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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.02.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191602291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-02
- Tag1916-02-29
- Monat1916-02
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.02.1916
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« «ugade d« tn da» HandettregNttr Mgetragenen Firma, wer Druckschriften irgendwelcher Art, aus dcnen entgegen " .rschriften de« Preßgesttze« der Name oder Wohnort ucker« oder Verlrgrr» oder VersafferS oder Heran«, upt nicht oder falsch anaegeben ist. verbreitet /die dem Publikum »ugänglich sind, au-stellt, : au«leät, wird, wenn di« veftehenden Gesetze Strafe bestimmen, mit Geldstrafe bi« »u ein- i Mack oder mit Haft bestraft. Dresden und !5. Februar ISIS. Die stellvertretenden kom- Generale de« 12. Armeekorps und de« p«: ar», v. vroizem, aez. v. Schweinitz. chrifnvechfel derPo st s ch e ckäe r hecht e« oder Rechnungsauszug" — An sämtlichen schulen, an den Volks- wie an den ' ' " " " '»r am neuerding« vielgenannte Unverhriratetensteuer folgende Be stimmungen: 8 8. Von unverheirateten Steuerpflichtigen " . ? " „ .hoben, welcher .. l von mehr als 1800 Mark bis »u 2400 Mark 5 Prozent, von mehr als 2400 Mark bi« zu 4000 Mark 10 Prozent, von mehr als 4000 Mark bi« zu 6300 Mark 15 Prozent, von mehr al« 6800 Mark bis zu 10 000 Mark 20 Prozent, von mehr al« 10000 Mark 25 Prozent der zu entrichtenden Einkommensteuer. Diese Bestimmung findet keine Anwendung a) auf ledige Personen, die aus gesetzlichen Gründen anderen Personen Unterhalt gewähren müssen (88 1601 bis 1615 de« Bürgerlichen Ge setzbuches), wenn ihr steuerpflichtiges Einkommen weniger als 4000 Mark beträgt und wenn der Unterhalt zugleich mehr als 10 Prozent des Einkommens erfordert, b) auf ver. witwete oder geschiedene Personen, deren steuerpflichtige« Einkommen den Betrag von 6300 Mark nicht übersteigt, o) auf verwitwete oder geschiedene Personen, deren steuer pflichtiges Einkommen den Betrag von 6300 Mark über steigt, wenn sie aus gesetzlichen Gründen (88 1601 bis 1615 des Bürgerlichen Gesetzbuches) anderen Personen Unterhalt gewähren müssen und dafür mehr als 20 Prozent ihres steuerpflichtigen Einkommens aufwenden müssen, <i) aus alle verwitweten oder geschiedenen Personen ohne Unterschied des Einkommens, wenn sie beim Ableben des Ehegatten oder bet der Scheidung das 55. Lebensjahr überschritten haben. Schandau. Der ehemalige Buchdruckereibesttzer, Verleger und Gründer der „Sachs. Elbzeitung", Herr H. Legler, konnte "vm Sonntag seinen 90. Geburtstag feiern. Aus dem oberen Erzgebirge. In den letz ten Tagen herrschte in verschiedenen Orten des Gebirges heftiger Schncesturm, wie ein solcher seit Jahrzehnten nicht zu verzeichnen war. Zwischen DeutschnHworf und Hirsch berg muhte sogar der Post- und Frachtverkchr eingestellt werden, und auswärtige Arbeiter konnten infolge hohen Schnees nicht in ihre Heimatorte. Ost ritz. Der Färbermeister Labbert in der hiesigen Seidenfärberel geriet zwischen Walze und Ware eines Auf- setzkastens, wobei ihm der rechte Arm herausgcrissen wurde. Auf dem Transport nach der Klinik starb der Berunalückte. Woltenstein. Als die JngenienrSgattin Lovel mit ihrem 8 jährigen Sohne hier rodelte, verlor sie über ihren Schlitten die Gewalt und fuhr mit solcher Wucht an einen Baum, datz der Knabe eine schwere Schädelverlctzung erlitt, die seinen sofortigen Tod hcrbeisührte. Auch Frau