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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191312182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19131218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19131218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-12
- Tag1913-12-18
- Monat1913-12
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1913
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und Anzeiger (MtblM «nd MMgky. Amtsötatt *"22* für die Kölügl. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht mrd den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 2S3 Donnerstag, 18. Dezember 1N13, abends. 66. Aayrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abend» mit Ausnahme der Sonn« und Festtage. Bieriehährlicher vezugSprei» bei Abholung in der Ejwedition in Riesa I Mark 50 Psg., durch unsere Träger frei in» Hau» I Mart 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonätSabonNemenlS werden angenommen. Anzcigcn-Auuahme siir die ' Nummer de» Ausgabetage» bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Preis siir die rleingespaltene 43 mm breite Korpuszeile 18 Psg. (LolalPreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st raße 59. — Für di« Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Der Unterricht in der Schiffetschule in Riesa beginnt Sonnabend, den 27. Dezember 1913, vorm. 8 Uhr; er wird Mittwochs und Sonnabends im Technikum in Ri-fa, Hinterhaus, abgehalten. vrtSVorstand Ang. Dechert. M B 4 ad An» für da» „Riesaer Tageblatt" erbitten wir UN» bl» spätesten» vormittag» 9 Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die «esMftSttelle. Oertliches mid Sächsisches. Riesa, den 18. Dezember 1913. —* Die Niederschläge der letzten Tage haben ein An st eigen der Elbe zur Folge gehabt. Der Strom halte heute am hiesigen Pegel einen Stand von 1^ Meter über Normal erreicht und die WafserstaudSmeldungen von den oberen Elbestationen lassen noch weiteren Wuchs er- warten. Mit dem Nachlassen der sich auf ei» großes Ge- biet erstreckenden Niederschläge und bei dem Fehlen von Schneemengen im Gebirge dürfte jedoch der Wuchs nicht sehr erheblich mißfallen. Gegenwärtig ist jedenfalls keines« wegS zu erwarten, daß der Strom vom Stadtpark oder vom Elbkai Besitz nehmen wird. —* Sonntag, den 21. Dezember, veranstaltet die Deutsche Jugend in ihrem Heim eine Weihnachtsfeier, bei der alle jungen Leute herzlich willkommen sind. Be ginn ^7 Uhr. Während der Feiertage (vom 22.—27. De zember), sowie am 31. Dezember und 1. Januar bleibt da» Heim geschlossen. —* Nach dem Stand der Maul, yind Klauen seuche im Königreich Sachsen am 15. Dezember herrscht die Seuche in 8 Gemeinden und 9 Gehöften. —* Wir entnehmen dem St. Hubertus (allbekannte Jagdzeitschrift) folgende, sehr beherzigenswerte Zeilen: Die Ernte des Jäger» neigt sich zu Ende. Mit 16. d. M. bekamen die weiblichen Rehe Schonzeit, nachdem schon am 1. Dezember die Rebhühner anßrr Schußrecht gesetzt wurden. Sehr verschieden, direkt auffällig verschieden fielen die ver schiedenen Hasenstrecken aus, in manchen kleinen Revieren gab e» reichliche Strecke», in großen geeigneten Geländen ein paar dürre HäSlein auf der Decke und spöttische Mienen der Jagdteilnehmer verärgerten den Pächter. Nicht immer darf man der Natur, der allgütigen Mutter, die so schön siir ihre Kinder sorgt, die Schuld in die Schuhe schieben, wenn e» im Herbste an den Krummen mangelt. Einzig und allein die Behandlung durch den Pächter der Jagd ist maßgebend. ES mögen dem Raubzeug ein ge wisser Prozentsatz