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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.05.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020531014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902053101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902053101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-31
- Monat1902-05
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.05.1902
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Ikrugs-edMir: —-SU'.««',"- Ir»«»« «» d«r nt»««, Um«»««, w« die kuMmim» dar» et«« «M» »der »»mmtlßmi-n «rk»I««. «rtnUie» da» vlatt « wexbeni-»«», dt, atckl »ul »mi». »»«r yr^ria— lut»». « «»« »tni»n4,,»e, l Mm,»»« «,»» »«»»I»r»»a>«»>»»: «XI «^U und«» r»I«»ram«-»dr»Ur: »,»»«» zMWljG < ^Itwurllt 6 F. M. LorSodLlL, »°Nisl«r»ut ^up, ^ekL»st«s.eII.: AtirSldel 1Kk»k bl«« t» -«otim.Hrralt«- »u^dr-vn« uo«,r»lrt« uo>, «»rolrt» «arte»»» »8 Vk»l nnvtl tttilt» ttüt, n»ot> »leso«». anmia k,ri»«i', Iwockonee uns VI«n«r IlaäsIIon. W»»rir»M». »o. Nnreigen-cssil. DI» «nnadm, v»n «InNtndt,un,en ertolai In der LxnivlaelMEeve und d«n Nebeiiannadmeliellen in Dresden bis »!a»mliiag» L Udr Sonn-und fteierlaas nur Manenlirade A von ri t»»>/,lUt>r, Die i lvaMa» Grund- »eile <ca « Silben» « AI»., Iündll>un»kn aul der Prlvatlelle Kelle r» Ala.: du rlrallioe Kerle al» .<ti»»eia»dl' oder aul Dertlettc «o «>,. Sn Nummern nach Soim> u«d Seler- »a«en >. de« alpalltae «rundiellen «. « de» « und «o Al», mub delonderem Lartt. rkar SultrLae nur lborau»de»ablun^ vrle»b>Ltler werden mlt w NI». daeLuet. L 8üdllv ein»»»» «->»>, »,n»«t>» «»MX»»« »» U-rkrtttt«, ltr U»«>ko»»tp>KUoi»«l» u. L»«rdtu«»i»u. I»« « Limtiodl«»«!. Liu»1-eki»j«äo. - S»p-. 1840. 7^7 «18 »1»kvt«ok«M, kzfär»ot»««t,«in. 1'r»N8Mt,»inn>- »nä ttanädstrlvt». 8.80km«« »ekl«uekl ff0»n»> 0»p»,n,ekl««ek k»rw»o«ut« LosstollauK Imlil-Illulllttiiiiiiili 11. rilimm-kl»i'ie>il>iii>>eil IN »llsu StUiu-lvQ un7 ?roir!ttx«,n. — 2kUL Itüsuoltv tarlob 4>«n i, killt»»' «SdeUsdrUr. ^ E- »t»r»r»a ,n»r«» „nck rn»nn» -M, -M«I«eiMl>«N»«S»«r«S»«,US»rÄa^H»!S,U^«SrrrÄ«,rEe-Kr^r Vil^LMAL^IiinpN u u IlkpNliv?!»»?!» von our MLr1vll8lr. 22d M >IWd>>»G»ß»»D»»III8lI m»«t»non. ttlrllüttwolonIc-tzRtranäiinik u. Verrontkun« ote. »II, »I, I» KFIllIOOllIlRIlI 08»I», D»^ In» V»^lenzrn„»«I',tüaIt. ^W, sortipst »I» 8po»i»>itLt »««^««lut uns 0»U»«pü«I ttvuatnx» »ouvaeb roo II—1<t Dlir. WH» 1^.42 Vranntwein und Zuckre. Finanzrath a. D Bergk ck. Sächs, StaatSeilenbahnen 1901. ^a„dlnasvril»c>»blui!gen, ÄeiichlSvcrbnndlnnnen. Moliorr-CutluS. »Der Zugvogel". H.lL"iÄ'LS?»i.er. > Sonnabend, ril.Mail 902. Vrmmttveio und Zucker. Am Dienstag nimmt d« Reichstag seine Arbeiten wieder ans. und Zwar bandelt e< sichzunächst darum, die Branntweinsteuer- novellr in dritter Lesung i» «ledigen. Die Lage der SvirituS- ncwerbe» «heischt dringend die Verabschiedung dieser Novelle, deren Bestimmungen daher auch sofort ln Krast treten sollen. Seit die Wirksamkeit d« alten Branntweinsteuer am M. September v. I. aiifgehört hat, also Vergütungen auf gewerblichen Spiritus nicht mehr gezahlt werdrn konnten, ist eine bedeutende Urberproduktion an Spiritus rtngetreten und die Preise für Branntwein sind be trächtlich bnadgesunken. Wie da» alte, bezweckt naturgcmäk auch daS zur Berathung vorliegende Branntweinstruergeied