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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.08.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090814010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909081401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909081401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-08
- Tag1909-08-14
- Monat1909-08
- Jahr1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.08.1909
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ein amtliche, Schreiben rinhändigt». Dasselbe so fort erbrechend, erhielt er die Mitteilung von -er Vostbehördr, -atz sein als verschn>»»-cn aiigezeigter Drief trotz aller anaestrUte» Recherchen nicht aus- znfinde» gewesen sei, un- wer-e er -aber auf- gefordert, sich iniierbalb dreier Tage die gesetzes- »lätzige Enlschädiaung auszahlen zu lasse». Ln, Schmunzeln glitt über seine Züge, als er da» Schriftstück i» die Tasche steckte, wahrend er vor sich hinmurmelte: „So, »»» kann ich die Gesell- schast doch mal ei» bitzchen hinters Licht führen!" Nachdem er nachmittags de» Betrag von 60 Mark bei der Po st kaffe erhoben batte, verfügte er sich in denkbar bester Laune zu der abendlichen Zusammenkunft in die „Alle Schraube". Die Anwesende», denen seine gedrückte Stimmung in der letzten Heit nicht entgangen war, konnten nicht umhin, ihre freudige lleberraschung anszu- drücken, als sie ihn lächelnde» Antlitzes eintrete,, sahen, und in ironischer Meise gab inan der Vermutung Raum, sei» Manuskript habe sicherlich eineil unerwartet glänzende» Lrirag geliefert, denn, so verlautete es rings im Kreise: „Mas lange wäbrt, wird endlich gut!" Maldig zuckte mit den Achseln, lietz im übrigen aber die Neugierige» völlig im t,inklare» über die Veränderung, die sich auf seinem Gesicht seit der gestrigen Hütammenkunst vollzogen batte. Ais die Tafelrunde vollständig beisammen war, erhob sich plötzlich das schriststellernde Mitglied und lietz sich also vernehmen: „Geehrter Herr Vorsitzender! Sie hole» mir seinerzeit eitle Ivette an, datz die von mir geschriebene Novelle keine <!?»clle der Linnahnie für mich bilden werde. Ich ging auf den Vorschlag rin und kann Ihne», sowie der ganze» ungläubige» Gesellschaft heute dir Mitteilung machen, datz Sir — hinrin- gefalle» sind! Hier dieser Beutel enthält bare so Mark, freilich eine Summe, die meinen Lrwartunge» nicht rntspricht, da sie aber den Ertracz meiner Lrstlingsarbeit repräsentiert, so will ich mich damit begnügen zumal ich dadnrch in die Lage versetzt werde, als Sieger auftrete» z» können." Allgemeines Erstaune» erweckte» diese Morte und man bombardierte den glücklichen Gewinner mit äsragen, wer das Geld dafür bezahlt habe. „Ich erkläre ausdrücklich und besiegele es mit meinem Mort," rief schließlich der i» die Luge Getriebene, „datz ich obige» betrag für mein Mpns vereinnahmt habe, auf weitere Details lasse ich mich, wenigstens heute, nicht ein, da die Ab machungen mich keineswegs dazu vervstichten," So inutzten sich denn der Nektar u»c> die übrige» Anwesenden zufrieden geben, da es absolut nicht aus dein verschwiegene» herauszupressen war, wer sich zur Hahlung des fraglichen Geldbetrages her- beigelasscn habe. An, nächsten Sonntage kam der hineingefallene Metllustige in -er Stainmkneipe seinen ver- pfiichtunge» »ach. Nachdem man geraume Heit frohgelaunt bei sammen gesessen, ward Maldig von vielen Seite» daraus ausnicrksam gemacht, datz es nilnmehr wohl angebracht sei» dürste, zu berichten, wer seine Arbeit genommen habe. Den, fortwährenden Drängen gab -er Gefragte endlich nach, indem er feierlich erklärte: „Die Post!" «Ja, aber welche Hösts» hjetz es von allen versammelten, „wir haben im Deutschen Reiche eine Menge Blätter, dir diese» Namen führen." „Nun, natürlich keine andere als die „Deutsche Reichspost"!" platzte Maldig heran», „denn datz ich mich an kein „Murstblatt" wenden werde, liegt doch auf der Hand." „Aber, Freund," lietz sich der Rektor vernehme», „das Ding erregt meine Verwunderung, ein Blatt von dem Rufe, das nebenbei so wählerisch bei der Auswahl seines Lesestoffes ist, läßt sich herbei, Ihr Mpus nicht allein anzunehmen, sondern auch zu honorieren und zwar recht anständig! Die Sache scheint mir einen Haken zu haben!" „Durcbaus nicht," eutgegnete Maldig, „die An nahme des Manuskripts liefert nur den Beweis datz die Arbeit einen innerlichen ivert besitzt, den nur der Mann der Feder, also hier der beruseu Fachmann zu schätzen weist, llebrigens will icl als aufrichtiger Mensch die Erklärung abgeben, das ich selbst höchlichst überrascht war, als mir die b> treffende Mitteilung wurde, lind datz ich ebeist ge pannt bin, mein Merk „mit Druckerschwärz vervielfältigt zu tehen, wie Sie, verehrte Anwesend denen die Neugierde auf den Gesichtern geschrieb- steht, brauche ich kaum beiznsüge». lVir müsst, uns aber gedulde», denn au einen baldigen Abdun ist wegen zu reichlicher Stoffansaminlung nicht z denken." Mit diesen Erklärungen mußte sich die Gesell schast zufrieden geben. Maldig aber, wenn a» i Sieger, lietz es sich nicht nehmen, vor der Trennun eine „ktkör-Balterie" ansahcen zu lassen, geeignu dem trefflichen Mahle de» bestmögliche» Äbschl zu verleihen. Die rvabre Aünstlcrin. > Hose ldere» Madame vom Maler porträtiert wird): „Ja, abmalen kann sie jeder . . . aber die Gnädige erst so Herstellen!" Dein» rluiräumen. -- ' V"'' ' / , Die N?einsabrikanten. Kommis: „Kann der Mein heute schon verkauft werden?" Chef: „Um Gotteswillen nicht, das soll ein recht alter Jahrgang werde» der mutz noch acht Tage lagern!" Unschuld vsn» ^andc. Diener eines Professors: „Na, das hat er doch Klotz mir zu verdanke», datz er jetzt ordentlicher Professor geworden ist>" sv', iDM. '.G. K KM- EI Dame lz»m neu angetretene» Diensttnüdchen): „dlber das sage ich Ihnen, Liebschaften gibt's bei mir nicht, Anna!" Anna: „Bei mir auch nicht, gnädige Fraul"
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