Löbel muhte bewußtlos vom Platze getragen werden. Ihre Ver letzungen stellten sich jedoch als nicht lebensgefährlich heraus. Hohen st ein-Ernstthal. Der 12 jährige Sohn Emil des Webers Triemer rodelte mit anderen Kindern die steile Fahrbahn im Fncbsgraben entlang. Bei dem Bemühen, einen Baum zu umfahren, prallte der Knabe an diesen so heftig an, da» er schwere Unterleibverletzungen erlitt, an deren Folgen der bedauernswerte Knabe ver- storben ist. MÜhlau bei Burgstädt. Auf dem sogenannten Fabrik teich tummelten sich eine Anzahl Kinder auf dem Eise, wo- bet vier Mädchen einbrachen. Durch hinzukommende Leute konnten zwei Mädchen aus dem Wasser gezogen werden; die beider» 13jährigrn Mädchen Heinz und Lindner gerieten jedoch unter die Eisdecke und fanden den Tod. Plauen i. V. Um die für das tndustriereiche Vogt land wenig erwünschte Abwanderung von Arbeitern nach außerhalb einzuschränken, sind am Sitze der vogtländischen AmtShauptmann'chasten Bezirksarbeitsnachweise und in den Städten und größeren Gemeinden örtliche Vermittlungs stellen eingerichtet werden. Leipzig. Ein 80 Jahre alter Bautechniker au« Schkeuditz, der sich vorübergehend in Leipzig» aufhielt, be absichtigte, mit Hilfe einer bekannten SchlosserSehefrau einen im Nordviertel wohnenden 70 Jahre alten Lokomotiv führer zu berauben. Er bewog die SchlosserSehefrau, die ! bei dem Alten die Wirtschaft besorgte, diesem ein Schlaf- Pulver in den Kasfee zu schütten. Tie Kriminalpolizei er hielt jedoch von dem Vorhaben rechtzeitig Kenntnis. AIS der Dautechniker dann in der Wohnung seine« Opfers, da« er im Betäubungsschlafe wähnte, erschien, wurde er geiaht. In seiner Kleidung verborgen fand man ein abgebrochene» Stuhlbein aus Hartholz, das wahrscheinlich als Waffe be stimmt war. — Eine Zeitungsnotiz meldete neulich den Diebstahl von Herrengarderobe in Reudnitz. Einer Frau fiel nun kürzlich durch Zufall ein junger Bursche aust der «inen neuen Ulster trug, aus den die von ihr gelesene Be schreibung der gestohlenen Sachen genau pahte. Auf um- itchtige Weise verschaffte sie sich alsbald Kenntnis von der Wohnung und dem Namen deS ihr verdächtig Erschienenen und gab dann ihre Wahrnehmungen der .Kriminalpolizei bekannt. Der Bursche, der noch weitere Beut« in seiner Verwahrung hatte, wurde nun verhaftet und abgesübrt. Lurch Geständnisse und weitere Nachforschungen fand sich bald «in ftlnfblättrigeS Kleeblatt junger Bursche» im Alter von 19 Jahr«n zusammen. Das Konto dieser Uebeltäter konnte mtt insgesamt 17 EinbruchSdiebstählen belastet wer den. DÜrrröhr-dorf. Das von Stürza Keimkehrendi einspännige Schlittengefährt der Frau verw. User-Porfchen- dort scheute vor einem ihm entgegenkommenden beladenen Dobraer Wagen. Das Pferd ging durch. Die beiden Ge führte prallten »nsammeu, so daß Schlitten und Wagen »er- trümmcrt wurden. Sämtliche Insassen des Schlittens wur- den herausgeschleudcri und alle ziemlich ernstlich verletzt. Die Frau verw. Ufer hatte einen Schüdelbruch davonge tragen und ist ihren Verletzungen erlegen, ohne die Besin nung wieder erlangt zu haben. Der Bäckermeister Weber- Porschendorfwurde gleichfalls schwer verlebt, während seine Frau und Tochter mtt weniger schwereren Verletzungen davonkamen. Der auf dem Schlitten stehend« Hilf-brief- träaer trug eine schwere Verstauchung de« linken Unter- den Vo^. gebe^^ü oder an Hunderts Leipzig, «... mandierendei 1V. Armrekorp«: ge». v. vroizem, aez. v. Schweinitz. - Im Schriftwechsel der Postfcheckämter heißt e« fortan statt