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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191308045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-04
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1913
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Dresden. S«. Majestät der König traf gestern Wittag 1 Uhr 47 Mn. in Begleitung der Prinzen Ernst Heinrich und des Generalmajors von Tettenborn, von Dresden kommend, auf dem Hauvtbahnhof in Breslau «in. Die Herrschaften begaben sich im Automobsl nach der Jahrhundert-Ausstellung. — Der erste Sonntag be scherte der Vogelwiese gestern prachtvolle» Wetter und sehr starken Besuch. — Wegen der in Vorstadt Cotta herrschenden ungünstigen Zufahrt-Verhältnisse zur dor tigen Dampfschifflandebrücke stürzte am Sonnabend ein Bierwagen um, wobei acht Tonnen Bier in die Elbe kollerten. ES gelang schließlich mit vieler Müh« sechs Fässer zu bergen, während zwei Tknnen in der Elbe verschwunden sind. — Ein Schwindler, der angibt, erst eine neue Wohnung zu beziehen, ist in den letzten Tagen bei Pianofortefabrtkanten und -Händlern in hiesiger Stadt erschienen, um Instrumente -ü erschwindeln. Der Be trüger gehört vermutlich dem Kaufmannsstande an, steht ,in der Mitte der zwanziger Jahre und tritt gewandt auf. GS dürfte sich um jenen Unbekannten handeln, der schon seit einiger Zeit in anderen Städten gleiche Betrüge reien verübte. — Ihren Brandwunden erlegen ist im Krankenhause Friedrichstadt die Köchin Rößner, die sich am Donnerstag abend auf einem Getreidefeld« in der Nähe des Sankt-Pauli-Friedhofes mit Petroleum über gossen und dann angezündet hatte. Bor Ausführung der Tat hatte die Lebensmüde das Geld für die Beerdi gungskosten zurecht gelegt. — In der Nacht zum Sonn abend stürzte der 1853 geborene Schneider O. in einem Hause auf der Wallstraße die Meppe hinab und zog sich einen Schädelbruch zu. Am Sonnabend vormittag erlag er seinen Verletzungen. — Für die Ermittlung des Einbrechers und Wiederherbeischaffung der gestohlenen Effekten hatte der Kaufmann Schreiber in Weinböhla SM Mark Belohnung ausgesetzt. Diese gelangte in den letzten Tagen zur Verteilung. Es erhielten der Ver käufer der Firma Zuckschwerdt auf der Schloßstraße 4M Mark und der am Altmarkt vostierte Gendarm Sobitzki IM Mark ausgezahlt. Zittau, «in schwere» Gewitter, da» von einem woUenbruchartigen Regen begleitet war, entlud sich am Sonnabend nachmittag über die Oberlausitz und die an grenzenden Gebiete Preußen» und Böhmen». In Hirsch berg t. Schl, gingen die Wafsermafsen derart nieder, daß dt« Keller der Stadt teilweise überschwemmt waren und die Straßen hier und da kleinen Seen oder Flüßchen glichen. Im benachbarten Grunau schlug der Blitz in da» Anwesen de» Stellenbefltzer» Heinrich Hoffmann ein, da» vollständig «ingeäschert wurde. Da» Unwetter, da» unge- sähr ein« Stunde andauerte, hat auch tn Feld und Flur manchen Schaden angerichtet. Oberplan itz bet Zwickau. Hier wurde Freitag der Bürgermeister Böttcher au» Hohnstein (Sächs. Schweiz) zum Gemetndeoorstand für Oberplanttz gewählt. Gr erhielt 14 Stimmen, während der noch zur engeren 'Wahl stehende Semelndevorstand Jäger au» Raschau 1. S. «ine Stimme erhielt. Zwickau. Ein 4 jähriger Knabe in Lichtenstein wollte sich bei einem Schlachtfest Wurstbrüh holen. Der Andrang war sehr stark. Das Kind wurde in den Bottich mit der Wurstbrühe gedrängt, wobei es schwere Verbrühungen