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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.10.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151002016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915100201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915100201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-02
- Monat1915-10
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.10.1915
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am Sonnabend morgen. Bei 'N v w o - A l e x i » t e e scheiterte ei» russischer HU>- arisseversuch unter dem vsterreichisch-ungnrischen »>iMq»se- seuer. Au, K v r m i » - B a ch e gewannen die deutschen .und österreichisch ungarischen Truppen erneut 'Raum: au .äeir beiden lebten Olesechtstagen iviliden »» üieiain Raume 2100 Russen gefangen. Die Italic » e r griffe» den Mrzli-Brh.und.die Süü- westvauge dieses Berges mit starken Krüsten dreimal ver gebens a»,.dabei erlitten sie sehr schwere Verluste. Bach einem Bericht des Londoner „Standard" sind in folge des deutschen Artillerieseuers sechs französische M n u ick i o n s in a gazi n e in die Lust geflogen. Aus dein Ausbistben der Berichte Frenchsguird in London geschlossen, daß die englische Offensive zum Still stand gekommen »st. -- Die s r a n z ö s i s ch s ch w e izeris ch e G r enze ist auf Verlange» der s>aniosijchen Militärbehörde gesperrt ivurden. Generalseldnun scholl o. H i n d enburg vollendet Heine sein 68. Lebensjahr. In D r e s d n e r Schul e n wurden auf die dritte' deutsche Kriegsanleihe 020 407 Mt. gezeichnet. Wctteranßrge der aintl. sächs. L a n d e s w e t t e r w a r t c:! Aüiuählich aufhelternd: nachts kühl, lagsiiber wärmer alv^ am Bortage: tein erheblicher 'Niederschlag. ten ltorps, das hier vor dem Feinde sieht, die Weg nahme des unbeguemen W a l d st ii ek e s einzulei- ken. Mittwoch, den 20. September, '> Uhr so lviiuuten vor mittags, erfolgte der d e >i k sch c Ä n g r i f s in einem Ge lände, in dem der Feind selbst vor erst.vier Lagen seine Minen Hochgetrieben und angegriffen Halle. Der Korre spondent berichtet: '-0 Ulu! In diesem gleichen Angenbttck zerrenit, zersprengt ein dröhnendes Gepolter gleich einem wütenden Ausschrei der Erde unter unseren .Fitsten die lastende Stille. Dort vor uns ein jähes Donnern, .als ob der Boden bersten wollte, und zugleich.steigt auch schon eine turmhohe, schmuhiggelbe Rauchwolke empor, sprinten wie aus einem iah aufgestohenen Krater Dreck, Lehm und Wasser zum Himmel ans. Unsere Iirngens haben ein paar! Minenstollen, die tief unter die englischen Stellungen ge-l trieben waren, geipreugt und was.darüber lag veruinitete In diesem gleichen Augenbiick geht eine w a h r e H ö l l.e! los. Entfesselt brüllen die Geschütze aus unserem ganzen angreiseuden Avschuiil in einer Breite von etwa 2 Kilometer loS, iversell ihren glühenden Eisenhagel, legen Sperrfeuer liinter den ausgerissenen Riesentrichter, damit unsere uor- stürmenden Drnupen ihn besehen und sich in ihm verschall-! zen können, damit den Feinden die Möglichkeit zu einem Gegenangriff abgeschniiten wird. Drüben aber, aus der aikderen Seite, antworten die Batterien der Engländer. Ihre Einschläge dröhnen, die Gewehrschüsse und das rasende