Kontoinhaber „Scheckknnde", statt Konto .Rech- nung", statt Kontoauszug -Auszug o " ' und statt Kontostell« ^VuLhalterei". höhnen" Schulins beginnt da« neue Schnliah 1. Mai. Nur für die Klassen Untersekunda bi« Unterprima der höheren neunstuftgen Anstalten haben nach ministerieller Verordnung in diesem Jahr« die Versetzungen nicht erst am Ende de« laufenden Schuljahre«, sondern schon am 1. März stattzufinden, desgleichen der Uebertritt der Realschnlabi- turienten in die Obersrkunda der Oberrealschule und der Realgymnasien. In allen übrigen Klaffen der neun- und sechsstufigen höheren Knabenschulen und für alle Klaffen der höheren Mädchenschulen ist die Versetzung erst am 1. Mai. — In dem Bericht der Rechenschafts-Deputation der Zweiten Kammer über den Antrag der Abgeordneten Castan und Genoffen, die Erwerb« losenfürsarge betreffend, und über die Petition de« Sozialen Ausschusses der kauf- männischen Verbände werden folgende Anträge gestellt: di« Kammer wolle beschließen: t». di« Könial. StaatSregierung zu ersuchen: 1. die Gemeinden und BczirkSverbände zu veranlassen, in ausreichendem Maße für die wirtschaftliche Durchbaltuna aller Erwerbslosen zu sorgen; 2. für die wirk sam« Durchführung dieser Maßnahmen «) die Einrichtung und den Ausbau gemeinnütziger Arbeitsnachweise auch weiterhin zu fördern, t>) «inen besonderen Ausschuß zu be rufe«, dem Mitglieder der beiden Ttcindekammern ange- hören, e) den bisher au« Staatsmitteln zur Verfügung ae- stellten Betrag so zu erhöhen, daß besonder« bedürftige Gemeinden einen erhöhten GtaatSzuschuß erhalten können, <») im Bundesrat dafür einzutreten, daß die finanzielle Mit wirkung de« Reiche« auch für die Zeit nach dem Kriege fort- dauere; 3. nach dem Kriege dem Landtag« «ine Denkschrift vorzulegen, in der di« Erfahrungen, die wabrond de« Kriege« mit der Erwerbslosenfürsorge bemacht worden sind, nieder gelegt werden, n. Die vom Sozialen Ausschuß der kauf männischen Verbände etngereichte Petition, soweit die dort in 2,2 gemachten Vorschläge gemacht werden, durch die gefaßten Beschlüsse für erledigt »u erklären. —* Der KonzessionierteSächfischeSchiffer- verein trat gestern vormittag 11 Uhr unter dem Vor sitze des Herrn Direktor Curt Fischer von der Sächsisch- Böhmischen DampsschisfabrtSgesellschaft zu seiner 71. ordentlichen Hauptversammlung im oberen Saale d«S Gast hauses zu den „Drei Raben" in Dresden zusammen. Au« dem GeschMSberichte deS Vorsitzenden ging hervor, daß auch das ElbschiffahrtSgewerbe infolge des Kriege« und der damit verbundenen Lahmlegung deS Außenhandels hart betroffen worden sei. Die Elbeschiffahrt litt infolgedessen während des ganzen JahreS an Beschäftigungslosigkeit. Am stärksten trat der Mangel an Gütern im Bergverkehr ab .Hamburg in die Erscheinung und der in Hamburg frei wer dende Schiffsraum konnte nur unter günstigen Bedingungen Verwendung finden. Aber auch im Talverkehre fehlte e« an hinreichender Beschäftigung, obwohl die Braunkohlen- auSsuhr aus Böhmen auf der Elbe im Jahre 1915 immer noch ungefähr 70 Prozent der 1913 auSgeftthrten Menge betrug. Die für die Leere-Verwaltung durchgeführten Elb- tranSporte waren nicht belangreich genug, um den großen Ausfall »u decken. Wenn der Beschäftigungsgrad auf der Elb« kein besserer war, so wird daS zum Teil daraus zu rückgeführt, daß durch außergewöhnliche Herabsetzung der Bahnfrachtsn für Massengüter auf langen Strecken der Schifsahrt «in erfolgreicher Wettbewerb häufig unmöglich gemacht wurde. Auch von der heimischen