Zett. Schon hatte er «inen fertigen Plan tu seinem fieberhaft arbeitenden Hirn. Sobald der Wagen davongerollt war, seHte er sich an sei nen Schreibtisch, und mit fliegender Hand warf er einige Zeilen aufs Papier, drei dringende Telegramme. Das erste an Oberleutnant Moosstetter, de» Inhalt»: .Nicht Herkommen. Treffe morgen mit M. in München et«. Nähere» -ort. H. W." Dft-beiden andere« Depeschen trugen di« Adresse der Frau Bäearebeu und an ihn selbst. -au« hatte er die flüchtigen Zeilen nie-ergeworfen, so welch« am 1«. Ault 1915 «gefertigt wurde, 50 mal so groß all» die am 1. September »orige» Jahre» gewesen set. Im August würde die MuntttonSmenge Ivo mal so groß sei« «nd sich auch weiterhin schnell steigern. 12 0M Munition», arbetter seien von der Front in die StaatSfabriken zurück berufen worden. Auch in den Privatfabriken seien 40000 neue Arbeiter angenommen. - Rnßla»-» i«»ere Lage. BerlingSke Ttdenbe meldet: Da» Preßbureau in Pe tersburg verbreitet bi« Mitteilung, daß sich infolge der Duma sitzung, dte gestern hinter verschloßenen Türe« ftattfand, die Stimmung der Abgeordneten autzerordentltch gehoben habe. Namentlich hab« eine Erklärung de» KriegSmintfter» ermu tigend gewirkt. Ein gleiche» gelte von den Maßregeln, welche die Regierung ergriffen habe. Da» Blatt brmerkt dazu, -atz die Sitzung dte bestehenden Gegensätze zwischen den Parteien völlig verwischt habe. Et» italienischer Offizier über Italiens «errat. Ein italienischer Offizier, der bei den Kämpfe» am Jsonzo in Gefangenschaft geriet, äußerte sich, wie dem Berl. Lok-Anz. au» -em österreichisch-ungarischen KriegSpresse- quartier gemeldet wird, auf dte Frage, wa» er über den Treubruch Italiens denke, datz viele Offiziere die zweideu- ttge Haltung Italien» seit Beginn des Weltkrieges gleich ihm mißbilligen: aber wer die letzten Wochen vor der Kriegs erklärung in Italien gelebt habe, müsse zugcben, datz der Krjeg unabwendbar war. Tie Regierung hatte nur zwischen Krieg und Revolution zu wählen: denn das Volk war seit langem verhetzt. g»r Abtretung -er «lands.J»sel». BerlingSke Tidende meldet aus Paris: Zu dem Figaro- Artikel, datz Rußland als Gegenleistung für gewisse Kom pensationen dte Alands-Inseln abtreten wolle, bemerkt der schwedische Berichterstatter Erik Fjostedt, datz die Abtretung Alaskas an -ie Bereinigte» Staaten im Jahre 1807 einen Präzedenzfall hierzu bilde. Schweden könne Kompensatio nen in Form von Haudelszugeständniflen und einer Erleich terung -eS Durchfuhrhandels geben. Der Besitz der Alands- Inseln würde Schweden die Sicherheit gewähren, die für das internationale Gleichgewicht unumgänglich notwendig sei. Wenn die Inseln in schwedischen Besitz kämen, dürften sie selbstverständlich niemals befestigt werden. Der englische uud -er deutsche vrottzrei». Dor einiger Zeit brachte der Economilte die Mitteilung, daß dar englische 2 Psd.-Brot, bas früher 32 Unzen gewogen habe, nunmehr mit einem Gewicht von nur 23 Unzen verkauft werde, während gleichzeitig der Preis von 2'/, 6 auf 4 ä gestiegen sei. Da eine Unze gleich 28,3 Gramm ist, so bedeutet dies, daß ein Kilogramm Brot in England heute 52,2 Pfennig kostet. Da früher nach den Angaben des genannten Blattes das englische 2 Pfund- Brot (gleich 0,00 lig) 21'/« Pfennige kostete, also 1 kx 23,5 Pfg., so ergibt sich, daß der englische Brotpreis nm weit mehr als da- Doppelte gestiegen ist. In Berlin kostet gegenwärtig das Kilo gramm Brot durchschnittlich ca. 40 bis 41 Pfg., während eS im