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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191511012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19151101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19151101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-11
- Tag1915-11-01
- Monat1915-11
- Jahr1915
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1915
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Dis Steinen verziert, etwa 300 Mark. teile na, Wagen „ , dass ihm" das Unke Hinterrad direkt Der Tod trat auf der Stelle ein. " von 1870/71 und ist Inhaber deS sun» an und erkannte auf k ""Wutzen. DeGrüht hat sich bi« da« »V. Jahre «Ne Tdhnchrn eine« hiesigen Beaniten. Die Mutter hatte «inen Eimer mit heißem Vadewaffrr »urechtgestellt und verlieh auf einen Augenblick da« Zimmer. Der Knabe spielte mit einem Wagen, dessen Schnur am Eimer düngen blieb und diesen mitnß. wobei da« Kind mit dem heißen Wasser über schüttet wurde. An den Folgen der Verbrühung starb e«. — Tödlich verunglückt ist ferner in der hiesigen Waggon fabrik vorm. Busch der Arbeiter und Hausbesitzer Valentin au« Enaschwitz. Beim Verschieben von Vahnwagen geriet er »wischen die Puffer, indem ein Wagen unerwartet los« rollte. Der Verunglückte starb wenige Stunden später. V Freiberg t. Sa. Die Schuler und Schülerinnen der Knaben«. Mädchen- und Fach- und Fortbildungsschulen zu Freiberg i. Sa. haben bet der dritten Kriegsanleihe fast 4000 Mk. »usammrngetragen und damit 4000 Mk. gezeich net. Mit der Summe werden an den beteiligten Schulen Hindenburgfttftungen errichtet, deren Erträgnisse krteger- waisen Kindern von Kriegsteilnehmern und schließlich Schülern treuester Pflichterfüllung zugute kommen sollen. Gon diesen Stiftungen wurde dem Generalfeldmarschall v. Hindenburg Kenntnis gegeben und er gebeten, zu geneh migen, daß die Stiftung seinen Namen trägt. Zur groben Freude der Lehrerschaft und aller Schüler und Schülerinnen hat der grobe Heerführer seine Genehmigung in folgendem eigenhändig vollzogenen Briese ansgesprochen: «Haupt quartier Ost, den 22. Oktober 101!». Bon der Venachrtch- tiaung von der Schaffung einer Stiftung der vereinigten Schulen »u Freiberg i. Sa. zugunsten der Schüler habe ich mit Interesse Kenntnis genommen. Ich gestatt« gern, daß diese Stiftung meinen Namen führt. Möge die Jugend Freibergs stets der groben Zeit, in der wir jetzt leben, ge denken und dafür Sorge tragen, dab auch in langen FrtedenSjahren, die uns Gott nach ehrenvollem Frieden schenken möge, der Geist von 1914 nie verloren gehen, von Hindenburg, Generalfrldmarschall und Oberbefehls haber Ost". Chemnitz. Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich am Sonnabend vormittag in einem Hause der Körnerftratze. Der zweijährige Knabe eines zur Zeit im Felde stehenden Beamten spielte mit seinem 8 Jahre alten Bruder in der Küche, während die Mutter mit dem Reinemachen der Wirtschaft beschäftigt war. Bei dem Spielen nahm der Kleinere ein Stückchen Bleistift in den Mund, das dabei in die Kehle geriet und daselbst stecken blieb. Wenngleich die Mutt« das arme Kind, da es ihr nicht möglich war, den Gegenstand aus dem Halse zu entfernen, konnte es vor dem Lode nicht gerettet werden, denn noch in der Wohnung deS Arztes verschied «S. vlsnitz i. E. Gin bedauerlicher Unglücksfall ereignet« sich in der Hedwiaschachtstrahe. Der AuShtlfSkutscher Theo dor Hecker der Firma F. H. Fritsch war im Begriff Etsen- lch dem