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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191701139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-01
- Tag1917-01-13
- Monat1917-01
- Jahr1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1917
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An »aS deutsche Volk hgiN««». u»stt« ,l,r«icheN Gieg« >»tz dir eherne WilleNßkraft, mtt der uuser U«»f«,ve» Volk vor dem Wei»d >»d dabei« jedwede Mßhfal uud Not de» Krieges getrageu tot, düraeu dafitr, daß» unser geliebte» Bat«r- land «nch fernerhin nicht» «n fSrchte« bat. Hell- fl«««end« «ntrüsta», «ad bekltger gor« werden jede» deutsche» Ma»«e» und Weibe» Kraft ver daddel«. gletchvtel. ob sie der Kawdk, der Arbeit oder dem odferbereiten Dulde» «eweibt ist. Der Gott, der diese» berrltche» Weist der Freiheit i» unseres tapfere» Volke» Her» gepflanzt bat. wird »ns und »ufere» treuen, sturmerprobte» verbii»dete» a»ch de» »allen Steg über alle fetndltche Machtgier nnd Vernichtung-- wnt geben. Wildel« l. 8. ihrer Allgemeinheit zu entsprechen. Nach 8 3 Absatz 2 der Bekanntmachung de» Stellvertreter» bcS Reichst«»», ler», betr. die Ersparung von Brennstoffen und Beleuch- tungSmitteln, vom 11. Dezember 1916 sind die Landeszen- tralbehürden und die von ihnen beauftragten Behörden ermächtigt worden, für bestimmte Bezirke oder Betriebe und in Einzelfällen eine spätere Schließung, jedoch nicht über 11V» Uhr abends, zu gestatten. Hieraus geht hervor, dass von der erteilten Ermächtigung nur in Ausnahme fällen und auch dann nur für bestimmte Be zirke und Betriebe und in Einzelfällen Ge brauch gemacht werden darf. Ist somit keine Möglichkeit gegeben, die Polizeistunde für das ganze Land gleichmäßig auf 11 Vs Uhr abends fcstzusehen, so ist doch das Ministerium des Innern noch vor Eingang der Eingabe aus eigener Entschließung der ausgesprochenen Bitte schon in soweit entgeaengekommen, als es den K-eiShauptmann- schaften, denen oie Bewilligung von Ausnahmen nach 8 3 Absatz 2 der oben angezogenen Bekanntmachung übertragen worden ist, ermächtigt lmt, die Polizeistunde in bestimm ten Städten, die als Mittelpunkte des Verkehrs im Lande .unk in den einzelnen Berlvaltungslreisen zu gelten haben, auf 11V» Uhr abends auszudehncn. Sollte sich darüber hinaus noch für den einen oder anderen Bezirk ein dringen- de» Bedürfnis für Ausdehnung der Polizeistunde geltend machen, so würden darauf abzielcnde Gesuche an die zu- ständige KrciSlrauPtmannschaft zu richten sein, die sich vor endgültiger Bewilligung einer weiteren derartigen Aus nahme der Zustimmung des Ministeriums des Innern zu versichern haben würde. Das Ministerium verkennt nicht, daß durch die Bekanntmachung gerade die Kreise der Gast-, Speise- und Schankwirte besonders hart betroffen werden nnd wird daher etwaige einzelne Gesuchs, die sich auf die Ausdehnung Ker Polizeistunde richten, zwar stets mit Wohlwollen prüfen, doch wird cS sich freilich auf der anderen Seite trotz allem Wohlwollen für die in Rede stehenden Derufskreisc in der Bewilligung weiterer Aus nahmen große Beschränkung, auserlesen müssen, wenn nicht der ganze. Zweck, den die Bestimmungen der Be kanntmachung verfolgen, ernstlich gefährdet tverden soll. Bon der vaterländischen Gesinnung der von den Gesuch- steuern vertretenen JerufSkreise, die in der Betätigung ihrer Vaterlandsliebe bisher niemals hinter der übrigen Bevölkerung zurückgestanden sind, darf aber das Ministe rium des Jirnern hoffen und erwarten, daß sie sich den