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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191701128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-01
- Tag1917-01-12
- Monat1917-01
- Jahr1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1917
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iS en in »er ..... ^ariffene Flüc der »um Medeclegen /im Gemach des Vater» und sragie; .Kann ich Dir hier irgendwie helfen?" .Ja. mein Jnnge, da« kannst Du. Ich suche nkimNch ein Tagebuch, da« mir sehr am Herzen lieg», und da« ich wodi unbewußt unter den andern Sachen verkramt haben muß. ES hat einen braunen Ledereinband, auf dessen Vorder seite sich ein goldener Adler mit au«gebreiteteu Schwinge» befindet." »Nun, wir wollen «S schon finden," meinte der Sohn siegesbewußt und stürzte sich mitten unter den mit dickem Staub bedeckten Trödel, der au einigen Stellen Spinngewebe zeigte. .Ich suche »« eigentlich mir," sagt« der Alte während ihrer gemeinschaftlichen Anstrengungen, »nur es Du zum Lesen zu geben." Der Referendar hielt in seiner Arbeit inne, richtet« sich empor und fragt« erstaunt: .Also meinetwegen strengst Du Dich so an? Ja, warum soll ich denn das lesen?" „Mein Junge," antwortete der Vater zärtlich, „auf «in« offene Frage eine offene Antwort. Du weißt, ich war zwei Mal verheiratet, Du stammst auS «reiner zweiten Ehe. DaS Tagebuch, das ich soeben suchte, enthält die Geschichte meiner ersten." „Und was soll ich damit tun?" fragte der Sohn gr- spannt. „Auch da« will ich Dir erklären. Meine erste Fran war meine erste Liebe. Al« ich zum Jüngling herangereift war, trat sie zuerst vor meine Äugen null nahm dermaßen mein Herz und meine Sinne gefangen, daß ich vermeinte, ohne sie sttrben zu müssen. Wie Du weißt, habe ich sie aber errungen bin also »licht gestorben. Im Gegenteil, ich wäre bei nahe daran zu Gründe gegangen, daß ich sie geheiratet habe." Er versank in tiefes Sinnen, so daß ihn sein Sohn nicht zit stören wagte. Endlich raffte er sich gewaltsam wieder aus und sagte befiinunert: „Lieber Sohn, merte Dir vor allem für die Jahre, die setzt für Dich kommen, ein«: Die erste Liebe ist ivohl für deu Menschen das schönste, ivaS «» in dieser Welt für ihn geben kann, und eine solche Glückseligkeit, wie dt«l« ihm gewährt, kommt im späteren Leben meinal« in diesem Maß« »iebee - 842,» .Und ich wiederhole, daß ich keinen Augenblick länger hier bleibe, und.ich bitte Sie inständig, mir mern« Sach« nicht so zu erschweren. Ich weiß wohl, daß ich Ihnen und Ihrer werten Frau Gemahlin einig« Dankbarkeit schuldig bin, aber eS sind hier eben Verhältnisse eingetreten, die es mir zur un- abweiSbaren Pflicht machen, andere Wege einznschlagen, al bte Ihrigen sind. Ich bitte Sie nochmals, mich sofort zu ent lassen!" .Elisa," sagte die Rätin sanft, „auch meine Bitten fruchten nicht« ? Woher soll ich denn so schnell einen Ersatz für Sie nehmen? Und wer wird überhaupt imstande sein, Ihre Stelle entsprechend auSznfüllen?" Dem jungen Mädchen traten Tränen in die Augen. .Quäle» Sie mich nicht länger, Frau Rätin, ich kann wirklich »richt anders." „Ja, da« geht aber nicht so einfach, wie Sie denken," meinte der Rat halsstarrig, „eS gäbe nur eine Ursache für mich, Sie nicht länger in meinem Hanse zu behalten, und das