Personenschiff, »ahrt, die infolge Personalmangels von ihren 34 Dampfern nur die Hälft«'in Betrieb setzen konnte, ist wenig Erfreu liches zu berichten. Wenn man diese erhebliche Betriebs einschränkung der Pcrsonenschifsahrt erwägt und hierbei bedenkt, daß rund S9 Prozent de- Personenverkehrs und 83 Prozent deS yrachtverkehr» eine- guten FriedenSjahreö bewältigt worden sind, so muß diese Leistung anerkannt «»erden, die eine besondere Anspannung aller Kräfte er forderte. Der Fremden- und Sommerfrischenverkehr litt nicht unter der Einwirkung de« schweren Kriege«, sondern auch unter dem Regensommer, sowie auch unter dem Patz- zwange beim Ueberschretten der sächsisch-böhmischen Grenze. Zur Kriegslage. Grstze« H«atz1ch«artter, SS. Aetr»«r Ivt«. Westlicher Kriegsschauplatz. Die verstilrtte Artillertetiitigleit hielt a« viele« Stelle« a«. Vestlich »er Maa- stürmten wir ei« «eines Panzerwerk dicht nordwestlich deS Dorfe- Dona«« mont. Erneute feindliche Angriff-Versuche in dieser Gegend wurden schon 1« der Entwickelung erstickt. In der Woevre überschritten unsere Truppen Dieppe, Mon court, Blauere; sie säuberten da- ausgedehnte Waldgebiet nordöstlich von Watron- Ville «nd Haudtomont nnd «ahmen im tapfere« Anlauf Manheull sowie Champion. Bis gestern abend waren an unverwundeten Gefangene« gezahlt 228 Offi ziere, 16575 Man«; ferner wurden 78 Geschütze, darunter viele schwere neuester Art» 86 Maschinengewehre «nd nnnüerfehbares Material als erbeutet gemeldet. Bei der Försterei Thiaville (nordöstlich von Badonviller) wurde ein vor springender Teil der französischen Stellung angegriffen und genommen. Eine grotze Anzahl Gefangener blieb in unserer Hand. vestltcher »nd Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleit ng. Infolgedessen wird auch die heimisch« Pxrsonenfchifsahrt ihre Rechnung für 1915 leider mit Verlusten abschlietzen. Ter wEelseitiäs Verkehr zwischen dem deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn wurde 1915 oft erheblich erschwert durch Sperrung des Brief-, Telegramm- und Telephon verkehrs, durch verschärften Patzzwang usw. Infolge des milden, regnerischen Winters 1914/15 »var der Schcsiahrts- betrieb von Anfang bis Ende Kes JahreS möglich, abge sehen von einigen kurzen Unterbrechungen durch Hoch wasser und schwerem Eisgang. Ter Verein hielt 1915 eine Hauptversammlung und eine außerordentliche Versammlung ab. Außerdem sanden sechs Vorstands- und eine Ausschuß sitzung statt. Tie Vereinskafse weist ein Vermögen in bar von 1459,84 Mark und 2000 Marr deutsche Kriegsanleihe auf, während das Vermögen der Unterstübungskasse 7691,48 Mark beträgt. Der Jahres- und der Kassenbericht wurden genehmigt und dem Gesamtvorstande Entlastung erteilt. Während des Jahre« verlor der Verein durch den Tod die Mitglieder Schiffseigner Eduard Beeger (Grödel), Ro bert Arnold» (Niederlommatzsch) und Kommerzienrat Franz Hynek (Riesa); das Andenken der Verstorbenen ehrte dir Versammlung durch Erheben von den Plätzen. Nachdem die JahreSrcchnung für 1915 einstimmigt genehmigt und die Verwaltung ohne Aussprache entlastet worden war, wurde dem langjährigen Mitglied Kaufmann Gustav Thiele (Dresden) die Ehrennadel verliehen. Letzterer Überreichte eure namhafte Svende zugunsten d«S Vereins. Die ans dem Verein-Vorstand« satzuimsgemätz ausscheidendcn Direktor PetterS (Dresden) und Schiffseigner Einil Schmidt (Schan dau) wurden sofort wiedergewcihlt. Alsdann wurden 15 Angestellten, die in früheren Versammlungen für sie be antragten