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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191606153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-06
- Tag1916-06-15
- Monat1916-06
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1916
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Die Vcr -- Kampf« 1 General, 8 Regimentskommandeure, 754 Ofsiziere und 87 888 Soldaten al« Gefangene ein, sie erbeuteten IfiÜMafchinengewehre. 4» Geschütze, LI Bomben- «ud »en zurück »nd gingen näher an d Westlich Luzk besetzten nnsere Truppen NntoMÄ««-. Wt« v»N englischer Seite das Getreide in NmnLnlen »nm Teil aufgekauft worden ist, um die Ans- fuhr nach Deutschland zu verhindern, jo ist es nun mit den hollSndtschen Kartoffeln von französischer Seite in alrichcr Absicht geschehen. Glücklicherweise hat die Regierung ein- gegriffen. Das Blatt verlangt, das; die französischen Agenten des Landes vermiesen werden. In den «rotzen Städten Hollands setzt die Unzufrieden, heit gegen die LebenSmtttelpolitik de« holländischen Land« Wirtschaftsministers rin, der beschuldigt wird, die Bauern reich werden zu lassen, während in den Städten die not wendigsten Lebensbedürfnisse, wie Rindfleisch, Gemüse und dergl. für die grohe Masse unerschwinglich find. Nach einer gegen die Teuerung abgehaltenen Vroteftversammlung fanden in Rotterdam Gtratzenunruhen statt. An mehreren Stellen kam es zu Zusammenstößen »wischen Volksmassen und Polizei. In der Nähe des Rathauses mutzte die berittene Polizei wiederholt scharf einareifen, wobei fie die Menge mit der blanken Waffe ausemandertrteb. Das erregte Volk ver breitete fick dann in der ganzen Stadt und warf mit Pflastersteinen 14 Schaufenster ein. Die Polizei mutzte noch wiederholt eiuschreiten. . RaSPuttn und Iliodor. * In Cbristiania durchreisende gutunterrtchtete Muffen berichten, RaSputin sei beim Zaren in Ungnade gefallen, was ein Werk des Ministerpräsidenten Stürmer sei. Ras putin werde demnächst nach Amerika auSwanderu. Der russische Mönch Jliodor, der seit Januar als Flüchtling in Cbristiania weilt, reist nach Neumark ab. Von der italienischen Krisis. Nach den gestrigen itälienischen Morgenblätteru aller Schattierungen, ist es sicher, datz Boselli das neue Ministe rium bilden wird. Als Mitglieder der künftigen Negierung nennt man Vissolati, Vertreter des unbedingten Kricgs- gcdankens, und Sonnino, ein Vertrauensmann Englands und der Freimaurer. Sonnino hat allerdings gewisse Be dingungen an seinen Wiedereintritt geknüpft, und da er häufig Konferenzen mit dem englischen Botschafter batte, dürften die Bedingungen mit dcnn Verlangen Englands auf nachträglicher Kriegserklärung an Deutschland zu sammenhängen. Ties ist um io wahrscheinlicher, als dem Exekutivkomitee der demokratischen Vereinigung und dem Vertreter der Mailänder Interventionisten Bianchini die Zusicherung gegeben worden ist, Biffolati, der ebenfalls für Kriegserklärung an Deutschland ist, ein wichtiges Porte feuille anzuvertranen, unter Ausschluß aller Giolittiancr und Katholiken. Wilson über die AriedenSfraae. Reuter meldet: In einer Ansprache an die Zöglinge der Militärakademie van Westpoint sagte Wilson, daß die Ver einigten Staate», wenn die Zeit für den Friedensschlutz ge kommen sein werde, eine uneigennützige Nolle