mit tödlichem Ausgange erlitt. Kirchberg. Der Geschäftsreisende Emil Seidel, der seit letzten Dienstag von hier flüchtig ist, wurde in Leipzig bei seiner Frau festgenommen. Lößnitz i. E. Im benachbarten Dittersdorf brannte Donnerstag abend daS Wohnhaus des Schmiedemeisters Emil Schuster bis auf die Umfassungsmauern nieder. Fast sämt liches Mobiliar ist dem Feuer zum Opfer gefallen. Die Ent stehungsursache des Brandes ist noch nicht festgestellt. i Fremdiswalde. Hier schlug der Blitz in einen Baum, unter dem ein Knecht mit 2 Pferden Schutz vor dem Regen gesucht hatte. Obwohl der Baum zersplittert wurde, haben weder Knecht noch Pferde Schaden genommen. Neustädtel. An Stell« de» sozialdemokratischen Stadtral» Jmmerthal, der zweimal zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt war, aber endgültig nicht bestätigt worden ist, haben die städtischen Kollegien mit 11 gegen 4 Stimmen einen anderen Sozialdemokraten, den Swdtrat Brabant, al» zweiten stellvertretenden Bürgermeister ge wählt. Bekanntlich hat da» Ministerium de» Innern den R«gterung»rat Zimmer von der Krei»hauptmannschaft Zwickau mit der Verwaltung de» Amte» de» -weiten stell vertretenden Bürgermeister» auf Kosten der Stadlgemeinde Neustädtel solange betraut, bi» ein von den städtischen Kollegien gewählter zweiter stellvertretender Bürgermeister di« Bestätigung de» Kreishauptmann» gefunden haben wird. Raun i. V. Am Donnerstag nachmittag brannten hier da» Anwesen von Frank und die Scheune vöm Viehhändler Wunderlich nieder. Den herbeigeeilten Feuerwehren gelang eS, das Wunderlichsche Haus zu retten. Das Feuer ist aus dem sogen. Stellboden auf bisher unaufgeklärte Weise auS- gebrochen. Plauen i. V. Die sogen. Geldmännel gedeihen im Vogtland« immer noch. E» wurde ein Korbmacher ver haltet, weil er der Ehefrau eine» in Mühlgrün wohnenden Sticker» 50V Mark unter der Vorspiegelung abgeschwtndelt hatte, er wolle ihr dafür 10000 Mark falsche», aber täu- fchend nachgeahmtr» Geld au» Böhmen besorgen. — Im Au»stande befinden sich seit 3 Wochen etwa 50 Arbeiter de» Vaugeschäfl» von Emil Dress,! hier, weil die Firma, um konkurrenzfähig zu bleiben, die von ihr über Tarif ge zahlten Slundenlöhne von 47 auf 42 Pf. herabsrtzen mußte. E» handelte sich um riefbauarbeiten, für welche andere Firmen Stundenlöhne von 38 bi» höchsten« 44 Pf. zahlen. Wiederholt« Verhandlungen mit der Arb«it»>schast blieben erfolglos. Freitag ist nun der Firma Dressel von der Gewerkschaft mitgeteilt wo^tn, daß der Streik al» de- endet angesehen wird, und daß die Arbeit am Montag zu den angebotenrn Bedingungen ausgenommen werden soll. — Da» verschwundene Kindermädchen hat sich wieder einge stellt. Da» 16jährige Mädchen war von zwei jungen, elegant geNeidetm Herren veranlaßt »ordn», mit ihnen na- L^pzig »nd Berlin zu fahren. Dort schein» dem Mädchen die Erkenntnis ihre» vvüberlegten Handelns go- kommen z» fei«. Gs beuntzt« eine paffende Gelegenheit, ihr« Entführern M »ntlavfe«. La dt».Vermißt, »oll- ständig mittellos war, wandt« st» sich an «in» Strllenoer- mtttlerin, di» ihr Geld zur Reis» »ach Planen gab. Leipzig. Durch da» entschlossene Handeln der Vier- fahversehefrau Marie Staude in der Kohlenstraße wurde hier ein dreijähriger Knabe tn einem Grundstück« der Kohlenstraße vor dem Tode bewahrt, während der Ab wesenheit seiner Eltern hatte dieser sich am Fenster zu schaffen gemacht. Plötzlich stürzte er au» der in der