ihnen durch die Bekanntmachung auferlegten Be schränkungen in Rücksicht auf das Wohl nnd die Sick-erhcit d«S Vaterlandes einsichtsvoll und willig fügen und an die KreiShauptinannschaften mit Bitten nm Bewilligung wei terer Ausnahmen nur svarsam nnd in Fällen dringendsten Bedürfnisses hrrantreten werden. Die Notlage des städtischen Grund besitzes. Zn der letzten Mitgliederversammlung des All gemeinen HanSbesitzervercins zu Dresden führte der Vor sitzende des Vereins, Baumeister Schümichen aus, daß der Grundbesitz infolge der Länge des Krieges in imnier grö ßere Bedrängnis geraten sei und bemerkte im Anschluß hieran, Katz demgegenüber e- unerklärlich sei, wie der Vertreter der sächsischen StaatSregieruna im Landtage er klären konnte, er könne eine Notlage des Grundbesitzes nicht anerkennen. Denn wenn der NegierungSvertreter sich hierbei auf die Verringerung der Versteigerungsziffer berief, so verrate das wenig Kenntnis der Verhältnisse des Grund- besitze». — Hierzu bat das sächsische Justizministerium dem Allgemeinen Hausbesitzerverein folgende Erkiärung zu- aehcn lassen: Die Bemerkung des Herrn Schümichen kann sich nur auf die Rede beziehen, die der Vorstand dcS Justizministeriums in der Sitzung der Zweiten Stände- kammer vom 23. Oktober 1916 zur Beantwortung der Interpellation des Abgeordneten Dr. Zöbbel und Geno'sen gehalten hat. Dabet ist aber eine Erklärung, daß eine Notlage des Grundbesitzes nicht anerkannt werden könne, nicht erfolgt. Es handelt sich lediglich um die Frage, ob e» geboten und angängig sei, daß der Staat den Hausbe sitzern gegen Einräumung entsprechender Hypotheken mit gesetzlichen Vorrang vor allen anderen Hypotheken Darlehen zur Bezahlung der für ein Jahr zu entrichtenden Lvpo- thekenzinsen gewähre, um zu verhüten, daß sich Zins rückstände auf mehr al» zwei Jahre anhäusten und da durch die Gläubiger veranlaßt würden, zur Vermeidung de» RanaverlusteS die Zwangsversteigerung zu beantragen. Die hierbei erfolgte Mitteilung der Statistik über die Zahl der im letzten Jahre vor dem Kriege nnd während deS Krieges bi» zum 10. Oktober 1916 m Sachsen anhängig gewordenen Zwangsversteigerungsverfahren hat schon in der bezeichneten Sitzung das Mißverständnis hervorgerusen, al» hab« mit der Statistik bewiesen werden sollen, daß eine Notlage des Grundbesitzes nicht vorhanden sei. Dieses Mißverständnis ist aber durch den Vorstand des Justiz ministeriums sofort aufgeklärt worden, in dem er aus- führte, daß er mit den knappen Zahlen nicht beabsichtigt hab«, irgendwie die wirtschaftliche Frage der Tiefe d«r Bedrängnis de» Grundbesitzes in Abrede zu stellen, nein, die Statistik sei von ihm um deswillen erfolgt, weil Wg. Dr. Zöphel schon damals darauf htngcwiesen habe, es sei ein unmittelbare», dringendes Bedürfnis des Eingreifens de» Staates hier um deswillen gegeben, weil die Not des Grundbesitzes mit dem 1. Juli, wo die ersten zwei Jahre ablaufen würden, ein solches Matz erreichen würde, daß man mehr oder minder vor einem katastrophalen Zusam menbruch des ganzen Grundbesitzes stehen tvcrde, soweit er eben durch diese wirtschaftlichen Verhältnisse gefähr det sei. — Justizminister Dr. Nagel schließt seine Erklä rung an den Allgemeinen Hausbesitzerverein mit folgenden bemerkenswerten Worten: „Also ich bitte festzuhaltrn: Ich bestreite nicht im entferntesten eine Bedrängnis, eine ge wisse Not, eines, vielleicht auch guten Teiles veS städtischen HauSbesttzeS, soweit er insbesondere durch Mietrückstände hervorgerusen ist; aber ich habe