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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191701139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-01
- Tag1917-01-13
- Monat1917-01
- Jahr1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1917
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Beilage zum „Riesaer Tageblatt". «r »—,«« ck »t«-«Kch. »seltzch«», v««—»tNch Ge «esaM—r «rth»r H»tz«el. «es»r M »»»»«t- »ritttch. «1» 10 S»n««bkuv 18. Januar 1017 avruvs. 7V. Jahr«. Iik MMIlkll Oll Wküle lüklveil In IMUM MU WUMsk«. Lloyd George als Werber für die englische Kriegsanleihe. «presseftimmt» ;nr Entente-Note. > Berliner Stimme«. An ihren Besprechungen der Entente-Antwort auf die ' Not« Wilsons stimmen die gestrigen Berliner Abendblätter I darin überein, datz nunmehr nn eine Verständigung mit ' unseren Feinden nicht mehr zu denken ist und das nur das I Schwert die Entscheidung bringen kann. Die„Kreuzzeitung" schreibt: Dieses Programm, sollte ' man denken, mühte auch dem eifrigsten Vazcststen bei uns genügen. Nach dein ganzen Inhalt der Note ist keine Rede > davon, dah sie auch nur eine Spalte der Tür zum Ver- I bandlungsraum offen liehe. Vielmehr wird diese krachend MS Schloff geschlagen. ! Die »Deutsche Tageszeitung" führt aus: Nach wie vor erstreben unsere Gegner nichts weiter als die Durchsetzung § von Forderungen, die auf eine Vernichtung der deutschen - Großmacht hinauslaufcn und das deutsche Volk zur Vcr- . kümmeruna und Verkrüppelung verurteilen sollen. Auch ' das blindeste Auge in Deutschland muh jetzt sehen, dah es ! gegenüber diesen Feinden Kampf bi-.: zum änhcrsten gilt I und dah unsere LebenSintecelsen illckt durch eine Ver ständigung, sondern nur durch einen Lieg gesichert wer den kbnnen. Die „Tägliche Rundschau" erklärt: ES gibt kaum Worte, um das Dokument von Schamlosigkeit zu brandmarken, als das diese allen Tatsachen, allen Erkenntnissen, allen Gewissensübcrzcugunaen, allen aktenmähig erwiesenen Tat beständen Hohn sprechende Note des Zelnwerbandes in der Geschichte stehen bleiben wird, solange MenschcngedächtniS reichen wird. Im umgekehrt gnavratischen Verhältnis zu ihren Mißerfolgen und Niederlagen wachsen die Anmahungen und Forderungen der DrsperadorS, die heute noch das Schicksal der Verbandsländer und ihrer Völker zu Abgrün den treiben. Der Krieg der Noten dürfte damit einstweilen sich erschöpft haben. Vom Sereth her und vom Mittel meer redet ein anderer Krieg mit eindringlicheren Stimmen. Der „Deutsche Kurier" sagt: Den „Friedensbedingungen" ist zwar die Versicherung angefügt, dah die Entente die poli tische Vernichtung Deutschlands und seiner Völker nicht er strebe, was aber im einzelnen an Forderungen ausgestellt wird schlicht von vornherein jede Verständigung aus. Das deutsche Schwert wird nun weiter unseren Siegeswillen bekunden. Das „Berliner Tageblatt" bemerkt: Wie die Entente- rcaiernngen sich die Erreichung ihrer Ziele, die Verwirk lichung vieser wilden Phantasien denken, wissen sie vermut lich selber nicht. Das deutsche Volk ist unerschüttert, hält wette Gebiete besetzt, und wenn es gegenüber möglichen Vorschlägen sich zweifellos zu verschiedenen Meinungen be kannt hätte, so wird es völlig einig, stark und entschlossen sein, beim Anblick des Schicksals, das man ihm bereiten will. Die Note der Entente hat dem Auslegespiel ein Ende ge setzt, sie hat die rosigen Hoffnungswölkchen verjagt. Der „Lokal Anzeiger" meint: In jedem deutschen Manne und in jeder deutschen Frau, in deren Herzen noch eins Spur von Ehrgefühl und Würde lebt, wird ein Blick auf I dieses ewig denkwürdige Dokument den letzten Rest der ! Friedenssehnsucht vernichten, weil es unmöglich ist, dah i ein Deutscher Sehnsucht nach einem Frieden empfindet, der so aussieht, wie der, den uns diese Urkunde in Aussicht stellt. Dazu, dah die Ententemächte in ihrer Note in Abrede stellen, die Vernichtung der „deutschen Völker" anzustreben, sagt