spielen würden. Unter allem, was die Vereinigten Staaten wünschten, sei nichts, was sie durch einen Krieg erlangen mutzten, wohl aber gebe es vieles, was die Vereinigten Staaten tun müßten. Sic müßten vor allen Dingen dafür sorgen, daß ihre LebenS- interessen nicht durch irgend eine andere Nation bedroht werden. Neber die Rüstungen sagte Wilson, die Welt werde cinscheu lernen, daß Amerika wirklich meint, was eS sagt. Wilson erklärte weiter, cS habe ihn in der letzten Zeit sehr beunruhigt, datz einige von denen, welche die amerikanischen Bürgerrechte erworben hätten, wenn eS auch nach seiner Meinung nur eine sehr kleine Zahl sei, den Geist Amerikas nicht in sich ausgenommen Hütten nnd andere Länder dem Lande, dessen Bürger ste geworden seien, Vorzügen. Für Men schen, die Amerika nicht über alles stellten, sei in Amerika kein Platz. Wilson schloß: Wir sind bereit, uns mit den übrigen Völkern der Welt zu vereinigen, nm dafür zn sor gen, daß die Gerechtigkeit, an die wir glauben, über alles zur Herrschaft gelangt. Tie RrichsveklcivimMcm. Die weitgehende Sicherung der Web-, Wirk- und Strickwaren durch die Heeresverwaltung für militärische Zwecke und die im Interesse dieser Sicherung am 1. Februar 1916 nngcorvnele Beschlagnahme eines großen Teiles der vorhandenen Gespinste nnd Bekleidungsstücke hat den Ver kehr mit den genannten Waren für den Bedarf der bürger lichen Bevölkerung so beeinflußt, daß eine behördliche Re- lnng und Verivaltnng der Bestünde geboten war. Diesen Zweck verfolgt die Uelanntmachnng über die Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirk- nnd Stnckwaren für die bürger liche Bevölkerung vom lO. Juni 1916. Die neue BundcsratSvcrvrdnung bezweckt, Ivie im An schluß an nnsere gestrige Meldung ausführlicher dargelegt sei, hauptsächlich die gleichmäßige Verteilung nnd den spar- samcn Verbrauch der vorhandenen Bestände, damit bei einer noch so laugen Dauer des Krieges kein Mangel eintritt nnd auch noch Vorräte vorhanden sind, wenn nach FriedenS- schlnß durch Rückkehr von Millionen von Kriegern in die bürgerlichen Berufe ein starker Bedarf einfeht. Reben der Fürsorge für die BedarfSbesriedignng der Bevölkerung im allgemeinen soll die durch die Verordnung geschaffene Reichsbekleiduygsstelle Web-, Wirk- nnd Strickwaren für die Behörden, die öffentlichen und privaten Krankenanstekl- ten und ähnliche 'Anstalten bereilstcllcn, die Stoffe für die notwendigen Uniformen der bürgerlichen Beamten be sorgen nnd die Herstellung nnd den Vertrieb bon Ersatz stoffen fördern. Die RetchsbekleidnngSstclle seht sich ans einer Ver waltung«- und GcschäftSabteilung zusammen. Die Ber- waltungsabtelliing ist eine Behörde, die dem Reichskanz ler (Reich-Samt des Innern) unterstellt ist. Sie besteht aus einem Vorstände und einem Beirat. Während dem Vor stande unter der Leitung seines Vorsitzenden Geheimer Rat Oberbürgermeister a. D. Dr. Beutler die Ausführung aller der Rcichsbekleidiingsstelle überwiesenen behördlichen Geschäfte obliegt, hat her Beirat eine begutachtende und beratende Ausgabe: c'r soll insbesondere über die Durch führung der den Verbrauch einschränkenden Maßnahmen gebärt werden. Als Geschäflsabtellnug wird der ReicbS- belleidnngsstelle die KriegsivirtschaftS-Äktiengesellschast cin- gegiicdert werden, die sich