auf Grund der Sta tistik zu bestreiten, daß wir zu ganz außerordent lichen ungewöhnlichen Maßnahmen von Staatswegen um deswillen kommen müssen, weil wir sonst vor einem Zu sammenbruch de» Grundbesitze» in weiterem Umfange stün- AMHeit-liebe »»» «oßchttchkett «nfer ehrliche» Uri» ds»Nm«GNt znriickgttptefe». -« ihrer «utwett en di« Vereinigt«« Mintte» Haden sie sich jetzt dariitzer hinan» »» ch«„ «redernng-fncht drkannt, der»» Ochöndttchkett tz»rch ttzre »erleamdertfche vegriindnn« »och seftetgert Mrd. — Ahr Siel tft die Niederwerfung Deutschland-, di« AerftSckelung der mit »n» verbündete» Mächte »»d die »«echt««« der Freiheit Europa- und der Meere »ter da-feld« Joch, d«» »äh»«r»trsche«d jetzt Grteche»l«»d trägt. — Aber wa» sie i« dreitzlg Monat« de» blutigsten K««Pfe4 »nd de» » ewiffe »- tzafeste» «»rtschaft-kriege- Nicht erreiche» Regelung der Viervreife für da» gesamte norddeutsche Brau- neueraemet bezweckt, und zwar ist ein Höchstpreis von SS Mark für 100 Liter in Aussicht genommen. Dieser Drei» »ersteht sich nur ab Fabrikationsort oder franko Ber- sandstätte de» IabrikationSorte». Eine gesetzliche Regelung de» Ausschankpreise» in den Gastwirtschaften ist «egen der »roßen Verschiedenartigkeit der Verhältnisse nicht vorgesehen, doch sollen die Gastwirte gedalten sein, vom 1. Februar ab den Literprei« des Kleinverkauf« durch Aushau« in den Lokalen bekannt »u machen. —KM. vekanntmachuna betreffend Aufhebung der Beschlagnahme und BettandLerhebung der Gesamtoorrät« von Tafelglas. Nachdem inzwischen ber Bedarf an Tafelglas Gehe Verordnung de« stellv. Generalkommandos XU. A. K. vom 2V. 12. IS) gedeckt worden ist, wird von einer «eiteren Feststellung der Bestände und Beschlagnahme derselben abgesehen. Di« Verordnung vom 2V. 12.16 wird daher aufgehoben. Leipzig, d. 10. 1. 1917. Der komman- dlerende General: v. Schweinitz. — Daunendecken nicht bezugSscheinfrei. Nach einer Mitteilung der Reichsbekleidnngsstelle sind nur dann Daunendecken bezugSscheinfrei, wenn sie auf beiden Seiten mit Seide bezogen sind. In allen anderen Ausführungen dürfen sie nur gegen Bezugsschein gekauft werden und find nicht als Schlafdecken zu betrachten, die bezugSscheinfrei sind, wenn der Kleinhandelspreis kO M. für das Stück übersteigt. —* Verwendung der Kohlrübe. Die Knappheit an Kartoffeln macht eine möglichst starke Heranziehung der Kohlrüben unabwrislich. Die Kohlrübe hält sich im Ge gensatz zur Kartoffel sür den menschliche» Genuß im allge meinen nur bis Mitte Mär». Deshalb muß, um für später genug Kartoffeln zu haben, mit Nachdruck ans möglichst reichliche Verwendung der Kohlrübe in de« nächsten Mo naten hingewirkt werden. In Preußen ist die Anordnung ergangen, daß überall da, wo genügend Kohlrüben vor handen sind, die Wochcnkopfmenge auf drei Pfund Kar toffeln herabgesetzt nnd daß die fortfallende Kartoffelmnenge durch mindestens die doppelte Menge Kohlrüben ersetzt wird. Die Kartosfclzulage für die Schwerarbeiter bleibt bestehen. Den übrigen Bundesstaaten ist, soweit es die Verhältnisse zulassen, ein gleiche» Verfahren anempfohlen worden. —»Beurlaubungen der im Heere st ebenden Medizi «studieren den zur Fortsetzung des Studium» erfolgen grundsätzlich nicht, da sie mit den militärdicnstlichen Interessen nicht vereinbar sind. Dagegen darf Urlaub zur Ablegung der Vorprüfung und Staatsprüfung denen erteilt werden, die alle Bedingungen für die Zulassung zu diesen Prüfungen erfüllt baden. Zur Vermeidung von Härten ist ihnen neuerdings zuyebilligt, das letzte