dritten Etage gelegenen Wohnung auf den Hof hinab. Als dies die im Hose stehende Frau Staude bemerkte, hielt sie sofort ihre Schürze aus und fing den Knaben damit auf. Durch die'Wucht de» Aufschlag» wurde ihr die Schürze entrissen, und der Knabe fiel auf da» Pflaster, wobei er «inen Beinbruch erlitt. Gr wurde mittel» Kran kenwagens nach dem Krankenhause gebracht. * Leipzig. Da» Zeppelinluftschiff „Sachsen" unter nahm gestern seine IM. Fahrt, und zwar stieg e» um 6 Uhr in Leipzig auf, traf um 8 Uhr 8 Min. in Plauen ein und führte dort Rundfahrten au». — Zur Ein weihung des BölkerschlachtdenkmalS wird die Deutsche Studentenschaft einen großen Festzug veranstalten, zu dem sich bisher 30M Studenten mit 200 Fahnen und 6M Chargierten angemeldet haben. Plessa. Freitag fand auf Staupitzer Revier große Treibjagd auf Rotwild statt. Jagdpächter Barthels aus Dresden erlegte je einen kapitalen Zehn- und Zwölfender,. Ein Sechsender wurde von einem Schützen angeschvssen. In seiner Todesangst rannte das Tier unserem Dorfe zu und blieb beim neuen Friedhöfe mit dem Geweih im Zaune hängen. Mit Gewalt sich losreißend, löste sich die eine Stange aus dem Gehörn und mit ihr ein Stück de» Schädels. Der Freiheit zurückgegeben, lief das Tier todkrank dem nahen Walde zu. Bis jetzt ist der Bock noch nicht gefunden worden, obgleich man doch annehmen muß, daß er inzwischen verendet ist. Kirchhain. Vorige Woche war in Lichterfelde ein dreijähriges Mädchen seinen Elsern auf das Feld nach gefolgt. Die Eltern waren in der Nähe der Windmühle in der Roggenernte beschäftigt, während das Mädchen mit den anderen Geschwistern dort spielt«. Dabei lief das Mädchen auf die gehende Mühle zu. Ehe die Eltern es oon diesem gefährlichen Gange zurückhalten konnten, war schon das Kind von einem Flügel getroffen worden und blieb besinnungslos liegen. Das unglückliche Mädchen ist seinen Verletzungen erlegen. Bericht üter die äffentttche EemeiuderatSfitzrmg in Gröda, am 2. August 1918. Anwesend: Herr Gemeindevorstand HanS al» Vorsitzender und 12 Gemeinderat-mitglieder. S» fehlten die Herren Hensel, Garten schläger und Münch. 1. Mitteilungen: In letzter nichtöffentlicher Sitzung ist für den freiwerdenden Posten al» Kassenkontrolleur der Stadtkaffenkontrolleur Großöhm in Strehla gewählt worden und tritt derselbe am 1. Sept, die Stelle an. — Die beabsichtigt« Anpflanzung von Alleebäumen «om Grundstück Zimmer bis zur Hasenbrücke ist von der Amts- Hauptmannschaft genehmigt worden. — Der GaSauSschuß hat be schlossen, für da» Einkassieren der GaSgelder probeweise bi» auf weiteres 2 Kaffenboten, je einen für den nördlich und südlich des Hafen» gelegenen OrtStril zu bestellen, da die bisherige Einrichtung nur eine» Kassrnboten» den Rechnungsabschluß des Gaswerkes sehr verzögert habe. Die Entschädigung für die Kaffenboten wird nach der Anzahl der Konsumenten berechnet. E» sind für diese Posten bestimmt worden der Invalid« Wartenberg und Fleisch beschauer Gelbhaar. — Bon der Kirchengrmeinde ist da» für Be schaffung der neuen Glocken aus hiesiger Sparkasse erhaltene Dar lehn wieder zurückgezahlt und beim Landwirtschaftlichen Vorschuß verein Großenhain ausgenommen worden. — Der vom Gemeinde rat mit Beschluß vom 14. Juli erhobene Einspruch wegen Um legung der Zuschüsse zu den Landkrankenkaffen ist wieder zurück gezogen worden, nachdem festgestellt worden ist, daß die Geineinden erst dann Zuschüsse zu leisten