trifft bei Ihnen nicht zu." „Und worin bestände diese?" „Nur iir dein Falle, daß ich Sie al» die Mitschuldige Ihres Vetter» ansehen müßte, würde ich es ablehnen, länger nut Ihne», unter «inen» Dache zu verweilen." Da zog sie ihre Figur straff zusaininen »lud sagt« mit starrem Gesicht, da» in diesen» Moment wie an» Marmor gemeißelt auSsah: „Nun denn, betrachte»» Sie mich ruhig al» seine Mitschuldige. Und damit Bott befohlen!" Sie wandt« sich -um Gehe»» und begab sich mit festen, sicheren Schritten hinan». 8. Kapitel. Gatlnar kramte in seinem von allerlei merkwürdigem Plunder angefütlten Zimmer umher. „Teufel," brummte er, „sich hier anS-ufiuden, das ist aber wirklich «in Kunststück!" Dann rief er laut durch die Tür: „Pedro, HerzenSsnnge, hast Di» eine»» Moment Zeit?" An« dem Nebenzimmer klana die Helle Slim»»« de» Sohne«: „Aber natitrlich, vaftr» ftr Dich immer!" Und im nächsten Nugenblick stand der nongebackene Referendar schon i« der Ra» erregt, ll möglich ist, daß und daß er so schwer koinprolnstttort erscheint, daß vte Staatsanwaltschaft ohne weitere» seine sofortige Verhaftung verfiigt hat." L. »et diesen Worwn Metz Elisa «inen Mchoruf au«, Hann , «er richtete fie sich strav enlpor nnd sagte ruhig: -G» ist also anitgeschloffm, daß Per anchnur ebne Minute listiger meines Bleiben« ist, und ich muß «e »Men, mir meine ^^"Äer'^»Mlein, überlegen Sie sich da» genau," erwiderte der Rat, „was wolle»» St« »Reü» in dies« große»» Stadt an fangen, mit gelingen - Mttteln, ohne Kenntnis der Lr- „Lassen Sie da» mein« Sorge sein," meinte sie ab- * " Ja^ so ohne weiftpM kännon Sie ab« nicht Rehen," sOgch tlUN der Gehelnwat schrosß tadom er an»«« Saiten Roman von Jost Freiherrn von Steinach. SS „Aber Elisa," nah»»» »nm di« Rätin eckchrocken da« Wort, ^nehmen Sie doch Vernunft an. Sie wollen mich und unser Hau» so ohne weitere» verlassen, in dem Sie so lange Zeit friedlich und sorglos geiveilt haben? Wollen mich, die Ihnen immer zugetan war, eine» Umstande» wegen omiassen, mit dem mich ich durchan« nicht einverstandnr war? Denn, wenn e» nach mir gegangen wäre, so wär» Gra« über di« ganz« Geschichte grmacysen." „So, »md »nein Verlust?" rief Fäbrftin» gereizt. - „Ach »va», ich verlor, wie Di» weißt, vor sechs Jahren fast mein ganzes Eingebrachte» durch den damaliien Bankkrach. WaS hätte ich denn damal» nach Deiner Ansicht machen sol len? Nehmen Sie siLda» nicht so zu Herzen, Elisa," fuhr sie fort, indem sie da» Mkibch«» begütigend an der Hand faßte, «glauben Sie mir, die Zache wird nichtjo schlimm werden, »vie e» auSsteht, ja, ich bin der festen Meinung, daß mein Mann sich in dielen» Punkte geirrt hat und daß Ihr Detter gar nicht daran ortetstgt ist." „Da» ist doch, um vavonzNINffm, Wollzp» kitMstkt »t» »um EnBAea«. Der neue Ministerpräsident Golizyn erklärte in einer Unterredung mit Vertretern der russischen Presse, daß für ihn ebenso wie für seine Vorgänger der Wahlspruch de» Augenblicke». Fortsetzung de» Kriege» bis zum vollkomme nen, endgültigen Siege sei. Sine 1knterred»e»M mit Meter Der Berliner Korrespondent de« Amflerdmner „Hande!»