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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191606306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-06
- Tag1916-06-30
- Monat1916-06
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1916
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Riesaer K Tageblatt 14!>. SS. Fatzrg. ««d Au-vigru MtbM md Aychry. Amtsölatt -rr- für die König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Grvba. Freitag, 30. Juni 1916, abends. — Da« Riesaer Tageblatt erscheint lt«ttt Laa abend« '/,? Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. vez«»«preiS, gegen Vorauszahlung, durch unser, Träger frei Hau« oder bei Abholung am Schalter brr Kaiser!. Postanstalten vierteljährlich 2,10 Mark, monatlich 70 Pf. Anzeigen filr die Nummer de» Ausgabetage« sink bi« 10 Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 43 wm breite Grundschrift-Zeil« (7 Silben) 20 Pf., OrtSpre!» IS Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz ent» tzrechend höher. Nachweisung»- und Vermittelung«g,bühr 20 Pf. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag, eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkur« gerät. Zahlung«» und Erfüllungsort: Riesa. Wöchentliche Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Hm Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderunaSeinnchtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung oe« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langert Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestratze SS. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa., Verordnung, die Preise für Kandiszucker betreffend. Auf Grund von 8 5 des Gesetzes, betreffend Höchstpreise vom 4. August 1914 (Reichs gesetzblatt Seite 339) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914 (Reichs gesetzblatt Seite 516) wird bestimmt: Vom Juli 1916 ab dürfen für Kandiszucker im Kleinverkaufe keine höheren als die folgenden Preise gefordert werden: 1. für alle Sorten braunen und weißen Kandis 0,48 M. pro Pfund, 2. für schwarzen Kandis 0,60 M. pro Pfund. Was als Kleinverkauf anzusehen ist, bestimmt sich nach dem vom Reichskanzler auf Gmnd von 8 8 Absatz 2 der Bundesratsverordnung über den Verkehr mit Zucker im Be- triebsjahr 1915/16 vom 26. August 1915 (Retchsgesetzblatt Seite 516) erlassenen Vorschriften. Dresden, den 28. Juni 1916. 1124llSl» Ministerium des Innern. 3100 Die Gemeindeeinkommensteuer auf den 2. Termin wird am 1. Juli fällig und ist spätestens bis znm 22. Juli INI« an unsere Stadtkaffe abzuführen. Der Rat der Stadt Riesa, am 30. Juni 1916. Kr. Am 30. Juni oder 1. Juli 1916 fällige Zmsschcinc lösen wir spesenfrei ein oder nehmen sie als Spargelder in Zahlung. Sparkasse ver Stadt Riesa. Die Sparbücher, die zur Verrechnung von 4. Kriegsanleihe uns übergeben worden find, können gegen Rückgabe der Empfangsscheine tvisder ab geholt werden. Kaffenstunden: Montags—Freitags 10—12 u. 2—4 Uhr, Sonnabends 10—2 Nhr. Sparkaftenverwaltnng Riesa, am 28. Juni 1916. * Alle diejenigen Gröbaer Einwohner, die seinerzeit Zucker für Einmachezwecke bean tragt haben, können die zugeteilten Zuckerkarten im hiesigen Gemeindeamts, Zimmer Nr. 3, spätestens bis zum Montag, den 3. Juli 1V1«, mittag- 1 Uhr, in Empfang nehmen. Gröba, am 30. Juni 1916. Der Gemeindevorstarkd Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 1. Juli, von vormittags V.V Uhr ab, gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof ein kleiner Posten Rindfleisch zum Preise von 1.50 Mark und ein kleiner Posten Schweine» und Kalbfleisch zum Preise von 1 Mark pro V, is gegen Fleischmarken an die Inhaber der ausgegebenen Freibankmarken von 710—810 zum Verkauf. Riesa, am 30. Juni 1916. Die Direktion deS städt. SchlachthofeS. OertlicheS and Sächsisches. Riesa, den 30. Juni 1916. — MI. Der Präsident des KriegLernährungSamteS Exzellenz v. Batocki traf gestern Bormstwg t-N"Dresden ein, wurde in Moritzburg von Seiner Majestät dem König empfangen und hatte hierbei Gelegenheit, Seiner Majestät ausführlich über