die „Börsenzeitung": Dem Auslande gegenüber gibt eS schon seit bald einem halben Jahrhundert keine einzelnen deutschen Völker, sondern nur ein einziges grohcS deutsches Volk, und das wird für seine Existenz in Macht und Ehre bis zum Ludersten kämpfen. Der „Vorwärts" schreibt unter der Ueberschrift „Das entschleierte Bild", die Note an Wilson sei weit davon ent fernt, ein Friedensangebot zu sein. Sie ist eine neue Kriegs erklärung mit uferlosen Eroberungszielen, an deren Er reichbarkeit man auch drüben nicht glauben könne. Man glaubt Deutschland und seine Verbündeten einschüchtern zu können. Jetzt wird jede Tat, jedes Wort, das darauf l-iu- ausläuft, den Verteidigungswillcu des deutschen Volkes zu erschüttern, ein Verbrechen am deutschen Volke. Die „Frankfurter Zeitung" zur Note. Die Fran.fnrter Zeitung schreibt über die Kriegsziele der Entente: Die erste Empfindung, die man nach Lesen der Ententenote an den Präsidenten Wilson hat, ist matz loses Staunen. Man staunt zunächst über den Ton, in dem der Präsident der großen ameritaniichen Republik emge- fahren wird, weil er, der dem Frieden zu dienen glaubte, sich erlaubte, darauf liinzuweisen, datz nach den Erklärungen beider miteinander kämpfenden Mächtegruppen zwischen ihren beiderseitigen Kriegslisten scheinbar kein Unterschied bestehe, datz es also möglrch sein müsse, durch eine Be kanntgabe und Vergleichen dieser Ziele zu fruchtbringenden Erörterungen und in weiterer Folge zum Frieden zu ge langen. Demgegenüber erklärt die Entente, sie zweifle nicht, datz die amerikanische Negierung nicht beabsichtige, auch nur dem Schein nach den Zentralmächten eine mo ralische Unterstützung angedeihen zu lassen. Man spürt den scharfen Tadel aus dieser Wendung, bereu Sinn eine offenbare Warnung ist, deutlich l>ecaus, aber die folgenden Sätze bringen noch eine Steigerung dieser Rüge, nämlich die entschiedenste Verwahrung gegen die Gleichstellung der Kriegsziele der Entente mit denen der Mittelmäch'e, die „in "direktem Widerspruch zu den klaren Tatsachen sieben." Das ist eine regelrechte Zensur für den Präsidenten Wil- son, der gewagt hat, trotz der Boxerrcde Llohd Georges und der darin enthaltenen Warnung vor einer FrisdcnSver- mittlung die bekannte Note an die Kriegführenden zu rich ten, um ihnen eine Beendigung des Krieges nahezulegen. Die englische Presse zur Antwort an Wilson. Das Neutersche Bureau meldet aus London, daff alle Blatter fick enthusiastisch über die. Antwort der Alliierten an Wilson äußern. „Daily Telegraph" schreibt: Die Note bringt die Stimmung der verbündeten Völker voll ugd ganz zum Ausdruck. Wir glauben, datz sic in Amerika als eine völlig korrekte und befriedigende Antwort auf die Mittei lungen Wilsons betrachtet wird. Unter den Kriegszielen der Alliierten ist nicht eines, auf das sie nickt stolz sein könnten, und in diesem Bewußtsein fordern sie das Urteil des amerikanischen Volkes und der neutralen Welt heraus. Morning Post" sagt: Die Rede Lloyd Georges und die Antwort dec Alliierten an die Vereinigten Staaten zeigen, daß die Alliierten das neue Jahr in richtig»»' Stimmung beginnen. England selbst bleibt unverletzt, aber sein Herz erbebte unter dem Unrecht, das seinen Freunden angetan worden ist. Wir wollen vereinigt bleiben, bi« wir unsere Aufgabe durchaefübrt haben. Die ^TimeS" führen anS: Die Antwort der Alliierten an Wilson muh die Zustimmung und Billigung des groffen amerikanischen Volkes finden. Sie ist in ihrem Ton außerordentlich höflich und freund schaftlich, in ihren Argumentierungen klar und positiv und von den hoben Idealen der politischen Moral erfüllt, der alle Amerikaner immer gehuldigt haben. Deutschland, schreibt das Blatt, habe Wilsons Ersticken um nähere Auf klärung rundweg abgeschlagen. Die Alliierten aber hätten ihre allgemeinen KrieaSziele mit größerer Ausführlichkeit und Genauigkeit mitgcteilt als in irgend einer Erklärung an ihre eigenen Landsleute. „Daily