Hedwtgschacht zu fahren. Er lief neben dem her und kam zum Fall, und »war so unglücklich, ad direkt über die Brust ging. i. Hecker ist ein Veteran 1870/71 und ist Inhaber des Eisernen Kreuzes. Reichenbach i. V. Die Aufrechnung der in unserer Stadt für den „Heimatdank" gezeichneten Beträge hat er- geben: Rund 101000 M. find an einmaligen Beträgen ge- spendet worden: die laufenden Vereinsbeitcäge betragen rund 9000 M. jährlich. Die Zahl der bis jetzt dem Verein beigetretencn Mitglieder beläuft sich auf 1025. An gröberen Beträgen überreichten Herr Kommerzienrat Paul Schieber 12 000 M., Fabrikbesitzer Albert Dürr 10000 M., Fabrik- besitzen Alfred Dtetel 10000 M, Stadtgemeinde Reichen- bach 10000 M., Firma I. G. Glaß jun. (Kommerzienrat E. Dürr und Georg Glass) 10 000 M., Fabrikbesitzer Otto Kirsten 5000 M., Fabrikbesitzer Clemens Kehler 3000 M. Bon den einmaligen Spenden sind rund 26 000 M. bestim- mungSgemäh an die LandeSstiftuna „Hrimatdank" abzu- führen. Weitere Zeichnungen und Mitgliedsbeitritte stehen m Aussicht. Leipzig. In der Nacht zum Sonnabend wurde in der Kirche des OrtLtetles L.-Connewih ein frevelhafter Ein bruch verübt. Der Dieb ist nach Einschlagen eines Fensters in die Kirchenräume eingedrungen. Gestohlen wurden vier etwa 1 Meter hohe kupferne Altarleuchter mit silbernen Verzierungen und messingnen Ltchthaltern ohne Lichte. Die Leuchter sind viersilbig, haben verschiedene Gravierungen und sind durch Ziselierunasarbeit und mit groben blauen Steinen verziert. Sie haben zusammen einen Wert von M., Firma fehler 3000 M. enden sind rund 26 000 M. bestim- Letsche«. Da- vielen Touristen gut bekannte Wald restaurant Oberwalb bei Stetnschvnau ist am Morgen deS 2V. Oktober «tebergebrannt. Die Ursache der Entstehung LeS Brandes ist unbekannt. Sämtliche Sammlungen wurden ei« Raub oer Flammen. Neudeck. In dem seit einiger Zeit wieder in Betrieb befindlichen Zinnbergwerke „Gottholdstollen" in Zwitter mühl wurde der fünfzig Jahre alte BergmannZenker aus Platten durch einen vorzeitig losgegangenen Sprenaschüß auf der Stelle getötet, und der Bergmann Wenzel Günther lebensgefährlich verletzt. Sandersleben. Der Fleischer Ernst Stange von hier wurde in -er Verlustliste als an der Westfront gefallen verzeichnet. Da auch seine Eltern amtlich vom Regiment die Todesanzeige erhielten, erschien jeder Zweifel ausgeschlossen, und e» erfolgte standesamtlich wie kirchlich die Eintragung deS Todesfalles. Vor kurzem nun kehrte der Totgeglaubte glücklich, wenn auch nicht heil, in sein Vaterland zurück, und man kann sich die Gefühle deS BaterS — die Mutter ist in- zwischen verstorben — schwer auSmalen, als er von seiner Arbeitsstätte geholt wurde, weil ihn jemand sprechen wollte, und als er dann feinen Sohn vorfand. Dieser ist am Hart- mannSweilerkopf schwer verwundet worden, hatte aber trotz dem noch so viel Kraft, sich in einen Erbtrichter, den eine Granate auSgehobe» hatte, zu schleppen. Als er hier nach langer Ohnmacht wieder zu sich kam, war er teilweise mit Erde bedeckt. Neben ihm lagen gefallene Kameraden, und er sah, wie ein alter Mann und eine Krau damit beschäftigt waren, den Erdtrichter einzuebne« und die Leichen nach der bekannten französischen Art nur leicht mit Erde zu bedecken. AIS er sich rührte, kam die Frau herbei, und eS stellte sich heraus, daß sie etwas Deutsch sprach. St« holte alSbald französische Sanitätssoldaten herbei, die Stang« auf einer Sabre in da» nächste Lazarett schassten, wo er