seine Absichten und die in Vorbereitung be findlichen wirtschaftlichen Maßnahmen Bericht zu erstatten. Im Anschluß hieran begab sich Seine Exzellenz v. Batocki nach dem Ministerium des Innern zu einer Besprechung mit den Vertretern der beteiligten Ministerien und einem ge ladenen Kreise aus allenTeilen undJnteressentengruppen des Larides. Zn dieser Besprechung waren mehrere Herren Ober bürgermeister, Bürgermeister und Amtshauptleute sowie der Vorsitzende der Landespreisprttfungsstelle geladen. Auber- -em war vertreten: die Landwirtschaft, der Handel, die In dustrie, die Verbraucher-Vereinigungen und die Presse. Die Besprechungen trugen einen vertraulichen Charakter. Sie gaben Gelegenheit, den Herrn Präsidenten des Kriegsernäh rungsamtes über die in Sachsen bestehenden Schwierigkeiten auf dem Gebiete der Nahrungs- und Futtermittel-Versor gung eingehend zu unterrichten und die Wünsche vorznbrin- ge», die für die Gegenwart und für das kommende Ernte jahr nach den in Sachsen gemachten Erfahrungen und nach den Besonderheiten der Bedürfnisse des Landes als dringlich an gesehen werden. Herr von Batocki war in der Lage, für eine große Reihe der aus dem Kreise der Versammelten vorge brachten Beschwerden und Wünsche eine baldige Berücksich tigung in Aussicht stellen zu können und versicherte erneut, daß die durch Len starken Zuschubbedarf Sachsens bedingten Schwierigkeiten den Gegenstand seiner besonderen Fürsorge bilden würden. Die persönliche Fühlungnahme, die durch die Verhandlung zwischen den Vertretern der verschiedensten Kreise der Bevölkerung und dem Präsidenten des Kriegser nährungsamtes hergestellt wurde, berechtigt zu der Hoff nung, daß durch die Begründung -es Kriegsernährungs- amteS, die im Wesentlichen dem von Sachse» schon lange er strebten besseren Ausgleich zwischen den Ueberschuß- und Zn- schuhbezirken dienen soll, die Verhältnisse sich gerade in Sen Beziehungen bessern werden, die für die Zuschutzgebicte bis her als unzureichend angesehen werden mußten. —* Dem Unteroffizier Richard Sickert, zweiten Sohn des Obsthändlers Ernst Sickert, hier, wurde die Badische Verdienstmedaille in Silber verliehen. —* Der Pflege des Deutschtums im Aus lande möchte die größte Sorgfalt gewidmet werden. Für die Zukunft des deutschen Gewerbfleißes und Handels kann es nur ersprießlich sein, daß die Deutschen, die ihr Unter kommen in fremden Landen gefunden haben, Abnehmer deutscher Erzeugnisse, also in steter Verbindung mit ihrer ursprünglichen, deutschen Heimat bleiben. Dazu gehört aber das geistige Band, daß unsere Stammesgenossen im Auslands ihr deutsches Denken und Empfinden und ihre deutsche Sprache nicht verlieren und aufgeben, sondern als einen köstlichen Schatz hüten und bewahren, unbeschadet dessen, daß sie gesetzmäßig lebende Untertanen des Staa te- bleiben, der ihnen Unterkommen und Schutz gewährt. Zu dem eben gekennzeichneten edeln Zwecke hat der Ver ein für das Deutschtum im Auslands, der im Jahre 1881 unter dem Namen „Allgemeiner Deutscher Schulverein" gegründet worden ist, und z. Zt. 60000 Mitglieder zählt, bisher über 3U Millionen Mark aufgebracht. Hunderte von deutschen Schulen und Kindergärten konnten in deut schen Gebieten Oesterreichs gegründet und gefördert wer den. Zahlreiche deutsche Schulen in Südamerika und Süd afrika werden durch den Verein unterstützt. Hundert tausende guter Bücher helfen als Spenden deS Vereins das geistige Band zum Mutterlands festigen; über 200 deutsche Lehrstellen im Auslande konnten durch die Lehrer vermittlungsstelle des Vereins besetzt werden. In Riesa ist vor kurzem eine Frauen-Ortsgruppe des Vereins ge gründet worden, der weiteres Llufblühcn und Gedeihen zu wünschen ist, wie auch der Männer-Ortsgruppe, die Nunmehr schon über 30 Jahre besteht, z. Zt. unter der Leitung des Direktors unseres RealprogymnastumS mit Realschule, Herrn Professor Dr. Göhl, steht und 119 Mit glieder zählt. Am 29. Juni wurde ihre diesjährige Haupt versammlung in der „Elbterrasse" abgehalten. Der Herr Vorsitzende trug einen kurzen, Jahresbericht vor, wobei