hauptsächlich mit Web-, Wirk- nnd Strickwarcn und deren Erzeugnissen befaßt, also auf diesem Gebiete schon eiugcarbcitet ist, nnd ausreichende Er fahrungen besitzt. Die d r VerwaltungSabunlung obliegende Verbrauchs- regclnng erfolgt nicht ans der Grundlage einer Beschlag nahme der in Deutschland vorhandenen Bestände. Man bat von einer solchen tiefeinschneidenden Maßnahme Ab- slaud genommen, vielmehr den, legitimen Handel mög lichst viel Freimut gelassen nnd nur dort eingegriffen, wo die- zur Streckung der Vorräte und zur Verhinderung prciStreibender Spekulationen nötig erscheint. Die? Ziel soll vorläufig erreicht werben durch eine Beschränkung des Absatzes im Kleinhandel bis 1. August 1916 und nach die sem Zeitpunkte dauernd durch Aufhebung der BezngSsrei» hcit nnd Erlaubnis der Abgabe in: Kleinberkehr lediglich gegen Bezugsschein. Zue Sicherung der Vorräte bat je der Gewerbetreibende, der Kleinhandel mit den bon der Vecvcdnung ergriffenen Waren betreibt unverzüglich eine Inventur über die. in seinen: Besitze befindlichen Waren aufzunehmen. Hierbei sind die. derzeitigen KleinhandclS- verkausSpreise nnlee Zugrundelegung der Preise" einzu sehen, die dem in der Bekanntmachung über PrriSbe- fchränkungen bei Verkäufen von Web-, Wirk- und Strick waren vom 50. Mar» 1916 vorgeschriebene« Preisen ent sprechen. Vor Abschluß der Inventur dürfen die Daren nicht veräußert werden. Nach Abschluß der Inventur bür et sen von feder Art der anfgenommenen Daren bi« 1. August 1916 höchstens 2" v.H , nach den in der Inventur einge setzten Preisen berechnet, veräußert werden. Vom 1. August 19l6 ab dürfen Gewerbetreibende im Kleinhandel und in der Maßschneiderei die von der Verordnung ergriffene» Waren nur gegen Bezugsschein an die Verbraucher ver äußern. Du? Bezugsscheine sollen nur im Bedarfsfälle und auf Antrag erteilt werden; der Antragsteller «uh die Notwendigkeit der Anschaffung auf Verlangen dartun. Un nötige Belästigungen der Antragsteller werden vermißen werden. Dre Bezugsscheine sind freizügig, d. st. sie be rechtigen in, ganze» Deutschen Reiche zum Einkäufe der darauf bezeichneten Bekleidungsstücke oder sonstigen Waren. Die Einschränknng des Verbrauch« solcher Gegenstände, die hauptsächlich dem Luxus oder der Annehmlichkeit die nen, ist dnrch kein öffentliches Interesse geboten; sie würde vielmehr weiten Kreisen zu Nachteil gereichen, weil pe viele Personen, die mit der Herstellung solcher Erzeugnisse beschäftigt sind, brotlos macht. Indirekt werden durch die Freigabe solcher Erzeugnisse Waren gespart, der»n die Maile der Bevölkerung zu ihrer Bekleidung bedarf. Auch mußte vermieden werden, datz bereits fertig gestellte, der Mode unterworfene Konfektion nicht am Lager bleibt, da durch unmodern und teilweise wertlos wird und zum Scha den der Allgemeinheit verloren geht. Die Freiliste, deren eingehende Durchsicht für jeden Gewerbetreibenden notwendig ist, enthält u. a. Stoffe au» Seide nnd Halbseide sowie gewisse Waren daraus: Bänder, Kordeln, Schnürsenkel, Hosenträger, Strumpfbänder, Spitzen, Besatzstickereien, Tapisserien, Mützen, Hüte, Schleier, Schirme, Teppiche, Bettüberdccken, farbige Tisch decken, abgepaßte Gardinen und Vorhänge, Tttllaardrnen, gewisse wollene Damen- und Mäntelstoffe, gewisse baum wollene .Kleider- nnd Schüczenstoffe, gewisse