Semester vor der Staatsprüfung in einem besonderen Kursus zu erledigen und daran anschließend die Staatsprüfung abzulegen. Hier- zu werden sie auf die Dauer von 3 Monaten beurlaubt. Ferner ist den in der Vorprüfung Stehenden, di« ihre Dienstpflicht mit der Waffe vor dem Kriege abaeleistrt haben oder mit deren Ableistung begonnen batten, die Möglichkeit gegeben, in einem Kursus von 2 Monaten das letzte Seme ster zu erledigen und daran anschließend die Vorprüfung abzulegen. Dadurch wird die Härte beseitigt, daß Studie renden, die ihrer Dienstpflicht vor dem Kriege ganz oder teilweise genügt hatten, Kriegszeit auf die Studienzeit nicht angrrechnet werden konnte, während ihren gleichaltrigen Kameraden der Kriegsdienst angerechnet wurde, sodaß sie imstande waren, die Vorprüfung abzulegen. — Zur Lage der Elbeschiffahrt wird geschrie ben: Der Wasserstand der Elbe ist noch sehr hoch, und so kann das Verladegeschäft in Böhmen sich noch nicht recht entwickeln. Auch das Geschäft an der Mittelelbe ist schwach und ebenso verharrt das Hamburger Bcrggeschäft in seiner bisherigen Flauheit. Die letzten Hamburger Berg frachten für Massengut »varen wie bisher Magdeburg 25 Pf., Dresden 47 Pf., Kohlen Berlin 31 Pf. für 100 Kilo gramm. Mit Ablauf deS 15. Mär» 1917 werden im Elb- umschlaaSverkehr Wcstüsterrctch—Riesa-Elbkai und Riesa- Hafen die Ausnahmetarife 13 Obst, 29 Korkhol», 40b Holz zellstoff, 91 Petroleum, 105 a Bier und 121 Streichhölzer zunächst ohne Ersatz aufgehoben, wodurch Frachterhühungen etNtreten. Die Sverre der Saaleschleusen in Halle-Gimritz und Wettin ist aufgehoben. — Die Preise für die Schweizer Käse sorten. Die Zentraleinkaufsgesellschaft gibt bekannt, daß die Geltungsdauer der Regelung von Einfuhr und Vertrieb von Schiveizer Hartkäse (Emmenthaler Käse) zunächst bi» zum 30. April 1917 verlängert wird. Den gleichen Be stimmungen iverden von jetzt au auch Einfuhr und Ver trieb von Schweizer Kräuterkäse unterworfen, jedoch wird für die Käsesorten die für die Zulässigkeit der Sierrechnung erforderliche Mindestmenge auf nur 100 Kilogramm fest gesetzt, die Bestimmungen für Verkauf im Zwischenhandel und im Ausschnitt kommen bei ihnen nicht zur Anwendung und der GrohhandelShöchstzuschlag von 10 Pfennigen für da» Pfund gut nur bei Abgabe der Ware in Original packung, wird dagegen auf Io Pfennige erhöht, soweit die Ware in Teilmengen (nicht in Originalpackung) abgegeben wird. Bi» auf weiteres dürfen folgende Preise bet dem Verkaufe an den Verbraucher im Kleinhandel nicht über schritten werden: bet Schweizer Hartkäse (Emmenthaler Käses und hartem (getrocknetem) Kräuterkäse 2,60 Mark, bei weichem Kräuterkäse 2,40 Mark für ein Pfund. Auch die Einfuhr von Emmenthaler Schachtelkäse unterliegt nun mehr dem Verrechnung-Verkehre. — ZurVestsetzung der Polizeistunde. Das Königliche Ministerium de» Innern hat dem Sächsischen GastwirtSverbande und dem Landesverbände der Saal- Inhaber im Königreiche Sachsen auf die Eingabe, betr. die Festsetzung der Polizeistunde nicht unter 11A Uhr abends, eimn längeren Bescheid zugehen lassen, au» dem ein Be richt im „Lhemn. Tgbl." folgendes Hervorhebt: Da» Mt- ntsterium de» Innern nimmt an, daß mit dieser Bitte die allgemeine Festsetzung der Polizeistunde für da» ganze L«d a»f 11V» Uhr abend» erstrebt wird. Da» Minffierium * Sageritz. Dem Unteroffizier Paul Lamm i» Vioa^ vatl. IS. Jnbabtt de» Eisernen Kreuze» st. Klaff«, wurde die Friedrich-Au,mft-Medaill. in Silber verliehen. Strehla. An Stelle de» al» Gütrrvorstebtt