Ehrenzeugnisse für langjährige treue Dienste überreicht. Nachdem ferner über die Tätigkeit des Gut- achterauSschnsseS betreffend den Bau einer Elbbrücke im Zug« deS FlügelwegeS in DreSdeu-Friedrichstadt nach Vor stadt Uebigau bei Stromschnitt 880 (der Verein sprach sich bekanntlich gegen die Errichtung von Strompfcilern aus), berichtet worden war, wurde über die Petroleumabgabe an Schiffahrü-treibende berichtet und mitgeteilt, datz in den sächsischen Elbstrombezirken teils von den AmtShanptmann- schaften, teils von den Städten Vorkehrungen getrosten worden seien, den Elbeschiffern den Bezug des für ihren gewerblichen Betrieb notwendigen Petroleums zu ermög lichen. Weiter berichtete der Vorsitzende über die Berliner Besprechungen, betreffend die Gründung einer Zentral arbeitsgemeinschaft der Elbcschifsahrtsvereine. Die Ein gaben des Verein- bei den zuständigen Behörden um all gemeine Auflassung deS Hasengeldes seien abschlägig be- schieden worden, und die Behörden hätten ihr Entgegen kommen hinsichtlich des Erlasses deS Hafengeldes aufstolche Fahrzeuge beschränkt, die wegen Einberufung der Mann schaften zum Heeresdienst in den Häfen außer Betrieb ge setzt werden mutzten. — Zürn Schlutz der Versammlung wurde rin Antrag deS Vereins Sächsisclrer Holzindustrieller besprochen, beim deutschen Konsulat in Prag darauf hinzu- wirken, datz den Flößern der Uebertritt nach Sachsen ge stattet werde. Oschatz. Die hiesige Gemeindesteuerordnnng, die die Genehmigung der Regierung gefunden hat, enthält über die Alberoni sollten die Dardanellenfestungen geschleift und alle Meere und Handelswege freigegeben werden. Etwaige Streitigkeiten sollten durch — ein Schiedsgericht, das in Form der alten deutschen Reichstage in Regensburg abge yalten werden sollte, geschlichtet werden. An, meisten haben sich Franzosen mit der Aufteilungs frage beschäftigt. So hat 1777 I. L Carra den Vorschlag gemacht, das immer mehr zum Mittelpunkt der Begehr lichkeit gewordene Konstantinopel Venedig zu geben, dessen Verwaltung von Frankreich, Rußland, Oesterreich und Preußen kontrolliert werden sollte. Ein französischer P an von 1788 steht eine völlige Vertreibung der Türken so wohl aus Europa wie aus Asien vor,, und macht aus dem Lande drei erblick»« Monarchien: die erste, die europäische Türkei mit Konstantinopel und einem Küstenstreifen vom Bosporus bi- RhoduS sollte einem französischen Prinzen zufallen, die zweite, Kleinasien, Armenien und Georgien umfassende einem russischen, und dem Großherzog von Tos kana sollte als Ausgleich Polen, Kurland und das Land zwischen Bug und Dnjestr gegeben werden. Mit kleinen Gebietsteilen sollten alle Übrigen Staaten, mit Ausnahme von Oesterreich, bedacht werden. Die Dardanellen, der Sund und di« Straße von Gibraltar sollten allen Staaten frei bleiben. Auch Napoleon I. bat sich mit der Frage der Aus teilung der Türkei besaßt und zwischen ihm und Alexander kam s»e zur Svracl-e. Aus St. Helena äußerte der Korse später: Ich hätte das türkische Reich mit Rußland teilen können — waS es rettete, war Konstantinopel. — Beide Teile fühlten, daß der Besitz der Stadt und der Darda nellen für sie die Weltherrschaft bedeutet hätte. Nie ruhte die Frag«, die umso mehr erwogen wurde, al» man da» türkische Reich seinein Verfall entgegengehen sah. Kurz vor dem Balkankrteg 1912 machte ein Belgier den Vorschlag, Konstantinopel und Umkreis nach Art der chinesischen Hafenstädte durch Konzessionen auszuteilen. Sin Jahr später will Nertcet Byzanz