Herren stoffe, Pelze, Säuglings-Wäsche, Taschentücher, Korsette und Korsettschoner, gemusterte weiße Tischzeug«, Kragen, Man schetten. Krawatten n. a. m. Vielfach lind Stoffe und Wa ren freigegeben, deren Preis eine bestimmte Grenze über- schreitet wie z. N. fertige Rockanzüge für Herren über 7S Mark, Dameninäntel über 60 Mar! Kleinhandelspreis. Eine künstliche Erhöhung billiger Waren auf oder über diese Freigrenze ist unzulässig. Jeder Käufer, welcher glaubt, übervorteilt zu sein, kann binnen zwei Wochen nach Ab schluß des Kaufes Feststellung des Preises durch ein Schiedsgericht beantragen. Der ReichSbeklcidnngsstelle und den zur Ueberwachung der Vorschriften betrauten Personen sind umfangreiche Be fugnisse zur Kontrollierung der Durchführung der Ver ordnung gegeben. Sie können u. a. Warenlager besich tigen, Auskünfte einholen und Geschäftsaufzeichnungen ein sehen. Die zuständige Behörde kann Betriebe schließen, deren Leiter sich in Befolgung der Pflichten, die ikm?n durch die Verordnung auferlegt sind, unzuverlässig zeigen. Zu widerhandlungen gegen die Vorschriften der Verordnung >ind mit Gefängnis oder Geldstrafen bedroht. Bewittcrschwiile. ' westlicher Kriegsschauplatz, 11. Juni 1S1V. llcbcr allen Gräben ist Nuh! Schlaffe Mittag-Müdigkeit liegt über dem schwül dampfenden Erdreich hingestreckt. Leise, der Krieg hält hier ein kurze« Schläfchen. Blitzblank steht seine Stube vor uns. Der Boden durch Kanäle und Senkgruben gegen Grunbwasser gesichert und überdeckt, die Wände mit Rasenstücken und Netzwerk fest ge mauert, mit den Teppichen des Frühlings Überhängen, Li« Brustwehr „mit allem Komfort der Neuzeit". ES ist die gute Stube des Krieges. Der Erker mit seinen eisernen Fenstern bietet einen weiten AuSguck für da- Cyklopenauge de- Ma schinengewehrs. In den eingebauten Schränken liegen die Gewänder, das Rüstzeug -eS schlafenden FeuergotteS bereit. Saubere Treppchen führen zum Altan mit seinen Schieß- scharten. Alles ist fast festlich hergertchtet, mit Täfelchen, Blumenkästen liebevoll verziert, aber eS ist wie meist bet gu ten Stuben: die Leute wohnen in den Hinterrüumen. Dort liegen sie unter einer dicken Decke, die kein fremder Ein dringling so leicht eintrampeln kann, in einem Wohn-, Schlaf, und Eßzimmer eng beisammen. In dieser von Blut uuL Nerven durchwobenen Erbe gilt gleiche- Recht, hier zahlt mau den Mietzins mit Schaufelstichen. Wenn einer aus der Wohlgeborgenheit der Heimat hier- her käme, ein Neuling in diesen Dingen, und in diese« Schluchten spazieren ginge, käme er sich in ihnen wohl be ängstigend einsam vor. Wälle und Wälle stunden-, tage weit, aber still und verlassen, al- rührten sie von einem längst, vergangenen »kriege her. Nur von Zett zn Zeit wie eine Statue ein Posten, der unverwandt durch sein Fenster- chen schaut. Er tritt auf die Brüstung und sieht durch deren Ausschnitte ins Freie. Wenige hundert Meter vor ihm deh nen sich gleichfalls frische Erdsnrchen an-, oben von einem Schickschartenband eingefaßt. Der Neuling schrickt vielleicht etwas zusammen: die Russen. Der Feind so nahe, in weni gen Sprüngen in diesen Gräben, und hier eine träumerische Ruhe wie in einem Dornröschenschloß. Ein abgelöster Posten belehrt ihn und nimmt die Unsicherheit. Die feindlichen Gräben stehen unter schärfster