Borjahre vor Kriegsbcginn ea. 30 Pfg. kostete. Der Brotpreis ist in England also heute nicht nur wesentlich hoher als bei uns, sondern er hat auch während des Krieges eine beträchtliche stärkere Steigerung dnrchgcmacht als der Preis in Deutschland. Sammelt die Kerne vo» Steinobst. Bei dein Fehlen der Einfuhr ausländischer Fette und Oele, bei dem Mangel an Butter und der Herabsetzung der Schweineanzahl, ergibt sich die Notwendigkeit, alles Fett, das au« einheimischen Früchten zu gewinnen ist. sorgfältig zn sammeln. Dafür kommen gegenwärtig auch die Kirschkerne in Betracht, aus denen sich ein schönes, hellgelbes, dem Olivenöl ähnliches fettes Ocl gewinnen läßt, da« vhne weiteres für technische Zwecke, Seifen usw., zu ver wenden ist. Auch zu Speisezwecken wird sich das Oel brauchbar machen lassen. Zur Herstellung von Mandelmilchersatz wird ja das Oel schon länger verwendet. Es wird der Technik sicher ge linge», ein treffliches Speiseöl herzustellcn, so ist z. B. schon, wenn das Ocl durch Pressen gewonnen wird statt durch Extrahieren, ein bedeutend geringerer Gehalt an dem Giftstoff zu erwarten. Was für Kirschkerne gilt, gilt in gleicher Weise für die Kerne der Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen, Reineclauden, Zwetschgen. Selbst aus den Weinbecren-Kcrnen, die ja beim Pressen des Wernes in Massen Zurückbleiben, aus Lindensamen, aus Liguster, aus Tabak- sameu hat man früher schon Oel hergestellt. Die Schwierigkeit, die cs zu überwinden gibt, ist das Sammeln der Kerne! Di« m jedem Haushalt abfallenden Kirschkerne sollten gewaschen und dann getrocknet werden, in welchem Falle sie sich leicht bis zu einem größeren Quantum ansammeln lassen. Bei Konservenfabriken wandern unverständigcrweise die riesigen Kern waffen ins Feuer. Auch da würde eS sich nur darum handeln, die Kerne immer abholen zu laffen, da eS gewöhnlich an Platz mangelt, sie zu stapeln. Leider ist eS gegenwärtig'nicht möglich, in den Schulen die Kinder zum Sammeln und Mitbrinaen der Kirschkerne zu veranlassen. Sobald die Schule wieder beginnt, eilte er zum Postamt, das etwa eine Viertelstunde weiter drinnen in der Villenkolonie lag. Als Herbert dann von diesem kurzen Gang znrückgckehrt war, traf er in seinem Zimmer ganz «»auffällig alle Vorkeh rungen für einen plötzliche» Aufbruch aus -cm Hans Und nahm vor allem aus -er kleinen Kassette im Schreibtisch alle Geldmittel, über die er verfügte. Dann wartete er in fie bernder Ungeduld ans das Eintreffen -er beiden Tele gramme, die er an sich selbst und an Fran Bacarescu auf gegeben hatte. Da endlich, fast eine Stunde war schon verlaufen, ging unten die Pforte, und -er sehnlich erwartete Telegraphen bote trat ein. Wenige Minuten später kamen Schritte zn seiner Türe, eS wurde angcklopft. Auf sein „Herein" trat der alte Diener ins Zimmer und überreichte Herbert das an diesen gerichtete Telegramm. Er bemerkte dabei, es wäre hier noch eine zweite Depesche gekommen — er hielt sie ihm hin -- an Frau Vacaresc», aber er trage Bedenken, ob er sie ihr geben solle. „Laffen Sir mich erst mal sehen", rief er dem Diener zu, während er schnell sein eigenes Telegramm aufritz. Es enthielt die Worte, die er vorhin selbst aufgesetzt hatte: Herrn Wedekind bei Dr. Vacareseu, Kolonie Grüne wald, Rubensstratze 73. Dr. Kobell wünscht meine Frau doch sofort zu sehen. Teile ihr dies noch gleichzeitig besonders mit. Bitte sie gefälligst herzugeleiten. Dr. VaearcScn." Herbert sprang plötzlich auf. - „Bon