- blad hatte in Bukarest Beter Carp in seine»» Palai» auf- aesucht und dort zahlreiche leidenschaftlich deutschaefinute Anhänger getroffen. Earp selbst weigerte fick» entschieden, über politisch« Dinge zu reden, so lange die Kanonen noch sprächen. Er ließ sick jedoch ,n der Frage hinretßen, wie lanae, denke»» Sie, wird es noch dauern, bis die Deutschen die Ruffen au» der Moldau vertrieben haben? An den leb- haften Gesprächen seiner Anhänger beteiligte sich Carp nickt, er begnügte sich, zuznhören. Aus de» Gesprächen er gab sich jedoch, wie der Korrespondent mitteilr, daß diese Gruppe von Rumänen nicht daran zweifelt, daß Rumänien ein unabhängiger Staat bleiben wird, allerdings mit einem anderen König an der Spitze. Man glaubt, baß die Do- brndscha und wahrscheinlich auch ein kleiner Teil der Walachei abgetreten werden müsse. Vielleicht würde sogar Rußland eine»» Teil der Moldauerbalten, aber selbst eine derartige Schwächung des Landes sei nicht zu teuer erkauft, wenn der Mackt der Liberalen und von Bratianu, Take JoneScn und dec Königin ein Ende gemacht werde. Die Konservative»» werden dann Anschluß an die Zentralmächte suchen, nnd dann bräche eine Zeit der Blüte für das rumänische Volk an. Man sagt, glücklichenveise befinden sich mehr als 100000 Rumänen in Kriegsgefangenschaft. Diese jungen Leute bleiben dein Lande erhalten. Es wäre klug, wenn htumänicn jetzt Frieden mit Deutschland schlöffe und wenn daraufhin eine provisorische Regierung ernannt würde und die 100000 Kriegsgefangenen bewaffne»» würde. Dieses Heer würde mit deutscher Artillerie imstande sein, die Russen aus der nördliche»» Ecke des Landes zu verjagen. Man dürste gut tun, diese Mitteilungen vorläufig mit Vorsicht aufzunehme»». Nift-lmn tcr stMn AMniitM «W t!» mMM WMU KM« SmMMmr ii KnckM. Amtlich wird aus Berlin gemeldet: In letzter Zeit häufen sich die Nachrichten über die unmenschliche, jedem Völkerrechte hohnsprechende Behandlung, die den deutschen Kriegsgefangenen in französischer Gefangenschaft zuteil wird. Nicht genug damit, daß die Gefangenen im Wirkungs bereich des deutschen Feuers zu schwersten Arbeiten, da runter Ausheben von Schützengräben und Transport von Munition gezwungen werden, wird in unmenschlichster Weise alle» getan, um ihnen ihr ohnehin bitteres Los zu verschärfen und ihnen das Leben zur Hölle zu machen. Schon unmittelbar nach der Gefangennahme werden die Gefangenen ihrer Wertgegenstände planmäßig beraubt. Auf dem LranSport zur Sammelftelle werde»» sie von Wach- Mannschaften und Bevölkerung angespieen, in gemeinster Weise beschimpft und durch Schläge, Kolbenstöße und Fuß tritte roh mißhandelt. Wiederholt sind Hunde auf die Ge fangenen gehetzt worden. Französische Offiziere haben der artig« Brutalitäten nicht nur gewährt, sondern sich selbst daran beteiligt. Die erst« Unterbringung findet in offenen mit Stacheldraht umzäunten Pferchen statt, wo der bloße Erdboden ohne Rücksicht auf Wind und Wetter als Lager stätte dient. DaS Essen ist unzureichend und oft ungenieß- bar, Krankheitsepidemien find d»e Folge. Disziplinarstrafen von beispielloser Härt« werden verhängt. So hat man wiederergriffene Flüchtlinge ii» einen Drahtkäfig gesoerrt, der -um Niedecleaen zu kur» und »um Stehen zu niedrig war. Die Verhältnisse in den Sammellagern, wohin die Gefangene« nach wochenlangem Aufenthalt in den Draht- - pferchen überführt werden, sind unwürdig und trostlos. Die Mannschaften liegen in Zelten, die regendurchläsftg