Gehämmer der Maschinengewehre mengen sich in das dninpse Gebrüll, steigern es zu einem stürmend loSgelasse- gon Orchester, aus dem eS jetzt peitscht, knallt und donnern, poltert, dröhnt und heult. Granaten schlagen dumpf 2- herüber, Schüsse lösen sich ringS um uns ans den im Ge- ** lünde verborgenen Batterien, Schrapnellivölkchen blühen N jäh am Himmel ans. Mehr und mehr wälzen sich schmutzig- gelbe Tampsschnnrden über den Horizont. Das geht so ohne Unterlast, aiischweliend bis zur letzten, Sinne betäubenden A Höhe, dann wiederum iür kurze Augenblicke ermattend r: M wachsend, als mußte eS irische Kräfte sammeln zu neuem ^ berstendeiii Schrei. In der Feldsteile, die telephonisch mit »» den ersten Gräben verbunden ist, linden wir gute Nachricht: s der gewaltige Trichter, den die Sprengungen in das vvr- L springende Waldstück geschlagen haben, ist von unseren ^ O Leuten im Sturm besetzt worden. Sie halten ihn, haben ^ - die vorbereiteten und mitgenommenen Hindernisse ans! L manischen Reitern mit Drahtverhauen, Schutzschilden und «Sandsäckeu vor sich gutgebaut und Anschluß an unsere Z Z Stellungen zu beiden Seiten geivuuneu. Sie haben eine «Anzahl Engländer gefangengenvmmen und -k Maschincn- « § gewehre erbeutet, llnter den ruhelos gegen den Feind r L losbämmernden '.Vlaschinengeivehren ist eins, das noch vor A ivenig über eine Stunde von englischen Händen bedieut ^ wurde und gegen unsere Truppen gerichtet war. AS LecliS sranzösische Munitionsmagazinc in die Lust geflogen. t» >' In einem Bericht des Londoner „Standard" über die Kämpfe in der Ehamvagne heistt es, das; sechs sran- » zös > schc :>N u » i t i v n S d e p o t s in die L n s t gc - ^ flogen sind, weil die Deutschen daS Geschiitzsener der » Berbündcten in änsterst intensiver Weise beantworteten. Ans dem Gra?;en Hauptgnarticr wird der .Tag!. Rundschau" vom Sb. September gemeldet: Wiederholte, sehr kräftige Angriffe in der Ehampagne am 2». September sind unter grasten Berlnsten des Gegners an dem unüberwindlichen Widerstande unserer tapferen braven Truppen gescheite r t. S ä ch s i s ch c, badische, rheinische, brandenbnrgische und wesnälische Regimenter habe.» ein mütig nebeneinander gesochien und am gestrigen Lage neue Lorbeeren »nd unverwischbaren Ruhm geerntet. Fi» Feuer der deutscheu Batterien. 0. Der Pariser Korrespondent des -lewporker .American" berichtet über die Kämpfe in Frankreich: Nörd lich von Beausöjvur auf der Höhe vor dem Klust Dunwoise sei der Kampf die reinste Schlächterei gewesen. Die Franzosen verstichteu, die Deutschen in den Fluß zu treiben. Die deutschen Batterien ans dem anderen Fkustuser brachten durch ihr furchtbares Feuer die vovsturmeilden Franzosen zum Stehen, so hast diese sich damit begnügen mutzten, ihre eroberten Stellungen zu halten. Der Borstotz der Kronpriuzen-Armec. b. Ein Pariser Bericht der „Daikv -Natt" legt dem Bor stütze der A r g o n n c n - A r m e e deS Aron- prinzeu die grötzle Bedeutung bei. Ter Kronprinz ver hindere damit das Bordriugen der Alliierten gegen Ehalle- rallge, das in französischen Händen eine Bedrohung der deutschen Berbindungsstrastc zwischen der Argoiineu-Armee und dem .B'Nlrcinl bedeuten würde. Es käme altes darauf an, den Borstvst des Krouprinzeu