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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19111025015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911102501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911102501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-25
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.10.1911
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einer lüMrt-en männlichen Person vom Tode deck Er trinken« erne Geldbelohnnn- bewilligt. — Da- tSjährtge AmtsjubilLum feiert am Resor- «ationofcste einer unserer 'namhaftesten Kanzelrcdner, Herr Pastor Ai lling er a» der hiesigen Martln-Lutlicr- Kirche. Nachdem er ein halbes Jahrzehnt als Dlaspora- vsarrer in der Nähe der Lutberstadt Eisenach gewirkt hatte, berief ihn der Ktrchenvvrstand der Martin-Luther-Gemeinde nach seiner Iugcndhetmat Dresden zurück. Leit 20 fahren hoi er nun hier in Legen seines Amtes gewaltet und sich Liebe und Vertrauen in den weitesten «reisen zu erringen gewußt. — Die IX. ordentliche iSvaugelifär-lutherische Landes« sqnode hat gestern »ach über vierwöcheutltcher Lauer ihren Abschluß gesnikdcn. Die erste Sitzung wurde am 2V. Sep tember abgclmlten. In dieser langen Tagung sind eine Reihe für de» geistlichen Liand sehr wichtiger und «in- jtrcifendcr Gesetze erledigt worden, darunter in letzter Ltunde das Psarrbcsoldungögesetz. Sämtliche Vorlagen und Petitionen sind aufgearbeitct worden und von allen Drucksachen ist nur eine einzige unerledigt gebliebe», die de» von 72 Synodalen Unterzeichneten Antrag enthält, „bah das neue V v l k ö s ch u l g e s e tz, sowie die Ausführungs verordnung dazu nicht erlassen werden, ohne daß zuvor die Lynodc Gelegenheit erhalten hat. zu den in diesen ge setzlichen Erlasse» enthaltenen B c st i in in n n g e » ü b e r den Religionsunterricht Stellung zu nehmen". Dieser Antrag wurde vom Präsidenten der Lynodc zweimal für eine Tagesordnung aiigeknndigt. aber die gedruckte Tagesordnung hat ihn nie aufgewicsen. Es müsse,, gewichtige Gründe und schließlich auch Bedeuten verfasiiingsrechtlichcr Natur Vorgelegen haben, die wahr scheinlich in einer der vielen vertraulichen Sitzungen znm AuStrag gebracht worden sind und die schließlich dazu ge führt haben, den Antrag falle» zu lassen, ohne ihn ausdrücklich znrückznzlchen. Wie verlautet, soll eine irr tümliche Auslegung eines Paragraphen der Lnnodal- ordnung über die Rechte der Lynodc die Stellung des An trags veranlaßt und eine darauf erfolgte authentische Interpretation sein F-allenlassen bewirkt habe». — Der Bezirkstag der Amtohanptmanuschast Dresden- Altstadt fand gestern nachmittag im amtohauptmannschast- lichcn Litzungssaale statt. Ter Vorsitzende, Amtsliaiipt- mann Dr. Streit. begrüßte die Teilnehmer, unter denen Och auch Herr Kreishauptmann Dr. v. Oppen befand, und stellte fest, daß der Bezirkstag beschlußfähig war. Es wurde sodann in die Tagesordnung eingetreten. Bürgermeister Wittig gab den Rechnungsbericht über die Verwaltung des B e z i r k s v c r m ö g c n s nebst Anhangsrechnungen hierzu sür das Jahr lOlO. Aus dem Bericht ist hervorzuhcben. daß das Bczirksvcrmögen am Lchlusse des wahres 1000 201 810,15 Mark betrug. Der Berniögcnsbcstand bezifferte sich am Lchlusse des wahres tOIO aus 288 000,21 Mark, die Aktiven betrugen 080 082,88 Mark, die Passiven 150 812,17 Mark. Ter Nechnungsbericht wurde genehmigt. Aus dem hierauf von Dr. Fcrnbacher