al- Residenz deS PapsteS sehen, der dorthin »wischen Orient-und Okzident seinen Sitz verlegen soll. Eine kurze Auswahl nur aus den „hundert Plänen" — sie zeigt aber, tote das türkische Problem im Westen nicht minder umstritten »var, als jetzt die Dardanellen vom Feuer der Kanonen es waren. Und diese rückschauend« Betrach tung setzt die Kläglichkeit der falschen Rechnung des Vier- verbände- und Englands Niederlage noch in ein besondere- Lickt. Da WWnW,» Mclit ns Sie Ms. Unter dem Titel „Hundert Pläne zur Aufteilung der Türkei" hat kur» vor Ausbruch des Weltkriege- ein ru mänischer Diplomat in Pari- ein Buch erscheinen lassen, da« au- authentischen, gedruckten und ungedruckten Quel len »usammengetrageneS Material bringt. Nicht weniger denn hundert ernstgemeinte Pläne hat der Fleiß des Ver fassers ermittelt. Sind die früheren im wesentlichen Er- oberungSpläne, so befassen sich die späteren hauptsächlich mtt d«r Austeilung, denn immer mehr gewann ieder ein- zelne Gtckvt ein besondere- Interesse an dem Schlüssel zum Orient, an den Dardanellen und Konstantinopel. Der erste eigentlich« Teilung-plan ging, wie in den „Stimmen der Zeit" (Herder- Verlag, Freiburg) berichtet wird, von Ludwig Xlv. aus. Nach diesem sollte Oester reich bei der Teilung leer au-gehen, während Dolen die Walachei und Moldau, der Republik Venedig Slavonien, die dalmatinischen Landstriche, Albanien und der Epirus zu fallen sollt«. Au» Griechenland, Mazedonien, Serbien, Bulgarien und Rumelien sollte mit Konstantinopel ein neues byzantinische- Reick unter der Herrschaft eine- französi schen Prinzen erstehen. Zur selben Zett, da im Kopfe de» Sonnenkönig- dieser Plan Gestalt gewann, umschmeichelte er »»gleich den Sultan al» einen lieben Freund und Bundesgenossen Ungefähr gleichzeitig entstand ein and-rer französischer Plan, den ein ehemaliger Kavallerixoffizier und Orient reisender entwarf. Er sprach Oesterreich neben einem Teil Mazedonien» Bulgarien und Serbien »u. Natürlich sollte Frankreich auch hier den Löwenanteil erhalten. Ein großer Teil der europäischen Türket mit Konstantinopel, Kleinasien mit Trave»unt, Algier, Tunt- und Aegypten sollte ihm gebvren/so datz die „älteste Tochter der Kirche" durch «in grosse- Reich im Osten für die ihr eigentlich zu kommend« römische Kaiserkrone entschädigt se>. An Ruß land war bei den Plänen vor 1700 nie gedacht worden. Mit dem Auftreten Peter- d. Gr. wurde vaS ander» und von jetzt an treten bet solchen Erwägungen seine Interessen sehr stark in den Vordergrund. Der Plan de» fpaniscl-en Minister» Kardinal Alberoni (1734) macht Rußland »um Erben von Byzanz. Nach ihm sollte nämlich das alte Mich, Rumelten und die Türkei umfassend, unter der Krone Karl Friedrich« von Holstein-Gottorp«, de- Schwieger söhne« Peter« d. G. und Stammvater» de- heutigen Zaren- gekchlecht», vereinigt werden. In diesem Plan ist zum erstenmal auch-reutzen bedacht, und »war sollte ilnn Negro« Pont«, dst» größte der ägäischen Inseln, ,»fallen. Nach über, 3o Jahre wird ein Steuerzuschlag «Hoben, wrl betrugt^ Bci.Emkommcn von mehr als 1800 Mark Hit 4000 Mark 10 Prozent, von mehr als 4ÖÖÖ Mark bit 6300 Mark 15 Prozent, von mehr al» 6800 Mark bit Bestimmung findet keine Anwendung a) auf ledige Personen, die aus gesetzlichen Gründen anderen Personen Unterhalt gewähren " " setzbucheS), als 4000 witwete oder geschiedene Personen, deren steuerpflichtige« Einkommen den Betrag von 6300 Mark nicht übersteigt.
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