zum Opfer fallen, es mag die Mäh- maschine und menschlicher Unverstand fernerhin die jungen Löffelmänner dezimieren, wenn im Herbste ein richtiger Bestand übrig gelassen wurde, gibt es im nächsten Jahre Hasen in Masse. An den Mißerfolgen ist in erster Linie die Qualität der Jagdpächter daran schuld. Leute, die von der Iagd und ihren Pslichteü keinen Dunst haben, kommen zu etwas Vermögen und pachten dann frisch drauf lo» um hohe» Geld eine Jagd. Jetzt wird natürlich, da mit der hohe Pachtzins etwa» herauskommt, was da kreucht und fleucht tot gemacht, e» wird sinnlos weggeknallt, so lange e» das Gesetz erlaubt, und nächste» Jahr ist, da der berühmte Zulauf au» dem Nachbarrevier auSblieb, noch weniger da. Nun wird geschimpft, geschunden und geräubert, die Folge ist ein .hasenreine» Revier" und im letzten Grunde eine enorme Schädigung de» Nationalvermögen», denn daß da» Wild ein Nationalvermögen darstrllt, ist längst erkannt und seine pflegliche Behandlung durch die Schongesetze leider noch nicht im vollen Maße garantiert. Darum sollten die Gemeinden bet der Neuverpachtung nicht den großen Geldbeutel, sondern di« jagdlichen Qualitäten de» neuen Pächter» richtig betrachten, dann wäre viele» ander», nachdem heute tatsächlich Leute den Schießprügel auf Gotte» freier Natur schultern und sich Jäger und Waidmänner nennen, die besser täten, daheim bei Muttern zu sitzen und nicht nur abend», sondern auch am Tage ihren Skat zu dreschen und ihrer sonstigen friedlichen Hantierung nachzugehen. Dann wär« e» besser sür unsere edle Jägerei und da» liebe Wild bestellt. —88 Gin sür Zeugen und Prozeßführende interessanter und lehrreicher Strafprozeß beschäftigte in letzter Instanz de» Strafsenat de» Sächsischen Oberlandes- gericht» zu Dresden. Der Fleischermeister Rößler in KaMenz war wegen Betrug» angeklagt. Er war am 25. April diese» Jahre» vor dem Landgericht Bautzen als Zeuge in einem Zivilprozeß vernommen worden und hatte sich von der GerichtSkasse den Betrag von 8 Mark al« Auslagen für eine beschaffte Stellvertretung auszahlen lassen. Zwar hatte der Zeuge in der Person de« Fleischer« Jakob eine Stellvertretung während seiner Abwesenheit zu entschädigen, er hatte aber mit seinem Stellvertreter nur eine Entschädigung von 5 Mark vereinbart. Der Ange klagte hatte auch die Absicht, nur diesen Betrag bei der GerichtSkasse einzufordern, er erfuhr aber auf der Hinfahrt znm BernehmungStermin, daß eine Vergütung von 8 Mark pro Tag in Sachsen allgemein üblich sei und dieser Satz auch den ortsüblichen Verhältnissen entspreche. Dem Zeugen wurde der Betrag von 8 Mark anstandslos «»»gezahlt, der Stellvertreter de» Zeugen erhielt jedoch nur die verein barten 5 Mark, während der Ueberschuß in die Tasche de» Zeugen wanderte. Eine gerichtliche Nachfrage Set dem Stellvertreter des Angeklagten brachte die Sache ap den Tag. ES erfolgte seine Verurteilung wegen Betrüge» und auch die beim OberlandeSgericht eingelegte Revision hatte keinen Erfolg. Dieselbe wurde auf Antrag der Staats anwaltschaft kostenpflichtig verworfen, wobei das Ober landeSgericht au»führte, daß die TatbettaniHmerknlale de» Betrugs in vollem Umfange gegeben seien. .Du: Angeklagte sei sich zudem der Rechtswidrigkeit seiner Handlungsweise bewußt gewesen, al» er sich vom Kassenbeamten de» Land gerichts für seine Stellvertretung einen Betrag au»zahlen ließ, der in dieser Höhe mit dem Stellvertreter nicht ver einbart worden war. — Kleine Ursachen, große Wirkungen. Wegen 3 Mark zum Betrüger geworden! — Zur Lage der Slbeschiffahrt schreibt da« Hamb. Fr.