verlesenen Berwaltungsbericht über die Bezirksanstaltcn zu Laalba » se » aus das Ialn 1010 geht hervor, daß der tägliche Bestand der Insassen iw Berichtsjahre 222 betrug, der Bestand am Lchlusse des Jahres bezifferte sich aus 270 Personen. Es folgte der von Freiherr,, v. Äap-kierr-Prokilis erstattete Rechnnngs- bericht über die Verwaltung der Bezirksanstaltcn zu Laal- hausen auf das Jahr 1010. Bet der Beschluß fassung über den Ankauf des Grundstücks Blatt -II des Grundbuchs Nr. 43 des Brandkatasters sür Klein- vpitz lEigcntümer Emil Bruno Meyer in Klctnopitzl sür die Zwecke der Trinkwasserversorgung der Bezirksanstaltcn Laakhauscn entspann sich eine längere Debatte, die schließ lich damit endete, daß der Vorschlag des Bezirksausschusses, die Meyersche Wirtschaft in Kleinopitz zuin Preise von 15 500 Mart unter den im Kaufvertrag vorgesehenen Bedingungen zu erwerben, einstimmig genehmigt wurde. Genehmigung fand ferner d-ie Aufnahme einer Anleihe von 25 000 Mark bei der Landcsvcrsichernngsanstalt für die Zwecke der Wasserversorgung der Bezirksanstalten, desgleichen wurden d,e Mittel zur Deckung dcS Aufwandes für bauliche Ver änderungen am früheren Bcsscxungshanse zum Zwecke seiner Einrichtung als Kranken- und Slcchenhaus bewilligt. Weiter wurde die Uebernalnnc des Aufwandes für Des infektionsmittel und Wohnungsdcsinscktivn der Hebammen auf den Bezirk genehmigt und die Gewährung von Entschä digung an Hebammen, denen zum Lchutze der Allgemeinheit wegen ansteckender Krankheiten die Ausübung ihres Berufs zeitweise untersagt ist, ans Mitteln des Bezirks, zum Be schluß erhoben. Die Entschädigung soll sich in der Regel ans l„50 Mark täglich aus die Dauer von höchstens vier Wochen und nach Maßgabe der vorhandenen Mittel be ziffern. Der Beitritt des Bezirköverbandes als Eigen tümers der Bezirksanstalten Laalhauscn z»m Gemeinde- versicherungsvcrband Dresden in bezug auf Haftpflicht versicherung wurde gebilligt: die Bezüge des Bcztrks- anstaltsdircktors und des Bczirksanstaltsarztes wurden ans zusammen 2400 Mark jährlich erhöht. Der HauShalt- plan für die Bezirksanstalten Laalhansen auf das Jahr 1012 wurde genehmigt. Ebenso fand der Hans- haltplan sür die Verwaltung des Bezirksvcrmögens aus das Jahr 1012 Genehmigung. Annahme findet schließlich noch das Gesuch des Verschönerungs- Vereins zu Tharandt um Beihilfe von 175 Mark. Als letzter Punkt stand die Wahl von Vertrauensmännern tn die bei den Amtsgerichten zu Dresden. Döhlen und Tharandt zu bildenden Ausschüsse sür die Schöffen- »nd Geschworenen- wähl tgemäß 8 23 dcS Gesetzes vom 1. März 1870 und 8 0 der Verordnung vom 23. Leptcmbcr 18701 aus der Tages ordnung. Es wurden gewählt für das Amtsgericht Dresden: Gcmctndcvorstand Franz-Kaiv, Gemetnde- vorstand Müller-Niedersedlitz, als Stellvertreter Gutsbesitzer Pfeiffer-Dölzschen, Gemeindcvorsiand Schnlzc-Lentewin: für das Amtsgericht Döhlen: WcrkSdtrektor Schenl- Vvrgk, Gutsbesitzer Adolf Trvbsch-Niedcrhüslich, Gemcinde- vorstand Etsmanu-GIttersee. Rittergutsbesitzer Ockonomte- rat Wincklcr-Wurgwitz, Kammerrat Gcrlach-Döhlcn» Stan desbeamter Stmmang - Potschgppel, Gemcindevorstand Rudelt-Deubcn: für das Amtsgericht Tharandt: Ge- mcindevorstand Vtnnciverg-Klrinopltz. Gemeindcvorstand Frenzcl-Moliorn, Gemcindevorstand Vogel-Somsdorf, Gc- ineindevorstand Otto-Klingenbera. Bürgermeister Voigt- Tharandt. Gutsbesitzer Philipp-Hintcrgersdorf, Bürger meister Wittig-Rabenan. — Zur