Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191605031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-05
- Tag1916-05-03
- Monat1916-05
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer O Tageblatt «rrd Anzeiger (Libeblatt Ml- Adriger». relegramm-Adresi« ßH IH I Sernsvrrchstrv» r.,.blatt »1s» Rr.» für die König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderai Gröba. " ioi. Mittwoch, S. Mai NtlH, atienvs. Anirra. HaS Riesaer Tageblatt erscheint seven Lag abends'/,? Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, durch unsere Träger frei Haus oder bei Abholung am Schalter der Kaiser!. Posianstalten vierteljährlich 2,10 Mark, monatlich 70 Pf. Anzeigen fiir die Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzuacben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen Preis fiir die 40 mm breite Grundschrift-Zeile (7 Silben) 20 Pf., OrtsprelS l5 Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz ent- sprechend höher. NachweisungS- und Verrnittclungsgebühr 20 Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlungs- und Erfüllungsort: Riesa. Wöchentliche Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elve". Rotationsdruck und Verlag: L an g er t W i n tr rl i ch Riesa HieschSktSstclle: üloetliektratze 58 Verantwortlich Uir Med<M>on: Vrtr>>r Häbnel, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. OerMches und Sächsisches. Riesa, Leu 3. Mai 1910. —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abend von 6 Uhr ab in der Aula des Realprogymnasiums abgehaltenc öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Vom Kollegium fehlten Herr Stadto.-Btzevorsl. Ketzer und die Herren Stadtv. Otto Müller und Schlegel. Als Ver treter des Rats wohnten die Herren Bürgermeister Dr. Scheider und Stadtrat Dr. Dietzel der Sitzung bei. 1. Die Rechnung des Rittergutes auf das 15. Wirtschaftsjahr 1914 schließt, wie Herr Stadtv.-Vorst. Bernh. Müller berichtet, sehr günstig ab. Dieses Wirt schaftsjahr sei ja für die besamte Landwirtschaft ein sehr günstiges gewesen. Der Bruttogewinn beträgt 99 614.04 Mark. Er würde noch günstiger gewesen sein, wenn nicht ein Konto, daß immer erheblichen Reingewinn eraeben hatte, nämlich das der Brennerei, diesmal mit einem Defizit abgeschlossen hätte. Jedenfalls liege die Ursache hierzu an den teuren Kartoffeln. Die Rechnung ist vom Verbandsrevisor, Herrn Eckner, geprüft und wird vom Kollegium entsprechend den Vorschlägen des Rittergutsaus schusses und des Rats richtig gesprochen. 2. Einem Ersuchen der Herren Schuldirektoren ent sprechend, hat der Schulausschuß beschlossen, die städtischen Kollegien um Nachverwilligung von 600 Mk. zu ersuchen, nm die Speisung der unbemittelten Schul kinder, die bisher nur im Winter stattfand, auch im Sommerhalbjahr fortsetzen zu können. Ter Rat hat dem Beschlüsse des Schulausschusses zugestimmt. Das Stadt- verordnetenkollegium beschloß in gleichem Sinne. 3. Das Kollegium nahm Kenntnis von der Verordnung tes Ministeriums des Innern über Darlehnsqe- währung an wirtschaftlich Geschädigte aus dem gewerb lichen Genossenschaftsstock. 4. Für die Wahl eines Bezirksvorstehers für den 3. Bezirk wurden vom Kollegium die Herren Bürstenmacherineistcr Striegler, Oberlehrer Reinhardt und Buchhändler Hoffmann in Vorschlag gebracht, für die Wahl eines stellvertretenden Bezirksvorstehers für den 3. Bezirk die Herren Kaufmann Schlegel, Färbereibesitzer Jäger und Oberlehrer Rößqcr. 