-Bl.: Der diesjährige Schisfahrt»schluß steht unter dem seltenen Anzeichen der Bollschiffigkett. Dadurch sind auch die niedrigen TsgeSfrachten erklärlich. In Böhmen hat sich die Verladung von Braunkohlen ge hoben. die Grundfrachteu dafür sind aber gesunken. Auch das Talgeschäft der Mitlelelbe weist noch lebhafte Ber- ladungen auf, mit der reichlicheren Naumoersorgung de» Marktes haben sich wieder billigere Frachten von 7*/,—10 Pf. pro Zentner Massengüter nach Hamburg ergeben. Das Hamburger Berggeschäft endlich ist in seinen Abladungen nicht so flott, um den angebotenen Raum glatt zu ver sorgen, woraus sich flaue Frachtenhaltung ergibt. Von besonderen Vorgängen ist zu erwähnen, daß sich die seit einiger Zeit umlaufenden Gerüchte über den demnächstigen Zusammenschluß einer alten Hamburger Flußreederei mit einem neueren Berliner Unternehmen tmmermehr ver dichten. — Der Geschäftsbericht der Landerversiche rungsanstalt sür das Königreich Sachsen auf das Jahr 1912 weist eine erhebliche Steigerung der Ge schäfte auf. Die Zahl der geltend gemachten Renten ansprüche betrug 15 333, und die seit 1. Januar 1912 neu eingeführte Hinterbliebenenfürsorge wurde in 3335 Fällen nachgesucht. Die Zahl der Rentenbewilligungen belief sich auf 13 203, von den Ansprüchen auf Hinterbliebenenfürsorge wurden 2348 anerkannt. Gesuche um Gewährung eines Heilverfahrens lagen 14572 vor. Angeordnet wurden 9416 Heilverfahren, da» sind 64,75 Prozent der Gesuche. In der eigenen Lungenheilstätte Hohwald betrug der Bestand zu Anfang de» Jahre» 207 Kranke. Neu ausgenommen wurden 1267, sodaß im ganzen 1474 Kranke verpflegt wurden. Bet 1151 konnte die Kur mit Erfolg abgeschlossen werden. Außerdem wurden weitere 99 Kranke entlassen. Am Jahresschlüsse verblieben 224 Kranke in der Anstalt. In dem von der LandeSoerstcherungSanstalt unterhaltenen Genesungsheim Gottleuba wurden bei einem Bestände von 24 Pfleglingen im Laufe de» Jahre« 304 ausgenommen. Entlassen wurden 305 Personen, darunter 283 mit Kur erfolg. In Behandlung blieben 23. Die Kosten der Heil behandlung haben 1 880 304 M. betragen. Die reine Ein- nähme au« dem Verkauf von Beitragsmarken stellte sich im Jahre 1912 ans 25 947 990 M. Demgegenüber betrugen die Ausgaben für Leistungen an Versicherte 12930156 M. Da» Gesamtoermögen der LandeSoersicherungSanstalt betrug Ende 1912 202 494 682 M. Da« sind 17 907 494 M. mehr al» Ende 1911. Vom Vermögen waren 202183 62L Mark zinstragend angelegt. Bi« Ende 1912 waren für gemeinnützige Zwecke insgesamt 13 818 229 M. auSgeliehen —* Am 15. Dezember 1913 ist die Schweine seuche einschl. Schweinepest in einem Gehöft in Bobersen, Oelsitz, Prausitz, Sacka, Oberrödern und in zwei Gehöften in Heyda und die Brustseuche der Pferde in einem Gehöst in Lommatzsch, Piskowitz bei Zehren und Schteritz zu verzeichnen gewesen. —* Spielplan der Königlichen Hoftheater zu Dresden für die Weihnachtüfeiertage: Opernhau«: 25. Dez.: .Tannhäuser"; 26. Dez: .Der Rosenkavalter"; 27. Dez.: .Die Meistersinger von Nürnberg"; 28. Dez.: „Die BohSme"; 29. Dez.: .Lohengrin"; 30. Dez.: .Madame Butterfly"; 31. Dez.: .Zar und Zimmermann" (als Schüler vorstellung zu ermäßigten Preisen, Beginn: */,6 Uhr). — SchausptelhauS: 25. Dez. nachm.: .DaS GotteS-Kind", abend»: .Pygmaklion"; 26. Dez. nachm.: .Das GotteS- Kind", abends: .Der lebende Leichnam"; 27. Dez. nachm.: .Da» GotteS-Kind", abends: .Mein Freund Teddy"; 28. Dez. nachm.: .Da» GotteS-Kind", abend»: .Der lebende Lüchnam"; 29. Dez.: .Hamlet"; 30. Dez.: .Der lebende Leichnam?; 31. Dez. nachm.: „Da» GotteS-Kind", abendS: .Kyritz- Pyritz". —* Der 27. Sächsische GastwtrtSverbandStag^ der vom 7. bis 16. Juni in Reichenbach i. B. abgehalten wurde, hat einen Ueberschuß von 3000 Mark ergeben, der für WohltätigkeitSzwecke Verwendung finden wird. i —* Die Berichte der dein Verbände der öffentlichen gemeinnützigen Arbeitsnachweise des Königreichs Sachsen angeschloffencn Arbeitsnachweise weisen für den Monat November eine weitere Verschlechterung der Lage des Arbeits Marktes auf. Auch wenn im Winter immer mit einem geringeren Beschäftigungsgrade besonders im Bau gewerbe, gerechnet werden mutz, so ist der Rückgang der Zahl der bei den öffentlichen Arbeitsnachweisen gemeldeten offenen Stellen gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres auffallend groß. Im November des Jahres 1912 wurden bei 5566 männlicher Stellensuchenden noch 4850 offene Stellen gemeldet, 1913 dagegen standen 5328 männlichen Stellensnchcndcn nur 3112 offene Stellen gegenüber. Von den männlichen Stcllcnsuchenden konnten 26SS d. h. etwa die Hälfte in Arbeit gebracht werden. Bei den weib lichen Stellen ist der Rückgang der Zahl der offenen Stellen zwar geringer als bei den Männern, von 3690 im November 1912 auf 3447 im gleichen Monat 1913, doch zeigt sich eine sehr starke Zu nahme der weiblichen Stcllcnsuchenden von 3489 im Jahre 1912 auf 4344 im Jahre 1913, sodaß auch hier in dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage gegenüber des Vorjahres eine wesentliche Verschlechterung eingctrctcn ist. Stur 3008 weiblichen Stellen suchenden konnte Arbeit vermittelt werden. Am ungünstigsten liegen natürlich die Verhältnisse des ArbcitSmarktcS in den Groß städten. Es kamen auf 100 offene Stellen Stcllensuchende männlich weiblich 1912 1913 1912 1913 Dresden 122,2 179,5 99,3 99,3 Leipzig 102,7 149,0 94,1 117,2 Chemnitz 132,0 211,0 139,0 140,0 Plauen 124,6 211,9 64,7 202,1 Ter Rückgang der Zahl der offenen Stellen ist jetzt ganz allgemein und macht sich auch bei Leipzig, das bisher eine Ausnahmestellung eingenommen hatte, stärker bemerkbar. In den kleineren Städten ist die Nachfrage nach Arbeitskräften gleichfalls weit geringer als in dem gleichen Monat des Vorjahres, auch die Zahl der den Arbeitsnachweisen von auswärts gemeldeten offenen männlichen Stellen ist von 831 im November 1912 auf 615 ini November d. I. zurückgegangen, so daß sür alle Teile des Landes die Lage des ArbcitsmarkteS als ungünstiger als im Vorjahre bezeichnet werden darf. Dieses Urteil wird bestätigt durch die Ergebnisse der ArbeitS- losenzählungen, die seit einigen Jahren regelmäßig am 12. Oktober im ganzen Königreich vorgenommcn werden. Während cS am 12. Oktober 1912 11078 Arbeitslose gab, wurden am gleichen Tage d. I. nach den vorläufigen Feststellungen 18720 gezählt. Trotz der Zunahme der Arbeitslosen ist cs natürlich nicht aus geschlossen, daß hier und da über Arbeitcrmangel geklagt wird. Würden wir in Sachsen ein besser ausgebautcs Netz von Arbeits nachweisen haben, so würde cs sicher möglich sein, Angebot und Nachfrage vollkommener auszuglcichen. Damit wäre nicht nur den direkt Beteiligten, den Arbeitgebern und Arbeitnehmern ge dient, sondern auch den Gemeinden würde ein großer Teil der Armenlastcn erspart werden. Möge daher die gegenwärtige Arbeitslosigkeit bei den Gemeinden den Entschluß fördern, öffent liche gemeinnützige Arbeitsnachweise cinzurichtcn. * Rüde rau. In der Versammlung de» M-G.-B. ,Fidelis"-Nödcran wurde beschlossen, am 20. Februar 1914 WellMmü-WckWMVmKI«»-KM!«
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