nach Altenburg versetzten Bahnhofsvorsteher« Kunath wurde der Bahnhos«vorsteb«r Gläser von Falkenstein dierber ver setzt. Bautzen. Da der Stadtrat di« wiederholten Anträge der Stadtverordneten, für Bautzen ein« Ledigensteuer ein- -ufübrrn. bisher abgelehnt hat, beantragten letzter», in einer gemeinschaftliche» Sitzung beider Kollegien darüber zu ver bandeln. Chemnitz. Wie in der letzten Sitzung de« hiesigen Allgemeinen Hausdositzervcreins mitgetcllt wurde, ist dec Landesverband der sächsischen Haiisbesitzervezelne beim Ministerium des Zauern vorstellig geworden, eine allge meine Statistik flir das Königreich Sachsen über Mietzins verluste während des Krieges anzuordnen. TuS Ministe- riüm des Innern habe hierauf mitgeteilt, daß ihm die Er- Hebung nicht möglich sei. Aber es wünsche, daß die Groß- städt« w, wie e« 1015 in Chemnitz geschehen sei, ihrerseits die Aufnahmen durchführen. Plauen. Infolge eine« unglücklichen Sturzes hat am Mittwoch der Obermonteur Gustav Hermann Windisch hier «inen jähen Tod erlitten. Der 72 Jahre alte noch rüstige Mann kam aus der Treppe seiner Behausung zu Fall und erlitt dabei erne schwere Gehirnerschütterung, oie nach einigen Stunden den Tod des Verunglückte»! zur Folge batte. — Starker Schneefall hat in den letzten Tagen hier Verkehrsstörungen herovraeruien. Die «chnellzüae aus Bayern trafen mit dreiviertel- nnd anderthalbstündiger Verspätung an. — Um den Behörde» einen großen Schreck »inzujagen und sich einen Namen zu machen, ersann der 17jäbrige KaufmannSlehrliug Paul Hermann Steinmüller aus Elsterberg einen Anschlag auf die grobe Cldtalbrücke. Er verfaßte einen Brief, in dem er einem Freunde mittetlte, daß alles zur Sprengung der Elstertalbrücke vorbereitet sei; er sollte nur das Pulver bringen, dann könnte der Plan ausgeführt werden. Nach dem Wortlaut des Briefes mußte man annchmen, daß der Anschlag von zwei Eng ländern auSgesüvrt werden sollte. Diesen Bries lieferte der Bursche mit dem Bemerken, er habe ihn im Bahnhof gesunden, dem Bahnhofsvorsteher in Herlasgrün, der nächsten Station nahe der hohen Brücke, aus und verur sachte damit große Aufregung. Als sich nach gründlicher Untersuchung au Ort und Stelle die Haltlosigkeit der An gaben des Brieses ergab, wendete sich der Verdacht gegen den Urheber des dummen Streiches. Das Schöffengericht: »u Elterberg verurteilte ihn wegen grobe» Unfugs zu 10 Tagen Haft und die Strafkammer des hiesigen Landgerichts bestätigte das Urteil, indem es die auf eine strengere Be strafung gerichtete Berufung des AmtSauwaltS verwarf. Zwickau. Dem Stadtverordneten Schlossermeister Oswald Hcydel war kürzlich bei Vornahme einer Geld- schrankrepnratur die schwere Gcldschranktür auf den Körper gefallen. Der Verunglückte erlitt mehrfache Zertrümmerung der Beine und schwere innere Verletzurigeu, an deren Folgen er am Donnerstag gestorben ist. — Die Cinkaufszentrale I. Schocken Sölme hat aus Anlaß ihres 10 jährigen Be stehens 20000 M als Grundstock für Wohlsahrtsemrich- tuilgeu für ihre Angestellten gespendet. Stollberg. 