die Be schränkung dn Produktion. Die Regierung hatte dielen Zweck durch den DenaturlrungSzivang zu «reichen gesucht: es sollte für einen bestimmten Brnchtheil der Erzeugung eine Eztrabrausteurr gezahlt wnden, wenn daS betreffende Quantum nicht zur Dena- turirung verwandt würde. Dieser Borichag hat die Zustimmung des Reichstag» nicht gefunden: vielmehr ist ans eine» gemeinsamen Antrag dn MehrheitSparteirn der Weg einer neuen Brrnnsteuer bcichritten worden. Diese soll bereits bei einer Erzeugung von M Hektoliter mit 2 Mk. p« Hektoliter beginnen. Die Skala steigt dann bi- zu l8C0 Hektoliter auf 6 50 Mk. Tie Ertrüge der neuen Brennsten«, dte auf 10 bis 12 Millionen geschützt werden, sollen wie bisher nicht dem SteurrsiskuS, sondern insofern dem bewerbe zu Gute kommen, al» für nicht sür Trinkbranntwein der- tiauchten Sprit besondere Zuschüsse gezahlt werden. Daher i!t den chemischen und sonstigen SviritnS verwerthenden Industrien ein Anspruch auf die sogenannte DenatnrirungSprümie zugrstanden. Auch diesmal soll dl« Geltungsdauer de» Gesetze» eine begrenzte fein: es soll bis zum Jahre lSl2 Giltigkeit haben. Die Branntweinsteuernovelle hat zwar aus eine Mehrheit im Plenum zu rechnen, ab« ihr Zustandekommen hüngt von der Lösung der schwebenden Zuckersragen ab, weil die Linke für den Fall, daß diese Lösung nicht noch vor der Vertagung des Reichs tag- bi» zum Herbste zu erwarten ist. auch die alsbaldige Erledig ung der Branntwetnsteunfrage durch Obstruktion vereiteln will. Branntwein und Zuck« sind mlt einandn verkoppelt: nach ein« verelnbarnnz im Seniorenkonvent soll die Schlußabstimmung über die Brüssel« Zuckrrkonvrntion und daS damit verbundene Zuckersteuergesetz in derselben Sitzung erfolgen, in der über die Branntweinsteuernovelle endgilttg votirt wird. Auf diese Weise will man sich gegenseitig vor Obstruktion schützen. Die Ent scheidung üb« di« Znckerfragen liegt zur Zelt im Ungewissen. Eine Abstimmung in d« Auckerstenerkommission ist bisher noch nicht «folgt. Dt« sonst ko oppositionell gesinnte Linke hat sich von Ansang an mit Elf« für die Brüssel« Konvention und die Zuckrr- sleuervorlage «ngagtrt: tndetz ist dies« Eis« ein zu auffälliger, als daß man glauben könnte, es geschehe lediglich aus sachlichem Interesse, daß die Freisinnigen und die Sozialdemokraten für den NrgierungSwillen eintreten. Der Wunsch waltet bei ihnen ob. daß ^ zu einem Konflikt zwischen der ReichSiagSmehrheit und der Regierung kommen möge, dessen Folgen geeignet sind, das Zu standekommen der Zvlltarifreform zu gefährden. Angesichts d« Versuche, dir Entscheidung üb« die Znckerfragen bi» zum Herbste zu Verlagen, findet sich immer wieder in der linksliberalen Presse der lebhafte Appell an den Reichskanzln, die Abneigung gegen .inner« Krisen" zu überwinden und sich den .Agrariern" mit Energie entgegen,»stellen. Di« augenblickliche Situation «scheint noch zu wenig gestört, um einen sicheren Schluß auf die weitere Entwickelung, welche die Znckerfragen in d« Kommission und schließlich Im Plenum erfahren werden, zu ziehen. In der Kommission ist der An trag, die Wettrrberathung bi» zum Herbst zu vertage», von den Vertretern de» EentrumS und der deutschkonservativen Fraktion gestellt, aber wieder zurückgezogen worden. Der Antrag steller Müller-Fulda, der Centrumsführer, machte