aufzuhalten. French schweigt. b- Dem „dlienwe Rotlerd. Evnrant" wird aus London gemeldet: Das Ausbleiben weile rer amtlicher Berichte von French wirtk besremöeuö. Man hat den Eindruck, dast die englische Offensive vorläufig zum Still- st a >i d gekommen ist. Wiener Auffassungen. Tie Offensive der F einde i in W e st c n ivird in diplomatischen und militürisclwn Kreisen als rein politischer, von vornherein aussichtsloser Akt angeseheu. Die Lage am Balkan ivird trotz der Bemühungen des Bicrverban- dcp zuversichtlich brurteilt. Es besteht festes Ber ufnen in den König Konstantin, der weder den Durch marsch von Vierverbaudstriippen, noch den Anschluß an den Birrverband gestatten wcrde. Sperrung der srau»sisch - schweizerischen Grenze. iApenee Havas.j Aus Ersuchen der ßNilitärbehörde ist die französisch schweizerische Grenze zurzeit für den Per sonenverkehr von Frautreich nach der Schweiz gesperrt worden. Die Beförderung von Briefen, Telegrammen u»ö Postpaketen, riuichließlich solcher für Kriegsgefangene, nach der Schweiz wird augenötictlich gleichfalls eingestellt. Außer dem können Telegramme nach gewissen Ländern ebenfalls, jedoch nicht länger als <8 Stunden, ziirückgrhaltrir wer den. iW- D. B.s Wie von srauzösischcr anillicher Seile mitgeteilt ivird, ersvlgtr die Maßnahme per B e r ke h r s i p e r r e zwi schen Fr a n k r e ich » » d derSchwetz auf Berlangen der sranzöstzche» Otoiiiärbetzdrd«, s« daß sie mit große» Lruppenveeschkabcu-nge« in »t»is«m»>enh«ng gebracht wird. O»r«-»»tkin ab. d. Nach Peteosduraer 'Nachrichten hat Kpropatkin das it>»u.von Go»e>«i Mußki angebotene Kommando jttzer ,oin -kriivigLorpo unl*r Generni Ewert im rusfischen Bei»« ti.tun a b g e,l echgut. Wntirschrinltch werde nun Kuroputkin dar L ch n-tz P.e,t eg «L n ra « «»vertraut werd««. vor cUabeviiahme dad;Oberb«<<HIs tzatte bekanntlich Nußkt selbst diasen Gostau. Der Ktuie,»U»«l« »er russischen Ki»«te. b. Schwedische Fnsturnaeisn«« über den Aufenthalt der r.u ss hsck.e „ >F l »re c besagen, daß dir vier größte» Schisse in Hclsingsors liegen. Slukerdem liegen dort eine große Anzahl Torpedoboote und Tvrpedojägcr erster und zweiter Klasse. Balürenche Handetedampser, grau bemalt und leicht armiert, sind als SL>blkutra»dpprtbampser für die Flotte bestimmt. Ritual ahne L'tu'usuiittel und Heizung. Nach der „Riench" äst Nevat votlstäiidi« vhnc Hw l,, ii n d L e,b e n s m itte l. Ties sei unbegreiflich, da Reval nicht belagert sei. Die Unterdeamten der Staats bahn seien ihrer Aiksgabe keineswegs gewachsen. lW. T- B.> Die Biuin-Mutter und tvrobfürst Nikolai. b. Bor kurzem ging tmich dt« Blätter die Nachricht. Großfürst Nilkvla.i N ik ot a t e w i t s ch habe in seiner Tiiliser Verbannung aZo stnre größte Gcgneriu und als oiiie Frenudiu oineo baldigen Friede»» mit Deutschland die .'