er auch der Tätigkeit (des Landesverbandes Sachsen und der Hauptversammlung des Gesamtvereins, die i. I. 1915 in München, 1916 aber in Jena stattgefunden haben, ge dachte. Die Jahresrechnung, von den Herren Professor Gröbel und Kaufmann Blanke geprüft und von Herrn Realproghmnasialoberlehrer Heinrich vorgetragen, wurde von der Versammlung richtig gesprochen. Die Männer- Ortsgruppe Riesa hat i. I. 1915 zur Unterstützung deut scher Kriegsflüchtlingen in Südtirol 50 M., je 52 M. an das deutsche Kinderheim in Stanislau und das deutsche Waisen haus in Biala, beide in Galizien, 5 M. an den Bund der Deutschen in Mähren, 5 M. an hier durchreisende ein zelne Personen uich je 100 M. an den Landesverband Sachsen (Dresden) und an (die Kasse des' Gesamtvereins (Berlin), insgesamt also 364 Mark Unterstützung, ausge zahlt. Im Jahre 1916 werden aus Beschluß oer Ver sammlung die Auszahlungen der Ortsgruppe annähernd dieselbe Höhe erreichen. Die genannten Herren Rechnungs prüfer A!nd sämtliche Herren Vorstandsmitglieder (Prof- Dr. Göhl, Vors., Pfarrer Friedrich, stellvertr. Vors., Ober lehrer Hernrtch, Kassierer, Schuldir. a. D. Dietzel, Schriftf., Stadtrat Bretichneroer, Beisitzer, und Apothekenbesitzer D-r. Arnold als Ersatzmann für den Beisitzer), wurden ein stimmig als solche wiedergewählt. Die genannten Herren nehmen jederzeit Beitrittserklärungen an. Der jährliche Mitgliedsbeitrag ist auf mindestens 3 M. festgesetzt. Durch einmalige Zahlung von 100 M. wird die lebenslängliche Mitgliedschaft erworben. Säume niemand, dem die Zu kunft Deutschlands am Herzen liegt, sein Scherflein dem edeln Zwecke des Vereins für das Deutschtum im Auslande zugute kommen zu lassen! Die Zeitschrift: „Das Deutsch tum im Auslands" ivird jedem Mitglieds unentgeltlich geliefert. —* In letzter Zeit werden in größerer Zahl Kraftkost» und Kraftnahrungpräparate auf den Markt gebracht, die im Gegensatz zu ihren Anpreisungen teilweise sehr minder wertig sind und noch dazu in vielen Fällen bis zu 250 überteuert sind. Auch in dec Bezeichnung mancher derartiger Fabrikate, wie z. B. als Krebswurst, liegt der offensichtliche Versuch zur Täuschung des Publikums vor. Bei Ankauf derartigerPräparate eventuell m kleineren Mengen empfiehlt sich eine genaue Prüfung, im allgemeinen ist aber davor zu warnen. (N. f. E.) —* Ueber die Eröffnungsvorstellung des Zirkus Barum in Vunzlau berichtet das dortige Tageblatt u. a.: Da die Pferde zum großen Teil im Kriege sind, nahmen diese Dressuren einen nicht allzu weiten Spielraum im Programm ein. Ganz hervorragend waren die Dalanzeakte der Draht- seiltänzerin Fräulein Philippine. Ein medizinisches Rätsel ist der türkische Fakir Mahmud Borey, der in unheimlicher Weise ganze Feuerbrände verzehrt und wieder aussprüht, ein glühendes Eisen kält „leckt" usw. Einen gespensterhaften Eindruck machte sein Flammentanz im verdunkelten ZirknS- raum. Sitten, Gebräuche und Kriegstänze ans Deutsch-Süd- west führte die Monolulutruppe vor, unter der ein Mit glied barfuß auf Glasscherben herumtanzt, als wären sie der weichest« Smyrna. Ein anderes Mitglied legt sich ent- blößt auf spitzen Nägeln wie zur Nachtruhe nieder und beschwert sich noch mit zwei Personen, um dieser „Wohltat" gehörigen Nachdruck zu verleihen. Mit Laffokunstftückchen führt sich der Farmer Frank ein, der dann als unfehlbarer Kunstschütze schnell das Interesse des Hauses gewann. Schließlich „pustet" er aus achtbarer Entfernung ausKlinten- und Revolverlanf zu gleicher Zeit zwei Kerzen das Lebens licht aus. Eine ergötzliche Dressur ist der „General Gänse klein" mit seiner Gänseherde, die verblüffend gescheit auf alles einaeht, was von ihr verlangt wird. In den türkischen Reiterspielen kommen vier hökcrige „Wüstenschiffe" in die Manege, Dromedare und Kamele, deren Abrichtung Be wunderung erregen muß^.Mampe . der Riesenelefant, gibt ihnen an Gelehrigkeit nichts nach. Jedem Wink seines Dresseurs. gehorcht er sofort, und durch die sonderbaren Stellungen, die er seinem Riesenkörper abnötiaen muß, erregt er Vst stürmische