lange Zeit zwischen Leben und Tod schwebte. Auch als er schon wieder seiner Genesung zugtna, konnte er infolge ArmschuffeS nicht nach Hause schreiben. Jetzt wurde er bei dem letzten deutsch- französtschrn Gefangenenaustausch über die Grenze und zu- nächst nach Berlin gebracht, von wo er nach einigen Tagen der Erholung heimkehrte. Saalfeld. „Du ahnst eS nicht!" Unter vorstehender Spttzmarke schreibt da« BolkSblatt: Man hatte Wäsche ge- habt, aber Kräfte »um Rollen waren, außer dem Dienst- ve-öche» nicht da, und so war eS durchaus nicht verwunder liche baß Madame zur Anna sagte: „Warte mit dem Rollen, bis Re Einquartierung kommt; dann kann ja ein Soldat wanderte« die D Pfennige «Red« «>« Madame zurück. Was Anna nicht gelungen war, verfnchte nun die Gnädige. Ader der Soldat dankt« abermakS und fügte daran die Vor- t«: „Gestatten Sie, daß ich mich verstelle, ich bin im Zivil- beruf — Oderlehrer." Diese Erklärung löste det Madame et« kleine Verlegenheit an», die aber nicht lange währte, weil die Einquartierung e« verstand, mit gutem Humor üdrr die Situation hinweg»uhelfen. Kunst »ob Wiffeefchaft. Zur Verleihung -es Nobelpreise». Die Wiener Blätter drücken ihre Genugtuung au» über die Verleihung de» Nobelpreise» an den Wiener Arzt Barany, der sich unter de« Fachgenoffen de» größten Ansehen» er- freut. Die Blätter betonen, daß die Zuteilung de» Preises an ei. en österreichischen Gelehrten in hohem Grad« ehrend set nicht nur für ihn und die Wiener Schule, sondern auch al» treffende Antwort von unparteiischer Seite auf den Schimpf deS Barbarentum», der von den Gegnern entgegen geschleudert werde. Barany, der in PrzcmySl dem Feldspt- tat zugetetlt war, batte während des Krieges ein« eigene Methode zur Behandlung von Kopfschüssen durch Schiidelope- rattonen gefunden und damit ausgezeichnete Erfolge erzielt. Er ist fett der Uebergabe ber Festung in russischer Gefangen schaft, wo er trotz einer Erkrankung an Malaria an einem größeren wissenschaftlichen Werke arbeitet. Tagesgeschichte. Deutsche» Reich. - Zur Festsetzung der Grundpreise für Butter. Der Reichsanzeiger veröffentlicht folgende vom 1. November ab in Kraft tretende Bestimmung des Stell- Vertreter« de« Reichskanzler«: Abschnitt 11 der Bekannt- machung über die Festsetzung der Grundpreise sür Butter und Preisstellung für den Weiterverkauf vom 24. Oktober 1915 erhält folgenden Zusatz: Liefert der Großhändler dem Kleinhändler die Butter in kleinen Packungen, in denen sie unmittelbar an den Verbraucher abgegeben werden kann, insbesondere in Halbpfundvaketen, so darf der Zuschlag für den Großhandel um 8 Mark erhöht werden. Um den gleichen Betrag vermindert sich der zulässige Zuschlag fin den Kleinhandel. China. Das Reutersche Bureau meldet aus Peking: Japan gab der chinesischen Regierung den freundschaftlichen Rat, Vie Vorbereitungen zur Errichtung der Monarchie zu ver- schieben, da sie fast sicher zu Unruhen sichren würden, die den Frieden im Osten und die Interessen der in den Krieg verwickelten europäischen Mächte gefährden würden. Neiiefte Nachrichten un» Telegramme vom 1. November 1915. Di« bedeutsame Fahrt deS Dampfer» Berettio. )( Berlin. Die Morgenpost meldet: Mit brausendem Hurra wird der Augenblick gefeiert worden sein, da -um ersten Male seit Beginn des Weltkrieges der ungarische Donaudampfer Berettio von Orsova in Vidi» angekommen ist und am bulgarischen Ufer anlegte. ES ist ein wichtiger und bedeutender Sieg, den wir hiermit errungen