Beobachtung. Man weiß, wann die vorderste Besatzung abgelöst wirb, wann ihre Feld küche herankommt, wann sie in den Unterständen Kaffee oder Tee kochen. Jede Aenderung ihres Grabens, ihrer Unter- stände wird verbucht. Heute morgen haben drei »freche Rutzki" einen Spaziergang frei über das Feld gemacht. Nicht die kleinste Regung und Bewegung entgeht den wachsamen Augen der Unsrigen. Und wenn eS dem Gegenüber gar cinfielc, vhne Artillerievorbereitung die Gräben zu verlasse« und hcrüberznstürmcn, würde keiner lebendig zurückkommen. Ein Ruck an der Klingelanlage, einige Signale, und wenige Minntcr später sind die fetzt so einsamen Gräben gefüllt, so rasch und gewaltig, alö ob sich die Erde öffne und die Ver teidiger ciuökveic. Die russische Front steht unter Hochspannung. Im Stt- den hat sie sich in gewaltigen Energien entladen, im Norden fiebert sie. Die Sturmvögel russischer Offensiven, die lieber» länfcr, mehren sich. Die Russen müssen hier erkennen, daß die kühnen Unternehmungen unserer vordersten Ltnten voll kommen das Zwischengcländc der Fronten beherrschen. ES sind gnigeführtc Fechterstöße tatcnlustigcn Geiste», keine stra tegischen Handlungen beabsichtigter größerer Auswirkung. Aber sie erhöhen die Hochspannung auf russischer Seite. Der Feind erlebte in letzter Zeit wiederholt, datz von Artillerie- feuer kurz eingeleitete Vorstöße weniger Kompagnien ohne sonderlichen Aufenthalt in die russische Hauptstellung nnd darüber hinaus führten und dem Gegner jeweils erhebliche Einbuße an Toten, Gefangenen und Material einbrachte«. Auch eine begrenzte Kampfhandlung südlich Krew» endigte mit einem empfindlichen Mißerfolg. Dt« Ruff«« waren -ort seit einiger Zeit regsamer, als eS sonst ihre Ge wohnheit ist. ES gelang ihnen eine Sprengung, Lurch die sie «wischen die Linien einen gewaltigen Trichter setzten. Lr blieb nnr teilweise in ihren Händen, wurde ihnen Lärm mit all den begonnenen Stollen völlig entrissen und dnrch unsere Artillerie cingeebnet. Um den Russen diese unterirdischen AnbandelungSversuche gründlich zu verleiben, wurdo «ach zweistündigem Artikleriefcuer die russische Hauptltnie ge stürmt und zerstört. Dabei wurden zwei starkverschanzte Stützpunkte unschädlich gemacht. Der wuchtige Vorstoß Hegte erneut Zeugnis ab von dem lebendigen Kraftgefühl urfferer Osttrnppen, die dem Feinde mit feste« Griff am Racke» fitzen. Dr. Dämmert, Kriegsberichterstatter. Mpsittd»,» MatzEnen «eAvwHr feie« getroffen, so- sech « v«. »«gründet«« Hoffnung Ausdruck geben könne, daß.di« jetzt«« rmanaenebme« Vorfäll« nur vorübergehend« Aptfod«« bist« «ndDefterreich-Ungarn völlige« vertrauen m d« «ndgÜltigen Sira hegen könne (Leb. Beifall). Der omMche russische Bericht »p« Itz. Juni besagt: Westfront: Da die österretchisch- unaartfch«« und österreichisch-deutschen Truppen sich an vielen Stellen den Angriffen unserer Sttdarmeen entzogen haben, konnte die Gefangcnenzabl für den Augenblick nur wenig steigen. Die Gesamtsumme beträgt etwa 1700 Offi ziere und 114000 Mannschaften. Die Truppen de« Gene- ralS Letfchjtzkt brachten, «le festgestellt ist, feit Anfang der Kampf« 1 General, 8 ReaimentSkommandeure, 754 Offiziere und 87 882 Soldaten a*7 " -- ILO Maschinengewehre. ,, _ 11 Mtnrnmerffr. Nordwestlich Rosvschtsch warfen unsere Truppen dir Deutschen zurück und gingen näher an den Ttochodfluß heran, Westlicl, "..