70 Zentner Kartoffeln wurden von der Gendarmerie bei einem Gutsbesitzer in Jahnsdorf beschlag nahmt. Er hatte sie bei der Vestandsausnahine verheim licht nnd durch Uebcrschütteu mit Rüben verborgen gehal ten. Bei der Ausnahme der Kartoffeivorräte waren von ihm nur 35 Ztr. angegeben worben. tu. Io h a n n gc o rg e n itad t. In Salmthal unweit der sächsischen Grenze äscherte ein Schadenseucr die Fabrik von Kluge ein. Dec Schaden ist groß und nur zum Teil durch Aersichernng gedeckt. Leipzig. Die Strafkammer verurteilte den Schneider gehilfen Gustav Walter Böhme wegen Ranbmordversuches zu 6 Jahren Gefängnis. Böhme hat im Inti vorigen Jahres den Zigarrcnhändler Holtz in seinem Laden über fallen, mit einen« Hammer niedergeschlagen und aus der Ladenkasse einen größeren Betrag geraubt. tu. Leipzig. Ein Agent Köster hat Hausbesitzern, Geschäftsleute« nnd andern Personen, die Geld leihen wollten, versprochen, ihnen Darlehen zn verschaffen, obwohl er dazu gar nicht in der Lage war. Er betrog die Geld sucher um kleinere Beträge, die er sich vorher aus,zahlen ließ, und wird sich nun wegen dieser Betrügereien zu ver antworten haben. Nochmals der Fall CrompLorr. Das Wolffschc Telegravbenburcan meldet: Nachdem bereits am 3. November 1916 der Fall dr^ Oberleutnants zur See Crompton auf Grund der Meldung eines mit Cromvton in England »usaininengetroffelieu deut schen AuStauschgefangenen wiedergegcbcn war, wird unten stehend nunmehr dec eigene Bericht des kürzlich in der Schweiz eingetroffenen Seeoffiziers veröffentlicht. Diese erneute Veröffentlichung geschieht, weil die eng lische Admiralität (vergleiche ^Times" vom 22. Dezember 1916) den Mut besessen hat, die im ersten Bericht gemach ten Angaben als falsch hinzustellcn und außerdem ohne jeden Beweis den Oberleutnant zur See Crompton völker rechtswidriger Vergehen anzuschuldigen. Die Veröffentlichung geschieht ferner, weil der eigene Bericht des Oberleutnants zur See Crompton die Angaben jenes ersten Berichtes nicht nur erhärtet, sondern das Verhalten des Führers und der übrigen Mordgesellen der englischen U-BootS-Falle als noch unmenschlicher und gemeiner, als bisher geglaubt werden mußte, nachweist. Der Bericht Crompton bestätigt schließ lich, daß das schamlose Verbrechen gegen Crompton unter amerikanischer Flagge verübt worden ist. In dem Bericht heißt es u. a.: Am 24. Dezember morgen« kam eine Rauchwolke in Sicht. „U 41" ging vor den Dampfer, tauchte, und ließ ihn auf etwa 200 Meter passieren. Er fuhr die amerikanische Flagge ohne Neutralitätsabzetchen an den Bordwänden. Irgend etwas Auffälliges war nicht zu bemerken. ,,U 41" tauchte auf und ließ den Dampfer auf Flaggensignal stoppen. Der Befehl wurde sofort ausgeführt, und beide Fahrzeuge näherten sich mit geringer Fahrt auf Gegenkurs. Auf „U 41" war das vordere Geschütz besetzt. Als sich beide Fahrzeuge auf etwa 300 Meter querab hatten, wurde von dem Dampfer plötzlich heftiges Feuer eröffnet. Zunächst aus Gewehren entlang der ganzen Reeling, dann aus vor achtern hinter der Bordwand verborgen gehaltenen 7,S-Zentimeter-Äeschützen. „U 41" gab noch aus dem vor deren Geschütz drei Schuß ab, die alle im Vorschiff des Dampfers trafen. Trotzdem der Kommandant sofort Be fehl gegeben hatte, da» Geschütz zu verlassen, wollten die Matrosen weiterfeuern; sie mußte» vom Steuermann her- eingeholt werden. „U 41" hatte mehrere Granattresfcr bekommen; kurz bevor der Turm unterschnitt, bekam er noch einen Treffer gegen ein Seiten feilster. Der Dampfer führte während dr« ganzen Gefechte» die amerikanische Flagge weiter. Allerdings wurde der Flaggen- stock nach hinten umgeklappt, doch wurde die Flagge nicht durch die englische ersetzt und blieb wehen. Die nun fol genden Vorgänge während der Unterwasserfahrt und de» Unterganges des Bootes berichte ich nach den Aussagen des Steuermannes Godau, da ich mährend dieser Zeit infolge meiner Verwundungen bewußtlos im Turm lag.
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