haben. Ohne Störung werden jetzt Waren aller Art aus Deutsch land und Oesterreich-Ungarn nach der Türkei geschafft werden und ebenso werden die Erzeugnisse der Türkei einen Weg nach Deutschland finden. Der Güteraustausch wird die militärische Widerstandskraft der Türkei stärken, aber auch unserem Wirtschaftsleben zugute kommen. — Die Voss. Zgt. schreibt: Donauauswärts fuhren während der ganzen Kriegszeit russische Schiffe mit Kriegsbedarf nach Serbien. Von jetzt an fahren unsere Schiffe Donauabwärts nach Bulgarien. — Der Verl. Üokalanz. meldet: Wie der Az Est aus Sofia berichtet, traf mit dem Dampfer Berettio auch der Herzog von Mecklenburg in Vidi» ein. Abbruch der englisch-schwedische« Verhandlungen. -(Kopenhagen. „Politiken" meldet aus Malmö: Der Grund für den Abbruch der englisch-schwedischen Ver handlungen liegt darin, daß di« englischen Unterhändler die unerfüllbare Forderung stellten, die Engländer sollten berechtigt sein, die schwedische Ausfuhr in den verschiedenen Zollämtern Schwedens zu kontrollieren. Keine Gebietsabtretungen a« Italien. -(Wien. Das Wiener K. K. Telegr. Korr. Bureau ist ermächtigt worden, den tendenziösen Gerüchten, di« im Auslande verbreitet werden, als ob Oesterreich-Ungarn sich bereit finden könnte, dem Königreich Italien bet einem Friedensschluffe jetzt oder später irgendwelche Gebietsab tretungen zuzubilligen, mit aller Entschiedenheit entgegen zutreten. Russisch« Tendenzlügen. -(Wien. Aus dem KrtegSpreffequartier wird gemeldet über russische Tendenzlüge«: In einem „Unstimmigkeiten zwischen Deutschland und Oesterreich" betitelten Artikel un ternimmt die Nowoje Wremia -en wenig auSsichtsvollen Versuch, Mißtrauen und Zwiespalt »wischen den verbündeten Mittelmächten und «eiter »wischen diesen und Bulgarien zu säen. In -er Reihe erdichteter Tatsachen, auf die daS ruf- fische Blatt seine Ausführungen stützt, steht die Behauptung vorn an, daß die in der Obersten HeereSführung wirkenden Mitglieder de» Allerhöchsten Herrscherhauses ihre Komman do» au» Mißstimmung gegen Deutschland ntebergelegt hät- ten, und daß da» Vorgehen ber Verbündeten auf -em Bal- kan gegen den Willen Oesterreich-UngarnS erfolgt sei. Aus jeder Zeile des Artikels spricht die ohnmächtige Wut des führenden russischen Blatte» über die in Blut und Eisen ge schmiedete, durch nichts zu erschütternde BundeSbrüderlich- keit der Mittelmächte. Wenn jemals, so war bei diesen Ausführungen der Wunsch der Vater Les Gedankens. Be- gretflich also, aber wohl auch lächerlich müssen die Versuche -er Nowoje Wremja zur Giftmischung in einem Augenblicke erscheinen, wo unter den politischen und militärischen Füh- rern LeS durch Italien vergeblich gestärkte» Dreiverbandes da» Gezänke an -er Tagesordnung ist, La in den Ländern ber Entente sich bereits «in tiefe» gegenseitige» Mißtrauen in der Balkanfrage eingenistet hat. Di« heilige Einigkeit. "Lugano. Der „Secolo" hatte den Beitritt Japans zum Londoner Abkommen über einen gemeinsamen Friedens schluß dazu benutzt, um den gleichen Schritt auch von der italienischen Regierung zu verlangen. Die Zensur hat jedoch von dem Artikel nur Vie Ueberschrift stehen lassen. Das neue franEsche Kabinett. -(Manchester. „Manchester Guardian" meldet au» Parts vom 28. Oktober: Das neue Kabinett ist im hohen Maße eine persönlich« Schöpfung Botneare«. der wider die stoß gegen den Brauch wurde im ... , «er stark kritisiert. Tlemencean nte «G dm» «wen Sitz im Kabinett ab. Die ufnahme ha Ministeriums