Tcuernngssrage schreibt man uns: „Trotz Ein führung der N o t st a n d s t a r i f e macht sich ein wesent licher Rückgang der hohen K a r t o s s e l p r e i s e nicht bemerkbar. Der Händler verlangt heute noch sür den Zentner Spcisekartosscln 4 bis 4.50 M. Wenn man nun bedenkt, daß die Kartoffeln in den Provinzen Schlesien, Posen und Westprenßen mit 2,40 M. vro Zentner eingekaint werben, die Fraclst nach dem Notstandstarts höchstens 85 Ps. beträgt, so muß man sich fragen: Wer hat denn eigentlich Nutzen vom NotstandStaris?" Doch sicher nicht der kleine Mann, der seine» Bedarf nur zcntnevwcise beschaffe» kann. ES ist daher mit Freuden z» begrüßen, daß sich Stadt- und Gemcindeverivaltlinaen towic Verciniannge» in das Mittel legen und große Mengen Kartoffeln beziehen, »m sie an ihre Mitglieder z»m Selbstkostenpreise abzugebea. So hat z. B. der Verein der Beamten der König!. Sächl. StaatSetsenbahnen 25 OiD Zentner sehr gute Spcisckartoffcln gekauft. Wenn nun der Zentner z»m Preise von 8 M. an die Mitglieder abgegeben wird, so bleiben hiermit den Mit gliedern dieses Vereins ungefähr 80 000 M. erhalten. — In der lcsttc« Montogöversainmlung dcS Gewcrbe- vereiuS erstattete zuvörderst Herr Prof. Dr. Veythien. Bericht über die Festlichkeiten, anläßlich dcS 50jShrtgcn Be- I stehcn-s dcS Mährischen G e w c r b e v e r c t n s t n I Brünn, der im Laufe dieses Sommers auch der Dresd- > ner Hygiene-Ausstellung und seinem Dresdner Bruder- vereln einen Besuch abgestatte hat. Eine aus den Vor-- , stands. und Verwaltung-ratÄnttglledern Stadtrat Sändler, Ztvtlingenieur R. Harttvtg, Kaufmann Mahler und dom genannten Berichterstatter bestehende Abordnung hat zu Anfang diele- Monats dem BrÜnner Verein, der in der deutschen Sprachinsel Mährens die Nolle eines Trägers und Förderers deutscher Kultur und sozialwtrtschastlichen Fortschritts vertritt, die Urkunde der Ehrenmltgliedfchast im Namen des Dresdner Gewerbeoercins überbracht und damit Hellen Jubel geweckt. Die humorgewürzten Schil derungen Dr. Beythicus von den Reise- Und Iubtläums- Erlcbnifsen wurden mit dankbarem Beifall entgegen genommen. — Den Hauptvvrtrag des Abends hielt Herr Geolog Dr. Lev W e h r l i - Zürich über den zur Anlage einer ncncn Schweizer Alpenbnhn bestimmten „Lvtsch- b e rg d ii r ch st i ch". Wer von der Ostschweiz oder von Teiitichland her nach dem Limplon und den nvrditalienst scheu Seen reisen will, muß heute noch von Bern aus den weiten Umweg über Lamanne und durch das ganze obere Rhvnetal machen. Diesen Reiseweg iBern—Lausanne-- Brieg --- 250 Kilometerl wesentlich abzukürzen, ist die Durchtunnelung des Lötschberges bestimmt. Die neue Reiseroute wird nach vollendetem Ausbau des bereits seit einem halben Jahre fertig gebohrten Tunnels von Bern ans über Thun, Lpiez. Kan der sieg nach Goppenstein »nd von da im Lötschcntal nach dein oberen Rhonetal iBrieg! führen. Die Durchtunnelung des Lötschberges verbindet die beiden Stationen Kandersteg und Goppen- stetn, die sich bereits heute von kleinen Gebirgsdörsern z» anseliiilichen Verkehrs- »nd Indiisiriestüttcn mit mehre ren tausend Einwohnern mngebildet habe». In der Nacht vom 80. zm» 81. März d. ,1. erfolgte der ZnigmmcnschUiß der vom Nord- wie vom Südcude gleichzeitig in Angriff genommenen Tunnelstrecken. .Zahlreiche Lichtbilder von Landtarten, Tabellen, Gesteinslagcrungö-Prvsilen. Ge birgslandschaften und von den Arbeiten in und am Tunnel sorgten