dabei allerdings den Vorbehalt, daß er den Vertagungsantrag bei passender Gelegen heit erneu«« werde. Bon der Regierung wurde die Vertagung sehr entschieden bekämpft. Staatssekretär Graf v. Posadowsky führte hierbei Folgende» au»: Die Brüsseler Convention stelle den ersten Versuch dar, gewisse Zollsragen international zu regeln. Die Konventton könne nur allgemeine Grundsätze feststrllen. Natür- lich müsse man Loyalität bei den Vertragsstaaten horouSsetzen. Bei Ablehnung der Konvention würde die deutsche Zuckerindustrie in ein« viel gefährlichere Lage kommen al» bei ihrer Annahme. Di« Vertagung der Berathung bis zum Oktober würde außer ordentlich verhängnihvoll sein für die Stellung der deutschen Regierung gegenüb« dem Ausland«. Di« anderen Staaten warte- ten gerade darauf, wa« Deutschland thun werde. Au« d« Ver tagung würde da» Ausland den Schluß ziehen, daß Deutschland die Konvention nicht wolle. England aber würde sich« Reprrssiv- maßregrln erweisen, wen« Deutschland nicht beitret«. Von frei sinnig« und «attvmtllibernl« Sekt« wurde d« Vertagungsantrag al» gleichbedeutend mit der Ablehnung der Vorlagen ebenfalls br- ki«pst. L»m Grafe» v. Posadov«ky sekundirten di« Staats sekretär« Freiherr ». Richthofrn und v. Thklmann, wobei der» ttwBch, MttHevnnge» über bi« Möglichkeit v»n Zollkriegen, di« sich aus der Ablehnung der Brüsseler Konvention «geben könnten, gemacht wurden. Es bleibt vor der Hand abzuwarten, ob diese Regierungs- Erklärungen geeignet sind, einen entscheidenden Eindruck zu Gunsten der Zuckervorlagen hervorzurufen. Das Organ des Bundes der Landwirthe beharrt dabei, daß es im Interesse des Deutschen Reiches, der deutschen Zuckerindustrie und Landwirthschaft, ja auch im Interesse der Konvention selbst liege, wenn die schließ lich- Entscheidung der Angelegenheit bis zum Herbste vertagt bezw. die Entscheidung der anderen Mächte über die Konvention abgewartet wird. Gegenüber der Aeußerung des Grafen von Posadowsky, daß die Bertagung der Berathung außerordentlich verhängnißvoll sür die Stellung der deutschen Regierung gegen über dem Auslande sein werde, schreibt die „Deutsche Tagesztg.": „Es ist schlechthin unverständlich, welche verhängmßvollen Folgen eine spätere, aber immer noch rechtzeitige Entscheidung sür unser Vcrhällniß zu den auswärtigen Staaten haben kann. Sind wir denn schon so weit gekommen, daß wir gewisse Wünsche des Aus- j landes berücksichtigen müssen, auch wenn sie den berechtigten An sprüchen der heimischen Industrie und der Volksvertretung wider sprechen? Auf unsere Frag«, ob man vielleicht England dos Ver sprechen gegeben habe, die Bcrathungcn im Deutschen Reichstage so zu beschleunigen, daß das Deutsche Reich zuerst seine Entscheid ung treffe, haben wir keine klare und unzweideutige Antwort er halten. Wir wiederholen di« Frage. Sollte sie bejaht werden, so würden wir das nicht nur im Interesse der deutschen Zucker- Industrie und des deuischen Rübenbaues, sondern überhaupt im Interesse unserer internationalen Stellung aus s Tiesste beklagen müssen. Aber selbst Derjenige, welcher aus dem Standpunkt steht, daß die Brüsseler Konvention schließlich angenommen werden müsse, sollte sür die Vertagung eintreten und darauf verzichten, sie zu bekämpfen. Sind die verbündeten Regierungen ihrer Sache so sicher, so wird die