im Parlament ist flau. Man zwei! e« lange bestehen wird. Di« radikal« Bartet trat zusammen und nahm einstimmig ein« Entschließ»« der sie Vtviani ausforderte, zurückzutreten. Aber d tritt war bereits Dienstag abend ö«schloffen Btviants Versuche, das Kabinett unter seinem eia« sitz neu zu bilden waren infolge allseitiger Avle gescheitert. Auf PoincareS Ersuchen willigte Viv seinen Platz mit Briand zu wechseln. — Die Tvi. Partei beschloß gestern mit 55 Stimmen gegen 10 während etwa 35 Stimmen fehlten, Sembat. Guest« und Thoma« k neuen «lt, daß geftem » an, 4n er Rück- worden. ien vor- bnungen iviani ein, ^»sattsten- etwa 35 Stimmen fehlten, Sembat. Gueste und Thomä« den Eintritt in das neue Kabinett unter folgenden Bedin gungen zu gestatten: Das Kabinett muß auf Eroberungen und Annektionen verzichten. Es muß sofort ein Gesetz zur Beschränkung der Kriegsgewinne einbringen und die Zensur über politische und militärische Nachrichten ein schränken. Die Kammer soll regelmässig in gewissen Ab ständen Geheimsitznngen abbalten. — „Manchester Guardian" bemerkt, daß in Frankreich, während in England da« neueste Allheilmittel ein kleineres Kabinett ist. das Kabinett erweitert wurde, um den gleiche» Schwierigkeiten »u be gegnen. Der amttiche französische Bericht -(Paris. Der amtliche Heeresbericht von gestern nachmittag lautet: Die gestern gemeldete Beschießung in der Champagne entwickelte sich mit größerer Heftigkeit auf einer Front von etwa 8 Kilometer, die durch eine» Baum aus Hohe 193, den Hügel von Tahure, das Dorf Tahure und die Schützengräben südlich davon bis einschließlich zum Schanzwerke La Courtine bezeichnet ist. Auf diese Vorbe- reitung folgte auf der ganzen angegebenen Front ein sehr starker Angriff, der von bedeutenden Infanteriewaffen au«- geführt wurde. Diese waren zum grössten Teile aus Truppen, die kürzlich von der russischen Front herangebracht worden waren, zusammengesetzt. Trotz der Wucht des Angriffs und der äußersten Er- bitteruna der Angreifer erlitt der Feind wiederum eine ernste Schlappe. Seine Sturmwellen wurden auf der ganzen Front durch unser Feuer dezimiert. ES gelang ihnen nur, den Gipfel des Hügels von Tahure zu erreichen. Sonst wurden die Deutschen überall namentlich vor dem Dorfe, wo die Kämpfe besonders erbittert waren, voll- kommen geschlagen und in ihre Schützengräben zurückge- morsen. Sie ließen auf dem ganzen Kampsplatze eine sehr große Anzahl von Toten. Auf der ganzen übrigen Front war kein bedeutendes Ereignis. Französische «Verleumdungen gegen Bulgarien. -( Sofia. Die bulgarische Telegraphenagentur .ist er mächtigt, den von der Pariser Valkanagentur verbreiteten verleumderischen Meldungen über das Verhalten der bul garischen Truppen in Serbien ein volles energisches De- mentie entgeaenzusetzen. Das Märchen von den berüchtig ten bulgarischen Grausamkeiten, das man jetzt wieder er zählt, um die Bulgaren als barbarische Horden hinzustellen, die alles auf ihrem Rückzüge plünderten, Männer, Frauen, Kinder und Greise niederrnctzrln, die Verwundeten töten, die Gefangenen medersäbeln oder lebendig verbrennen usw. ist eine alberne Erfindung.