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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191503089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19150308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19150308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-03
- Tag1915-03-08
- Monat1915-03
- Jahr1915
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1915
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rmtng- > «nl- «Äno« 1 „ MM um die Bestellung werpener Schleifer kein, der in den ersten Tagen de» Krüge» nach England auSgewandert ist. Mlchung der belgischen Behörden. Da» Verhältnis zu den helAschen Beamten hat sich sehr erfreulich gestaltet. Bel- gien ist eigentlich nur eine Vereinigung von Gemeinden, dü sich einer weitgehenden Selbstverwaltung ersreuen. Die Nfstcht über diese Gemeinden übt der Provinzialrat, die Deputation permanente au», der Ausschuß einer gewähl- " sammlung. welcher wiederum einer ganz eingehen-. »trolle unsererseits untersteht. Die von einer Ge- unserer Provinz gefaßten Beschösse — mag eS sich ' ",ng eine- neuen Stadtsekretärs, die altung einer Holzauktion oder dergleichen handeln sen un» vorgelegt werden. Wir sind der Ueberzeu- «tz »vir unseren Willen in Allem und Jedem gel- achen können. In der Provinz Antwerpen bildete sich zu Anfang da» Kriege» ein Ausschuß, in welchem alle Gemeinden kmerhalb de» Fvrtgürtel», d. s. 72 an der Zahl, Vertre ter besitzen. Der Präsident und Spiritus rector diese» UuSschusseS ist der Rechtsanwalt Iran!, der auch die Ueber- eüche Antwerpen» mit den Deutschen abgeschlossen hat. Er Ist chn begeisterter, belgischer Patriot, «n kluger und sehr verständiger Mann. Der Gemeinde-Ausschuß hat auch in der Krage der Ernährung der Bevölkerung Antwerpen» »och der umliegenden Gemeinden viel geleistet. Die Stadt hat jetzt täglich 12 000 Frank» für Unterstukunaen aufzu- wenden. stoutrollversammlunge«. Seiten- der Deutscknm wurden auch Kontrollversamm- lnngen eingerichtet, selbstverständlich lediglich, um fest zustellen, ob sich von den militärpflichtigen Belgiern keiner über die Grenze entfernt hat. In den feindlichen Ausland blättern ist erzählt worden, daß infolge de» reichlichen Zulaufes die belgische Armee wieder auf 100000 Mann angewachsen sei. Das ist natürlich reiner Unsinn. Mir ist bekannt, daß iw Ganzen dreizehn Bengel aus hiesigen Gemeindeschulen über die Grenze wollten. Sie sind aber wieder rasch umgekehrt. Die Verfügung, daß jeder, der bi» 1. März nicht zurückkehrt, eine zehnfache Steuer zahlen muß, trägt auch ihre guten Früchte. Der Verkehr in den Straßen »st bereit» sehr lebhaft, oer Handel blüht wieder auf. Die Lichtspieltheater bringen die in Brüssel zensier ten Film», die Zeitungen machen ein gutes Geschäft. Es wird Sie interessieren, daß der langjährige Vertreter de» Wolffbüro» und des Wiener Telegrasen-Korrespondenz- büroS RegierungSrat Schiff und der Berliner Rechtsan. walt Dr. Epstein die Zensoren sind/' IM Ster iie ißntl. kiaMmtW» i» fl.iti am 6. März ISIS. Anwesend« r Herr Gemrindevorstand Han« al« Vorsitzender und I« Gemeinderawmitglleder. Entschuldigt fehlt« Herr Riedel. An der Sitzung nahm noch Herr Ortsbaumeister Langer teil. 1. Der Gemeinderat nimmt Kenntnis von dem am Sonntag, den 7. März, im Gasthaus „Zum Anker" vom Krieg»hilf«au«schutz veranstalteten KriegS-Unterhaltung-abend. S. Einem Ersuchen de» Kgl. Amtsgerichtes Riesa zufolge hat der Gemeinderat Vorschläge »u unterbreiten für die Wahl eine« OrtSrichter« anstelle de« verstorbenen Herrn Franz Hensel. Auf Anregung de» Herrn Zimmermann beschließt der Gemeinderat ein stimmig, Herrn