haben, wenn die Kaffenbeiträge min desten» 6«/. betragen. Bisher betrugen dieselben 3'/. zur Ge meinde« und 3'/, <>/. zur Ortskrankenkaffe. Die Zuschüsse nach der Zahl der Bersicherten umzulegen, wie in der letzten Sitzung vom Gemeinderat gewünscht, habe sich al» nicht vorteilhaft für die Gemeinde herauSgestellt, weil hierbei alle in hiesigen Betrieben Beschäftigten, auch wenn sie ihren Wohnsitz auswärts haben, in Frage kommen. Der Gemeinderat ist nach dieser Erklärung des Vorsitzenden einverstanden, weitere Schritt« in der Sache nicht zu unternehmen. 2. Durch die gegenwärtig durchzuführende Verbreiterung der Riesaer Straße am Eisenwerk, und nachdem die Staatsstraße Eisenwerk—Hafenbrücke im Laufe der Jahre genügend bebaut worden ist, lehnt der StaatSfiSkus «S ab, die Straße weiter in Unterhaltung zu nehmen. Durch «in« Verhandlung mit dem StaatsfiskuS hat'sich letzterer damit «inoerstanden erklärt, der Ge meinde für Uebernahme der Straße al« einmalig« Entschädigung 15 0V0 M. und für den Wegfall einer Beschotterung für di« Teil strecke Schloßstraße bi« Eisenwerk weitere 8000 M. zu zahlen. Der Gemeinderat beschließt, sein Einverständnis unter den ge gebenen Bedingungen der Amtshauptmannschaft gegenüber auSzu- sprechen. 8. Auf Antrag der Rittergutsherrschaft Gröba erklärt sich da» Kollegium damit einverstanden, die ausgebauten Teilstreckrn der Altrock, und Uhlemannstraße ebenfalls in die Unterhaltung der Gemeinde zu nehmen, nachdem dieselben zu ein Drittel bebaut sind und der Zustand der Straßen vom OttSbauamt als rinwand- frei bezeichnet worden ist. 4. Unter den ortsüblichen BedingVnßTK empfiehlt d«r Bau- auSschuß dem Kollegium die Genehmigung eine» Baugesuche» der Großeinkaufsgesellschaft deutscher Konsumvereine zur Errichtung einer Teigwaren- und Kistenfabrik auf ihrem Grundstücke an der Merzdorfer Straß« in einer Länge von 84 Metern. Dir Haft summe für di« Einhaltung der ausgestellten Bedingungen wird auf 10 000 M. festgesetzt. Der Grmrinderat schließt sich dem Vorschlag« des Bauausschusses an. 5. Die »norm« Entwickelung Gröba« hat es mit sich gebracht, daß dir im Jahr« 1908 in Gebrauch genommen« neue Zentral- schul« den Anforderungen de» Orte» nicht mehr genügt. Alle vrr- siigbarrn Zimmer einschließlich der Bibliothek und de« Prüfungs raume» sind mit Schulklassen voll besetzt, dabei weisen noch immer mehrere Klaffen rin« höhere al» gesetzlich zulässig« Schülrrzahl auf, dir aber wegen Mangel an Schulzimmrrn noch nicht geteilt werden konnten. Da alle Anzeichen darauf hindeuten, daß dir Einwohner zunahme unsere» Ortes auch bi» auf weitere» im gleichen Maße al« bi», her anhaltrn wird (Bau von ca. 100 Wohnungen der Großetnkaufs- orsrllschast ,e ), hat der Schulvorstand nach längeren Beratungen sich entschloffrn, die Forderung auf Anbau eines großen Flügel« an der Altrockstraß« mit weiteren 21 Klaffen- und ü Lehrzimmrrn aufzustellen. Di« Schul« rvtrd dann im ganzen über 40 Schul zimmer versügen, womit man bis zum Jahre 1925 ausziekommen hofft. Mit dem Bau de« neuen Flügels soll nächst«» Frühjahr begonnen werden und Frühjahr 1915 soll er beendet fein. Der vauentwurs ist von Herrn Dr. Ina. Hmmuttzsch angeserttgt worden, und wird architektonisch und praktisch allen neuzeitlichen Anforde- rungen entsprechen. Der Gemetnderat gibt, von der Notwendig- kest überzeugt, sein« Zustimmung zu »er geplanten Schulbau- Erweiterung. 