Heiterkeit. Sodann führte Direktor Kreiset seine brummige Gesellschaft in den hohen Gitterkäfig. Leb hafte Aeuglein blicken neugierig in das Publikum hinein. Die Arbeit der Bären mir den weißen Pelzröcken ist sehr geschickt. Ein Nervenkitzel ist eine ander-geartete Ranbtier- vorführung: Frau Direktor Kreiser mit ihrer Löwengruppe. Für die in der Manege unerläßlichen Scherze sorgen einige Szenen. Alles in Allem: Es wird Vielseitiges und Gute- geboten. — Im Theatersaale des Kaufmännischen VereinShauses in Chemnitz trat am Sonntag, den 25. Juni der Ver« tretertag der nationalliberalen Partei Sachsens zusammen. Die Sitzung wurde vom 1. Vor« sitzenden. Gey. Hofrat Professor Dr. Brandenburg, mit einer Ansprache eröffnet. Sodann erstattete Generalsekretär Dr. Brüß den Geschäftsbericht über die Jahre 1914 und 1915. Landtaasabgeordneter Nitzschke erstattete in Ver tretung des Schatzmeisters, des Abgeordneten Dr. Zöphcl, den Kaffenbericht. Nach einer kurzen Mittagspause trat man in die Aussprache über die allgemeine Lage ein. Ein stimmig wurde nachstehende Entschließung angenommen: 1. Der Vertretertag der nationalliberalen Partei Sachsens gedenkt bei seiner ersten Tagung während des Krieges mit bewundernder Dankbarkeit der Taten unseres Heeres und unserer Marine und der schweren Opfer, die die Söhne aller Stände des deutschen Volkes Schulter an Schulter für das Vaterland kämpfend bringen. Er gibt in lieber« einstimmung mit dem Zentralvorstand der nationalliberalen Partei Deutschlands der Ueberzeugung Ausdruck, daß solchen Opfern nur ein solcher Frieden entsprechen könne, der die militärische, politische und wirtschaftliche Macht stellung Deutschlands sichert, und daß diese Sicherung nur gegeben ist, wenn die Land- und Seegrenzen des deutschen Machtbereiches in Ost und West und m Nebersee hinausge- schoben werden. 2. Der Vertretertag hält es für selbstver ständlich, daß der deutschen Kriegsleitnna alle Freiheit im Gebrauch der militärischen Mittel, besonders auch der U-Boot und der Luftschiffwaffe, gesichert sein müssen. Er weiß sich mit dem Zcntralvorstande der nationalliberalen Partei einig in der Einschätzung der überragenden Bedeu tung der U-Boot-Waffe für die Verkürzung und siegreiche Durchführung des Krieges. Er bittet deshalb die national liberale Reichstagsfraktion, aufs nachdrücklichste dafür ein zutreten, daß von der U-Boot-Waffe rechtzeitig uneinge schränkter Gebrauch gemacht wird, sobald die nach dem klaren Wortlaute der deutschen Antwort an Amerika be zeichnete Lage eintritt. 3. Der Vertrctertag beklagt die Mißstände, die in der Versorgung des Volkes niit Lebens mitteln entstanden sind, zumal sie weniger einem Mangel, als unzureichender Organisation und einem fast unbe schränkten Walten des Eigennutzes und Wuchers ent springen. Er dankt der nationalliberalen Fraktion des sächsischen Landtages für ibr kraftvolles, dem Gemeinwohl dienendes Vorgehen in der Lebensmtttclfrage und bittet sie, in diesen Bemühungen nicht nachzulasscn und dabei auch der Kraftfuttermittelfrage Beachtung zu schenken. Er fordert von der sächsischen Regierung, daß sie die berech tigten Ansprüche des sächsischen Volkes, besonders der schwer arbeitende» Schichten, auf zureichende Versorgung nach drücklich vertritt und vor allem dahin wirkt, daß alle eine gerechte Verteilung hemmende Schranken innerhalb Sachsens und ebenso zwischen den einzelnen Bundesstaaten beseitigt werden. 4. Der Vertretertag mißbilligt alle den NcickS- Einheitsgedanken beeinträchtigenden partikularistischcn Be strebungen und hält es für dle höchste Pflicht der national- liberalen Partei, alles zu fördern, was unter voller Würdi gung der verfassungsmäßigen Rechte der Bundesstaaten die Reichseinheit zu stärken geeignet ist. 5. Der Vertretertag fordert, daß die Zensur fortan nicht mehr hindert, das; die Kriegsziele im allgemeinen erörtert werden und das deutsche Volk darüber aufgeklärt wird, um was es in diesem Völker- rinaen gebt und was «ftvcderlich ist. die friedliche Arbeit
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