5. Das Kollegium nahm Kenntnis von einem Schreiben des Rats, worin mitgeteilt wurde, daß der nach Pausitz führende Kommunikationsweg den Namen Lommatzscher- Weg erhalten hat. Herr Bürgermeister Dr. Scheider nahm hierauf das Wort zu einer Erklärung, in der er darauf hinwies, daß ein Teil unserer Einwohnerschaft seit mehreren Monaten sich darin gefalle, die Person des Bürgermeisters mit den schändlichsten Verleumdungen zu überhäufen. Auch das Kollegium werde von den verschiedenen Gerüchten gehört haben, die vielleicht aus minderer Klugheit und iu vielen Fällen auch aus Böswilligkeit über seine (des Redners) Person bezw. seinen Hausstand ver breitet worden seien. Er brauche an dieser Stelle nicht daran zu erinnern, dass es selbstverständlich niemand in der Stadt gebe, der ihn in der Beachtung und Befolgung der jetzt notwendig gewordenen beschränkenden Bestimmungen über treffen könne. Die Gerüchte, denen er nicht die Ehre antun wolle, sie hier zu wiederholen, seien zum größten Teil so albern und so dumm, daß ein Vernünftiger sie zurückweisen müsse, und er habe sie deshalb auch bislang mit größter Geduld über sich ergehen lassen. Seinen Kollegen in anderen Städten widerfahre ja dasselbe. Sie würden sich aber durch solche Gerüchte nicht irritieren lassen, ihren geraden Weg der Pflicht weiter hu gehen und unermüdlich tätig zu sein in der Fürsorge für die Einwohnerschaft. Aber die Verleumder gingen zetzt soweit, daß sie behaupteten, wenn die Gerüchte nicht auf Wahrheit beruhten, würde er sie nicht dulden. Er sei zu der Ueberzeuaunä gekommen, daß es das Ansehen seines Amtes und die Rücksicht aüf seine Berufskollegen verlange, daß gegen die Verleumder einge schritten werde. Er habe deshalb Erörterungen, die schon viel Material gezeitigt Kälten, anstelle» lassen. Die Sache werde dem Rate unterbreitet werden mit der Bitte, die Strafverfolgung in die Wege zu leiten, indem die Staats Erlöschen ist die Maul- und Klauenseuche unter den Rindern des Gutsbesitzers Paul Kaule in Forberge. Da der Ort Forberge nunmehr wieder scuchenfrei ist, werden die angeordneten Sperrmaßnahmen hiermit aufgehoben.. Großenhain, am 3. Mai 1916. 822 b L. Königliche Amtskauvtmanuschaft. Durch den mit der Verteilung der Lebensmittel innerhalb des Kommunaloerbands Großenhain beauftragten Herrn Kaufmann Ernst Bilke-Niesa sind den Verkaufsstellen des Bezirks — einschließlich der in den Städten Großenhain und Riesa — in den letzten Tagen tlernere Mengen Zucker überwiesen morden. « Dieser Zucker ist in den Verkaufsstellen nur in kleinen Mengen (V-pfundweise) an die Verbraucher abzugeben. Großenhain, am 3. Mai 1916. 708 b k ll. Der Komrnunalverband. Nach den Bestimmungen in 8 46 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 und 8 28 des ErgänzungssteuergesetzeS vom 2. Juli 1902 werden diejenigen Beitrags pflichtigen, denen die Zuschriften über die von ihnen auf das laufende Jahr zu entrichten der» Einkommen- und Ergänzungssteuerbeträge nicht haben behändigt werden können, hierdurch aufgefordert, sich wegen Mitteilung der Einschätzungsergcbmsse bei dec Stadt steuerkasse zu melden. Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, das; nach 8 47 deS Etnkommen- steuergesetzes und 8 AS des Ergänzungssteuergesetzcs jeder, der im Laufe des Jahres beitragspflichtig wird, dies binnen Wachen, vom Eintritte des die Beitragspflicht begründender« Verhältnisses an gerechnet, zur Vermeidung der in 8 72 bez. 44 der bezeichneten Gesetze »»gedrohten Strafen anzuzeige» und auf Erfordern die znr Fest stellung der Steuerbetrugs erforderlicher» Angliben zu mache»» hat. . Der Rat der Stadt Ries», am 3. Mai 1916. Verkehr mit Terfe, Lersenpirwer rmd anderen fett- hattMN Waschmittel«. linier Bezugnahme auf die gemeinschaftliche Bekanntmachung der Königlichen Amts- hauptmannschaft zu Großenhain und der Stadtuäte zu Großenhain und Riesa vom 1. Mai — abgcdruckt in Nr. 100 des Riesaer Tageblattes vom 2. Mai — geben wir hiermit bc ! kannt, daß Anträge ans Ausstellung einer nencn BrotmrsweiskartL an Stelle der auf der Rückseite voll beschriebene» (Punkt 2 Absatz 2) beim hiesigen Eirrwohuer- rneldcamt (Zimmer Nr. L4) zu stellen sind und daß Anträge auf Ausstellung eines Ausweises für Aerzte, Zahnärzte u. s. w. (Punkt 3 Absatz 2) unö für LÄäschereier», die weniger ais Arbeiter be schäftigen, (Punkt 6 Absatz 3) schriftlich beim unterzeichneten Nate einzlircichen sind. Der «tat der Stadt Riesa, am 3. Mai 1916. Fnd. anwaltschaft im öffentlichen Interesse zum Einschreiten er sucht werde. Ec habe keine Freude daran, daß jemand seinetwegen bestraft werde und warne deshalb nochmals vor der Verbreitung der Gerückte. Ihn persönlich könnten ja derartige verleumderische Beleidigungen nicht erreichen, er lasse den Verleumder»» lediglich die Beachtung zuteil werden, die ihnen gebühre. Wem» er jetzt eingreife, so geschehe cs, weil es zur Wahrung seines Ansehens sein müsse und »veil er glaube, daß er dies der Stadt schuldig sei. Herr Stadtv. Richter führte aus, daß die Fleischkarte die Fleischversorgung nicht gebessert habe, das Drängen nach Fleisch sei nach wie vor vorhanden Wenn das Fleisch nicht zulange, dann «nützten Mittel und Wege gesucht werden, um eine geregelte Abgabe zu" ermöglichen. In den Fleischerläden werde den» Publikum gesagt, so und so viel Ware sei reserviert und könne nicht verkauft werden. Cs werde durch das Telefon bestellt, dann werde der Laden zugcmacht und die übrige Bevölkerung habe das Nachsehen. Im Konnnunalverband müsse dahin gestrebt werden, daß diejenigen, die Fleischvorräte angegeben haben, zunächst auf die weitere Versorgung mit Fleisch verzichten. Dadurch werde sicherlich schon eine Besserung erzielt werden. Diesen Schritt aber »volle man nickt gehen. Nicht einmal auf 50V,, »volle man verzichten. Dann sei es aber auch nicht zu verwundern, wenn Erbitterung herrsche. Um das Ge dränge vor den Fleischerläden zu vermeiden, sollten Auf sichtspersonen aufgestellt rverden, die eventuell aus der Ein wohnerschaft genommen werden könnten. Es müsse sich doch auch einrickten lasser», daß jeder Fleischer vorher seinen Bedarf, über den er ja unterrichtet sein müsse, anmelde und entspreckend Fleisch zugewiesen erhalte. Herr Stadtv.