find und der Winterkälte freien Zutritt lassen. Nur selten werden Decken geliefert und dienen Stroh und Flechtwerk als notdürftiges Lager. Aerztlicbe Fürsorge fehlt fast gänzlich; Krank« werden ohne Rücksicht auf ihren leidenden Zustand zur Arbeit angetrieben. Postsachen der Gefangenen werden nicht oder nur »rach langer Lieaefrist befördert: ihnen aus der deutschen Heimat geschickte Pakete und Geld werden nur in Einzelfällen ausgehändigt; d»e Pakete sind fast durchweg beraubt. , Selbstverständlich hat die deutfchs NeichSreaienmk sofort Maßnahmen ergriffen, nm in diesen empörenden Zustande»» Wandel zu schaffen. Den unglücklichen kriegsgefangenen Deutsche», die in der srarrzvsischen Armeezone iin deutschen Feuer uutcr »o elende» Be dingungen ihr Leben friste», must und wird nnd zwar schnellstens geholfen werde», dessen karr»» das deutsche Volk versichert fein. . Näheres darüber wird i« Kürz« «itgeteilt werden. ng- . ffe« anderen .Da« Reuterscke Bureau meldet au» Marseille, daß ein aroßer deutscher Vafsaaterdampser, der in den grtecbischen Gewässern gelegen hatte, am ü. Januar nach Marseille ge bracht wurde. Gr wird von der Entente »u Militär- und Handelszwecken verwendet werden. (Zutreffendenfalls ban delt e» sich um An« neue krasse BölkrrrechtSorrletzung.) Ldrt»Sltche HeereSSertckte. Russischer Bericht vom 10. Januar: In der Gegend oeS Babtt-Sees, westlich von Riga, dauert der Kampf an. Unsere Abteilungen bemächtigten sich nach erbittertem Kampfe der feindlichen Stellungen zwischen dem Tirulsumpf und dein Aaslnß und gingen zwei Werst süd- wärt« vor; sie machten Gefangene. Feindliche Angriffe auf unsere Truppen östlich de» Dorfe» Aäkutzem, acht Werst südwestlich des Babit-Sees, wurden durch unser Feuer und Gegenangriffe abgeschlagen. Seit dein 5. Januar bis ietzt haben wir in Gegend des Babit-DeeS LI schwere Ge schütze, 11 Feldgeschütze, 11 Munitionswagen und 2 Schein werfer erbeutet, außerdem viele Waffen und Material alter Art. Englischer Bericht vom 10. Januar 19!7: In der lebten Nacht nahmen wir eine»» ausgebaute»» Graben abschnitt östlich Beaumont—Hamel. Wir »nachten 140 Ge- sangene, darunter drei Offiziere. Bet einein erfolgreichen Vorstoß östlich von L"os machten »vir am Nachmittag eine Anzahl Gefangene. Gestern abend drangen »vir in feind liche Gräben gegenüber Armentieres ein, töteten viele Feinde, zerstörten ein Maschinengewehr und beschädigten die Verteidigungsanlagen. Wir belegten seindliche Linien nördlich de» Kanal» von La Bassö, westlich von Ploegsteert und in der Nachbarschaft von Hpern mit zerstörendem Feuer. Italienisches Uubchaqeu über de« AuSga«, deS KrieaSrates. Höchst charakteristisch für da» Unbehagen, da» man in Italien gegenüber dem Ausgang des KrkeaSrateS in Rom empfindet, ist ein Leitartikel des stark englandfreundltchen „Seeolo", der sich mit der Lag« Italien» gegen Oesterreich und der Notwendigkeit der Mobilisierung einer Jahresklasse befaßt. Der „Seeolo" beharrt auffallenderweise auf der Ansicht, daß, wen»» die Konferenz tatsächlich einig geworden ist, das» die beste Koordination de» militärischen und politi schen Programm» der Entente darin bestehen müßte, daß die Verbündeten auch für die beste Verteilung der verfüg, baren Kräfte sorgen, sie jedem kriegführenden Staate die z»r