- Ebenso ist die Meldung russi scher Blätter erfunden, wonach türkische Truppen mit den Bulgaren in Mazedonien zusammenwrrkten und sogar die Städte Usküb und Veles von den Türken genommen worden seien. Die Bulgaren beschicken die Austenforts von Nisch. )( Berlin. Der Berl. Lokalanz. erfährt von seinem Berichterstatter Kurt Aram: Die bulgarische Artillerie, von Knjazcvac und Pirot vormarschiereud, beschiesst die Aussen forts von Nisch von Osten und Nordosten her. — Aus den Kämpfen von Pirot wird noch bekannt, dass die Serben reichlich mit amerikanischer Munition versehen waren. -(Athen. Die telegraphische Verbindung zwischen Nisch und Saloniki ist unterbrochen. Der amtliche bulgarische Bericht. )( Sofia. Der amtliche Bericht über die Operationen vom 29. Oktober lautet: Die bulgarischen Truppen setzten die Verfolgung des Feindes auf der ganzen Front fort. Sie erreichten westlich von Knjazevac die Wasserscheide zwischen Timok und Morava. Südwestlich von Knjazevac eroberten wir nach erbittertem Kampfe den Kämm des Tresibaba, von wo die Strassen nach Nisch und Bela-Palanka führen. Im Tale der bulgarischen Morava nahmen wir nach heftigem Kampfe die Stadt Grdoljica, einen Knoten punkt der Strasse Vranja-Leskovac und der Strasse durch das Blasina-Tal. In der Gegend von Katschanik griffen die Serben eine dort vorrückende Kolonne an, wurden aber znrückgeworfen. Im Verlaufs der Verfolgung des Feindes erbeuteten wir zwei Gebirgsgeschütze mit Bespannung und viel Kriegsmunition. Bisher fanden wir in UeSknb 19000 Gewehre verschiedener Systeme, 950 Kisten mit Pulver, 15000 Kisten Patronen und eine große Menge anderen Kriegsmaterials. Die Haltung Rumäniens. * Lugano. Eine Meldung des „Corriere della Sera" aus Bukarest besagt, dass dort vor einigen Tagen der Gene- ralstab zu einem KrieaSrat zusammentrat, um einen even tuellen Kriegsplan Rumäniens zu beraten. Ein Drittel der Generale sei für die Beibehaltung der Neutralität ge wesen, während die anderen den Anschluss Rumäniens an den Dierverband gefordert hätten. Der frühere Kriegs- Minister und gewesene Chef des Generalstabes soll erklärt Habels, dass er nicht nur einen Krieg gegen zwei Fronten für möglich halte, sondern dass auch die Pläne für einen solchen Krieg vorbereitet seien. (Die Frankfurter Zeitung bemerkt dazu: Der „Corriere della Sera" ist bekanntlich die Brutstätte für sensationelle Gerüchte und es kommt ihm auf die Mittel nicht an, das Vierverbandspublikum in der» Glauben zu halten, dass Rumänien sich doch noch zum Vier verband schlagen werde.) Di« englische« Gesamtverluste. -(London. Von den bereits angegebenen britischen Gesamtverlusten bis zum 9. Oktober in Höhe von 493 294 Mann entfallen auf die Westfront 4401 Offiziere und 62059 Mann tot, 9169 Offiziere und 225716 Mann ver wundet, 1567 Offiziere und 61134 Mann vermißt. Der Gesamtverlust an Offizieren beträgt 6660 tot, 12633 ver wundet, 2000 vermisst. LS VVO Serbe« a«f rumänischem Gebiet. * Budapest. Nach Bukarester Meldungen beträgt die Zahl der Serben, die auf rumänischem Gebiet sich be- finden, etwa 12 000. Auf die Versicherung der Konsulate, datz sie in ihrer Heimat den Schutz der österreichisch-ungari- scheu, deutschen und bulgarischen provisorischen Behörden geniessen würden, sei ein großer Teil der Flüchtlinge wieder zurückgekehrt. Der amtliche serbisch« Bericht. Nisch. Der amtliche Bericht vom 28. Oktober lautet: Auf der südlichen Moravaftont dauer» die heftige« Kämpfe a«. Die Timokarmee hat sich i« eine neue Stell««« »«rück- gezogen. Die Armee, die Pirot verteidigte, bog ihre» Flü gel «ach starke« Angriffe« zahlreicher feindlicher Kolonnen ht«ter diese Stadt zurück. «» gelang dem Fetude, sich LeS Paffe» von Kaeanik zu bemächtige«. Auf Le» «geöwestücheu
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