> a rin- M u t t e r M a r t a F c v d v r o w n a genannt. Die deutschen Blätter, die diese 'Notiz brachten, fügten meist hinzu, daß oine solche Aeutzeräug wohl nicht gefallen sein könne, da bekanntlich die Barin-Mutter und der Großfürst gemeinsam die großem Ariegdtreider tu Rußland gewesen seien. Der Ll. Z." wird nun von besonderer Seite geschrie ben, dast diese Bemerkung nicht auf einer intimen Kenntnis öer Tännchen beruhe. Bis vor wrnigen Monaten sei die verwitwete Barin-Mutter allerdings wirklich Hand tu Hand mit Nikolai Nikolajewtlich gegange«, es sei aber ein Um- >s,ch wm ii g ejiigeirelon. Als der Großfürst sich als grober Sieger über Oesterreich und zukünftiger über Deutschland ausipielte und den Baren ganz in den Schatten stellte, da habe Her Bai in-Mntter für die Zukunft ihre» Sohne» ge bangt. Sie fürchtete den Sieger Nikolai Nikolasewitsch mehr noch.als die Deutschen und wurde seine Feindin. Als er dann immer ulrd immer wieder geschlagen wurde, knüpfte sie Bs.rbindllngen mit den Friedensfreunden am Hose an und arbeitete mit ihnen gemeinsam an seinem Lun'ze: denn nun fürchtete sie für die Zukunft der ganzen Dimaskie Romanow. Sv habe sich denn tatsächlich eine Wandlung in dar Hoktung und Gesinnung Maria Fevdo- rownas während dieses Krieges vollzogen, und der Groß- sürsl könne sie mit ReciN setue Lodfeiudin genannt haben. Ob diese Wandlung anhakten wird, sei eine Frage, die heute natürlich niemand zu beantworten vermöge. Eine Erklärnng Goremykinö — keine« Zoll zurück! >>. Ministerpräsident Goreinnkin hat eine Depu tation liberaler Dnmaabgeordneter und hervorragender Fliianzmänner RicßlandK empfangen. Der Mtnlsterpräsi- dent bereitete den Bertretern deS BvlkeS den denkbar un sre u n d l i ch st e n E m v,f a n g. uud die Erklärungen, zu denen er sich Iierablies;, beweisen, dast Gorciniikin gewillt ist den Kampf bis aufs Messer gegen alle libe ralen Ström »in gen Rußland» aufzunehmen. Goreinnkin sagte zu der Deputation u. a. folgendes: „Die Regierung wird von öem Pfade, üeu sie in diesen kritischen Tagen als den allein richtigen erkannt hat, keinen Zoll breit abweichen. Die Ausgabe, die die Duma zu erledigen hatte, ist crsülit. Das ganze Land befinde sich in fieberhafter An strengung. um auch die letzten Kräfte zu mobilisieren und der nationale» Berteidkguug zuzusühren. Eine Wieder eröffnung der Dumaiitzungeu könnte nur einen ungünstigen Eiittlnst ans die innere Lage Rußlands haben, da da» Volk durch die unzeitgemäße« Fragen und Anträge, besonders der linken Parteien, nur beunruhigt und aufgeregtmerüenwürde. Das Programm der Blockparteien ist vom Regierungsstaild- pnnkt ans völlig unmöglich. Es ist für uns zwecklos, der gleichen Forderungen in der jetzigen Zeit überhaupt zur Diskussion zu stellen. Ich gebe zu, daß t» meiner Regie rung eine kleine Majorität sich befindet, die der Wieder eröffnung der Duma nicht abgeueigl ist. Diese Majorität hat sich bisher jedoch deu Berilunftsgründeu der Minorität gefügt. Tie 'Vertagung der Volksvertretung kann nur als eine völlig normale Maßregel angesehen werden. Die Ent rüstung darüber ist künstlich vvu vaterlanbsverräterischen Lenken angesaclit worden. Es ist nicht wahr, daß dem Volke letzt jede Mitarbeit au de» Regierungshandlungen entzogen wurden ist. Die Volksvertreter können nach wie vor an den Sitzungen der Svnderkvmitees tcilnehme» und ihr Kontrollrecht über jeglichen Beschluß der einzelnen Ministerien ausüöeu. Ich weiß mich bei dieser Beurteilung der inneren Luge in unserem Vaterland«: völlig eins mit den maßgebendsten Stellen im Reiche." Die Deputation nahm diese herausfordernden Worte GvremykinS mit eisigem Schweige» auf. Die inneren Schwierigkeiten