sür Anschaulichkeit und Verständnis. Der hoch- intercsiante Vortrag fand ungeteilte Aufinerlsgmkeit und lanteii Beifall. — Der Vorsitzende. Herr Ltadtrat Känd- I c r. leitete den Vortragsabend mit geschäftliche» Mit teilungen ein und machte auf den heute, Mittwoch, statt- sindendcn Familienabcnb des Gcwerbevereiiis (Theater abend des Opcriicnscinbles Felix Petreuzs aufmerksam. Nächsten Montag: Lichtbilder-Vortrag des IorichungS- rciseuden Pros. Dr. G. Weg euer über „Samoa, die schönste deutsche Kolonie". — Die 11. Jahresversammlung des Sächsischen Landesverbandes gegen den Mißbrauch geistiger Getränke hat am Sonnabend und Lonntag in Freiberg siattgc- fiindcn. Die Tagung nahm am Sonnabend nachmittag mit Vorträgen vor den Schülern und Schülerinnen der oberen Klassen der Freibcrger Schulen ihren Anfang. In der um dieselbe Zeit stattgesnndencn Mitgliederversamm lung. die der derzeiiige Schriftführer Herr Pastor P c i ß e l - Chemnitz i» Vertretung des durch Krankheit verhinderten Vorsitzenden Tr. med. Flaüc-Tresdrn leitete, kam es nicht zu Beschlüssen von allgemeinem Interesse. In der sich anschließenden Sitzung des Verwaltungs- gusschiisses wurde der bisherige Vorstand miedcrge- wählt. Tie erste öffentliche Versammlung am Lonnabcnd abend im Kaufhaussaal war von etwa 200 Per sonen besucht. Vorgesehen waren drei das „Alkoholclend" behandelnde Vorträge, die von Gesängen umrahmt wur den. Als erster Redner sprach Herr Pfarrer Ltc. Liske- Frcibcrg Über das Thema: „Was geht der Kampf gegen das Alkoholclend die Männer an?" — Weiter sprach Iran G e rk c n - L e i t g c b e l - Berlin über: „Was erwarten wir von den Inanen?" — Als letzter Redner behandelte Herr Bürgerichullehrer Ulbricht Dresden die Schäd lichkeit des Alkohols sür bas noch nicht geborene Kind und forderte, daß die Heranwachsenden bis etwa 18 Jahren überhaupt keinen Alkohol bekommen sollten. — Die Hauptversammlung begann Sonntag vormittag II Uhr wieder im Kaufhaus. Nach der Begrüßung der Erschienenen durch den Vcibandsvorstand richtete Herr Amtshauptmann Dr. Vollmer an den Verband Bc- grüßungsmorte. Daraus begrüßte Herr Oberbürgermeister H a n p t - Freibcrg die Versammlung. Ferner überbrachte Herr Professor Esche-Dresden Grüße und Glückwünsche des Deutschen Vereins. Anwesend waren ferner noch Herr Amtshauptmanil Michel-Chemnitz und Vertreter des Frei burger RarS- und Stadtvcrordnetcn-Kollcgiums. Nach Dankeöwortcil seitens des Vorstandes für die Teilnahme der Behörden erhielt sodann Herr Pastor Reetz-Stettin das Wort, der sich in einstündigcm Vortrage mit dem Thema „Ä a st h a u S r e s o r m" beschäftigte. Er führte aus: Wir wollen l. das Interesse des Wirtes am Alkohol- verkauf auSschalten. 2. das Gasthaus zu einer Stätte machen, wo gemeinnützige Bestrebungen zusammeutoesfen. Bei Versuchen hätten sich bisher als Besitzer Kommunen nicht besser erwiesen als Privatpersonen. Der Staat als Eigentümer sei auch mit Vorsicht zu genießen. Er sei auch nicht ein absolut tugendhaftes Wesen. Am besten habe sich bisher eine Kombination des po-mmerschen und des west fälischen Systems der Nesormgasthäuser bewährt. Es wer den Krets-lBeztiks-IGesellschafteii gebildet, Eigentümer ist der Kreis, Vorsitzender meist der Lanbrat. Die Gesellschaft gibt Ueberschiisse an gemeinnützige Zwecke ab. Das würde solange bei uns das Ideal sein, alS der Reichstag das Ge setz über die Gesellschaften m. b. H. nicht ändert. Für je 15 MIO Einwohner müsse eine Gesellschaft gegründet werden. Damit soll nur eine Stufe zur Besserung erklommen wer den. Von einem ganzen Volke könne man nicht verlangen, daß es von heute zn morgen umkehrc mit seinen Sitten: dann könnte auch ein Rückfall plötzlich eintrcten. Unsere Enkel erst würden größere Erfolge sehen. Die Hauptversamm lung hatte gegen 'I2 Uhr ihr Ende erreicht. Daraus folgte gemeinschaftliches Mittagessen im Kaufhaus, später wurden Besichtigungen in der Stadt vorgenommen. — Das Thema „T r t n k e r s ü r s o r g c" behandelte Frau Liska Gerten- L e i t g e b c l - Berlin IGeschästSführerin des Berliner Franeiivereins gegen den Alkoholismnsl Sonntag abend in einer öffentlichen Versammlung im kleinen Saale des Kailshauscs. — Die Vereinigung von Letzter» an städtischen höheren Schulen Dresdens und die Leiter der öffentlichen höheren Untcrrichtsanstalten von Dresden, Vlascmitz und der Lößnitz halten am 3. November, abends 8 Uhr, im VereinS- km»se eine össentliche Versammlung ab. In dieser werden behandeln: Rektor Prof. Dr. Giesing „Entwick lung und Ziele der höheren Schule": Oberlehrer Dr. e „D"ii ble bevden Wert der sprachlich-historischen Bildung": Dr. med. Richard Flachs „Gesundheit und Schule". — Den Vorträgen folgt eine Aussprache. — Das Präsidium der Dresdner Freien Studenten, schaft au der König!. Technischen Hochschule veranstaltet in diesem Winter einen V o r t r ag s z n k l u s, zu dem, wie bereits erwähnt, eine größere Anzahl von Dozenten der Hochschule ihre Mitwirkung zugcsagt hat. Als erster Red ner wird Freitag, den 27. Oktober, NI Uhr, im Evangeli schen Vereinshaus lZinzenborfstraßei Herr Geh. Hosrat Professor Dr. Dr.-Ing. K. a. Cornelius Gurlitt „Zur Organisation des technischen Unterrichts" sprechen. An den Vortrag schließt sich eine freie Aussprache an. Angehörige der Hochschule haben freien Zutritt. Für sonstige Interessenten sind Karten zu > Mark beim Pfört ner der Hochschule am Bismarckplatz und an der Abend kaffe zn haben. — Der Erpvrtvereia im Königreich Sachse» hielt gestern in seinen Geschäftsräumen, Niedergraben 4. die 20. ordentliche Generalversammlung unter Vorsitz des Herrn Fabrikbesitzer- E. Robert Böhme ab. Unter den Erschienenen bemerkte man das Ehrenmitglied. Herrn Geh. Rat a. D. Strglich. Der Protektor dcS Vereins, Seine Majestät der König, hatte durch da- Kämmcrcramr dem Verein sein Bedauern ausdrücken lasten, der Versamm lung fernbleiben z» müssen: Herr Geh. RegierungSrat Tr. Morgenstern vom König!. Ministerium des Innern war durch eine Sitzung des Bundesrates am Erscheinen ver hindert. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Vorsitzende bem am 11. Juni llill versivibenen Herrn Geh. Kommerzienrat Heinrich Vogel einen warm cmp fundcnen Nachruf. Leit nahezu 25 wahren habe der Verblichene dem Vevwaltungsrat des Exporlvcreiiis an gehört. Die Großzügigkeit, die er ieine,n eigenen ltmer- nehmen gab. habe er in seiner Wirksamkeir, und besonders in den letzten neun Jahren als Vvrsitzenücr a.,ch ans den Exportverein übertragen. Die Anive,enden erhoben siw znm ehrenden Gedenken an den Venu, rvein n von de» Plätzen. Ter Vorsitzende gab svoann c::nge Mitteilungen aus dem in unserem Blatte im Ansznge bereits verönen! lichten Geschäftsbericht, und Herr Konsul Klippgen machte mehrere Angaben aus der vorliegenden Bilanz. Der Jahresabschluß wurde hierauf einstimmig genehmigt und der Verwaltung Entlastung erteilt. Tie lätzungsgcmäß aus dem Aussichtsrate ansschcidenden Herren Fabril besitzcr E. Robert Böhme, Direktor Heinrich Ruppe, Generaldirektor Heinrich E r n e m a n n . Kommerzienrat Bernhard Lehmann. Direktor H. Schleicher und Ti rcktor Conrad Men rer wurden durch Zuruf eiustrmmig wiedergeivühlt. Zum Schluffe gedachte Herr Geh. Rat Siegt ich nochmals der Verdienste des Herrn Geluimeu Kommerzienrats Vogel und hob dabei hervor, daß sich unter seiner Leitung die Mitgltederzahl des Vereins in den letzten sechs Jahren verdoppelt und «die Beteiligung an dem Musteriager i» Leipzig, das die ureigenste Lchop fnng des Verschiedene» gewesen sei. in den letzten vier Jahren verzehnfacht habe. — Eine mnsikatisclK' Vesper zum Vesten des Luther Vereins zur Erhaltung der deutschen evangelische» Schule» in Oesterreich in der Kirche des Ehrl ich scheu Ge stifts lEliasstraße I> findet am 81. Oktober iRefor mattonsscstl, nachmittags 5 Mir statt. Hundert Kinder stimmen, der Chor der Stiftskirche, werden ihre Weisen singen. Frau Konzerts-äiigerii: Elsa Lchjeldcrup, Herr Siegfried Große, Mitglied der König!, mnstt. Kapelle lCelloj und Herr Albin Roth «Orgel und Chorleitungl werden ihre Kunst in den Dienst der guten Zache stellen, damit beide Zwecke der Ausführung erreicht weiden: eine schöne Feier des Tages der Reformation und eine Förde rung der so dringlichen und segensvvllen Arbeit des Lnthervereins. Der Eintritt ist sür jedermann >srci gegen Entnahme einer Vortragsordniing zn 80 Pfennig. — Die religiösen Vorträge, die die Stadtmission seit Jahren an den vier Montage» im Februar vcran stalict, haben sich i» der letzten Zeit immer eines so starken Zuspruches ersrcni, daß im kommende» Winter zwei Serien solcher Vorträge geplant sind. Außer den Februar vorträgen, die Herr Pfarrer Keßler übernommen hat. werde» schon November durch Herrn Pfarrer Hilbert drei Vorträge über die Frage: „Ist der Atheismus »ilücnschast tich haltbar?" geboten werden und zwar am Donnerstag, den 10., Dienstag, den 21. n»d Freitag, den 24. November. Die Vorträge finden im großen Saale des VercinSyauses statt. Ter Eintritt ist frei. Eine beschränkte Zahl belegter/ Plätze siiti» für I Mark zu haben. — Schenkungen »nd Stiftungen gingen in Sachsen im dritten Vierteljahre ein: Für die Kirche 125 700 Mk., für christliche Licbesmerle 51133 Mk. lund zwar für die Innere Mission 40 433 Mt. und für den Gustav- Adolf-Verein 2000 Mk.. für die Schule 83000 Mk., für das allgemeine VoikSwohl 2 881 000 Mk. und sür sonstige Zwecke 10280 Mk.. zusammen 2501 058 Mk. — Linfonickouzertc im Tivoli. Ans Wunsch hat sich der Inliaber des bekannten Vcrgnilgnngs-Etablisscmcnts Tivoli lPalais de dansel veranlaßt gesehen, die noch von der Waldschiößchen-Tcrranc her beliebten und seitdem nicht fortgesetzten Sinfonie-Konzerte wieder im Tivoli a»s- leben zu lassen. Herr Hvfsmeistcr, der frühere Inhaber der Waldschlüßchen-Terrassc, hat zu diesen musilalnchen Veranstaltungen die Kapelle der l77cr unter ihrem Senior- Ches Herrn Musikdirektor Heinr. Röpcnack verpflichtet. Solisten von guter» Ruf iverdcn das Programm vervoll ständigen. Die Konzerte finden im Laufe dieses Winters im neu vorgcrichteten großen Ballsaale statt: die Ter mine werden durch Inserate bekannt gegeben. — Ein Radiumbad in Oberschlema. Wie bereits früher berichtet, ist durch fachmännische Untersnchinigen sesigcstellt worden, daß Oberschlema in Bezug aus die Radioakti vität seiner Wässer einen der e r st c n P l ä tz e i n Deutschland einnimmi. Es besteht die Absicht, die reichen Naturschätze des Schlcmatales sür Heilzwecke durch Errichtung eines R a d i n m b a d r S aiiSznnntzen. Das Sächsische Blansarbenmerks-Konsortiiim hat zn diesem Zwecke bereits Gru»dstücksankä»se bewirkt und Vorarbel- ten unternommen. Das nicht nur für die dortige Erz- gcbirgsgcgcnd. sondern sür ganz Sachsen hochbcdcntsame Unternehmen bedarf nur noch der Genehmigung der Staatsrcgicrung. evcni. des Landtags. Um die Angelegen heit zu fördern, hat sich nun der Gemcindcrat von Obcr- schlcma an die Ministerien des Innern und der Finanzen mit der Bitte gewendet, dem Projekt der Errichtung eines Radiiimbadeü eine wohlwollende Unterstützung zuteil iver dcn zu lassen und ersvrderlichcnfalls dem Landtage noch in diesem Jahre eine entsprechende Vorlage zngehcn z» lassen. Außerdem ist eine Petition an den Landtag in Aussicht ge nommen. — Das Gemcindeverbands-Elektrizilätswerk für den Plaueusche» Grund zu Dcubcn, das sich ans 27 Orte er streckt und von Herrn Gemcindevorstand Rndelt geleitet wird, hak im verflossene» Vctriebsfahr in der Privat- bclcnchtung allein einen Zugang von 4508 Glühlampen mit zusammen 50 278 Normalkerzen zn verzeichne». Außer dem kamen eine Anzahl Apparate, sowie 188 Elektro- motore mit 580,70 Pserdekrästc Gesamtleistung in Zugang. Tie größte Stromerzeugung wurde am 14. Dezember mit 13 047 Kilowattstunden fcsigestclli. Einen wichtigen Ab schnitt stellt vor allem der in das letzte Vetriebsjaln fallende Erwerb von Privatmaii'crkräften und die Er- pachtung der Wasserkräfte der Talsperren in den W c i ß c r t tzg e b i e t e n dar, die dem Elek trizitätswerke für die Zukunft eine vollständig ver änderte Betriebsweise geben werden. Der Ans bau dieser Wasserkräfte wird dem Gcinciiidevcrbande an nähernd 700 000 Mark kosten. Bei der betreffenden Br schlußsassung war zunächst die Gelegenheit, an Stelle der Dampfkraft zur Stromerzeugung Wassert rast z» ge winnen, ausschlaggebend. Es war ferner ansichlag- grbcnd die Tatsache, daß die an Wasserliastanlagen ange- schloffcnen Elektrizitätswerke im Westen Deutschlanss überaus günstige Erfahrungen damit zn verzeichnen haben. Die tn der Oefscntlichkcit aiisgctrctcnc Befürchtung einer wesentlichen Beeinträchtigung der N a t ii r s ch ö n -- beiten des Rabena» er Grundes wird in den be rufcnc» Kreisen nicht geteilt, weil das Elcktrizitätsivcrl verpflichtet ist, mindestens >00 Liter in der Sekunde im Wtldbettc der Wcißeritz abslicßen zn lassen, das ist mehr, als zu langen Zeiten des zur Neige gehenden Sommers überhaupt äbgeslvffcn sind, »nd weil ferner dir Nutzbar mochung von größere» Wassermcngcn lediglich während des zeitigen Frühjahrs, des Winters und zur Nachtzeit erfolgt, während welcher Zeiten der Rabcnauer Gruii5 von Naturfreunden sowieso weniger besucht wird. Das Elek trizitätswerk wirb dessenungeachtet bemüht bleiben, alles zu dun, um die Naturschönbeit des Grundes z» wahren. Die Inbetriebnahme der Wasscrkraftanlage im Rabcnauer Grunde, sür die her 400 Meter lauge Tunnel erst kürzlich durchschlagen wnrde, steht bereits fürs näclistc Jahr bevor, während für die Kraftanlagen an den Talsperren Malter und Klingcnbcrg der Ausbau erst nach Beendigung der Talsperren <1013) erfolgen kann. »Dresdner NaöbrlSite«" «r MMn,---. «s. Lkiober iv« «eite»
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