Dr. Bacarescu", erklärte er dem Diener, „er wünscht, daß ich die gnädige Frau sofort zu Dr. Kobell dringe. Gebe» Sie her — ich «verdc das Telegramm selber der gnädige» Frau bringen." - Absichtlich ließ er sein eigenes Telegramm offen auf dem Schreibtisch liegen, dann verließ er eilig das Zimmer. Herbert war bei Krau Vacaresc» eingetrete». „Gnä dige Frau — eine Depesche für Sic", und er reichte ihr das Telegramm hin. „Für mich?" Ganz erstaunt sah ihn die junge Frau an. Dan» aber wehrte sie ab. „Oeffnen Sie, bitte!" Er war darauf gefaßt gewesen, kannte er doch ihre Ab neigung gegen Briefschaften seit jenem Vorfall neulich. So erbrach er denn die Depesche. „Bon Ihrem Gemahl, gnädige Frau." In steigender Verwunderung griff die junge Frau nach dem Papier und las nun: „Liebe Marianka. Ich bitte dich, sofort zu mir und Dr. Kobell zu kommen — aber ohne Verzug. Herr Wedekind wirH dich begleiten. Er ist bereits von mir unterrichtet. sofite für -t« übefte« Karn« von Steinobst «»sprechend Vorsorge getrost« »«den zu -e«n Einbringung. In Dresden ist di« vienertmühie bereit« «it praktischem Bei. spiel« voranaegana« und läßt dte Kem, samnirl» und entölen. So müßt« überall sich Mühlen bereitfindm lassen. Da aber nicht in iednp Hau»halt die kleinen Mengen abgeholt werden können, müßten Sammelstillen errichtet werd«, am besten in Gasthäusern, wo auch anderer Küchenabfall gesammelt zu werden pslrgt und daher die Vorkehrungen vorhanden sind. Die zurückbletbenden Splitter der Obststein« geb« beim ver- brennen eine vorzügliche Düngerasche. Die Rückstände beim Pressen oder Ausziehen de» OeleS andererseits lassen sich al« Biehfuttrr verwerten. Jedenfalls ist e» dringend nötig, daß wir auch diese Fettquellen nicht unverwertet lassen. Dr. Neustätter, Dresden. Hterzu schreibt un« Herr Veh. Rat Zuntz: Dr. von der Heide hat in meinem Laboratorium die Kirschkerne untersuchen laffen. Im Durchschnitt lieferte 1 kg Kirschen SS g getrocknete Kerne und nach Entfernung der holzigen Schal« nur 11,02 x innere Kerne von folgender Zusammensetzung: 97,8'/. Trockensubstanz, — 3,8'/. Mincralstoffe, — 28.1'/. Eiweiß, — 40,2'/. Fett, — 3 «/, Zellulose, — 22,7'/. ander« Kohlenhydrate. Auf 1 Doppelzentner Kirschen ergibt da«: 310« Eiweiß, 444 g Fett (Oel), 250 g Kohlenhydrate. Durch Pressen wären wohl 380 g Fett zu gewinnen, da» ent- spricht bei einem Kriegspreis von 3 Mark fürs Kilogramm etwa 114 Pf. Aehnliche Fettmengen (4l,8 '/I wurden in Pflaumenkernen gefunden. Auf 1 Doppelzentner Backpflaumen kommen über 1100 g Oel, auf das gleiche Gewicht frische Zwetschgen etwa 2S0 x. — Unser deutscher Steinobst könnte 700 Tonnen Oel liefern. - Geh. Rat N. Zuntz. Schlachtbiehpreisc nach amtlicher Feststellung (Marktpreise für 50 Ire in Mark) auf dem Biehhofe zn Dresden am 12. August 1915. Lkklit- Tiergattung und Bezeichnung 125-130 72-76 120-126 S7-63 70-75 125-130 00-86 123-120 104-11S 47-57 90-102 35-42 5. 81-89 25-30 49-84 40-47 110-118 101-108 110-115 101-109 72-74 66-69 95-106 75-78 68-72 62-65 63-88 52-59 145-14S 136-142 130-143 120-123 113-117 107-110 161-166 171-175 151-155 133-143 148-163 126-131 136-140 116-120 98-108 113-128 40-48 36-39 92-101 85-91 eqi-cht. Gewicht 1. 2- . . S. Mittlere Mast- nnd güte Saugkälber . . 4. Geringe Kälber Schafe (Auftrieb 1 Stück): 1. Mastlämmcr und jüngere Masthammcl . . 2. Aeltere Masthammel 3. Mäßig genährte Hammel und Schafe . . Schweine (Auftrieb 1101 Stück): 1. Bollfleischigc, der feineren Rassen und der Kreuzungen im Alter bis zu 1'/» Jahr . . 