Rußlands. st. Die liberalen russischen Blätter erblicken in der telegraphischen Anfrage des Finanzministers Bark au» London, wann die Duma wieder einberufen werde, den Beweis für Meinungsverschiedenheiten im Kabinett, sowie dafür, daß Bark persönlich mit der Vertagung nicht einverstanden sei. Ferner gehe au» ihr hervor, daß das Ergebnis der Anleiheverhanblunaen in Paris und London in hohem Maße von der Haltung der russischen Regierung gegenüber der Duma abhängig sei. Barts Ansicht über die Tumavertagung soll nach Angabe der Blätter auch von dem Minister de» Aeußeren, Ssasonv w , geteilt werden. b. Die Presse der Rechten in Rußland, ins besondere „Kolokol" und „Nußkoje Snamija", verlangt die Eirisribrnug einer Diktatur und die schärfsten Maßnahmen gegen die Opposition, wie sie auf den Kongressen in Moskau zutage getreten sei. „Nvwoje Wremja" unterstützt die liberale Presse bei ihrem Berlangen nach Einberufung der Duma und Einsetzung eines Ministeriums, welches das 'Vertrauen des 'Volkes genieße. „Rnßkoje Slowo" meldet, daß eine Resolution des Moskauer Städtetages auf die Schädlichkeit des russischen S-istems der Unverantwortlich- teit der Regierung und de» weltfremden Bureaukra- tismus hinweist und eine ehrliche und entschiedene Schwcnlnug aus einen neuen Kurs, ein Ministerium des öffentlichen Vertrauens, sofortige Einberufung der Duma. Burgfrieden der Parteien. Amnestie und Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetze verlangt; eine Resolution des Semstwo-Kolisresses verlange Achnliche». Fallen des Rnbelknrses in Finnland. tz. Aussehen erregt das Fallen de» NubelkurseS i ii F i n u l a n d. Während in normalen Zeiten der Kurs des Rubels in Helsingsors 2M finnische Mark ausmacht, be trägt er gegenwärtig nur 2M Mark und zeigt die Tendenz, weiter zu satten. Tie russische Presse erklärt, die finnische Nativnalbank ziache sich de» Landesverrat» schuldig, wenn sie den niedrigen Kurs weiter zahle. Ein össeuttich erklärtes russisches Ultimatum an England- Aus Petersburg meldet die „T. U": Die offiziöse Li. Petersburger Telegraphen-Agentur veröffentlicht ein Telegramm, wonach Rußland England ein Ulti matum gestellt habe, ihm die notwendige finanzielle Unterstützung zu gewähren. Die „Köln. Bolksztg." bemerkt hierzu: „Wir müssen diese Nachricht in Zweifel ziehen. Wen» auch die Sen dung Barks nach London nach den bisherigen Angaben über ihre Bedeutung einem finanziellen Ultimatum recht ähnlich sah, so wird sich die russische Regierung doch zehn- mal bedenke», ehe fte et» glattes Ultimatum stellt, und ilnmeiltttch vsse» aller Welt bekanntgidl. Da» wäre doch selbst als allerletztes Druckintttel. wenn die Verhand lungen tu London aus dem P"»kte ständen, zu scheiteru, nur sehr schwer denkbar. Eher schon, wenn sle endgültig gescheitert wäre» und Rußland daraus wirklich seine »olge- rungen liehen wollte. Auch da»» wäre der Vorgang noch üngewöbnliitz genug und käme, selbst wenn England dann «och »inlenken sollte, einer öffentliche» Bloßstellung und moralischen Enttveetung de» Bündnisse» gleich. Daß die russische Regierung sich in diesem Augenblick »u einem solchen Schritt entschließen könnte, halten wir für höchst unwahrschetnlich und müssen daher annetnnen. daß in der Fassung