Gutsbesitzer Hermann Hensel <Sohn de» bisherigen OrtSrichter») in Vorschlag zn bringen. Da Herr Hensel aber zu« gleich da» Amt eine» Gerichtsschöppen begleitet, so wird sich der Gemeinderat in einer spät ren Sitzung auch mit der Neubesetzung dieses Amte» beschäftigen müssen. S. Auf Ersuchen oe« Schulvorstandes hat der Gemeinderat al» Kollator di« Ausschreibung einer Ostern d. IS. neu begründeten ständigen Lehrerstelle vorgenommen, worauf 55 Gesuche eingegangen sind, von welchen da« Kollegium 3 geeignete Bewerber zur engeren Wahl vorzuschlagen habe. Der Jahrergehalt beträgt 1600 M., aufsteigend von je 200 M. bis zu einem Höchstgehalt von 8600 M.; da« Wohnung-gelb für Verheiratete- 400 M., für Unverheiratete roo M. 4. Zur Erreichung einer besseren Beschaffenheit des Wasser» find seit längerer Zeit vom Zivil-Ingenieur GartSweiler Versuche angestellt worden, durch Ausstellen «ine» Kompressors, die zu einem günstigen Ergebnis geführt haben. Herr Ortsbaumeister Langer »«richtet eingehend über di« Notwendigkeit für dir dauernde Auf- stellung einer Doppel - Kompressor«Anlage, um bei eintrrtenden «Armwen BesW»« P« verfüg, p» Haden. Ueb« Liefen»««» d«r Kompressoren lieg«, Angebot, vor. von den in Frag« kownien- den Finnen fordern für > stück 9v-wbw-Ko«pe«ssonn mit Zubehör di« Firma Bart»w,tt«r-V«rltn »ISO M. und di« Zwickaurr Maschinen- fabrik »078 ML Mit Rücksicht »darauf, daß di« Anlage der erst, genannt«« Firma «in« billiger« v«trtet«krast «rfardert und fi« «in aan» besondere« Interest« bat, di« Gemeind« in zufriedenstellender Wesse zu d«di«n«n, da di« Einrichtungen«» iq feiner Art ist, «mpsteblt d«r Herr vrt«baumrtst«r in Mberrinsttmmurtg mit d«m vrschlusse d«S «assrrwirkrauSschuss«» der Firma Gart»w«il«r d«n Auftrag auf Grund ihre» Angebot«» zu erteilrn. Da» Kollegium beschließt demgemäß. Di« Au«führung «inrr sich notwendig machenden Kühlwafsirfammtlgrub« in Eisenbeton wird d«r Firma Baumetstrr Schneider in Riesa zu dem von ihr geforderten Preis« von 167,8» M. übertragen. Wie von Herrn Gemeindevorstand Han«, sowie Herrn OrtSbaumeifter Langer berichtet wird, ist durch den Au«bruch de» Kriege« großer Mangel an Treiböl, welch«« zum Betrieb de« Diesel motor« »m Wasserwerk notwendig ist, «tngetreten und die Lieserung«- verträge von galizischem Oel von den Firmen aufgehoben worden. Infolge Unternommener Schritte beim ReichSmanneamt sowie bei der österreichischen He«re«lritung ist zwar eine nochmalig« Lieferung de« Material« ermöglicht worden, doch wird der Vorrat in abseh barer Zett aufgebraucht sein und der Betrieb de« Wasserwerkes infrage gestellt werden, wenn nicht baldigst ein Ausweg geschaffen werde. Unterhandlungen mit einheimischen Firmen über Lieferung von Ersatzölen seien, besonder» auch wegen der geforderten hohen Preise, gescheitert. Der Wasserwerksausschuß, welcher sich schon seit längerer Zeit mit der Angelegenheit beschäftigt hat und auch die mietweise Aufstellung «inrr Lokomobile in Erwägung gezogen, wegen der enormen Unkosten aber davon Abstand genommen hat, hält e« für da» zweckmäßigste und billigste, zur Reserve «inen Elektromotor zum Antrieb der Pumpen aufzustellen, zumal auch der ElektrizitätSvrrband Gröba sich bereit erklärt hat. die elektrische Stromzuführung von der Trigwarenfabrik der GroßeinkoufSgesell- schäft nach dem Wasserwerk auSzuführen. Die Firma Schmidt, Chemnitz, will 1 Elektromotor von 40 i8. gegen eine Leihgebühr von monatlich ISO M. aufstrllen, während di« Firma Pösch- mann in Dresden der Gemeind» einen solchen zuni Kaufe anbietet, bei welchem sich die ^kosten, einschließlich allen Zu behörs und Leitung auf rund 