seiner Sicherheit und zu seiner eigenen Verteidigung unent- behrlichen Mittel zur Verfügung stellen müßte. (Äst nach der Verwirklichung dieser Folgerung könne man ruhig zur Entwicklung eines Einbettsplane» übergehen. Der „Seeolo" sagt weiterhin: Wenn die Bündnisse wirklich Einigkeit und Kräfteverteilung im Sinn« der gemeinsamen Bedürfnisse bedeuten, müsse jede» Problem geprüft und gelöst werden, also auch da« rein italienisch« Die unerschütterliche Sicher heit der italienischen Front fei von höchstem Interesse für di« Entente. Die Klugheit fordere, die Wahrheit einzuge- stehen, statt sie zu verschleiern. Die Mittelmächte haben den Frieden nicht ««geboten, weil sie schwach sind und eine militärische Niederlage fürchten, sondern weil sie ihren Nöl- kern di« Folgen einer weiteren Unterbindung ihres Handels ersparen wollen. Fortdauer der KrtsiS tu Spante»». ^ch» de Paris" meldet au« Madrid: Trotz der Sösimg der Krisis nimmt die Opposition zu, weil die Mehrzahl der Blätter RomanoneS lelvenschaftlich. beschuldigt, er habe durch seine Haltung in den letzten Monaten verraten, daß Spanien bis Kriegsende nicht absolute Neutralität wahren wolle, «ährend die erdrückende Mehrheit de» Volkes an der Neutralität seftzuhalten wünscht. 8«« russischen «inisterwechsrl. Der neu« Mtnisterwechsel in Rußland wirb sie der schwedischen Presse vielfach crtt weiterer Schritt »»ach der reaktionären Seite hin beurteilt. So schreibt „Stock holm» Dagblad": Der Umstand, daß außer Trepow auch der Unterrichtsmürister Graf Jqnatiew, da» am wenig sten konservative Mitglied des Ministerrates, abgesetzt ist, spricht dafür, daß die Umbildung in reaktionärer Richtung erfolgt ist. Daß der ganze Wechsel durch rein innerpoli tische Konflikte hervorgerufen wurde, ist über jeden Zwei fel erhaben. „Daily New»" melde« crnS Petersburg: Der Rücktritt JgnatiewS ist ein großer Verlust für Rußland. Er ist nicht liberal, aber e»n geschickter und ehrlicher Mann. Er »st znrttckgctreten, »veil Protopopotv in der Regierung blieb. Der Micktritt Trepows wird weniger bedauert Werder». Aber auch er ist, wie eS scheint, aus gleichen Erwägungen zurückgetreten. Er war der Ansicht, daß es wenigstens zeitweise nötig sei, den Wünschen der Duma, des Wels« konfeils und der Presse nach einer wirklichen Zusammen arbeit zwischen Regierung und Volk «ntgegenzukommen, und er ist -urückgetreten, da er sah, daß daraus nichts wurde. WM »men chub an Stellen uf de« und.in. stungen dieser Verbände müssen zu den taten bet Kriege» guähtt werden. Trotz aller dies« tertakeften drängen diese Truppen den Feind Schritt Schritt zurück. Zur großen Verwunderung de» Gegner» e» ihnen sogar gelungen, schwere Artillerie Uber das Ge» btraSmasftv zu schleppen. Sie haben beute bereit» die Aus läufer de» Gebirge» erreicht, in denen Russen und Rumänen in au-gebauten Stellungen ibren Vormarsch vergeblich zu bindern versuchen. Ihr Südflügel steht an» Putna- und Schufchitatal wenige Kilometer von der Ebene entfernt und bedroht die russisch« Flank« nördlich Fokschant. Wetter nördlich in» Tale de« Otto« wurde der Verteidiger durch «inen kühnen Vorstoß erneut geworfen. In zwei auSge- bauten, vorbereiteten und mit Drahtverhauen verram melten Hübrnstellungen versucht« der Russe, den Vormarsch der Verbündete»» aufzuhalten. Beide