de» Telegramm» oder ln der (Ulellenangabe ein Irrtum steckt." — Der Unters»»trieft. h. Dle deutsche Regierung sprach der schwedischen Ne- gierung ihr Bedauern über die Versenkung de» schwedischen Dampfers „Malinland" aus und bot vollen Schadenersatz an. — Die norwegische Bark „A c t i e". von Krageroe nach Letth mit Grubenholz unterwegs, wurde von einem deutsche» Unterseeboot, nachdem die Besatzung, bestehend aus elf Man», in ei» Boot gegangen war, i n B r a n d ge schossen. Das Unterseeboot schleppte da» Boot nach Kap Lindenaes. wo die Besatzung a» Land ging. Am Donners tag wurde ein brennendes Schiss an der norwegischen Küste gesehen. ES trieb aus bas Meer hinaus. Die englische», Arbciterverbände über die Mehrpslichtsrage. b. In der Londoner Konferenz von Vertretern der eng lischen Arveiterverbände wurde folgende Entschließung an genommen: Aus Grund der von Asguith und Kitchener ge- niachlen Mitteilungen erklärte die 'Versammlung sich dahin, daß die für die Armee- und Kriegsbedarfsherftrllung zur siegreichen Bo»ndignng des Kriege» notwendigen Leute durch Anwerbung Freiwilliger ausgetrieben werden können. Sie verpflichtet sich, die Regierung mit allen Kräfte« und im ganzen Lande bet der OrgariisaUon eine» neuen Werbeseldznges zu nnterstützen. Die «nglische« Einsuhrzülle. Der „Rotterdamsche Evnrant" meldet aus London: Im Unterhause kam es zu einer Auseinandersetzung über den Freihandel. Ein Abgeordneter nach dem andern ivandte sich gegen die neuen Einfuhrzölle. Der Gchatzkanz- ler verstand sich zu verschiedenen Zugeständnissen. Bonar Law leugnete, daß er persönlich auf die Entscheidung deS Kabinetts Etnfluh gehabt hätte. Dle Einfuhrzölle wären auch eingcführt worden, wenn kein einziger Konservativer dem Kabinett angchört hätte. tW. T. B.) Dle Verteuern»«» de» Lebens in England. b. Englische Blätter melden weitere starke Preis- st e i g e r n n g e n aller Lebeiisvedürsiitsfe. Butter muß bis Schilling für das englische Pfund sdü Gramm leichter als das deutsche Psundl bezahlt werden und dürfte noch weiter steigen. Kohlen sind ebenfalls wieder gestiegen, und man erwartet eine weitere Steuerung während des Win ters. Die augenblicklichen Preise stehen schon 5 Schilling für die Tonne über dem Preise des letzten Jahres zu An fang Oktober. Englische Meldungen über Sämpse in Mesopotamien. b. Eine in London verüsscntlichte amtliche Depesche über die Kümpfe in Mesopotamien besagt, daß bisher IÜ5V Gefangene eingebracht wurden und noch weitere ein- trcsfen. Die Stärke der Türken betrug 7vl»tt bis 8000 Mann, die von einer große» Zahl von Eingevorcncn-Stämmcn unterstützt wurden. Die seindlichen Befestigungen waren stark und erstreckten sich über ein großes Terrain. Die Minen auf dem Fluß fügten den Engländern schwere Verluste zu. Am Morgen des 2ü. September.' meldeten Flieger, daß der Feind längs des Flusses nach Bagdad fliehe. Die Flieger bewarfen einen großen seindlichen Dampfer mit Bomben. Englische Torpedobooie verfolgten und beschossen eine auf Dampscrn befindliche Brigade In fanterie des Gegners. Kämpfe in Arabien. Eingehende amtliche Berichte über die Einnahme der Stadt Lad ad sch i» Südarabien schildern die der Ein nahme vorangegangenen Kämpfe als äußerst erbittert. Reguläre osmanische