Annahme der Konvention durch genaue Prüf ung lediglich gefördert. Wie die Dinge jetzt liegen, ist cs zum Mindesten nicht unwahrscheinlich, daß die Konvention keine Mehr heit im Reichstage findet...Ist sie nothwcndlg und kann diese Nothwendigkcit durch genaue Prüfung und sorgfältige Durch- berathung «wiesen werden, so wird die Annahme um so wahr- scheinlicher. je weniger man die Angelegenheit überhastet." Die freikonservative „Post" spricht dagegen ihre lebhafte Genug- thuung darüber aus, daß sich die der Zuckerkommission angehören den Mitglieder der Neichspartei an dem Vertagungsantrage nicht betheiligt haben. Sie plaidirl mit Entschiedenheit aus Gründen, die sich aus der gesammten innerpolitischen Situation und ins besondere im Hinblick auf die schwebende Frage der Zolltarif- resorm ergeben, für die Dringlichkeit der Aufgabe der Zuckcr- kommission. Sie meint, ein Vertagungsbeschluß würde eine scharfe Spitze gegen die ReichSregierung, insbesondere gegen den Reichs kanzler haben. Das aber entspräche am wenigsten einer politischen Gesammtlage, welche mit geradezu zwingender Gewalt aus die Verständigung zwischen der schutzzöllnerischen Reichstagsmehrheit und der ReichSregierung über den Zolltarifentwurf hinweist, ganz abgesehen davon, welche wirksame Handhabe ein solches Vorgehen der Zuckerkommission allen Denjenigen bieten würde, welche so eifrig bestrebt sind, Mißtrauen und Verstimmung hervorzurufen und so d« Verständigung zwischen den verbündeten Regierungen und d« Reichstagsmehrheit über den Zolltarif Hindernisse zu bereiten. Neueste Drahtmeldungen vom 30 Mai. wurde angenommen. Zu Artikel 2 entwickelte sich eine längere Diskussion. Artikel 2 setzt die Zuckersteuer aus 16 Mk. fest. Abg. Paasche beantragte eine siasselweise Besteuerung. Abg. Bernstein Aufhebung der Zuckersteucr überhaupt. Staatssekretär v. Thiel- mann führte auS, daß die Neichssinanzen keinen Ausfall bei der Zuckersleuer vertrügen, da ohnehin mit einem Defizit von 70 bis 80 Millionen sür das nächste Jahr zu rechnen sei. Aba. Barth trat sür eine Kontingentirung der Zuckersteuer auf 120 Millionen ein. unier Herabsetzung der Verbrauchsabgaben, wenn der Konsum weiter steigen sollte. Berlin. iPriv.-Tel.j Das Befinden de- Schah wird nicht als günstig geschildert. Er wird den hiesigen Aufenthalt benützen, »in eine medizinische Autorität über sein Leiden zu be fragen. Heute Abend besuchte der Schah dos Mausoleum in der Friedenskirche in Potsdam und legte an den Sarkophagen des Kaisers und der Kaiserin Friedrich Kränze nieder. Am Diens- tag wird der Schab aus der Reise nach Köln die Krupp'jchcn Werke in Essen besichtigen. — lieber den Tod des denljchcu Unterleutnants Nolle, der am I. Februar im westlichen Kaincrungcbiete von dem Häuptling der Eingeborenen erstochen wurde, wird jetzt dem „Reuter'schen Bureau" von dem britischen Militärposten Ibi Benne im Niggergebiele berichtet, daß nahe der englisch-deutschen Grenze der leitende Offizier einer deutschen Expedition mit dem Emir von Banio in Streit gerathen sei, ihn bei der Kehle gepackt habe, und alsbald von ihm mit einem Messer erstochen worden sei. Ein Begleiter des ermordeten Offi ziers habe daraufhin den Emir erschossen und sei dann selbst von dessen Leuten niebergemacht worden. Tie Meldung schließt mit den Worten: ein allgemeiner