„7 - O-. ' - Toretschin (84 Kilometer) nnd warfen den Feind weiter zurück. An der Strypasront nördlich Bobuliuze wird weiter heftia gekämpft. Da« Dorf Sarwaniza (6.5 Kilo- Meter nördlich Bodulinz») wurde trotz erbitterter Verteidi- gunavon uns genommen. In mehrere» Abschnitten fanden wir Anlagen vor, die der Feind in Eile ausgeworfen hatte, um die bereits vorbereiteten Stellungen auSzubaneu. Im Abschnitt des Dnjestr und weiter südlich haben unsere Truppen nach Nrberschreitung des Flusses auf dein anderen Ufer eine Menge befestigte Punkte genommen, so den Flecken Saleschischlki. Der Vormarsch wird weiter fortge setzt. Das Dorf Horodenka (nordwestlich von Saleschtschvki) ist in unserer Hand. Im Abschnitt des Pruth nähern sich unsere Truppen zwischen Bojan (14 Kilometer östlich Tfchernowitz» und Nepolokoutz (10 Kilomeler südöstlich Sniatvn) dem linken Fluhnfer. Uni den Brückenkopf Tfchernowitz wird heftig gekämpft. In den geräumten Ortschaften Uetz der Feind riesigeeMengen von Kriegsgerät zurück, so ließ er au der Eisenbahn Tnbno—Brody rin ganzes Fernsprechnetz zurück, ebenso große Mengen Pa tronen, Mineuwerfcr, Kraftwagen, Schmalspurgleise, dazu sehr viele Wagen und ein Vorratslager. In derselben Gegend, bei dem Torfe Maln-HiÜschp (14 Kilometer süd westlich Dubno» ließ der Feind ein weithin sichtbares Denk- mal in Form einer hohcir Säule mit den« österreichischen Adler darauf zur Erinnerung an die österreichischen Siege unpersehrt zurück. In dem Torfe Sadagora (5 Kilometer nördlich Tfchernowitz» erbeuteten wir ein grobes Depot mit Pionier- und Schwebebahnmaterial. Nordwestfront: An der Dünafront und südlich Dünaburg beschossen die Deutschen mehrere Punkte unserer Stellungen. KankasuSfront: Unsere Truppen gingen unbemerkt an die türkischen Stellungen an der Straße nach Tiarbcke heran, griffen den ruhenden Feind an und eroberten sein.Lager. Der Feind ging unter schweren Verlusten fluchtartig zurück. Im Ranme von Rewandu» wurde ein türkischer Angriff abgcwiesen. (Den auf die höchsten Sicgcstöne gestimmten russischen Berichten gegenüber verweisen wir ans die Anmerkung des k. u. k. Kriegöpressequnrticrs, die wir in gestriger Nummer unter „Neueste Nach:." im Anschluß au die russischen Be richte vom 11. u. 1:1. Juni veröffentlicht haben, und auf die Ausführungen nuferes militärischen Mitarbeiters über „Die Schlacht zwischen Pripjet und Prnth" in vorliegender Nummer.) Der österreichisch-nngarische GencralftabSbericht. Amtlich wird aus Wien verlautbart, den 14. Juni 11)16: Russischer K riegsschn u p latz: Südlich von Bojan und nördlich vvn tz'zrrnowitz wurden russische Rn griffe abgeschlaaeu. Sonst südlich des Pripjet bei ««ver änderter Lage keine besondere« Ereignisse. Nördlich von Baranvwitschi standen gestern vormittag deutsche und österreichisch-ungarische Truppen unter schwerstem russischen Geschützfcner. Abends griff der Feind die Stellungen an, wurde aber überall restlos geworfen. Zuletzt feuerte die gegnerische Artillerie in die zuriick- stntcnven russischen Muffen. I ta li cni s ch e r K ri egS s ch au p l a tz: Die Lage ist unverändert. Unsere Secsluazeuge griffen neuerdings den Bahnhof und militärische Anlagen in San Giorgio di Nogaro sowie den Juneuhascn von