3800 M. stellen würde. Nachdem die Herren Dir. Hilgenstock, Strehle und Münch zur Sache ge sprochen hatten, tritt der Gemeinderat dem Vorschläge de« Wasser werksausschusses bei, den Elektromotor von der Firma Pöschmann zum geforderten Preise käuflich zu erwerben. Herr Hanne» wünscht, da» vom Gemeindevorstand erlassene Verbot, betreffend die Ein schränkung des Wasserverbrauches, wieder auszuhebcn, nachdem durch den heutigen Beschluß di« Kalamität im Weiterbetriebe des Wasserwerkes beseitigt worden sei. Die bezügliche Bekanntmachung habe in der Einwohnerschaft eine ungünstige Wirkung hervorge rufen. Herr KrauSpe widerspricht dem und hält das Verbot ganz angebracht. Ihm seien Fälle bekannt, wo mit dein Wasser gerade zu verschwenderisch umgegangen werde, und diesem müsse ganz energisch entgegen getreten werden. Der notwendige Wasser verbrauch werde durch das Verbot nicht berührt. Der Wassermeister sei kaum in der Lage, den täglichen Wasserver brauch zu schaffen. Die Bevölkerung müsse immer wieder zu sparsamem Wasserverbrauch angeholten werden. Herr Gemeinde vorstand Han« weist darauf hin, daß da» Verbot darauf gerichtet sei, den Wasserverbrauch für Bäder und Klosettspülung einzu schränken, bezio. einzustellen, im allgemeinen aber auch Sparsam keit im Verbrauch de» Wasser« zu erreichen, um den Betrieb de» Wasserwerkes nach den bisherigen Verhältnissen zu gewährleisten. Uebrigens sei das Verbot hinsichtlich der Klosettspülung und deS Wasserverbrauches für Badezwecke bis jetzt nicht durchgeführt worden, kann aber mit Beginn der neuen Betriebsweise wieder aufgehoben werden. Auch Herr Lieberwirth tritt dafür ein, den Grundsatz des sparsamen Wasserverbrauches im allgemeinen durch zuführen und die bezügliche Verordnung bestehen zu lassen mit Rücksicht auf die höheren Kosten der neuen Betriebsweise. Herr Münch wünscht keinerlei Einschränkung de« Wasserverbrauches be» sonders in den Haushaltungen der Mieter. Nach Meinung de» Herrn Gartenschläger würden die Klagen über Wasserverschwendung sofort aufhören, wenn der Gemeinderat Waflermesser «inführen wollte. Der Wasserverbrauch sei in Gröba im Verhältnis zu anderen ähnlichen Gemeinden ein enormer, trotzdem erst 30 Grund stücke mit Klosettspülung versehen seien. Herr OrtSbaumeifter Langer stellt fest, daß der tägliche Wasserverbrauch für Gröba pro Kopf 87 Liter beträgt und mit diese»» Quantum dem Wasserver brauch der Großstadt nahe kommt. Das Kollegium beschließt, da» Verbot Uber Wasserspülung und Wasserverbrauch für Bäder mit Aufnahme der neuen Betriebsweise im Wasserwerk wieder auszu heben, die Verordnung über sparsamen Wasserverbrauch im allge- meinen ober aufrecht zu halten. Die Ausführung einiger Türen und Fenster usw. in der Brunnenstube im Wasserwerk wird dem Mindestfordernden Tischlermeister Leipnitz für den geforderten Preis von 219.— M. übertragen. Von den übrigen Bewerbern forderten Tischlermeister Tcubert 223.50 M. und Mildncr 228.— M. 5. Die von der Firma GartSweiler, Berlin, im Jahre 1910 iin hiesigen Wasserwerk aufgestellte GnteisenungS- und Entsäue- rungSanlage zur Beseitigung aller schädlichen Bestandteile im Wasser. Durch die Untersuchungen seitens der Centralstelle für Gesundheitspflege ist festgestellt worden, daß die Beschaffenheit des Wassers jetzt in jeder Beziehung einwandfrei ist, und früher aufge- Ai« Tochter des Ireiherrn. Roman von F. v. Nauenheim. 