Skews" sagen, der Hauvtnntersckied zwischen der Antwort der Alliierten an Wilson und derjenigen Deutschlands sei, daß die Alliierten offen und ausführlich ihre Bedingungen nannten. An Deutschland sei jetzt die Reihe, zu sagen, ob man noch zu einem Frieden komme. Die Alliierten hätten die Türe nickt geschlossen. Wir glauben, sagt das Blatt, daff die Nichtigkeit der Argumente der Alliierten nirgends besser erkannt werde» wird als in den Vereinigten Staaten. Holländische Pressestimmen zur Antwort an Wilson. Die Antwort der Entente auf Wilsons FriedenSnote findet in der hauptstädtischen Presse keine günstige Auf nahme. Man ist allgemein der Ueberzeuaung, daß der FriedenSLraum vorläufig anSgeträumt ist. Besonders kriti siert man den Stan'opnnkk, den die Entente bezüglich des Nationalitätenprinzips einnimmt und läßt deutlich durch blicken, datz das Nationalitätenprinzip nach der Ansicht der Entente allein für die Mittelmächte gelten soll, und daff dieses Schriftstück Beweise für die Eroberungdgelüste der Entente birgt. — „Handelsblad" schreibt: ES ist ein präch tiger Grundsatz in dieser Note ausgesprochen: Tie Reorgani sation Europas, basierend auf dem Prinzip der Nationali täten und des Rechts für alle Völker, groß und klein, so wie die vollständige Sicherheit und freie wirtschaftliche Ent wicklung. Jcdoai ist sicher, datz ein solcher Frieden niemals entstehen kann. Was meint die Forderung der Note, welche ausspricht, daff diejenigen Gebiete zurückgeaeben werden sollen, welche früher gewaltsam gegen den Wunsch ihrer Bewohner den Alliierten entrissen wurden? Was soll mit dieser Forderung den Mittelmächten gesagt werden. Alle Forderungen der Entente könnten bewilligt werden, aber nickt in der Form, wie diese cs wünscht. Was die Entente jetzt tut, heißt die Sacke auf den Kopf stellen, die Zentral- machte ausplündcrn, um hinterher das Nationalitäten prinzip und das Völkerrecht sprechen zu lassen. Das ist nicht die Form, um einen dauerhaften Frieden zn schließen. — „Nieuws van der Dag" erinnert daran, daß genau vor einem Monat in den Hauptstädten der Mittelmächte zum erstenmale das Wort „Frieden" ausgesprochen wurde. Ein Monat voller Hoffnungen und Träume verfloß, und nun ist der schöne Traum ausgeträumt. Deutlicher als diesmal hätten die Verbündeten nicht zu erkennen geben können, daß sie von einem Frieden nichts wissen wollten. In den« schönen Wort über das Nationalitätenprinzip werden alle Erobcrungspläne verborgen: aber natürlich wurde bisher nicht angcboten, das Nationalitätenprinzip auch in bezug auf die Ententevölker in Wirkung treten zu lassen. Ein Erobernngsplan ist es auch, wenn man ausspricht, daß das türkische Reich aus Europa verschwinden muß. Dies ist alles so klar, datz man sich über die Naivität der eng lischen Blätter wundern muß, welche meinen, daß man m den neutralen Ländern die schönen Worte als bare Münze schlucken werde. Natürlich werden die amerikanischen Blätter, die mit der Entente durch dick und dünn gehen, die Worte der Entente für gut heißen, aber für uns Neu trale und Unparteiische liegen die Dinge anders, und wir weigern uns, uns täuschen zu lassen, wenn deutlich nichts Anderes als selbstsüchtige Interessen zu Tage treten.— Die „Tyd" ist der Ansicht, datz die Friedensbedingungen der Entente auch dem größten Optimisten sagen müssen, Laß diese Bedingungen, wie sie in der Note genannt sind, von Deutschland zweifellos nicht angenommen werden. — Der „Telegraaf" sagt: Das Friedensangebot der Alli ierten ist ein Maximum, das der Mittelmächte müsse als ein Minimum angesehen werden. Die Note wird von eini gen Neutralen als Hartherzig und deshalb unangenehm für die Mittelmächte bezeichnet werden, in jedem Falle aber habe sie das Verdienst, in ihrer Art deutlich zu sein- Das Blatt vertritt schließlich die Ansicht, das der Frieden weiter entfernt ist den je. Die belgische Note rm Wilson. Die Note der belgischen Regierung, die