- Vorst. Bernh. Müller vertritt die Meinung, daß die Fleischmarken immer nur 8 Tage lang Geltung haben sollten. Die lange Dauer der Karten setze den Ver mögenden in die Lage, sich größere Fleischvorräte zuzulegen. Die kürzere Dauer sckiebe hier emen Rieael vor. Herr Bürgermeister Dr. Scheider wies darauf hin, daß die Regelunq der Fleisckversorgung durch die Karte noch in den Kinderschuhen stecke. Es sei vielleicht insofern ein Fehler gemacht worden, als man die Karten ausgegeben habe noch bevor man über die Schlachtviehbestände recht zeitig verfügen konnte. Es sei aber Hoffnung^ daß mit den kommende»» Wochen die Regelung sich besser einrickten werde. Redner legte sodann dar, daß die Fleischregeluna den Kommunalverbänden einen großen Spielraum nicht lasse und daß die Fleischkarte in erster Linie eine Sperr karte sei, die verhüten soll, daß Einzelne sich allzu reichlich eindecken. Bei uns in Sachsen seien die Verhältnisse auf den» Gebiete der Versorgung mit Schlachtvieh besonders schlecht. So kämen in Sachse»» auf lOO Eiuwohner 14,3 Stück Rindvieh, in Preußen 28,8 Stück, in Württemberg 42,9 Stück, in Bayern 50,7 Stück, in Mecklenburg-Schwerin 56,3 Stück und in Oldenburg 69,3 Stück. Hinsichtlick der Schweine lägen die Verhältnisse folgendermaßen: in Sachsen auf 100 Einwohner 13,4 Stück, in Preußen 37,5 Stück, in Württemberg 19,4 Stück, in Bayer»» 25,8 Stück, in Mecklenburg 80,7 Stück und i» Oldenburg 110 Stück. Sachsen stehe also infolge seiner Vevölkerungsdickte hin sichtlich des Schlachtviehs am ungünstigster» da. EH müsse und werde natürlich angestrebt, daß ein Ausgleich zwischen den Bundesstaaten stattfinde. Was die Anrechnung der in den Haushaltungen vorhandenen Fleischvorräte anlange, so sei zu beachten, daß die Erhebung der Vorräte ja erst nach Einführung der Hleischkarten stattaefunden habe und die Anrechnung der Bestände noch nicht habe erfolgen können. Es seien aber die Karten, obwohl sie auf 8 Wochen lauteten, zunächst nur auf 4 Wochen ausgegeben 'worden. Für die nächsten 4 Wochen werde die Anrechnung der Dorkäte erfolgen. Der Ernährungsausschuß des Kommu- nalverbands werde sich demnächst mit der Frage beschäf tigen. Ganz so könne man es allerdings nicht machen, daß man diejenigen, die Vorräte hätten, zwinge, diese nun erst aufzuessen. Manche hätten nur Vorräte an Speck oder Wurst oder Schinken. Meistens liege die Sacke so, daß diejenigen Vorräte hätten, die Schweine gehalten haben. Er, Redner, stehe auf dem Standpunkt, daß möglichst viel von den Vorräten angerechuet werde, aber ein Zwang, die Vorräte rasch aufzuessen, wäre auch nickt wirtschaftlich. E« feien auch nicht nur die Reichen, die Vorräte hätten, auf dem Land habe mancher Arbeiter ein Schwein schlachten können und diese möchten dock nickt gezwungen werden, ihr Fleisch rasch zu verzehren. Die Ansammlungen vor den Flcischläden seien bedauerlich, aber die habe man überall. Aufsichtspersonen habe er keine und hinsichtlich der Per wendung von Personell aus der Bürgerschaft sei er nicht allzu optimistisch; denn jeder sei doch jetzt außerordcnttich in Anspruck genommen. Und würden Personell aus der Einwohnerschaft auch die nötige Autorität haben? Wenn Herr Stadtv. Richter sage, die Fleisch mußten wissen, wieviel Fleisch sie brauchen, so müsse darauf hiu- gewieseu werden, daß der Kommunalverband aber nickt mehr Fleisch abgcben könne, als er selbst zur Verfügung habe. Bisher sei auch das Militär zu versorgen gewesen, doch sei dies vom 1. Mai ab anders geworden. Was nun die Bestellungen an Fleisch durch das. Publikum bei den Fleischern anlange, so sei dies eine mißliche Sache. 