67 Die Auskunft jedoch, die Thurau von dem Mann wurde, schmettert« ihn nahezu zu Boden, indem der Bürgermeister ihm auch nicht «lehr sagen konnte al» der Pfarrherr. „Aber, mein Gott,* rief der »licht weniger bestiirzte Prie st« dein Gtmeindeoorstattd fast zornig zu, „die Dan,« hat Ihnen doch gewiß ihre Karte mit genauer Adresse dagelassen? Auch den» Henn Oberlehrer gegenüber hat sie sich anSdrück- iich in diesem Sinn« geäußert." Der Bürgermeister kratzte sich sehr verlegen hinter dm Ohren und schien sich an» liebsten verkriechen zn wollen. „Ja, selmi« schon wahr, daß s' mir ihr' Karten 'geben hat, aber, mein, ich woaß, daß ich » valurn haben muaß," stotterte der kleine Mann, „denn «»ei' Alt« hat »ni amol drum g'sragt und 1 hab' f a nimmer g'funden." „Mein Gott, können Eie sich denn gar nimmer auf den Namm der Dam« besinnen ?* drängt« der an» Rande der Ver zweiflung stehend« Freiherr. „Na, gar net; 'S war so a «'spaßiger Nam'. Gelt'» G', Hochwürden, Herr Pfarr', Eö ktnnan Jhna a net mehr er innerns Nur daß s in» Bairsche i», woaß i bestimmt." „Ja, nach München selbst, da» ist sicher. Tief bedaure ich, daß di« Dam« nicht auch mir ihr« Kart« gelassen, oder Hem Oberlehrer. Daß ich mich ihre» Namen» auch nicht ent- Am«, ist begreiflich, denn ich sah di« Dame damals zum ersten Usial lmd habe vorher auch niemals mit ihr gesprochen; sie ihbte auf dem „Schlosse", wie man das Hans ganz außerhalb HS» Dorfes nennt. Nur daran kann ich mich erinnern, daß der «Mn« deeisilbig war* ^viäletcht wird fich d«Oberlehrer erinnerns" ist seit 8 Tagen auf Urlaub bei seiner schwer erkrank- im Mutt« und dürft« erst in zwei Wochen zurückkommen." ' „Aber «an kann vielleicht aus telegraphischem weg um AttZklmst ersuch«»».* ^Gewiß, das kann man, Herr Baron." Hoch in selber Stund« ging an dm in Graz weilenden Ober- kWet «in von, ? -irrherrn aufgegebmeSTelegramin entsprechen- MHMltL und tjlMLSbren Qualen der Uno,duld und Erwartung zählte Thurau die Stunden bis zum Eintreffen der bezahlten Rückantwort, aber auch dieser Schritt erivieS sich al» vergeblich nnd mit an Verzweiflung grenzendem Schmerz erfuhr der Freiherr, daß auch dem Lehrer der Name vollständig entfallen und der Absender ihn wiederum an den OrtSvor- steher verwies. Entmutigt wie nie zuvor im Leben, stand Thnrau, lang sam das Blatt Papier znsammenballend, da. „Verlieren Sie nicht den Mut nnd lassen Sie die Hoffnung »licht sinken, Herr Baron," sagte der Pfarrer, die Hand auf de« Verzweifelten Schulter legend. „München ist wohl auch groß, aber keine Großstadt wie Wien oder Berlin Nnd mit einiger Findigkeit nnd viel Ausdauer kann inan dort gewiß je manden, der noch dazu den gut situierten Kreisen angehärt und in Begleitung einer auffallend schönen jungen Dame sich befindet, an-findig machen; ich würde dem Herrn Baron raten wieder an jenen Geheimpolizisten, der schon einmal in Ihre» Diensten gestanden, sich zn wenden." Schwer anfsenfzend strich sich Thurau »nit der Rechter» über die heiß« Stirn nnd die brennenden Augen. „Tausend Dank, Hochwürden! Ja, ihr Rat ist gut ; mein Gott, noch kann ich'« nicht fassen. Ich kau» hierher in der frohen Zuversicht, mein Kind in die Arme zu schließe» uud stehe »um vor bitterer Guttäuschung. Welch schwere Folgen meiner damaliger» Feigheit, mein« erste Ehe und das Dasein eines Kindes auS elender Furcht vor dem Grimm meines Onkels zu verschweigen! Aber ich werd« heut« noch meine Rückreise mit der Tante »rach Ober-Steyer antreten, da mein« Verwandten und besondex» di« gute Ziehmutter meiner Paula über mein Stillschweigen beunruhigt sei» werden; dann aber soll e« mein erste» fein, mich mit dem Detektive Erdmann in nenerliche Verbindung zu setzen." „Tun Sie da» »mverzttglich, Herr Baron, und quälen Sie sich nicht unniitzerweis«! ES kommt alle», wie es kom men soll,* sagen die Orientalen; wir Christen aber sagen: „er kommt alle», wie Gotte» weis« nnd — barmherzig« Hand «S ordnet." Daran wollen auch Sie sich halten, Herr Baron, nnd nm» Gott »nit Ihnen nnd lassen fi« hören, wie «S Ihnen ergangen! Mir ist Hanna die liebst« Schülerin gewesen nnd sie wird Ihnen die zärtlichste Tochter sein." treten« Wasser-Alchen durch di, Anlage beseitig» worden find. Di« Finna bVGt Sah« di» Gemeind« um llebernahm« der beide» Anlage» und 8*/,ig« Berzinsuna de« Anlagekapital,«. Der Wasser« werk«au»schuß empfiehlt dem Ansuchen der Firma hinsichtlich der EnteisenungSanlage zu entsprechen, di« Verzinsung der Entsäuerung», anlaae aber abzulehnen und wegen Uebernahme diel« Anlage mit der Firma zu verhandeln. Der Gemeinderat tritt diesem Ab schlag« einstimmig bei. Die Kosten der ersteren betragen S474.SS, die der letzteren 8859.50 M., der Zinsbetrag 1081.17 M. 6. An den Gemeinderat ist von seilen der GautnteeessNtGn da« Ersuchen ergangen den Bauwasserzin« für Neubauten zp er- mäßigen, da die bi»herig«n Sätze von 1,5 Pf. sttr Gröba nnd 2 Pf. für Weida pro odin unbebauten Raume« dem tatsächlichen Wasserverbrauch entsprechend zu hoch bemessen seien. Herr Ort«- baumeister Langer hat daraufhin eine Berechnung ausgestellt, welch« ergeben hat, daß oei Ermäßigung der Sätze auf 1 bezw. 1,5 Pf. der Aufwand an Bauwassrr gedeckt wird. Der Gemeinderat be schließt, di« ermäßigten Sätze von jetzt ab zu erheben. 7. Einem Ersuchen de« Direktor« de« RrtchschajMulte« sprechend, richtet der Herr Vorsitzende an di« Einwohnerschaft da« Ersuchen, verfügbare Gelder für die neue Kriegsanleihe zu zeichne«. Soweit die Gelber bei der hiesigen Sparkasse angelegt sind, werd«» dieselben nach Möglichkeit ohne Kündigungsfrist zur Rückzalliwa gelangen. Ter SparkassenauSschuß wirb vom Kollegium ermächtig^ mindestens 50 000 M. au« Mitteln der Sparkasse für dl« Kriegs anleihe zu zeichnen. Hierauf geheime Sitzung. Vermischtes. CK. Die Eröffnung der WeltauSstelkvA- von San Franzisko. Um Mittag des 20. Februar ist die Panaina-Pacific-Ausstellung in San Franzisko von Präsident Wilson offiziell eröffnet worden, indem er im Weißen Haus von Washington auf einen Knopf drückte, worauf die Tore der verschiedenen Ausstellungsvaläste auf sprangen und mannigfache Maschinen auf der Ausstellung in Bewegung gesetzt wurden. Zugleich wurde ein Salut aus einer Anzahl Geschütze abgefeuert. Der ursprünglich geplante Pomp und Prunk, mit dem die Ausstellung er öffnet werden sollte, hat infolge des Krieges aufgegeben werden müssen. Von der großen friedlichen Versammlung der Kriegsschiffe aller Völker in der Bai von San Fran zisko konnte lein« Rede sein; ebenso wenig konnte die feierliche Eröffnung des Panamakanals zusammen mit de» der Ausstellung erfolgen. Wilson kann jetzt unmöglich Washington verlassen, um nach der Küste des Stillen Ozeans zu reisen, und so ist die Einweihung deS Kanatt durch ihn bis zum Juli verschoben worden. Wenn so der Wiederhall dieser Weltausstellung in der Welt fehlt, so haben dafür die Bewohner von San Franzisko die Eröff nung sehr lebhaft gestaltet. Eine wilde Aufregung er füllte die Riesenstadt schon am frühen Morgen, und ein wüstes Gelärme von Sirenen, Glocken, Pfeifen und Musik kapellen begleitete die Eröffnung, bei der der Staatssekre tär des Inneren Lane in Vertretung WilsonS eine kurze Botschaft des Präsidenten vorlas. „Dies ist die Welt im Auszüge", sagte der Generaldirektor der Ausstellung Skiff. ..Innerhalb ihres Bezirks gibt eS keine Fremden. Alle sollen auf diesem Boden stehen, als wäre er ihr Hei matland." Die Ausstellung, die im Gegensatz zu andern derartigen Veranstaltungen am* Eröffnungstage