der Minister Briand dem Botschafter der Vereinigten Staaten gleich zeitig mit der Antwort der alliierten Regierungen übergab, lautet: Paris, den 10. Januar 1817. Die Negierung de§ Königs, die sich der vom französischen Ministerpräsidenten dem Botschafter der Vereinigten Staaten überreichten Ant wort anschlietzt, legt Wert darauf, den Gefühlen der Mensch lichkeit, die den Präsidenten der Vereinigten Staaten zur Absendung der Note an die kriegführenden Mächte bewo gen haben, ihre besondere Anerkennung abzustatten. Die würdrgt in hohem Platze die Freundschaft, zu deren wohl wollendem Dolmetsch er sich Belgien gegenüber gemacht hat. Ebenso sehe wie Mr. Woodrow Wilson wünscht sie, den gegenwärtigen Krieg möglichst bald beendigt zu scheu. Aber der Präsident scheint zu glauben, datz die Staatsmän ner der beiden entgegengesetzten Lager dieselben Kr'iegS- ziele verfolgen. Das Beispiel Belgiens zeigt leider, datz die' nickt der Fall ist. Belgien hat ebenso wie die En- : l-inächtc niemals Eroberung-Pläne gelebt. Die bar- i a .sehe Weise, in der die deutsche Regierung das belgische Volk behandelt hat und noch behandelt (!), gestaltet nicht, anzunchmen, datz Deutschland eS sich angelegen sein lassen wird, in Zukunft das Recht der schwachen Völker hu gewähr leisten, die eS. seitdem der von ihm entfesselte K.rrg Europa 'be-MjUcht, unaufhörlich mit Füßen g treten bat. Anderer seits bat die Regierung deS Königs mit Vergnügen und Ver trauen die Brr.ichc.ung verzeichnet, datz die Bereinigten S aalen mit Ungeduld da auf wart n. um an Maßnahmen uii zuaröeilen. die nach dem Frieden ergr.fsen werden sol len. um die kleinen '»nlloneu gegen Genralt und Unter drückung zu schützen. Bor dem Ultimatum hat Belgien nur danach gestrebt, mit allen seinen Nachbarn in guten Beziehungen zu leben. (!) ES bestätigte mit einer pein lichen Loyalität jedem gegenüber die Pflichten, die ihm die Neutralität auferlegte. Wie wurde es von Deutschland für das Vertrauen belohnt, das eS ihm bewies ? Von einem Tage zum andern ohne triftigen Grund wurde seine Neu tralität verletzt und sein Gebiet überfallen. Der deutsche Reichskanzler hat, als er diese Verletzung deS Rechtes und der Verträge iin Reichstage auründigte, die Ungerechtig keit einer solchen Handlung anerkennen müssen und ver sprochen, datz sie wieder gilt gemacht würde. Die Deut schen haben nach Besetzung deS belgischen Gebietes daS Haager Abkommen nütz' beobachtet. Sie haben durch eben so schwere wie willkürliche Besteuerungen die HilfSguellen deS Landes zum Verstecken gebracht (!l, geflissentlich die Industrien zugrunde gerichtet, ganze Städte zerstört und eine beträchtliche Anzahl von Bewohnern getötet oder ein gekerkert. Nock jetzt, während sie den Wunsch, die Kriegs greuel zu beenden, laut erschallen lassen, bemühen sie sich, die Greuel der Besetzung zu vermehren, indem sie bel gische Arbeiter zu Tausenden in die Sklaverei (!> weg führe». Wenn es ein Land gibt, das das Recht bat, zu jagen, daß es die Waffen ergriffen hat, nm sein Dasein zu verteidigen, so ist eS sicherlich Belgien, das gezwungen war, zu kämpfen oder sich der Schande zu unterwerfen. Belgien hegt den leidenschaftlichen Wunsch, daß den un erhörten Leiden der Bevölkerung ein Ende gemacht werde. Aber es. könnte nur einen Frieden aunchmen, der ihm seine vollständige politische und wirt schaftliche Unabhängigkeit zurückgil> t. der die Unversehrtheit seines Gebietes und seiner afrikanischen Ko lonien verbürgt nnd ihm gleichzeitig gerechte Wiedergut machungen und sichere Garantien für die Zukunft verscl;afft. Das amerikanische Volk hat seit Beginn des Krieges dem unterdrückten belgischen Volks heiße Sympartzi: bewiesen. Dio amerikanische Kommission for rel'icf in Belgium ent faltet in enger Verbindung mit der Regierung des Kölligs und den nationalen Komitees eine unermüdliche Hingabe nnd eins wunderbare Tätigkeit, um Belgien mit Lebens rnitteln zu versorgen, das die