Stellungen, von bene»» jede wieder au» mehreren Linien bestand, liegen etwa 1'/, Ki- lometer hintereinander und wurden am 1. Januar durch da» Jnfanterie-Regtment 18V unter der Führung des Oberst- leutnants Beyer trotz zähester Verteidigung gestürmt. Alle wütenden^ Gegenangriff« wurden zurückgeschlagen. Die zweite Stellung wurde nach Einbruch der Dunkelheit bei heftigem Schneesturm genommen und gegen alle Angriffe gehalten. Während die Truppen der Verbündeten im Osten aroßangelegt« strategische Operationen auSftthren, beschränken sich di« Franzosen und Engländer auf Fenertdttakeit und schwächere oder stärkere Patrouillenvorstöße, die größtenteils im deutschen Sperrfeuer nicht zur Entfaltung gelangen. Nur bet Beaumont mußte der» Gegnern ein knieförmia vor« gebogenes unbedeutendes Grabenstück überlasse,» werden. Ter Srertzerkrles unserer U-vVste. Versenkt. Der englische Dampfer „BayneSk" ist versenkt worden. Der englische Dampfer „Lynsield" (8088 Tonnen) wird al« versenkt gemeldet. — Wie Lloyd» meldet, ist der englische Dampfer „Andoni" (3188 Brnttoregistertonnen) gesunken. DaS Mansche Schlachtschiff „CornwES" der senkt! , Reuter meldet amtlich auS London: DaS Schlacht schiff „Eornwallis" wurde in, Mittelmrer am ».Januar von einem feindlichen Unterseeboot versenkt. Der Kapitän und sämtliche Offiziere wurde»» gerettet, 18 Mann wer de»» vermißt. Man glaubt, daß sie durch eine Explosion «ms Lebe« gekommen sind. DaS Flngzeugschiff (wörtlich „Waterplan Errrrter") „veumackree" unter dem Kommandant«« Samson Word« am 11. Januar im Hafen der Insel Caftelorizo (Klein asien) durch Geschiihfeuer zu in Sinken gebracht. 1 Offi zier und 4 Mann wurden verwundet. (Notiz: „Cornwallis" wurde in» Januar 1901 gebaut, maß 14 200 Tonnen und führte vier 3O,5-Zentimeter°Gr. schtttze und zwölf 15-Zentimeter-Geschiitze.) Zur Versenkung deS „Cornwallis" sagt der Lnkal- anzeiger: Unsere Unterseeboote sind augenblicklich ft» einer Erfolgveriode sondergleichen. Die Berlnste der feindlichen Marine belaufen sich jetzt ans insgesamt 18V Schiffe mit TV«««« Donnen, davon entfalle« ans England IST Fahrzeuge mit 882<XX) Donnen. Giu illllieuischeS Linienschiff rlutergeqanzell. . „Wie verschiedene Berliner Morgrnblätter berichte«, bestätigt «S sich nach einer Meldung deS Baseler An zeigers aus Rom, daß das italienische Schiff Regina Margherita vor Balona durch Mine oder Torpedo unter ging. «0« Mann der Besatzung seien ««gekommen. Das Linienschiff Regina Margherita wurde 1901 fertig, gestellt, hatte 820 Man,» Besatzung und eine Wasserver drängung von 18 400 Tonnen. Die Armierung bestand u. a. in vier 30,5 cm-, vier 20,3 cm. und zwölf 15 vw-Ge- schtitzen. Zur Laze In Griechenland. Brief König Konstantin- an Wilson. . .Aus Newvork wird dem „Daily Telegraph" gemeldet, daß nach dem Washingtoner Korrespondenten des „Newyork Herold König Konstantin einen Brief an dei» Präsidenten "AAn geschrieben habe, in welchem er das Unrecht auf zählt, das Griechenland angetan wurde und sich dem Wunsche des Präsidenten nach Friede»» a»,schließt. König Konstantin schreibt in den» Briese, er sei die Seele des . Widerstandes gegen die Herz- und skrupellosen Vtüchte, die fein Volk dem Hungertode pretsgeben.
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