6. Nachdem die veschleusuna, sowie dir Hausanschlüff« in der Strehlaer Straß, durchaesührt find, hält es der vauau»schuß für geboten, an die Durchführung de« Fußwege» ja denl«, umso mehr, als auch der Dtaatsfiskus im nächsten Jahre chn« Pflasterung der Straße vom Gemeindeamt bi« zu den letzte» Häüstrn brab- sichtigt. Der Vorschlag de« Ausschusses gebt dahin, den Fußweg vom Gtyirindeamt bi« zum Grundstück Thierbach auf der rechten Seit« u»d von dort bi« zum FeuerwehrübungsplM» auf der linken Sette anzulegen und dir Straßenbreite auf 17 Meter festzulegrn. Di« Mittel für den Fußwegausbau find im Haushaltplan bereits »oraWchen. Der Gemeinverat beschließt im Sinn« des Bauausschuß- besapnffrs und ist weiter damit «inverstandim, daß beim Fußweg, bms der Oschatzer Straße eine Steigung in der Straßenkrvne ao- grragen wird. 7. Für dt« geplant« Pflasterung der Streck« der Riesaer Straß« vom früheren Dinaerschen Grundstück bis zur Kaibahn brücke sind für Lieferung der erforderlichen 225S Quadratmeter Kleinpflastersteine Kostenanschläge eingeforoert worden. Di« Preis« schwanken zwischen 8,58 M. und 4,20 M. pro Quadratmeter. Gegen 2 Stimmen entscheidet sich der Gemeinderat für den Stein der Firma Zachmann-Leipzia zum Preise von 4,05 M. pro Quadrat meter, der von fachmännischer Seite als besonders haltbar em pfohlen wird. Die Gesamtkosten der Steinlieserung belaufen sich auf ll 227,50 M. Di« Probrsteine lagen zur Besichtigung aut. 8. Dt« Gaslaternenfernzündungsgesellschaft Berlin-Schöneberg offeriert ihre Gasfernzünder für Straßenlaternen, und verpflichtet sich, die Lieferung zurückzunehmen, wenn mehr als l Proz Ver sager festgestellt werden, leistet 3 Jahre Garantie und Übernimmt für weitere 5 Jahre die Instandsetzung zum herabgesetzten Preise von 8V Pfg. für einen Zünder. Da die abgegebenen Referenzen vieler Gemeinden über die Einrichtung sehr günstig lauten, be schließt der Gemeinderat für die in der Gemeinde vorhandenen OO Straßenlaternen Fernzünder auf Probe zu bestellen. V. Unter 5 Angeboten wird der Firma Franz Riedel hier die Lieferung eines 32 PS. SiemenS-Schuckert-Motors, sowie einer Zentrifukal-Pumpe mit 725 Umdrehungen, System Povp t Reuther, für die im Bau befindliche Ueberpumpstation an der Elbe als Mindestfordernde zum Preist von 4375 M. übertragen. Auf An raten de» ElektrizitätSverbandeS Gröba beschließt man, für die Pumpstation einen besonderen Transformator zu errichten. 10. Vor Beginn der Fabrikerweiterung der Großeink.-Gesellschast hält es der Bauausschuß für geboten, eine Regelung de» Straßen- fluchtlinienplanes der Merzdorfer Straße vorzunehmen und »em pfiehlt, dir Straße mit 12 Meter Breite vorzusehen. Die Straßen breite der Alleestraße soll mit 15 Meter im Plan« eingetragen werden. Ueber die Einteilung des angrenzenden Areal« zu Fabrik- und Wohnungszwecken sind im Plane genaue Bestimmungen ge troffen. Der Gemeinderat beschließt demgemäß. 11. Im projektierten Eckgrundstück« des Veamtenwohnungs- bauverein» beabsichtigt der PrivatuS Häußler in Gröba ein Cafs mit Wein- und Frühstücksstube zu errichten und bittet in einem Gesuche um Befürwortung bezüglich der Bedürfnisfrage. Herr Krauspe weist darauf hin, daß das in nächster Näh« gelegene Lass Helemann ebenfalls um Weinkonzession nachgesucht habe. Er halte daher das Bedürfnis für daS vorliegende Gesuch nicht so dringend. Herr Gemeindevorstand HanS tritt für das Gesuch ein. Unser Ort habe früher 7 Schankstätten bei