2. Fettschweine 3. Fleischige . 4. Gering entwickelte 5. Sauen und Eber Geschäftsgang: Kalber gut, Schweine mittel. Ochse« (Auftrieb 1 Stück): 1. Bpllfleischige, höchsten SchlachtwcrteS bis zu 6 Jahren 2. Junge, fleischige, nicht ausgemästctc — ältere nusgemästete 3. Mäßig genährte jüngere — gut genährte ältere 4. Gering genährte Bullen (Auftrieb — Stück): 1. Vollfleischige, ausgewachsene höchsten SchlachtwcrteS 2. Bollftcischige jüngere 3. Mäßig genährte jüngere — gut genährte ältere 4. Gering genährte Kalbe» und Kühe (Austrieb — Stück): 1. Bollfleischige, ausgewachsene Kalben höchsten Schlachtwertes 2. Vollfleischige, auSgemästete Kühe höchsten Schiachtwertes bis zu 7 Jahren .... 3. Aeltere nnSgcmästetc Kühe und gut ent wickelte jüngere Kühe und Kalben . . . . 4. Gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben Mäßig genährte Kühe nnd gering genährte Kalben . Kälber (Auftrieb 1309 Stück): Doppellender Beste Mast- nnd Saugkälber -—--—SV-— Die junge Frau zeigte nun doch Ueberraschung. Mein Mann wünscht, -atz ich zu ihm komme. Er tele graphiert, Sie wüßten schon über alles Bescheid." „Allerdings, gnädige Frau. Ihr Herr Gemahl hat schon heute früh mit mir darüber gesprochen. Es handelt sich, wie Sie sich ja selbst gesagt haben werden, um eine nochma lige Konferenz mit Herr» Dr. Kobell. Er wünscht Ihnen zugleich sein Hans zu zeigen, damit Sie sich selbst überzeu gen können, daß Sie dort gut aufgehoben sein werden — aber Sie gestatten mir wohl, daß ich mich gleich fertig wache — Sie tu» inzwischen wohl das Gleiche." Ilnd schnell zog sich Herbert zurück. Frau Bacarescu war zwar noch immer sehr erstaunt. Sic wunderte sich, daß sie, die sonst nie ausging, nie auS- gchen durfte, jetzt auf einmal einen Ansgang machen sollte, und daß ihr Mann ihr beim Weggehen noch gar nichts da von gesagt hatte. Aber gewiß war ihm dieser Gedanke unter wegs gekommen. Im übrige» war cs ja auch gar nicht ihre Art, sich über die Gründe -er Weisungen ihres ManneS den Kopf zu zer brechen: sie war gewohnt, ihm stillschweigend zu gehorchen. Bald erschien sie denn auch aus ihrem Totlettenzimmer vor Herbert. Beide waren nur wie zu einem kurzen AuS- gaug gekleidet, so -atz der Diener auf Grund der Tele gramme nicht den geringsten Verdacht schöpfte, als sie jetzt das Hans verließen. Willig war ihm Frau Vacareseu in Le» Garten hinan» gefolgt: nun aber, wo sie auf die Straße treten sollte, schau erte sic plötzlich zusammen. Seit Javr und Tag war sie nicht mehr aus der dumpfen Zimmcrluft hinaus ins Freie ge kommen, und unwillkürlich drängte sic sich, wie Schutz su chend, an ihren Begleiter. Aber infolge seines bestimmten, zuversichtlichen Auftretens verlief Gott sei Dank alles, wie cs sich Herbert gedacht hatte. Sie kamen ungesehen bis zur Vorortstation, fanden -ort eine Droschke, die sie nach Berlin brachte, und auch dort auf dem Bahnhof ging alles glatt von- statten. Fra» Bacarescu war ja gewohnt, ihren Mann sich um alles sorgen zu laffen, auch vhne jede Ortskenntnis in Berlin, daß sie sich, ohne z» fragen und sich zu wundern, von Herbert in den Zng führen ließ, der in der Richtung nach München abfuhr. Herbert hatte ihr nur gesagt, rvaS sie ja von ihrem Mann bereits wußte, daß der Arzt in einem Billenort rin Stück von Berlin wohnte. Herbert hatte, um ans alle Fälle gerüstet zu sein, ein geschloffenes Abteil erster Klasse genommen. Fortsetzung folgt.
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