Grado au. S üd o st l i ch er K r i c g s f ch n u p l n tz: Unverändert ruhig. Der Stellvertreter des EhefS des Generalstabes, v. Hoc scr. Feldmarscballentnant. Der amtliche tlirkilche Bericht. Das türkische Hauptquartier meidet: An der Jrakfront wurde der Feind in der Gegend von Fcttalnc bei einem Zusammenstöße mit einer ans dem rechten Ufer des Tigris vorgehenden englischen Schwadron besiegt und znm Rück züge gezwungen. Wir erbeuteten 2(> Tiere. Tie von unserem Artilleriefeuer zerstörten beiden Kanonenboote sind im Tigris vollkommen gesunken. Wir haben dies durch Beobachtungen unserer Flieger einwandfrei festgestellt. Im südlichen Iran greifen persische Freiwillige seit der letzten Niederlage der Russen bet jeder Gelegenheit russische Abteilungen au nnd fügen ihnen schwere Verluste zu. Letzthin wurde eine 120 Mann zählende russische Kvsakenabteiluna, die in der Absicht vorging, das englische Lager von Ali-Gbarbi östlich Cbeik- faid zu erreichen, von einem berittenen Stamme ans Lnristan angegriffen. Sie verlor 108 Mann, alle ihre Waffen, ihre Tiere und ihr Gepäck. In der Gegend des Euphrat wurde eine Abteilung von 40 Engländern von unseren Freiwilligen vernichtet. An der Kaulasnsfront bat sich gestern nichts Wichtiges ereignet. Auf dem rechten Flügel nnd im Zentrum kanl es an einigen Punkten znm.Kampfe zwischen den beider seitigen Artillerien. Im Abschnitte des Tschorakh wurde ein m unsere vorgeschobenen Stellungen eiugedrunqencS feindliches Bataillon durch unseren Gegenangriff vertrieben. Wir erbenicten zwei Maschinengewehre, Gewehre und Ma terial. Auf dein linken Flügel wurde ein nächtlicher feind licher Angriff auf unsere vorgeschobenen Stellungen abge schlagen. Ein nördlich der Insel Keusten erschienener feind licher Monitor wurde durch das Feuer unserer Artillerie vcr trieben,die fcindlichcTepois aufdicier Insel und aufderJusel Hakim beschoß. Am 11. Juni riesen unsere Flugzeuge bei einem Angriffe mit Bomben nnd Maschinengewehren ans englische Lager nm Suczkanal bei Raman nnd Kantara aroße Unordnung hervor, Sie griffen cbcusallS ein englisches Wasserflugzeug an und zwangen es, auf das Mutterschiff z"' '''ekzttkchren, von dem es nbgeflogen war. Weitere Miestsnachrichttn. Die französischen Kartoffelanlänfe in Holland. DaS Haager Blatt „Avondpost" teilt die Tatsache nut. daß im Hasen von Rotterdam 28 Schisse mit Kartoffeln lagen, die von Frankreich anackanft worden waren. Ter gesamte Vorrat wurde mit Beschlag belegt; cS zeigte sich dabei, daß sämtliche Karivsseln allmählich vcrfanlt waren, nur die Kartoffeln von drei Schissen waren noch brauchbar. Diese Kartoffeln waren wohl von Frankreich nusackauft worden, aber ihre Bestimmung war es nicht, sie nach Frank reich anSznführen. Von sranzösiscbrr Seite bat man — wie „Avondvost" berichtet — lediglich bezweckt, diese Kartoffeln ruS dem inländischen Konsum ücrauszunehmru, um aus diese Weise durch den 'Ankauf eine künstliche Preiserhöhung zu erzielen, um dadurch gegen die Ausfuhrpolitik der nieder ländischen Regierung Stimmung zu machen. Wem, dann, so sagt da» Blatt, hie Regierung uachgehe und ein allgr- meines Ausfuhrverbot erlassen mußte, so erhielt Deutschland keine Lebensmittel und da« war der Zweck der französischen
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