vollkom men fertig ist, umfaßt eine Raumfläche von 635 AcreS und ist in ihrer Ausdehnung und Anlage größer als jedes derartige Unternehmen vorher. Die Gebäude mit den Staatsausstellungen haben nach einer schätzungsweisen An gabe 200 Millionen Mark Kosten verursacht. Die Aus stellung mit ihren prachtvollen Bauten zum größten Teil »m klassischen Stil, auf der einen Seite von waldbedeckten Höhen umrahmt, auf der andern von den blauen Wassern der Bucht von San Franzisko, bietet in dem strahlenden Glanz der kalifornischen Sonne und eingebettet in eine üppige Blumenpracht einen wundervollen landschaftlichen ÄnbÜck dar. Der überwiegende Farbenton der Bauten ist ein warmes Äraungelb, wodurch das grelle Licht der Sonne gedämpft werden soll, und viele Dächer zeige« ein sanftes Rot in Nachahmung der alten Ziegeldächer. Das gewaltige Unternehmen ist ein Beweis für die gc- sunde Kraftfulle San FranziSkoS, das nach dem großen Erdbeben unter einem Aufwand von 1400 Millionen M. erst wieder aufgebaut werben mutzte und doch bei deyi Äuftauchen des Ausstellungsgedankens in wenigen Tagen für diesen Ziveck die Summe von 80 Millionen aufbrachtc. Auf den Besuch von Fremden aus Europa wird die Welt ausstellung so ziemlich verzichten müssen, denn in diesem Sommer werden nur wenige die Reise von Europa nach Amerika wagen; aber man rechnet damit, datz auch der arotze Strom von reisenden Amerikanern, der sonst um diese Zeit Europa überflutet, versiegen mutz und hofft, ihn nach Kalifornien abzuleiten. F Mit warmen, Händedruck schieden die beiden Herren und noch am Spätabend trat Thnrau mit der ganz verstört auS- sehenden Tante Hermine die Rückreise an. „Glaubst Du mm, daß ich keine Ahnung vom Lode de« armen Frau hatte? Aber wie wird Gisela von allem erfahren? fragte sie Hubert. „Ja, ich glaube Dir; was jedoch Gisela betrifft, klimm«, eS mich wenig, ob sie davon eefährt oder nicht; ich dank« den» Himmel, daß Paula außer ihrem Bereich ist." — — Von schwerer Sorge über Huberts Stillschweigen erfüllt, lauschten darüber die Äaronin und Frau Therese ibre Mut maßungen aus und ahnten, obwohl Baron Ferdinand st» darob ernstlich tadelte, Böses. „Er hätte doch kurz telegraphiert: „Gefunden", meinte seine Gemahlin, »vorauf der Baron etwas vor sich hinbrummte. Endlich aber, als aller Spannung auf höchst« gestiegen war, kam eii» Telegramm, niit der Bitte, nm 4 Uhr nachmittag« eine»» Wagen nach der Station zu schicken. „Dem Himmel fei Dank, nun kommen fi« endlich," flü sterte »nit stillem Aufblick nach oben, Frau Therese. „Ja, es fragt sich nur, ob »nit oder ohne — Paula," mur melte der Schloßherr. „Mein Gott, Herr Baron," stammelte Frau Theres« er bleichend, während die Baronin dem Gemahl einen vor wurfsvollen Blick zuwarf. AIS dann der Wagen vor der Freitreppe de« Schlosse» hielt und Thnrau wirklich nur in Begleitung der Frau von Er- meth sichtbar wurde, stieß Frau Therese «inen lauten Schmer zensschrei au« und die Baronin rief dem Neffen erschrocken «ine Frage nach seiner Tochter zu. Eine halbe Stunde später wußten all« von dem jähei» Tod der Frau Redenbach und dem neuerlichen Verschwinden Paula». „Pah! Ins Meer ist sie nicht gefallen, dies« fremd« Dame, nnd München ist »licht London. Man wird beide ausfindig machen. Znm Glück scheint di« Kleine in gute Hände gekom men zu sein. Also Kopf hock, mein Freund! Und telegraphiet« sofort diesem Erdmann, der mir sehr tüchtig zu sein scheint, daß er augenblicklich nach Mühlheim abretst, so brauchst nicht Du erst nach Wie», zu fahren." „Ich danke Dir. lieber Ouk-' kü- D^,« Güte l* 227,20
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