einer fast um die Hälfte geringeren Einwohnerzahl besefsen. Trotz der Vergrößerung des OrtrS sei di« Anzahl der Restaurants rc. die gleiche geblieben und eS könnten darum ohne Bedenken noch einige Konzessionen für Schankbetrieb befürwortet werden; von einer Schädigung der Konkurrenz könne dabei nicht die Rede sein. Besonders fehle in Gröba ein Lokal für Familienverkehr und könne er da» Gesuch aus diesem Grunde nur empfehlen. Herr Strebte erhebt Bedenken hiergegen. Der Gemeinderat habe sich bei Befürwortung von Konzesftonsgesuchen immer sehr kulant gezeigt. So habe er erst in einer der letzten Sitzungen wieder für zwei neue Restaurantsbetriebe Befürwortung ausgesprochen. Besonder« sei das Biertel am GeorgSplatz mehr als genug mit Schankstätten versehen. Für ein weiteres Lokal könne er ein Bedürfnis nicht anerkennen. Außerdem sei die Person des Gesuchstellers im Orte nicht bekannt. Anderer Meinung ist Herr Schmidt, der konstatiert, daß viele Gröbaer Familien Sonntag» fremde LaseS aufsuchen und ihr Geld auswärts verzehren, weil unser Ort ein geeignetes Unternehmen dieser Art nicht besitzt. Er bitte um Unterstützung de» Gesuches. In schriftlicher Abstimmung wird die Bedürfnisfrage mit 7 gegen K Stinimen befürwortet. 12. Herr Gemeindeältester Lauschke berichtet über die Entstehung des Defizits von 400 M. in der Gemeindekrankenkasse, zu welchem die Gemeinde anteilig 225 M. und daS Rittergut 175 M. beizu tragen hat. Dasselbe sei hervorgerufen worden durch Krankenhaus behandlungen und Verlängerung der Unterstützungsdauer. Von der Gewemdekasse sind im ganzen bereits 675 M. Zuschuß zur Gemeindekrankenkaffe gezahlt worden. Gegen 1 Stimme wird auch der diesmalige Zuschuß vom Gemeinderat bewilligt. vermischtes. Wie hochdie Vögelfliegen. In seinem Buche „Die Vogelwarte Helgoland" stellt der Gründer der Helgo länder Vogelwarte, Götte, fest, daß die Vögel ihren Wanderzug in Höhen von SOM, 8000 und 10000 Me tern zurücklegen. Ein anderer Gelehrter F. v. Lucanus hat diese Behauptung, die überdies viel bekämpft wurpe, in seinen Untersuchungen über die Höhe des Vogel fluges auf Grund aeronautischer Experimente als irrig widerlegt. Dieser behauptet, daß schon die Tempera- turabnahme und die Luftdruckverminderung in der höheren Atmosphäre gegen die Auffassung sprechen. Bei einer Temperatur von —20 Grad Celsius, so sagt v. Lucanus, herrscht in SOM Metern Höhe ein Luftdruck von nur einer halben Atmosphäre, in 7000 Metern Höhe bei — 33 Grad Celsius ein Luftdruck von nur 298 Milli- mejer. Gegen die Luftdruckabnahme sind aber die Vögel nach den Experimenten des französischen Forschers Berts außerordentlich empfindlich, bedeutend mehr als zum Beispiel Säugetiere. — Der Vogelflug ist jedenfalls ein Problem, das zu klären es noch langer Forsch ungen bedarf. CK. Die Widerspenstige. Ta» amerikanische Marineministerium hat vor einigen Jahren die Verord nung erlassen, daß Offiziere, die an fremden Küsten stationiert sind, ihren Frauen nicht erlauben dürfen, dort ihren Wohnsitz aufzuschlagen. Bor kurzem schrieb nun ein Commodore an das Ministerium folgenden Brief: „Es wird mir zur peinlichen Pflicht, zu melden, daß meine Frau, Eleanor Franklin, in Ungehorsam gegen meine Befehle und im Widerspruch zu den Befehlen der Regierung, ihren Wohnsitz auf der Station aufge schlagen hat und sich fortgesetzt weigert, sie zu ver lassen.
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