'Aber die Bestellungen seien nickt das Vorrecht der HöhergcstcLteu, sie seien von allen Kreisen gemacht avordeu. lind es sei nicht zu verdenken, wenn jemand, dec eine ganze Wocye kein Fleisch bekommen hat, dann seinen Fleischer bittet, ihm das nächste Mal zu bedenken und dieser dein Wunsche auch entspricht. Es würde nur zu beanstanden sein, wenn die Fleischer Bestellungen von Minderbemittelten nicht annebmcn würden. — Herr Stadtv. Richter bemerkte, das; an die Frauen zu denken sei, die in Massen zur Arbeit gehen und am Tage nicht in der Lage seien, zum Fleischer zu gehen und Fleisch zu erobern. Auf dem Wege der Vorzugskarten müsse auch in der Fleischvcrsorgunq etwas zu machen sein. Herr Stadtv. Paul Müller macht darauf aufmerksam, daß in Chemnitz 4 Pfd. Kartoffeln auf den Kopf entfallen, hier nur 1 Pfd. Außerdem erbittet er 'Auskunft darüber, ob der Kartosfelverkauf hier auf Rechnung des Herrn Grüble oder der Stadt geschieht und ob die Kartoffeln gut verlesen sind oder nicht. Er bittet ferner, für die Zukunft den Schau stellungen des Jahrmarkts die Musikbegleitung wieder zu gestatten. Anderswo geschehe das auch, und das Spielen von der Zeit angcvaßten Musikstücken wirke sicherlich weniger anstößig als das letzt oft beobachtete Gejohle des Publikums während der Vorführungen. Herr Bürgermeister Dr. Sckeider erwiderte, daß »vir die Kartoffel» so nehme,» müßten, wie wir sie bekommen. Was sollten denn die Kar" löffeln kosten, wenn sie sich jeder noch aussuchen könne. Blau »nüsse froh sein, daß Kartoffeln herankommen. Kleine Un bequemlichkeiten mußten jetzt mit in Kauf genommen werde»» Was die Jahrmarktsmusik anlange, so »verde abgcwartet werden können, ob nicht beim nächsten Markt die Verhält nisse die Musi? überhaupt wieder gestatten. Herr Stadtv. Geißler bittet auch um Auskunft darüber, auf wessen Rechnung der Kartosfelverkauf stnttsindet. Bei dem Preis von 6,10 M. könne man es niemand verdenken, wenn er ungehalten darüber sei, daß er viel Schmutz oder schleckte Kartoffeln mit bekomme. Die Kartoffeln, die er jetzt erhalten habe, seien gnt; frühere aber seien ganz schlecht gewesen. Es sei auch zu wünschen, daß der Käufer bei den« jetzigen hohen Preis das richtige Geivicht verabfolgt bekomme. Die Kartoffeln sollten zu diesem Zweck in einem besonderen Gefäß abgewogen werden. Herr Bürgermeister Dr. Sch eider erwiderte, daß die Stadt die Kartoffeln vorn Kommunal verband erhalte und direkt an Grüble gebe. Dieser müsse einen bestimmten Preis zahlen, der die Unkosten der Stadt decke. Für den Verkauf werde ihm ein bestimmter Preis vorgeschrieben. Innerhalb dieses Preises müsse er das Manko beim Einwiegen mit übernehmen und das Mindergewicht der bezogenen Kartoffeln sei oft außerordentlich groß. Den Schmutz habe er natürlich anch mit bekommen. Den vor gebrachten Beschwerden w.-rde nachgegangen werden. Herr Stadtv. Paul Müller bemerkt, daß er nicht im allgemeinen gesagt habe, daß die Kartoffeln schleckt seien, sondern nur, daß faule niit darunter seien. /Schluß der Sitzung V«8 Uhr. —* Die sommerliche Temperatur hatte heute nachmittag in der 3. Stunde ein schweres Gewitter zur Folge, das mit heftigen elektrischen Entladungen und ausgiebigem Regenguß über unsere Gegend zog.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite