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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191612306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19161230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19161230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-12
- Tag1916-12-30
- Monat1916-12
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1916
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,u Fuhre». Zc'G' des Vuvernl i/iAngestelltenbi - Zeitwetll verleb r. ist» ciuschließl Ostwicht über —, Unterschied, ob Ne an Heer«»ang«!,_. dte im Inland befindlichen Truppen gerichtet Postanstalten nicht angenommen. KM. vrftand»«rHebung »o«Näh dem 80. Dezember 191« tritt eine Vekanntm send Bestandserbebuna vönNSbfäden (Nr. W. K. R. A.) in Kraft. Durch diese Beko Meldepflicht für sämtliche am I.Jaw baumwollenen Nähfäden, Nähzwirne. Nähgarne, Hestgi Reihgarne, Buchbindrrfäden, Konfektionsgarne, Trikot« näbzwirne und fonftige Jnduftrlegarne in handelskerl Aufmachungen für den Kleinverkauf, sowie für sämtliche Ilach«-, Hanf- und Ramie-Nähfäden in feder Aufmachung für Groh- und Kleinverkaüf angeordnet. Die Meldungen da» zwischen der Firma und twei ligV« soerrter Feldpostpaket- Wie fchon gemeldet, werden vom LS. Dezember mck 2. Januar Drivat-Feldpoftsendungen im r KO Gramm (Feldpoftpäckchen), und zwar ohne ' " " gehörig, im Felde oder an pen gerichtet find, von den «n. Mit m betref- 00/12. IS Bekanntmachung wird eine Januar 1S17 vorhandenen " »arne, näbzwirne und fonftige Jn'dustrlegarne in handelSfeÄarii Aufmachungen für den Kleinverkauf, sowie für sämtliche Flachs-, Hanf- und Ramie-Nähfäden in feder Aufmachung für Groh- und Kleinverkaüf angeordnet. Die Meldungen haben bis zum 10. Januar 1917 an da» Webstoffmeldeamt der KriegS-Rohstoff-Abteiluna de» Königlich Preußischen KriegSministeriumS, Berlin LV 48, verlängerte Hedemann- strahe 10, zu erfolgen. Die gleiche Meldung ist für den am ersten Tage eines jeden Vierteljahre» vorhandenen Bestand bi» »um zehnte« Tage eine« jeden Vierteljahre« zu wieder- holen. Von der Meldepflicht ausgenommen find bestimmte Mindeftmengen. So find nicht meldepfltchtig bei bäum, wollenen Nähfäden, wenn ste nach der Länge aufgemacht sind, diejenigen Vorräte einer Lagerstelle, welche in einer Qualität, Zwirnung, Farbe und Aufmachung bei Längen bi» zu LOO w weniger al» k Gro». bet Längen über LOO m wemger al« 1 Gros betragen; und wenn sie nach dem Ge. wicht ausgemacht sind, diejenigen Vorräte einer Lagerftelle, welch« in derselben Zwirnung und Farbe, jedoch ohne Rück, sicht auf Qualität und Aufmachung, weniaer al« 10 1« be- tragen. Bet Flachs-, Hanf- und Ramie-Nähfaden sind nicht meldepflichtig, wenn sie nach der Länge aufgemacht sind, diejenigen Vorräte einer Laaerstelle, welche in einer Sorte weniger als KO000 m, „nd wenn sie nach dem Gewicht aufgemacht find, diejenigen Vorräte einer Lagerstelle, welche in einer Sorte weniger als 10 kg betragen. Die Bekannt, machung enthält nutzer der Anordnung zur Lagerbuchfüb- rung noch eine ganze Reihe von Eimelbestimmungen und ist mit Beispielen für die Art der Meldepflicht versehen. Ihr Wortlaut ist bei den Polizeibehörden etnzusehen. —Eisenbahngüterverkehr. Wie bereit» durch den Deutschen Eisenbahn-Gütertarif (Teil l Abtei lung A, Nachtrag X vom 1. 11. 1916 und Teil I Abtei lung B, Nachtrag II vom 1. 11. 1916t bekannt gegeben, treten am 1. Januar 1917 Gebähten für die Anweisung des Absenders, das Gut von einem Dritten zur Beförde rung anzunehme», und für bestimmte Anweisungen des Empfängers in Kraft. Die Gebühr beträgt bei Stückgut 50 Pfg., bei Wagenladungen 8 Mk. für die Frachtbrief sendung. Mit Wirksamkeit vom gleichen Tage an werden Vordrucke für diese Anuxstsungen sowie ein Vordruck sür die bei Empfängeranweisungen auszustellenden Quittungen Angeführt. Nähere Auskunft geben die Eilgut- und Güterabfertigungen, bei denen auch Muster der erwähnten Vordrucke — soweit der Vorrat reicht — unentgeltlich zu erhalten sind. — Schiffsunfall an der Dresdner Al be r t b r ü ck c. Der dem Schiffseigner Ritter in Königstein gehörige, große, mit 8000 Zentnern Braunkohlen beladene Kahn war ani Mittwoch vormittag in der zwölften Stunde in Dresden auf den Neustüdter Strompfeilcr der Albert« brücke geraten. Der große Kahn legte sich alsbald vor den zweiten und dritten Stroinpfciler und versperrt so mit das für die Talschiffahrt bestimmte Brückenjoch voll ständig. Der mehrfach stark beschädigte Elbkahn ist vor den Brückenpfeilern auf Grund gesunken, ein großer Teil der Kohlen wurde durch die Strömung hinweggeschwemmt. Im Verlaufe des Freitags wurden an das Wrack zwei andere Kähne herangebracht, auf welchen man hofft, noch einen Teil der Ladung zu bergen. Der Kahn sollte an der Marienbrücke entladen werden. — Kohlenversorgung. Nach neuerer Anord nung vermittelt die Versorgung der militärischen Stellen, öffentlichen Werre und der Industrie mit Kohle und Bri ketts, soweit der Bezug aus Schächten erfolgt, die im Bereiche der sächsischen Staatseiscnbahn liegen, nicht der Kohlenausglcich m Berlin, sondern die Ltnienkommandan- tur „E" in Dresden, Wiener Straße 4. Diese gibt bei Anträgen besondere Vordrucke ab. Die Vordrucke enthal ten die näheren Bedingungen, unter denen Bescheinigungen über die bevorzugte Lieferung von Kohlen sür die oben genannten Betriebe ausgestellt werden. Der Linienkom mandantur liegt auch die Versorgung derjenigen sächsischen Betriebe ob, die ihren Kohlenbedarf auS dem benachbarten böhmischen Kohlenrevier decken. Die Anträge sind stets schriftlich zu stellen. Telephonische, telegraphische oder per sönliche Vorstellungen können nicht angenommen werden. Anträge auf Lieferung von Kohlen und Brikett» aus preu ßischen Gruben (Niederlausitz. Bitterfeld, Werschen-Weißen- fels. Nieder- und Oberschlesien und Rheinland-Westfalen) sind an den Kohlenausgleich in Berlin SW. 48, Verlängerte Hedemannstraße 10, zu richten. > — Zur Lage der E lbeschiffabrt. Auf den kurzen Frost, der in voriger Woche einsetzte, ist schneller Umschlag gefolgt und im Gebirge sogar vielfach Schneeschmelze ein- getreten, die ein Wachsen des Wafferstande» unserer Flüsse zur Folge bat. Letzteres wird denn auch schon von de? Elbe gemeldet. Daß Verladungsgeschäft zur Elbe in Böh men ist in den Ziffern de» BraunkohlruumsatzeS weiter be schränkt, und wenn der Frachtenmarkt eine festere Haltung zeigt, ist es lediglich auf die allgemeine Haltung zurückzu führen. ES wurden denn auch zuletzt für Mittelelbe 800 Pf. für die Tonne Grundfracht bezahlt. Da» Verladungsgeschäft an der Mittelelbe ist schwacher geworden und auch da» Hamburger Bcrageschäft zeigt keine Belebung. Dte Elbe frachten für Massengut ab Hamburg sind mit 25 Pf. für 100 Kilogramm nach Magdeburg und 47 Pf, nach Dresden unverändert, dagegen erhöhte sich dte Koblenfracht nach Berlin auf 31 Pf. für 100 Kilogramm Für die Saale- schiffahrt ist zu beachten, daß die Bernburger Schleuse vom 2. bis 23. Januar gesperrt sein wird. —KM. Da» Beschneiden der Weiden ist un. zulässig. Er ist zur Kenntnis gekommen, daß neuer, ding» vielfach Weiden beschnitten werden, um auf diese Weise für ste einen höheren Preis zu erzielen. Infolge de» entstandenen MatrrialverlusteS lagen sich dte beschnittenen Weiden häufig nicht mehr oder nur schwer verarbeiten. Ein solches Verfahren ist unzulässig. Es wird darauf hin- gewiesen, daß Weiden handelsüblich mit der Spitze ge- bandelt werden und daß in einem starken Beschneiden der Weiden, um sie zu einem höheren Preis zu veräußern, eine strafbare Umgebung der Bekanntmachung v. 1. 1886/6. 16. kkz. betr. Höchstpreis für Naturrohr (Glanzrohr) und Weide» vom 1. September 1916 erblickt wird. * Rüde rau. Eine vorzügliche Truppe, bestehend au» 7 Damen, 8 Herren, welcher «in guter Ruf vorauSgeht, wird am 31. Dezember (Silvester) im „Waldschlößchen" ein Gastspiel geben. Der Besuch ist zu empfehlen. Die Truppe wird vom Besten das Beste bieten. Wer einig« heitere genußreiche Stunden verleben will, gehe (Silvester) in'« Waloschlößchen Röderau. * Nünchritz. Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klaffe ausgezeichnet wurde der Pionier Karl Schneider im tzslsenn 7ste veoFAemsch, iiänigmvon ijo^sca. tete: Wir wissen und glauben, daß er würdig an uuv ge- eignet für die Kirche Gottes und zur Negierung des Reichs. Hierauf setzten dec Fürstprimas und der vom Reichs tag gewühlte Vertreter des Palatins, Ministerpräsident Graf Stephan Tisza dem König die Krone auf das Haupt, wobei der Kirchenfürst die Worte sprach: Empfange die Krone! Der Königin wurde die Krone über die Schulter gehalten. Brausende Elsenruse erfüllten die weiten Räume des ehrwürdigen Doms. Die .Königin erhob sich, um mit ihrem Gefolge in die Burg zurückzukehren. Der König auf dem Throne erteilte hierauf einer Anzahl auserwähl ter Kandidaten den Ritterschlag als Ritter deS Goldenen Sporns. Alle Ausgezeichneten haben sich an der Front durch besondere Tapferkeit hervorgetan und cmpsingen den -Ritterschlag in der feldgrauen Uniform. Nunmehr erfolgte dte feierliche Eidesleistung, die sich unter freiem Himmel vollzog. Kanouinkdomwr und Glockengeläut verkündeten den großen Augenblick. Alle Versammelten begaben sich auf den großen Platz vor der Kirche, den DrcifaltigkeitSplatz. Dort betrat der König in vollem Krönungsschmuck die Estrade, das Kreuz in der linken Hand, und leistete, die Schwurfinger der rechten Hand zum Himmel erhoben, vor dem versammelten Volk den Eid auf die Verfassung. Nunmehr bildete sich der Krönungszug, um den König zu dem Krönungshügel zu geleiten, wo er nach altem Brauch mit dem Schwert des Heiligen Stephan vier Streiche nach den vier Himmels richtungen führte, zum Sinnbild, daß er als Oberster Hüter des Reichs entschlossen sei, das Land gegen alle Feinde zu verteidigen. Der Krönungshügel war auf dem Sankt Georgsplatz, ungefähr 1ü Minuten von der Krönungskirche entfernt, errichtet. Mle Komitate hatten ein Häufchen Erde aus geschichtlich geweihtem Boden beigesteuert, so von den: Platze, wo 1222 die Goldene Bulle verkündet wurde, auch von dem Sch^Mfelde von Mohacs. Husaren eröffneten den KrönungSzng. Es folgten zu Fuße die Mitglieder des Reichstags und die übrigen vorhin erwähnten Vertreter der Nation, die un garischen und die gemeinsamen Minister, sodann zu Pferde der Königliche Herold, die elf Fahnenträger und der Oberst- Türhüter, die Bannerherren mit den Krönungsinsignien, der Palatin-Stellvertreter, die Erzherzoge, sodann der Kö nig, etwas vor ihm zur Rechten der Bischof mit dem apostolischen Kreuz, zur Linken der Stellvertreter des Oberst-Stallmeisters mit dem Reichsschwert; hinter dem König die übrigen obersten Würdenträger und die unga rische Leibgarde, sodann im Wagen die beiden Königlichen Kommissare, die Kronenhüter, und die hohe Geistlichkeit. Husaren schlossen den Krönungszug. Nach der Zeremonie des SchioertftreicheS kehrte der König mit dem berittenen Gefolge in die Burg zurück. Es folgte das Krönuugsmahl in der Königlichen Hof burg, bei dem der Fürstprimas, der päpstliche Nuntius, der Erzbischof von Kalocsa und der Palatin-Stellvertreter die Plätze neben den Majestäten hatten. Das Königspaar wurde unter Führung des Oberst-Mundschenks und des Oberst-Truchseß von den zu diesem Zweck abgeordneten Mitgliedern des Reichstages bedient. Die beiden Häuser des Reichstages versammelten sich nach dem Mahle zur Fortsetzung der gemeinsamen Sitzung im Parlamentspalaste und zur Vollziehung des Protokolls, dte den Schluß des amtlichen Teils der Krönungsfeier bil dete. Anla ß". — Das Betreten des gesamten Dresdner militari» schen Uebunasgeländes, Heller und des gesamten Waldge ländes östlich und westlich der Prießnitz, zwischen Dresden und Klotzsche, ist wegen eventuell dort niedergeganqener Blindgänger und der damit verbundenen Gefahr für jeder mann verboten. Ausdrücklich untersagt ist jedes Berühren von gefundenen Geschaffen und Geschoßteilen. * Pirna. Im vorderen Schrammsteingebiet wurde am Reitsteig von Herren und Damen ein 17 jähriger Gymnasiast bewußtlos aufgefunden, der beim Besteigen eine» Felsens abgestürzt war. Er hatte Arms und Beine gebrochen und Verletzungen am Kopfe erlitten und wurde nach dem Krankenhause gebracht. Ein 17 jähriger Dresdner ist auf der Hochebene beim Zirkelstein verunglückt. Er wurde nach der Station Schöna und von da mit der Bahn nach Dresden gebracht. Bautzen. Der Einkommensteuerbedarf der Stadt für das Jahr 1917 beträgt ans der bürgerlichen Gemeinde 681900 Mark. Die Stadtverordneten beschlossen 165 Proz. Steuer zu erbeben, gegen 150 im Vorjahre. * Leipzig. Die Zentralwurstfabrik unter städtischer Aumcht Im Schlachthofe hat den Betrieb ausgenommen. HeWstellt wird Mettwurst, Leüerwnrst und Blutwurst. Die Ausgabe der Wurst an die Fleischbetriebe zur Der- triluna an die Verbraucher entsprechend ihren Anmeldungen erfolgt bis auf weiteres an jedem Dienstag und Mittwoch. - - l. , TMef v<r/r.0§WE. lMyM'vngvn Die KönigSkrömml; in Budapest )( Budapest, üo. Dezember 1916. (Meldung des Ung. Tel. Korr.-ÄüroS.) In alter Pracht und Herrlich keit hat heute dte feierliche Krönung des Kaiser-Königs Carl IV. und der Kaiserin-Königin Zita stut gefunden. Verschiedene Akte der Krönungszeremvnic, die sich teils in Buda (Ofen) auf dem rechten, teils in Pest auf dem linken Donauufer abzuspiclen pflegte, wurden mit Rücksicht auf die Kriegszeit -ustimmengczogcn. Das alte Buda mit seinen spitzwinkligen Giebelhäusern bildet einen unver gleichlichen Schauplatz für die ganz in geschichtlichen Ueber- lieferungen wurzelnde Feier. Die glänzende Erscheinung der Bannerherren, die Herolde in ihren altertümlichen Trachten, die Mitglieder des Reichstages in den gvlddurch- wirkten, vielfach mit Edelsteinen besetzten Kostümen der nationalen Gala: all dies zusammen, bot ein großartiges Bild, der erlmbenen Würde der Feier angemessen. Die Bewohner der Hauptstadt hatten alles aufgeboten, um durch Ausschmückung und Beflaggung der Häuser ihrer begeisterten Teilnahme an dem Krönungsfeste Ausdruck zu verleihen. Ein Wald von Fahnen und Standarten bedeckte die Doppelstadt. Die Ballone waren mit prächtigen Tep pichen belegt und vielfach mit kostbaren altertümlichen Prunkstücken geschmückt. Die Via triumphalis von der Burg bis zur Kathedrale war mit Flaggentuch ausge- schlagcn, der DrcifaltigkeitSplatz vor der Kathedrale durch zwei mächtige Ehrenpforten abgeschlossen. Die KrönnngSfeier nahm schon in frühester Morgenstunde ihren Anfang. Eine unabsehbare Menschenmenge flutete durch die Straßen, in denen Truppen den Raum für den Krönungszug freihielten. Beide Häuser des Reichstages traten schon vor Morgen grauen, um 6 Uhr früh zu gemeinsamer Sitzung zusam men, um den feierlichen Beschluß dec ver'assungsmäßigen Teilnahme an der Krönung zu fassen. Sodann traten sie unter Führung de» Präsidiums den Weg zur Krönungs kirche an, die im Herzen des altertümlichen Stadtviertels von Buda liegt. In der Kirche selbst waren schon die aus allen Teilen des Landes herbeigecilten Vertreter der Ko mitate und der städtischen Municipien versammelt. Dte Krönung muß nämlich nach der Vorschrift der Verfassung im Beisein der berufenen Vertreter der Nation: der Abge ordneten, der Mitglieder, des Magnaten Hauses, der Re präsentanten, der Komitate und der Städte erfolgen. Das KönigSpaar verließ gegen Vr9 Uhr früh die Burg und begab sich im achtspännigen Galawagen, zu dessen Seiten die ungarische Leibgarde ritt, mit großem Gefolge nach der Kirche. In der Kathedrale angekommen, wurde das Hohe Paar von dem Kardinal-Fürstprimas und der Geistlichkeit empfangen und in die Lorettokapelle geleitet, wo der König mit dem Mantel des Heiligen Stephan be kleidet und mit dem Schwert deS Heiligen Stephan um gürtet wurde. Von der Lorettokapelle schritt das Königspaar dem Hochaltar«. zu, wo es auf dem Throne Platz nahm, um geben von den Bannerherren des Reiches. Hierauf begann das Hochamt, dessen feierlichster Moment die Aussetzung der Krone bildete. Der König kniete auf den Stufen des Hochaltars nieder, der Erzbischof von Kalocsa wandte sich an den Fürstprimas mit den im römischen Pontificale vorgeschcic- benen Worten: Hochtvürdigster Vater! Die Heilige Mutter, die katholische Kirche wünscht, daß Ihr den Anwesenden Durchlauchtigsten Carl IV. zur Würde des Königs von Un garn erhebet. Der Fürstprimas richtete hierauf folgende Frage an den Erzbischof: Wisset Ihr, daß er würdig und geeignet für diese Würde ist? Der Erzbischof antwor- 2. Pionier-Vati. Nr. 12, Sohn des Haus- und Plantagen- befitzers Friedrich Moritz Schneider. Dresden- In der vorgestrigen Stadtverordneten- Sitzung machte Oberbürgermeister Bluher über den Brand in den Albertstadt folgende Mitteilungen: »Beim Sortieren von Munition ist heute vormittag iin dem MnnitionSdepot Albertstadt, vermutlich durch Explosion, ein Brand entstan- den, der auf das umliegende Magazingelände übergegriffen bat. Dte Ausdehnung de« Brandes hat sich noch nicht fest» stellen lassen. Leider hat das Unglück auch einige Opfer ge- fordert. Aber die übertriebenen Gerüchte, die in der Stadt «mherschwirren, haben, soweit wir bis jetzt die Sache über- sehen können, keine Grundlage; ein Arbeiter ist an den Fol- gen der Verwundungen gestorben, im übrigen.sind ein« Reihe, nnd zwar keine große Reibe, einzelner und, soweit wir wis sen, auch leichterer Verletzungen vorgekommen. Es besteht nach der Mitteilung, die der Herr Branddirektor mir soeben gegeben bat, nach menschlichem Ermessen für die Stadt keinerleiGefahr. Die Feuerwehr bat jetzt in den letz ten Viertelstunden mit einigen Schlauchleitungen cingegris. fen. Inwieweit es ihr möglich sein wird, den Brand einzu dämmen, da» müssen wir einer höheren Gewalt überlassen. Ich muß mich mit Rücksicht auf naheliegende Interessen auf diese kurze Erklärung beschränken. Ich darf aber bitten, der großen Beunruhigung, die die Bevölkerung begreiflicher- weis« ergriffen bat, doch nach Möglichkeit entgegr,»»treten. Zu dieser großen Beunruhigung besteht kein
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