Truppen erössnele» am 4. Juli mor gens den Kampf, der bis nach Sonnenuntergang dauerte. Der Feind zog sich darauf auf seine zweite Linie zurück. Gegen 10 Uhr abends mich er bis in die Stadt zurück. Nach erbitterten Straßenkümpsen, in denen der Kolben die Sauptwaffe war, zog der Feind sich gegen Aden zurück. Einige noch kämpfende Schanzwcrkc wurden von der türki schen Artillerie vernichtet, wobei ein Brand entstand. Dann wurde die Stadt gänzlich besetzt. Vier Inder wurden gc- fangengcnvmmcn und ein Ossizier: erbeutet wurden vier Schnellseucrgeschütze und fünf Maschinengewehre, nenn Automobile und anderes Kriegsmaterial. Die feindlichen Verluste, vermehrt durch Durst und Sonnenstich, waren sehr groß. Mehr als 200 Leichen ivurden aus der Straße ge sunden. iW. T- B.j Belgiens Geldnot. d. Es erregt in Brüssel großes Aufsehen, daß die eng lische Regierung sich geweigert hat, der belgische» Regierung in Le Havre weitere Vorschüsse zu lei sten, und daß Frankreich sich ebenfalls ablehnend aussprach. Die englische Regierung will zwar 200 Millionen Franken hergeben, verlangt aber, da das Geld der belgischen Na- lionalbank schon verpfändet ist, die Verschreibung der künf tigen belgischen Zolletnnahmen. (!) Italienisch« Schatzbous. DaS Amtsblatt in Rom veröffentlicht einen Erlaß, durch den der Schadmtnister ermächtigt wird, Bons mit fünfjähriger Laufzeit bis zum Höchstbetragc von IM Mil lionen Lire auszugebcn. Die Ausgabe von Bons hat den Zweck, in der Staatskasse die für Eisenbahnbauten und Eisenbahnrückkaus vorgcstrcckten Summe» wieder zu er gänze». lW. T. B.I Sine rumänische Note an Rußland. l>. Die „Ezernvwitzer Ztg." erfährt, daß die rumä nische Regierung an Rußland eine Note ge richtet habe, di« anscheinend durch die russischen Truppen- anhäufungen in Beßarabien veranlaßt sei. Die Note führt auch aus, daß russische Flieger wiederholt über rumänischem Gebiete erschienen und unter der friedlichen bäuerlichen Bevölkerung Schrecken verursacht hätten. Schließlich stellt die Note fest, daß es bet den beßarabischen Grenzkämpfen immer wieder vorkomme, daß russische Schrapnells auf ru mänische» Boden fallen. Hierbei seien zahlreiche.Verwun dungen und Brände vorgekvmmen. Die Not« fordert in sehr kräftigem Tone Vorkehrungen, daß sich Derartiges künftig nicht mehr ereigne. Zu der Knndgebnng des Zaren Ferdinand, die er durch Vermittlung eines Sofioter Korrespondenten an das rumüiitsche Blatt „Adverul" gelangen ließ und in der er unter anderem erklärt, „daß die neue deutsch-öster reichische Offensive gegen Serbien nur die zeitweilige Be setzung des serbischen Dunau-User» bis zur bulgarischen Grenze bezweckt, um die Munttionstransporte nach der Türkei zu erleichtern, und daß die Zentralmächte in keiner Weise beabsichtigen, die Lage aus dem Balkan zu verschär fen", schreibt die „Deutsche Togesztg.": König Ferdinand hat mtt diesem Satze eine Wahrheit ausgesprochen, die man im Deutschen Reiche und in Oesterreich-Ungarn nur aus da» auSb'.ückltchfte b,kräftigen kann. Ja, man kann sic da hin ergänzen, daß die Mittelmächte nicht nur keine Kompli kation uud Verschärfung der Gegensätze bezwecken, sondern im Gegenteil eine Vereinfachung und eine Klä-
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