Deutschen hätten Hungers sterben lassen. Die Negierung deS Königs ist glücklich, die Gelegenheit ergreifen zn können, um der Kommission sor relief und den großherzigen Amerikanern, die sich be eilt haben, daS Elend der belgischen Bevölkerung zn lin dern, ihre tiefe Dankbarkeit anSzuvrücken. Schließlich ha ben die Masscuverhaftungen und Verschleppungen belgischer Zivilisten nirgends einen entrüstetereu Einspruch und Miß- billigungSbewegung hervorgerufen, als in den Vereinigten Staaten. Diese Tatsachen, die der amerikanischen Nation zur hohen Ehre gereichen, flößen dec Negierung des Kö nigs die berechtigte Hoffnung ein, das; bei der endgültigen Regelung dieses langen Krieges die Stimme der Ber einigten Staaten sich erheben und zugunsten der belgischen Nation, deS unschuldigen Opfers der deutschen Begierden, den Rang und den Platz fordern wird, welchen seine tadel lose Vergangenheit, die Tapferkeit seiner Soldaten, die treue, hehre nnd,hervorragende Arbeitstüchtigleit itzm un treue, hehre nnd hervorragende ArbeitStüch.igkcit ihm un ter den zivilisierten Nationen anweisen. (Agence Halms.) Die GM-haN-Rede Llotzd Georges. Lloyd George über das deutsche Fricdensangrbot, die E»tcttLc-Konferen» und die englische Kriegsanleihe. lieber dis Gnildhall-Rede Lloyd Georges verbreitet Reuter folgenden ergänzenden Bericht: Llvyd George sagt« über das dentsche Friedensangebot: Der Kaiser hat eine Botschaft an das Volk gesanor, wonach die Entente sein Friedensangebot zurückgewiesen labe. Er hat dies getan, nin denjenigen Gift einzuflötzen, dis er nicht mit Gcwaltmaßregeln zwingen kann. Aber wo sind gegenwärtig die deutschen Friedensangebote? Tie Alliierten haben danach gefragt, aber die Deutschen haben keinerlei Bedingungen dargebotcn. Was sie dargeboten Haden, ist nur eine Falle, die mit glatten Worten abge-- malt ist. Solche Worte täuschten uns einst. Aber jetzt hält der Löwe seine Augen offen. Wir haben keinerlei Bedingungen zurückgewiesen. Aber wir haben erkannt, datz der Krieg besser ist ars ein Frieden nm den Preis einer preußischen Herrschaft über Europa. Die Alliierten haben in ihrer Antwort an Deutschland klar gesagt, und klarer in ihrer Antwort an die Vereinigten Staaten (Beifall), daß sie, bevor sie versuchen könnten, den Tempel des Frie dens wieder aushuüaucu, erkennen müßten, datz seine Grundlagen befestigt seien. Ich louune soeben von dein Kriegsrate der vier großen alliierten Länder zurück, auf deren Schultern die Lasten dieses schreckliche» Krieges fallen. Ich kann die Beschlüsse, die dort gefaßt wurden, nicht nennen, aber sagen, datz dort weder eine Täuschung über die Größe unserer Aufgaben, noch ein Zweifel über ihren Erfolg bestand. Wir blickten allen Schwierigkeiten ins Gesicht, prüften sie und trafen An ordnungen, um niit ihnen fertig zu werden. Mir teilen das Gefühl, das;, wenn auch der Sieg schwer, so doch eine Niederlage unmöglich werde. ES gibt kein Zurück weichen, keine Unschlüssigkcit, keine Mutlosigkeit oder Un- sichertzeit mit Bezug aus unser Ziel. ES herrschte der grim mige Entsckstntz, datz wir um jeden Preis bas hohe Ziel erreichen müllen, mit dem wir die Herausforderung der preußischen Militärkaste beantwortet haben, und daß wir die Welt auf eivig vor der Bedrohung durch sie schützen müssen. Eine Tatsache hat aus dieser Konferenz einen beson ders tiefen Eindruck ans mich gemacht. DaS ist das wach sende Vertrauen, mit dem die alliierten Völker auf Großbritannien blicken und mit dem sie sich aus seine ungestüme K.aft und seine großen HilfSancllcn ver- . lassen. Großbritannien ist für sie wie ein großer Turm mit tiefen Grundfesten. ES wird mehr und mehr die Hoss- nnng der Unterdrückten und die Verzweiflung de: Unter drücker. Heute sind seine Armeen furchtbarer denn jL zuvor. ES kann von der notwendigen Unterstützung, welche die Nation ihren Armeen -»teil werden läßt, abhängen.
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