Kampf solgle und schließlich wurde die Stadt zerstört. Berlin. (Priv -Tel) Zur sächsischen Steuerreform schreibt die .Deutsche Tagesztg.": Die Reform, wie sie nunmehr vorliegt, trögt das deutlich erkennbare Gepräge eines Kompromisses und zeigt sonach auch die Schwächen, die jedem Kompromiß anzu- bajten pflegen. Man wird sich aber zunächst mit dem Erreichten begnügen müssen. Wir gebe» die Hoffnung nicht auf. daß dte sächsische Regierung in der Frage der Umsatzsteuer für gewisse kauf männische Großbetriebe eine andere, unseren Anschauungen ent sprechende Stellung einnehmen werde. — Das deutsch-holländische Kabelabkommen wird als gesichert angesehen. Eine .Herab setzung der bisherigen Dcpeschentarissätze bei dem Zustandekommen des Vertrags wird erhofft. Berlin. lPriv.-Tcl.j Der Patentstreit in der draht losen Telegraphie ist heute entschieden worden. Die Nichtig keitsklage, die von der Allgemeinen Elektrizitätsgcscllschast gegen das Patent Professor Braun s angestrengt war, welches sowohl von Slaby-Arco, als auch von Marconi ohne Genehmigung des Erfinders angcwendet wird, ist heute vom Kaiserlichen Patent- omt in erster Instanz kostenpflichtig abgewicscn worden. Diese Entscheidung ist sür beide Tbeilc von höchster Wichtigkeit, da die verschiedenen Systeme ohne das Patent Professor Braun s wohl kaum genügen dürften. Wenn sich auch das Reichsgericht auf Seite des Beklagten stellt, würde demnach das System Braun- Siemens zunächst das einzige sein, welches patentgesetzlich in Deutschland angcwendet werden darf. Berlin. (Priv.-Tel i In Sachen Schmoller-Woth haben nun auch die akademischen Behörden gesprochen. Ter vom Landgericht I zu 200 Mark Geldstrafe wegen Vergehens gegen das Urheberrecht bestrafte Sind. Phil. Erich Woth ist von den akademstchen Behörden laut Senatsbeschluß vom 28. Mai ans dem Disziplinarwege mit der Unterschrift des oonailium sdsurxii bestraft worden. sWcnn er es also wieder thut, wird er von der Universität verwiesen.! Dem Urthcil ist eine Begründung bci- egeben, in der u. A. gesagt wird, daß es ein unbeschränktes Recht er Dozenten bleiben muß, zu verlangen, daß Alles, was sie sagen, intor rnuros univariütotis bleiben soll. Veröffentlichungen von Aeußcrungen, ohne Erlaubniß der Dozenten, in der Presse, seien ein Verstoß gegen die akademische Ordnung. Der Senat hat angenommen, daß die Veröffentlichung nicht des Geldgewinnes wegen erfolgt ist: außerdem hat der Senat beschlossen, das Urtheil ohne Namensnennung am Schwarzen Brett bekannt zu geben. — Ter Kaiser hat den Königlich Sächsischen Landgerichts- direktor Hosfmann in Leipzig zum Rcichsgerichtsralh er nannt. INaedt» ei«aebe«de Develiden befinden sich Seite 4.1 Berlin. lPriv.-Tel.s DaS Abgeordnetenhaus ver- wies den Antrag von Bockelberg lkons.) aus die Bewilligung von 12 Millionen zur Errichtung kleinerer Rentengüter für die Zwecke der inneren Kolonisation an eine Kommission. Nur der Redner der freisinnigen Volkspartei sprach gegen den Antrag. Minister v. PodbielSki erklärte, die Regierung habe zu dem An träge noch nicht Stellung genommen. Er selbst Flehe der inneren Kolonisation sehr sympathisch gegenüber. 12 Millionen würden ab« nicht ausreichen; auch bestehe das Bedenken, daß eine große Zahl von Ansiedlern den Ansiedelungen von Westpreußen und Posen entzogen werden würde, wo man sie nöthiger brauche. — Nächste Sitzung: Montag: Anträge der Abgg. Grasen Lim- bürg und Freiherr v. Zedlitz, betreffend Verstärkung des land- wirthschaftlichen ZollschutzrS. Berlin. lPriv.-Tels Die Zolltsriskommislion des Reichstags nahm Nachmittags die Zölle auf Kali unv Vitriol nach der Vorlage an und kam bis zu den Essigzöllen, die noch unerledigt blieben. Die Zolltariftommission, ebenso wir die Zucker- kommission, die in der Nachmittags-Sitzung noch zu keiner Ab stimmung über Artikel 2 iHöhe der Zuckersteuer! gelangte, setzen ihre Berathungen «st am DienStag wird« fort, in Rücksicht auf die Verhandlungen de» Abgeordnetenhauses am Montag. Berlin. lPriv.'Tel.) Die Zolltarifkommissioa de« Reichstag» seht« heute die Berathung der Sodazöllr kort und nahm dies« schließlich noch der Vorlage an. Für Chlorkalk ist ein Zoll von 8 Mk. ongesrtzt; rin Antrag aus Zollfrriheit wurde mit 14 egen 18 Stimmen abgelehnt, dagegen wurde ein Antrag, den Zoll aus 1 Mt. herab,»setzen, angenommen. Ein Antrag, die stenographischen Berichte der Kommission vervielfältigen »n lassen, kmrd, abgelehnt. v«rlin. svri»..r«1.) Die 8»ckerst,»„k»«»isst,n trat heut« t» di, Berathung de» Zuckersteuttgrsetzr» ein. Artikel 1 Berlin. lPriv.-Tel.> In der „Nordd. Allgem. Ztg." wird die Frage der „Deutsch. Tagesztg ", ob etwa England das Bcr- svrcchen gegeben worden sei, daß das Deutsche Reich zuerst seine Entscheidung über die Brüsseler Convention treffen werde, kurz und einfach dahin beantwortet, daß eine derartige Zusage niemals weder verlangt noch gegeben worden ist. UebrigcnS haben die belgischen Kammern bereits vor Pfingsten der Kon vention die Zustimmung erihcilt. Königsberg i. Pr. Der Rektor Hollack hat im königlichen Forst ein Gräberfeld entdeckt, in welchem sich 150 Urnen be fände», die allerdings zum größten Theil beschädigt waren. Ferner wurde eine Anzahl von Messerklingen, Lanzenwitzen, Gewand nadeln, Gürtelschnallen, Perlen aus Bernstein, Thon und GlaS, sowie eine römische Münze aus der Zeit Kaisers Gordians IIO H238—240) gesunden. Der Fund wurde dem Prussio-Muscum uberwiesen. Budapest. In der ungarischen Delegation «ml- wartete bei der Verhandlung über das Budget des Acußern Ministerpräsident v. Szell, die alldeutsche Bewegung sei aller dings schädlich und gefährlich. Er glaube nicht, daß in Bezug aus den Charakter der Bewegung die Anschauung des Vorredners und die seinige weit auseinandergingen, auch sei er bemüht, diese Bewegung auS allen Kräften und mit ollen Mitteln zu bekämpfen und womöglich im Keime zu ersticken. Er, Szell, sei jedoch der Ansicht, daß di« alldeutsche Bewegung nicht als ein Argument gegen den Dreibund angesührt werden könne, da diese einen Landesverrath provozirenden Tendenzen nur aus Anregung vom Jnlande noch Ungarn dringen. Die deutschen Regierungen und leitenden Staatsmänner dürfe man mit dieser Bewegung nicht indenttsiziren, wie dies der Minister deS AuS- wärtiarn bneit» in der österreichischen Delegation «klärt habe. Der Ministerpräsident fügte hin»», daß Alle», wa» er üb« diese Bewegung in Erfahrung gebracht, ihn in der lieber,rugung be stärke, da» di» deutsch» R«gi»rung und di» drutschrn Staat»- n»1iri '» ^ -,,110,up,,-y-»,p!wuo iqoMs m» ,»qu«^--uzi,»aqa8 'ISIIWIss H MMI.lt
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